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September 2020 | Ausgabe Landeck, Euro 2,–
Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt
RM03A035101, 6020 Innsbruck
Jahrbuch der
Wirtschaft
Bezirk Landeck
2020
Das Original.
Interviews
Wirtschaft und Politik
am Wort: Chancen, Hürden,
Potenziale, Nachhaltigkeit
Ranking
Die 50 umsatzstärksten
Unternehmen des Bezirks
auf einen Blick
W
C
EAN_Code.
Kriminalfälle
Ein Streifzug durch die
Verbrechen der Region
LANDECK
TIROLER OBERLAND
#GLAUBANDICH
ALEXANDER &
CHRISTIAN MARENT
Das Marent, Fiss
Sparkasse Imst AG
Geschäftsstelle Nauders
Tel.: 05 0100 77118
service@imst.sparkasse.at
THOMAS PENZ
Kommerzkunden-Betreuer
Oberes Gericht
sparkasse.at/imst
TOP 50 LANDECK | EDITORIAL
Resilienz statt Angst
IMPRESSUM
MUSEUMSTRASSE 11
A-6020 INNSBRUCK
ÖSTERREICH
TELEFON: +43 512 34 21 70
FAX: +43 512 34 21 70 20
ECHO Wirtschaft Ausgabe 04/2020 | Bezirk Landeck
Herausgeber und Medieninhaber:
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH
Redaktion: Mag. Amata Steinlechner
Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-Winkler
Anzeigen: Mag. Birgit Steinlechner, Manuela Gabl
E-Mail: anzeigen@echotirol.at
Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner
Redaktions-, Verwaltungs adresse:
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH
A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11
Tel.: +43 512 34 21 70; Fax: DW 20
Mit großem Respekt haben wir uns heuer der Arbeit an
diesem Magazin genähert. Immerhin ist der Bezirk
Landeck der von Corona am meisten gebeutelte Bezirk
Tirols. Die letzten Jahre waren geprägt von stetigem Wachstum. Gerade
die tourismusintensiven Regionen im Tiroler Oberland sind von
Rekordwinter zu Rekordwinter gejagt. Und dann kam die Vollbremsung
namens Corona mit allen bekannten Folgen und Auswirkungen.
Wir haben mit einer negativen Stimmung bis zur Depression, mit
schlechten Zukunftsprognosen bis zur Resignation gerechnet.
Begegnet sind wir einer resilienten Unternehmerschaft mit dem
Willen zur Innovation und dem unbedingten Willen zum Erfolg.
Roger Klimek, Direktor der Raiffeisenbank Oberland, bringt die
Stimmung auf den Punkt, wenn er meint: „Es gibt einen Grund,
warum unsere Region hier so erfolgreich ist. Die Leute hier wissen
noch, wie es ist, weniger zu haben, sie können auch damit
umgehen und sie wissen, was es bedeutet, Risiken einzugehen.“
Diese Resilienz trotzt der Angst und befördert Innovationen und
unternehmerischen Mut.
Wir freuen uns, Ihnen mit unserem Ranking der 50 umsatzstärksten
Unternehmen eine Leistungschau der Leitbetriebe der Region liefern zu
können. Die Geschichten in diesem Magazin reichen von motivierten
Politikern, die der Krise ebenso trotzen, bis zu Portraits innovativer Unternehmer.
Um Sie vom harten Corona-Alltag abzulenken, haben wir
heuer als historische Geschichte das Thema Kriminalität gewählt und
erzählen Ihnen von den spektakulärsten Kriminalfällen der Region.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Die ECHO-Redaktion
Unternehmen brauchen Partner.
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Inhalt
06 Wir gehen nach vorne
Der Landecker Interimsbürgermeister Thomas Hittler über die bevorstehenden
Bürgermeisterwahlen
08 Bewegtes Zams
Siegmund Geiger, Bürgermeister von Zams, über die Auswirkungen
von Corona auf die Gemeinde
10 Zusammenhalt leben
Roger Klimek, Vorstand der Raiffeisenbank Oberland, über seine
Corona-Erlebnisse und die Besonderheit der Menschen im Bezirk
16 Wir brauchen Beschäftigung
Peter Comina, Leiter der Arbeiterkammer Landeck, über den Landecker
Arbeitsmarkt und die gegenwärtige Krisensituation
19 DIE TOP 50 UNTERNEHMEN
24 DIE GESCHÄFTSFÜHRER
DER TOP 50 UNTERNEHMEN
26 Typisch Landeck
28 Zuversichtlich in die Zukunft
Die persönlichen Beziehungen zu den Kunden sind der Grundstein
des Erfolgs der Sparkasse Imst
30 Tiroler Gerste
Die älteste Brauerei Tirols über Bierspezialitäten aus Fisser
Imperial Gerste
32 Engagement für die Region
Grissemann-Geschäftsführer Thomas Walser im Interview über
die Coronakrise und die sich aus ihr ergebenden Chancen
36 Hygiene als Werterhaltung
Multiwork ist der führende Spezialist für Hygiene im Bezirk
DIE TOP
50
Unternehmen
Bezirk Landeck
Ein Virus bestimmt
unser Leben
Wie wird der Winter? Was bedeutet
die Krise für die Wirtschaft? Für unser
aller Zukunft?
Lesen Sie spannende Interviews zum
allgegenwärtigen Thema Corona.
38 Glücksoase Garten
Der Familienbetrieb Lutz arbeitet leidenschaftlich
an Gartengestaltungen
42 Lotsen in Coronazeiten
Klaus Hilber, Präsident der Kammer der
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, im
Interview über diverse Coronahilfen
44 Von der Vielfalt am Land
Steuerberater Matthäus Spiss über die unterschiedlichen
Aufgaben eines Beraters im
ländlichen Raum
46 Düstere Verbrechen
Vom tödlichen Streit unter Nachbarn, der
Rache eines verschmähten Ehetyrannen und
von zwei jungen blutdürstigen Unholden
54 Landeck in Zahlen
CORDA GEIGER | PROMOTION
Neuer Standort –
bewährte Qualität
Corda Geiger zieht von der Bruggfeldstraße 15 in die Nummer 23 um.
Die Zeit ist reif für diesen nächsten Entwicklungsschritt.
Fotos: Martin Venier
Zwei Jahre lang hielt der Familienbetrieb
Corda Geiger Ausschau
nach dem passenden
Ort für seinen neuen Geschäftsstandort.
Anfang 2021 erfolgt der Umzug.
Mit dem neuen Areal gewinnt Corda
Geiger mehr Platz für Büro und Lager,
wenn auch die neue Verkaufsfl äche um
ca. ein Drittel kleiner ist. Dennoch fügt
sich das Sortiment von Corda Geiger
gut in die künftigen Räumlichkeiten ein,
ein Sortimentswechsel oder gar eine
Sortimentsverkleinerung ist weder geplant
noch notwendig. Ebenfalls bietet
die neue Location einen Lieferantenzugang
mit Scheren- und Hebebühne
sowie einen Lastenaufzug und ausreichend
Parkplätze für die häufi g sehr
langjährigen Kunden und Mitarbeiter.
Der Familienbetrieb c.o.r.d.a. Geiger und sein Team.
MEHR DIENSTLEISTUNG
Der neue Standort ermöglicht eine
Verbesserung sowie Erleichterung der
Arbeits- und Serviceprozesse bei gleichbleibender
Qualität des Angebots. „Der
Umzug ist wichtig, weil Dienstleistungen
immer mehr an Bedeutung gewinnen
und wir den neuen Anforderungen
auf diese Weise gerecht werden. Um
die steigenden Ansprüche erfüllen zu
können, beschäftigen wir heute bereits
mehr Techniker als vor drei Jahren. Wir
brauchen darum größere Räume für
Büro und Lager“, erklärt Geschäftsführer
David Lercher.
DIGITALE SICHERHEIT
Corda Geiger ist seit Jahrzehnten der
Experte in Sachen Schließ- und Sicherheitstechnik
im Tiroler Oberland. Dieser
Bereich wird in Zukunft stets noch wichtiger
werden. „Die Digitalisierung verändert
den gesamten Markt für Schließund
Sicherheitstechnik“, meint Lercher.
Am neuen Firmensitz fi ndet sich darum
auch ein Schauraum zur Präsentation z.
B. von elektronischen Schließanlagen,
Alarmanlagen, Videoüberwachungsoder
Videosprechanlagen. Auch wird z.
B. das Ver- und Entsperren von Türen
mit dem Handy immer populärer.
HOHE QUALITÄT
Qualität und Innovation werden bei
Corda Geiger großgeschrieben. „Wir
sind ein Fach- und kein Baumarkt, Qualität
ist uns ein besonderes Anliegen“,
betont Lercher. Schließlich beherbergt
der neue Standort auch eine große
Werkstätte, die es ermöglicht, das Service-
und Wartungsangebot, z. B. bezogen
auf Gartengeräte wie Rasenroboter,
auszubauen. Corda Geiger installiert
die Rasenroboter für seine Kunden,
lagert sie über den Winter ein, und liefert
sie im Frühjahr gewartet und serviciert
wieder aus. Das Produktportfolio
Garten ist bei Corda Geiger vollständig,
v. a. die Roboter-, Schneide- und Bewässerungstechnik
wird stetig beliebter.
KONTAKT
c.o.r.d.a. Geiger
Bruggfeldstraße
Tel.: +43 5442 6966 0
info@cordageiger.at
www.cordageiger.at
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
„Wir gehen nach vorne!“
Politik. Im Interview spricht Thomas Hittler, interimsmäßiger Bürgermeister
von Landeck, über die aktuelle politische Situation, bevorstehende
Neuwahlen, wichtige politische Projekte und Corona.
ECHO: Wie ist die Situation
in Landeck aktuell nach dem
Rücktritt von Bürgermeister
Wolfgang Jörg?
Thomas Hittler: Wolfgang
Jörg ist einer meiner besten
Freunde, wir sind den bisherigen
Weg bis zu seinem Rücktritt
miteinander gegangen.
Emotional war dieser Schritt
für mich schwierig, und er ist
auch für Landeck schwierig,
weil Wolfgang Jörg ein sehr
guter Bürgermeister war. Aber
es ist, wie es ist. Nun führe
ich derzeit interimsmäßig
als erster Vizebürgermeister
die Geschäfte. Die politische
Landschaft Landecks hat sich
jedoch nicht geändert, auch
wenn uns unsere Gallionsfigur
Wolfgang Jörg fehlt.
„Wir gehen nicht den Weg der Einsparungen und
Sparpakete“, meint Thomas Hittler.
ECHO: Wann werden Neuwahlen
stattfinden? Wer sind die Kandidaten?
Hittler: Mir obliegt es, die Neuwahlen
anzusetzen. Ich habe mich immer
dafür ausgesprochen, dies noch
heuer zu tun, spätestens im Dezember.
Wir gehen mit unseren zwölf von 19
Mandaten davon aus, dass ein Kandidat
aus unseren Reihen zum Bürgermeister
gewählt wird. In unserer Fraktion
gibt es drei Kandidaten, wir werden
uns intern entscheiden und diese
Entscheidung gemeinsam tragen. Der
gewählte Bürgermeister wird von beiden
anderen Kandidaten unterstützt
werden. Neben mir sind dies der zweite
Vizebürgermeister Peter Vöhl sowie
Finanzreferent Herbert Mayer. Aktuell
klären wir persönliche und berufliche
Bedingungen und Umstände, da haben
wir keine Eile, weil Landeck auch
in der Zwischenzeit handlungsfähig
ist. Ich trage alle Verantwortung und
Pflichten des Bürgermeisters.
ECHO: Was ist Ihr Programm oder
Ihre Botschaft? Warum möchten Sie
Bürgermeister werden?
Hittler: Ich sage es ganz offen.
Für mich ist die Situation
schwierig, da ich beruflich
oft in Wien bin. Ich muss
entscheiden, ob ich das Amt
in Zukunft ausüben will und
kann oder nicht. Mein Unternehmen
hat mir das bereits
genehmigt. Dennoch ist es
schwierig, beide Positionen
immer zu hundert Prozent
auszuüben. Administrativ
wäre es kein Problem, da die
zuständigen Leiter aller Abteilungen
sehr gute Arbeit leisten.
Schwieriger wäre die Repräsentationsarbeit.
ECHO: Was sind die wichtigsten
Projekte im nächsten
Jahr?
Hittler: Sparpakete, wie sie
in anderen Bundesländern
erlassen werden, halte ich für den
falschen Weg. Wir investieren weiterhin
viel Geld in die wichtigen
Infrastrukturprojekte und werden
dies auch im kommenden Jahr im
Rahmen der Möglichkeiten tun. Der
Radwegausbau (1,3 Millionen Euro)
in Landeck und Zams ist eines der
wichtigsten Projekte, z. B. auch der
Garagenbau des Bauhofs (1,2 Millionen
Euro) oder andere kleinere
Projekte. Nahezu all diese Aufträge
konnten an Betriebe im Bezirk
oder der Stadt Landeck vergeben,
Fotos: Gemeinde Landeck
6 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
werden, dies sichert die Arbeitsplätze
der Menschen in der Region. Wir
fördern auch alle Vereine Landecks
weiter und fördern manche Vereine
noch mehr als zuvor. Wichtig ist jetzt,
das Vertrauen der Menschen in die
Wirtschaft zurückzugewinnen. Das
Land Tirol geht hier einen guten Weg,
bezogen auf die Förderungen. Wir als
Gemeinde müssen investieren, sonst
leiden alle darunter. Tun wir das
nicht, geraten wir in eine Negativspirale,
die nicht mehr aufholbar wäre.
Trotz allem ist die finanzielle Situation
aber sehr angespannt, z. B. werden
die Ertragsanteile niedriger ausfallen.
Außerdem ist es sehr wichtig, den
Ärztemangel zu beheben. Nur zwei
von vier Allgemeinmedizinerstellen in
Landeck sind besetzt. Hier erarbeiten
wir gerade eine Lösung und sind auch
mit dem Land und der Gesundheitskassa
im Gespräch.
ECHO: Welche Herausforderungen
bringt die Pandemie mit sich?
Hittler: Die Herausforderungen
sind vor allem finanzieller Art. Gesundheitlich
gesehen haben wir es gut
geschafft, unsere Mitarbeiter haben
sehr gute Arbeit geleistet. Wir müssen
sehen, wie es sich nächstes Jahr
entwickelt. Den Menschen die Unsicherheit
zu nehmen, ist Aufgabe der
Bundes- und Landesregierungen. In
Landeck leben wir vom Tourismus,
daran hängt alles. Die Gastronomie
war von Corona sehr stark, Handel
und Produktion im normalen Ausmaß
betroffen. Aber wir gehen den Weg
nach vorne und ich bleibe optimistisch.
Interview: Amata Steinlechner
„Wichtig ist, dass die
Bewohner der Region
auf dem Arbeitsmarkt
und nicht dem Arbeitslosenmarkt
sind.“
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TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
Bewegtes Zams
Politik. Siegmund Geiger, Bürgermeister von Zams, im Interview über
wichtige politische Projekte, die Zusammenarbeit mit Landeck und die Krise.
ECHO: Wirkt sich die derzeitige
politische Situation in Landeck auf
die Zusammenarbeit aus?
Siegmund Geiger: Nein, wir spüren
keine Auswirkungen. Die Zusammenarbeit
mit Wolfgang Jörg war
hervorragend und das ist mit dem
interimsmäßigen Nachfolger, Vizebürgermeister
Thomas Hittler, genau
dasselbe. Die Kommunikation und
Zusammenarbeit ist gut, aber natürlich
gibt es Themen, die uns immer
wieder miteinander beschäftigen.
ECHO: Welche Themen sind das?
Wie sieht die Zusammenarbeit aus?
Geiger: Zur Betreuung der ansässigen
Betriebe ist z. B. vor etlichen
Jahren die Projekt- und Strukturgenossenschaft
(PSG) gegründet worden,
in der beide Gemeinden und
die Raika Oberland vertreten sind.
Ziel ist es, Flächen zu akquirieren und
weiterzuentwickeln. Die Gemeinden
profitieren von entstehenden Arbeitsplätzen
und den Einnahmen aus der
Kommunalsteuer.
ECHO: Was sind die wichtigsten
Projekte für das nächste Jahr?
Geiger: Z. B. der umfangreiche Radwegausbau,
vor allem auf Grund der
Gemeinde Landeck, der in Zams die
rund vier Kilometer vom Bahnhof
Landeck-Zams weiter nach Zams
betrifft. Dieses Projekt ist aufwendig
und teuer, aber mit dem Bahnhof als
Brennpunkt für Pendler und Reisende
sehr wichtig und durch die derzeit
„Die Venetregion ist
umzingelt von weltberühmten
Tourismusorten,
sei es St. Anton
im Stanzertal, Ischgl,
Kappl, See, Galtür im
Paznaun oder Serfaus
Fiss Ladis beim Oberen
Gericht.“
guten Förderungsmöglichkeiten
realisierbar. Oder z. B. der geplante
Bewegungspark zwischen Landeck
und Zams, ähnlich dem, der damals
beim Bau des zweiten Perjentunnels
geschlossen wurde. Wichtig für das
kommende Jahr ist zudem die Kindergartenerweiterung.
Auch das Seniorenheim
soll ausgebaut werden.
Aktuell diskutieren wir im Gemeindeverband
über die wichtige Frage
der Finanzierung. Weiters ständig
medial präsent sind die Venetbahnen.
Man war immer bemüht, diese für
die Bewohner des Talkessels sehr
wichtige Infrastruktureinrichtung zu
unterstützen. Auf den Vorwurf, warum
rote Zahlen geschrieben werden,
entgegne ich, dass die Venetregion
inmitten von Tourismusdestinationen
liegt, die sich zu nicht nur europa-,
sondern weltweit berühmten
Urlaubszentren entwickelt haben,
während die Venetregion selbst
Foto: Steinlechner
8 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
überschaubar geblieben ist. Beide
Situationen sind nicht vergleichbar.
Für diesen Herbst ist jedenfalls eine
Diskussion der Hauptaktionäre über
das weitere Vorgehen und mögliche
Einschränkungen angesetzt. Projekte
wie die Sternwarte, das Rollbob- oder
Dobicartfahren zahlten sich heuer
aufgrund Corona nicht aus.
„Jahrzehntelang bestehende
Muster gesellschaftlicher
Zusammenkunft
mussten wegen
Corona verlassen und
überdacht werden.“
ECHO: Welche Herausforderungen
bringt die Pandemie für die Gemeinde
mit sich?
Geiger: Die Pandemie belastet das
Kommunalsteuerergebnis, insbesondere
war das während des Lockdowns
der Fall. Zams ist stark im Dienstleistungs-
und Handwerksbereich, alle
Unternehmungen sind tourismusaffin,
und alle haben unter der Krise gelitten,
waren von Kurzarbeit und Kündigungen
betroffen. Corona trifft die Abgabenertragsanteile
des Bundes. In den
letzten Jahren sind diese Einnahmen
gestiegen, nun ist davon auszugehen,
dass sie sinken werden. Wir spüren bei
der Umsetzung von Projekten, dass die
Geldmittel nicht mehr so da sind wie
vorher. Positiv ist, dass es in der Region
einige Tourismus orte gibt, die gerade
eine beispiellos gute Sommersaison
mit inländischen und auswärtigen Gästen
erlebt haben, darunter das Plateau
oder das Stanzertal.Für die Wintersaison
braucht es klare Regelungen
seitens des Gesundheitsministeriums
für Gastronomie, Bars, Après Ski etc.
