Jahresbericht19_d_neu-von Synode genehmigt-20200922
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JAHRESBERICHT 2019
«Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das
einer nahm und auf seinen Acker säte. Es ist zwar das kleinste
unter allen Samenkörnern; aber sobald es hochgewachsen
ist, ist es grösser als alle anderen Gewächse und wird ein
Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen
Zweigen nisten.»
Matthäus 13, 31-32
SYNODALRAT / PRÄSIDIUM JAHRESBERICHT 2019
IM GARTEN DER KIRCHE
«Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste
von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es grösser als die anderen Gewächse und wird
zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.» Matthäus 13, 31–32
Etwas in diesem Gleichnis hat meine Aufmerksamkeit geweckt: das Wort «klein». Oder genauer: «das
kleinste». Dieses einfache Wort zieht sich wie ein roter Faden durch
die Evangelien: die Bescheidenheit der Mittel. Dies scheint auf im
literarischen Stil, mit dem das Leben und Wirken von Jesus beschrieben
wird. Es ist ein sachlicher, unaufdringlicher und sanfter
Stil, den Matthäus, Markus, Lukas oder Johannes verwenden. Ohne
Effekthascherei. Ohne die Absicht zu verführen.
Die Motoren unserer Zivilisation sind Effizienz, Leistung, sichtbare
Ergebnisse. Um sie zu erreichen, verfügen die Welt des Sports, der
Politik und der Wirtschaft über bedeutende Mittel. Unsere Kirche
ist manchmal versucht, sich mit ihnen zu messen. Unsere Welt der
Kirche verfügt jedoch nur über bescheidene Mittel. Die Grundlage
von allem: Ein Wort, das trägt. Für den Synodalrat der ERKF war
2019 ein Jahr um Rechenschaft abzulegen. In Übereinstimmung
mit den Zielen der Amtsperiode und den Mitteln für ihre Umsetzung
unternahm der Synodalrat viel, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Nun versucht er, die Auswirkungen zu messen: Sind daraus grosse
Bäume gewachsen? Schauen wir doch noch einmal auf diese Ziele,
jeweils mit einem kleinen Kommentar.
Ziel 1. Momente einer respektvollen und offenen Spiritualität pflegen
Verglichen mit den Megachurches bleiben die Besucherzahlen in unseren reformierten Gotteshäusern
bescheiden. Aber es gibt andere Signale. Immer mehr Zeitgenossen haben genug von Lärm,
Hektik und Leistungsdenken. Sie suchen einen Rückzugsort, einen Ort der Besinnung. Sie bedanken
sich bei uns am Ende eines Gottesdienstes. Sie schätzen diese Momente, in denen die Zeit stillsteht.
Sie schätzen den Gehalt der Botschaft, die Qualität der Musik. Unsere Kirchgemeinden bieten dies an,
nebst vielem anderen. Unsere Kantonalkirche feiert auch an andere Orten im Kanton Gottesdienst.
Die Grösse der Pflanze liegt in der Qualität dieser Momente der Spiritualität. Viel mehr als in nackten
Zahlen.
Ziel 2. Gut hinhören und als Teil der Gesellschaft glaubwürdig sprechen und handeln
Der reformierte Glaube ist anspruchsvoll. Er erwartet, dass jeder und jede sich persönlich um Fortschritt
und Vertiefung bemüht. Während der Amtsperiode hat unsere Kirche diesen Kurs eingehalten:
mit Weiterbildungen, die sie organisiert oder unterstützt hat. Mit den Werten der Kollegialität und
der Zusammenarbeit, die Bestandteil ihrer Statuten sind. Auf kantonaler Ebene hat sich die Kirche
bemüht, zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Gesellschaft ihre Stimme verlauten zu
lassen: Waffenexporte, Gerechtigkeit, Verantwortung der multinationalen Konzerne. Die Grösse der
Pflanze hat vielleicht auch mit der kontinuierlichen Präsenz der Reformierten in der Welt zu tun.
Zwei Gesprächssynoden befassten sich mit Evangelisierung und Mitgliederbindung. Unsere Welt verändert
sich zwar und die Säkularisierung schreitet voran, aber die Freundschaft Gottes zu den Menschen
bleibt. Unsere Kirche ist dazu aufgerufen, das zu leben und mit anderen zu teilen. Die Freundschaft
Gottes zeigt sich oft in einem einfachen Wort, einem offenen Ohr. Unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger
erweitern so die Arbeit der Kirchgemeinden. Die Grösse der Pflanze zeigt sich sicherlich durch die
gelebte Solidarität an unseren kirchlichen Orten und durch Hoffnung, die in Herzen gesät wird.
Ziel 4. Den eigenen Glauben vertiefen und den Austausch mit Andersdenkenden fördern
Dialog oder gar Zusammenarbeit anderen Konfessionen und Religionen in unserem Kanton ermöglicht
es, den eigenen Glauben zu vertiefen. Denn die andere Religion stellt Fragen an unsere eigene.
Mit unseren katholischen oder freikirchlichen Brüdern und Schwestern, mit unseren muslimischen
oder jüdischen Freunden stehen wir im Dialog, arbeiten wir zusammen, beten wir gemeinsam. Bei diesen
Gelegenheiten der geschwisterlichen Infragestellung wächst
unser Glaube wie die Pflanze im Gleichnis. Und diese Pflanze lädt
Menschen aus anderen Kontexten zu uns ein, wie im Gleichnis die
Vögel.
FÜR DEN SYNODALRAT DER
ERKF WAR 2019 EIN JAHR UM
RECHENSCHAFT ABZULEGEN.
IN ÜBEREINSTIMMUNG MIT DEN
ZIELEN DER AMTSPERIODE UND
DEN MITTELN FÜR IHRE
UMSETZUNG UNTERNAHM DER
SYNODALRAT VIEL, UM SEINE
AUFGABE ZU ERFÜLLEN.
Ziel 5. Feiern, singen, Feste gestalten und frische Energie tanken
2017 fand ein kantonales Kirchenfest statt. An allen Eidgenössischen
Dank-, Buss- und Bettagen wurden in den Kirchgemeinden
und auf kantonaler Ebene ökumenische Gottesdienste gefeiert.
Diese gemeinsamen Zeiten des Gebets haben uns die Begegnung
mit anderen Glaubenden in unserem Kanton ermöglicht, und das
hat gutgetan. Die Batterien wurden aufgeladen. In einigen Kirchgemeinden
haben sich die Kirchenchöre zusammengetan und sind
gemeinsam an verschiedenen Anlässen aufgetreten. Die Grösse der
Pflanze zeigt sich hier an den positiven Rückmeldungen, die wir am
Ende dieser Gottesdienste, Feiern und Konzerte erhielten.
Ziel 6. Im Dialog mit der Bibel ein freies und verantwortungsvolles
Leben führen
Der reformierte Glaube hat seit jeher zwei Ziele: Die Freiheit, zu der
Gott den Menschen beruft. Dazu befreit er ihn von allem, was ihn
gefangen hält. Und die Verantwortung, die unserem Tun zugrunde
liegen muss. Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass wir am Ende
des Tages, am Ende des Jahres Rechenschaft ablegen sollen. Auf
der Ebene des Kantons und der Kirchgemeinden beruhen unsere
Kirchenstrukturen auf dem Grundsatz der Verantwortung. Die Grösse der Pflanze zeigt sich in unserer
Treue zu unserem Engagement.
So können wir nun diese Amtsperiode beschliessen und dabei die im Lauf der Zeit gewachsene Pflanze
würdigen. Wir wollen auch an die kleinen Samenkörner erinnern, die wir gesät haben und von
denen wir hoffen, dass wir eines Tages, so Gott will, die ersten Blätter spriessen sehen.
Ziel 3. Gottes Freundschaft für die Menschen inmitten der Vielfalt und der Veränderungen der Welt
2 teilen
Pierre-Philippe Blaser
3
JAHRESBERICHT 2019 JAHRESBERICHT 2019
SYNODALRAT
SYNODALRAT
Ressortverteilung
2016 – 2019
Synodalrat
Kirchenkanzlei
Präsidium
Pierre-Philippe Blaser
Kirchenschreiber
Peter Andreas Schneider
Vize-Präsidium
Thérèse Chammartin
Adjunktin
Vanessa Ardenti
Bildung
Franziska Grau Salvisberg
Diakonie
Katrin Bardet
Finanzen
Anne-Elisabeth Nobs
Leben der Kantonalkirche Thérèse Chammartin
Sekretariat
Finanzen
Jolande Roh
Annie Fontana
Maxime Bourquenoud
Monika Rölli
Human Resources
Jugend
Kommunikation
Mission & Hilfswerke
Recht
Seelsorgen
Monique Johner
Franziska Grau Salvisberg
Monique Johner
Martin Burkhard
Anne-Elisabeth Nobs
Thérèse Chammartin
Anschrift
Evangelisch-reformierte Kirche
des Kantons Freiburg
Prehlstrasse 11
3280 Murten
Telefon 026 670 45 40
eMail: info@ref-fr.ch
Theologie & ökumenischer Martin Burkhard
und interreligiöser Dialog
4 5
SYNODALRAT / DIAKONIE
SYNODALRAT / MISSION & HILFSWERKE /
THEOLOGIE & ÖKUMENISCHER UND
INTERRELIGIÖSER DIALOG
KOMMISSIONSARBEIT, DIE FRÜCHTE TRÄGT
BEZIEHUNGEN IM WANDEL
Das letzte Jahr der vergangenen Legislatur war im Ressort Diakonie der ERKF geprägt vom Wechsel im
Synodalrat. Es war zugleich das erste Amtsjahr der zuständigen Synodalrätin. Nebst den interkantonalen
Mandaten (unter anderem Konkordat, Diakonie Schweiz, SEK, die Dargebotene Hand) und dem
regelmässigen Kontakt mit den fünf Kirchgemeinden des Sensebezirks werden vom Ressort Diakonie
zwei Kommissionen verantwortet, koordiniert und präsidiert.
Die Fachkommission Psychologische Nothilfe (FKPNH) ist dem Verein
Care See/Lac-Sense/Singine an die Seite gestellt worden, um das
finanzielle und ideelle Engagement der ERKF in der Care Team-Arbeit
zu begleiten. Dabei ging es im Jahr 2019 in erster Linie darum, die
Weiterbildung der Care Givers nachhaltig zu sichern. Kirchgemeinden
werden informiert und sensibilisiert, den Verein mit einer Mitgliedschaft
zu unterstützen, Kollekten und Vergabungen fliessen
vermehrt diesem Zweck zu, und die Fachkommission weist den
Verein auf die Möglichkeit einer Firmenmitgliedschaft mit höherem
Beitrag hin. Die Kommissionsarbeit der FKPNH wird auch in Zukunft
wichtig bleiben im Dienst des Care Teams als einer der auch ausserhalb
der Kirchenlandschaft hoch geschätzten Visitenkarten der ERKF.
Die Diakoniekommission hat sich im vergangenen Jahr mit ihrer
Funktion und Aufgabe auseinandergesetzt. Der Austausch in den
Sitzungen über
die diakonischen
DER AUSTAUSCH IN DEN
Projekte und
Aufgaben in
den ansonsten SITZUNGEN ÜBER DIE
sehr für sich agierenden Kirchgemeinden wird als
notwendig und sinnvoll erachtet. Eine gemeindeübergreifende
koordinierte Aktivität wird als zu-
DIAKONISCHEN PROJEKTE
nehmend schwierig empfunden und stösst nur
auf geringe Resonanz.
Die künftige Arbeit der Kommission wird sich darauf
konzentrieren, dem Informationsaustausch NOTWENDIG UND SINNVOLL
Raum zu geben, ihre Funktion einer Triage und Anlaufstelle
für sozialdiakonische Mitarbeiterinnen
und diacres wahrzunehmen und pro Legislatur
ERACHTET.
ein aktuelles Thema in einer überregionalen Veranstaltung
(«évènement phare») zur Diskussion
zu stellen. Im Fokus sind im Moment unter anderem pflegende Angehörige mit ihren Fragen nach
möglicher Unterstützung, Vorsorgeauftrag, Beistandschaft oder der Übertritt in eine Pflegeinstitution.
Katrin Bardet
UND AUFGABEN WIRD ALS
Unsere Beziehung zur Welt mit ihrer Globalisierung verändert sich ständig, unsere Missions- und Hilfswerke
passen sich an, sehen Entwicklungen voraus oder reagieren darauf und helfen uns bei der Orientierung. Der
von den Stiftungsräten angekündigte Fusionsplan von Brot für alle und HEKS (Hilfswerks der evangelischen
Kirchen Schweiz) war ein wichtiges Thema für die Strategieverantwortlichen. Unsere Kirche beteiligte sich
an die Grundsatzdiskussion und verfolgt die weitere Entwicklung. Die wichtigste Herausforderung ist einerseits
ein gesunder Wettbewerb der beiden Werke: Mit einem neuen
protestantischen Hilfswerk müssen sich die vorwiegend innerkirchlich
tätigen Missionswerke, deren Spenden vor allem von Kirchgemeinden
kommen, neu positionieren. Dafür müssen sich auch die Schweizer
Kirchen klarer für die Missionswerke engagieren. Andererseits bestehen
die Schweizer Kirchen gegenüber allen Hilfswerken darauf, dass ihre protestantische
Identität klar erkennbar ist. Wir alle müssen uns bemühen,
dass in den von den Hilfswerken vertretenen und bearbeiteten Themen
unser Glauben sichtbar bleibt. Das Département missionaire échange
et mission (DM) wird durch den Verlust seiner Präsenz in den Kirchgemeinden
besonders geschwächt, und die Verantwortlichen haben lange
darüber diskutiert, welcher Weg in Zukunft einzuschlagen ist.
Macht es überhaupt noch Sinn, in der heutigen Zeit Mission zu betreiben?
Darüber referierte
Pfarrer Célestin
Kiki, Generalsekretär UNSERE BEZIEHUNG ZUR
der Gemeinschaft von
Kirchen in der Mission
WELT MIT IHRER GLOBALI-
(Cevaa), ausführlich an
der Maisynode. Sein
Text ist unter der Rubrik
Mission auf der
SIERUNG VERÄNDERT SICH
Website unserer Kirche abrufbar. Die Delegierten der Cevaa
haben mit der Organisation der Generalversammlung STÄNDIG, UNSERE WERKE
im Oktober 2020 begonnen. Unsere Kirche wird davon
ebenfalls betroffen sein.
Im Rahmen einer Vernehmlassung des Bundesrates zu seiner
Vision der internationalen Zusammenarbeit erarbeitet
der Synodalrat eine Stellungnahme und formulierte eine
Vernehmlassungsantwort. Darin kam auch die Unterstützung
der Konzernverantwortungsinitiative durch unsere
Kirche zur Sprache. Dies wurde der Synode mitgeteilt. Sie
unterstützt das Vorgehen.
Im Rahmen seiner ökumenischen Arbeit im Rat der reformierten
und katholischen Kirchen des Kantons Freiburg
(Cérecaf) und auf Vorschlag des Konvents beschloss der
Synodalrat, die Lange Nacht der Kirchen vom 6. Juni 2020
zu unterstützen. Auf nationaler Ebene wurden Kontakte
für die Koordination geknüpft und das Projekt an die Kirchgemeinden
geschickt.
PASSEN SICH AN, SEHEN
ENTWICKLUNGEN VORAUS
ODER REAGIEREN DARAUF
UND HELFEN UNS BEI DER
ORIENTIERUNG.
6 Martin Burkhard
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SYNODALRAT / RECHT − FINANZEN
SYNODALRAT / SEELSORGEN / LEBEN DER KANTONALKIRCHE /
VIZE-PRÄSIDIUM
SÄEN, ERNTEN, ERNTE EINFAHREN ...
HOFFNUNG SÄEN – ANERKENNUNG ERNTEN
Säen und ernten, säen und pflanzen, ernten und einfahren – es ist erstaunlich, wie viele Begriffe aus der
Landwirtschaft in der Heiligen Schrift verwendet werden. Für das Ressort Finanzen sind sie besonders
aussagekräftig. Wie im Gleichnis von den anvertrauten Talenten: Was soll mit dem Geld geschehen?
Soll man es fruchtbar machen oder vergraben? Oder im Gleichnis vom verlorenen Sohn: Soll man es
mit vollen Händen ausgeben? Vorratsscheunen bauen, um die Ernten für künftige schlechte Zeiten
einzulagern?
