Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren
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Die Immunglobuline lassen sich in fünf Klassen unterteilen, wobei jede Klasse eine eigene<br />
physiologische Aufgabe besitzt: IgM, IgD, IgG, IgA und IgE. IgM befindet sich im Blut und<br />
ist der erste Antikörper, welcher sofort nach Kontakt mit einem Antigen sezerniert wird. Seine<br />
Spezialisierung ist das Binden <strong>von</strong> ins Blut eingedrungenen Mikroorganismen. Die häufigste<br />
Immunglobulin-Klasse (und die interessanteste für die Pharmaforschung) ist IgG, welche im<br />
Blut und interstitieller Flüssigkeit vorkommt. IgG wird in einer verzögerten Phase nach dem<br />
Auftreten <strong>von</strong> IgM gebildet. Von entscheidender Bedeutung ist IgG für die Immunität des Fetus,<br />
da IgG als einziges Immunglobulin die Plazenta-Barriere überwinden kann. IgA kommt<br />
hauptsächlich im Verdauungsapparat, Speichel, Schweiß und in Tränen vor. Seine Funktion<br />
besteht darin, Erregern die Anlagerung an das Epithel unmöglich zu machen. IgE ist für alle<br />
allergischen Reaktionen verantwortlich, außerdem schützt es vor Parasiten wie z.B. Würmern.<br />
Im Blut kommt es nur in sehr geringen Mengen vor. Ebenfalls im Blut und nur in geringen<br />
Mengen vorhanden ist IgD, dessen Funktion vergleichsweise unbekannt ist. [Voet&Voet92,<br />
Stryer02]<br />
Abb. 2.2.2: Zuckermodifikationen. Links befinden sich<br />
Beispiele für den komplexen Typ, rechts für den Mannose-reichen<br />
Typ. Unten ist eine O-glykosidische Bindung<br />
dargestellt. Bei den komplexen Typen kann man<br />
sehr schön die Kernregion sehen, welche allen Varianten<br />
zugrunde liegt: β – β1,4 – β1,4 – α1,6 – α1,3. Die<br />
N-verknüpfte komplexe Oligosaccharid-Struktur oben<br />
in der Mitte ist die größte Struktur, die je im menschlichen<br />
IgG gefunden wurde [Raju03].<br />
Nach [Klein91 S.140]<br />
Von IgG gibt es vier verschiedene Isotypen (IgG1, IgG2, IgG3, IgG4), die sich in der Anzahl<br />
interner Disulfidbindungen und in ihrer Effektor-Funktionalität unterscheiden, obwohl die Isotypen<br />
eine Sequenzhomologie <strong>von</strong> über 95 % aufweisen [Jefferis05]. IgGs tragen häufig Zu-<br />
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