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Quantitative Analyse von Protein-Massenspektren

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Ein Massenspektrometer besteht aus einer Ionenquelle, einem Massenanalysator und einem<br />

Detektor (vgl. Abb. 2.1.1). Organische oder anorganische Moleküle werden ionisiert, um anschließend<br />

nach ihrem Verhältnis <strong>von</strong> Masse zu Ladung (m/z) getrennt zu werden. Ein Detektor<br />

misst die Treffer (Intensität) zu jedem m/z Wert. Für die Ionisierung existieren verschiedene<br />

Methoden. Je nach Wahl erhält man niedrig bis hoch ionisierte Moleküle. Bei den Massenanalysatoren<br />

existiert ebenfalls eine große Zahl an Varianten. [Gross04]<br />

Als Resultat der Messung erhält man ein Spektrum, welches einen zweidimensionalen Abdruck<br />

der Intensität gegen die m/z Werte enthält.<br />

Die Elektrospray-Ionisation ist wegen ihrer besonderen Eigenschaften häufig das Verfahren<br />

der Wahl, wenn es um die Ionisierung <strong>von</strong> <strong>Protein</strong>en geht. Das Elektrospray-<br />

Ionisierungsverfahren wurde <strong>von</strong> John B. Fenn et al. entwickelt und 1989 publiziert [Fenn89].<br />

Er wurde 2002 dafür mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Beim ESI-Verfahren<br />

(vgl. Abb. 2.1.2) wird die Lösung, welche die Analyten enthält, durch eine dünne Kapillare<br />

versprüht. Die zwischen der Kapillarspitze und der Gegenelektrode anliegende Potentialdifferenz<br />

<strong>von</strong> bis zu einigen kV bewirkt, dass die versprühten Tröpfchen beim Austritt aus der Kapillare<br />

geladen werden. Durch die nun folgende Evaporation der Tröpfchen, verringert sich<br />

das Volumen und die Ladungsdichte steigt. Sobald die Coulomb-Abstoßung der Ladungen eine<br />

größere Kraft ausübt als die Oberflächenspannung des Tröpfchens, zerfällt es in noch kleinere<br />

Tröpfchen. Dieser kritische Punkt wird auch als Rayleigh-Limit bezeichnet. Der Verlauf<br />

wiederholt sich so lange, bis nur noch die Analyt-Ionen bzw. die hoch solvatisierten Analyt-<br />

Ionen übrig bleiben. Ein Teil der Ionen gelangt durch einen Spalt in der Gegenelektrode zum<br />

Analysator, in dem sie nach dem Verhältnis <strong>von</strong> Masse zu Ladung (m/z) getrennt werden. Ob<br />

die Ionen negativ oder positiv geladen werden, hängt <strong>von</strong> ihren chemischen Eigenschaften und<br />

der Polarität der anliegenden Potentialdifferenz ab.<br />

18<br />

Abb. 2.1.1: Schematischer<br />

Aufbau eines Massenspektrometers.<br />

Nach<br />

[Gross04 S.4]<br />

Abb. 2.1.2: Die Tröpfchen werden<br />

beim Austritt aus der Kapillare aufgrund<br />

der hohen Potentialdifferenz<br />

elektrisch geladen. Anschließend<br />

findet eine Coulomb-Explosion der<br />

Tröpfchen statt, so dass sie immer<br />

kleiner werden, bis nur noch die<br />

Analyt-Ionen in der Gasphase übrig<br />

bleiben. Ein Teil der so gebildeten<br />

Ionen gelangen durch einen Spalt in<br />

der Gegenelektrode zum Analysator.<br />

Nach [Lehmann96 S.100]

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