Diese Regelungen werden auch von
den Unternehmen erwartet. Zahlreiche
Veranstaltungen in Herbst und
Winter hinein sind bereits abgesagt
oder verschoben worden, darunter der
Großteil der Faschingsveranstaltungen.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen
werden uns noch Jahre begleiten.
Manche Weichen für die Zeit danach
sind bereits gestellt, jeder Bereich, sei
es Soziales, Wirtschaft oder Umwelt,
ist wichtig. Gerade die Umwelt ist, auch
aufgrund der guten Förderungslage,
nicht zu vernachlässigen.
Interview: Amata Steinlechner
#nichtverzagen
will
einen steingarten
und geht nicht
zum profi.
das nächste mal zu katzenberger
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
Zusammenhalt leben
Banken. Roger Klimek, Vorstand der Raiffeisenbank Oberland, über die Coronakrise
und deren Auswirkungen und warum es kein Zufall ist, dass der
Tourismus im Bezirk so erfolgreich ist.
ECHO: Corona bestimmt
nun seit einem
halben Jahr unser aller
Leben. Blicken wir zurück.
Können Sie sich erinnern,
wie sie Mitte März den
Lockdown und die folgenden
Tage und Woche
erlebt haben?
Roger Klimek: Corona
hat jeden kalt erwischt. Im
Jänner habe ich gar nicht
daran gedacht, im Februar
war es ein Problem weit
weg und wenig später
waren wir direkt damit
konfrontiert. An jenem
Freitag, dem 13. März,
haben wir die Situation
analysiert. Am wesentlichsten
erschien uns die
Überlegung, wie wir den
Bankstellenbetrieb sicherstellen,
damit die Leute
zu ihrem Geld kommen
– egal ob Privat- oder Firmenkunden.
Der Firmenkunde
braucht weniger
Cash, der muss nur wissen,
dass er genügend Luft hat, um
eine bestimmte Periode durchstehen
zu können.
„Wir haben die am ehesten betroffenen
Firmenkunden angerufen, um ihnen
zu sagen, dass wir ihnen den Rücken
freihalten.“
ECHO: Welche Maßnahmen haben
Sie gesetzt?
Klimek: Uns war schnell klar, dass
an diesem Wochenende viel passieren
würde, dass viele Entscheidungen
fallen würden. Und da haben
unsere Firmenkundenbetreuer
schnell entschieden, möglichst am
Freitag noch die am ehesten betroffenen
Firmenkunden anzurufen. Es
ging darum, den Kunden zu versichern,
dass wir an ihrer Seite sind
und ihnen den Rücken freihalten.
Für uns stand fest, dass alle Kunden
in ihren Betrieben
die Auswirkungen diskutieren
und auch noch die
finanzielle Komponente
überlegen müssen. Wir
haben deshalb angerufen,
und ihnen gesagt, dass sie
sich auf die betrieblichen
Herausforderungen konzentrieren
können und
sich um ihre Liquidität
einstweilen nicht zu kümmern
brauchen.
ECHO: Wie waren die
Reaktionen?
Klimek:Das Echo war
sehr positiv, aber das war
nicht unser Kalkül. Wir
wollten unseren Kunden
unter allen Umständen
zur Seite stehen.
Ansonsten gäbe es für
eine regionale Bank keine
Berechtigung. Wir
haben allen Kunden
bereits zu diesem Zeitpunkt
Stundungen ihrer
Kreditraten angeboten,
wo es noch gar keine Zusagen und
Pakete der Regierung gegeben hat.
ECHO: Sahen Sie das als Test für
eine regionale Bank?
Klimek: Eher als Chance, zu beweisen,
dass es einen Wert hat, bei
einer regionalen Bank zu sein. Unsere
Firmenkunden haben uns im
Fotos: RBO, Adobe Stock
10 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Nachgang erzählt, dass sie sich auf
die Herausforderungen konzentrieren
konnten und sich nicht mit der
Frage der Liquidität beschäftigen
mussten. Damit konnte viel Energie
in unternehmerische Belange
gelenkt werden, was auch zu Innovationen
und zur Bewältigung
der Krise diente. Uns war von Anfang
an klar, dass uns als Bank die
Krise erst ein bis zwei Jahre später
erreichen würde. Den Erfolg, den
unsere Unternehmer bei der Bewältigung
der Covid-19 Krise haben,
wird man an unserem Bilanzergebnis
in zwei Jahren sehen können.
In den darauffolgenden Wochen haben
wir auch noch 8000 Privatkunden
angerufen, um sie zu fragen, wie
es ihnen geht und ob wir etwas für
sie tun können.
ECHO: Was ist in der Folge passiert?
Klimek: Wie gesagt, wir haben aktiv
Stundungen angeboten und diese
sehr unbürokratisch durchgeführt.
Es hat Unternehmen gegeben, die
unpopuläre Entscheidungen treffen
mussten, um die Zukunft ihrer Unternehmen
sicherzustellen. Es gab
aber auch viele Unternehmer, die
über die Stundungen ihrer Kreditraten
ihre Mitarbeiter bezahlt haben,
bevor sie die Möglichkeit der Kurzarbeit
nutzten. Viele Unternehmen
haben versucht, ihre Mitarbeiter zu
halten. Nicht zuletzt deshalb, weil sie
in der Zeit vor der Krise mit einem
reinen Arbeitnehmermarkt konfrontiert
waren. Es war schwierig,
gute Mitarbeiter zu bekommen und
zu halten. Auch deshalb war vielen
Unternehmern wichtig, ihre Mitarbeiter
zu halten. Und ich finde, das
zeigt schon eine außerordentliche
Qualität der Unternehmer hier im
Bezirk.
Die Coronakrise wird am Ende zu zahlreichen Innovationen im Tourismus führen,
die die Region noch stärker machen werden.
ECHO: Wie bewerten Sie jetzt,
sechs Monate später, die Situation?
Klimek: Es gibt einen Grund, warum
unsere Region hier so erfolgreich
ist. Die Menschen, die Unternehmer
hier sind schon oft in der Geschichte
große Risiken eingegangen.
Es ist erst drei Generationen her, dass
man mit nichts begonnen hat, etwas
aufzubauen, und dann über Jahrzehnte
das Erreichte wieder investiert
hat. Die Leute hier wissen noch, wie
es ist, weniger zu haben, sie können
auch damit umgehen und sie wissen,
was es bedeutet, Risiken einzugehen.
ECHO: Gibt es konkrete Lehren
aus der Krise?
Klimek: Zum einen glaube ich, dass
der exzellent laufende Tourismus der
letzten Jahre einen gewissen Sättigungsgrad
an Innovationsfreude mit
sich gebracht hat. Diese Innovationsfreude
wird jetzt aus der Not heraus
angestachelt. Auch wenn niemand
es schätzt, auf diese Weise zur Innovation
getrieben zu werden, werden
wir in ein paar Jahren wahrscheinlich
feststellen können, dass wir viele Innovationen
ohne die Coronakrise
nicht erreicht hätten. Es ist zum Beispiel
in den letzten Jahren oft über
den notwendigen Ausbau des Sommertourismus
geredet worden, jetzt
zeigt sich dessen Bedeutung für die
Stabilität der Geschäftsmodelle im
Tourismus. Ich gehe davon aus, dass
in Bezug auf den Sommertourismus
in den nächsten Jahren viel passieren
wird. Themen wie Radtourismus, E-
Bike oder Entertainment im Sommer
werden sehr wichtig werden. Es wird
aber auch viel über den Wintertourismus
nachgedacht werden. Hier werden
Themen wie das Halten bzw. höhere
Qualität und deren Bepreisung
im Vordergrund stehen. Nicht zuletzt
um die Notwendigkeit, immer mehr
Masse zu erzeugen, zu durchbrechen.
ECHO: Wie sehen Sie das Jahr
2021?
Klimek: Ungeachtet dessen, ob
es einen Impfstoff geben wird und
wie wirksam der sein kann, glaube
ich, dass auch das Vergessen und die
Trägheit der Menschen dazu führt,
dass vieles wieder wird, wie es vor
der Krise war. Natürlich mit den Veränderungen,
die die Krise mit sich
brachte. Es wird wirtschaftlich nicht
ohne Spuren vorübergehen, Unter-
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
11
„Wir haben in der Bank gute Erfahrungen mit Home-Office gemacht, die wir beibehalten
und ausbauen werden.“
nehmen, die in der Hochkonjunktur
gerade noch durchkamen, werden es
nicht schaffen. Bei unseren Kunden
zeigt sich aber zum allergrößten Teil,
dass die Unternehmen prinzipiell die
Luft haben, die Krise durchzustehen.
Wir sind in sehr engem Kontakt mit
unseren Firmenkunden und erkennen
derzeit keine erhöhte Veranlassung,
größere Risikovorsorge zu treffen.
Viele Betriebe im Bezirk sind Familienbetriebe,
auch wenn sie viele Mitarbeiter
haben. Die haben eine andere
Identifikation mit ihren Unternehmen.
Die sind bereit, zu investieren,
die werden wenn notwendig Reserven
mobilisieren und ihre Unternehmen
durch die Krise tragen. Deshalb bin
ich davon überzeugt, dass der Großteil
der Betriebe halbwegs gut durch diese
Zeit kommen werden.
ECHO: Erlauben Sie mir noch ein
ganz anderes Thema anzuschneiden.
Die Ereignisse rund um die
Commerzialbank Mattersburg erschüttern
die Bankenlandschaft. Ist
es Ihrer Meinung nach möglich bzw.
wahrscheinlich, dass solche Malversationen
auch bei einer Bank in Tirol
vorkommen könnten?
Klimek: Das Problem bei der Commerzialbank
Mattersburg war, dass
sie nicht Mitglied bei einem Verbund
war. Unter einem Verbund, das heißt
einem gemeinsamen Dach, wäre das
nicht möglich gewesen, weil es eine
zusätzliche Kontrollebene gibt, nämlich
verbundinterne
Prüfer.
Diese internen
Prüfer haben
großes Interesse
daran, jeden
einzelnen Partner
im Verbund
genauestens zu
prüfen, und zwar
zum Schutz der
Verbundes. Und die Finanzmarktaufsicht
kontrolliert dann den Verbund.
Und dass ein ganzer Verbund
Malversationen betreibt, ist nahezu
unmöglich. Da arbeiten viel zu viele
Menschen mit, die viel zu viel Know
How haben. Quasi Risikominimierung
durch Bildung.
ECHO: Im Zuge der Einlagensicherung
sind ja alle Banken von der
Insolvenz der Commerzialbank Mattersburg
betroffen?
Klimek: Ja, die Einlagensicherung
wird ja von österreichischen Banken
finanziert und vom Staat kontrolliert.
So ist Sorge getragen, dass Einlagen
bis zu 100.000 Euro gesichert sind.
Uns kostet diese Bankenpleite ordentlich
Geld,weil wir ja zusätzlich
zu den regulären Einlagen für die
„Malversationen wie
bei der Commerzialbank
Mattersburg wären
in einem Verbund
wie Raiffeisen nicht
möglich.“
Sicherung auch noch jene Summen
nachschießen müssen, die aufgrund
der Malversationen bei der Commerzialbank
Mattersburg für die geschädigten
Kunden verwendet werden.
ECHO: Was kann man tun, um derartige
Malversationen in der Zukunft zu
verhindern?
Klimek: Wie gesagt, man muss bei
Banken, die keinem Verbund angehören,
besonders streng prüfen. Außerdem
müssen Wirtschaftsprüfer
und Aufsicht sicherlich noch genauer
hinsehen. Ein Thema, das sich aber immer
wieder in solchen Kontexten zeigt,
ist die mangelnde finanzielle Bildung.
Jeder hätte zum
Beispiel sehen können,
dass derart hohe
Zinszahlungen
nicht möglich sind
und am Markt
nicht verdient werden
können.
ECHO:W a s
meinen Sie damit
konkret?
Klimek: Jeder arbeitet hart daran,
Geld zu verdienen. Deshalb bin ich
der Meinung, dass wir nicht durch
Unwissen leichtfertig Geld verlieren
sollten. Wer zum Beispiel eine Werbung
sieht, auf der ein Null-Prozent-
Kredit angeboten wird, sollte wissen,
dass das nicht möglich ist. Irgendetwas
anderes ist dann teurer. Deshalb gehen
wir in Schulen, und würden das gerne
noch vermehrt machen, damit junge
Menschen lernen, einen kritischen
Blick zu entwickeln. Bei Erwachsenen
haben wir oft den Eindruck, dass es
ihnen unangenehm ist, nachzufragen.
Aber genau dafür sind wir da. Wir
freuen uns über jeden Anruf und jedes
E-Mail und beantworten diese Fragen
sehr gerne. Auch das sehe ich als Aufgabe
einer regionalen Bank. <<
12 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Mit der AK durchs Leben
Die AK ist ein lebenslangen Partner: Egal, ob im Arbeits-, Sozial-, Konsumenten-,
Wohn- und Steuerrecht oder in Wirtschafts-, Jugend- und Bildungsfragen.
Bei
Problemen
Geburt
Schon beim Start ins Leben ist die AK ein wichtiger Partner. Sie informiert
in Broschüren, Vorträgen und persönlichen Gesprächen über das Recht der
Eltern am Arbeitsplatz, Mutterschutz, Elternteilzeit bis hin zu Finanziellem
rund um die Geburt. Außerdem setzt sie sich für eine gerechte Finanzierung
und den Ausbau der Kinderbetreuung ein u.v.m.
Lehrlings- &
Jugendschutz
0800/22 55 22
rufen!
Beratung und Hilfe während der Ausbildung sind Kernthemen
der AK. Dabei geht es um Information und Schulung, aber auch
um arbeitsrechtliche Beratung und Vertretungen.
Bildung
Von Aus- und Weiterbildung, Fördermöglichkeiten über
Fragen zu Bildungskarenz, Bildungsteilzeit, Stipendien
bis hin zu Bildungsangeboten und günstiger Schul-Nachhilfe:
Die Expertinnen und Experten der AK haben auf
jede Bildungsfrage die Antwort.
Ausbildung
Beihilfen
Die AK unterstützt in hohem Maß die Aus- und
Weiterbildung: ob mit Lehrausbildungsbeihilfen
oder Stipendien für Schüler und Studenten. Auch
Lehrabschlüsse im 2. Bildungsweg, Berufsreife- oder
Studienberechtigungsprüfungen werden gefördert.
Arbeit & Recht
Fast 10.000 Beratungen pro Woche in arbeitsrechtlichen Fragen leisteten
die Expertinnen und Experten allein während der Corona-Krise.
Damit wird die Zahl der fast 100.000 Beratungen im Vorjahr deutlich
übertroffen werden. Die AK ist und bleibt daher wichtigste Anlaufstelle!
Konsumentenschutz
Von Fragen zu unseriösen Geschäftspraktiken über das Thema
Finanzdienstleistung sowie Kauf- und Werkverträge bis hin zum
Familien- oder Erbrecht: Die AK Konsumentenschützer sichern die
Rechte der Verbraucher. Auch in Zeiten von Corona!
Soziales
Unklarheiten bei Wochen- oder Kinderbetreuungsgeld? Fragen
zu Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten, zu
Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe? Die Expertinnen und
Eperten der Arbeiterkammer Tirol wissen Rat.
Arbeitsleben
Familie
Geht es um Familienzuwachs, Familie & Beruf oder Familienbeihilfe?
Die AK informiert und unterstützt die Arbeitnehmer-Familien
in allen Fragen und kämpft für familienfreundlichere
Arbeitszeiten.
Wohnen & Mieten
Egal, ob Mietrecht oder Wohnungseigentum, Fragen zu Kauf- und
Übergabeverträgen, Heizkosten, Nachbarschaftsrecht, Immobilienmaklern
oder Bauträgern: Die AK steht bei allen Problemen zur Seite, kämpft für Ihr Recht
und setzt sich auch dafür ein, dass Wohnen wieder günstiger wird.
Unterstützung & Hilfe
Der AK Unterstützungsfonds hat sich zu einer wichtigen sozialen Stütze
für tausende Menschen entwickelt, die sich in Notsituationen befi nden.
Er berät, überbrückt, vernetzt und hilft im Ernstfall auch fi nanziell. So
wurden seit 2008 mehr als 3 Millionen Euro an Soforthilfe ausbezahlt.
Pension
Die AK Experten geben Auskunft über Pensionskonto,
Pensionsrecht, Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspension bzw.
Rehabilitationsgeld oder Hinterbliebenenleistungen.
Pfl ege
Auch bei Problemen mit Pfl egegeld, Pfl egeeinstufung,
Personenbetreuung oder Fragen zu Gesundheits- und
Pfl egeberufen sind Sie mit der AK auf der sicheren Seite.
Ruhestand
Wiedereinstieg
Unter dem Titel einsteigen.umsteigen.aufsteigen. erwartet Frauen beim
berufl ichen Wiedereinstieg nach der Karenz- oder Familienzeit ein völlig
neues Service der AK Tirol. Wiedereinsteigerinnen können sich beim BFI
Tirol kostenlos um- oder aufschulen lassen, Beratung und Kinderbetreuung
inklusive. Die Kosten trägt die AK Tirol.
- BEZAHLTE ANZEIGE -
Krankenhaus St. Vinzenz
Medizinische Versorgung, pflegerische
Kompetenz und menschliche Werte auf
höchstem Standard.
Das Krankenhaus St. Vinzenz
sichert die Versorgung der
Bevölkerung des Tiroler
Oberlands und seiner Gäste. Diese
Aufgabe wird mit einer Gesamtkapazität
von 328 Betten und dem Einsatz
von 800 Mitarbeitern bewältigt.
Die medizinischen und pflegerischen
Standards sowie die menschlichen
Werte sind durch sämtliche Abteilungen
und Bereiche hochqualitativ
verankert. Das Haus wird von der
gemeinnützigen Gesellschaft der Ordensniederlassung
der Barmherzigen
Schwestern vom heiligen Vinzenz von
Paul geleitet.
BREITES BEHANDLUNGS-
SPEKTRUM
Die Versorgung von Patienten und Patientinnen
deckt das Haus an 365 Tagen
im Jahr und 24 Stunden pro Tag mit folgenden
Abteilungen ab:
• Anästhesie
• Abteilung OP
• Augenheilkunde
• Allgemeine Chirurgie
• Gynäkologie & Family Care
• HNO
• Innere Medizin
• Kinder- und Jugendheilkunde
• Neurologie
• Orthopädie
• Physiotherapie/Ergotherapie/
Logopädie
• Psychiatrie
• Radiologie
Die PatientInnen werden mit modernsten Behandlungsmethoden auf dem neuesten
Stand der Technik versorgt.
• Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
• Urologie
• Zentrallabor
Weitere Bereiche stehen mit der Diätologie,
dem Entlassungsmanagement,
dem Wundmanagement und der Kontinenz-
und Stomaberatung zur Verfügung.
HOHES LEISTUNGS-
ANGEBOT – GEZIELTE FACH-
SCHWERPUNKTE – INTERDIS-
ZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT
Der Behandlungsschwerpunkt liegt in
den großen Abteilungen der Inneren
Medizin, Allgemeinen Chirurgie und
Unfallchirurgie. Die Innere Medizin mit
ihrem umfassenden Behandlungsgebiet
ist die größte der Abteilungen. Mit der
Allgemeinen Chirurgie ist die rasche
Hilfe bei akuten und chronischen Erkrankungen
mit modernsten Operationsmethoden
und Techniken gewährleistet.
Die Chirurgische Abteilung
schließt mehrere Fachschwerpunkt-
Ambulanzen mit ein: die Gefäßambulanz
(Erkrankungen des arteriellen und
venösen Gefäßsystems), die Brustambulanz
(gut- und bösartige Erkrankungen
der weiblichen Brust) und die
Adipositasambulanz (Behandlung krankhafter
Fettsucht und die Betreuung nach
erfolgter Operation).
An der Abteilung für Unfallchirurgie
und Sporttraumatologie werden PatientInnen
mit Unfallfolgen jeder Art behandelt.
Die Auslastung dieser Abteilung ist
Fotos: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Mathias Brabetz
KRANKENHAUS ST. VINZENZ | PROMOTION
aufgrund des Standorts Zams inmitten
einer touristisch stark frequentierten
Region besonders in den Hauptsaisonzeiten
sehr hoch.
Karzinomerkrankungen, die aus den
Behandlungsgebieten der einzelnen
Abteilungen hervorgehen und die damit
einhergehenden Therapien deckt
die onkologische Tagesklinik ab. In
einem gesonderten Bereich wird den
PatientInnen Privatsphäre und ein vertrauensvolles
Umfeld im Rahmen eines
tagesklinischen Ablaufs oder einer stationären
Aufnahme geboten.
Ein zentraler Fokus richtet sich im
Krankenhaus St. Vinzenz Zams auf die
interdisziplinäre Zusammenarbeit und
die ganzheitliche Versorgung. Von der
Vorsorge über notwendige Eingriffe bis
hin zur Nachsorge, von der Hintergrundarbeit
im hochmodernen Zentrallabor
bis zur individuellen Leistung
in der Physio- und Ergotherapie greifen
die Kompetenzen sämtlicher Abteilungen
ineinander und geben einen
strukturierten Weg zum Wohle der
PatientInnen vor.
Platz 1 in Tirol: Krankenhaus St. Vinzenz
Zams glänzt mit Facharztausbildung
Das Ärztliche Qualitätszentrum Linz verleiht dem Krankenhaus St. Vinzenz
Zams die Bestnote in Sachen Facharztausbildung mit dem ersten
Platz in Tirol. In den österreichischen Top 10 landet das Krankenhaus
der Oberländer auf dem sechsten Rang.
Wichtigste Faktoren für eine positive Bewertung durch das Ärztliche Qualitätszentrum
Linz sind die Qualität, die Umsetzung eines strukturierten
Konzepts und das Engagement der Verantwortlichen. In allen Punkten überzeugte
das Krankenhaus St. Vinzenz Zams und erlangte so die Topplatzierung.
BESTÄTIGUNG FÜR DIE ARBEIT
Auch der ärztliche Direktor Primar Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll freut sich über das
gute Resultat. „Durch regelmäßige interne Evaluierungen ist es uns möglich, unsere
Assistenzärzte und Assistenzärztinnen auf einem hohen Niveau auszubilden. Das
positive Ergebnis verdanken wir vor allem unseren Fach- und Oberärzten und
-ärztinnen, die mit Freude und großem Engagement lehren“, lobt Primar Wöll. Das
gute Klima zwischen Lehrenden und JungärztInnen bildet die Basis dafür.
Seit über 50 Jahren können AssistenzärztInnen im Krankenhaus St. Vinzenz Zams
Facharztausbildungen absolvieren. Die werdenden FachärztInnen spezialisieren
sich in den Bereichen Anästhesie, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere
Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Orthopädie, Radiologie, Unfallchirurgie
und bald auch Psychiatrie. Auch die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin
und Vertiefungen in vielen Fächern werden im Krankenhaus St. Vinzenz Zams
angeboten.
ENTWICKLUNG UND
ERWEITERUNG
Im Jahr 2009 beschäftigte das Krankenhaus
Zams 571 Personen, 2019
erreichte der Personalstand 820 Personen
und bis 2021 sieht die Prognose
ca. 1.000 Beschäftigte im Haus vor.
Dieser starke Anstieg geht mit den ständigen
infrastrukturellen Erweiterungen
in der Gesundheitsversorgung einher.
Aktuell befi ndet sich das Haus 3 in der
Bauphase. Laut Geschäftsführer Dipl.
KH-Bw. Bernhard Guggenbichler wird
mit der Erweiterung um rund 15.960
Quadratmeter die Voraussetzung für
ein stationäres Versorgungsangebot in
den Bereichen Neurologie und Psychiatrie
geschaffen. „Dies war bisher
im Tiroler Oberland nicht gegeben“,
erklärt der Geschäftsführer. Weiters
beherbergt der Neubau nach Fertigstellung
eine neue Zentralküche, die psychiatrische
Bettenstation, eine zentrale
Notaufnahme, den Intensivbereich und
die chirurgische Station sowie die operative
Sonderklasse. Generaloberin Sr.
Dr. Maria Gerlinde Kätzler sieht in der
Fertigstellung von Haus 3 nicht nur eine
bauliche Erweiterung und Modernisierung:
„Die neuen Dimensionen des
Hauses bedeuten auch mehr Personal.
Es gilt, mit jedem Fortschritt auch das
persönliche und von Wertschätzung
getragene Klima des Hauses zu erhalten.
Die Basis der Zusammenarbeit
gibt jenen, die bei uns Hilfe suchen, das
Wissen, gut aufgehoben zu sein.“
INFORMATIONEN
a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz
BetriebsgmbH
Sanatoriumstraße 43
6511 Zams
Tel.: +43 5442 600
E-Mail: office@krankenhaus-zams.at
Web: www.khzams.at
Bezahlte Anzeige.
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
„Wir brauchen
Beschäftigung!“
Arbeitsmarkt. Peter Comina, Leiter der Arbeiterkammer Landeck, über den
Landecker Arbeitsmarkt und die gegenwärtige Krisensituation.
ECHO: Welche Auswirkungen
hat(te) Corona auf den Bezirk Landeck?
Peter Comina: Corona hatte ganz
massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Corona hat den Bezirk
Landeck getroffen wie noch keine
andere Krise zuvor. Wir sprechen
von Zahlen, die man niemals für
möglich gehalten hätte. Im März
stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich
zum Vorjahr um 110 Prozent.
5000 Leute verloren von heute auf
morgen ihre Beschäftigung. Weitere
5000 gingen in Kurzarbeit, eine insgesamt
sehr positive Maßnahme.
Bei einem Arbeitskräftepotenzial
von 20.000 unselbstständig Beschäftigten
in Landeck ist das die Hälfte.
Landeck ist ein vom Tourismus
dominierter Bezirk. 42 Prozent der
Menschen in Kurzarbeit waren im
Gastronomie- und Beherbergungsbereich
tätig. Landeck war sicher
überproportional betroffen.
ECHO: Wie ist die Situation am
Landecker Arbeitsmarkt aktuell?
Comina: Bei einem Vergleich ist
vorauszuschicken, dass die Zahlen
2019 so gut waren wie schon lange
nicht mehr und dieser Vergleich
darum weniger aussagekräftig ist.
Aktuell liegen wir leicht unter dem
Stand von 2014, dem Höchststand
an Arbeitslosen im Zuge der Finanzkrise.
Die derzeitige Situation
hat sich seit ihrer Spitzenzeit bereits
erholt, aber nicht auf den Stand von
2019. Der Bezirk Landeck ist durch
seine saisonale Wirtschaftsstruktur
überhaupt eine Besonderheit am
Arbeitsmarkt. Wir sind von den Saisonen
abhängig, d. h. im Winter ist
die Arbeitslosigkeit, bis auf manche
Beschäftigte in der Baubranche, sehr
gering, im Sommer ebenfalls, Gastronomie,
Handel, Dienstleistungen
boomen. Dafür gibt es in den Zwischensaisonen
erhöhte Arbeitslosigkeit.
Das prägt den Bezirk. Es ist etwas
anderes, ob jemand von Anfang
Dezember bis Ende April sehr viel
und hart arbeitet und dann ein bis
zwei Monate „beschäftigungslos“ ist
und Arbeitslosenhilfe bezieht oder
ob jemand das ganze Jahr hindurch
Vollzeit beschäftigt ist. Das gibt es
hier selten. Das sind ganz andere
Lebenssituationen.
ECHO: Wer war von Kündigungen
und Kurzarbeit besonders
betroffen?
Comina: Es lässt sich feststellen,
dass insbesondere jüngere, ältere
und ausländische Beschäftigte betroffen
waren.
Fotos: Steinlechner, Kröll, AK Tirol
16 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
ECHO: Die Sommersaison ist an
einigen Orten besser als erwartet verlaufen.
Wie schätzen Sie die weitere
Entwicklung ein?
Comina: Wir hoffen alle darauf,
dass die positive Entwicklung anhält,
auf eine halbwegs funktionierende
Wintersaison, darauf, dass
die Gäste kommen und der Bezirk
Wertschöpfung generieren kann.
Wie die Regierung bereits verlautbaren
ließ, wird es wohl manches nicht
geben, wie Après-Ski, was aber nicht
bedeutet, dass die Menschen nicht
Ski fahren oder gut essen gehen können.
Wenn es klare Regeln gibt, die
gut kommuniziert werden, kann das
funktionieren. Sollte sich die Situation
verschlechtern, werden sicher sofort
Maßnahmen ergriffen werden. Ich
bin guter Dinge, dass sich die Situation
längerfristig wieder normalisieren
kann.
ECHO: Welche Maßnahmen
braucht es dazu in Landeck?
Comina: Es müssen konkrete Sicherheitskonzepte
vorgelegt werden,
damit der Gast sich wohlfühlt,
sicher fühlt und gerne kommt. Ich
weiß von Stakeholdern, dass sich
Landeck intensiv vorbereitet und
bin überzeugt, dass auch die Tourismusbranche
hart daran arbeitet,
denn am Tourismus hängen Handel,
Dienstleistung, Baunebengewerbe
usw. Wir brauchen Beschäftigung.
Jede Initiative, die Beschäftigung fördert,
ist positiv, weil die Menschen
wieder in die Arbeit gehen können,
Perspektiven haben, wissen, wie es
weitergeht. Das größte Übel ist die
Unsicherheit und Angst vor der Zukunft.
Die Stimmung muss gut sein,
die Leute müssen das Gefühl haben,
dass es vorangeht.
„In der AK-Bezirkskammer
gibt es Beratung
und Service vor Ort.
Denn rasche Hilfe ist
die beste Hilfe.“
Erwin Zangerl,
AK Tirol
ECHO: Welche Maßnahmen gibt
es seitens der AK?
Comina: Die Arbeiterkammer Tirol
hat gemeinsam mit dem Land
Tirol den sehr hoch dotierten Covid-
19-Arbeitnehmerfond eingerichtet.
Es geht darum, Einkommenseinbußen,
die durch plötzliche unverschuldete
Arbeitslosigkeit entstanden sind,
abzumildern. Das funktioniert sehr
unbürokratisch, die Anträge sind
einfach gestaltet und werden schnell
bearbeitet. Wir erhalten dazu viel positives
Feedback.
ECHO: Wie ist die soziale Situation
im Bezirk? Welche Themen gibt es?
Comina: Das ist eine sehr breite
Frage. Es gibt hier aktuell Themen,
die nicht spezifisch für Landeck, sondern
für ganz Österreich und Europa
ganz besondere Herausforderungen
schaffen. Es geht um Einkommensverluste
und ein anderes soziales
Miteinander. Wir wissen nun, was
es bedeutet, wenn keine Kommunikation
mehr möglich ist, wenn z.
B. der Kontakt von Menschen in
Pflegeheimen zu ihren Angehörigen
ausbleibt und wenn Menschen Angst
um Angehörige haben, die einer Risikogruppe
angehören, wenn Zusammentreffen
und Veranstaltungen
nicht mehr möglich sind. Die Hauptthemen
sind jetzt die Schaffung von
Beschäftigung, Einkommen, Zukunftsperspektiven.
Darum geht es.
Das schwebt über allem anderen.
Ohne Corona hätte ich womöglich
geantwortet, für Landeck ist wichtig:
eine Stärkung des Sommertourismus,
mehr ganzjährige Beschäftigung gegen
die saisonalen Schwankungen,
mehr Kinderbetreuungsplätze, Bildung.
All diese Themen sind sehr
wichtig, werden aber von Corona
überschattet.
ECHO: Sehen Sie in der Krise auch
Chancen für den Arbeitsmarkt?
Comina: Realwirtschaftlich überwiegt
das Negative. Gewisse Chancen
sehe ich schon, verbunden mit
gewissen Risiken. Wir haben z. B.
nun alle erlebt, dass Home-Office
funktionieren kann. Aktuell diskutieren
die Sozialpartner über sinnvolle,
vernünftige Regelungen für diese
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
17
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
Entwicklung. Die Gespräche sind
auf gutem Weg.
ECHO: Was ist das Spezifische an
der Landecker Corona-Situation?
Comina: In Landeck lagen die Quarantäne-Hotspots.
St. Anton und das
ganze Paznauntal wurden gesperrt.
Das gab es sonst nicht. Wir haben alle
die Bilder der Menschen gesehen,
die nach dem Beschluss so schnell
wie möglich raus wollten. Aber unter
diesen Menschen waren nicht nur
Gäste, sondern auch sehr viele Mitarbeiter.
In anderen Regionen wurde
die Wintersaison ordnungsgemäß
beendet. Das war hier nicht der Fall.
Plötzlich war Schluss, mit all den daraus
resultierenden arbeitsrechtlichen
Problemen.
ECHO: Welche Probleme waren
das?
Comina: Es hielt sich z. B. hartnäckig
das Gerücht, dass aufgrund von
Corona gewisse Gesetze nicht gelten
würden, dass das Frühwarnsystem
des AMS wegen Corona außer Kraft
gesetzt wäre, was aber so nicht war.
Die Arbeitgeber haben sich jedoch
darauf verlassen. Das hat zu Entgeltansprüchen
der Dienstnehmer geführt.
Es sind hier viele grobe Missverständnisse
und Fehler passiert,
mit denen wir uns in weiterer Folge
sehr intensiv beschäftigen mussten.
Auch in der Beratung stellte sich für
viele Menschen die Frage, wie es weitergeht.
Das Tal ist gesperrt, ich kann
es als Arbeitnehmer nicht erreichen.
Bekomme ich nun Geld oder nicht?
Hier hat dann ein Rechtsanwalt im
Standard argumentiert, es bestünde
keine Entgeltfortzahlungspflicht. Wir
waren anderer Meinung. Es folgte
die gesetzliche Klarstellung mittels
neuem Paragrafen, der für die Arbeitnehmer
neue Regelungen gebracht
hat. Das waren sehr herausfordernde
Situationen.
ECHO: Hat Corona bestehende
Ungleichheiten wie die Erwerbstätigensituation
von Frauen und Männern
verschärft?
Comina: Ich bin davon überzeugt.
Wir wissen, wer traditionell die nun
wieder verstärkt notwendig gewordene
Kinderbetreuung übernimmt,
wer die ohnehin schon reduzierte
Arbeitszeit weiter reduziert, wer die
Pflege von Angehörigen übernimmt,
wen eine erschwerte Pflegesituation
trifft. Es sind Frauen, die diese Hauptlasten
der Corona-Situation tragen.
Alle Maßnahmen, die gegen diesen
Rückwärtstrend wirken, sind zu befürworten.
Interview: Amata Steinlechner
Die AK-Kammerräte Eva Carpentari, Christian Matt, Edith Stimpfl, Stefan Scherl (alle AAB-FCG) und Herbert Frank (FSG) engagieren
sich für alle Arbeitnehmenden im Bezirk Landeck.
18 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
RANKING
Die Top 50 Unternehmen
im Bezirk Landeck
BEZIRK LANDECK 2014–2019
Mitarbeiter
Umsatz (Euro)
2014 5.562 767.621.425
2015 5.863 841.929.903
2016 5.612 840.876.906
2017 5.749 873.953.754
2018 6.072 931.628.142
2019 6.373 953.068.764
Quelle: ECHO Rankings Top 50 Landeck
ECHO Ranking Top 50 Landeck in Kooperation
Die Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck
2020 2019 FIRMENNAME
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
1
2
3
4
6
5
7
8
9
10
11
12
13
16
14
15
NEU
17
18
20
19
22
23
24
HANDL TYROL GMBH (1)
Fleischverarbeitung, Handl Tyrol Gruppe, Exportanteil: 60 %
SILVRETTASEILBAHN AG (1)
Seilbahnbetrieb, Restaurantbetrieb, Freizeitanlagen
GRISSEMANN GMBH (1)
Groß- und Einzelhandel mit Lebensmitteln, Einkaufszentrum, EU-Schlachthof und
Zerlegebetrieb
A.Ö. KRANKENHAUS ST. VINZENZ BETRIEBSGMBH (1)
Krankenhäuser
SEILBAHN KOMPERDELL GMBH (4)
Seilbahn-, Sesselbahn und Schleppliftverkehr, Berggastronomie, MA im Jahresdurchschnitt
FALCH GMBH (1)
Autohaus VW und Audi, Skoda; Reparaturen von allen KFZ
FISSER BERGBAHNEN GMBH (1)
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr und Gastronomie
LUZIAN BOUVIER HAUSTECHNIK & FLIESEN GMBH (2)
Gas-, Wasser-, Heizungs-, Elektro- und Lüftungsinstallation; Fliesen, Hotel,
Wellness
SOZIALE EINRICHTUNGEN DER BARMHERZIGEN
SCHWESTERN ZAMS BETRIEBSGMBH (1)
Soziale Einrichtung
KOFLER GEBRUEDER GMBH (1)
Großhandel mit Obst, Gemüse, Tiefkühlkost und Fleisch
HOTEL TROFANA ROYAL GMBH (1)
Hotel, Restaurant, Bar
MUELLER ELEKTRO GMBH & CO KG (1)
Elektroinstallationen u. Einzelhandel elektr. Haushaltgeräte sowie Küchenstudio
SCHLOSSHOTEL FISS GMBH (2)
Hotel
NAUDERER BERGBAHNEN AG (1)
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr inkl. Gastronomie, MA Druchschnitt
EWA ENERGIE- U. WIRTSCHAFTSBETRIEBE DER
GEMEINDE ST. ANTON GMBH (2)
Stromversorgung, Fernwärme, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Wertstoffhof,
Bauhof, Elektroinstallationen, Elektrohandel, Kundendienst
SAILER WERNER UND GÜNTHER GMBH (4)
Installation und Haustechnik, Exportanteil: 10 %
SCHLOSSHOTEL ISCHGL (1)
Hotel
GRUPPE: ARLBERG1800 RESORT (4)
Arlberg Hospiz Hotel, Hospiz Alm Restaurant, Chalet Skyfall, Alm Residence
Suiten, arlberg1800 Chalet Suiten, arlberg1800 Contemporary Art & Concert Hall,
Werner & Partner, Adi Werner Weine
MINERALÖL-EXPRESS PFEIFER GMBH (2)
Einzelhandel mit Brennstoffen
SPORTHOTEL SILVRETTA GMBH (2)
Hotel
LÖWE-BÄR HOTELS GMBH (2)
Hotels (inkl. Motels)
SCHALBER ALOIS GMBH (1)
Hotels, Restaurant, MA Jahresschnitt
HUBER HOTELS GMBH (2)
Gastronomie
GRÜNER FERDINAND & CO KG (4)
Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Hotelbedarf,
Exportanteil: 11,50 %
ORT UMSATZ 18 UMSATZ 19 MA 19 UMS./MA 19 INFO
Pians
137.700.000 145.300.000 600 242.167
Ischgl
Zams
Zams
Serfaus
Zams
Fiss
Zams
Zams
Landeck
Ischgl
Landeck
Fiss
Nauders
St. Anton am
Arlberg
Landeck
Ischgl
St. Anton am
Arlberg
Landeck
Ischgl
Serfaus
Serfaus
Galtür
Zams
88.103.000
76.425.000
71.000.000
41.000.000
41.200.000
34.557.019
31.500.000
26.472.856
24.000.000
19.330.000
17.800.000
17.100.000
12.283.146
13.300.000
12.500.000
12.085.000
12.000.000
12.000.000
11.768.371
11.585.000
10.250.000
10.200.000
10.050.000
81.898.300
77.717.000
72.290.000
41.000.000
40.200.000
36.244.777
31.500.000
27.000.999
20.000.000
19.540.000
18.400.000
17.100.000
13.922.784
13.300.000
12.500.000
12.400.000
12.000.000
12.000.000
11.768.371
11.585.000
11.400.000
10.200.000
10.050.000
gereiht nach Umsatz: Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Firmenbuch. Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes
bzw. des Rankings von 2019 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking
aufgenommen. Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.
