Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
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Möglichkeit a) konnte nach einem Blick auf das Spektrum ausgeschlossen werden, da hier<br />
deutlich zu sehen ist, dass die Intensität tatsächlich <strong>von</strong> einem Ladungszustand zum nächsten<br />
stark variiert. Außerdem sind bei allen m/z-Werten keine Überlagerungen mit bekannten Massen<br />
vorhanden. Diese Fakten deuten darauf hin, dass eine qualitativ nicht erfasste Masse im<br />
Spektrum vorhanden ist, welche an jeder zweiten Stelle mit der hier untersuchten Spezies der<br />
Masse M1 überlagert. Um diese Theorie zu bestätigen, muss zunächst die Masse der unbekannten<br />
Spezies ermittelt werden. Hierzu werden zwei beliebige nacheinander folgende Peaks<br />
(m/z)1 und (m/z)2 an den überlappenden Stellen betrachtet:<br />
64<br />
⎛ m ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ z ⎠<br />
1<br />
⎛ m ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ z ⎠<br />
2<br />
m + nm<br />
=<br />
n<br />
m + ( n + 1)<br />
m<br />
=<br />
n + 1<br />
⎢ ⎛ m ⎞<br />
⎢ ⎜ ⎟ − m +<br />
H<br />
⎢ ⎝ z ⎠2<br />
⇒ n =<br />
⎢⎛<br />
m ⎞ ⎛ m ⎞<br />
⎢⎜<br />
⎟ − ⎜ ⎟<br />
⎣⎝<br />
z ⎠1<br />
⎝ z ⎠<br />
⎛⎛<br />
m ⎞<br />
⇒ M = n ⎜<br />
⎜⎜<br />
⎟ − m<br />
⎝⎝<br />
z ⎠1<br />
H<br />
+<br />
H<br />
2<br />
H<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎦<br />
+<br />
+<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
Abb. 3.6.4.1: Die nicht überlappenden Peaks der<br />
Serie sind durch Kreuze repräsentiert. Die durchgezogene<br />
Kurve ist das Ergebnis eines Fittings mit<br />
zwei Basisfunktionen auf den gegebenen Punkten.<br />
(3.6.4.1)<br />
Für die Berechnung der Masse werden die Peaks bei (m/z)1=1010,45 und (m/z)2=1054,43<br />
verwendet. Dies ergibt eine Masse <strong>von</strong> M2=24228,71D, was auf eine Variante der leichten<br />
Kette hindeutet. Die Serie <strong>von</strong> M2 fällt exakt mit jedem zweiten Peak der Serie <strong>von</strong> M1 zusammen.<br />
Nun muss die unbekannte Masse nicht zwangsweise exakt auf M2 fallen. Eine kleine<br />
Abweichung da<strong>von</strong> würde immer noch zu einer Überlappung der Peaks im Spektrum führen.<br />
Die berechnete Masse M2 ist vielmehr ein Hinweis auf den Massenbereich, welcher betrachtet<br />
werden muss, um die tatsächliche Variante / Masse zu entdecken. Die leichte Kette des hier<br />
betrachteten Antikörpers besitzt eine Masse <strong>von</strong> MLK=24200,21D. Betrachtet man die mögli-