Einige rechtliche Fragen
im sehr speziellen Kontext
unserer Kantonalkirche haben
uns auch stark beschäftigt: Zweisprachigkeit, Minderheit in
einem katholischen Kanton, sehr unterschiedliche, teils rein
deutschsprachige oder rein französischsprachige und einige
zweisprachige Kirchgemeinden, die über ihren gesamten Bezirk
verteilt oder auf eine einzige politische Gemeinde begrenzt
sind, und schliesslich Kirchgemeinden, die sich über zwei
Kantone erstrecken. Diese Kirchgemeinden sehen sich mit ganz
unterschiedlichen Fragen und Problemen konfrontiert, aber es
ist unsere Aufgabe, für jede Situation eine angemessene Antwort
zu finden.
Das Wesentliche bleibt: Tag für Tag das Wort säen, mit den
Mitteln, die wir haben.
Anne-Elisabeth Nobs
Einige Antworten liegen für den Synodalrat auf der Hand:
Die optimale Nutzung der uns anvertrauten Ressourcen hat
oberste Priorität. Deshalb werden Budgets sorgfältig erstellt und
Ausgaben im Budgetrahmen getätigt. Der Synodalrat handelt auch
vorausschauend und hat 2019 den Finanzplan für die vier folgenden
Jahre vorgelegt. Unter Berücksichtigung der Unsicherheiten im
Zusammenhang mit den verschiedenen Steuerreformen hat
die Synode für vier Jahre einen unveränderten Beitragssatz der
Kirchgemeinden von 1,3% der einfachen Steuer bewilligt. Die in
den letzten Jahren geschaffenen Reserven sollten es ermöglichen,
die steuerlichen Turbulenzen zu überwinden.
Die Jahresrechnung 2018 schliesst mit einem Einnahmenüber–
schuss von 15'430 Franken, während der Aufwand bei 2'330'404
Franken lag.
DIE OPTIMALE
NUTZUNG DER UNS
ANVERTRAUTEN
RESSOURCEN HAT
OBERSTE PRIORITÄT.
Hoffnung säen – Anerkennung ernten, so könnte die Arbeit in der Seelsorge in den verschiedenen
Institutionen beschrieben werden. Dies vor allem in der Guglera, im Zentrum, in dem Flüchtlinge
leben, deren Antrag in unserem Land zu bleiben, abgewiesen wurde.
Sie haben oft die Hoffnung, dass die Seelsorge, die seit Januar auch durch die reformierte Kirche
vertreten ist, ihnen in ihrer aussichtlosen Situation helfen kann. Keine leichte Aufgabe für unseren
Seelsorger, diesen Menschen mit teilweisen schlimmen Erlebnissen
die Illusion zu nehmen, doch noch eine Aufenthaltsbewilligung in
unserem Land zu bekommen. Die Begleitkommission unterstützt
ihn dabei und bemüht sich bei der Direktion, die nötigen Räume
für Gespräche zu bekommen.
Die ökumenische Seelsorge des HFR Freiburg bewährt sich und
findet immer mehr Anklang. Jeder Seel-sorger und jede Seelsorgerin
kann nun wöchentlich seine/ihre eigene Abteilung besuchen.
Jedoch kann jederzeit ein katholischer Seelsorger aufgeboten
werden, sofern Patienten dies wünschen. Im Moment herrscht leider
eine allgemeine Unsicherheit, da die Direktion des HFR im Herbst
eine Umstrukturierung der Pflegedienste ankündigte. Dies betrifft
als erstes die Palliativpflege in Meyriez, die in die Villa-St-François
nach Villars-sur-Glâne verlegt werden soll. Was die anderen Spitäler
betrifft, so wird überlegt, wo und wie man Einsparungen machen
könnte. Das kann für die Seelsorge gewisse Folgen haben, denn es
kann sein, dass sich einzelne Stellenprozente dadurch verschieben.
Die Verlegung der deutschsprachigen Patienten des Freiburger
Netzwerks für psychische
Gesundheit (FNPG) von
Marsens nach Villars-sur-Glâne hat sich um ein Jahr verzögert HOFFUNG SÄEN –
und wird voraussichtlich im Mai 2020 erfolgen. In der
Behindertenseelsorge, die seit Jahren ökumenisch gestaltet
ANERKENNUG ERNTEN,
wird, gab es einige Personalwechsel bei den Katholiken.
Die Seelsorge in der Universität und in den höheren
Schulen wird immer noch sehr geschätzt und rege benutzt. SO KÖNNTE DIE ARBEIT
Auch im vergangenen Jahr konnte die Seelsorge in den
Institutionen sich Anerkennung schaffen. Fazit: Hoffnung
säen Anerkennung ernten!
IN DER SEELSORGE BE-
Leben der Kantonalkirche
Das Departement «Leben der Kantonalkirche» ist im
Moment daran, gemeinsam mit der Jugendarbeit ein
Konzept für ein kleines Kirchenfest im Jahre 2021 zu
erarbeiten.
SCHRIEBEN WERDEN.
Vizepräsidium
Die Verantwortliche des Vizepräsidiums konnte erstmals an den verschiedenen, sehr interessanten
Sitzungen des Ausschusses der Kirchenkonferenz teilnehmen. Sie durfte den Synodalpräsidenten an
der jährlichen Gedenkfeier der Schlacht von Murten in der St. Nikolaus-Kirche vertreten.
8 Thérèse Chammartin
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SYNODALRAT – HUMAN RESOURCES UND
KOMMUNIKATION
SYNODALRAT / BILDUNG & JUGEND
SÄEN, WAS WIR MORGEN ERNTEN WOLLEN
VOM SÄEN UND WACHSEN – EIN BOTANISCHER BLICK
AUF UNSERE KATECHESE UND JUGENDARBEIT
Die Arbeit der Suchkommissionen erweist sich als immer schwieriger. Ihre Aufgabe ist es, eine
Kandidatin oder einen Kandidaten mit gewünschtem Profil für eine frei gewordene Pfarrstelle zu
finden, aber mit jedem Jahr werden Bewerbungen rarer, die in Betracht gezogen werden könnten. Auf
diese Herausforderung gibt es keine einzig richtige Antwort. Wir müssen sicherstellen, dass wir auch
unter Berücksichtigung unserer kantonalen Besonderheiten ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. Auf
der Basis der Kirchenordnung müssen die Kirchgemeinden und die
Kantonalkirche einen klaren Rahmen definieren und sicherstellen,
dass jede und jeder, der in ihr tätig ist, angemessen und
professionell begleitet werden kann. Zudem müssen wir unsere
Praktiken und Verfahren in diesem Bereich kritisch überprüfen
und uns bemühen, eine professionelle Personalarbeit zu leisten.
Es muss uns eine Herzensangelegenheit sein, die Amtsträger zu
ermutigen und zu begleiten, indem wir uns aktiv an bestehenden
Aus- und Weiterbildungsprozessen beteiligen.
Die Leiter Personalwesen und Bildung der französischsprachigen
reformierten Kirchen treffen sich jedes Jahr, um ihre Erfahrungen
im Bereich der Aus- und Weiterbildung der Amtsträger miteinander
zu teilen und Fragen im Zusammenhang mit der Personaladministration
im kirchlichen Bereich zu diskutieren. In diesem
Jahr haben wir am Jahrestreffen in Sion teilgenommen, was uns
ermöglichte, ein Netzwerk für den Austausch von Erfahrungen
und Informationen aufzubauen
und zu pflegen.
WIR MÜSSEN
Bei dieser Gelegenheit
befassten wir uns auch mit der Frage der gegenseitigen
Anerkennung von Pfarrerinnen und Pfarrern in unseren SICHERSTELLEN, DASS
jeweiligen Ländern.
Die Gesprächssynode 2018 stand unter dem Motto
«Lebenslang Mitglied bleiben», und zahlreiche Kirchgemeinden
gaben ihrem regen Interesse an dieser partizipativen
Plattform Ausdruck. Wir sind nun ebenfalls Mitglied
ARBEITGEBER BLEIBEN.
dieser Plattform, zu der alle unsere Kirchgemeinden jetzt
Zugang haben. Die meisten dort vorgestellten Beispiele
gibt es erst auf Deutsch, aber die Website selbst wurde schon ins Französische übersetzt. An der
Gesprächssynode 2019 wurde dieses Programm erneut den interessierten Delegierten in einem
Workshop vorgestellt.
Monique Johner
WIR EIN ATTRAKTIVER
Vom botanischen Standpunkt aus bietet das biblische Gleichnis vom Senfkorn gewisse Probleme:
Weder ist das Senfkorn der kleinste Samen auf der Erde, noch wächst die Pflanze zu einem Baum.
Aber der Bibel geht es ja keinesfalls um die Vermittlung von botanischem Wissen, sondern vielmehr
darum, uns auf den Kontrast zwischen einem kleinen, unscheinbaren Anfang und einem grossen
Erfolg aufmerksam zu machen. Und es geht darum, uns in der Hoffnung zu bestärken, dass auch
unsere Bemühungen, die kleinen Glaubenssamen in Katechese
und Jugendarbeit auszusäen, Frucht tragen werden.
Die Senfpflanze ist ein einjähriges Gewächs…
Auf unserer Fachstelle Bildung planen wir etwas langfristiger
und brauchen dementsprechend auch mehr Zeit, um zu
sehen, welche unserer Arbeiten erfolgreich sind und wo noch
Verbesserungspotential liegt. Ein grosser Erfolg war sicher die
gut besuchte zweisprachige Weiberbildungskonferenz, die wir
gleich zu Beginn des Jahres durchführen konnten. Unser neues
Weiterbildungsprogramm à la carte ist zwar überall wohlwollend
aufgenommen worden. Aber von dem Angebot, Weiterbildungen
für das eigene Team zu sich an den Ort zu holen, machen leider
aktuell erst wenige Kirchgemeinden Gebrauch. Auch in unserer
katechetischen Ausbildung hätte es durchaus noch freie Plätze.
Aber es freut uns, dass es verschiedenen Kirchgemeinden in diesem
Jahr wieder gelungen ist, engagierte Menschen zu finden, die
bereit sind, sich auf eine anspruchsvolle Ausbildung einzulassen,
um bald als Katechetinnen und Katecheten tätig zu werden. Ihnen
und natürlich auch unseren vielen erfahrenen Unterrichtenden möchten wir mit dem revidierten
Lehrplan ein gutes Arbeitsinstrument zur Verfügung stellen.
Für diese Revision, eine unserer wichtigsten Arbeiten in diesem Jahr, haben wir uns zum Ziel gesetzt,
sowohl unserem veränderten Umfeld (kompetenzorientierte Lehrpläne, konfessionell neutraler
Unterricht…) Rechnung zu tragen, wie auch den Bedürfnissen verschiedener Unterrichtssettings
(mehrstufige Klassen an vielen Orten) gerecht zu werden. Wir hoffen, dass es uns dank den vielen
wertvollen Hinweisen der Begleitkommission und der Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer zwei
Konsultationsveranstaltungen gelungen ist, eine breit abgestützte, praxistaugliche Orientierungshilfe
für die Unterrichtenden zu schaffen.
Auf unsere im Prinzip personell immer noch unterbesetzte Fachstelle Bildung sind in diesem Jahr
auch von aussen viele kleinere und grössere Arbeiten zugekommen. Wir hatten das Glück, dass wir
für deren Erledigung mit Tiziana Merli zusätzlich eine junge Praktikantin anstellen konnten. Frau Merli
führt aktuell im Rahmen eines 10% Pensums ihr Engagement bei uns weiter.
10 11
JAHRESBERICHT 2019
ES FREUT UNS, ENGAGIERTE
MENSCHEN ZU FINDEN,
DIE BEREIT SIND, SICH AUF
EINE ANSPRUCHSVOLLE
AUSBILDUNG EINZULASSEN,
UM BALD ALS KATECHETINNEN
UND KATECHETEN TÄTIG
ZU WERDEN.
Der Schwarze Senf kommt im Nahen Osten an Strassen- und
Feldrädern vor. Ausgewachsen ist das Wildgewächs bis zu 150 cm
hoch.
Allzu wild geht es in unserer Jugendarbeit nicht zu; in diesem Jahr
standen vor allem unsere bewährten Anlässe wie die Accomp-
Ausbildung, das Skilager und die Präsenz der Kantonalkirche an
verschiedenen Kinder- und Jugendveranstaltungen im Kanton
auf der Agenda. Mit dem Boyzaround-Tanz-Angebot des Blauen
Kreuzes, das wir in unseren Kirchgemeinden etablieren möchten,
haben wir aber auch neue Projekte in Angriff genommen.
Durchaus Innovatives haben unsere Kirchgemeinden gewagt: Mit
kantonaler Unterstützung hat zum Beispiel im Sommer in Môtier
erstmals ein von drei Kirchgemeinden gemeinsam organisiertes
Lager für junge Erwachsene stattgefunden.
Für all diejenigen ausgestreuten Samenkörner, deren Keimen wir in
diesem Jahr noch nicht beobachten konnten, orientieren wir uns
zuversichtlich an der Senfpflanze: Senfsamen bleiben nämlich
über 10 Jahre hinweg keimfähig.
Grau Salvisberg Franziska
Für die botanischen und biblischen Hinweise siehe: Häusl Maria (Hrsg.); Vom Garten Eden bis zu Salomos
Weinberg. Pflanzen der Bibel. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2018
12 13
SYNODE
SYNODE / PRÄSIDIUM
BÜRO DER SYNODE 2018 − 2021
DAS SYNODEJAHR 2019
Präsident
Vizepräsidenten
Sekretariat
Protokollführung
Pierre-Alain Sydler
Jean-François Javet
Ulrich Wagner, Pfarrer
Peter Andreas Schneider
Vanessa Ardenti
Die Fragen des Synodalrates zum Jahresbericht 2019 lauteten: «Konnte unsere Kirchgemeinde im vergangenen
Jahr viele Samenkörner säen? Oder hat sie sogar Pflanzen wachsen sehen? Oder ist gar ein
Baum gewachsen?»
Ein wesentlicher Teil der Arbeit in der Synode besteht aus sich wiederholenden Traktanden. Inwiefern
diese als Samenkörner angeschaut werden können, bleibt offen.
Mögen wir die Kraft finden, diese Geschäfte im Sinne unseres Glaubens
und zum Wohle unserer Kirche mit Zuversicht zu erledigen.
Weitere blühende Pflanzen
sind die Ordinationen:
Zu erleben, dass es auch
heute Personen gibt, die
sich für den Beruf einer
Amtsträgerin oder eines
Amtsträgers entscheiden, freut uns und gibt uns Mut, weiterhin
für unsere Kirche und unseren Glauben zu arbeiten und
einzustehen.
Ein Samenkorn, das immer wieder gesät wird und aus dem schöne
Pflanzen gedeihen, sind die Gesprächssynoden. In verschiedenen
Workshops wurden dieses Jahr wesentliche Themen angeschnitten,
wie «Was motiviert mich, in der Kirche mitzumachen», «Zeitgeist,
wer bist du?» oder «Lebenslang Mitglied bleiben». Der Austausch
mit anderen Kirchgemeinden, das Erkennen, dass ich nicht
allein mit meinen Fragen und Problemen dastehe, ist motivierend
und hilft, ein oft zartes
Pflänzchen zum Blühen
zu bringen.
EIN SAMENKORN, DAS
Einen Blumenstrauss, ohne gesät zu haben, erhielt die Synode
dieses Jahr durch die Besuche und Ansprachen der politischen
Behörde, von Jean-Pierre Siggen, Staatsratspräsident,
GESPRÄCHSSYNODEN.
von unseren katholischen Brüdern, Bischof Charles Morerod,
Jean Glasson, Bischofsvikar und Walter Buchs, Präsident der
Plenarversammlung der katholischen Kirchlichen Körperschaft Freiburg. Im Austausch mit diesen
Herren durften wir feststellen, dass sich andere Glaubensgemeinschaften ähnliche Fragen stellen und
lösen.
Pierre-Alain Sydler
IMMER WIEDER GESÄT
WIRD UND AUS DEM
SCHÖNE PFLANZEN
GEDEIHEN SIND DIE
Hängige Motionen und Postulate
Motion Bossoney – Kommission für die Rechttexte 28. 2. 2019
14 15
Titel
Aus der Synode von
KIRCHENKANZLEI
JAHRESBERICHT 2019
ALLES SENFKORN ODER WAS?
Ich sitze vor dem Jahresbericht, studiere die gestellte Frage und überlege, ob ich schon einen Senfbaum
gesehen habe. Die Bilder, die ich finde, zeigen nicht nur Bäume, sondern auch Stauden, die mich an
unsere hiesigen Rapspflanzen erinnern. Noch nicht ganz im Klaren, was ich jetzt schreiben soll, lese
ich auf der gegoogelten Seite weiter und finde Informationen wie «fehlerhafte Pflanzenkunde in der
Bibel? – Das Senfkorn» oder dass der Senfbaum auch Zahnbürstenbaum genannt wird und zu den
Kreuzblütlerarten gehört, wie übrigens – und das steht ebenfalls
im Internet – der Raps.
