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Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

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Bewertung zwar zu gering, jedoch gibt sie bereits eine Aussage darüber, in welchem Rahmen<br />

sich die betrachteten Verfahren bewegen. Um die Methoden besser vergleichen zu können,<br />

wird neben den ermittelten Verhältnissen auch die Standardabweichung zur Referenz angegeben.<br />

Die detaillierten Ergebnisse der Simulation sind in Anhang A zu finden.<br />

Die Entwickler des „Maximum Entropie“-Algorithmus schreiben, dass die Ergebnisse, welche<br />

aus der Entfaltung eines Spektrums stammen, nicht zur Quantifizierung verwendet werden<br />

sollten, weil der Entropieprozess einen Bias durch seine Nichtlinearität hineinbringt [Reinhold92],<br />

d.h. die <strong>von</strong> MaxEnt gefundenen Intensitäten sind nicht proportional zu den Intensitäten<br />

im gemessenen Spektrum. In [Schmieder97] ist außerdem zu lesen, dass der Fehler zum<br />

einen durch das Spektrum selber und zum anderen durch die zur Entfaltung verwendeten Parameter<br />

stark beeinflusst wird. Vermutlich ist wegen dieser zwei äußeren Faktoren in der Literatur<br />

keine Aussage darüber zu finden, in welchem Rahmen sich der Quantifizierungsfehler<br />

bei MaxEnt befindet. Dies hat dazu bewegt, auch den MaxEnt-Algorithmus mit in die Auswertung<br />

einzubeziehen.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse jeder Quantifizierungsmethode diskutiert. Zum besseren<br />

Verständnis der Diskussion werden die Daten aus Anhang A als Diagramme aufbereitet. Auf<br />

der x-Achse der Diagramme sind alle Massen welche zur Synthese der Spektren verwendet<br />

wurden aufgetragen und zwar geordnet nach deren jeweiligen Anteil am Spektrum. Auf der y-<br />

Achse befindet sich der Quotient aus ermittelter Quantität und dem Erwartungswert (Referenz-Quantität).<br />

Man erhält also für jede Methode ein Streudiagramm, welches die Informationen<br />

aller Experimente kapselt. Im Idealfall (d.h. jeder Massenanteil wurde richtig vorhergesagt)<br />

sollte man eine Gerade sehen, welche auf 100% liegt. Ist eine Masse überbewertet, d.h.<br />

es wird mehr Anteil am Spektrum vorhergesagt, so ist der Wert an entsprechender Stelle größer<br />

100%. Analog dazu ist bei einer Unterbewertung der Wert kleiner 100%. Um die Tendenzen<br />

besser zu erkennen, werden die Punkte durch Linien verbunden. Damit unterbewertete<br />

Massen nicht bevorzugt dargestellt werden, wird die y-Skala logarithmiert.<br />

Die Resultate der Simulation zeigen, dass der MaxEnt-Algorithmus im Schnitt eine geringe<br />

Standardabweichung aufweist (Tab. 5.2.2). Betrachtet man das Streudiagramm (vgl. Abb.<br />

5.2.1) <strong>von</strong> MaxEnt, so sieht man, dass für Quantitäten unter 10% eine große Streuung in der<br />

Genauigkeit herrscht. Teilweise wird sogar die tatsächliche Quantität um das 6fache überbewertet.<br />

Ab einem Massenanteil <strong>von</strong> mehr als 10% lässt sich der MaxEnt-Algorithmus gut für<br />

die Quantifizierung verwenden. Offensichtlich eignet sich MaxEnt für die Quantifizierung der<br />

hier untersuchten Problemklasse. Ob diese Aussage auch für Spektren anderer <strong>Protein</strong>e zutrifft,<br />

wurde nicht untersucht.<br />

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