472
355
835
319
96
259
221
519
53
149
165
108
128
84
80
118
160
5
88
83
112
110
30
RANG 1–24
173.513
218.921
86.575
128.527
418.750
139.941
142.534
52.025
377.358
131.141
111.515
158.333
108.772
158.333
156.250
105.085
75.000
2.400.000
133.731
139.578
101.786
92.727
335.000
Seite
7/51
Seite 14
Seite 47
Innovativ
gegen die
Krise
Erst recht auf dem Weg
bergauf lassen sich Vorsprung
und Markterfolg
nachhaltig sichern. Wir
sind dabei an Ihrer Seite.
Bereits während des Shutdowns
haben zahl reiche Tiroler Unternehmen
gezeigt, wie aus Innovationen
auch in schwierigen Zeiten Markterfolg
entsteht. Wer die ak tuellen
Herausforderungen und die frischen
Förderungen von Land, Bund und EU
zum Innovieren und Digitalisieren
nützt, kann schneller auf veränderte
Rahmen bedingungen reagieren, sein
An gebot laufend differenzieren, neue
Zielgruppen erschließen, Effizienz
steigern, Kosten senken und mit
smarten Technologien Mehrwert für
die Umwelt und Gesellschaft schaffen.
Auf dem Weg zum Vorsprung unterstützen wir Sie mit diesen Services:
Innovation und Digitalisierung
• Vertrauliche und unabhängige Bewertung
von Projektideen
• Förderberatung und -begleitung
• Geschäftsmodellberatung
• Digitalisierungsberatung
• Assessments zum betrieblichen Innovationsmanagement
oder digitalen
Reifegrad
Vernetzung und Finanzierung
• Identifizierung von heimischen und
internationalen Partnern für Forschung,
Technologie und Entwicklung
• Begleitung der Projektanbahnung
• Themenspezifische Veranstaltungen
• Vermittlung internationaler Technologieangebote
• Vermittlung privater Kapitalgeber aus
dem Investorennetzwerk Tirol
Standort
• Flächen- und Standortservice für
Betriebserweiterungen (z. B. Standortsuche,
Evaluierung, Verwaltungsverfahren)
• Entwicklung von Zukunftsthemen
(z. B. Digitalisierung, E-Mobilität,
Alpine Technologien, Gesundheitskompetenz)
Unser Herz schlägt für Ihren
Erfolg.
Standortagentur Tirol GmbH
Ing.-Etzel-Straße 17
6020 Innsbruck · Österreich
+43 512 576262
office@standort-tirol.at
www.standort-tirol.at
t
e
w
· www.standort-tirol.at
· Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort Tirol
Die Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck
RANG 25–50
2020 2019 FIRMENNAME
25 NEU PATHOLOGIE-LABOR DR. PETER OBRIST, DR. THOMAS BRUNHUBER OG (2)
Pathologie-Labor
26 26 EMATRIC GMBH EMATRIC SYSTEMS GMBH (1)
Automatisierung, Mechatronik, Anlagebau, Exportanteil: 70 %
27 25 LANDWIRTSCHAFTLICHE GENOSSENSCHAFT LANDECK EGEN (1)
Lagerhaus
28 28 RAIFFEISENBANK OBERLAND EGEN (1)
Bank
29 31 TB BETONWERK ZAMS GMBH (1)
Herstellung und Verkauf von Transportbeton
30 27 GOIDINGER BAU GMBH (2)
Bauunternehmen
31 29 RAINALTER GMBH (4)
Installationsunternehmen für Heizung, Sanitäre, Lüftung, Alternativenergie, Bad,
Wellness, Fliesen; Rainalter GmbH, Landeck, Rainalter Samnaun AG
32 30 PATSCHEIDER SPORT GMBH (2)
Sporthandel
33 36 HOTEL ERIKA E. U. – FARID EL MANGALIFY (2)
Hotel
34 21 KAUNERTALER GLETSCHERBAHNEN GMBH (2)
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Panoramastraße, Restaurant
35 32 ELIZABETH ARTHOTEL GMBH (4)
Hotel
36 33 HOTEL MADLEIN GMBH (2)
Hotel
37 34 AUTOHAUS MASCHLER GMBH (4)
Neuwagen Fahrzeughandel: Mitsubishi, Seat, Fiat, prof. Gebrauchtwagen-,
Fahrzeughandel, Instandsetzung, Reparatur aller Marken; Exportanteil: 5 %
38 35 PROFITOOL PRODUKTIONSGMBH (2)
Produktion von Präzisionswerkzeug
39 Neu PLASELLER DOSENBERGER GMBH (2)
KFZ-Handel
40 38 PRANTAUER GMBH (1)
Bauen und Entsorgen im Tiroler Oberland, Prantauer Zams (Prantauer GmbH 100
%, Kieswerk BetriebsgmbH & Co KG, 75 %), Personal = Gruppe
41 37 ARLBERGER DORFBÄCKEREI GMBH (2)
Bäckerei
42 39 OTTO PLATTER GMBH (4)
Bauschlosserei, Metallbau
43 45 HOTEL FLIANA GMBH (1)
Hotels
44 43 ASW ASPHALTMISCHANLAGE ZAMS GMBH & CO KG (1)
Herstellung und Verkauf von bituminosem Mischgut
45 40 BERGBAHNEN KAPPL AG (2)
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr
46 41 AUTOHAUS NETZER GMBH (1)
Einzelhandel mit Kraftwagen und Instandhaltung
47 42 AIR-TECH LÜFTUNGS- U. KLIMAANLAGEN GMBH (2)
Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungs- und Klimaanlageninstallation
48 44 HOTEL POST ISCHGL GMBH & CO KG (2)
Hotel
49 NEU WALCH GMBH (1)
Kälte-, Klimatechnik, Gastronomie-Einrichtungen
50 46 EGON WILLE GETRÄNKEGROSSHANDEL UND
TRANSPORTE GMBH & CO KG (2)
Handel mit Getränken und Transport
ORT UMSATZ 18 UMSATZ 19 MA 19 UMS./MA 19 INFO
Zams
10.000.000 10.000.000 78 128.205
Landeck
Grins
Zams
Zams
Zams
Landeck
Serfaus
Nauders
Feichten
Ischgl
Ischgl
Landeck
Landeck
Zams
Zams
Pettneu am
Arlberg
Zams
Ischgl
Zams
Kappl
Landeck
Landeck
Ischgl
Landeck
Landeck
9.300.000
9.500.000
9.010.000
7.500.000
8.591.186
8.500.000
8.230.000
7.941.000
7.360.000
7.331.149
7.300.000
7.260.000
7.000.000
6.900.000
6.600.000
6.700.000
6.596.000
5.920.000
6.200.000
6.407.199
5.380.000
6.363.000
6.190.000
5.000.000
5.660.000
9.500.000
9.500.000
9.102.000
8.900.000
8.591.186
8.500.000
8.230.000
7.941.000
7.500.000
7.331.149
7.300.000
7.260.000
7.000.000
6.900.000
6.800.000
6.700.000
6.596.000
6.590.000
6.500.000
6.407.199
6.390.000
6.363.000
6.190.000
6.000.000
5.660.000
62
32
57
20
48
65
80
14
79
40
49
20
29
20
49
144
54
50
k.A.
49
11
33
50
45
46
153.226
296.875
159.684
445.000
178.983
130.769
102.875
567.214
94.937
183.279
148.980
363.000
241.379
345.000
138.776
46.528
122.148
131.800
-
130.759
580.909
192.818
123.800
133.333
123.043
Seite 56
gereiht nach Umsatz: Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Firmenbuch. Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes
bzw. des Rankings von 2019 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking
aufgenommen. Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.
* Umsatz 2018 lt. ECHO Ranking Vorjahr
Im Herzen von Landeck ist in einem mehr als hundert Jahre alten Haus
der stylisch-architektonische Optik-Store von Optik Weinseisen entstanden.
Der Familienbetrieb hat sich darauf spezialisiert, Brillengläser für die Wunschbrille vor Ort
mit modernsten CNC-Schleifgeräten zu schleifen, was für den Kunden Zeitersparnis
bedeutet. Mit einer Auswahl von über 3.000 Brillenfassungen punktet Optik Weinseisen weit
über die Grezen Tirols hinaus. "Wir möchten, dass Sie sich mit Ihren Brillen wohlfühlen."
Die Geschäftsführer
der Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck
1. HANDL TYROL GMBH Karl Christian Handl
2. SILVRETTASEILBAHN AG Günther Zanger, Markus Walser
3. GRISSEMANN GMBH Thomas Walser
4. A.Ö. KRANKENHAUS
ST. VINZENZ BETRIEBSGMBH
Bernhard Guggenbichler
5. SEILBAHN KOMPERDELL GMBH Georg Geiger, Stefan Mangott
6. FALCH GMBH Stefan Falch, Renate Falch
7. FISSER BERGBAHNEN GMBH Bernhard Pregenzer, Hubert Pale
8. LUZIAN BOUVIER HAUSTECHNIK & FLIESEN GMBH Erwin Bouvier jun.
9. SOZIALE EINRICHTUNGEN DER BARMHERZIGEN
SCHWESTERN ZAMS BETRIEBSGMBH
Bernhard Guggenbichler
10. KOFLER GEBRUEDER GMBH Martin Kofler, Anton Kofler
11. HOTEL TROFANA ROYAL GMBH Johann von der Thannen,
Alexander von der Thannen
12. MUELLER ELEKTRO GMBH & CO KG Markus Müller, Johannes Müller
13. SCHLOSSHOTEL FISS GMBH Simone Domenig, Bernadette Domenig
01 03 04
Karl Christian Handl Thomas Walser Bernhard Guggenbichler
Handl Tyrol
Grissemann GmbH A.Ö. Krankenhaus St. Vinzenz BetriebsgmbH
14. NAUDERER BERGBAHNEN AG Georg Schöpf
15. EWA ENERGIE- UND WIRTSCHAFTSBETRIEBE
DER GEMEINDE ST. ANTON GMBH
Karl Schobel, Markus Strolz
16. SAILER WERNER UND GÜNTHER GMBH Günther Sailer
Florian Sailer, Dominik Sailer
17. SCHLOSSHOTEL ISCHGL Arnold Tschiderer
18. GRUPPE: ARLBERG1800 RESORT Herman Semlitsch, Florian Werner
19. MINERALÖL-EXPRESS PFEIFER GMBH Karl Pfeifer
20. SPORTHOTEL SILVRETTA GMBH Peter Zangerl
21. LÖWE-BÄR HOTELS GMBH Heinrich Josef Heymich
22. SCHALBER ALOIS GMBH Alois Schalber, Rosa Schalber
23. HUBER HOTELS GMBH Thomas Huber, Adele Zangerle
24. GRÜNER FERDINAND & CO KG Andreas Grüner, Bernhard Grüner
25. PATHOLOGIE-LABOR DR. PETER OBRIST -
DR. THOMAS BRUNHUBER OG
Peter Obrist, Thomas Brunhuber
26. EMATRIC GMBHEMATRIC SYSTEMS GMBH Rainer Haag, Thomas Weiskopf
27. LANDWIRTSCHAFTL. GEN. LANDECK EGEN Christoph Juen
28. RAIFFEISENBANK OBERLAND EGEN Roger Klimek, Mathias Haselwanter
13
Bernadette u. Simone Domenig
Schlosshotel Fiss
18 22
Florian Werner Rosa und Alois Schalber
arlberg1800 RESORT Schalber Alois GmbH
29. TB BETONWERK ZAMS GMBH Marco Schöpf
30. GOIDINGER BAU GMBH Martin Keuschnigg, Herbert Pichler
10 31. RAINALTER GMBH Andreas Maurer-Weinold
32. PATSCHEIDER SPORT GMBH Franz Patscheider
33. HOTEL ERIKA E. U. – FARID EL MANGALIFY Farid El Mangalify
34. KAUNERTALER GLETSCHERBAHNEN GMBH Beate Rubatscher-Larcher
35. ELIZABETH ARTHOTEL GMBH Mirjam Aloys
36. HOTEL MADLEIN GMBH Madeleine Aloys-Liebhauser
37. AUTOHAUS MASCHLER GMBH Gerald Walter, Johann Weiskopf
38. PROFITOOL PRODUKTIONSGMBH Walter Jungblut, Andrea Stigger
39. PLASELLER DOSENBERGER GMBH Emanuel Jahn
40. PRANTAUER GMBH Anton Prantauer, Thomas Prantauer
41. ARLBERGER DORFBÄCKEREI GMBH Christian Ruetz, Markus Delorenzo,
Norbert Fagschlunger
42. OTTO PLATTER GMBH Josef Platter, Karoline Platter
43. HOTEL FLIANA GMBH Christian Eiterer, Hildegard Eiterer
44. ASW ASPHALTMISCHANLAGE
ZAMS GMBH & CO KG
Paul Josef Tschol
45. BERGBAHNEN KAPPL AG Andreas Kleinheinz
46. AUTOHAUS NETZER GMBH Manfred Netzer
47. AIR-TECH LÜFTUNGS-
U. KLIMAANLAGEN GMBH Erwin Bouvier, Wolfgang Felbermayr
48. HOTEL POST ISCHGL GMBH & CO KG Eva Wolf
49. WALCH GMBH Stefan Walch
Renate Walch, Philipp Walch
50. EGON WILLE GETRÄNKEGROSSHANDEL
UND TRANSPORTE GMBH & CO KG
Dietmar Wille, Werner Gastl
26 28
40
Thomas Weiskopf und Rainer Haag Roger Klimek
Anton Prantauer
ematric GmbH
Raiffeisenbank Oberland eGen Prantauer GmbH
24 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Tyroler
qualität.tirol
Wussten Sie schon …?
Welche uralten Schätze in Landeck zu finden sind? Warum es
Zammer und nicht Zammser heißt? Oder was der Ausdruck
„Håbrgóaß “ bedeutet?
… dass die mittelalterliche Römerbrücke in
Tösens vermutlich die älteste Brücke Tirols ist?
… dass die ältesten noch erhaltenen Spielkarten des deutschsprachigen
Raums im Museum des Schloss Landeck bestaunt werden können?
… dass der geografisch höchste
Punkt des Jakobswegs bei St.
Anton zu erwandern ist? (Maiensee)
Bild links: St. Anton am Arlberg,
Stanzertal, Hirschpleiskopf
… wie Oberländer Kasmuas gemacht wird?
Oberländer Kasmuas
Zutaten:
ca. 4-5 EL Butterschmalz
ca. 4-5 EL Mehl
ca. 800 bis 900 ml Wasser (oder
Milch)
ca. 180 g Maisgrieß (grob gemahlen)
ca. 300 g Bergkäse oder Rässkäse
Zubereitung: Zunächst wird aus Mehl und Butterschmalz eine Mehlschwitze
(Einbrenn) hergestellt. Anschließend wird die Einbrenn unter
ständigem Rühren mit Wasser oder wahlweise Milch aufgegossen. Der
Maisgrieß wird eingerührt, bis die Masse eindickt. Das Ganze aufkochen
lassen, dann die Hitze reduzieren und für etwa 40 bis 45 Minuten sanft
köcheln lassen, dabei jedoch nicht mehr umrühren. Schließlich noch den
Käse in längliche Streifen schneiden, in die Polenta stecken und etwas
schmelzen lassen.
… dass die richtige Bezeichnung für die
Bevölkerung von Zams und Pians
nicht Zamser und Pianser, sondern
Zammer und Pianner lautet? Die Begründung
liegt im rätoromanischen Ursprung
der Ortsnamen, die auf einer lateinischen
Nominativendung -s enden und darum im
Genitiv ohne -s gebildet werden.
… dass Finstermünz/Altfinstermünz,
an der Via Claudia Augusta gelegen, schon
vor dem 10. Jahrhundert ein wichtiger
Gerichtssitz sowie eine bedeutende Grenzbefestigung
war?
Foto: TVB Tiroler Oberland, Tirol Werbung/Aichner Bernhard, Tirol Werbung/Mallaun Josef,
Museum Schloss Landeck, Wikimedia Commons, Land Tirol historische Karten, Dietmar
Moessmer 2015, Monika Zanulin, Searchlight Pictures, Filmfond Wien 2020, Ciene Tirol
26 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Kleiner Wörterbuch-
Auszug von A bis Z
…wie man sich Landeck auf einer Karte aus dem Jahr 1561 vorgestellt hat?
Kunst & Kultur in Landeck
… dass der Schriftsteller
und Literwissenschaftler
Raoul Schrott
1964 in Landeck
geboren wurde?