Ich stelle mir dann vor, dass es vielen Engagierten in unserer Kirche
so geht, wenn sie sich mit Fragen aus dem Tagesgeschäft unserer
Kirche befassen: Viele Informationen, Regeln, Abläufe und viel
Zwischenmenschliches gilt es zu beachten. Doch wie soll alles
berücksichtigt werden, wenn es wenig bekannt ist, wenn man
selber nur begrenzt vom Fach ist?
Mein Arbeitstagebuch zeigt mir, dass dieses Jahr das Dossier
unter dem Code «A15 Kirchgemeinden» fast am meisten Einträge
und Stundenaufwand aufweist. Es wurden Auskünfte eingeholt
zu: Lohn, Entschädigung und Stellenprozente, Anstellungs- und
Wahlprozeduren, Unvereinbarkeiten, Umgang mit Infogesetz
und Datenschutz im Berufsalltag von Amtsträgerpersonen,
Organisation, Abläufe sowie Ablage und Archivierung, Bauund
Umbau bei kirchlichen Liegenschaften, Folgen der
Unternehmenssteuerreform. Neben der Beantwortung dieser
Anfragen kam es zu weiteren, zum Teil intensiven Unterstützungsund
Dienstleistungen für Kirchgemeinden. Hierbei konnte unter
anderem auf die tatkräftige Mitarbeit von synodalen Kommissionen und Arbeitsgruppen gezählt
werden. An dieser Stelle drücke ich im Namen der Kantonalkirche allen Engagierten meinen Dank aus!
Das von der Synode initiierte Dossier «Rahmenvertrag Unfall- und Krankentaggeldversicherung» trägt
Frucht. 15 von 17 Kirchgemeinden (inklusive Kantonalkirche) sind ganz, teilweise oder spätestens ab
2023 an gemeinschaftlichen Strukturen beteiligt. Sozusagen als Frucht der Frucht hat das Dossier
weiterführende Ableger. So haben einige Kirchgemeinden ihr Versicherungsportfolio überprüfen
lassen und Verbesserungspotential zum Beispiel in der Personalvorsorge erkannt.
Ein spezielles Jahr war 2019 für das Kirchenkanzleiteam; gemeinsam bewältigten wir den
krankheitsbedingten – zu Beginn ganzen und später teilweisen – Ausfall unserer Assistentin
und freuten uns gegen Ende Jahr darüber, dass sie wieder vollständig genesen zu uns ins Team
zurückgekehrt ist.
MEIN ARBEITSTAGEBUCH
Vanessa Ardenti:
«Im Jahr 2019 schrieb die Kirchenkanzlei in Absprache mit dem Synodalrat verschiedene
Kirchgemeinden an, um einen Besuch anzubieten. Die Kirchenkanzlei wollte auf diese Weise besser
nachvollziehen können, wie die Kirchgemeinden arbeiten und sicherstellen, dass die von der
Kirchenkanzlei angebotenen Dienstleistungen die Kirchgemeindesekretariate wirksam unterstützen.
Durch solche Begegnungen wird es auch möglich, ein Gesicht mit dem schon bekannten Namen zu
verbinden, was den künftigen Kontakt und Austausch erleichtert. Diese Besuche werden im Laufe von
2020 bei den verbleibenden Kirchgemeinden der ERKF fortgesetzt.»
ZEIGT MIR, DASS DIESES JAHR
DAS DOSSIER UNTER DEM
CODE «A15 KIRCHGEMEINDEN»
FAST AM MEISTEN EINTRÄGE
UND STUNDENAUFWAND
AUFWEIST.
Maxime Bourquenoud und Jolande Roh :
«Seit bald drei Jahren ist in der Kanzlei eine neue Software im
Einsatz: Enaio von der Firma Optimal Systems. Mit dieser Software
werden die Daten zentral verwaltet und die Zusammenarbeit
innerhalb der Kanzlei und mit dem Synodalrat wird erleichtert.
Die Umsetzung erfolgte mit Verspätung, aber 2019 konnte ein
bedeutender Fortschritt im Projekt erzielt werden. Die Software ist
nun in der Kanzlei gut im Einsatz und wird in Kürze auch durch den
Synodalrat genutzt werden.
Jedoch darf Geschwindigkeit nicht mit Hast verwechselt werden.
Das Tool muss sich als funktional und benutzerfreundlich erweisen,
woran die Kanzlei zurzeit noch arbeitet.
Wir hoffen, dass dieses neue Arbeitsinstrument vom Synodalrat gut
aufgenommen wird.»
Annie Fontana und Monika Rölli:
«Im Ressort Finanzen fallen das ganze Jahr über verschiedene
Aufgaben an: Von der Rechnungsstellung an externe Partner
über die Verwaltung der Kollekten bis hin zum Austausch mit den
Kirchgemeinden. Das neue Buchhaltungs- und Lohnadministrationssystem Crésus erleichtert die Verbuchung
und ermöglicht es uns, das Budget und die Rechnung der Kantonalkirche klarer und lesbarer
darzustellen. 2019 war das Ressort Finanzen besonders mit der Berechnung des Beitragssatzes für
2020–2023 und mit der Unterstützung der Finanzkommission bei der Suche nach einer neuen Revisionsstelle
beschäftigt.»
Peter Andreas Schneider
Entscheiden Sie, geneigte Leserin, geneigter Leser, ob es sich bei den nachfolgenden Berichten
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchenkanzlei um wachsende «Senfkörner» oder bereits
grössere «Senfbäume» handelt:
16 17
BULLE – LA GRUYÈRE
KIRCHGEMEINDEN
DÜDINGEN
BULLE – LA GRUYÈRE
DAS GEMÄLDE
Matthäus 13, 31–32: «Es ist zwar das kleinste unter allen Samenkörnern, aber sobald es hochgewachsen
ist, ist es grösser als alle anderen Gewächse und wird ein Baum.»
Stellen Sie sich dieses Gemälde vor.
In der Mitte befindet sich ein grosser, prachtvoller Baum. Dieser Baum symbolisiert die reformierte
Kirchgemeinde von Bulle-La Gruyère.
Der Baum ist in der Erde verwurzelt.
Der Stamm kann nur wenig verändert werden, er soll in seinem aktuellen Zustand erhalten
bleiben. Wie das Kirchgemeindehaus, das unter Denkmalschutz steht. Alle Änderungen müssen
durch das Amt für Kulturgüter und durch die Gemeinde bewilligt werden, was Zeit erfordert.
Dann sind da die Zweige: Sie repräsentieren die Pfarrerinnen und Pfarrer, die Aktivitäten, die Kommissionen und die
Aktionen, zum Beispiel die Weihnachtsgeschenke, die Gebäudekommission (Combat), die Gebete nach dem Gottesdienst,
die Jugendgruppe, die Mittwoch-Donnerstag-Wanderungen, die Lobpreisgruppen, die «Jades», die Seniorengruppe, die
gemeinsamen Mahlzeiten und die Mittagstische, die kleinen Hauskreise oder den Glaubenskurs «Goúter Dieu».
An diesen Zweigen kann man viele Blätter in verschiedenen Farben sehen. Das sind die Kirchgemeindemitglieder.
Hier lässt sich ein oranger Schmetterling auf einem Zweig nieder, während da ein grüner Schmetterling davonfliegt. Unser
Pfarrer Emmanuel de Calonne kehrt aus seinem Sabbatical zurück, während Diakonin Natasha de Félice zu neuen Ufern
aufbricht.
Ein Eichhörnchen hüpft vom Baum herunter, während ein anderes auf einen Ast springt. Dorianne Jeanneret studiert nun an
der Universität, und Mehdi Damiano ist unser neuer Jugendarbeiter der Kirchgemeinde.
Sehen Sie, wie sich die Blätter im Wind bewegen? Das kommt vom Beschluss des SEK, die Ehe für alle zu akzeptieren.
Aber dieser Baum ist nicht allein, er ist umgeben von vier weiteren Bäumen. Die Kirchgemeinde arbeitet mit der katholischen
Kirche zusammen, mit dem ICF, mit der evangelischen Freikirche und mit der Baptistengemeinde.
Und sehen Sie auch die anderen Bäume? Die anderen Kirchgemeinden und Kirchen im Kanton Freiburg, und natürlich auch
die Synode?
Betrachten Sie dieses Gemälde weiter. Sehen Sie Ihren Baum, Ihre Kirchgemeinde?
Sehen Sie die Vögel? «So dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.» Oder werden Sie vielmehr von
der strahlenden Sonne, von Gott, in Bann gezogen?
CHÂTEL ST. DENIS – LA VEVEYSE
18
CORDAST
Gwennaëlle Ducry-Rey
19
KIRCHGEMEINDEN
JAHRESBERICHT 2019
CHÂTEL-ST-DENIS – LA VEVEYSE
AUF EINE GUTE ERNTE 2020!
CORDAST
GOTTES SCHÖPFUNG BEWAHREN
Unserer Reichtum: Die Gemeindemitglieder
In diesem Jahr konnten wir in der Veveyse sehr viel säen
Spiel- und Gesprächsraum
Wir haben jetzt einen Raum, in dem wir Kinder und ihre Eltern willkommen heissen und
kennenlernen können. Vielleicht fällt es ihnen dann leichter, auch einmal an anderen Aktivitäten
der Kirchgemeinde teilzunehmen. 2020 soll auch der Glaube an diesem Ort mehr Platz haben:
Vier bis fünf Mal wird Pfarrer Ludovic Papaux vorbeikommen und eine biblische Geschichte im
Zusammenhang mit dem Kirchenjahr erzählen.
Alle zusammen im Gottesdienst
Diese Gottesdienste sind vor allem für Kinder, aber Erwachsene dürfen natürlich auch teilnehmen. Wir wollen dafür auch ein
Elternteam bilden, das diese Gottesdienste mitgestaltet. Damit auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, gibt es vor dem
Gottesdienst ein gemeinsames Frühstück, bei dem sich alle kennenlernen können.
Fokus rücken.
Der Kirchgemeinderat Cordast beschäftigte sich in diesem Jahr vor allem mit diesen zwei
Fragen: «Wie können wir unseren Ökologischen Fussabdruck verkleinern» und «Wie können
wir mit unseren Kirchgemeindegliedern besser in Kontakt treten?»
Analog dem allgemein bekannten «Grünen Güggel» haben wir in Cordast das Projekt «Grüne
Schwalbe» ins Leben gerufen. Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe arbeitet kontinuierlich an
der Frage, wie wir mit unseren Ressourcen sorgfältiger umgehen können. Wir unterscheiden
dabei zwischen kurzfristig sowie mittel- bis langfristig umsetzbaren Projekten. So wurde auf
dem Friedhof eine Naturwiese angepflanzt, die Raum für Insekten und kleine Tiere bieten
wird, wir setzen auf eine konsequente Abfalltrennung und werden ab nächstem Jahr nur
noch ökologische Reinigungsmittel benutzen. Mittel- bis langfristig werden uns Solarenergie,
erneuerbare Heizenergie oder bauliche Massnahmen, die den Energieverbrauch senken, in den
Nadel und Faden
Diese Gruppe strickt und häkelt. Die drei bis vier regelmässigen Teilnehmer oder Teilnehmerinnen stricken vor allem Finken,
die wir den Neugeborenen in der Kirchgemeinde schenken, aber auch Decken, Mützen oder Socken für verschiedene Vereine.
Wort und Musik
An diesen meditativen Konzerten in der Kirche wechseln sich Musikstücke mit biblischen oder spirituellen Texten christlicher
Denker ab. So stehen Wort und Musik im Dialog und ergänzen sich gegenseitig. So findet die Meditation nicht nur im Kopf
statt, sondern – dank der Musik – auch im Herzen.
Und früher ausgesäte Samen haben schon gekeimt:
Bibelstudien 2019: Im Anschluss an eine Reihe biblischer Figuren ging es weiter mit Psalmen und schliesslich mit dem Thema
Essen.
Café-contact: Begegnen, austauschen, teilen … Kuchen!
Gebetsmoment: wöchentlich, regelmässig, nach der Liturgie von Taizé
Eine zweite Arbeitsgruppe macht sich Gedanken darüber, wie wir mit unseren Mitgliedern besser in Kontakt treten können.
Bereits wurden einige Standardbriefe angepasst, andere Ideen müssen zuerst noch reifen. Sicher gibt es hier noch viel zu tun,
bevor wir die ersten Früchte ernten können.
Höhepunkte unseres Kirchenjahres waren sicher die Gottesdienste in der freien Natur. Die Taufgottesdienste an der Quelle
unseres Trinkwassers in Jeuss, dem Ufer des Schiffenensees, aber auch neben dem Kirchenbrunnen in der Arena vor unserer
Kirche waren nicht nur ausserordentlich feierlich, sondern auch sehr gut besucht. Viele gute Samen konnten hier ausgesät
werden.
Silvia Aegerter
Auf eine gute Ernte!
Nicolas Rouvé
20 21
KIRCHGEMEINDEN
DÜDINGEN
WIR ERNTEN, WAS WIR SÄEN
Wenn wir fragen, wo unsere Kirchgemeinde im Jahr 2019 die Samenkörner des Glaubens aussäen
konnte, fallen uns viele Begegnungen und stärkende Gottesdienste ein. Unsere Arbeit
liegt ja im Knüpfen und Pflegen von persönlichen Beziehungen und im Füreinander Dasein in
Freud und Leid.
FREIBURG
FERENBALM
Mit speziellen Gottesdiensten erreichen wir unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Den Jugendgottesdienst
gestalteten die Jugendlichen aus verschiedenen Wahlkursen selbst. Am
Feierabendmahl am Gründonnerstag wurden alle durch die Gestaltung rund um den Abendmahlstische
besonders einbezogen. Mit neueren Liedern wurde auch am Singgottesdienst
unter dem Motto «Un peu plus d’amour…» dem Glauben Ausdruck gebracht – eine singende
Gemeinde ist eine fröhliche, eine starke Gemeinde. Und die einmalige Arena im Park des Thaddäusheims
ist ein wunderbarer Ort um Gott mit Liedern aus einer Jodlermesse zu loben und
zu preisen. Bei den Trauerfeiern steht das füreinander Dasein und das Mittrage im Mittelpunkt.
Der tragische Tod eines Konfirmanden liess dort besonders viele junge Menschen Trost in suchen.
Wir legen Augenmerk auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und säen Samen für ihre Glaubenszukunft. Neue Angebote
im Kirchenjahr waren der Oster- und der Advents-Workshop. Das «Fiire mit de Chliine» hat einen neuen Titel, es heisst jetzt
«Schatzkiste». Dort suchen die Jüngsten nach Schätzen in biblischen und anderen Geschichten.
2019 gab es zwei Konfirmationsfeiern, in denen wir insgesamt neunzehn Jugendliche konfirmieren und eine Taufe feiern konnten.
Wir freuten uns über vier Wiedereintritte in die Kirche, darunter war auch eine ehemalige Konfirmandin.
Ein grosser Erfolg war die Strickaktion zugunsten der Aktion Weihnachtspäckli. Für die Teilnehmenden hier war es ein schöner
Zeitvertreib, für die Menschen in Osteuropa waren die Kappen und Socken eine wertvolle Hilfe. Die Kinder hatten eine Riesenfreude,
die über 250 Päckli für die Ostmission zusammen zu stellen.
Mit der politischen Gemeinde Düdingen pflegen wir gute Beziehungen und beteiligen uns an Arbeitsgruppen und Projekten.
Ein besonderer öffentlicher Auftritt war die Rede unserer Pfarrerin zum 1. August. Dass wir uns bemühen, positiv in der Öffentlichkeit
wahrgenommen zu werden, spiegelt sich auch im Weihnachtsartikel wider, den Sabine Handrick für die Titelseite der
Freiburger Nachrichten verfasste.
ESTAVAYER-LE-LAC
Fritz Herren
Sabine Handrick
LA GLÂNE – ROMONT
KERZERS
22 23
KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT 2019
ESTAVAYER-LE-LAC
EIN UNMÖGLICHER VERGLEICH!
Wie konnte Jesus die Unermesslichkeit des Reiches Gottes mit der Winzigkeit eines Senfkorns
vergleichen? Aus menschlicher Sicht ist dieser Vergleich unlogisch. Aber es geht hier nicht um
die Grösse des Korns. Es geht darum, was gesät wurde und im Reich Gottes Raum einnehmen
wird; es geht um die Frucht, die daraus erwächst und ihrerseits zu Saatgut wird und sich vermehrt.
