22.12.2012 Aufrufe

Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

werden, welche Massen im Spektrum vorhanden sind. Ein weiteres wichtiges Feature besteht<br />

in der Bestimmung der Glykosylierungsvarianten. So ist im Falle <strong>von</strong> Antikörpern eine Zuordnung<br />

der Glykosylierungsmodifikation zu einer im Spektrum vorhandenen Spezies möglich.<br />

Hierzu muss die Masse des nackten Antikörpers (ohne Zucker) angegeben werden. Ein<br />

genetischer Algorithmus ermittelt basierend darauf und einer gegebenen Modifikationsliste<br />

die in Frage kommenden Varianten. Eine Möglichkeit zur Quantifizierung ist nicht vorhanden.<br />

Es gibt bereits eine bestehende In-House Entwicklung für die Quantifizierung großer Moleküle.<br />

Diese führt die Quantifizierung auf der 4. Ableitung des Spektrums durch, weil hier das<br />

Hintergrundsignal <strong>von</strong> den Peaks getrennt ist. Die Messung auf der 4. Ableitung ist unproblematisch,<br />

weil die Peakintensitäten proportional zu den Intensitäten des originalen Spektrums<br />

sind. Obwohl der Rechenprozess komplett automatisiert ist, bedarf es für die Ausführung des<br />

Programms einer Parameterdatei. In dieser müssen neben anderen Kenngrößen die Massen,<br />

die freien Ladungszustände sowie der Bereich, in dem sich die Halbwertsbreiten der Peaks befinden<br />

definiert werden. Das ist auch der Hauptnachteil bei dieser Lösung, denn die Anforderung,<br />

für jedes zu quantifizierende Spektrum eine neue Parameterdatei zu erstellen, macht das<br />

Programm unflexibel.<br />

Dieser kurze Überblick zeigt, dass es Softwarelösungen auf dem Markt gibt, diese jedoch den<br />

Anforderungen (vgl. folgendes Kapitel) nicht gerecht werden:<br />

• Ein Produkt allein ist nicht ausreichend, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen,<br />

folglich kommen Mehrkosten durch den Erwerb zusätzlicher Lizenzen und die Einarbeitungszeit<br />

zustande.<br />

• Eine befriedigende Quantifizierungslösung ist in keinem der hier vorgestellten Produkte<br />

vorhanden. Es besteht zwar eine In-House Entwicklung, diese ist jedoch nicht<br />

flexibel genug, wenn es darum geht, mit geringem Zeitaufwand verschiedene Spektren<br />

zu quantifizieren.<br />

• Die meisten käuflichen Lösungen sind für kleine Peptid-Massen entwickelt worden.<br />

Deren Spektren sind leicht zu handhaben und somit gestaltet sich auch die Quantifizierung<br />

der darin enthaltenen Massen als relativ unproblematisch.<br />

• Der Schwerpunkt der Anforderungen hier liegt in der Entwicklung einer Quantifizierungslösung<br />

für große Moleküle, nämlich Antikörper. Deren Spektren sind weitaus<br />

komplexer als die kleiner Peptidmoleküle. So muss man hier mit Rauschen, Addukt-<br />

Signalen und Überlagerungen <strong>von</strong> Peaks zurechtkommen, was eine Quantifizierung<br />

erschwert.<br />

• Eine Vereinigung <strong>von</strong> qualitativer und quantitativer <strong>Analyse</strong> großer Moleküle, welche<br />

den Arbeitsablauf beschleunigen würde, ist in keinem Produkt zu finden.<br />

All diese Punkte führen zu dem Schluss, dass es für die Lösung des Problems auf dem Markt<br />

keine ausreichend guten Produkte gibt. Somit ist eine Eigenentwicklung anzustreben, welche<br />

den Anforderungen gerecht wird.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!