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Gemeindezeitung Juni 2009 - St. Michael in der Obersteiermark

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Asf<strong>in</strong>ag als „Drüberfahrer“<br />

Die Asf<strong>in</strong>ag will bei <strong>der</strong> Mautstelle<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> e<strong>in</strong>en Rastplatz<br />

errichten. Für den angrenzenden<br />

Bio-Bauern Peter<br />

Moser e<strong>in</strong>e Katastrophe.<br />

Peter Moser wirkt hektisch,<br />

angespannt, mehrmals verhaspelt<br />

er sich, als er das<br />

Projekt <strong>der</strong> Asf<strong>in</strong>ag vorstellt.<br />

E<strong>in</strong>e vom Bundesheer seit<br />

Jahrzehnten gepachtete landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche,<br />

<strong>der</strong> Vertrag wird jedoch immer<br />

nur jährlich verlängert, ist<br />

im Visier <strong>der</strong> Autobahngesellschaft.<br />

E<strong>in</strong> „Wohlfühlparkplatz“<br />

würde dann direkt an<br />

den Hof von Elisabeth und<br />

Peter Moser angrenzen. Ke<strong>in</strong>e<br />

Spur von „Wohlfühlen“ h<strong>in</strong>gegen<br />

bei den Bauern, denn<br />

dieses Vorhaben könnte die<br />

wirtschaftliche Existenz ru<strong>in</strong>ieren.<br />

Moser drastisch: „Das<br />

schmale La<strong>in</strong>sachtal ist schon<br />

genug zubetoniert. Wir haben<br />

beim Bau <strong>der</strong> Phyrn-Autobahn<br />

bereits 2,6 Hektar verloren.<br />

Durch die erhöhten Belastungen<br />

wäre <strong>der</strong> Rastplatz<br />

für unseren Bio-Hof, wir s<strong>in</strong>d<br />

Direktvermarkter, <strong>der</strong> Todesstoß“.<br />

Als alternative Lösungen<br />

würden sich die Vergrößerung<br />

des bestehenden<br />

beim Gle<strong>in</strong>almtunnel-Nordportal<br />

o<strong>der</strong> des seit e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit gesperrten Parkplatzes<br />

bei <strong>der</strong> Maut anbieten. Hier<br />

legt sich jedoch das Bundesheer<br />

quer, denn dort bef<strong>in</strong>det<br />

sich die Fahrschulstrecke.<br />

Moser kann den hohen <strong>St</strong>ellenwert<br />

nicht nachvollziehen<br />

und belegt das mit Fakten:<br />

“2007 wurde diese <strong>St</strong>recke<br />

ganze 150 <strong>St</strong>unden, 2008 gar<br />

nur 40 genutzt“. E<strong>in</strong> weiteres<br />

Argument: Hier würde gerade<br />

e<strong>in</strong> Hektar benötigt, im gegenständlichen<br />

Fall jedoch<br />

2,5. Auch wurde bereits das<br />

Büro von Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

Darabos mit dieser Sache<br />

befasst, e<strong>in</strong>e Antwort steht<br />

noch aus. E<strong>in</strong>en eigenen<br />

Bauerngarten die typische Note.<br />

Reim kann man sich über die<br />

seltsame Hege Vorgangsweise und Pflege br<strong>in</strong>gt Freude <strong>der</strong><br />

Asf<strong>in</strong>ag machen. <strong>St</strong>ill und<br />

heimlich sollte alles über die<br />

Bühne gehen. Nur durch e<strong>in</strong>en<br />

Zufall stieß Moser auf<br />

Kommissionen des F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isteriums<br />

und des Bau- und<br />

Vermessungsamtes des<br />

Bundesheeres. Alfred Mossauer,<br />

Obmann <strong>der</strong> Bauernkammer,<br />

Ernte versteht und vollen die Blüten. Asf<strong>in</strong>ag<br />

nicht. Zehn Kilometer weiter<br />

<strong>in</strong> Kammern ist e<strong>in</strong> Rastplatz<br />

Abteilung Gartenplanung i<br />

mit guter Infrastruktur und genügend<br />

OÖ. <strong>St</strong>ellplätzen. Masch<strong>in</strong>enr<strong>in</strong>g Service Für reg. Gen.m.b.H. Grü-<br />

