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ECHO Top50 Landeck 2020

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September 2020 | Ausgabe Landeck, Euro 2,–

Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt

RM03A035101, 6020 Innsbruck

Jahrbuch der

Wirtschaft

Bezirk Landeck

2020

Das Original.

Interviews

Wirtschaft und Politik

am Wort: Chancen, Hürden,

Potenziale, Nachhaltigkeit

Ranking

Die 50 umsatzstärksten

Unternehmen des Bezirks

auf einen Blick

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EAN_Code.

Kriminalfälle

Ein Streifzug durch die

Verbrechen der Region

LANDECK


TIROLER OBERLAND

#GLAUBANDICH

ALEXANDER &

CHRISTIAN MARENT

Das Marent, Fiss

Sparkasse Imst AG

Geschäftsstelle Nauders

Tel.: 05 0100 77118

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Kommerzkunden-Betreuer

Oberes Gericht

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TOP 50 LANDECK | EDITORIAL

Resilienz statt Angst

IMPRESSUM

MUSEUMSTRASSE 11

A-6020 INNSBRUCK

ÖSTERREICH

TELEFON: +43 512 34 21 70

FAX: +43 512 34 21 70 20

ECHO Wirtschaft Ausgabe 04/2020 | Bezirk Landeck

Herausgeber und Medieninhaber:

ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH

Redaktion: Mag. Amata Steinlechner

Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-Winkler

Anzeigen: Mag. Birgit Steinlechner, Manuela Gabl

E-Mail: anzeigen@echotirol.at

Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner

Redaktions-, Verwaltungs adresse:

ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH

A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11

Tel.: +43 512 34 21 70; Fax: DW 20

Mit großem Respekt haben wir uns heuer der Arbeit an

diesem Magazin genähert. Immerhin ist der Bezirk

Landeck der von Corona am meisten gebeutelte Bezirk

Tirols. Die letzten Jahre waren geprägt von stetigem Wachstum. Gerade

die tourismusintensiven Regionen im Tiroler Oberland sind von

Rekordwinter zu Rekordwinter gejagt. Und dann kam die Vollbremsung

namens Corona mit allen bekannten Folgen und Auswirkungen.

Wir haben mit einer negativen Stimmung bis zur Depression, mit

schlechten Zukunftsprognosen bis zur Resignation gerechnet.

Begegnet sind wir einer resilienten Unternehmerschaft mit dem

Willen zur Innovation und dem unbedingten Willen zum Erfolg.

Roger Klimek, Direktor der Raiffeisenbank Oberland, bringt die

Stimmung auf den Punkt, wenn er meint: „Es gibt einen Grund,

warum unsere Region hier so erfolgreich ist. Die Leute hier wissen

noch, wie es ist, weniger zu haben, sie können auch damit

umgehen und sie wissen, was es bedeutet, Risiken einzugehen.“

Diese Resilienz trotzt der Angst und befördert Innovationen und

unternehmerischen Mut.

Wir freuen uns, Ihnen mit unserem Ranking der 50 umsatzstärksten

Unternehmen eine Leistungschau der Leitbetriebe der Region liefern zu

können. Die Geschichten in diesem Magazin reichen von motivierten

Politikern, die der Krise ebenso trotzen, bis zu Portraits innovativer Unternehmer.

Um Sie vom harten Corona-Alltag abzulenken, haben wir

heuer als historische Geschichte das Thema Kriminalität gewählt und

erzählen Ihnen von den spektakulärsten Kriminalfällen der Region.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Die ECHO-Redaktion

Unternehmen brauchen Partner.

