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Ein Denkmalhof im Schmidatal - Museumsmanagement ...

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12 | Forum Museum<br />

Spiralig denken!<br />

Kein toter Ort der musealen Ehrerbietung an einen einzigen Künstler sollte es werden, sondern ein lebendiges Forum<br />

der kulturellen Toleranz und des Dialogs. „Forum“, so definierte es der Künstler Adolf Frohner, „ist ein Platz, da kann man<br />

alles machen.“<br />

1 Adolf Frohner, Posieren <strong>im</strong> Atelier.<br />

© Archiv Adolf Frohner<br />

2 Innenansicht.<br />

© Verena Nussbaumer<br />

1<br />

2<br />

Ende September wurde das „forum frohner“ <strong>im</strong> Minoritenkloster in<br />

Krems-Stein eröffnet. Rund zwei Jahre zuvor war Adolf Frohner mit<br />

dem niederösterreichischen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll beisammengesessen<br />

und hatte ihm erstmals den Gedanken unterbreitet,<br />

einen seinem eigenen Werk gewidmeten Kunstraum einzurichten.<br />

Der Politiker, ein alter Bekannter des Künstlers, war von Frohners<br />

Idee begeistert, alsbald wurden ein geeigneter Standort ausfindig<br />

gemacht und das Architekturbüro Fritz Göbl mit der Planung eines<br />

Neubaus betraut. Der Spatenstich erfolgte <strong>im</strong> Jänner 2007. Fünf Tage<br />

später – er bereitete sich gerade auf einen Besuch des Landeshauptmanns<br />

vor – verstarb Adolf Frohner völlig unerwartet in seinem Atelier.<br />

Die Eröffnung des „forum frohner“ war ein lokales Großereignis.<br />

„Ich habe letzte Nacht geträumt, du wärst heute bei uns, Adi“, sagte<br />

der Kurator, Dr. Dieter Ronte, in seiner Ansprache und hieß den Verstorbenen<br />

herzlich willkommen.<br />

Adolf Frohner gilt als einer der bedeutendsten Künstler seiner Gene-<br />

ration in Österreich. 1934 <strong>im</strong> niederösterreichischen Groß-Inzersdorf<br />

geboren, arbeitete er zunächst als Werbegrafiker, brachte sich die<br />

Malerei selbst bei und knüpfte während eines Parisaufenthalts<br />

Anfang der 1960er-Jahre Kontakte zur Gruppe der „Nouveaux Réalistes“.<br />

Mit Otto Mühl und Hermann Nitsch mauerte er sich 1962 für<br />

drei Tage ein. Anfangs mit dem Wiener Aktionismus assoziiert, schlug<br />

er in seiner Malerei in der Folge eigenständige Wege ein. Großformatige<br />

Ölbilder zeigte er 1970 in seiner <strong>Ein</strong>zelausstellung auf der Biennale<br />

di Venezia. An der Hochschule für angewandte Kunst in Wien<br />

unterrichtete Frohner seit 1976 als ordentlicher Professor, 1985<br />

wurde ihm die Leitung der Meisterklasse für Malerei übertragen, die<br />

er bis 2005 innehatte. <strong>Ein</strong>en Querschnitt durch das Werk Adolf Frohners<br />

seit den frühen 60er-Jahren zeigt nun die erste Ausstellung <strong>im</strong><br />

neuen „forum frohner“. Dieter Ronte, zurzeit noch Direktor des Kunstmuseums<br />

Bonn und ab 2008 künstlerischer Leiter des „forums frohner“,<br />

hat die Eröffnungsschau mit dem einem Frohner-Zitat entnommenen<br />

Titel „Zufälle, die ich provoziere“ zusammengestellt. Sämtliche<br />

Exponate, 15 Gemälde und drei Skulpturen, entstammen einer

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