… dass auch für den britischösterreichischen
Film „Baliko“ das
Kaunertal als Drehort auserkoren
wurde? (Regie: Chris Chung,
Hauptdarsteller: Jessica Henwick,
Jonathan Howard, Tom Wu).
… dass der österreichische
Schauspieler
Dietmar Moessmer
1955 in Zams geboren
wurde?
… dass für den amerikanisch-österreichischen
Kinospielfilm „Downhill“
(Regie: Nat Faxon, Jim
Rash; Hauptdarsteller:
Will Ferrell, Julia Louis-
Dreyfuss), der sein Debüt
am diesjährigen Sundance
Film Festival feierte,
das Kaunertal wie auch
Serfaus, Fiss und Ischgl die
Kulisse bildeten?
… dass Landeck und
vor allem das Kaunertal
schon häufiger in
diversen Filmproduktionen
aus Hollywood,
Europa und Indien
(Bollywood) zu sehen
waren?
… dass die Baguette-Filiale
in Landeck 2011 als
Location für Dreharbeiten
zum österreichischen
Spielfilm „Am Ende
des Tages“ diente?“
(Hauptdarsteller:
Simon Schwarz, Anna
Unterberger, Nicholas
Ofczarek)
A „a gliefali“ = ein bisschen; „Åmer“ = Gusto
B Båchpopplae = Sumpfdotterblume,
bedaitschae = erklären
D drglufnae = erfassen, bemerken, überlauern;
Duckmauser = unterwürfiger,
unaufrichtiger Mensch
E englae stechen (Bienestich);
Erzlump = großer Gauner
F fålchhårig = blondhaarig; Falott = Nichtsnutz
G géggalae = tüfteln, übergenau sein; Gángalaer
= Teufel
H hábelen = liebkosen, streicheln; Håbrgóaß
= Nachteule, pubertäres eingebildetes
Mädchen
I ibers Gsims fåhrae = zurechtweisen, anschnauzen,
unterbrechen; iechae pferchae
= hineinpressen, eng zusammenrücken
J jochalae = vor Schmerz aufschreien;
Janggr = Jacke
K káparae = wegnehmen, stibitzen; Kopfzíachae
= Polsterüberzug
L låb = geschmacklos, lau, ungesalzen;
Lamasuri = Durcheinander
M míalig = mühevoll; Muschali = kleine Kuh
N naschgalae = langsam, mit Genuss essen;
Nóul, Nolae = kindischer, einfältiger
Mensch
O óuchawåntlae = ausrutschen
P Pamperlewåssr = schwacher Schnaps;
pfludrig = zu weit, nicht passend
Q Quatrpéatsch = Feuersalamander, Molch,
Kaulquappe; quíarae = stöhnen
R Réidhaus = jemand, der gerne und viel
redet; rapplat = närrisch, irrsinnig
S schnåblae = vorlaut sein; Spundus =
Respekt, Achtung
T Tintin‘r = Sündenbock, Schuldiger; tischgaríera
= plaudern, tratschen, diskutieren
U úamål dr Gigl, úamål dr Gågl = einmal
dieser, einmal jener (Ausrede); Urviech =
Possenreißer, Unikum
V vóarnae = verscheißern; vrhóunag(g)|ae
= verspotten, schlecht machen;
vrmóunglae = vertuschen, vermischen
W wintae = es windet; wundrig, Wundrloch
= neugierig, neugieriger Mensch
Z ziefarae = ungeduldig; Zíagl = Ziegenkäse
Gerald Kurdoglu Nitsche, Miar Ouberländr.
Mundart. Kulturerbe aus dem Tiroler Oberland,
Landeck 2012
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
27
TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT
„Wir blicken zuversichtlich
in die Zukunft“
Wirtschaft. Seit ihrer Gründung im Jahr 1882 lebt die Sparkasse Imst als
führende Regionalbank im Tiroler Oberland konsequent lokales Engagement.
Den Grundstein dafür bilden die persönliche Betreuung und
Beziehung zu den Kundinnen und Kunden. Diese Strategie erweist sich
in der aktuellen Situation mehr denn je als die richtige.
Wir verstehen die Menschen,
die hier leben,
kennen ihre Bedürfnisse
und die regionalen Anforderungen. Daher
können wir in einer Krisensituation
schnell abschätzen, was unsere Partner
brauchen und was für sie entscheidend
ist. Dieses gegenseitige Verständnis hat
enormen Mehrwert für beide Seiten
– für unsere Kundinnen und Kunden
ebenso wie für uns als Dienstleister“,
verdeutlichen die Vorstände der Sparkasse
Imst, Mario Kometer und Markus
Scheiring.
„SEHEN GESUNDE
STRUKTUREN AM
MARKT“
Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie
sind auch im Tiroler Oberland
spürbar. Mario Kometer weiß, dass das
Marktumfeld fordernd wird: „Man muss
damit rechnen, dass Änderungen und
Einschränkungen in Folge von Covid-19
unseren Tourismus belasten. Umsatzrekorde
werden vorerst nicht mehr erreicht.“
Gleichzeitig sieht der Sparkassenvorstand
positive Vorzeichen: „Aus dem
engen Kontakt mit den Unternehmern
können wir den Rückschluss ziehen,
dass diese im Großen und Ganzen in
Die Sparkasse Imst nimmt ihre Verantwortung als Regionalbank für das Tiroler
Oberland wahr und setzt dabei auf Kundennähe. Hier besichtigen die beiden Vorstände
Mario Kometer und Markus Scheiring (re.) die Baustelle am Gerhardhof in
Wildermieming.
der Lage sind, die Herausforderungen
zu meistern. Wir sehen am Markt gesunde
Strukturen, Entschlossenheit
und Kreativität.“ Dazu ergänzt Markus
Scheiring: „Ein derart vielfältiges und attraktives
Urlaubsangebot, wie es unsere
Region bietet, wird weiterhin eine Nachfrage
finden. Zudem gibt es mittlerweile
starke Angebote im Sommertourismus
und auch eine entsprechende Nachfrage.
Das alles lässt uns zuversichtlich in
die Zukunft blicken.“
STRESSTEST
BESTANDEN
Die Sparkasse Imst war gleich zu Beginn
der Covid-19-Situation als Bankdienstleister
stark gefordert. Trotz der
Sicherheitsbeschränkungen galt es, die
Versorgung mit Bankdienstleistungen
und nicht zuletzt mit Bargeld sicherzustellen.
Markus Scheiring erklärt: „Wir
sind grundsätzlich auf eine Krise gut
vorbereitet. Es gibt Notfallpläne, die
uns eine Methodik und ein Bewusstsein
Fotos: Sparkasse Imst/Rudi Wyhlidal, Sparkasse Imst/Chris Walch
28 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
vermitteln, wie wir solche Situationen
systematisch angehen. Innerhalb von
zwei Tagen wussten wir deshalb, wie wir
agieren müssen. Unser System wurde
einem massiven Stresstest unterzogen.
Den haben wir bestanden, weil wir vorbereitet
waren.“ Durch das rasche Handeln
und die schnelle Unterstützung
der heimischen Wirtschaft leistete die
Sparkasse Imst einen beträchtlichen
Teil zur Bewältigung der aktuellen Situation,
wie Mario Kometer bekräftigt:
„Wir stellten mehr als 30 Millionen Euro
für Überbrückungen und Stundungen
bereit. Und das binnen kürzester Zeit.
Die Konditionen dafür sind hochgradig
kundenfreundlich. Gleichzeitig erlegten
uns die Kontrollorgane Risikorückstellungen
auf, die aus unserem starken
Tourismus-Engagement resultieren.“
GROSSE BAUVORHABEN
UMGESETZT
Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen
Situation und den regulatorischen
Auflagen steht die Sparkasse
Imst auf soliden Beinen. Als Folge der
Finanzkrise 2008 mussten alle Banken
Eigenkapitalreserven aufbauen. Daher
besteht nun ausreichend Kapital. „Außerdem
können wir mit dem aktuellen
Bedarf an unseren Bankdienstleistungen
zufrieden sein“, betont Markus Scheiring.
Er präzisiert: „In der Wohnbaufinanzierung
verzeichnen wir heuer eine
ungebrochen hohe Auftragszahl. Unsere
Veranlagungsexperten sind in diesen
unruhigen Zeiten ebenfalls gefragte
Ansprechpartner. Im Bereich der Unternehmensfinanzierungen
sehen wir bis
dato eine zufriedenstellende Nachfrage.“
Im ersten Halbjahr 2020 konnten eine
Reihe von Vorzeigeprojekten finanziert
werden, berichtet Peter Ennemoser,
Leiter KommerzCenter: „Beim ehemaligen
Gasthaus Gerhardhof in Wildermieming
entstand eine einzigartige
Gastro-, Camping- und Freizeitanlage.
Wir durften für unseren Neukunden
die Finanzierung übernehmen. Auch
die Brüder Christian und Alexander
Marent investieren heuer kräftig und
erweitern ihr 2014 errichtetes Hotel in
Fiss, ebenso Familie Gruber vom Hotel
Eggerbräu in Imst mit Komplettumbau
und Modernisierung der bestehenden
Zimmer und des Eingangsbereichs. Im
Pitztal unterstützen wir unseren Kunden,
die Hochzeiger Bergbahnen, beim
Neubau der Rotmoosbahn, im Ötztal
Simon Gstrein und Florian Schmisl von
der Bäckelar Brewery Sölden, die im
Gewebegebiet ihren Traum von einer
eigenen Brauerei verwirklichen.“
UNABHÄNGIG UND
SELBSTSTÄNDIG
Die Umsetzung solcher Vorhaben bestärken
die Vorstände auf ihrem Weg.
Sie erklären: „Es zeigt sich, dass die strategische
Ausrichtung der Sparkasse Imst
AG als Regionalbank richtig war und ist.
Mit den fünf Kernkompetenzen wohn²,
Kommerz, Freie Berufe, Private Banking
und Privatkunden stehen wir auf stabilen
Säulen. Zudem agieren wir unabhängig
„Wir sind grundsätzlich auf eine Krise gut
vorbereitet. Es zeigt sich, dass die strategische
Ausrichtung der Sparkasse Imst
AG als Regionalbank richtig war und ist.“
Vorstand Markus Scheiring
„Aus dem
engen Kontakt
mit den
heimischen
Unternehmern
erwarten wir,
dass diese im Großen
und Ganzen in der Lage
sind, die Herausforderungen
zu meistern. Wir
sehen am Markt gesunde
Strukturen, Entschlossenheit
und Kreativität.“
Vorstand Mario Kometer
und selbstständig. Unsere Kundinnen
und Kunden profitieren von raschen Lösungen
für ihre Geldangelegenheiten, da
wir Entscheidungen vor Ort treffen. Wir
investieren ausschließlich in der Region
und achten darauf, dass die Wertschöpfung
im Tiroler Oberland bleibt. Wir
sind ein verlässlicher Partner. Genau das
zeichnet uns als stabile und starke Regionalbank
aus.“
DEM GEMEINWOHL
VERPFLICHTET
Als solche ist sich die Sparkasse Imst
ihrer Verantwortung bewusst. Diese
bedeutende Rolle geht schon seit der
Gründung vor 138 Jahren über das rein
Wirtschaftliche hinaus. Für die damalige
Generation lag es auf der Hand, dass ein
Bankunternehmen soziale und gemeinnützige
Tätigkeiten wahrzunehmen hat.
„Dieser Auftrag liegt uns seither in den
Genen. Er wird nun mustergültig von
der Privatstiftung umgesetzt. Zusätzlich
haben wir mit dem heuer zum fünften
Mal ausgerufenen Förderpreis ein Instrument
geschaffen, das regionalen Initiativen
nach klar formulierten Kriterien
finanzielle Unterstützung zukommen
lässt“, erläutert Mario Kometer. <<
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
29
TOP 50 LANDECK | REGIONALITÄT
Renaissance einer Tiroler
Gerste
Regionalität. Die älteste Privatbrauerei Tirols entwickelte aus der
autochthonen Fisser Imperial Gerste zwei außergewöhnliche
regionale Bierspezialitäten.
Bis vor fünfzig Jahren wurde
die besondere autochthone
Tiroler Gerste reichlich auf
den Fisser Äckern angebaut und von
dort aus in alle Welt exportiert. Doch
dann geriet das alte Saatgut langsam
in Vergessenheit, bis die Neugier und
Entdeckerlust zweier Oberländer
Bauern, Christian Sturm und Herbert
Rock, der alten Gerste neues Leben
einhauchten.
FISSER IMPERIAL
GERSTE
Die Fisser Imperial Gerste gilt als robuste
Getreidesorte, perfekt geeignet
für die raue Lage des Oberlands und
eine Kultivierung auf magerem Boden.
Keimfähiges Saatgut für den Anbau erhielten
die Pioniere schließlich bei der
Genbank des Landes Tirol. Dort wurde
die Fisser Gerste seit 1947 erhalten,
gezüchtet und vermehrt. Schon bald
wurde die älteste Tiroler Privatbrauerei,
Zillertal Bier, Partner in diesem
Projekt und verfolgte dieses mit viel
Herzblut. Gemeinsam sollte nun aus
der Fisser Imperial Gerste eine einzigartige
Bierspezialität kreiert werden.
SPEZIELLES
SUDVERFAHREN
2013 begannen die ersten Versuche,
das Saatgut zu vermehren und die
Braueigenschaften der Gerste wurden
analysiert. Diese Analyse war allerdings
ernüchternd, verhielt sich die eiweißreiche
Fisser Gerste doch ganz anders als
reguläre Braugerste. Doch Braumeister
Peter Kaufmann gab nicht auf. In der für
„Das Tyroler Imperial
Hell ist ein wahrer
Schmeichler mit zurückhaltender
Kohlensäure,
ausgewogenem
Körper und einer wunderbaren
Trinkfreude.“
Peter Kaufmann,
Braumeister von Zillertal Bier
Fotos: Zillertal Bier
30 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Peter Kaufmann, Landwirt Christian
Sturm und Martin Lechner (v. li.).
Spezialbiere und die Produktentwicklung
errichteten Kleinbrauerei entwickelte Zillertal
Bier ein spezielles Brauverfahren für
die Fisser Imperial Gerste, das im Verlauf
der nächsten Jahre weiter perfektioniert
wurde. 2017 wurde dann in Flaurling
auch die notwendige Infrastruktur errichtet.
Die Tiroler Saatbaugenossenschaft
baute mit Unterstützung der Privatbrauerei
hier eine moderne Getreideaufbereitungsanlage
zum Sortieren, Trocknen,
Reinigen und Lagern des Getreides.
TYROLER BIER
SPEZIALITÄTEN
Nach vier Jahren des Experimentierens
wurde die Mühe endlich mit einer ersten
vollendeten Tiroler Bierspezialität
belohnt, dem Tyroler Imperial Zwickl.
Inzwischen ist es gelungen, eine zweite
regionale Spezialität aus dem einzigartigen
Korn zu brauen, das Tyroler Imperial
Hell. Beide Biere sind ausgezeichnet
mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“,
beide zu 100 Prozent regional, zu 100
Prozent aus Fisser Imperial Gerste und
zudem ganzjährig verfügbar. Vertrieben
„Unser Anspruch ist es,
spürbar bessere Bierspezialitäten
zu brauen.
Deshalb nehmen wir
uns in der Produktentwicklung
die Zeit, die
wir brauchen, um ein
besonderes Trinkerlebnis
zu schaffen.“
Martin Lechner,
Geschäftsführer von Zillertal Bier
werden die Tyroler Imperial Bierspezialitäten
im Handel sowie in Gastronomie
und Hotellerie.
FÖRDERUNG
HEIMISCHER LAND
WIRTSCHAFT
Mittlerweile wird die Fisser Imperial
Gerste auf etwa 70 Hektar von rund
60 Landwirten kultiviert. Angebaut
wird die neu entdeckte alte Gerste inzwischen
auch im Ötztal, im Wipptal,
im Inntal und sogar im Zillertal. Zillertal
Bier ist der exklusive Abnehmer der
Fisser Imperial Gerste und nimmt den
Bauern das Getreide garantiert zum
vierfachen Weltmarktpreis von normaler
Gerste ab. Damit soll die kleinteilige
Tiroler Landwirtschaft unterstützt und
die Wertschöpfung im Land gefördert
werden.
Seit dem Jahr 1500 wird in der Zillertaler
Brauerei Bier gebraut. Das Bekenntnis
zum Standort Tirol ist kompromisslos,
die Leidenschaft für regionale
Produkte selbstverständlich. „Wir
produzieren und verkaufen in Tirol und
arbeiten in allen möglichen Bereichen,
vom Baugewerbe bis zur Druckerei,
mit heimischen Partnern zusammen.
So wollen wir mit unserem Handeln
und unseren Projekten gemeinsam in
die Zukunftsfähigkeit unseres Landes
investieren“, erklärt Martin Lechner, Geschäftsführer
von Zillertal Bier.
Amata Steinlechner
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
31
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
Engagement für
die Region
Wirtschaft. Thomas Walser, Geschäftsführer von Grissemann, im
Interview über die Coronakrise, Chancen für die Zukunft und
erfolgreiche regionale Produkte.
„Ich denke, von der
Coronakrise wird
auch Positives zurückbleiben.
Dass das
Parken mehr kostet
als das Fliegen, das ist vielleicht
Geschichte.“
Thomas Walser, Geschäftsführer Grissemann
Regionale Schätze der Region sind unter der Eigenmarke Unsere Kostbarkeiten im
Einkaufszentrum und online unter www.unsere-kostbarkeiten.at erhältlich.
ECHO: Als Gastronomiegroßhändler
und Einzelhändler ist die Firma
Grissemann stark von der Coronakrise
betroffen. Wie haben Sie den
Anfang der Pandemie erlebt?
Thomas Walser: Mitten in der
Wintersaison hat der Lockdown
beinahe alle Bereiche unseres Unternehmens
zum Stillstand gebracht.
Das bedeutete für uns im Gastronomiegroßhandel
keine Nachfrage bei
vollem Lager. Unser Umsatz ist von
gestern auf heute um 90 Prozent eingebrochen.
Als regionales Lebensmittelgeschäft
konnten wir unsere
Kunden nicht nur im Einkaufszentrum,
sondern auch über unseren
Onlineshop mit Lebensmitteln
versorgen. In wenigen Tagen haben
wir unsere Logistik dahingehend
aufgebaut, dass wir unser Liefergebiet
im Tiroler Oberland erweitern
konnten. Außerdem haben wir unser
Onlinesortiment
erweitert. So konnten
wir beispielsweise in
der Osterzeit unseren
Kunden bei der Besorgung
ihrer Geschenke
behilflich sein. Auch
wenn der Umsatz aus
dem Onlinegeschäft
die Verluste nicht wesentlich
verringert hat,
so sind wir doch froh,
dass wir in dieser schwierigen Zeit
unseren Kunden eine schnelle Lösung
anbieten konnten.
ECHO: Wie ging es dann weiter?
Walser: Wir mussten schnell auf die
neue Situation reagieren und uns auf
eine ungewisse Zukunft vorbereiten.
Niemand wusste, wie es weitergeht,
und dennoch mussten wir schwerwiegende
Entscheidungen treffen.
