Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
Liste werden durch eine kubische Spline-Interpolation verbunden und man erhält eine Basislinie für das Spektrum. Durch die Größe von M kann festgelegt werden, wie hoch die Basislinie gezogen werden soll. Ein zu großer Wert kann aber zu unerwünschten Nebeneffekten führen, da dann der Spline eher dazu neigt, auszuschlagen. Als guter empirischer Wert für die Teilbereiche M hat sich 11 erwiesen. Die kubische Spline-Interpolation wird im Folgenden kurz erläutert: Gegeben ist ein Datensatz der Form (x1, f(x1)), (x2, f(x2)), …, (xn, f(xn)). Für jedes Intervall [xi, xi-1], wobei 2
Aufgrund der Einfachheit des Verfahrens wurde die Basislinie zunächst mit dem oben beschriebenen Verfahren erkannt. Bei der später durchgeführten Bewertung der Methoden hat sich aber herausgestellt, dass der Abzug der Basislinie sehr starke Auswirkungen auf die Quantifizierung hat (vgl. Kap. 4). Ein Fehler beim Erkennen der Basislinie kann also zu falschen Ergebnissen führen. Solche Fehler kommen bei dieser Variante bei ungünstiger Lage der zu verbindenden Punkte vor. Für den Anwender äußert sich dies visuell am Ausschlagen der interpolierten Basislinie in die falsche Richtung. Der Anwender kann diesen Fehler korrigieren, indem er einen anderen Wert für M findet. Weil dieser Methode die nötige Robustheit fehlt, wurde ein weiteres Verfahren für die Erkennung der Basislinie entwickelt. 3.3.3. Vierte Ableitung Als Ergebnis der kubischen Spline-Interpolation erhält man eine Basislinie welche lang gezogen über das gesamte Spektrum liegt. Die Basislinie ist also ein niederfrequentes Signal innerhalb hochfrequenter Peaksignale. Der Ansatz mit dem kubischen Spline hat den Nachteil, dass die Fenstergröße M abhängig vom betrachteten Spektrum angepasst werden muss um gute Resultate zu erhalten. Im Folgenden wird ein gänzlich anderer Ansatz zur Elimination der Basislinie vorgestellt, welches nicht den erwähnten Nachteil besitzt. Der Grundgedanke hierbei bleibt jedoch der Gleiche: die Basislinie ist ein nieder frequentes Signal im Spektrum, d.h. ein Polynom geringen Grades. Es wird die vierte Ableitung des Spektrums durchgeführt. Dadurch verschwinden alle Polynome 1ten, 2ten und 3ten Grades aus dem Signal. Die nieder frequente Basislinie ist also eliminiert und es bleiben nur die hochfrequenten Peaksignale übrig. Die Quantifizierung wird auf den positiven Teil der vierten Ableitung des Spektrums durchgeführt. Wie eben bereits angedeutet ist es mit Hilfe der Ableitung möglich, Polynome geringen Grades aus einem Signal zu entfernen. Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft der Ableitung ist, dass die Amplitudenverhältnisse nicht verzerrt werden: Die Amplitude der n-ten Ableitung eines Peaks ist umgekehrt proportional zur n-ten Potenz ihrer Halbwertsbreite. Folglich trennt Ableiten nach der Peakbreite, d.h. je größer der Grad der Ableitung, desto größer die Trennung. [Haver05] Zur Illustration dient das folgende Beispiel (vgl. dazu Abb. 3.3.3.1). Eine Gauß-Kurve (blaue Kurve), welche den Peak repräsentiert, ist auf einem Polynom 3ten Grades moduliert (rote Kurve) (vgl. a). Führt man die zweite Ableitung des Gauß-Peaks und des modulierten Signals durch (vgl. b), so sieht man, dass im modulierten Signal ein beachtlicher Anteil des Polynoms 3ten Grades bereits entfernt ist. Bei der 4. Ableitung bleibt von dem Polynom 3ten Grades nichts mehr übrig, wie man an der perfekten Überlagerung beider Signale sehen kann (vgl. c). 45
- Seite 1: LUDWIG - MAXIMILIANS - UNIVERSITÄT
- Seite 5: Danksagung Ich danke Prof. Dr. Volk
- Seite 8 und 9: Inhalt Seite Liste der Abkürzungen
- Seite 11: Liste der Abkürzungen Ara L-Arabin
- Seite 14 und 15: somit viele Kombinationen, die auf
- Seite 17 und 18: 2. Ausgangssituation Antikörper si
- Seite 19 und 20: Die Frequenz, mit der sich bestimmt
- Seite 21 und 22: Die Immunglobuline lassen sich in f
- Seite 23 und 24: welche meistens über keine Glykosy
- Seite 25 und 26: Analog lässt sich auf diese Weise
- Seite 27 und 28: m R = (2.3.2) ∆m Dabei ist m die
- Seite 29 und 30: Die Hüllkurve repräsentiert die L
- Seite 31 und 32: werden, welche Massen im Spektrum v
- Seite 33: Peak-Überlappungen und für die Be
- Seite 36 und 37: Ein starkes Rauschen hat man z.B. d
- Seite 38 und 39: Nach optionaler Bestimmung der Hül
- Seite 40 und 41: 40 ∂ 0 = ∂a = 2 ⇒ ⇒ R ∑
- Seite 42 und 43: 3.3. Basislinie Die Basislinie enth
- Seite 46 und 47: Dieser Mechanismus funktioniert nur
- Seite 48 und 49: tionen zu berechnen, multipliziert
- Seite 50 und 51: Der Algorithmus für die Berechnung
- Seite 52 und 53: 3.5. Simulation der Peakverbreiteru
- Seite 54 und 55: die Peakbreite nicht konstant ist.