Welche Samen wurden 2019 gesät? Worte von der Kanzel, Freiwilligenarbeit, Gastlichkeit, Beweise
von Empathie, Vorträge, wie zum Beispiel «Les mots qui blessent, la parole qui guérit»
(«verletzende Worte – heilendes Wort») Besuchs- oder Begleitdienst, Schulunterricht für Kinder
und Jugendliche, Bibelverteilung, Benefizmahlzeiten, verschiedenste Lager, eines davon in Benin
im Rahmen eines Projekts, das durch unsere Kirchgemeinde unterstützt wird, Wintersportlager
in der Schweiz, Angebot «Kindheit und Familie», Grosszügigkeit ...? Dies sind unsere Erfahrungen mit dem Saatgut. Der
Samen der Geste, des Wortes, des Herzens, des Blicks, des Lächelns, des Liedes oder des Gedichts. Nun wird Er seinen Geist
ausgiessen und all dies zum Keimen und Wachsen bringen.
Wachstum zu messen ist eine komplexe Sache. Die Jugendgruppen verzeichnen erfreulicherweise immer mehr Mitglieder, die
beiden Chöre unserer Kirchgemeinde finden neue Kraft, zwei neue Kirchgemeinderätinnen bringen frischen Wind in den Kirchgemeinderat,
Schülerinnen und Schüler freuen sich über den Religionsunterricht. Dies sind einige der freudigen Ereignisse in
unserer Kirchgemeinde in diesem Jahr. Wobei es natürlich bei der Aussaat auch Verluste gab, Samen, die auf unfruchtbaren
Boden fielen, die der Böse sich aneignet, um die menschliche Schwäche anzugreifen, Leiden, Verunsicherung, Verdrossenheit
zu verursachen, und dabei eher an das «finstere Tal» aus Psalm 23 denken lässt.
Doch auch angesichts der manchmal schmerzhaften Realität wendet sich unser Blick zum Gleichnis von Jesus, das uns einlädt,
vertrauensvoll zu glauben, dass das Unmögliche von heute künftig eine noch grössere Fülle hervorbringen wird ...
Walter Tramaux
FERENBALM
VERÄNDERUNGEN IM KIRCHGEMEINDERAT
Der Kirchensonntag (KiSo) vom 10. Februar ist dem Thema «Reichtum verpflichtet – Armut
auch» gewidmet. Ein Laienteam und die Schüler und Schülerinnen des Wahlfachkurses «KiSo»
KUW 8. Klasse setzen sich mit dem Leitgedanken auseinander.
Im feierlichen Gottesdienst am 7. und 14. April werden insgesamt 18 Jugendliche konfirmiert.
Das Seniorentheater Laupen und die Musikformation Stärnevieri sorgen an den beiden
Altersnachmittagen im Landgasthof Biberenbad und in der Riederhalle bei einem breiten
Publikum für gute Unterhaltung.
Die Kirchgemeindeversammlung genehmigt im Juni die Jahresrechnung 2018 mit einem
ausgeglichenen Ergebnis.
Turnusgemäss findet das Kirchenfest Region Laupen am 8. September mit dem Abendmahlsgottesdienst in Ferenbalm statt. Der
anschliessende Apéro bietet den zahlreichen BesucherInnen die Gelegenheit zum Austausch über die Kirchgemeindegrenzen
hinaus.
Die Kinder- und Jugendprojekte «Kinderwoche», «Übernachten in der Kirche» und «Kombinierter Filmabend für zwei
Altersgruppen» finden wiederholt Anklang.
Die monatlichen Kolibri-Angebote in Ried für Kinder ab dem Vorschulalter werden mangels Nachfrage vorläufig eingestellt.
Dank grosszügiger Spenden und freiwilliger Helfer und Helferinnen können im Rahmen der «Weihnachtspäckliaktion» des
Wahlfachkurses 8. Klasse 124 Päckli bei der Sammelstelle Kerzers abgeliefert werden. – Unter dem Motto «Lisme», Hääggle –
Brichte – Gniesse» treffen sich Interessierte erstmals zum Werktreff und tauschen im Pfarrstöckli Ideen und probieren unter
kundiger Leitung Neues aus.
Die Kirchgemeinderäte Ruth Gibson, Gümmenen und Sonja Schmid, Ferenbalm geben ihren Rücktritt nach langjähriger
Behördentätigkeit per August beziehungsweise Dezember bekannt.
Die Kirchgemeindeversammlung genehmigt im Dezember das Budget 2020 mit einem Verlust von Fr. 29‘000.– und wählt
bernischerseits Eva Anderegg, Biberen und Markus Henauer, Jerisberghof, als neue Kirchgemeinderäte.
Hans Bongni übergibt die Verantwortlichkeiten für Herbstsammlung und Kollektenkasse nach jahrelangem Engagement per
Ende Oktober.
Am Weihnachtsgottesdienst wird die Kirchgemeinderatspräsidentin Sonja Schmid mit einem lachenden und weinenden Auge
verabschiedet. Sie engagiert sich weiterhin in der Altersarbeit.
Zahlreiche freiwillige und bezahlte Mitarbeitende haben im vergangenen Jahr wiederum mitgeholfen, das Leben in der
Kirchgemeinde Ferenbalm mitzugestalten.
Alfred Köhli
Kathrin Winkelmann
24 25
KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT 2019
FREIBURG
SÄEN – EIN AKT DES GLAUBENS
Wer sät oder pflanzt, erntet nicht immer selbst die Früchte seiner Arbeit. Haben wir in unserer
Gesellschaft des «Alles und das sofort» noch die Geduld zu warten, bis die Pflanze reif für die
Ernte ist? Der Weizen muss jedes Jahr gesät werden, damit er geerntet werden kann, während
die Bäume Zeit brauchen, bis sie ihre ersten Früchte tragen, und Jahrzehnte, bis man ihr Holz
verwenden kann. Ist unser Glauben ausreichend stark, dass wir oder unsere Nachkommen
auf eine Ernte hoffen können? In einer so vielfältigen Kirchgemeinde wie der unseren werden
jeden Tag in Glauben und Hoffnung Samen in ganz unterschiedliche Böden gesät.
So versammelten sich in einem generationenübergreifenden Lager gut sechzig Teilnehmerinnen
und Teilnehmer im Alter von 18 bis 90 Jahren im idyllischen Berner Oberland, das als
Kulisse zu den Meditationen rund um die Bergpredigt diente. Eine Bibelgruppe befasste sich
mit dem ersten Brief von Paulus an die Korinther, in dem zahlreiche praktische Lebensthemen
behandelt werden, weshalb sich jede und jeder vom einen oder anderen Thema angesprochen fühlte. Die jungen Mitglieder
unserer Kirchgemeinde engagierten sich im Projekt «Dialogue en route»; eine der Stationen wurde im September in der Kirche
von Freiburg eingeweiht. Nun können OS-Klassen den Protestantismus in Freiburg entdecken.
Die gesäten Samen keimen. Keimlinge sollten nicht einfach sich selbst überlassen bleiben – sie müssen gegossen und gepflegt
werden. Dieser besonderen Rolle wird mit persönlichen Besuchen der Pfarrerinnen und Pfarrer und den Seelsorgediensten
Rechnung getragen. Diese Menschen können reden, zuhören und in ihr Leben integrieren, was für sie grundlegend ist – der
Glauben an Christus, den Auferstandenen. Und sie können diesen Samen, der in ihnen wächst, mit anderen Mitgliedern der
Kirchgemeinde teilen.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden befassten sich mit der Berufung des Propheten Jeremias und dem Thema «Breite
deine Flügel aus und schreibe deine eigene Geschichte». Unsere Jugendlichen sind dazu aufgerufen, ihre Flügel auszubreiten,
so wie ihre Vorfahren es seit langer Zeit taten, die sich jetzt bei den ausgewachsenen einst gesäten Pflanzen ausruhen können.
Paul-Albert Nobs
17
KERZERS
ZARTE PFLÄNZCHEN BRAUCHEN PFLEGE
Die Fragen des Synodalrates zum Jahresbericht 2019 lauteten: «Konnte unsere Kirchgemeinde
im vergangenen Jahr viele Samenkörner säen? Oder hat sie sogar Pflanzen wachsen sehen?
Oder ist gar ein Baum gewachsen?»
In der Kirchgemeinde Kerzers wurden auf vier Äckern Samen mit unterschiedlichem Erfolg
gesät.
Seit dem Wegzug von Christoph Bühler beschäftigte die Kirchgemeinde sich mit der Anstellung
einer neuen Amtsperson. Nach dem Festlegen des Pflichtenheftes konnten mehrere Kandidaturen
geprüft werden. Heute haben wir das Glück, Pfarrerin Lea Brunner zum 1. Januar
anzustellen. Mit dem Wegzug von Pfarrerin Sabine Wälchli nach sieben Jahren verlieren wir
allerdings einen starken Ast von unserem Baum. Wie wir diesen Ast ersetzen werden, wird das neue Jahr zeigen. Insgesamt hat
sich das Säen sich gelohnt, auch wenn wir einen Rückschlag verkraften müssen.
2018 hatten wir mit Elan hatten an unseren Liegenschaften gearbeitet: Es gab Pläne für den Einbau eines neuen Liftes sowie
für die Umstrukturierung des leergewordenen Pfarrhauses Herresrain. Die aufschiessenden Pflänzchen konnten 2019 leider
nur mit Mühe wachsen: Die Bürokratie und die Trägheit gewisser Ämter verhinderten das Gedeihen. Wir werden versuchen,
diese Pflanzen 2020 mit Hoffnung und Pflege zu begiessen. Eine andere Pflanze entwickelte sich fast von selbst: Wir durften als
Erbschaft eine Liegenschaft übernehmen, in der vieles gut geregelt ist.
Als steiniger Boden erwiesen sich jedoch unsere internen Abläufe und die Verbindungen zu den beiden Kantonalkirchen Freiburg
und Bern. Liegt es am Saatgut, an der Pflege oder am Acker? Immer wieder auftretende Dürreperioden führten zu einem
langsamen Wachstum dieser Pflanzen. Vielleicht finden wir 2020 einen guten Dünger und neuen Mut, das Gedeihen zu beeinflussen.
Ende 2019 haben wir auch Neues gesät. Verschiedene Anlässe wie Trauerkaffee, Filmabende, Spielnachmittage oder die Teilnahme
an der langen Nacht der Kirchen sollten in diesem Jahr wachsen und uns mit ihren Blumen erfreuen.
Möge in jedem von uns, im Kirchgemeinderat wie in der ganzen Kirchgemeinde, die Hoffnung auf das Wachsen der verschiedenen
gesteckten Samen erstarken und Früchte tragen.
Pierre-Alain Sydler
26 27
KIRCHGEMEINDEN
LA GLÂNE – ROMONT
EIN JAHR DER ERNEUERUNG
Die Kirchgemeinde hat mit grosser Freude einen neuen Pfarrer in ihren Kreis aufgenommen.
Pfarrer Luc Hintze, der im November 2018 von der Kirchgemeindeversammlung gewählt wurde,
nahm im August seine Tätigkeit auf. Er arbeitet mit der seit 2017 amtierenden Pfarrerin Florence
Blaser zusammen. Da die beiden ihre Aufgaben zu gleichen Teilen wahrnehmen wollten,
arbeiten jetzt beide mit einem Teilzeitpensum von 75%. Der Kirchgemeinderat freut sich,
mit diesem neuen Team zusammenzuarbeiten. Dessen Hauptaufgaben sind die Erweiterung
und Bereicherung der Aktivitäten der Kirchgemeinde, die Mitarbeit in der Sozialarbeit der
Kirchgemeinde und vor allem die Pflege und Sorge um die Kirche, die unser Herr uns anvertraut
hat.
MEYRIEZ
MÔTIER VULLY
Die finanzielle Verwaltung, die zurzeit durch unseren Kassier wahrgenommen wird, geht 2020
an die Hervest Fiducaire SA über, die diese Dienstleistung bereits für die Kirchgemeinde La Veveyse erbringt. Jacques Gmehlin,
langjähriger Kassier unserer Kirchgemeinde, tritt per Ende 2019 in den Ruhestand.
Gemäss dem Beschluss der Kirchgemeindeversammlung im November 2018 wird zurzeit der Umbau von Haus 70 geprüft. Es
handelt sich dabei um ein strategisches Projekt der Kirchgemeinde, die ihre Bedürfnisse mit den finanziellen, ökologischen
und kulturellen Anforderungen in Einklang bringen muss. Das Projekt wird mit der für Gebäuderenovationen üblichen
Sorgfalt und Objektivität durchgeführt und soll sowohl auf die Gegenwart wie auch auf die Zukunft ausgerichtet sein. Der
Kirchgemeinderat möchte im Rahmen des Umbaus von Haus 70 auch zusätzliche und auf die Aktivitäten der Kirchgemeinde
zugeschnittene Räumlichkeiten schaffen. Bis die Umbauarbeiten abgeschlossen sind, werden wir dem Gebäudeunterhalt und
der Gestaltung der Räumlichkeiten durch die Kirchgemeindemitglieder besondere Aufmerksamkeit schenken.
MURTEN
Marc-André Lüthi
ST. ANTONI
WÜNNEWIL – FLAMATT – ÜBERSTORF
28 29
KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT 2019
MEYRIEZ
VOM SENFKORN
Im Jahr 1239 übernahm die Abtei Fontaine-André bei Neuenburg die sogenannte Kollatur über
die kleine Kirche Meyriez und schickte fortan bis zur Reformation einen Mönch zur Verkündigung
von Gottes Wort. Für uns unvorstellbar, wie alt diese Mauern sind. Für die Menschen, die damals
in der Kirche ein- und ausgingen, zu Lebzeiten von Franz von Assisi oder des Minnesängers Walter
von der Vogelweide war es sicher noch viel unvorstellbarer, dass ihre Kirche 800 Jahre später
noch da sein würde. Was hat dieser Rückblick ins Spätmittelalter mit dem Jahresbericht von 2019
zu tun? Bei einem Gebäude wird in der Regel jeweils das Dach als erstes baufällig. Wird das Dach
gut unterhalten, bleiben stabile Mauern für die – zumindest irdische – Ewigkeit bestehen. So
wie sich die Menschen unserer Kirchgemeinde in den vergangenen Jahrhunderten gegenseitig
unterstützt, sich mit Zweifeln und Hoffnung in der Kirche eingefunden, zur Gemeinde und
dem Gebäude Sorge getragen haben, oblag es nun unserer Generation, der Kirche ein neues
Dach zu stiften und damit zumindest für die nächsten hundert Jahre die Kirchenmauern vor
Verwitterung zu schützen. Dieses Projekt hat den Kirchgemeinderat schon länger beschäftigt. Seine Ausführung hat das letzte
Jahr geprägt. Ein festlicher Gottesdienst im November bildete einen schönen Abschluss der Arbeiten. Auch in unserer Zeit ist
es schwer vorstellbar, dass die Kirche noch im Jahr 2800 von Menschen besucht wird, ein Ostergottesdienst gefeiert oder die
Weihnachtsgeschichte von Kindern aufgeführt und erzählt wird. Wie unsere Vorfahren haben wir aber die Hoffnung, dass die
aus dem Senfkorn gewachsenen Bäume weiter wachsen, dass Samen weiterhin auf fruchtbaren Boden fallen und die «Vögel des
Himmels» und möglichst viele irdische «Vögel» zwitschernd in deren Ästen nisten mögen.
Hansruedi Staub
MÔTIER VULLY
DIE SAAT IM HERZEN UNSERER KIRCHGEMEINDE
Aus neuen Samen, die nur darauf warten, nach und nach aufzugehen, soll ein prächtiger Garten
entstehen. Damit wir unsere Mitglieder noch besser erreichen, gibt es jetzt neue Rubriken
in unserem traditionellen Gemeindeblatt. Zum Beispiel Meditationen, die wir von in der Kirchgemeinde
engagierten Personen erhalten und dann teilen. So haben die Stimmen von Katecheten,
Katechetinnen und Kirchgemeinderäten die Vielfalt der Standpunkte bereichert. Die
zahlreichen Neuzuzüger erhalten mit den Informationen der politischen Gemeinde für Neubürger
eine Broschüre mit den Aktivitäten der Kirchgemeinde Zudem haben wir unsere Zusammenarbeit
mit den lokalen Behörden erweitert und bieten in der Jugendarbeit Anlässe gemeinsam
mit der politischen Gemeinde an. Die Kinder haben jetzt während des Gottesdienstes
zwischen den Kirchenbänken einen Platz zum Spielen. Ein neuer vielfarbiger Abendmahltisch
soll näher bei den Gottesdienstbesuchern stehen und unsere Gottesdienste bunter machen.