Da wir nicht wussten, wie schnell
wir unser Einkaufszentrum wieder
aufsperren können und ab wann die
Fotos: Grissemann/D. Kühl
32
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Grenzen wieder für den Tourismus
geöffnet werden, haben wir uns dazu
entschieden, Kurzarbeit anzumelden.
Leider konnten wir nicht mit allen
Mitarbeitern in die Kurzarbeit gehen.
ECHO: Wie ging es Ihnen persönlich
mit dieser Situation?
Walser: Für mich als Unternehmer
und Geschäftsführer war dies die
schwierigste Zeit, die ich beruflich je
erlebt habe. Die Entscheidung, Mitarbeiter
zu kündigen, ist mir sehr schwer
gefallen. Ich hoffe, wir werden eine solche
Situation nie wieder erleben. Was
mich jedoch sehr freut, ist, dass sich im
Sommer die Lage, schneller als vermutet,
verbessert hat und wir dadurch bereits
einige Mitarbeiter wieder zurückholen
konnten. Wir haben nun wieder
etwa 300 Mitarbeiter.
ECHO: Betrafen die Kündigungen
auch Lehrlinge?
Walser: Nein. Das stand gar nicht
zur Diskussion. Auch bei den neu
aufzunehmenden Lehrlingen haben
wir keine Stelle gestrichen. Derzeit
bilden wir 36 Lehrlinge aus.
ECHO: Wie schätzen Sie die weitere
Entwicklung für die nächste Saison
ein?
Walser: Der heurige Winter wird
Einschränkungen mit sich bringen,
wir rechnen bestenfalls mit 70 bis
80 Prozent des Vorjahresumsatzes.
Tirol muss vermutlich mit Beschränkungen
bei der Personenbeförderung
durch Bergbahnen und womöglich
mit Reisewarnungen für gewisse Länder
rechnen. Gibt es z. B. eine solche
für Deutschland, würden etwa 50%
Um die Kunden auch während der Ausgangsbeschränkung
zu versorgen, wurde
der bestehende Onlineshop von Grissemann
in kurzer Zeit stark ausgebaut.
Volles Lager, aber keine Nachfrage. Große
Auswirkungen der Coronamaßnahmen
waren auch bei Eurogast Grissemann zu
spüren.
TOP ARBEITGEBERIN
Mit Produkten der Marke Systine können Gastronomen ihren Gästen ohne lange
Vorbereitungszeit frische und hochwertige Gerichte anbieten.
Prozent weniger
Gäste zu uns
kommen. Eine
Vorausplanung
bleibt somit
schwierig. Wie
bisher möchten
wir unseren
Kunden eine
große Produktauswahl
und
schnelle Lieferung
bieten.
Andererseits
„Es bringt doch nichts,
zu jammern und zu sagen,
alles ist schlecht. Es
muss ein Weg gefunden
werden, wie es weitergehen
kann. Denn es
wird weitergehen.“
wäre ein zu volles Lager riskant, falls
erneut Beschränkungen kommen
und die Nachfrage einbricht. Wir sind
stets bemüht, neue Trends zu erkennen
und Kundenansprüchen gerecht
zu werden. Corona hat uns nun auch
gelehrt, nicht zu weit vorauszuplanen.
Schnelligkeit und Flexibilität sind gefordert
und das versuchen wir nun
vermehrt, in unserem Unternehmen
umzusetzen.
ECHO: Was bedeutet Ihrer Meinung
nach die Krise für den Tourismus? War
Landeck als Tourismusregion besonders
betroffen?
Walser: Ja, da die ganze Region indirekt
oder direkt am Tourismus hängt.
Ich glaube aber, dass sich der Tourismus
wieder schnell erholen kann.
Das haben auch vergangene Krisen
immer wieder bewiesen. Mittelfristig
Thomas Walser,
Geschäftsführer Grissemann
sehe ich für den
Tourismus in der
Region enorme
Chancen. Unsere
Region bietet
ein vielfältiges
Angebot: nahezu
unberührte
Natur, Erlebnisse
für die ganze
Familie und außergewöhnliche
Attraktionen für
den Adrenalinkick.
Ich denke, dass der Tourismus in
unserer Region gestärkt aus der Krise
hervorgehen wird – auch wenn es
noch ein, zwei Jahre dauern wird.
ECHO: Wie steht es um Ihr regionales
Projekt „Unsere Kostbarkeiten“,
das Sie im September letzten Jahres ins
Leben gerufen haben?
Walser: Das Projekt ist sehr erfolgreich
angelaufen, die Nachfrage stetig
gestiegen. Die Coronakrise hat das Bedürfnis
nach Regionalität, das vorher
schon groß war, besonders intensiviert.
Manche Produkte sind relativ schnell
ausverkauft. Darum suchen wir weiter
nach heimischen Lieferanten bzw. Produzenten,
die regionale Kostbarkeiten
herstellen.
ECHO: Zeigt sich der Trend zur Regionalität
auch in der Gastronomie?
Walser: Der moderne Gast in unserer
Region weiß Qualität und Authentizität
heimischer Produkte zu schätzen.
Unsere hausintern produzierten
Burger-Pattys kommen besonders gut
an. Durch die Verarbeitung im Haus
können wir unseren Kunden Burger-
Pattys mit Fleisch von Rindern aus
der direkten Umgebung bzw. aus dem
gleichen Dorf anbieten. Wir versuchen,
auf kulinarische Vorlieben in unserer
Region genauso einzugehen wie auf
neue Angebote heimischer Partner.
Das schaffen wir durch gelebte Kundennähe
und der starken Verankerung
in der Region. Wir möchten den Gastronomen
Lösungen anbieten, die ihr
Geschäft erleichtern, kombiniert mit
dem Gedanken der Regionalität.
ECHO: Das würde vermutlich auch
auf eine weitere Marke der Firma Grissemann
zutreffen, nämlich Systine.
Was steckt hinter dieser Marke?
Walser: Seit mehreren Generationen
beweisen wir, dass wir für unsere Kunden
mehr sind als nur ein Lieferant.
Wir leben mit unseren Kunden mit,
stehen ihnen zur Seite und unterstützen
sie bestmöglich in allen Lagen. Als
wir feststellten, dass die Gastronomie
vermehrt mit Fachkräftemangel in der
Küche zu kämpfen hat, wollten wir
unsere Kunden bei dieser Herausforderung
unterstützen. Wir haben nach
einer innovativen Lösung gesucht und
Systine entwickelt. Seit Herbst 2019
fertigen unsere qualifizierten Köche
hausintern Speisen und Komponenten
an. Unsere Gastronomiekunden
schätzen die frischen Komponenten
und deren unkomplizierte Weiterverarbeitung.
Mit den Produkten von
Systine können die Betriebe ihren Gästen
– trotz Zeit- bzw. Personalmangel
– hochwertige Gerichte anbieten.
Interview: Amata Steinlechner
34 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
ADVOKATUR
DR. HERBERT SCHÖPF LL.M.
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TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT
„Hygiene bedeutet
Werterhaltung“
Hygiene. Multiwork ist der regionale Experte für Hygiene, Reinigung und
Hygieneprodukte, spezialisiert auf Dienstleistung und Vertrieb.
Beim Betreten des Firmensitzes von
Multiwork in Mils fällt die Aufmerksamkeit
gleich auf die ebenso schlichte
wie edle schwarze Hygienesäule, ein von Multiwork
selbst designtes und in Landeck produziertes
Produkt sowie unverkennbares Zeichen
unserer Zeit. Auch für den Hygieneexperten
kam die Pandemie plötzlich und überraschend.
Multiwork beliefert und betreut Kunden aus
Tourismus, Medizin, Gewerbe und Industrie,
im Kernmarkt Tirol sowie darüber hinaus
in ganz Österreich, Bayern und Südtirol. Im
Lockdown reduzierte sich der Vertrieb des
Unternehmens im Bereich Tourismus und Gewerbe
auf null. Im Bereich der Dienstleistung
arbeitete Multiwork für einige Kunden weiter,
insbesondere jene aus der Medizinbranche.
„Insgesamt sind wir gut über die Krise gekommen.
Dank unserer Partner war es möglich,
anfangs sehr schnell vergriffene Produkte wie
Desinfektionsmittel und Schutzmasken sehr
rasch und in gewohnter Qualität wieder liefern
zu können. Die größte Herausforderung dabei
war es, die unvergleichlich höhere Nachfrage
nach diesen Produkten mit zertifizierten qualitativen
Waren zu decken. Denn aufgrund des
Mangels an Produkten durch die hohe Nachfrage
überschwämmten nun auch viele unzertifizierte
Produkte den Markt, insbesondere
bei Handschuhen und Schutzmasken“, erklärt
Geschäftsführer Alexander Lederer.
Schlicht und doch edel – die selbstdesignten und
in Landeck produzierten Hygienesäulen von
Multiwork.
HYGIENE 2.0.
Die aufgrund der Pandemie eingeführten Hygienemaßnahmen
sind auch in weiterer Zukunft
nicht mehr wegzudenken, vor allem gilt dies für
Hygienesäulen und Desinfektionsstationen. Eine
solche Hygienesäule ist unter der Regie von
Alexander Lederers Sohn Marcel entwickelt
worden. Lederer begründet: „Zum damaligen
Zeitpunkt, während des Lockdowns, gab es
erst sehr wenige Modelle, die zudem horrend
teuer waren. Wir wollten unseren Kunden
aber ein schönes und funktionales Produkt zu
einem guten Preis anbieten, also entwickelten
wir selbst eine Hygienesäule, die tatsächlich
sehr hohen Anklang fand.“ Wurden zu Beginn
der Pandemie noch Maßnahmen wie Vernebelungsgeräte
oder Ozonatoren zur Desinfektion
Fotos: Multiwo rk
36 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
„Das Ziel von hygienischen
Maßnahmen
ist die Werterhaltung
von Gebäuden und
Materialien.“
Alexander Lederer
Geschäftsführer von Multiwork
Dank Unterstützung der Raiffeisenbank Oberland kann das neue Firmengebäude
realisiert werden.
der Luft eingesetzt, so ist mittlerweile
erwiesen, dass eine gründliche und
saubere Reinigung der Oberflächen zur
Beseitung der Viren ausreicht.
ZUKUNFTSIMPULSE
2020 begann Multiwork mit der Entwicklung
erster eigener Produkte.
2021 wird mit dem Bau des neuen,
größeren Firmensitzes in Fließ der
nächste Meilenstein gesetzt. Der neue
Standort soll ausreichend Platz für Büroräume
mit digitalen Info-Ständen
bieten, die es Multiworks Lieferanten
und Produzenten ermöglichen, sich
und ihre Produkte über Bildschirme
zu präsentieren. Ebenso soll der neue
Firmensitz ein großes Lager sowie
ein kleines Schulungszentrum beherbergen.
„Wir möchten unser Personal
bestmöglich schulen und dies auch
unseren Kunden, z. B. in der Gastronomie,
anbieten, um in Sachen Hygiene
stets auf dem neuesten Stand zu
bleiben. Mit den Schulungen möchten
wir 2022 beginnen.“ Lederer ist
Unternehmer aus Leidenschaft und
meint: „Wachstum ist unser Ziel, aber
ordentlich, langsam und mit Sinn.“
Amata Steinlechner
katrin | www.praxmarer.net
HYGIENE
AUS LEIDENSCHAFT
IHRE ALTERNATIVE
IN TIROL
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www.multiwork.at
TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT
Glücksoase Garten
Durch Kompetenz, Verlässlichkeit und Know-how erfüllt der Familienbetrieb
Gartenerlebnis Lutz seinen Kunden ganz persönliche Gartenträume.
Obgleich der durchschnittliche
Garten stets kleiner
wird, ist sein Stellenwert
als Ort des Glücks und der Auszeit
ungebrochen. Keineswegs erst seit Corona,
doch seither noch mehr, steht ein
schöner Garten bei vielen Menschen
hoch im Kurs. Insbesondere die Solitärstellung
ganz außergewöhnlicher
Pflanzen erfreut sich großer Beliebtheit.
Gartenerlebnis Lutz ist der kompetente
Ansprechpartner in allen Angelegenheiten
rund um das Thema Garten in
Dienstleistung und Verkauf. Von der
professionellen Gartenplanung bis
zur baulichen Umsetzung und laufenden
Pflege-, Instandhaltungs- und
„Wir zaubern erweiterte
Wohnräume und das
persönliche Gartenerlebnis
für den Kunden,
denn ein Garten bedeutet
Emotionen.“
Anita Lutz, Geschäftsführerin
Servicearbeiten wird alles angeboten.
Ob Begrünung, Entwässerung oder
Bepflasterung, Wasser-, Stein-, Holz-,
oder Metallarbeiten, Bachlaufgestaltung,
Schwimmteich, Hot Pot oder
Pool, Außensauna oder Beleuchtung,
Gartenerlebnis Lutz erfüllt jeden Gartentraum.
Kein Garten ist dabei zu
klein oder zu groß. Rund die Hälfte
der Kunden stammt aus dem privaten,
die andere Hälfte aus dem Beherbergungs-
und Gastronomiebereich. Darüber
hinaus können bei Lutz auch
Gartenmöbel sowie alle erdenklichen
Accessoires zur Gartenverschönerung
und -dekoration erworben werden.
Gartenerlebnis Lutz bietet alles für
den Garten aus einer Hand. „Geaht it
gibt‘s it. Unser Team ist jung und sehr
gut geschult. Die Krönung unserer Arbeit
sind unsere zufriedenen Kunden“,
betont Geschäftsführer Andreas Lutz.
WACHSTUM
2003 als Zwei-Personen-Unternehmen
vom Ehepaar Lutz gegründet, hat sich
das Unternehmen bis heute auf ca.
25 Mitarbeiter vergrößert. Der älteste
Sohn Julian Lutz absolvierte von 2009
bis 2013 die Gartenbaufachschule
Langenlois, legte anschließend erfolgreich
die Meisterprüfung ab und ist
ebenfalls im Betrieb tätig. „Das ist nicht
selbstverständlich und wir schätzen das
sehr“, meint Anita Lutz. Das neueste
Projekt des Familienunternehmens ist
die Firmenerweiterung am Standort
Sauersteinweg 1. Schon bald soll dort
ein Erlebnisverkauf mit ausgewählten
Pflanzenunikaten, großen Pflanzen, Materialien
wie winterharten Hölzern oder
Pflasterutensilien ebenso wie außergewöhnlichen
Gartenaccessoires und Gestaltungselementen
angeboten werden.
Für den Do-it-yourself-Kunden wird
zudem ein kreisverkehrartiger Drive-in-
Service eingerichtet. „Wir möchten dem
Kunden alles zur Verfügung stellen und
ihm mit Rat und Tat in sämtlichen Fragen
rund um das Thema Garten zur Seite
stehen“, resümiert Julian Lutz. Er befasst
sich für den neuen Standort nicht
Fotos: Lutz, Steinlechner
38 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
„Einen Garten zu gestalten,
ist wie die
Arbeit an einem Kunstwerk,
höchst individuell
und maßgeschneidert
für den Kunden.“
Andreas Lutz, Geschäftsführer
„Dem Wandel wohnt ein Zauber inne, nicht dem Stillstand“, glaubt Familie Lutz.
zuletzt mit integrativem Pflanzenschutz
und hält fest: „Das richtige Maß bedeutet
hier: So wenig
wie möglich und so
viel wie nötig. Einen
Baum zu pflanzen,
bedeutet immer, einen
Schritt in eine
bessere Zukunft zu
tun.“ Auch soll mit
der Firmenerweiterung
Platz für sich regelmäßig verändernde
Präsentationsflächen entstehen,
die Gartenideen und -neuheiten vorstellen
sollen. Die Filiale in der Prutzer Hintergasse
4 bleibt als Kommunikationszentrum
und mitsamt dem bestehenden
umfangreichen Dekorationssortiment
erhalten. Der Schaugarten bleibt ebenfalls
an Ort und Stelle, wird jedoch bald
von einem Schauteich ergänzt werden.
„Die Kunst, einen
Garten zu planen, besteht
darin, das richtige
Maß zu finden.“
„Mit dem Kunden ein Beratungsgespräch
im Schaugarten zu führen, ist ein
besonderes Erlebnis,
weil Garten Emotion
bedeutet, man umgeben
ist von ganz besonderen
Gerüchen
und Bildern“, erläutert
Anita Lutz. Die
Firmenerweiterung
wird unterstützt von
der Raiffeisenbank Oberland, d. h. von
langjährigen Partnern und Vertrauten
von Gartenerlebnis Lutz.
Julian Lutz, Gärtnermeister
LEIDENSCHAFT GARTEN
Andreas Lutz erklärt: „Das Besondere
an der Gartenarbeit ist, dass jeden Tag
etwas geschaffen wird, dessen Ergebnis
am Ende des Tages sichtbar ist. Das ist
ein sehr gutes Gefühl und beflügelt uns
und unsere Mitarbeiter. Zwar ist man
bei der Gartenarbeit, die schwere körperliche
Arbeit ist, Wind und Wetter
ausgesetzt, doch wird man durch die
sichtbaren Ergebnisse der eigenen Leistung
reichlich entlohnt. Verlassen wir
unsere Kunden, so sind diese zuallermeist
begeistert und tragen ein Lächeln
im Gesicht. Diese Begeisterung überträgt
sich auf uns und unsere Mitarbeiter.
Am schönsten ist es, einen Garten
auch nach seiner Errichtung weiter
zu betreuen, ihn ein oder zweimal im
Jahr zu besuchen und zu beobachten,
wie er wächst und gedeiht. Denn die
Entwicklung des Gartens beginnt ja
erst, nachdem er fertig gebaut ist. Viele
Bäume pflanzen wir im Grunde für die
kommende Generation. Es dauert, bis
wir sie bewundern können.“
Amata Steinlechner
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UMIT | PROMOTION
Studium
mit Fokus
auf die alpine Tourismus-,
Gesundheitsund
Freizeitwirtschaft
Das Studium Wirtschaft, Sportund
Gesundheitstourismus
setzt auch im sechsten Jahr
seines Bestehens seine positive Entwicklung
fort. Die Studienleiter der universitären
Ausbildung in Landeck, Univ.-Prof.
Mag. Dr. Gottfried Tappeiner von der
Universität Innsbruck und Priv.-Doz.
Mag. Dr. Peter Heimerl von der Privatuniversität
UMIT TIROL in Hall, werden
im Herbst 2020 wieder mehr als 60
Erstsemestrige begrüßen dürfen.
KLARE MISSION
Mit der Mission „Wir generieren und vermitteln
Wissen über die Gesundheitsund
Sporttourismuswirtschaft in Form
von Forschung, akademischer Lehre
und Projekten“ wird das Bachelorstudium
Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus
seit Herbst 2014 in Landeck
in Form eines Joint-Degree-Programms
gemeinsam von der Privatuniversität
UMIT TIROL und der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck durchgeführt.
Das bedeutet, dass die bereits über 100
Absolventinnen und Absolventen dieses
Programms von beiden Universitäten
graduiert wurden. Derzeit gibt es in Landeck
ungefähr 300 aktiv Studierende.