In die Bäume kann man Rosen, Clematis<br />

o<strong>der</strong> Efeu wachsen lassen – das<br />

br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong>en Hauch Romantik.<br />

E<strong>in</strong>gegrenzt wird <strong>der</strong> Bauerngarten<br />

mit Hecken aus Ilex, Ha<strong>in</strong>buche,<br />

Haselnuss, Wildrose, Feldahorn,<br />

Schlehen, Weißdorn und Liguster.<br />

Insgesamt sollte alles sehr schlicht<br />

und natürlich wirken. Nostalgische,<br />

e<strong>in</strong>heimische Pflanzen geben dem<br />

Wer se<strong>in</strong>en Garten naturnahe plant<br />

und pflegt, schafft sich e<strong>in</strong>e eigene<br />

Welt zum Wohlfühlen. Es ist e<strong>in</strong>e<br />

Bes<strong>in</strong>nung auf die Ursprünglichkeit<br />

und E<strong>in</strong>fachheit alter Gartentraditionen<br />

und den Umgang mit natürlichen<br />

Nährstoffen: Den Boden mit<br />

biologischen Nährstoffen zu versorgen<br />

und darauf zu achten, dass er<br />

ständig ausreichend mit Luft und<br />

Wasser versorgt ist, das danken die<br />

Pflanzen mit e<strong>in</strong>er reichhaltigen<br />

Mart<strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>agl<br />

E-Mail: mart<strong>in</strong>.sch<strong>in</strong>agl@masch<strong>in</strong>enr<strong>in</strong>g.at<br />

nen-Landtagsabgeordneten<br />

Lambert Schönleitner ist neben<br />

diesem Argument noch<br />

e<strong>in</strong> Grund schlagend: „Die<br />

Schadstoffbelastung <strong>der</strong> Bauern<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> La<strong>in</strong>sach ist durch<br />

das steigende <strong>St</strong>reckenprofil<br />

ohneh<strong>in</strong> schon an <strong>der</strong> Grenze“.<br />

Warum gerade <strong>in</strong> Zeiten<br />

e<strong>in</strong>er Krise, dem damit verbundenen<br />

Rückgang an<br />

LKW-Fahrten e<strong>in</strong> neuer Rastplatz<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, sei unlogisch<br />

und nicht nachvollziehbar.<br />

Ganz klar se<strong>in</strong>e Auffor<strong>der</strong>ung<br />

an die Asf<strong>in</strong>ag, das Projekt<br />

zurückzuziehen. Kategorische<br />

Ablehnung kommt<br />

auch von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s Bürgermeister<br />

He<strong>in</strong>z Jungwirth.<br />

Von l<strong>in</strong>ks: He<strong>in</strong>z Jungwirth, Elisabeth Moser, LAbg Lambert<br />

Schönleitner, Peter Moser, Alfred Mossauer<br />

Auf gute Nachbarschaft<br />

Pflanzenwuchs an <strong>der</strong> grundstücksgrenze<br />

Bäume und Pflanzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Grundstücksgrenze<br />

geben immer wie<strong>der</strong> Anlass zu<br />

Nachbarschaftsstreitigkeiten. Vom Gesetzgeber<br />

gibt es dazu nachbarschaftsrechtliche<br />

Regelungen:<br />

ÜBeR DIe gRunDSTÜCKSgRenZe<br />

WACHSenDe ÄSTe oDeR WuRZeLn<br />

Es gilt <strong>der</strong> Grundsatz, dass <strong>der</strong> Grundstückseigentümer<br />

die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Grund e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden<br />

Wurzeln von Bäumen / Pflanzen des<br />

Nachbarn entfernen und über se<strong>in</strong>em „Luftraum“<br />

hängende Äste abschneiden o<strong>der</strong><br />

benützen darf. Dabei ist pflanzenschonend<br />

und fachgerecht vorzugehen. Ke<strong>in</strong>esfalls soll<br />

<strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Pflanze gefährdet werden.<br />

Betreten des nachbargrundstücks<br />

Muss für diese Arbeiten das nachbarliche<br />

Grundstück betreten werden, ist zuvor das<br />

E<strong>in</strong>verständnis des Nachbarn e<strong>in</strong>zuholen.<br />

▲<br />

Schnittgut<br />

Das Schnittgut muss von dem, <strong>der</strong> das Abschneiden<br />

veranlasst hat, entsorgt werden.<br />

▲<br />

Kosten<br />

Die Kosten hat <strong>der</strong> bee<strong>in</strong>trächtige Grundeigentümer<br />

zu tragen. Ausgenommen s<strong>in</strong>d<br />

Fälle, <strong>in</strong> denen durch Äste o<strong>der</strong> Wurzeln e<strong>in</strong><br />

