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Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

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Die Hüllkurve repräsentiert die Ladungsverteilung eines Analyten. Man kann sie in einem<br />

Spektrum sehen, indem man eine gedachte Kurve durch alle Maxima einer Peakserie legt (vgl.<br />

Abb. 2.3.5). Die Entstehung der Hüllkurve hat ihren Ursprung im Ionisierungsprozess (vgl.<br />

Kap. 2.1). Hierbei können die Analyten abhängig <strong>von</strong> ihrer 3D-Struktur mehr oder weniger<br />

stark ionisiert werden. Deren Fähigkeit, Ladungsträger aufzunehmen, folgt einer statistischen<br />

Verteilung. Der Mittelpunkt der Verteilung entspricht dem Optimum an Ladungsträgern, die<br />

ein Molekül aufnehmen kann. Anschaulich heißt dies, dass im Spektrum der intensivste Peak<br />

einer Serie dem Optimum entspricht. Vom Optimum abweichende Ladungszahlen weisen im<br />

Spektrum eine geringere Intensität auf.<br />

Die in Abb. 2.3.5 dargestellte Hüllkurve ist nicht uni-modal sondern bi-modal, wie man an<br />

den zwei lokalen Maxima der Hüllkurve erkennen kann. Dies deutet auf mehr als eine Konformation<br />

des Moleküls hin. Die Ursache für das Vorhandensein mehrerer 3D-Strukturen lässt<br />

sich im verwendeten Lösungsmittel finden. Die verwendeten Pufferlösungen sind meist so<br />

ausgelegt, dass die Analyten in ihrer Fähigkeit, Ladungen aufzunehmen, gestärkt werden. Faktoren<br />

wie Detergenzien, Chaotrope, Alkohole etc. spielen dabei eine Rolle. Der pH-Wert aber<br />

ist sicherlich der bedeutsamste <strong>von</strong> allen. Verwendet man einen sauren pH-Wert, so können<br />

die Moleküle wesentlich mehr Ladungen aufnehmen. Diese Senkung hat aber noch einen<br />

zweiten Effekt: Ein Teil der Moleküle denaturiert mehr oder weniger stark, d.h. man erhält<br />

neben der nativen Konformation noch weitere Konformationen desselben Moleküls. Jede dieser<br />

3D-Strukturen folgt bei der Ionisierung einer eigenen Ladungsverteilung und im Spektrum<br />

beobachtet man schließlich abhängig <strong>von</strong> der Zahl an verschiedenen Konformation eine uni-,<br />

bi- oder sogar tri-modale Verteilung der Hüllkurve. Dass man keine n-fach modale Verteilung<br />

beobachtet, liegt daran, dass die diversen 3D-Strukturen oft auf ähnliche Weise Ladungen<br />

aufnehmen und dadurch quasi derselben Verteilung folgen. [Dobo01, Dobo03]<br />

2.4. Bestehende Software<br />

Viele Konzepte und Algorithmen, die im Rahmen dieser Arbeit benötigt werden, stehen in<br />

Form <strong>von</strong> Bibliotheken oder fertigen Programmen dem Interessenten / Käufer zur Verfügung.<br />

Ein Hauptproblem besteht jedoch darin, dass es sich hierbei oft um Speziallösungen handelt.<br />

Somit wäre der Erwerb einer großen Zahl an Softwarelösungen notwendig, welche sich zudem<br />

schlecht miteinander verknüpfen ließen, um den erwünschten Arbeitsablauf zu gewährleisten.<br />

Im Folgenden werden einige Produkte, welche im Bereich der Massenspektrometrie anzusiedeln<br />

sind, kurz vorgestellt.<br />

Für die Berechnung der theoretischen Isotopenverteilung kann man z.B. das <strong>von</strong> Fernandez et<br />

al. entwickelte Web-Tool „Isotopica“ verwenden [Fernandez04]. Hiermit kann, ausgehend<br />

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