Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
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Seien a, b, c, … polyisotopische Elemente wobei a1, a2, a3, …, b1, b2, b3, …, c1, c2, c3, … die<br />
Isotope der Elemente repräsentieren. Sei na, nb, nc, … die Anzahl der Atome eines Elements<br />
im Molekül. Dann lässt sich die Isotopenverteilung eines Moleküls als Produkt <strong>von</strong> Polynomen<br />
darstellen:<br />
na<br />
nb<br />
nc<br />
( a a + a + ) ⋅ ( b + b + b + ... ) ⋅ ( c + c + c + ... ) ...<br />
1<br />
+ (3.4.1)<br />
2<br />
3<br />
... 1 2 3<br />
1 2 3<br />
Die Entfaltung des Polynoms gibt Informationen über die Isotopenzusammensetzung, deren<br />
Häufigkeit und deren Masse. Zur Verdeutlichung ein Beispiel mit BrCl3 + als Molekül [Budzikiewicz92].<br />
( ) ( ) ( ) ( )<br />
( ) ( )<br />
( ) ( )<br />
( ) ( ) 3<br />
79 81 35 37 3 79 35 3 79 35 2 37<br />
Br+<br />
Br ⋅ Cl+<br />
Cl = Br ⋅ Cl + 3⋅<br />
Br ⋅ Cl ⋅ Cl<br />
79 35 37 2 79 37 3<br />
+ 3⋅<br />
Br⋅<br />
Cl ⋅ Cl + Br Cl<br />
81 35 3 81 35 2 37<br />
+ Br ⋅ Cl + 3⋅<br />
Br ⋅ Cl ⋅ Cl<br />
81 35 37 2 81 37<br />
+ 3⋅<br />
Br⋅<br />
Cl ⋅ Cl + Br ⋅ Cl<br />
(3.4.2)<br />
Der Koeffizient vor jedem Term sagt aus, wie oft die entsprechende Isotopenkombination<br />
vorkommt. Die Potenz nach jedem Isotop steht für die Menge des Isotops in der jeweiligen<br />
Kombination. Die Häufigkeit kann man aus Tabelle 2.3.1 entnehmen, um damit für jeden<br />
Term die Frequenz zu bestimmen. Zur Vereinfachung werden die Verhältnisse hier gerundet<br />
und man erhält: 35 Cl=3, 37 Cl=1, 79 Br= 81 Br=1. Im letzten Schritt müssen Isotopenkombinationen<br />
gleicher Masse zusammengefasst werden. Das Ergebnis sieht dann so aus:<br />
m/z Isotopenmuster Peakintensität Normiert<br />
184<br />
79 35<br />
Br Cl3 1*3³=27 21%<br />
186<br />
79 35 37 81 35<br />
Br Cl2 Cl + Br Cl3 3*1*3²*1+1*3³=54 42%<br />
188<br />
79 35 37<br />
Br Cl Cl2 + 81 Br 35 37<br />
Cl2 Cl 3*1*3*1²+3*1*3²*1=36 28%<br />
190<br />
79 37<br />
Br Cl3 + 81 Br 35 Cl 37 Cl2 1*1³+3*1*3*1²=10 8%<br />
192<br />
81 37<br />
Br Cl3 1*1³=1 1%<br />
Die Anzahl der Kombinationen K kann mit dem Binomialkoeffizienten berechnet werden. Die<br />
Analogie findet sich in dem Urnenmodell „Ziehen mit Zurücklegen“ wieder. Die verschiedenen<br />
Kugelsorten q entsprechen den stabilen Isotopen eines Elements. Die Anzahl n der gezogenen<br />
Kugeln entspricht der Anzahl Atome des Elements:<br />
K<br />
⎛q + n −1⎞<br />
; (3.4.3)<br />
⎝ n ⎠<br />
( q n)<br />
= ⎜ ⎟<br />
Zur Illustration dient wieder das Molekül BrCl3 + . Für Br erhält man KBr(2,1)=2 Kombinationen<br />
und für Cl3 erhält man KCl(2,3)=4 Kombinationen. Um die gesamte Menge an Permuta-<br />
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