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Inhalt

06 Wir gehen nach vorne

Der Landecker Interimsbürgermeister Thomas Hittler über die bevorstehenden

Bürgermeisterwahlen

08 Bewegtes Zams

Siegmund Geiger, Bürgermeister von Zams, über die Auswirkungen

von Corona auf die Gemeinde

10 Zusammenhalt leben

Roger Klimek, Vorstand der Raiffeisenbank Oberland, über seine

Corona-Erlebnisse und die Besonderheit der Menschen im Bezirk

16 Wir brauchen Beschäftigung

Peter Comina, Leiter der Arbeiterkammer Landeck, über den Landecker

Arbeitsmarkt und die gegenwärtige Krisensituation

19 DIE TOP 50 UNTERNEHMEN

24 DIE GESCHÄFTSFÜHRER

DER TOP 50 UNTERNEHMEN

26 Typisch Landeck

28 Zuversichtlich in die Zukunft

Die persönlichen Beziehungen zu den Kunden sind der Grundstein

des Erfolgs der Sparkasse Imst

30 Tiroler Gerste

Die älteste Brauerei Tirols über Bierspezialitäten aus Fisser

Imperial Gerste

32 Engagement für die Region

Grissemann-Geschäftsführer Thomas Walser im Interview über

die Coronakrise und die sich aus ihr ergebenden Chancen

36 Hygiene als Werterhaltung

Multiwork ist der führende Spezialist für Hygiene im Bezirk

DIE TOP

50

Unternehmen

Bezirk Landeck

Ein Virus bestimmt

unser Leben

Wie wird der Winter? Was bedeutet

die Krise für die Wirtschaft? Für unser

aller Zukunft?

Lesen Sie spannende Interviews zum

allgegenwärtigen Thema Corona.

38 Glücksoase Garten

Der Familienbetrieb Lutz arbeitet leidenschaftlich

an Gartengestaltungen

42 Lotsen in Coronazeiten

Klaus Hilber, Präsident der Kammer der

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, im

Interview über diverse Coronahilfen

44 Von der Vielfalt am Land

Steuerberater Matthäus Spiss über die unterschiedlichen

Aufgaben eines Beraters im

ländlichen Raum

46 Düstere Verbrechen

Vom tödlichen Streit unter Nachbarn, der

Rache eines verschmähten Ehetyrannen und

von zwei jungen blutdürstigen Unholden

54 Landeck in Zahlen


CORDA GEIGER | PROMOTION

Neuer Standort –

bewährte Qualität

Corda Geiger zieht von der Bruggfeldstraße 15 in die Nummer 23 um.

Die Zeit ist reif für diesen nächsten Entwicklungsschritt.

Fotos: Martin Venier

Zwei Jahre lang hielt der Familienbetrieb

Corda Geiger Ausschau

nach dem passenden

Ort für seinen neuen Geschäftsstandort.

Anfang 2021 erfolgt der Umzug.

Mit dem neuen Areal gewinnt Corda

Geiger mehr Platz für Büro und Lager,

wenn auch die neue Verkaufsfl äche um

ca. ein Drittel kleiner ist. Dennoch fügt

sich das Sortiment von Corda Geiger

gut in die künftigen Räumlichkeiten ein,

ein Sortimentswechsel oder gar eine

Sortimentsverkleinerung ist weder geplant

noch notwendig. Ebenfalls bietet

die neue Location einen Lieferantenzugang

mit Scheren- und Hebebühne

sowie einen Lastenaufzug und ausreichend

Parkplätze für die häufi g sehr

langjährigen Kunden und Mitarbeiter.

Der Familienbetrieb c.o.r.d.a. Geiger und sein Team.

MEHR DIENSTLEISTUNG

Der neue Standort ermöglicht eine

Verbesserung sowie Erleichterung der

Arbeits- und Serviceprozesse bei gleichbleibender

Qualität des Angebots. „Der

Umzug ist wichtig, weil Dienstleistungen

immer mehr an Bedeutung gewinnen

und wir den neuen Anforderungen

auf diese Weise gerecht werden. Um

die steigenden Ansprüche erfüllen zu

können, beschäftigen wir heute bereits

mehr Techniker als vor drei Jahren. Wir

brauchen darum größere Räume für

Büro und Lager“, erklärt Geschäftsführer

David Lercher.