Das Studium verknüpft eine grundlegende
wirtschaftswissenschaftliche
Ausbildung (v. a. in Betriebswirtschaft
und Unternehmensführung, Volkswirtschaft
und Regionalentwicklung sowie
Recht) mit aktuellen gesundheits-, tourismus-
und sportwissenschaftlichen
Themengebieten. Es stellt somit die
Jährliches Highlight für die Studierenden in Landeck: die
akademische Abschlussfeier mit der Überreichung der Diplome.
Foto: Akademische Feier November 2019
berufsqualifi zierende Basis eines universitären
Ausbildungswegs vom Bachelor
über den Master bis hin zum Doktorat
dar. Als logische Weiterentwicklung
des Bachelor-Studiums wird heuer bereits
zum zweiten das Master-Studium
„Nachhaltige Regional- und Destinationsentwicklung“
angeboten. Daran kann
beispielsweise das Doktorat-Studium
„Sportmedizin, Gesundheitstourismus
und Freizeitwirtschaft“ angeschlossen
werden.
HERVORRAGENDE
VERNETZUNG
Als Studienstandort bietet Landeck mit
seiner Lage mitten im touristischen Geschehen
eine hervorragende Vernetzung
in der touristischen Praxis. Praktika
bzw. Projekte sind integrale Bestandteile
des Programms. Sie sind ein Instrument
zum Transfer des Gelernten in die Unternehmen.
Dabei wird Wert darauf
gelegt, stets theoriegeleitet am Stand
der Forschung und methodisch fundiert
vorzugehen.
Die Absolventen des Studiums werden
dazu qualifi ziert, komplexe Aufgabenstellungen
der Unternehmensführung
und der Regionalentwicklung einer
innovativen Lösung zuzuführen. Sie sind
auch in der Lage, unternehmerische
und regionalpolitische Verantwortung zu
übernehmen. Besonderes Augenmerk
wird auf die Entwicklung innovativer und
nachhaltiger Konzeptionen für den alpinen
Gesundheits- und Sporttourismus
gelegt.
Mögliche Berufsfelder für die Absolventen
liegen in der Hotellerie und Seilbahnbranche,
bei Fitness- und Wellnessunternehmen
sowie Eventagenturen, bei
Beratungsunternehmen im Tourismusbereich
und bei Tourismusverbänden
und Regionalentwicklungsinstitutionen.
ENGE KOOPERATION
Sechs Jahre nach Start des Studiums im
Herbst 2014 können Tappeiner und
Heimerl eine absolut positive Bilanz
ziehen: „Ganz besonders freuen wir
uns über den Umstand, dass regionale
touristische Einrichtungen und Unternehmen
von Anfang an die Gelegenheit
nützen und gemeinsam mit den Studierenden
Praxisprojekte erarbeiteten
und jetzt auch durchführen. Auch die
Zusammenarbeit mit der Stadt Landeck
und mit der Tourismuswirtschaft funktionierte
von Anfang an bestens“, loben
Tappeiner und Heimerl. „Die Stadt Landeck
unterstützt den Studiengang, wo
immer es möglich ist. Die Gemeinde
hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen
der Lehrenden und Studierenden“,
sagen die Studienleiter.
Auch die (Tourismus-)Wirtschaft und
die Verbände nicht nur im Bezirk Landeck,
sondern auch in den benachbarten
Bezirken, würden großes Interesse
am Studium zeigen. In den vergangenen
sechs Jahren konnten einige sehr interessante
Studienprojekte gemeinsam
umgesetzt werden. Diese Kooperationen
sollen jetzt kontinuierlich auf- und
ausgebaut werden.
Foto: UMIT
Besseres Studium,
bessere Chancen.
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Chance.
Kompetenz.
UMIT TIROL – Die Tiroler Privatuniversität bietet Lehre auf höchstem Niveau
und eine intensive, hochwertige universitäre Ausbildung.
Moderne Infrastruktur, kleine Studierendengruppen und international anerkannte
Professoren, Gastprofessoren und Lehrpersonen bieten ideale Voraussetzungen
für ein erfolgreiches Studium.
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TOP 50 LANDECK | STEUERN
Lotsen in Coronazeiten
Wirtschaft & Steuern. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer führen ihre
Mandanten durch die Krise.
Eine Verunsicherung an den
Finanzmärkten durch die
Ausbreitung des derzeit allgegenwärtigen
Coronavirus kann kaum
von der Hand gewiesen werden. Entscheidend
für die weitere Entwicklung
beider Krisen wird sein, dass es
der Politik zum einen gelingen wird,
die Ausbreitung der Erkrankungen
einzudämmen und zum anderen die
Panik der Anleger auf den Märkten
abzuschwächen.
Grundsätzlich hat sich die vergleichsweise
gute Lage der Weltwirtschaft
durch diesen harten Schock
nämlich nicht geändert. Um ja nicht
in eine Krise hineinzuschlittern, die
länger anhalten sollte, ist es notwendig,
die richtigen Weichenstellungen
vorzunehmen.
FINANZKRISE
Bereits bei der letzten Finanzkrise
hat sich herauskristallisiert, dass vor
allem die mittelständischen, meist
inhabergeführten Unternehmen sehr
intelligent auf Krisen reagieren. Sie
sparen sich nicht zu Tode oder stoppen
schon begonnene Projekte, sondern
schaffen neue Handlungsfelder.
Um die derzeitige Vertrauenskrise
zu überwinden, bedarf es echter, ehrlicher
und authentischer Führungspersönlichkeiten.
Klaus Hilber, Präsident der Kammer der
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
VERLÄSSLICHE PARTNER
Erfolgreiche Unternehmen brauchen
verlässliche und kompetente Partner.
Es sind SteuerberaterInnen, die Firmen
von der Unternehmensgründung
bis hin zur Unternehmensnachfolge
begleiten. Erfahrung und laufende
Weiterbildung garantieren auch in
Krisenzeiten Beratung auf höchstem
Niveau.
Da für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
lebenslanges Lernen
unerlässlich ist, um für ihre Klienten
die unzähligen gesetzlichen Änderungen
im Steuer- und Unternehmensrecht
im Blick zu behalten,
sieht sich die Landesstelle Tirol der
KSW verpflichtet, einerseits ihren
knapp 800 Mitgliedern in vielfältigen
Kooperationen spezialisierte
Zusatzausbildungen anzubieten
und andererseits Studierende für
die verschiedensten Berufsbilder in
Wirtschaftstreuhandkanzleien zu
begeistern.
LOHN-
VERRECHNUNGSCAMP
Im Juli 2021 startet das Lohnverrechnungscamp
Tirol in seine vierte Auflage.
Das dreiteilige Camp besteht aus
einem Grundkurs in der Lohnverrechnung
(Basiscamp), einer Praktikumszeit
in einer WT-Kanzlei (Praxiscamp)
zum Umsetzen des Erlernten und als
Abschluss aus einer schriftlichen und
mündlichen Prüfung (Prüfungscamp).
Die AbsolventInnen verfügen im Anschluss
über das notwendige Knowhow,
um studienbegleitend in den
Lohnverrechnungsabteilungen von
WT-Kanzleien mitzuarbeiten.
RECHNUNGSWESEN &
UMSATZSTEUERRECHT
Der Universitätskurs Praxisorientiertes
Rechnungswesen & Umsatzsteuerrecht
kann ab September 2021
besucht werden. Mit dieser Ausbildung
können BerufswechslerInnen,
MaturantInnen und StudentenInnen
praxisorientiertes Basiswissen im
Bereich der Buchhaltung, Anlagenbuchhaltung
und der Erstellung
von Jahresabschlüssen erwerben,
hautnah miterleben und Wissen zur
sofortigen Umsetzung in der Praxis
transferieren.
Der Kursunterricht findet über drei
Wochen (Montag bis Donnerstag
ganztätig) statt und ist in fünf Themenblöcke
gegliedert. Wöchentlich
am Samstag gibt es eine schriftliche
Prüfung. Die Abschlussprüfung findet
im Oktober statt. Absolventen
erhalten ein Zertifikat der Universität.
Foto: Die Fotografen
42 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Viele haben Rechnungswesen
gelernt, aber nicht verstanden. Mit
diesem Kurs wird das Verständnis für
Buchhaltung zur Selbstverständlichkeit!
UNIVERSITÄTS-
LEHRGANG
Eine Neuauflage erfährt auch der Universitätslehrgang
Steuerrecht, Rechnungslegung
und Rechnungswesen,
welcher im Oktober 2021 zum bereits
dritten Mal angeboten wird. Während
der Lehrgang für alle Berufsbefugten
eine hervorragende Vertiefung in den
einzelnen Lehrgangsbereichen bringt,
stellt er für Berufsanwärter eine wertvolle
Fachinformation dar. Das Vortragenden-Team
im Universitätskurs
setzt sich ausschließlich aus hervorragenden
Praktikern ihres jeweiligen
Spezialgebiets zusammen.
Eine fundierte Ausbildung ist eines
von vielen Werkzeugen, welches
ermöglicht, kritische Situationen
richtig einzuschätzen und in gemeinsamen
Kraftanstrengungen meistern
zu können.
Keiner von uns kann zum jetzigen
Zeitpunkt seriös abschätzen, was die
nächste Zukunft für uns alle bringen
mag. Sicher ist, dass solides Wissen
zu jeder Zeit eine gute Investition ist.
Daher kann ich allen Interessierten
ans Herz legen, sich für eine der Ausbildungsschienen,
die in Kooperation
mit der Universität Innsbruck angeboten
werden, zu entscheiden.
Für weitere Details zu unseren
Ausbildungsformaten kontaktieren
Sie bitte die KSW Landesstelle Tirol
unter 0512 58 90 12.
BERUFE MIT ZUKUNFT UND BESTEM IMAGE
Lohnverrechnungscamp
Universität Innsbruck
Summer School 2021
nächster Start: Juli 2021
Basiscamp - Praxiscamp -
Prüfungscamp
Der unerwartete Einstieg in
Ihre berufliche Karriere!
Universitätskurs
Praxisorientiertes Rechnungswesen &
Umsatzsteuerrecht
nächster Start: September 2021
Ihr fachliches Fundament
im Rechnungswesen durch
anwendungsbezogene
Wissensvermittlung.
Universitätslehrgang
Steuerrecht, Rechnungslegung
und Rechnungswesen
nächster Start: Oktober 2021
Die postgraduale Ausbildung
für alle Steuer- und Bilanzrecht
Interessierten.
Museumstraße 34/6 | 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/589012 | Mail: tirol@ksw.or.at
www.ksw.or.at
TOP 50 LANDECK | INTERVIEW
Von der Vielfalt am Land
Wirtschaft. Steuerberater Matthäus Spiss über die Aufgaben eines Beraters im
ländlichen Raum und die Bedeutung der Mitarbeiter.
ECHO: Sie sind Steuerberater in St.
Anton am Arlberg. Was unterscheidet
Ihre Arbeit von der Arbeit eines
Kollegen im urbanen Raum?
Matthäus Spiss: Unsere Arbeit
und die der Kollegen im urbanen
Raum unterscheidet sich grundsätzlich
nicht. Wir erledigen alle die gleichen
Aufgaben. Wir unterscheiden
uns dahingehend, dass wir Steuerberater,
respektive alle Rechtsberater,
am Land oft die ersten und einzigen
Ansprechpartner in so gut wie allen
Rechtsfragen sind. Auch wenn
wir viele Fragen nicht beantworten
können und dürfen, so begleiten wir
unsere Klienten gerne, bis sie ihre
gesuchte Lösung gefunden haben.
ECHO: Mit welchen Anliegen
kommen die Menschen zu Ihnen?
Spiss: Die Klienten kommen zu
uns mit so gut wie allen Angelegenheiten,
die ihr Leben, ihre Familie
und ihre Unternehmen betreffen.
Wir helfen bei der Finanzierung
der privaten Wohnungen über die
Gründung von Unternehmen bis zu
deren Übergabe an die nächste Generation.
Wir machen Bilanzen, helfen
bei verschiedensten Formularen
und manchmal hören wir einfach
nur zu und führen ein persönliches
Gespräch.
ECHO: Warum ist es Ihnen wichtig,
bei diesen Anliegen behilflich zu
sein, auch wenn es sich nicht um Ihre
Kernkompetenz handelt?
Spiss: Das Leben am Land ist immer
noch von Gemeinschaft und
persönlichem Kontakt geprägt. Man
grüßt sich, tauscht ein paar freundliche
Worte aus, ist gemeinsam in
einem Verein tätig. Wir leben in unserer
Region und mit unserer Region.
Und wollen hier unseren Beitrag
leisten.
ECHO: Wie sehr verändert die Digitalisierung
Ihre Arbeit und auch das
Verhältnis zwischen Stadt und Land?
Spiss: Durch die Digitalisierung
wird unsere Arbeit leichter. Wir brauchen
die Stadt nicht mehr, um wichtige
Aufgaben zu erledigen. Die Wege
werden kürzer und wir können somit
mehr Leistungen bieten.
ECHO: Ein Thema, das in den letzten
Jahren in vielen Branchen an Bedeutung
gewonnen hat, ist das Thema
Mitarbeiter. Dabei geht es zum
einen um das Finden der geeigneten
Mitarbeiter, aber auch um Themen
wie Mitarbeiterzufriedenheit. Wie
ist Ihre persönliche Erfahrung mit
diesem Thema und welche Entwicklungen
nehmen Sie bei Ihren Kunden
wahr?
Spiss: Die Mitarbeiter sind die wichtigste
Ressource eines jeden Unternehmens.
Die Idee der Unternehmer,
ihre Struktur oder ihr Konzept kann
noch so gut sein, ohne gute Mitarbeiter
ist kein gutes Produkt möglich.
Es wird immer schwieriger, gute und
motivierte Mitarbeiter zu finden. Aber
Foto: Patrick Bätz, Privat
44 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
es gibt sie und sie müssen in unseren
Augen gut behandelt werden. Eines
unserer wichtigsten Ziele ist die Mitarbeiterzufriedenheit.
Je motivierter
und freier eine Person arbeiten kann,
desto besser ist sie. Wir versuchen,
unseren Mitarbeitern eine Perspektive
für die Zukunft zu bieten, einen sicheren
und vor allem gleichmäßigen
Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen
und ein gutes Betriebsklima zu haben.
Wir lachen viel im Büro. Auch unsere
Klienten haben einen enormen Fokus
auf Mitarbeiterzufriedenheit. Wir erleben
Teambuilding-Seminare, Ausflüge,
Weiterbildungsmöglichkeiten
und Vergünstigungen, natürlich auch
einen guten Lohn. Die Position der
Mitarbeiter hat sich gewandelt, von
einer Person, die eine Arbeitsaufgabe
erfüllen muss hin zu einem Mitglied
eines Unternehmens mit erfüllenden
Aufgaben.
ECHO: Gerade in Tirol, wo es viele
KMUs gibt, sind Firmenübergaben
ein wichtiges Thema, oftmals durch
andere berufliche Orientierungen
der potenziellen Nachfolger auch
ein schwieriges Thema. Wie sind Ihre
Erfahrungen damit und was halten Sie
für die richtige Vorgangsweise?
Spiss: Unsere Erfahrungen sind sehr
vielfältig. Von Unternehmen ohne
Nachfolger bis hin zu Unternehmen,
bei denen gleich mehrere Kinder sich
die gleiche Position wünschen. Es gibt
nach meiner Ansicht keine richtige
Vorgangsweise, sondern immer ein
Abwägen der Möglichkeiten und eine
möglichst personen- und familienbezogene
Beratung. Meines Erachtens ist
das Wichtigste ein offenes Gespräch
mit allen Betroffenen. Ein ehrlicher
Austausch über Möglichkeiten und
Wünsche. Und, hier kann ich aus eigener
Erfahrung sprechen, beide Seiten,
die Übergeber wie die Übernehmer,
müssen sich ein Gesprächsklima auf
Augenhöhe schaffen, in dem alles
angesprochen werden darf und jede
Meinung zählt. Es ist sicher kein leichter
Weg, das Familienunternehmen zu
übernehmen und weiterzubetreiben,
es kann aber eine sehr schöne und erfüllende
Aufgabe sein.
ECHO: Immer wieder ist die Rede
davon, dass die Touristiker die
Qualität ihres Angebots verbessern
möchten. Wie sehen Sie das Thema
Qualität im Tourismus?
Spiss: Wir leben Qualität im Tourismus.
Insbesondere das Tiroler Oberland
ist weltweit führend im hochqualitativen
Tourismus. Persönlicher
Einsatz, beste Produkte, modernste
Räumlichkeiten und sehr gute Infrastruktur
sind bei uns Standard. Wir
sind überzeugt davon, dass Verbesserung
das grundlegende Element
der Oberländer Unternehmer ist.
Ich darf mit Stolz sagen, dass wir enorm
ambitionierte Unternehmer auf
höchstem Niveau betreuen dürfen.
Die Qualität im Tourismus ist enorm
wichtig, denn ohne diesen Anspruch
wäre nicht aus ein paar Alpentälern
ein weltweit touristischer Hotspot
entstanden.
„Wir leben in und mit
unserer Region. Und
wir wollen hier einen
Beitrag leisten“
ECHO: Haben Sie bestimmte Themen,
auf die Sie in Ihrer Beratung besonderen
Wert legen?
Spiss: Selbstverständlich versuchen
wir alle Anliegen bestmöglich zu betreuen.
Dazu bilden sich sämtliche
Mitarbeiter permanent fort und versuchen
ihre Augen in alle Richtungen
offen zu halten. Mein besonderes Anliegen
liegt am grundsätzlichen Leben
in einem Dorf, in der ländlichen
Region. Ich versuche sehr stark, bei
jeder Beratung an die gesamte Familie
zu denken. Ein großes Anliegen
ist uns hier die Verwirklichung von
Ideen, aber auch die Berücksichtigung
der Bedürfnisse der jeweiligen
Generationen. Wir planen nach
Möglichkeit immer eine Generation
voraus. Bei steuerrechtlich strategischen
Überlegungen versuchen wir
immer Raum für die nachfolgenden
Generationen zu schaffen. Damit das
Leben in unseren Dörfern leistbar
bleibt. <<
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
45
TOP 50 LANDECK | KRIMI
Düstere Verbrechen
Krimi. Vom tödlichen Streit unter Nachbarn, der Rache eines verschmähten
Ehetyrannen und blutdürstigen Unholden aus Böhmen
erzählen diese Geschichten.
Fotos: AdobeStock
46
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
1872 – TÖDLICHER
STREIT UNTER NACH-
BARN
Der Streit um den Alleinbesitz des gemeinsamen
Hauses streute seit Jahren
Feindseligkeit und Missgunst in die
nachbarschaftlich-verwandtschaftliche
Beziehung von Franz Z. und Josef F.
Weitum war Franz Z. als kräftiger und
grober Mann verschrien, der von vielen
gefürchtet wurde. Seine Frau Anna
W. war die Schwägerin des Josef F.,
dessen Tochter wiederum bei Franz
Z. als Magd im Dienst stand. Franz Z.
und Anna W. bewohnten den zweiten,
Anna F. und Josef F. den ersten Stock
des hüttenähnlichen Baus.