Der Gang in den Ostermorgen führte diesmal an einen sehr touristischen Ort. Dort trafen Gemeindemitglieder
auf zahlreiche Camper, die mit Morgengesängen oder sonstigen Glaubensäusserungen nicht viel anfangen
konnten. Der rege Besuch einer renovierten Kapelle ermöglichte es, regelmässige Treffen von Jung und Alt zu organisieren
und auch Menschen kennenzulernen, die nicht unbedingt zur Kirchgemeinde gehören. Für Personen, die sich für die Förderung
einer nachhaltigen Entwicklung und die Bewältigung der vielen Veränderungen einsetzen, wurde ein Begegnungsort
geschaffen. Wir wollen innovativ und präsent sein, damit die Zivilgesellschaft merkt, wie wichtig wir für das gesellschaftliche
Miteinander sind Dies sind unsere Ziele: Wir wollen überraschen, neue Dinge anpacken, Samen säen und wachsen sehen, neue
Ideen für Begegnungen entwickeln und sie gedeihen lassen.
Brigitte Hirschi Lizzola
MURTEN
MURTEN IM WANDEL
Die sieben Liegenschaften unserer Kirchgemeinde sind einer gründlichen Prüfung unterzogen
worden. Ein Murtner Architekturbüro hat sämtliche Liegenschaften auf ihren Zustand hin überprüft
und eine Machbarkeitsstudie für die Zukunft erstellt.
Grundsätzlich wird in dieser Studie festgehalten, dass die Liegenschaften gut unterhalten sind.
Einzig das Kirchgemeindehaus gilt als unattraktiv sowie schlecht isoliert und entspricht deshalb
nicht mehr den heutigen Anforderungen. Für die nächsten fünf Jahre müssen trotzdem
verschiedene Restaurations- und Unterhaltsarbeiten (unter anderem der Anschluss an die Fernwärme
und die Isolation) ausgeführt werden. Für das Kirchgemeindehaus wird ein Gesamtkonzept
erarbeitet, damit dieses in absehbarer Zeit die heutigen Anforderungen und Erwartungen
wieder erfüllen kann.
Ende Januar ist Pfarrerin Christina von Roedern in den Ruhestand getreten. Pfarrerin Désirée Aspinen hat während 6 Monaten
als Verweserin erfolgreich in unserer Kirchgemeinde gearbeitet. Auf den 1. November hat Pfarrerin Annina Martin ihre Arbeit
aufgenommen.
Im September ist Franziska Wirz als Präsidentin des Kirchgemeinderates zurückgetreten. Sie wurde durch Andreas von Känel,
ersetzt. An der Kirchgemeindeversammlung im Dezember konnte Ruth Wasserfallen aus Jeuss in den Kirchgemeinderat gewählt
werden.
Nach mehrjähriger Pause wurde wieder einmal eine Seniorenferienwoche angeboten. Fünfzehn Personen haben in Weggis am
Vierwaldstättersee bei angenehmen Temperaturen die Ausflüge in der näheren Umgebung sowie auf die Königin der Berge,
die Rigi, genossen. Das gesellige Beisammensein, sei es beim Singen, Spielen oder Kaffeetrinken kam dabei auch nicht zu kurz.
Zufriedene Gesichter mit vielen guten Erinnerungen kehrten aus dem Herzen der Schweiz zurück ins Murtenbiet.
Andreas von Känel
30 31
KIRCHGEMEINDEN
KANTONALE FACHSTELLE BILDUNG
ST. ANTONI
WIEDER NEUES SÄEN UND BEGINNEN
Auch in unserer Kirchgemeinde konnten wir dieses Jahr wieder Neues säen und beginnen. Wir
durften im Jugendbereich neue Anlässe durchführen, wie einen Jugendgottesdienst feiern
oder einen Ostergarten mit den Kindern gestalten. Mit Nicole Zwahlen durften wir eine neue
Kirchgemeinderätin in unserer Mitte begrüssen, die das Ressort Jugend und Schule übernehmen
wird.
Unser Kirchturm leuchtet nach der Renovation über die neugestaltete Friedhofanlage, und wir
freuen uns nach dem Pflanzen der Bäume über die ganze Kirchenumgebung.
Aber auch mit den immer wieder stattfindenden Anlässen und Gottesdiensten in der Kirchgemeinde
sieht man neue Pflanzen und Verbindungen wachsen und darüber freuen sich der
Kirchgemeinderat und Pfarrer Ueli Wagner sehr!
Heidi Engemann
WÜNNEWIL – FLAMATT – UEBERSTORF
DIE JUGEND WIRD EINGEBUNDEN
2019 wurden die Richtlinien für den Kirchgemeinderat vom Rat genehmigt und in Kraft gesetzt.
Sie regeln die Inhalte und Verantwortungen der einzelnen Kirchgemeinderätinnen und -räte in
ihren Ressorts, sowie die zusätzlichen Aufgaben und Befugnisse des Kirchgemeinderatspräsidiums.
Geregelt sind zudem die Informationsflüsse innerhalb der Kirchgemeinde. Wir versprechen
uns dadurch eine Beruhigung der Arbeit im Rat und eine grössere Transparenz.
Sehr erfreulich und mit grossem Zuspruch entwickeln sich die Angebote unserer Kirchgemeinde
für die Kinder und Jugendlichen. Diese geschehen unter anderem mit der Kinderkirche («Fiire mit
de Chliine») und mit den Kindertagen. Sehr gut besucht sind jeweils das Setzen von Obstbäumen
für unseren Nachwuchs oder auch das Kids-Rallye mit anschliessendem Bräteln.
Wir denken, dass wir mit dem Einsatz von vielen Freiwilligen für unsere Kinder dem Roten Faden
der Gesamtkirche ideal nachkommen. Wir säen damit Körner, die Kinder und Jugendliche an und
in die Kirche heranführen.
Wir hoffen mit den Angeboten den Kindern und Jugendlichen in Zukunft trotz der leider auch bei uns spürbaren Kirchenaustritte
begegnen zu können. Leider stellen wir zudem fest, dass oft junge Paare für ihre Kinder auf eine Taufe verzichten. Dies ist eine
negative Situation, die uns traurig macht und auch etwas ratlos lässt. Leider ist es hingegen ein Trend, der in anderen Kirchgemeinden
landesweit genau gleich auftritt. Wir sollten da dranbleiben.
Wir gehen mit viel Zuversicht ins nächste Kirchenjahr und hoffen, dass unsere Gemeindeanlässe weiterhin eine Saat sind, die
auf einen guten Boden fällt.
Erwin Schneiter
VERSCHIEDENE ERFAHRUNGEN SAMMELN
2019 konnten wir verschiedene Projekte abschliessen und vielseitige Erfahrungen machen.
1. Begleitkommission der Fachstelle Bildung:
Die Fachstelle wird glücklicherweise von einer Kommission begleitet, die aus acht Mitgliedern besteht
(Urs Schmidli, Pfarrerr, D, Freiburg; Josiane Frossard, Diakonin, F, Estavayer-le-Lac, seit 1.8.2019 ersetzt
durch Joëlle Pasche, F, Katechetin, Châtel-St-Denis; Irene Wisard, Katechetin, D, Düdingen; Sophie
Campiche, Katechetin, F, Freiburg, und seit 1.8.2019 Annemarie
Herren, Katechetin, D, Düdingen). Die Kommission hat sich im
Laufe des Jahres fünfmal getroffen und dabei Projekte genehmigt,
Dokumente der Fachstelle gemeinsam mit der Fachstelle erarbeitet
und über neue Strategien nachgedacht.
2. Lehrplan:
Der Lehrplan wurde in beiden Sprachen angepasst und an zwei
Halbtagen zur Vernehmlassung allen Katecheten, Katechetinnen
und OS-Religionslehrpersonen des Kantons unterbreitet. Die so
gesammelten Anmerkungen und Ergänzungen wurden integriert.
Der neue Lehrplan wird der Synode im Februar 2020 vorgelegt.
3. Grundausbildung der Katechetinnen und interkantonale
Überlegungen:
Die Grundausbildung absolvieren aktuell sieben Katecheten und
Katechetinnen aus der Romandie und drei aus der Deutschschweiz.
Auf interkantonaler Ebene werden zurzeit Überlegungen für
eine leichter zugängliche theologische Ausbildung angestellt.
Im deutschsprachigen Bereich verläuft die Zusammenarbeit mit
RefModula zur allgemeinen Zufriedenheit.
4. Weiterbildung 02.19 und Weiterbildungen in den Kirchgemeinden:
Eine eintägige Weiterbildung fand im Februar 2019 zum Thema
«Resilienz» (für französischsprachige Teilnehmende) und zum
Thema «Kinder mit besonderen Bedürfnissen» (für deutschsprachige Teilnehmende) statt und wurde
von rund fünfzig Katecheten und Katechetinnen besucht. Es war eine Erfahrung des Lernens, des
Austausches und der interessanten Begegnungen, die 2020 wiederholt wird. Darüber hinaus wurden
in den verschiedenen Kirchgemeinden des Kantons fünfzehn Weiter-bildungen à la carte durchgeführt
(zwei auf Deutsch und dreizehn auf Französisch).
5. Publikation:
Eine zweisprachige ökumenische Publikation wurde erarbeitet, damit interessierte Personen und
Behörden sich über die Katechese der im Kanton Freiburg anerkannten Kirchen informieren können.
Sie wird im Laufe des ersten Quartals 2020 herausgegeben.
6. ECCE + Bildungplus:
Nicole Awais nahm an der Europäischen Konferenz für christliche Erziehung (ECCE) in Berlin teil. Dieses
Treffen ist eine Quelle der Inspiration und der Weiterbildung für alle reformierten Religionspädagogik-
Verantwortlichen in der Westschweiz.
In der Romandie wurde ein Netzwerk aus katholischen und reformierten Bildungsbehörden aufgebaut
(in der Deutschschweiz existierte dieses schon seit gut zehn Jahren): Formationplus/Bildungplus.
7. Kindergarten:
Der Religionsunterricht im Kindergarten fand 2019 in zwei Sprachen statt und ermöglichte viele
ökumenische Erfahrungen. Auf der Plattform sind drei Sequenzen (zu fünf Doppellektionen) für die
Kirchgemeinden verfügbar; diese Unterrichtsreihen wurden von katholischer und reformierter Seite
validiert.
32 Franziska Grau und Nicole Awais 33
KANTONALE FACHSTELLE JUGEND
DEKANAT (FRANZÖSISCH)
DEKANAT (DEUTSCH)
TEIL HABEN, BETEILIGEN, TEIL WERDEN
DIE SÄENDEN ERMUTIGEN!
Natürlich sind Jugendkulturen auch stets Konsumkulturen, und trotzdem bieten sie vielen ein
Entdecken des eigenen, kreativen Engagements. Wer dazu gehören will, muss selbst im Workshop
Graffiti sprühen, den 360° Nose Butter im Skilager versuchen oder im Accomp eine Animation leiten,
nicht nur einfach cool drüber reden können und in der angesagten Streetwear chillen. Es sind
schliesslich die Jugendlichen selbst, die ihre Kultur am Leben erhalten. Manchmal sind es nur Einzelne,
die sich engagieren. Sie bilden dadurch Orte der Kreativität und
Anerkennung, nicht durch Hautfarbe oder Reichtum, sondern
nur durch freiwilliges und selbstbestimmtes Anpacken. So wächst
ein Netzwerk, das aufgrund seiner Kommunikationswege –
weitgehend von den Älteren unbemerkt – stets spontan und sehr
effektiv eine Vielzahl von Aktivitäten entfaltet.
Lagerangebote
Die ersten Sonnenstrahlen kriechen ins Zimmer, deine Freunde
nebenan sind in ihre Schlafsäcke gekuschelt und schlafen noch
tief. Gestern ist es spät geworden. Ihr seid lange Ski gefahren und
am Abend habt ihr über dem Buch «Oscar und die Dame in Rosa»
gebrütet. Auch über eure Pläne habt ihr gesprochen. Jan will aufs
Collège, Sandrine will einen Freiwilligeneinsatz machen. Dann hat
jemand die Gitarre geholt und ihr habt gesungen – die ganzen
Songs aus deiner Clique. Du reibst dir die Augen und schaust aus
dem Fenster, die Morgensonne glitzert auf dem Schnee. Du wirst
heute wieder deinen Sprung ausfeilen. Aus der Küche hörst du
nun Stimmen und Geschirr klappern. Solltest du rausgehen und
mithelfen?
Bildungsangebote
Seit dem frühen Morgen sind wir nun zusammen im Accomp-Wochenende. Wir arbeiten intensiv,
wollen eine besinnliche Meditation und ein Rollenspiel für den Sonntag auf die Beine stellen. In
den Arbeitsgruppen hören wir viel «Ja-aber» und «Nein-leider». Dann kommt der eine Moment! Wie
durch ein Wunder, oder war es eine Frage, ein bestimmtes Wort, ein ausgesprochenes Gefühl, eine
Anerkennung, ändert sich die Stimmung. Ein erstes «Oh-ja-das-tönt-gut!»! Jetzt wissen wir, es hat
geklappt, der Samen keimt. Die Gruppe hat sich gefunden und wird auch ohne uns etwas Grossartiges
auf die Beine stellen. Wenn dieses Gefühl des Zusammenhalts entstanden ist, geht uns Moderatoren
und Moderatorinnen das Herz auf, dann haben wir unsere Sache gut gemacht.
Unsere kirchliche Jugendarbeit erlaubt es, Selbstwirksamkeit zu erforschen, gegen alle Funktionalisierungen,
die eigene Kraft und das Gegenüber wirklich ernst nehmend. Gerade deshalb ist die
kirchliche Jugendarbeit auch als Lernort für umfassende Bildung besonders gut geeignet.
Hansjürg Hofmann
Amtsträgerinnen und Amtsträger, Pfarrerinnen und Pfarrer, Diakoninnen und Diakone erleben in ihrem
Beruf oft schwierige und emotionelle Situationen. Um Hoffnung zu säen, müssen sie auch sich selber Sorge
tragen können. Der Dekan darf seine Kolleginnen und Kollegen dabei begleiten. Er nimmt sich Zeit, mit ihnen
darüber nachzudenken, wie sie auf sich selbst achten und sich selbst Sorge tragen können.
Und – last but not least – die gute Zusammenarbeit mit dem deutschsprachigen Dekan Norbert Wysser und
die Begegnungen, bei denen wir Erfahrungen austauschen konnten, die uns mit Zuversicht in die Zukunft
blicken lassen.
Daniel Nagy
Folgende Ereignisse haben das Jahr 2019 geprägt:
• Die Begleitung einiger Kolleginnen und Kollegen, die es ihnen ermöglichte, eine persönliche
und berufliche Situation zur Sprache zu bringen.
• Der Ordinationsgottesdienst von Ludovic Papaux in Murten (die Dekane wurden durch
Pascal Känzig, Kopräsident des Konvents, vertreten).
• Die Begrüssung von Natasha de Félice (Diakonin) in Bulle während des Sabbaticals von
Pfarrer De Calonne.
• Die Begrüssung von Luc Hintze, dem neuen Pfarrer der Kirch-gemeinde La Glâne-Romont.
• Ein geselliger Fondue-Abend mit den Amtsträgerinnen und Amtsträgern.
SUCHE FRIEDEN UND JAGE IHM NACH!
«Suche Frieden und jage ihm nach! (Ps 34,15)» – diese Worte standen als Jahreslosung über dem Jahr 2019.
Eine der Aufgaben des Dekans ist es, zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen in ihren Kirchgemeinden
und Ämtern nach Frieden suchen. 2019 hat der deutschsprachige Dekan nicht direkt in einem Konflikt vermittelt.
Ob dies ein gutes Zeichen ist, weil Frieden herrscht oder ein schlechtes, weil Konflikte
ausgesessen werden, bleibt dahingestellt.
Auch wenn es keine direkten Konflikte sind – schwierige Situationen können immer wieder
vorkommen. 2019 durfte der Dekan wieder Kollegen und Kolleginnen in solchen Situationen
begleiten, sei dies in Telefongesprächen oder bei Besuchen. Den Austausch pflegt der Dekan
auch gerne beim traditionellen Fondueabend oder an der alljährlichen Konventsretraite. Dies
sind gute Gelegenheiten, um ungezwungen ins Gespräch zu kommen.
Neben den Begleitungen und Besuchen verabschiedete der Dekan eine Kollegin in den Ruhestand
und durfte eine neue Kollegin in der Freiburger Kirche willkommen heissen. Das ist
immer eine besondere Freude!
«Suche Frieden und jage ihm nach!»: Frieden mit sich und mit anderen zu suchen ist eine schöne Aufgabe,
die auch über das Jahr 2019 hinaus bestehen bleibt. Und wer sucht, der findet meistens auch. Gott sei Dank.
34 Norbert Wysser-Häni
35
SEELSORGE UNIVERSITÄT FREIBURG
SEELSORGE IM BUNDESZENTRUM
OHNE VERFAHRENSFUNKTION (BAZOV)
GUGLERA
JAHRESBERICHT 2019
«GOTT LIEBT DAS MONOPOL NICHT»
(KURT MARTI)
Ein reifer Baum … was genau ist die Reife, die man von einem Baum erwartet? Wenn es ein Obstbaum
ist, interessiert uns die Reife der Früchte … und oft wird ein Baum sogar gefällt, wenn er noch Frucht
trägt, damit ein neuer, produktiverer Baum gepflanzt werden kann.