DIGITALE SICHERHEIT

Corda Geiger ist seit Jahrzehnten der

Experte in Sachen Schließ- und Sicherheitstechnik

im Tiroler Oberland. Dieser

Bereich wird in Zukunft stets noch wichtiger

werden. „Die Digitalisierung verändert

den gesamten Markt für Schließund

Sicherheitstechnik“, meint Lercher.

Am neuen Firmensitz fi ndet sich darum

auch ein Schauraum zur Präsentation z.

B. von elektronischen Schließanlagen,

Alarmanlagen, Videoüberwachungsoder

Videosprechanlagen. Auch wird z.

B. das Ver- und Entsperren von Türen

mit dem Handy immer populärer.

HOHE QUALITÄT

Qualität und Innovation werden bei

Corda Geiger großgeschrieben. „Wir

sind ein Fach- und kein Baumarkt, Qualität

ist uns ein besonderes Anliegen“,

betont Lercher. Schließlich beherbergt

der neue Standort auch eine große

Werkstätte, die es ermöglicht, das Service-

und Wartungsangebot, z. B. bezogen

auf Gartengeräte wie Rasenroboter,

auszubauen. Corda Geiger installiert

die Rasenroboter für seine Kunden,

lagert sie über den Winter ein, und liefert

sie im Frühjahr gewartet und serviciert

wieder aus. Das Produktportfolio

Garten ist bei Corda Geiger vollständig,

v. a. die Roboter-, Schneide- und Bewässerungstechnik

wird stetig beliebter.

KONTAKT

c.o.r.d.a. Geiger

Bruggfeldstraße

Tel.: +43 5442 6966 0

info@cordageiger.at

www.cordageiger.at


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

„Wir gehen nach vorne!“

Politik. Im Interview spricht Thomas Hittler, interimsmäßiger Bürgermeister

von Landeck, über die aktuelle politische Situation, bevorstehende

Neuwahlen, wichtige politische Projekte und Corona.

ECHO: Wie ist die Situation

in Landeck aktuell nach dem

Rücktritt von Bürgermeister

Wolfgang Jörg?

Thomas Hittler: Wolfgang

Jörg ist einer meiner besten

Freunde, wir sind den bisherigen

Weg bis zu seinem Rücktritt

miteinander gegangen.

Emotional war dieser Schritt

für mich schwierig, und er ist

auch für Landeck schwierig,

weil Wolfgang Jörg ein sehr

guter Bürgermeister war. Aber

es ist, wie es ist. Nun führe

ich derzeit interimsmäßig

als erster Vizebürgermeister

die Geschäfte. Die politische

Landschaft Landecks hat sich

jedoch nicht geändert, auch

wenn uns unsere Gallionsfigur

Wolfgang Jörg fehlt.

„Wir gehen nicht den Weg der Einsparungen und

Sparpakete“, meint Thomas Hittler.

ECHO: Wann werden Neuwahlen

stattfinden? Wer sind die Kandidaten?

Hittler: Mir obliegt es, die Neuwahlen

anzusetzen. Ich habe mich immer

dafür ausgesprochen, dies noch

heuer zu tun, spätestens im Dezember.

Wir gehen mit unseren zwölf von 19

Mandaten davon aus, dass ein Kandidat

aus unseren Reihen zum Bürgermeister

gewählt wird. In unserer Fraktion

gibt es drei Kandidaten, wir werden

uns intern entscheiden und diese

Entscheidung gemeinsam tragen. Der

gewählte Bürgermeister wird von beiden

anderen Kandidaten unterstützt

werden. Neben mir sind dies der zweite

Vizebürgermeister Peter Vöhl sowie

Finanzreferent Herbert Mayer. Aktuell

klären wir persönliche und berufliche

Bedingungen und Umstände, da haben

wir keine Eile, weil Landeck auch

in der Zwischenzeit handlungsfähig

ist. Ich trage alle Verantwortung und

Pflichten des Bürgermeisters.

ECHO: Was ist Ihr Programm oder

Ihre Botschaft? Warum möchten Sie

Bürgermeister werden?

