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Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

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Um diese Probleme zu umgehen, werden die Daten auf der y-Skala linear transformiert: Sie<br />

werden auf einen Bereich <strong>von</strong> 0% bis 100% normalisiert. Diese Art der Normalisierung beeinflusst<br />

nicht das Fitting-Ergebnis. Eine nichtlineare Transformation hingegen verändert die<br />

relativen Positionen der Datenpunkte. Beim Fitten äußert sich das dadurch, dass eine andere<br />

Funktion gefunden wird, welche χ² minimiert (vgl. Abb. 3.6.3.1). Es werden also andere Parameter<br />

gefunden. [Motulsky]<br />

Als weitere Verbesserungsmaßnahme, werden für jeden Parameter Schranken gesetzt, d.h. es<br />

werden nur sinnvolle Parameterbereiche zugelassen. Dies hat zur Folge, dass der Suchraum<br />

und somit die notwendige Rechenzeit weiter verkleinert wird. Für die Glykoproteine haben<br />

sich folgende Schranken als sinnvoll erwiesen:<br />

62<br />

Abb. 3.6.3.1: Effekt einer nicht-linearen Transformation. In beiden Bildern ist die Hüllkurve eines Antikörpers mit einer<br />

Masse <strong>von</strong> ca. 50kD dargestellt (schwarze Linie). Links auf der z-Skala und rechts auf der m/z-Skala<br />

(m/z=(m+1.008z)/z). Rechts ist die Variante, wie man sie im Spektrum sehen würde. In beiden Fällen wurde ein LM-<br />

Fitting (rote Kurve) mit zwei Gauß-Funktionen (grau gestrichelte Kurven) durchgeführt. Auf der z-Skala hat der Fit<br />

perfekt geklappt und man erhält für die Hüllkurve I(z)=GAUSS(z,696,39,12.5)+GAUSS(z,1840,55,16.5). Auf der m/z-<br />

Skala hingegen gelingt das Fitting überhaupt nicht.<br />

• die Amplitude muss in einem Bereich zwischen 1 und 130 liegen,<br />

• der Mittelpunkt muss zwischen 5 und 95 liegen,<br />

• und die Halbwertsbreite muss in dem Bereich zwischen 2 und 17 liegen.<br />

Ein weiterer Faktor, der optimiert werden kann, betrifft die Initialisierung der Startparameter.<br />

Es ist empfehlenswert, diese nicht einfach auf den Wert 1 zu setzen. Ebenso sollten sie nicht<br />

auf einen anderen konstanten Wert gesetzt werden. Vielmehr sollte der Wert abhängig vom<br />

aktuellen Umfeld, dynamisch gewählt werden. Speziell für Glykoproteine werden die Startparameter<br />

wie folgt festgelegt: Die Amplitude wird auf einen 15% der maximalen Intensität gesetzt.<br />

Die Zentren der Basisfunktionen werden in gleichmäßigen Abständen auf der z-Skala<br />

verteilt. Für die Halbwertsbreite wird ein Wert <strong>von</strong> 4 vergeben.<br />

Wenn die zu fittende Funktion mehrere Minima hat, kann man nicht mit Sicherheit sagen,<br />

dass man das globale Minimum findet. Das gefundene Minimum hängt <strong>von</strong> den gewählten<br />

Startparametern ab. Als Lösung für dieses Problem werden fünf verschiedene Fittings mit jeweils<br />

maximal 5000 Iterationen durchgeführt. Nach jedem Fit-Lauf werden die Startparameter<br />

zufällig verändert. Am Ende werden diejenigen Parameter gewählt, welche den besten R²

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