Wenn es aber um einen Baum geht, dessen Holz genutzt werden soll, entspricht die Reife dem Moment,
in dem sein Stamm zu wachsen aufhört. Bei den Nadelhölzern zeigt sich Reife darin, dass der
oberste Spross nicht weiterwächst und sich die Baumspitze in eine
immer flachere Baumkrone verwandelt.
Übertragen wir dieses Bild auf die Universitätsseelsorge, so erinnert
uns das an die Situation eines Professors, der vor zwei Jahren zuerst
seinen Vater und dann im Dezember 2019 seine Mutter verloren
hatte und sich an Weihnachten vollkommen allein fühlte. Ohne Eltern,
mit seinen nahen Verwandten zerstritten, ledig und mit seiner
wissenschaftlichen Forschung als einzigem Lebensbegleiter war
sein Zustand so kritisch geworden, dass die Studierenden und wissenschaftlichen
Mitarbeitenden des Professors ein Treffen mit der
Seelsorge organisierten. Da stellte sich heraus, dass die Seelsorge
bereits zwei Jahre zuvor, beim Tod des Vaters, dem Professor zu Hilfe
gekommen war. Um bei der Metapher des Baumes zu bleiben, ging
es darum, eine zweite Stütze anzubringen, damit diese starke Eiche
nicht vor dem neuen Jahr im Sturm umstürzen würde. Denn noch
konnte der Baum Früchte tragen, wenn er nicht entwurzelt würde.
Im April war es der Tod eines anderen Baumes, der den Einsatz der
Seelsorge erforderte: Sie musste in der reformierten Kirche von
Freiburg ihren Kollegen von der Feuerwehr Trost spenden. Denn,
Ironie des Schicksals, ein Feuerwehrmann muslimischen Glaubens wurde ausgerechnet durch einen
Brand aus dem Leben gerissen und zu seinem Gott gerufen. Auch hier wandten sich Studierende und
administrative Mitarbeitende der Universität, die selbst bei diesem Brand alles verloren hatten, an ihre
Seelsorgerin, um ihr Trauma zu überwinden. Die Betroffenen, von denen einige noch in Gerichtsverfahren
verwickelt sind, wurden während vieler Wochen betreut.
Auch die medizinische Fakultät wandte sich an die Seelsorgerin mit der Bitte, einen Kurs im Rahmen
des neuen Master-Studiengangs für Hausarztmedizin zu halten, der seit dem September 2019 angeboten
wird. Hier ging es darum, sich mit der Frage des «Caring versus Curing» auseinanderzusetzen,
denn das Bewusstsein steigt, dass echte medizinische Versorgung auch die spirituelle Dimension des
Menschen miteinbeziehen muss.
Ein weiterer Steckling auf dem alten Stamm der reformierten Seelsorge, der Zeichnungsworkshop,
weckte die Neugier und das Interesse der Teilnehmenden am protestantischen Gottesdienst.
Eine ehemalige Theologiestudentin, die von einem Coaching profitieren konnte, wurde ordiniert und
hat ihren ersten Vertrag als Pfarrerin der Kirche von Freiburg abgeschlossen. Dieser junge Trieb ist nun
bereit, seine ersten Früchte zu tragen.
So wird die protestantische Seelsorgerin in allen Stadien des Menschenwaldes zu Hilfe gerufen, von
der kleinen Eichel, die zu Boden fällt, bis hin zum majestätischen Baobab.
Seelsorge im Kontext eines Bundesasylzentrums ist per se Seelsorge im interreligiösen Umfeld und
muss vielfältigen Kulturen, Überzeugungen und oft traumatisierten Biographien adäquat begegnen
können. Sie muss sich im institutionellen Rahmen bewegen, der insbesondere in einem Bundeszentrum
ohne Verfahrensfunktion (BAZoV) sehr eng ist, und dennoch das Proprium christlicher Werte stets im
Auge haben. Dieser Herausforderung darf der Seelsorger sich immer wieder neu stellen.
Nach einem ersten Jahr hat der Seelsorger den Eindruck, in
der Guglera angekommen zu sein und seinen Platz gefunden
zu haben. Die Zusammenarbeit mit der Zentrumsleitung und
den Mitarbeitenden des Betreuungsdienstes ORS ist gut und
freundschaftlich. Das junge Pflänzlein hat erste Wurzeln schlagen
können.
Der Raum der Seelsorgenden wird ebenfalls von einer zivilgesellschaftlichen
Gruppe genutzt, was hin und wieder Fragen der
Abgrenzung aufwirft. Am Ende des Berichtsjahres ist das BAZoV
relativ gut ausgelastet, was die Frage nach den Lokalitäten für die
Seelsorge wieder aktuell werden lässt. Mit der Zentrumsleitung
sind wir darüber im Gespräch.
Im Berichtsjahr 2019 hat der Seelsorger:
• Wöchentliche Besuche im BAZoV Guglera vorgenommen;
diese Besuche wurden das ganze Jahr über mit der Präsenz der
Katholischen Seelsorge koordiniert
• sich bei diesen Besuchen zur Verfügung der Asylsuchenden
und Angestellten gehalten
• zahlreiche Einzelkontakte zu Asylsuchenden und Angestellten gepflegt (Seelsorgegespräche,
Lebensberatung)
• regelmässige Koordinationsgespräche mit der Zentrumsleitung und der Leitung ORS geführt
• regelmässige Kontakte zur Rechtsberatung im Zentrum gepflegt
• den Kontakt zur Freiwilligengruppe «Flüchtlinge willkommen im Sensebezirk» gepflegt und an
einer Sitzung mit deren Kerngruppe teilgenommen
• An den Sitzungen der paritätischen Begleitkommission teilgenommen
• An diversen Treffen und Weiterbildungen der Seelsorgenden an Bundeszentren teilgenommen
• Den Besuch von Asylsuchenden an einer Gospelmesse in Plaffeien organisiert
• Am Weihnachtsanlass im BAZoV mitgewirkt und die Musik für diesen Anlass organisiert
• Die Seelsorge am BAZoV an der Synode von Oktober vorgestellt.
• An den Team-Sitzungen der Kantonalen Amtsträger/innen und Mitarbeitenden teilgenommen
Der Seelsorger dankt der Direktion und dem Personal des BAZoV Guglera für die konstruktive
Zusammenarbeit und dem katholischen Seelsorger Thomas Staubli für die guten Begegnungen und
den kollegialen Austausch.
Andreas Hess
36 Tania Guillaume
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SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –
STANDORT BELLECHASSE
SEELSORGE IN HÖHEREN SCHULEN
DIE NEUEN WERKE DER BARMHERZIGKEIT
ZWEI HÖHEPUNKTE: RETRAITE AUF DEM
SIMPLON UND WEIHNACHTSFEIER
«Man kennt alle Nachteile des Gefängnisses: Dass es gefährlich ist, dass es vielleicht sogar nutzlos ist.
Und dennoch sieht man nicht, wodurch es ersetzt werden könnte. Es ist die verabscheuungswürdigste
Lösung, um die man nicht herumkommt.»
In diesem einst von Michel Foucault beschriebenen Spannungsfeld wirkt die Seelsorge im Rahmen
des Straf- und Massnahmenvollzuges und muss diese Spannung im Alltag und mit allen beteiligten
Akteuren, Insassen wie Angestellten des Vollzugs, aushalten. Was kann der Beitrag der Seelsorge sein,
diese «Nachteile des Gefängnisses» mindestens ansatzweise aus-zugleichen? Der Seelsorger kann
versuchen, den Menschen mit Barmherzigkeit zu begegnen – nicht verstanden als gutmeinender
Kopfnicker, sondern als Partner auf dem Weg. Das kann heissen, ein Stück des Weges zu teilen. Dies
wird stets im Wissen sein, dass wir nicht wissen können, ob unsere Aussaat Frucht bringt. Wachsen
und Gedeihen liegen nie oder nur sehr bedingt in unserer Hand und Einflussbereich. Die Seelsorge
kann jedoch gerade auch im Hinblick auf die versöhnende und vergebende Kraft des Evangeliums
einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Menschen mindestens zugehört wird. Die «neuen Werke
der Barmherzigkeit» könnten im Rahmen der Seelsorge im Strafvollzug so formuliert werden:
«Ich gehe ein Stück mit dir – ich teile mit dir – ich höre dir zu – ich besuche dich – ich bete für dich. »
Im Berichtsjahr 2019 hat der reformierte Seelsorger:
• Wöchentliche Besuche in der Freiburger Strafanstalt (FRSA) – Standort Bellechasse vorgenommen
• Sich bei diesen Besuchen zur Verfügung der Insassen und Angestellten gehalten
• Zahlreiche Einzelkontakte zu Insassen und Angestellten gepflegt (Seelsorgegespräche,
Lebensberatung …)
• Zusätzliche, situative Notfall-Besuche ausser der Reihe durchgeführt, insbesondere nach dem
Suizid eines Insassen
• Zusammen mit dem katholischen Kollegen Gedenkfeiern für diesen, sowie für einen durch
• Krankheit verstorbenen Insassen durchgeführt
• Am jährlichen Koordinationsrapport mit der Direktion der FRSA – Stao Bellechasse teilgenommen
• An der Vereidigung des Personals FRSA mitgewirkt
• An der von Bischof Morerod präsidierten Weihnachtsmesse mitgewirkt
• An den Teamsitzungen der kantonalen Mitarbeitenden teilgenommen
Der Seelsorger dankt der Direktion und dem Personal der FRSA – Stao Bellechasse für die stets gute
und freundliche Zusammenarbeit und dem katholischen Kollegen Joël Bielmann für die guten
Begegnungen und den brüderlichen Austausch.
Andreas Hess
Wie in jedem Jahr führten die Aktionen der Seelsorge an den höheren Schulen des Kantons Freiburg
zu zahlreichen Begegnungen, vertieftem Gedankenaustausch und vielen multikulturellen Aktionen.
Für das Jahr 2019 behalte ich zwei Höhepunkte in Erinnerung: Die Retraite auf dem Simplon und die
Weihnachtsfeier.
Retraite auf dem Simplon:
Seit vielen Jahren bietet die Seelsorge an höheren Schulen den
Schülern eine Retraite auf dem Simplon an, bei der sich sportliche
Aktivitäten mit spirituellen Inputs abwechseln. Jedes Jahr nehmen
daran über dreissig Schülerinnen und Schüler der vier kantonalen
Gymnasien und der Fachmittelschule FMSF teil. In diesem Jahr ging
es um das Thema «Entscheiden», das anhand von Texten von Edith
Stein betrachtet wurde. Die Jugendlichen konnten dabei über ihren
eigenen Lebensweg und ihre Erwartungen nachdenken und
offen für neue Möglichkeiten werden, in die Tiefe gehen und sich
ihre Zukunft ausmalen. Wir konnten so auf viele offene Türen hinweisen
und die Gelegenheit zu einem fruchtbaren Austausch wahrnehmen.
Die Tage im Schnee boten viele Möglichkeiten, körperlich
aktiv zu werden, auf Tourenski oder Schneeschuhen, und die Stille
der Berge im Rhythmus des eigenen Atems zu erleben.
«So trägt jedes Ding mit seinem Wesen sein Geheimnis in sich und
weist gerade dadurch über sich selbst hinaus» (Edith Stein).
Weihnachtsfeier:
Thema der diesjährigen Feier war die Offenheit gegenüber dem unbekannten Anderen. Der kleine
Sketch der Seelsorger handelte von dem alten Brauch, an Weihnachten ein zusätzliches Gedeck für
einen unverhofften Gast aufzulegen und sollte zum Nachdenken anregen: Wir sollten eher sehen, was
uns verbindet, als was uns trennt. Zum Schluss hiess es: «Dieser leere Teller ist wie ein Fragezeichen
auf unserem Tisch, das Türen öffnet, aber nicht nur die Tür unseres Hauses, sondern auch die unseres
Herzens! » Darauf konnten die Schüler einen Namen oder einen Gedanken einbringen, mit dem sie
sich in der Adventszeit besonders beschäftigen wollten.
Das waren die zwei Höhepunkte des Jahres 2019. Aber es gab natürlich noch viele andere, zum Beispiel
die Projekttage, den Handycap-Tag, die Infostände, auch einzelne Begegnungen und Gespräche
in den verschiedenen höheren Schulen des Kantons. Wir sind und bleiben mehr denn je eine Seelsorge,
die sich durch konfessionelle, sprachliche und menschliche Vielfalt auszeichnet, und genau das
wollen wir Schülern, Lehrern und Verwaltung vermitteln.
Estelle Zbinden
38 39
SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –
STANDORT FREIBURG
SPITALSEELSORGE HFR FREIBURG
ÖKUMENISCHE FEIERN HINTER GITTERN
IM SPITAL HOFFNUNG SÄEN ...
Selbst wenn die Rahmenbedingungen alles andere als ideal sind: Können wir Weihnachten und Ostern
vorbeigehen lassen, ohne mit einer würdigen Feier ein Zeichen unseres Glaubens zu setzen? Wie soll
so ein Gottesdienst aussehen? Das gab den Gefängnisseelsorgern im Untersuchungsgefängnis in
Freiburg einiges zu denken.
Die Seelsorgebesuche im Zentralgefängnis Freiburg finden im
Dachstock unter vergitterten Velux-Fenstern statt, der einzige
Raum, der auch für Feiern zu Verfügung steht. Eine handverlesene
Gruppe von fünf bis zehn Gefangenen wird jeweils zu einem von
zwei Gottesdiensten zugelassen. Nach Versuchen mit interaktiven
Begegnungen sind die Seelsorger zur Einsicht gelangt, dass ein
solches Angebot möglichst klar als das angekündigt werden muss,
was es ist: eine christliche religiöse Feier. Sonst gibt es immer auch
Teilnehmer mit wenig Bereitschaft, sich auf Besinnliches einzulassen.
So bietet die Seelsorge Messen mit reformierter Beteiligung an.
Ein Priester war zu einer solchen Zusammenarbeit bereit. Wie bei
derartigen Anlässen üblich, feiert er die eucharistische Liturgie, und
ein katholischer Pastoralassistent sowie der reformierte Seelsorger
übernehmen Wortteile wie Lesungen, Gebete und Predigt. Der
Empfang der Hostie ist den katholischen Anwesenden vorbehalten,
für die anderen gibt es einen Segensgestus. Meistens ertönt sogar
noch ein Lied. Dass in der Folge dieser Feiern die Anmeldungslisten
für unsere Gespräche länger werden, deutet darauf hin, dass wir
mit diesem Angebot ein Paar wenige kleine Samen auf fruchtbaren
Boden säen konnten.
Urs Schmidli
Die moderne Medizin gleicht immer mehr einer datenhörigen Technowissenschaft (evidence based
medicine), so dass die Stimme des Patienten oft kaum mehr gehört wird. Beim humanistischen Ansatz,
den das Seelsorge-Team verfolgt, ist der Mensch, auch der kranke Mensch, stets offen für das
Unerwartete, das Unverhoffte. Dem Menschen in seiner Zerbrechlichkeit, seiner Verletzlichkeit zu begegnen,
ist ein Akt der Hoffnung und des Widerstands gegen eine Institution, die dazu neigt, Prozesse
und Verfahren immer mehr zu rationalisieren. Die spirituelle Begleitung
hilft Patientinnen und Patienten dabei, zuweilen ungeahnte
Ressourcen freizusetzen, und versucht im Gespräch, die bestmögliche
Betreuung herauszufinden.
So wurden 2019 mehr als 700 Patientinnen und Patienten von einem
reformierten Seelsorger besucht.
Aus der Tätigkeit des ökumenischen Seelsorge-Teams HFR in Freiburg:
• An den monatlich stattfindenden Team-Gesprächen haben wir
unsere Arbeit organisiert, darüber gesprochen, wie wir den
Patienten begegnen möchten, und schwierige Situationen besprochen.
• An vier Supervisions-Vormittagen konnte das Team seine Berufspraxis
reflektieren.
• Die Aufteilung der HFR-Dienste unter den Seelsorgerinnen und
Seelsorgern erweist sich als effizient und ermöglicht eine noch
engere Zusammenarbeit mit den Pflegeteams.
Ausserdem führt der Einbezug der Seelsorger in den verschiedenen
Abteilungen auch zu einer besseren Unterstützung der Pflegepersonen. So wurde der Autor dieser
Zeilen zum Sommerausflug seiner Abteilung und auch zum Jahresabschlussessen eingeladen.