Hittler: Ich sage es ganz offen.

Für mich ist die Situation

schwierig, da ich beruflich

oft in Wien bin. Ich muss

entscheiden, ob ich das Amt

in Zukunft ausüben will und

kann oder nicht. Mein Unternehmen

hat mir das bereits

genehmigt. Dennoch ist es

schwierig, beide Positionen

immer zu hundert Prozent

auszuüben. Administrativ

wäre es kein Problem, da die

zuständigen Leiter aller Abteilungen

sehr gute Arbeit leisten.

Schwieriger wäre die Repräsentationsarbeit.

ECHO: Was sind die wichtigsten

Projekte im nächsten

Jahr?

Hittler: Sparpakete, wie sie

in anderen Bundesländern

erlassen werden, halte ich für den

falschen Weg. Wir investieren weiterhin

viel Geld in die wichtigen

Infrastrukturprojekte und werden

dies auch im kommenden Jahr im

Rahmen der Möglichkeiten tun. Der

Radwegausbau (1,3 Millionen Euro)

in Landeck und Zams ist eines der

wichtigsten Projekte, z. B. auch der

Garagenbau des Bauhofs (1,2 Millionen

Euro) oder andere kleinere

Projekte. Nahezu all diese Aufträge

konnten an Betriebe im Bezirk

oder der Stadt Landeck vergeben,

Fotos: Gemeinde Landeck

6 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


werden, dies sichert die Arbeitsplätze

der Menschen in der Region. Wir

fördern auch alle Vereine Landecks

weiter und fördern manche Vereine

noch mehr als zuvor. Wichtig ist jetzt,

das Vertrauen der Menschen in die

Wirtschaft zurückzugewinnen. Das

Land Tirol geht hier einen guten Weg,

bezogen auf die Förderungen. Wir als

Gemeinde müssen investieren, sonst

leiden alle darunter. Tun wir das

nicht, geraten wir in eine Negativspirale,

die nicht mehr aufholbar wäre.

Trotz allem ist die finanzielle Situation

aber sehr angespannt, z. B. werden

die Ertragsanteile niedriger ausfallen.

Außerdem ist es sehr wichtig, den

Ärztemangel zu beheben. Nur zwei

von vier Allgemeinmedizinerstellen in

Landeck sind besetzt. Hier erarbeiten

wir gerade eine Lösung und sind auch

mit dem Land und der Gesundheitskassa

im Gespräch.

ECHO: Welche Herausforderungen

bringt die Pandemie mit sich?

Hittler: Die Herausforderungen

sind vor allem finanzieller Art. Gesundheitlich

gesehen haben wir es gut

geschafft, unsere Mitarbeiter haben

sehr gute Arbeit geleistet. Wir müssen

sehen, wie es sich nächstes Jahr

entwickelt. Den Menschen die Unsicherheit

zu nehmen, ist Aufgabe der

Bundes- und Landesregierungen. In

Landeck leben wir vom Tourismus,

daran hängt alles. Die Gastronomie

war von Corona sehr stark, Handel

und Produktion im normalen Ausmaß

betroffen. Aber wir gehen den Weg

nach vorne und ich bleibe optimistisch.

Interview: Amata Steinlechner

„Wichtig ist, dass die

Bewohner der Region

auf dem Arbeitsmarkt

und nicht dem Arbeitslosenmarkt

sind.“

Wir freuen uns auf die kommende Saison

der Gastronomie und Hotellerie und

stehen als regionaler, schneller, flexibler

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TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

Bewegtes Zams

Politik. Siegmund Geiger, Bürgermeister von Zams, im Interview über

wichtige politische Projekte, die Zusammenarbeit mit Landeck und die Krise.

ECHO: Wirkt sich die derzeitige

politische Situation in Landeck auf

die Zusammenarbeit aus?

