Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
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dende Bedeutung erreicht. Aktuelles Beispiel ist Herceptin, welches gegen Brustkrebs erfolgreich<br />
eingesetzt wird [ÄrzteZeitung, Stern].<br />
2.3. ESI-MS-Spektren <strong>von</strong> Glykoproteinen<br />
Im Folgenden werden einige wichtige Eigenschaften <strong>von</strong> ESI-MS-Spektren erläutert. In Abb.<br />
2.3.1 ist ein Spektrum eines Antikörpers abgebildet, welches sieben IgG-Spezies enthält. Bei<br />
allen Spezies ist die leichte Kette identisch. Demzufolge fallen die Massen aller leichten Ketten<br />
im Spektrum zusammen, so dass sie als intensive Peaks zum Vorschein treten (in Abb.<br />
2.3.1 als A13 bis A19 gekennzeichnet). Die Spezies unterscheiden sich durch die Zuckermodifikationen<br />
an der schweren Kette, welche sich bei der Gelenkregion (vgl. Abb. 2.2.3 a) befinden.<br />
In Kap. 2.1 wurde erwähnt, dass ein Analyt während der Ionisierung mehrere Ladungszustände<br />
annimmt. Im Spektrum äußert sich dies darin, dass es für den Analyten nicht nur einen<br />
Peak gibt, sondern einen für jeden Ladungszustand. Zur Illustration dient die Spezies E (vgl.<br />
Abb. 2.3.1) mit der Masse m=50373D. Ein Blick auf das Spektrum zeigt, dass dieses Molekül<br />
Ladungszustände zwischen 26 und 56 einnimmt. Die Peakposition im Spektrum lässt sich mit<br />
Hilfe der Molekülmasse und des Ladungszustandes berechnen. Beispielhaft wird der m/z-Wert<br />
für den Ladungszustand z=37 berechnet:<br />
24<br />
Abb. 2.3.1: Spektrum eines reduzierten IgG-Antikörpers. Die Beschriftung über den Peaks repräsentiert jeweils<br />
einen Peak aus einer Serie. Dabei stehen die Buchstaben für die Masse (vgl. Legende) und die Zahlen für den Ladungszustand.<br />
Auf der y-Achse ist die normierte Intensität aufgetragen. Hinweis: Aus Platzgründen wurden nicht<br />
alle Peaks einer Serie beschriftet.<br />
m + zH 50373D<br />
+ 37 ⋅1,<br />
008D<br />
m / z = =<br />
= 1362,<br />
44D<br />
(2.3.1)<br />
z<br />
37