Weiterbildung:
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger legen Wert darauf, ihre Praxis kontinuierlich zu verbessern, um
so den Bedürfnissen der Menschen noch besser gerecht zu werden. Deshalb nehmen sie regelmässig
an Weiterbildungen teil. In diesem Rahmen reichte der Unterzeichnende an der Universität Lausanne
eine Arbeit ein mit dem Titel: Raconter son histoire en temps de vulnérabilité: Pour une «approche
narrative» de l’accompagnement spirituel en milieu de santé. (in Zeiten der Verletzlichkeit seine Geschichte
erzählen: Der «narrative Ansatz» in der Spitalseelsorge).
Daniel Nagy
40 41
SPITALSEELSORGE HFR RIAZ / BILLENS
SPITALSEELSORGE IM FNPG MARSENS
ÖKUMENISCHE SAMENKÖRNER
VERTRAUEN SÄEN
Auch im vergangenen Jahr klopfte die Seelsorgerin an Dutzende von Türen in den Spitälern Riaz
und Billens. Im HFR ist die Seelsorge inzwischen ökumenisch organisiert. Das heisst, die Seelsorgerin
besucht alle Patienten auf einer Etage ungeachtet ihrer Konfession (in Riaz ist es die innere Medizin,
in Billens die Lungenrehabilitation). Spezifisch konfessionelle Bedürfnisse wie Krankensalbung oder
Beichte werden an den katholischen Kollegen weitergeleitet.
Die Patientinnen und Patienten sind grossmehrheitlich römischkatholisch
und haben aufgrund ihres meist fortgeschrittenen
Alters noch einen traditionellen, volkstümlich geprägten Katholizismus
erlebt. Das bedeutet für die reformierte Seelsorgerin
allerdings in keiner Weise eine Beeinträchtigung ihrer Arbeit. Auch
in der katholischen Kirche aktive Patienten sind dankbar, dass die
konfessionellen Gräben nicht mehr so unüberwindlich sind wie
in der Vergangenheit. «Schliesslich haben wir alle den gleichen
Gott», so ein häufig gehörter Ausspruch. Und die grossen Fragen,
die sich bei schwerer Krankheit und vor allem gegen Ende des
Lebens stellen, sind für alle Konfessionen die selben. So sagte eine
95-jährige, sehr katholisch geprägte Patientin zur Seelsorgerin:
«Meine Familie meint, ich sollte langsam loslassen. Aber vorher
möchte ich von Ihnen etwas über das Jenseits hören» (einige
Wochen später durfte sie friedlich einschlafen). Eine Frage, die sich
mit Sicherheit auch Reformierte stellen.
Zudem ermöglicht die reformierte Konfession der Seelsorgerin es den Patienten, etwas über den
Protestantismus, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erfahren. Dass es bei uns zum Beispiel
Pfarrerinnen gibt, ist noch nicht überall angekommen.
Diese ökumenische Art der Seelsorger wäre nicht möglich ohne die hervorragende Zusammenarbeit
mit dem katholischen Kollegen. Bedauerlicherweise war dieser im vergangenen Jahr über längere
Zeit krankheitsbedingt abwesend. Zum Teil konnten diese Ausfälle durch das Engagement zahlreicher
Freiwilliger abgefangen werden.
Der Rückblick auf das vergangene Jahr im FNPG Marsens ist wieder ein Anlass für grosse Dankbarkeit,
die Vielfalt der Begegnungen mit Patientinnen und Patienten ist ein Geschenk für die Seelsorgerin.
Sie trifft OS-Schülerinnen und Altersheimbewohner, Taxifahrer, Musikerinnen und IV-Bezüger, Hochschulabsolventen
und Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, Christen, Muslime, Buddhisten
und Konfessionslose. Menschen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich vertreten:
Fremd sein ist nicht gut für die Gesundheit, und Traumatisierung durch Krieg und Flucht hinterlässt
ihre Spuren auch nach Ankunft in der sicheren Schweiz. Aber die Vielfalt zeigt auch: Jeder Mensch
kann in seinem Leben ein- oder mehrmals psychiatrische Hilfe brauchen, weil ihm oder ihr im Alltag
der Halt abgekommen ist.
Halt bringt in Marsens ein sicheres Umfeld, psychiatrische und psychotherapeutische Hilfe und, vielleicht
vor allem: Zuwendung. Hier kommt die Seelsorgerin ins Spiel: Schon wenn jemand da ist und
einfach zuhört, wird das Leben erträglicher. Und irgendwann kommt dann auch Gott ins Spiel oder
diese höhere Macht, an die fast alle glauben, auch wenn sie sich von religiösen Institutionen abgewandt
haben. Angst vor einem unbegreiflichen, strafenden oder gleichgültigen Gott. Oder aber der
Versuch, Vertrauen zu wagen in das, was uns trotz allem trägt und Halt gibt. Dieses Vertrauen versucht
die Seelsorge zu stärken, durch Gebet oder Bibel, eine gemeinsam mit Freiwilligen durchgeführte
Singstunde oder zu Weihnachten verteilten kleinen Engeln aus Gips. Und im besten Fall gelingt es
der Seelsorgerin, durch ihre Zuwendung eine Ahnung von der allen Menschen geltenden göttlichen
Zuwendung hervorzurufen.
Die Zusammenarbeit mit dem Spitalpersonal war auch im vergangenen Jahr sehr befriedigend, die
Seelsorge ist weitgehend bekannt und wird geschätzt. Eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten
wird der Umzug der deutschsprachigen Abteilung von Marsens nach Villars-sur-Glâne sein, der für
Mai 2020 vorgesehen ist.
Marianne Weymann
Marianne Weymann
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SPITALSEELSORGE HFR MEYRIEZ
SPITALSEELSORGE HFR TAFERS UND
PFLEGEHEIM MAGGENBERG
JAHRESBERICHT 2019
ÖKUMENISCHE SEELSORGE IM
SPITAL TAFERS UND IM PFLEGEHEIM
Was Saat und Ernte angeht, ist für die Spitalseelsorge ganz besonders das Wort wahr: «Einer ist es, der
sät, und ein anderer, der erntet» (Joh. 4,37). Unsere Kontakte sind meist von kurzer Dauer, im besten
Fall wenige gefüllte Momente und vielleicht ein Seufzer im Gebet… Das ist die Grenze der Besuchsarbeit,
auch wenn sich Patienten manchmal einige Wochen in der Rehabilitation oder der Palliativ-Abteilung
aufhalten oder wir ihnen nach kurzer Zeit zuhause im Spital wiederbegegnen. Das ist dann oft
für beide Seiten schön – trotz schwieriger Umstände.
Kontinuierlicher ist die Aufbau- und Beziehungsarbeit, die die Seelsorgenden
mit dem Pflegepersonal und Ärzten auf den jeweiligen
Stationen leisten können. Hier hat der Seelsorger im ganzen
Spital, von der Cafeteria bis zur Verwaltung, zunehmend «Boden»,
Vertrautheit und Austausch erfahren. Er wurde auch vermehrt zuhause
angerufen und in aktuelle Situationen einbezogen. So am
14. Oktober, als das Personal des dritten Stockes über die provisorische
Schliessung der Geriatrie informiert wurde. Eine Schockwelle
erfasste da alle Betroffenen. Mit einem Schlag wurde bewusst, dass
die Aufbauarbeit von mindestens vier Jahren zerstört war und das
tolle Pflegeteam in alle Winde zerstreut würde. Dies hat den Seelsorger
auch persönlich stark betroffen. Bei seiner Rückkehr aus den
Herbstferien traf er auf seiner Etage nur noch die Stationsleiterin
beim Schreiben der Arbeitszeugnisse an. Die Veränderungen werden
2020 weitergehen.
Nun arbeiten der Seelsorger und die katholische Kollegin auf den
beiden verbleibenden Stockwerken. Die Gottesdienste am Samstag
haben sich sehr bewährt, aber nach der Schliessung der Geriatrie ist ihre Fortführung fraglich, da
sie hauptsächlich von den älteren Menschen besucht wurden.
Ein erfreuliches Ereignis war die Gedenkfeier für die im Spital verstorbenen Menschen, die die Seelsorgenden
am 7. November zum ersten Mal durchgeführt haben. Rund 75 Personen sind im Verlauf
des Jahres im Spital Merlach verstorben, zahlreiche Angehörige und Pflegende nahmen an diesem
Anlass teil. Eine Rose für jeden Namen… Viele Tränen, aber auch Zeichen der Verbundenheit und der
Hoffnung wurden spürbar.
Der allseits geschätzte Priester Linus Auderset ist in diesem Jahr alters- und gesundheitshalber von
seiner Tätigkeit im Spital und im dortigen Pflegeheim zurückgetreten. Dank seiner liebenswürdigen
und humorvollen Art war die Zusammenarbeit mit ihm sehr angenehm. Angenehm ist die
Zusammenarbeit auch mit den beiden katholischen Seesorgekolleginnen. Da wir im Spital immer
ökumenisch arbeiten, ist das umso wichtiger. Ein gutes Teamwork
ist ein guter Nährboden, damit Pflanzen in ökumenischer
Gemeinschaft wachsen können.
Die Seelsorge wird von den Patientinnen und Patienten in der
Regel geschätzt. Zwar füllen die wenigsten das Formular aus, auf
dem die Seelsorgerinnen sich und ihre Arbeit vorstellen und auf
dem sie sich anmelden können, wenn sie einen Besuch wünschen.
Die meisten freuen sich aber über einen Besuch. Einige sagen, sie
hätten die Seelsorgerin auf dem Foto gesehen und mich erwartet.
Damit die Pflegenden immer wieder an die Seelsorge erinnert
werden, und vor allem wegen des häufigen Wechsels in der
Pflege, stellen sich die Seelsorgerinnen regelmässig in einem
Stationsrapport vor. Das bewirkt, dass die Neuen uns kennenlernen
und wissen, wie wir arbeiten. So können neue Samenkörner der
interdisziplinären Zusammenarbeit gedeihen.
Die Seelsorgerin ist auch dankbar für die Arbeit der Freiwilligen. Sie
helfen mit beim Säen, wenn dank ihnen die Patienten und Bewohnerinnen, die einen Gottesdienst in
der Spitalkapelle besuchen wollen, auf ihre Rechnung kommen.
Elsbeth von Känel Aebischer
Christian Riniker
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SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER
BEHINDERUNG (FRANZÖSISCH)
SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER
BEHINDERUNG (DEUTSCH)
OEBS, SAMENKORN DER ÖKUMENE
TAUFE IM SCHULZIMMER
Vor einigen Jahren schon wurde die Ökumenische Behindertenseelsorge (OEBS) ins Leben gerufen
– ein grosser Garten mit vielen verschiedenen Gewächsen. Das Besondere daran ist: Hier wurde ein
ökumenischer Samen gesät.
Seither wurden Tausende Samen gesät, gepflegt und begossen, und der Boden wurde auch aufgelockert,
wie in allen Gärten dieser Welt.
Die vielen Gärtnerinnen und Gärtner, die hier wirken, tun dies mit
Herzblut. Der Garten ist herrlich, viele Blumen blühen, die Bienen
sammeln fleissig Nektar und Pollen und bestäuben die Blüten, der
Garten wächst und gedeiht.
Seit ein paar Jahren bemerkten die Gärtner aber, dass der Samen
der Ökumene zugunsten anderer, ebenfalls wichtiger Samen vernachlässigt
worden war.
Es gab Dürren, Überschwemmungen und grosse Umwälzungen,
die die Ernte ungewiss machten. Die Gärtnerinnen und Gärtner
überlegten, wie der Samen der Ökumene wieder gepflegt werden
könnte. Es wurde ihnen bewusst, dass jede und jeder sein
eigenes Gartenbeet perfekt pflegte, ohne die doch so wichitgen
Kleinigkeiten mit den Kolleginnen und Kollegen zu teilen.
Sie kamen zusammen und beschlossen, die Stärken und Kenntnisse
des jeweils anderen zu entdecken. Sie beschlossen, ihren Garten
gemeinsam zu bearbeiten.
Sie befassten sich mit den Samen und den Pflanzen, tauschten ihr
Wissen aus und berieten sich gegenseitig.
Welche Freude war es dann zu sehen, wie kleine grüne Sprösslinge aufkeimten! Noch sind sie sehr zart
und empfindlich, aber sie wachsen.
Sie erfordern Pflege, Achtsamkeit und viel Geduld. Eines Tages aber werden daraus grosse Pflanzen
gewachsen sein, die vielleicht wunderschöne Vögel in ihren Zweigen beherbergen.
Ja, der Samen hat gekeimt, der Keimling hat die Erde durchbrochen und streckt sich nach dem Licht.
Gemeinsam mit den Gärtnerinnen und Gärtnern wende ich meinen Blick dem Licht von Christus zu
und sage: «Danke, Herr, für deine Wunder! »
«Könnt ihr euch an eine Taufe erinnern», fragte der Seelsorger seine HPS-Schüler in der Stiftung Les
Buissonnets. Ein schwieriges Thema, wie können sie da abgeholt werden? dass ich sie mit diesem
Thema kaum abholen kann. Wie diesen Samen säen? Sie müssten es sehen und spüren können,
was Taufe bedeutet. Also nahm der Seelsorger eine kleine Puppe mit in den Unterricht, durfte den
Taufteller der Kirchgemeinde ausleihen, dazu eine Taufkerze und
einen Taufschein. So zelebrierten wir in der nächsten Stunde die
Taufe vom kleinen Tim. Eine Schülerin spielte die Mutter und durfte
Tim in ihren Armen halten. Ein Schüler wurde zum Taufpaten. Er
hielt die Taufkerze. So erhielten alle eine Rolle bei dieser Bäbi-
Taufe. Und über das Erlebnis und die Gegenstände kamen auch die
Erinnerungen und Bezüge. Klar hatten sie ja fast alle selber einen
«Getti» und eine «Gotte» und vieles mehr.
Bei der vertiefenden Geschichte über den kleinen Mose, der auf
Geheiss des Pharao in den Nil geworfen werden sollte, waren sie
gespannt dabei: Was macht die Mutter jetzt?
Sie kann ihrem Kind nicht mehr helfen. Unsere Eltern können uns
auch nicht immer helfen. Die Mutter legt ihr Kind in die Hände
Gottes – ja, dieses geflochtene Körbchen das sollen für mich jetzt
deine Hände sein, Gott, dir vertraue ich jetzt mein Kind an! Sorge
du, hilf du! Die Mutter tat, was wir bei der Taufe tun. Sie vertraut ihr
Kind Gott an. Sie schiebt das Körbchen sorgfältig ins Schilf am Ufer
des Nil. Wie wird Gott helfen?
Alle Schüler basteln nun ein Schiff mit Kerzli an Bord. Mit diesem Schiff haben wir seither die
Religionsstunden begonnen: Jedes Kind vertraut sein Schiffli dem Lebensfluss an und vertraut damit
sein Leben symbolisch dem lebendigen Gott an. Dazu haben wir das fröhliche Andrew Bond (Tauf-)
Lied gelernt: «du bisch äs Gschänk vom Himmel…». Und was bleibt von solchen Samen? Ein Schüler
sagte nach dem Lied: Ist das ein Werbesong für die Taufe?