- Seite 56 und 57: Um die Parameter der Basisfunktione
- Seite 58 und 59: 58 ⎛ df1 ⎜ ⎜ dx1 J ( x) = ⎜
- Seite 60 und 61: 60 2 R =1 − SSE SSM (3.6.2.1) SSE
- Seite 62 und 63: Um diese Probleme zu umgehen, werde
- Seite 64 und 65: Möglichkeit a) konnte nach einem B
- Seite 66 und 67: Ionisierungen beschränkt. Dies kan
- Seite 68 und 69: DLL ist die Methode DLLEXPORT int M
- Seite 70 und 71: statten gehen und zweitens nicht in
- Seite 72 und 73: ten Hüllkurve gezogen. Basierend a
- Seite 74 und 75: um vertreten sind, muss man Abstric
- Seite 76 und 77: Die Auswertung der Spektren findet
- Seite 78 und 79: Bei der manuellen Quantifizierung g
- Seite 80 und 81: Ein ähnliches Bild bietet sich, we
- Seite 82 und 83: Die Daten aus Anhang A sind in Tabe
- Seite 84 und 85: Ebenso wie bei der Simulation präs
- Seite 86 und 87: Im Hinblick auf die technische Umse
- Seite 88 und 89: 88 Molekül Massen Referenz Manuell
- Seite 90 und 91: 90 Basislinie: Tal zu Tal Basislini
- Seite 92 und 93: B. Quantifizierungsergebnisse empir
Aufgrund der Einfachheit des Verfahrens wurde die Basislinie zunächst mit dem oben beschriebenen<br />
Verfahren erkannt. Bei der später durchgeführten Bewertung der Methoden hat<br />
sich aber herausgestellt, dass der Abzug der Basislinie sehr starke Auswirkungen auf die<br />
Quantifizierung hat (vgl. Kap. 4). Ein Fehler beim Erkennen der Basislinie kann also zu falschen<br />
Ergebnissen führen. Solche Fehler kommen bei dieser Variante bei ungünstiger Lage<br />
der zu verbindenden Punkte vor. Für den Anwender äußert sich dies visuell am Ausschlagen<br />
der interpolierten Basislinie in die falsche Richtung. Der Anwender kann diesen Fehler korrigieren,<br />
indem er einen anderen Wert für M findet. Weil dieser Methode die nötige Robustheit<br />
fehlt, wurde ein weiteres Verfahren für die Erkennung der Basislinie entwickelt.<br />
3.3.3. Vierte Ableitung<br />
Als Ergebnis der kubischen Spline-Interpolation erhält man eine Basislinie welche lang gezogen<br />
über das gesamte Spektrum liegt. Die Basislinie ist also ein niederfrequentes Signal innerhalb<br />
hochfrequenter Peaksignale. Der Ansatz mit dem kubischen Spline hat den Nachteil,<br />
dass die Fenstergröße M abhängig vom betrachteten Spektrum angepasst werden muss um gute<br />
Resultate zu erhalten. Im Folgenden wird ein gänzlich anderer Ansatz zur Elimination der<br />
Basislinie vorgestellt, welches nicht den erwähnten Nachteil besitzt. Der Grundgedanke hierbei<br />
bleibt jedoch der Gleiche: die Basislinie ist ein nieder frequentes Signal im Spektrum, d.h.<br />
ein Polynom geringen Grades.<br />
Es wird die vierte Ableitung des Spektrums durchgeführt. Dadurch verschwinden alle Polynome<br />
1ten, 2ten und 3ten Grades aus dem Signal. Die nieder frequente Basislinie ist also eliminiert<br />
und es bleiben nur die hochfrequenten Peaksignale übrig. Die Quantifizierung wird<br />
auf den positiven Teil der vierten Ableitung des Spektrums durchgeführt.<br />
Wie eben bereits angedeutet ist es mit Hilfe der Ableitung möglich, Polynome geringen Grades<br />
aus einem Signal zu entfernen. Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft der Ableitung ist,<br />
dass die Amplitudenverhältnisse nicht verzerrt werden: Die Amplitude der n-ten Ableitung eines<br />
Peaks ist umgekehrt proportional zur n-ten Potenz ihrer Halbwertsbreite. Folglich trennt<br />
Ableiten nach der Peakbreite, d.h. je größer der Grad der Ableitung, desto größer die Trennung.<br />
[Haver05]<br />
Zur Illustration dient das folgende Beispiel (vgl. dazu Abb. 3.3.3.1). Eine Gauß-Kurve (blaue<br />
Kurve), welche den Peak repräsentiert, ist auf einem Polynom 3ten Grades moduliert (rote<br />
Kurve) (vgl. a). Führt man die zweite Ableitung des Gauß-Peaks und des modulierten Signals<br />
durch (vgl. b), so sieht man, dass im modulierten Signal ein beachtlicher Anteil des Polynoms<br />
3ten Grades bereits entfernt ist. Bei der 4. Ableitung bleibt <strong>von</strong> dem Polynom 3ten Grades<br />
nichts mehr übrig, wie man an der perfekten Überlagerung beider Signale sehen kann (vgl. c).<br />
45