TRUNKENE ESKALATION
Am 29. Juni 1872 eskalierte die angespannte
Situation. Franz Z. kam
betrunken nach Hause und hatte sich
gerade zu seiner Frau und Magd in den
zweiten Stock des Hauses begeben, als
die Haustür heftig zugeknallt wurde.
Franz Z. bemerkte verärgert, er werde
nun hinuntergehen und den Übeltäter,
Josef F., würgen. Schockiert baten die
Frauen Franz Z. darum, von seinem
Ansinnen abzulassen und tatsächlich
schien er einzulenken.
Doch Franz fand keine Ruhe, die
Wut in ihm schäumte und er stieg
von seiner Kammer wieder hinab in
den ersten Stock. Anna W. hörte ihren
Mann, und wenig später Josef F. ausrufen:
„Ich bitt dich, Franz, lass mich gehen!“
Noch während Anna W. Anna
F. weckte, um ihr von dem Gehörten
zu berichten, vernahmen die beiden
Frauen einen langgezogenen schrecklichen
Schrei und anschließend einen
lauten Knall, als würde jemand hart zu
Boden prallen.
Aus Furcht regten sich die beiden
Frauen die ganze Nacht hindurch
nicht. Gegen fünf Uhr morgens stieg
Franz Z. hinauf in die Kammer zu seiner
Frau. Auf seinem Weg traf er Anna
F., die sich gerade ihr Kirchgewand
holen wollte, als sie ihren Vater leblos
auf dem Boden liegend entdeckte.
Sogleich stellte sie Franz Z. zur Rede,
woraufhin dieser entgegnete: „Er wird
wohl hin sein!“, und daraufhin selbst
verlangte, die Nachbarn herbeizurufen.
ANGST VOR RACHE
Der Obduktionsbericht ergab, dass
Josef F. erwürgt wurde, sein Gesicht
war übersäht mit Finger- und Nageleindrücken.
Aus Angst vor der Rache
des Franz Z. trauten sich die vor
Gericht befragten Zeugen erst nach
geraumer Zeit, gegen Franz Z. auszusagen.
Stets beteuerten sie, sollte Franz
Z. je aus der Haft entlassen werden, so
wären sie gezwungen, all ihren Besitz
zu verkaufen und die Gegend für immer
zu verlassen. Selbst Franz‘ Frau,
die anfänglich wegen Mittäterschaft
verhaftet wurde, traute sich erst nach
drei Monaten, belastende Aussagen
gegen ihren Mann zu tätigen. Franz Z.
selbst leugnete alles und gab vor, von
nichts zu wissen. Er bezeichnete die
Aussagen seiner Frau und Magd als
„Weibergeschwätz“ und verwies stets
auf die im Untersuchungsprotokoll
bereits gemachten Angaben. Letztlich
wurde Franz Z. dennoch für schuldig
erklärt und zu 15 Jahren schwerem
Kerker verurteilt.
1890 – BLUTDÜRSTIGE
VAGABUNDEN
Am 9. Mai des Jahres 1890 wurde im
Gebüsch unweit der Hauptstraße bei
Radfeld ein unbekannter junger Mann
ermordet aufgefunden. Die Gerichtskommission
stellte rasch fest, dass der
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Seit Gründung des Unternehmens war
klar, dass der Erfolg einiger Voraussetzungen
bedarf:
• gut ausgerüstete Mitarbeiter
• gute Organisation
• Genauigkeit und gutes
Fachwissen
• Fleiß und Einsatzwille
Heute beschäftigen wir rund 160 Mitarbeiter
und bilden 40 Lehrlinge aus.
Für dieses große Team suchen wir
laufend Mitarbeiter in den Sparten
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TOP 50 LANDECK | KRIMI
Mann wohl Opfer eines Raubmords
geworden sein müsse. Ein im Hutfutter
eingenähtes Briefkuvert erlaubte,
den Toten als Max L. aus Regensburg
zu identifizieren. Von all den Gegenständen,
die Max L. beim Verlassen des
Elternhauses bei sich trug, wurde kaum
etwas bei seiner Leiche gefunden.
JUNGE MÖRDER
Die zunächst rätselhafte Tat wurde
wenige Tage später durch einen weiteren
Raubmord, diesmal im Oberinntal,
aufgeklärt. Noch an selben Tag
wurden die mutmaßlichen Täter, ein
19-jähriger Bäckergehilfe namens Mathias
S. und ein 21-jähriger Tagelöhner
namens Franz S. festgenommen.
Mathias S. und Franz S. hatten trotz
ihrer Jugend bereits lange Vorstrafenregister
angesammelt, waren sich wohl
zufällig begegnet und hatten beschlossen,
ihre Wanderschaft in Richtung Innsbruck
gemeinsam fortzusetzen. Am
7. Mai waren sie auf der Höhe Kundls
Max L. begegnet, der die Aufforderung
der Burschen, sich ihnen anzuschließen,
ablehnte. Etwas später stichelte
Franz S., Max L. müsse Geld versteckt
haben, weil er sich ihnen nicht angeschlossen
habe. Die Burschen beschlossen
daraufhin, Max L. abzupassen
und zu ermorden. Mathias S. plante
zudem, Max L. Arbeitsbuch an sich zu
nehmen und somit dessen Identität zu
stehlen. Die Vagabunden verfolgten
Max L. und lauerten ihm auf. Franz
S. hielt Wache, gab die vereinbarten
Zeichen und Mathias S. schoss sechs
Mal von hinten auf Max L. Vor Gericht
meinte Mathias S., Franz S. sei
dann zurückgekommen und habe
ihm geholfen, die Leiche ins Gebüsch
zu ziehen und auszurauben, während
Franz S. angab, in kleiner Entfernung
zum Tatort auf Mathias S. gewartet zu
haben, der allein die Leiche geplündert
und ins Gebüsch gezerrt hätte. Auch in
weiterer Folge waren beide vor Gericht
stets bemüht, dem jeweils anderen die
Hauptschuld an den Taten zur Last zu
legen.
DER ZWEITE MORD
Am Tag nach ihrem ersten Mord
zogen die Kameraden weiter gen
Innsbruck. Als sie am 12. Mai nach
Pfunds und Nauders gelangt waren,
beschlossen sie, den Nächsten, der
ihnen begegnen sollte, zu erschießen
und auszurauben. Zu seinem Unglück
war dies der Tischler Anton W. Da
Mathias S. den Tischler bereits einige
Jahre zuvor in Steyr kennengelernt
hatte, grüßte man sich höflich und
plauderte ein wenig über diverse Neuigkeiten.
Doch dann gab Franz S. das
ausgemachte Zeichen und Mathias S.
erschoss Anton W., ebenfalls rücklings
in den Kopf. „Bäck, ich bitt dich, lass
mich gehen, ich bin selbst ein armer
Teufel“, stöhnte Anton W. noch, als
er auf dem Boden zusammensackte.
Mathias S. schoss zwei weitere Male,
warf die Leiche dann über die Straßenmauer
und sprang hinterher, um diese
auszurauben. Währenddessen befasste
sich Franz S. damit, die Blutspuren auf
der Straße mit Laub zu überdecken.
FALSCHE IDENTITÄT
Doch diesmal waren die Schüsse nicht
ungehört geblieben. Denn nur unweit
des Tatorts saßen der Wirtssohn
Rudolf F., der Waldaufseher Alois E.
sowie der Gemeindearzt Josef K. bei
einem Frühstück zusammen. Als die
Schüsse fielen, sprangen die Männer
sogleich auf und eilten in Richtung
des Tatorts. Dort trafen sie auf Franz
S., der Laub auf dem Weg verteilte,
beim Anblick der Männer jedoch in
Richtung Hochfinstermünz die Flucht
ergriff. Während Rudolf F. und Alois
E. die Verfolgung aufnahmen, blieb
der Gemeindearzt Josef K. zurück.
Fotos: AdobeStock, Wikimedia Commons
48
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
Dieser bemerkte nun Mathias S. , der
sich erfolglos zu verstecken versucht
hatte, und noch etwas unterhalb einen
regungslos am Boden liegenden
Körper. Auf Nachfrage meinte
Mathias S., er heiße Max L. und unschuldig
in eine Schießerei verwickelt
worden: „Der Falltot hat auf meinen
Kameraden geschossen und auf mich
auch, hat mich aber nicht getroffen.“
Erst jetzt fiel dem Gemeindearzt der
Revolver in den Händen des Manns
auf und er drängte diesen dazu, ihm
die Waffe auszuhändigen. Anschließend
untersuchte er die Leiche. Der
Arzt befahl dem angeblichen Max L.
an Ort und Stelle auf ihn zu warten,
während er sich auf den Weg nach
Pfunds machte, um die Gendarmerie
zu verständigen. Nach Eintreffen der
Gerichtskommission wurde Mathias
S. verhaftet. Dieser sagte nun aus, er sei
mit einem Genossen, einem 18 Jahre
alten Fleischhauer unterwegs gewesen,
als beide auf Anton W. getroffen seien.
Der Fleischhauer habe dann angefangen,
auf Anton W. wie auf ihn selbst zu
schießen, habe ihn jedoch verfehlt.
Noch am selben Abend wurde auch
Franz S. aufgegriffen und der Gendarmerie
übergeben. Bei den mutmaßlichen
Tätern wurden allerlei Gegenstände
sichergestellt, darunter ein Arbeitsbuch
auf den Namen Max L. Die
Untersuchung der Leiche von Anton
W. ergab, dass dieser zwei Schusswunden
am Kopf und zwei weitere
Verletzungen aufwies, von denen jede
einzelne bereits tödlich gewesen wäre.
Am nächsten Tag gestand Mathias S.
seine wahre Identität. Im Gerichtssaal
waren beide Täter bemüht, die Schuld
von sich selbst auf ihren Kameraden
abzuschieben. Schließlich wurde der
21-jährige Franz S. zu 19 und der
19-jährige Mathias S. zu 20 Jahren
schwerem Kerker verurteilt.
1881 – DIE RACHE EINES
GEKRÄNKTEN EHE-
MANNS
Im Sommer des Jahres 1871 heiratete
der junge Schuster Ferdinand S. die
Nauderer Amtsdienertochter Franziska
O. Das Paar zog in die Schweiz, wo
Ferdinand S. an mehreren Orten als
Schuster tätig war. Als die Familie zu-
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TOP 50 LANDECK | KRIMI
nehmend größer und das Geld knapp
wurde, zeigte Ferdinand S. immer öfter
seine gewalttätige Seite. Regelmäßig
schlug und misshandelte der sich als
Familienherrscher verstehende Mann
seine Frau und Kinder. Einmal eskalierte
der Gewaltrausch des Manns so
sehr, dass seine dreijährige Tochter, die
er mehrfach gepackt und zu Boden
geworfen hatte, an ihren Verletzungen
verstarb.
DIE HEXENPROZESSE AUF SCHLOSS LANDECK
• April 1539 gegen Agnes, Witwe des Christian am Bach, denunziert wegen
Versuchs des Giftmords an einer verfeindeten Nachbarin. Prozessausgang
unbekannt.
• Mai 1605, Mai 1606, Mai 1608 gegen Anastasia Glaser, Maria Küng, Maria
Sprinz, Marina Rappolt. Anastasia Glaser wird hingerichtet, die drei anderen
Frauen werden nach kurzer Zeit freigelassen.
• Mai 1612 gegen Barbara Juen wegen Zauberei. Sie stirbt noch im Kerker.
• Januar 1623 gegen Christina Schainger und Anna Haller wegen Hexerei. Beide
zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Das Urteil wird abgemildert: Sie
werden vor der Verbrennung durch den Scharfrichter von Hall enthauptet.
• August 1623 gegen Anna Kalb wegen Hexerei. Kein Geständnis unter Folter.
Sie wird in die Freiheit entlassen.
• August und September 1627 gegen Dorothea Hörprant wegen Hexerei. Sie
wird mitsamt ihren Zaubermitteln verbrannt.
• August 1637 bis März 1638 gegen Christina Burger und Elisabeth Klotz wegen
Hexerei, der Richter ist Severin Stöckl. Sie werden zuerst enthauptet, dann
verbrannt.
• April und Mai 1638 gegen Anna Mark und deren Töchter Anna Holzknecht,
Elisabeth Raich, Katharina Lambacher wegen Hexerei und Denunzierung der
Christina Burger und der Elisabeth Klotz. Ausgang des Prozesses nicht überliefert.
(aus „Hexenwahn“ von Hansjörg Rabanser, Haymon Verlag)
FLUCHT
Schließlich kehrte die unglückliche
Familie im März 1878 nach Nauders
zurück. Schon bald vertraute sich
Franziska O. ihrem Vater, Franz O., an,
wofür sie von ihrem Mann mit einem
Stich in den Oberschenkel und einem
kräftigen Schlag mit einer Feile ins Gesicht
bestraft wurde. Franziska O. floh
zu ihren Eltern und sollte nie mehr
zu Ferdinand zurückkehren. Auch
die gemeinsamen Kinder wurden zur
Familie der Mutter geholt. Franziska
O. verzichtete auf eine Anzeige, trat jedoch
bald eine neue Dienststelle in der
Schweiz an.
Aus Rache bemühte sich Ferdinand
S. zunächst erfolglos um eine Betrugsanzeige
gegen seinen Schwiegervater.
Als diese nicht fruchtete, begann er, der
Familie O. mit Mord zu drohen. Nach
einer Arreststrafe wegen versuchtem
Diebstahl kehrte Ferdinand S. zwar
nach Nauders zurück, zog jedoch
schon bald ebenfalls in die Schweiz.
Als Franziska O. dies wiederum erfuhr,
nutzte sie die Gelegenheit, um nach
Nauders zu ihrer Familie zurückzukehren.
Umgekehrt blieb die Rückkehr
Franziskas Ferdinand S. nicht lange verborgen.
Er kaufte einen Revolver sowie
einen Dolch und kehrte gleichsam wieder
nach Nauders zurück.
50
ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
DIE RACHE
Als die Familie O. am Abend des 1. Februar
1881 nach dem Essen noch bei
Tisch zusammensaß, rüttelte es an der
Tür. Franziska O. eilte hin und fragte,
wer da sei. Die Antwort: „Der Köhler
von Pfunds.“ Als die Tür daraufhin
verschlossen blieb, rief die Stimme so
etwas wie „Wartet‘s nur!“, dann fiel der
erste Schuss. Franziskas Mutter löschte
das Licht und versteckte sich mit den
Kindern im Nebenzimmer, ihr Vater
rannte zur Haustür, just in dem Moment,
als das Fenster eingeschlagen
und ein weiterer Schuss abgefeuert
wurde, der ihn nur haarscharf verfehlte.
Nun fielen mehrere Schüsse dicht hintereinander,
gefolgt von einer kurzen
Pause und dann weiterem Schusshagel.
Eine Kugel traf Franziska O. und verletzte
sie auf Höhe des Schlüsselbeins.
Die Frau eilte in die Küche und bewaffnete
sich mit einer Hacke. Nun erst
bemerkte sie ihre eigene Verwundung
und flüchtete in das obere Stockwerk.
Sie schrie nach Hilfe, als sie bemerkte,
dass diese bereits eingetroffen war. Die
mit Bajonetten bewaffnete Finanzwache
positionierte sich bereits. Zwei weitere
dumpfe Schüsse waren zu hören.
Dann die Ruhe nach dem Sturm.
KEINE REUE
Im Spital gestand Ferdinand S. Tat und
Motiv: Seine Frau hatte es gewagt,
ihren Mann und Herren zu verlassen.
Dies war für ihn unerträglich und er
sann seither auf Gelegenheit zur Ra-
G I
O
W
E
R
T
V
O
L L
E
R
Familie Mair
Kartoffeln, Nudeln uvm.
aus Faggen
Christian Kopp
Bio-Gemüse/-Obst
aus Haiming
FLIRSCH • STANZ • ZAMS
Familie Pircher
PIANS LANDECK
• ST. ANTON • •
Bio-Sprossen/-Keimlinge
SEE •
FLIESS
aus Landeck
• KAPPL • • FAGGEN
LADIS •
PRUTZ
• RIED
GALTÜR •
KAUNERTAL •
• NAUDERS
• HAIMING
• ÖTZ
• MIEMING
Familie Kathrein
Apfelsaft und Dörrobst
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TOP 50 LANDECK | KRIMI
che. Als klar wurde, dass Ferdinand S.
überleben würde, verleugnete er seine
Aussage und meinte fortan, er habe
vorgehabt, sich selbst vor den Augen
seiner Frau zu erschießen, wollte jedoch
niemand anderen töten. Etwa
drei Wochen später hatte sich Franziska
O. von ihren Verletzungen erholt,
anders als ihr Vater, der etwa sechs
Wochen später verstarb.
Vor Gericht war Ferdinand S. bemüht,
seine Frau als die eigentlich
Schuldtragende darzustellen und ihr
einen unsittlichen Lebenswandel
anzudichten, als eigentlichen Grund
ihrer Rückkehr nach Nauders. Durch
ihre Treulosigkeit und Betrügerei sei er
zu seinem Racheakt getrieben worden.
Die Rückfrage bei den Schweizer Behörden
ergab ein gänzlich anderes Bild.
Ferdinand S. hatte sich verschuldet, es
drohten ihm acht Tage Arrest und die
schuldbare Krida (Bankrott), darum
hatte die junge Familie die Schweiz verlassen
müssen. Des versuchten Mords
an seiner Familie wurde Ferdinand S.
schließlich schuldig gesprochen und
zu 15 Jahren schwerem Kerker sowie
Schmerzensgeldzahlungen an seine
Frau verurteilt.
Amata Steinlechner
Quellenauswahl:
• Peter Rohregger, Mord und Totschlag im alten Tirol 1819–1919, Norderstedt
2018.
• Innsbrucker Nachrichten, 14. 2. 1873, 15. 2. 1873, 12. 9. 1890, 13. 9. 1890,
17. 6. 1881, 18. 6. 1881
• Gerald Kurdoglu Nitsche, Miar Ouberländr. Mundart. Kulturerbe aus dem
Tiroler Oberland, Landeck 2012
• Hansjörg Rabanser, Hexenwahn, Innsbruck-Wien 2006
Es ist
steuerbar.
Steuerberatung
Jahresabschluss
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TOP 50 | DIE REGION
Die Region
in Zahlen
€
38 Bankfilialen
8 Polizeiinspektionen
119 Tankstellen
39 Ordinationen von Ärzten
für Allgemeinmedizin
4 Apotheken
17 Kinderkrippen
4 Postämter
10 Postpartner
42 Kindergärten
21 Ordinationen von
Ärzten f. Zahnheilkunde
5 Altersheime
4 Horte 43 Volksschulen
44.362
Einwohner
28 Bäcker
54 Nahversorger
Verkaufsfläche: 21.920 m 2
11 Metzger
Quelle: Amt der Tiroler Landesstatistik
54 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020
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