Willy Niklaus
Fabienne Weiler
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NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT 2019
Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand 31.12.2019 Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz - AGCK Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin *1 Blaser Pierre-Philippe
Arbeitsgruppe «Projekt Konzept Seelsorge HFR» Chammartin Thérèse Riniker Christian / Nagy
Daniel
Blaser Pierre-Philippe
Beauftragter TV-RTS «Emissions religieuses – Prix Farel» Johner Monique Johner Monique
Begleitkommission Universitätsseelsorge Schneider Peter A. *2 Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse *8 *9
Bibel und Orient Blaser Pierre-Philippe Blaser Pierre-Philippe
CER: Conférence des Eglises romandes: Generalversammlung*4 Burkhard Martin Nobs Anne-Elisabeth Blaser Pierre-Philippe *2
CER: Exekutivrat der Westschweizer Kirchenkonferenz Johner Monique *5 -- Blaser Pierre-Philippe *2
CER: Office protestant de la formation - OPF Johner Monique Bardet Katrin Johner Monique
CER: Plattform infocom CER Johner Monique Johner Monique
CEVAA - Exekutivrat Burkhard Martin Burkhard Martin
Dargebotene Hand Nr. 143 Bardet Katrin Bardet Katrin
Datenschutz Känel Daniel Nobs Anne-Elisabeth
Datentransfer Schneider Peter A. Roh Jolande Blaser Pierre-Philippe
Diakonatskonferenz (ab 30.06.17 aufgelöst) von Diakonie Schweiz übernommen Bardet Katrin Johner Monique Bardet Katrin
Diakonie Schweiz Bardet Katrin Johner Monique Bardet Katrin
Diakoniekommission Bardet Katrin Chammartin Thérèse Bardet Katrin *7 *9
DM-échange et mission: Missionssynode Tesarik Anne Vakanz Burkhard Martin
Dokumentationszentrum PH Freiburg Neuhold Andrea Grau Salvisberg Franziska
Editions AGORA (Westschweizer nichtkonfessionneller Bibelunterricht - ENBIRO) Grau Salvisberg Franziska Vakanz Grau Salvisberg Franziska
Experte der Katechetischen Prüfungskommission Grau Jürg Vakanz Grau Salvisberg Franziska
Fachkommission Psychologische Nothilfe Bardet Katrin Bardet Katrin
Finanzkommission Schertenleib Fritz*8 *9 Fiechter Ulrich Nobs Anne-Elisabeth
Flüchtlingsseelsorge Bardet Katrin Blaser Pierre-Philippe Bardet Katrin
Forum Freiwilligenarbeit Bardet Katrin Chammartin Thérèse Bardet Katrin
Frauenkonferenz des SEK Grau Salvisberg Franziska Chammartin Thérèse
Freiburger Netzwerk der Kinder- und Jugendorganisationen - frisbee Hofmann Hansjürg Grau Salvisberg Franziska
Futura Vorsorgestiftung Schneider Peter A. „M. Rölli & J. Roh
(Personalvertreterinnen)“
Johner Monique
Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz GMS Bardet Katrin Burkhard Martin Bardet Katrin
Interreligiöse Dossiers (Rat der Religionen, «Runder Tisch», Woche der Religionen) Burkhard Martin Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin
Intranet & Extranet Roh Jolande Ardenti Vanessa Johner Monique
Kantonale Kommission für Religionsunterricht Hässig Elfriede Blaser Pierre-Philippe Grau Salvisberg Franziska
Kantonale Kommission über Fragen der Anstaltseelsorge Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse
Kantonaler Spitalseelsorgerat HFR Renz Christian Nagy Daniel Chammartin Thérèse
Katastrophen-Organisation Freiburg - ORCAF Bardet Katrin Blaser Pierre-Philippe *10 Bardet Katrin *11
Katechetische Kommission der Deutschschweizerischen Kirchenkonferenz
(KAKOKI)
Grau Salvisberg Franziska Vakanz Grau Salvisberg Franziska
Kirchenkonferenz - KIKO*7 Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse
Konferenz der protestantischen Kirchen in den romanischen Ländern Europas -
CEPPLE
Konferenz Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A.
Konkordat: Kirchliche Eignungsabklärung
Johner Monique Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe
Wysser Norbert
Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand 31.12.2019 Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied
Konkordat: Konkordatskonferenz Bardet Katrin Johner Monique Bardet Katrin
Konkordat: Mentorat Bardet Katrin Bardet Katrin
Konkordat: Praktikumsleiter Bardet Katrin Bardet Katrin
Konkordat: Theologische Nachwuchsförderung Bardet Katrin Bardet Katrin
Kontaktperson «Sexuelle Belästigung und Ausbeutung am Arbeitsplatz Kirche» Jaloux-Dumont Jeannine Blaser Pierre-Philippe
Kontinentalversammlung Europa Stupan Benjamin Grandjean Alain-François Burkhard Martin
Kulturgut Bibel Blaser Pierre-Philippe Himbaza Innocent /
Nobs Paul-Albert
Blaser Pierre-Philippe
Liturgie- und Gesangbuchverein Bardet Katrin Chammartin Thérèse Bardet Katrin
Missionskommission Burkhard Burkhard Grau Salvisberg Franziska Burkhard Martin *8 *9
Mobiles Team für psychosoziale Notfälle - EMUPS Weymann Marianne Blaser Pierre-Philippe *10 Bardet Katrin *11
Nationale Palliative Care (Dachverband) Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse
Notfallseelsorge Bardet Katrin Bardet Katrin
oeku - Kirche und Umwelt Blaser Pierre-Philippe Bardet Katrin *1 Blaser Pierre-Philippe
Ordinationskommission von Roedern Christina *8 *9 Bardet Katrin Johner Monique
Palliative Care Kanton Freiburg Guillaume Tania Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe *10
Palliative Care Seelsorge Chammartin Thérèse Riniker Christian Chammartin Thérèse
Palliative Care SEK Chammartin Thérèse Guillaume Tania Chammartin Thérèse
Plattform für Katechese / Religionsunterricht Vakanz Grau Salvisberg Franziska
Point d'Ancrage Fribourg Lugrin Gérald Bardet Katrin Bardet Katrin
Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe
Psychologische Nothilfe Blaser Pierre-Philippe Bardet Katrin *10
Rat der Reformierten und Katholischen Kirchen Freiburg - CÉRÉCAF Burkhard Martin Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe
Rekurskommission Zwald Thomas *8 Nobs Anne-Elisabeth
Religiöse Bildung und Begleitung von Menschen mit einer Behinderung - BMB Chammartin Thérèse Niklaus Willy Chammartin Thérèse
Schweizer Evangelischer Kirchenbund - SEK Schneider Peter A. "Grau Salvisberg
Franziska *1"
Blaser Pierre-Philippe *2
Schweizerische Bibelgesellschaft Stauffer Gérard Burkhard Martin Burkhard Martin
Schweizerische Reformationsstiftung Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe
Schweizerische Vereinigung evangelisches Kirchenrecht Blaser Pierre-Philippe Schneider Peter A. Nobs Anne-Elisabeth
Seelsorge für Menschen mit einer Behinderung - COEPS/OEBS *9
Weiler Fabienne / Niklaus
Willy
Chammartin Thérèse
Stiftung Iras Cotis Burkhard Martin Burkhard Martin
Suizidprävention Freiburg - PréSuiFri Weymann Marianne Chammartin Thérèse
Westschweizer protestantische Kommission Einwanderer - CPRSI Lugrin Gérald Burkhard Martin
wtb werkstatt-theologie-bildung Grau Salvisberg Franziska Grau Salvisberg Franziska
Zöliakie Beauftragter Schmidli Urs Chammartin Thérèse
*1 Stellvertretung / *2 Von Amtes wegen / *4 Generalversammlung der CER; total 2 Stimmen / *5 Vizepräsidium / *7 Zwei Delegierte / *8 Präsidium /
*9 OEBS: Ökumenische Behindertenseelsorge / *10 Kontakt zu Staat / *11 Ausführend
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NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT 2019
MINISTERIUM 2019
Bösingen
Bulle – La Gruyère
Châtel-St-Denis – La Veveyse
Cordast
Düdingen
Estavayer-le-Lac
Ferenbalm
Freiburg
Michael Roth, Pfarrer
Emmanuel de Calonne, Pfarrer
Gérard Stauffer, Pfarrer
Didier Meyer, Pfarrer
Ludovic Papaux, Pfarrer
Pascal Känzig, Pfarrer
Norbert Wysser, Pfarrer
Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin
Sabine Handrick, Pfarrerin
Frédéric Siegenthaler, Pfarrer
Stefan Wild, Pfarrer
Josiane Javet, Diakonin bis 31.07.2019
Amédée Ruey, Pfarrer
Virag Sauter, Diakonin
Jacqueline Dupuis, Diakonin
Katrin Bardet, Pfarrerin
Martin Burkhard, Pfarrer
Tania Guillaume, Pfarrerin
Débora Kapp, Pfarrerin
Martine Lavanchy, Pfarrerin bis 31.12.2019
Andreas Rüttner, Pfarrer
Urs Schmidli, Pfarrer
Daniel Nagy, Pfarrer
Murten
St. Antoni
Weissenstein/Rechthalten
Wünnewil-Flamatt-Überstorf
Kathrin Reist Riniker, Pfarrerin
Christian Riniker Reist, Pfarrer
Markus Vögtli, Pfarrer
Christina von Roedern, Pfarrerin bis 28.02.2019
Désirée Aspinen-Zimmerman, Pfarrerin, Stellvertretung
Annina Martin, Pfarrerin ab 01.11.2019
Elsbeth von Känel, Pfarrerin
Ulrich Kaspar Wagner, Pfarrer
Andrea Sterzinger. Pfarrerin
Peter Wüthrich, Pfarrer
Corina Wenger, Pfarrerin
Kerzers
Daniel Gerber, Pfarrer, Stellvertretung
La Glâne – Romont
Florence Blaser, Pfarrerin
Luc Hintze, Pfarrer ab 01.08.2019
Meyriez
Andreas Hess, Pfarrer
Môtier – Vully
Francesca Farrow, Diakonin
Martin Nouis
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NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT 2019
KANTONALE AUFGABEN UND SEELSORGEN
2019
HFR Meyriez-Murten
HFR Tafers
Freiburger Netzwerk für
psychische Gesundheit, Marsens
HFR Billens – Riaz
HFR Freiburg – Kantonsspital
HFR Fribourg Palliativpflege
HFR Meyriez Palliativpflege
Interkant. Spital Broye
Freiburger Strafanstalt,
Standort Bellechasse
Freiburger Strafanstalt,
Standort Freiburg
Christian Riniker Reist, Pfarrer
Kirchgemeinde Murten
Elsbeth von Känel, Pfarrerin
Kirchgemeinde St. Antoni
Marianne Weymann, Pfarrerin
Marianne Weymann, Pfarrerin
Daniel Nagy, Pfarrer
Kirchgemeinde Freiburg
Tania Guillaume, Pfarrerin
Kirchgemeinde Freiburg
Christian Riniker Reist, Pfarrer
Kirchgemeinde Murten
Vereinbarung für die Zusammenarbeit mit
der Waadtländer Kirche ERKV
Andreas Hess, Pfarrer
Kirchgemeinde Meyriez
Urs Schmidli, Pfarrer
Kirchgemeinde Freiburg
Kantonale Fachstelle Jugend
Kantonale Fachstelle Bildung
Dekan, deutschsprachig
Dekan, französischsprachig
Hansjürg Hofmann
Nicole Awais
Norbert Wysser, Pfarrer
Kirchgemeinde Cordast
Daniel Nagy, Pfarrer
Kirchgemeinde Freiburg
Pfarrpraktikum Maëlle Bader ab 01.03.2019
Kirchgemeinde Freiburg
Menschen mit einer Behinderung
- deutschsprachige: Willy Niklaus, Pfarrer
- französischsprachige: Fabienne Weiler, Diakonin
Höhere kantonale Schulen
Universität
Bundesasylzentren
ohne Verfahrensfunktion Guglera
Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin
Kirchgemeinde Cordast
Tania Guillaume, Pfarrerin
Kirchgemeinde Freiburg
Andreas Hess, Pfarrer
Kirchgemeinde Meyriez
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NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT 2019
ANZAHL KIRCHENMITGLIEDER 2009 – 2019 UND
GEGENÜBERSTELLUNG DER STEUEREINNAHMEN
UND ÜBRIGEN EINNAHMEN ZUM AUFWAND
(ALLE KIRCHGEMEINDEN) 2008 – 2018
KIRCHGEMEINDESTEUERSÄTZE 2019
Kirchgemeinde
Natürliche
Personen
Einkommen
Natürliche
Personen
Vermögen
Juristische
Personen
Gewinn
Juristische
Personen
Kapital
Veränderung
gegenüber
2018
Bösingen 11.5 20 10 10 nein
Bulle – La Gruyère 9 20 9 10 nein
Châtel-St-Denis – La Veveyse 10 20 10 10 nein
Cordast 11.5 11.5 10 10 nein
Düdingen 9.5 15 10 10 nein
Estavayer-le-Lac 9 20 8 10 ja
Ferenbalm
(Gesamtkirche + freiburgisch Ferenbalm)
9 9 9 9 nein
Freiburg 9 10 10 10 nein
Kerzers 9.5 9.5 9.5 9.5 ja
La Glâne – Romont 10 20 10 10 nein
Meyriez 10 10 10 10 nein
Môtier – Vully 10 10 10 10 nein
Murten 9 9 9 9 nein
St. Antoni 10 10 10 10 nein
Weissenstein/Rechthalten 11.5 20 10 10 nein
Wünnewil-Flamatt-Überstorf 10 15 10 10 nein
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NAMEN & ZAHLEN
JAHRESBERICHT 2019
KIRCHLICHE STATISTIK 2019
Kirchgemeinde per 1.1.2020 Taufen Darbringungen Konfirmationen Trauungen Trauerfeiern Kircheneintritte Kirchenaustritte
Anzahl KG-Glieder K M E Total K M Total K M Total Ref. G Total M F K Total M F K Total M F K Total
Bösingen 1’274 2 4 0 6 0 0 0 7 6 13 1 0 1 5 8 0 13 1 0 0 1 7 6 1 14
Bulle - La Gruyère 3’183 4 6 0 10 0 0 0 5 1 6 0 0 0 4 9 0 13 0 1 0 1 28 24 0 52
Châtel-St-D.-Veveyse 2’945 7 10 1 18 1 0 1 7 5 12 0 2 2 10 3 0 13 2 1 1 4 18 19 5 42
Cordast 2’496 9 11 0 20 1 0 1 10 9 19 0 0 0 3 5 0 8 1 2 0 3 14 30 3 47
Düdingen 1’266 3 3 0 6 0 0 0 10 9 19 1 1 2 7 4 1 12 1 3 0 4 6 6 0 12
Estavayer-le-Lac 5’265 7 7 1 15 1 1 2 15 16 31 0 5 5 13 7 1 21 0 0 2 2 23 17 3 43
Ferenbalm 852 2 1 0 3 0 0 0 4 6 10 0 1 1 3 7 0 10 0 0 0 0 0 0 0 0
Fribourg 6’254 7 9 0 16 1 2 3 16 12 28 1 4 5 15 15 0 30 4 5 0 9 43 47 6 96
Kerzers 2’659 8 11 0 19 0 0 0 13 14 27 1 2 3 10 14 0 24 0 1 2 3 21 22 2 45
La Glâne - Romont 2’561 3 2 0 5 0 0 0 7 9 16 0 0 0 5 5 0 10 1 3 3 7 17 12 4 33
Meyriez 916 5 7 0 12 0 0 0 6 7 13 1 2 3 11 9 0 20 0 1 0 1 12 7 2 21
Môtier-Vully 1’591 4 3 0 7 0 0 0 7 6 13 0 7 7 8 9 0 17 1 0 1 2 8 9 0 17
Murten 4’701 15 11 0 26 0 0 0 18 30 48 2 3 5 17 21 0 38 0 1 0 1 30 34 11 75
St. Antoni 2’130 6 3 0 9 0 0 0 4 6 10 0 1 1 7 6 0 13 1 0 0 1 16 17 0 33
Weissenstein/Rechth. 1’313 2 2 0 4 0 0 0 7 4 11 1 0 1 7 6 0 13 1 0 1 2 11 6 1 18
Wünnewil-Flamatt-Üb. 2’018 7 1 0 8 0 1 1 13 10 23 3 1 4 7 8 0 15 0 0 0 0 22 14 0 36
Total 41’424 91 91 2 184 4 4 8 149 150 299 11 29 40 132 136 2 270 13 18 10 41 276 270 38 584
Vergleich 2018 41’534 84 79 1 164 0 3 3 141 144 285 25 37 62 118 147 1 266 6 6 6 18 241 230 24 495
Legende:
Taufen/Darbringungen/Konfirmationen K Knaben Kircheneintritte/Kirchenaustritte M Männer Trauungen Ref. Reformiert
M Mädchen . F Frauen G Gemischt
E Erwachsene K Kinder
/Users/simonewuthrich/Documents/QA_Auftraege/Auftraege_Grafik/2020_Auftraege/0120_Kirche DEF/1_neue Dokumente/Statistique Eglise 2019 dt.xlsx
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INHALTSVERZEICHNIS & IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
SEITE
Synodalratspräsidium 2
Synodalrat 4
Diakonie 4
Mission & Hilfswerke – Theologie & ökumenischer und interreligiöser Dialog 6
Recht – Finanzen 9
Seelsorgen – Leben in der Kantonalkirche 10
Kommunikation – Human Resources 11
Bildung – Jugend 12
Büro der Synode 14
Synodepräsidium 11
Kirchenkanzlei 16
Kirchgemeinden 18
Kantonale Dienste 34
Dekanat 36
Seelsorgen 38
Kantonale Ämter und Dienste
Namen und Zahlen 50
IMPRESSUM
Herausgeber
Übersetzung, Lektorat
Layout
Druck
Foto Deckblatt
ERKF, Synodalrat
USG, Ittigen und Marianne Weymann
QuadroArt, Murten
Murtenleu, Murten
Shutterstock
Die Namensgebung der Kirchgemeinden erfolgt nach Art. 6 KV.
Die Jahresberichte der Ämter und Kommissionen stehen unter folgendem Link zur Verfügung:
http://www.ref-fr.ch/jahresberichte-rapports-annuels
Von der Synode genehmigt am: 19. 9. 2020
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