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Ein Denkmalhof im Schmidatal - Museumsmanagement ...

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22 | Forum Museum<br />

Von der He<strong>im</strong>atstube zum Museum<br />

2007 beging das Mährisch-Schlesische He<strong>im</strong>atmuseum sein 50-Jahre-Bestandsjubiläum. <strong>Ein</strong> Museum entwickelte sich<br />

von einer nostalgischen „Trödelstube“ zu einer zeitgemäßen, informativen Institution, die durch Sonderausstellungen<br />

und individuelle Betreuung interessierter Besucher den Sprung in eine neue Museumswelt geschafft hat.<br />

1 Mährisch-Schlesisches He<strong>im</strong>atmuseum in der „Rostockvilla“ in Klosterneuburg.<br />

© Gregor Semrad<br />

2 Verkündigungsgruppe aus Engelsberg.<br />

© Gregor Semrad<br />

Um 1900 formierte sich in Wien ein Verein der Österreich-Schlesier,<br />

der sich die Erhaltung schlesischen Kulturguts zum Ziel setzte. Nach<br />

dem Ersten Weltkrieg und der Zerschlagung der Donaumonarchie<br />

ging aus diesem Verein das „Erste österreichisch-schlesische He<strong>im</strong>atmuseum“<br />

hervor, das von 1957 bis 1968 in einer kleinen Privatwohnung<br />

in der Wiener Singerstraße von der Kustodin Annie Theuer-<br />

Krause aus Schlesien betreut wurde. Die Sammlung wurde 1958<br />

1<br />

vom Bundesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt. Das<br />

Museum, eine der ersten Institutionen dieser Art in Österreich, entwickelte<br />

sich mit den Jahren mehr und mehr zur öffentlichen Kultureinrichtung.<br />

Sein Weg, gekennzeichnet durch Ringen um Fortbestand<br />

und Weiterentwicklung, gleicht dem Schicksal aller He<strong>im</strong>atstuben,<br />

die bestrebt sind, Kunde zu geben von Geschichte und Kultur<br />

der verlorenen, aber unvergessenen He<strong>im</strong>at der Sudetendeutschen.<br />

Die Ausdehnung des Sammelgebiets auf Nordmähren war<br />

1969 Anlass zur Umbenennung in „Mährisch-Schlesisches He<strong>im</strong>atmuseum“.<br />

Durch das stetige Anwachsen der Bestände war man<br />

gezwungen, nach einer neuen Unterkunft Ausschau zu halten. Diese<br />

fand man 1973 in Klosterneuburg, jener Stadt, die schon <strong>im</strong> Jahr<br />

1964 die Patenschaft über die he<strong>im</strong>atvertriebenen Sudetendeutschen<br />

übernommen hatte. Die Stadtverwaltung stellte für die<br />

Sammlung Räume in der „Rostockvilla“ zur Verfügung, in denen 1975<br />

die erste Ausstellung feierlich eröffnet werden konnte.<br />

Aufbruch in eine neue Zeit<br />

Die Villa wurde von 1982 bis 1984 restauriert, und in dieser Aufbruchst<strong>im</strong>mung<br />

entschloss sich die Leitung des He<strong>im</strong>atmuseums zu einer<br />

Modernisierung und erarbeitete zusammen mit dem bekannten<br />

Archäologen und Ausstellungsfachmann Univ.-Prof. Dr. Johannes<br />

Neugebauer ein neues Museumskonzept. <strong>Ein</strong>e Landkartenschau<br />

gibt dem Besucher einen geschichtlichen und geografischen Überblick<br />

über die Länder Nordmähren und Österreich-Schlesien. <strong>Ein</strong>e<br />

Trachtenstube, als Dauerausstellung eingerichtet, bietet eine Übersicht<br />

über die einzelnen He<strong>im</strong>atlandschaften dieser Länder. In einem<br />

weiteren Raum werden zu den verschiedensten Themenkreisen einbis<br />

zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr Sonderausstellungen präsentiert. Zu den Sonderausstellungen<br />

wurden fortan Kataloge erarbeitet – in der Folge<br />

mit Farbillustrationen. Die Schauobjekte wurden in den Ausstellungen<br />

nicht nur inhaltlich aufeinander abgest<strong>im</strong>mt, ebenso sollten<br />

Form und Farbe eine Rolle spielen. Für den Betrachter sollten Information<br />

und Ästhetik ein harmonisches Ganzes bilden. Großen Gefallen<br />

bei den Besuchern findet auch seit geraumer Zeit die Möglich-

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