Schaden entstanden ist o<strong>der</strong> offenbar zu entstehen<br />

drohte. Für die Hälfte <strong>der</strong> Kosten kann<br />

hier Ersatz verlangt werden.<br />

▲<br />

ReCHT AuF LICHT<br />

Das Nachbarschaftsrecht sieht auch die Möglichkeit<br />

vor, dem Nachbarn den „Entzug von<br />

Licht“ o<strong>der</strong> die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> „Durchlüftung<br />

des Grundstücks“ zu untersagen. Notfalls<br />

besteht hier auch das Recht, vor Gericht<br />

e<strong>in</strong>e Klage e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass diese<br />

E<strong>in</strong>wirkung das ortsübliche Ausmaß überschreitet<br />

und es zu e<strong>in</strong>er unzumutbaren<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> Benutzung führt.<br />

ortsübliches Ausmaß<br />

Ortsunüblich kann zum Beispiel e<strong>in</strong> „Wäldchen“<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verbauten Gebiet se<strong>in</strong>.<br />

▲<br />

unzumutbare Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

E<strong>in</strong>e unzumutbare Bee<strong>in</strong>trächtigung liegt vor,<br />

wenn größere Teile des Grundstücks wegen<br />

des fehlenden Lichte<strong>in</strong>falls unbrauchbar wer-<br />

▲<br />

ReCHTSTIPP<br />

von Mag. Heidemarie Magdihs<br />

Leiter<strong>in</strong> Recht,<br />

Masch<strong>in</strong>enr<strong>in</strong>g Österreich<br />

Seite 4<br />

ReCHT SeRVICe<br />

den (durch Versumpfen o<strong>der</strong> Vermoosen);<br />

<strong>der</strong> Schattenwurf zu e<strong>in</strong>er gesundheitlichen<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung des Nachbarn führt; durch<br />

den entstehenden Schatten e<strong>in</strong>e schon bestehenden<br />

Solaranlage unbrauchbar wird etc.<br />

Ab wann e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung ortsunübliche<br />

Ausmaße annimmt, bzw. es sich um e<strong>in</strong>e<br />

unzumutbare Bee<strong>in</strong>trächtigung handelt wird<br />

allerd<strong>in</strong>gs je nach E<strong>in</strong>zelfall entschieden.<br />

VoRSICHT!<br />

gegen den Schattenwurf e<strong>in</strong>es gebäudes<br />

kann nicht nach nachbarschaftlichen<br />

Regelungen vorgegangen werden.<br />

Mit diesen Bestimmungen wird auch ke<strong>in</strong><br />

Recht auf „Aussicht“ normiert.<br />

gegenSeITIge RÜCKSICHTnAHMe<br />

Das Nachbarrecht legt auch e<strong>in</strong> sogenanntes<br />

„Rücksichtnahmegebot“ fest. Das bedeutet,<br />

dass ke<strong>in</strong> Grundeigentümer se<strong>in</strong>e Rechte<br />

schrankenlos ausüben darf, ohne auf den<br />

Nachbarn bedacht zu nehmen. Es soll niemand<br />

se<strong>in</strong> Recht missbräuchlich und zum<br />

Nachteil des an<strong>der</strong>en ausüben, sei es im<br />

<strong>St</strong>reit um überhängende Äste o<strong>der</strong> wegen<br />

spielen<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Land&WIRTSCHAFT 5<br />

Elektro<strong>in</strong>stallationen – Industrieelektronik –<br />

Torantriebe – Öl- u. Gasfeuerungsservice –<br />

Handel mit Elektrokomponenten<br />

Elektrotechnik • Öl- u. Gasfeuerungsservice • Torantrieb<br />

A<br />

T<br />

L<br />

Anlagen<br />

Technik<br />

LUEF Peter Ges. m. b. H.<br />

A-8770 <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> Tel. 03843/5133-0<br />

Walpurgisstraße 4 Fax 03843/5133-22<br />

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Schaltanlagenbau <strong>in</strong>kl. Inbetriebnahme, Planung u. Dokumentation<br />

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