Siegmund Geiger: Nein, wir spüren

keine Auswirkungen. Die Zusammenarbeit

mit Wolfgang Jörg war

hervorragend und das ist mit dem

interimsmäßigen Nachfolger, Vizebürgermeister

Thomas Hittler, genau

dasselbe. Die Kommunikation und

Zusammenarbeit ist gut, aber natürlich

gibt es Themen, die uns immer

wieder miteinander beschäftigen.

ECHO: Welche Themen sind das?

Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Geiger: Zur Betreuung der ansässigen

Betriebe ist z. B. vor etlichen

Jahren die Projekt- und Strukturgenossenschaft

(PSG) gegründet worden,

in der beide Gemeinden und

die Raika Oberland vertreten sind.

Ziel ist es, Flächen zu akquirieren und

weiterzuentwickeln. Die Gemeinden

profitieren von entstehenden Arbeitsplätzen

und den Einnahmen aus der

Kommunalsteuer.

ECHO: Was sind die wichtigsten

Projekte für das nächste Jahr?

Geiger: Z. B. der umfangreiche Radwegausbau,

vor allem auf Grund der

Gemeinde Landeck, der in Zams die

rund vier Kilometer vom Bahnhof

Landeck-Zams weiter nach Zams

betrifft. Dieses Projekt ist aufwendig

und teuer, aber mit dem Bahnhof als

Brennpunkt für Pendler und Reisende

sehr wichtig und durch die derzeit

„Die Venetregion ist

umzingelt von weltberühmten

Tourismusorten,

sei es St. Anton

im Stanzertal, Ischgl,

Kappl, See, Galtür im

Paznaun oder Serfaus

Fiss Ladis beim Oberen

Gericht.“

guten Förderungsmöglichkeiten

realisierbar. Oder z. B. der geplante

Bewegungspark zwischen Landeck

und Zams, ähnlich dem, der damals

beim Bau des zweiten Perjentunnels

geschlossen wurde. Wichtig für das

kommende Jahr ist zudem die Kindergartenerweiterung.

Auch das Seniorenheim

soll ausgebaut werden.

Aktuell diskutieren wir im Gemeindeverband

über die wichtige Frage

der Finanzierung. Weiters ständig

medial präsent sind die Venetbahnen.

Man war immer bemüht, diese für

die Bewohner des Talkessels sehr

wichtige Infrastruktureinrichtung zu

unterstützen. Auf den Vorwurf, warum

rote Zahlen geschrieben werden,

entgegne ich, dass die Venetregion

inmitten von Tourismusdestinationen

liegt, die sich zu nicht nur europa-,

sondern weltweit berühmten

Urlaubszentren entwickelt haben,

während die Venetregion selbst

Foto: Steinlechner

8 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


überschaubar geblieben ist. Beide

Situationen sind nicht vergleichbar.

Für diesen Herbst ist jedenfalls eine

Diskussion der Hauptaktionäre über

das weitere Vorgehen und mögliche

Einschränkungen angesetzt. Projekte

wie die Sternwarte, das Rollbob- oder

Dobicartfahren zahlten sich heuer

aufgrund Corona nicht aus.

„Jahrzehntelang bestehende

Muster gesellschaftlicher

Zusammenkunft

mussten wegen

Corona verlassen und

überdacht werden.“

ECHO: Welche Herausforderungen

bringt die Pandemie für die Gemeinde

mit sich?

Geiger: Die Pandemie belastet das

Kommunalsteuerergebnis, insbesondere

war das während des Lockdowns

der Fall. Zams ist stark im Dienstleistungs-

und Handwerksbereich, alle

Unternehmungen sind tourismusaffin,

und alle haben unter der Krise gelitten,

waren von Kurzarbeit und Kündigungen

betroffen. Corona trifft die Abgabenertragsanteile

des Bundes. In den

letzten Jahren sind diese Einnahmen

gestiegen, nun ist davon auszugehen,

dass sie sinken werden. Wir spüren bei

der Umsetzung von Projekten, dass die

Geldmittel nicht mehr so da sind wie

vorher. Positiv ist, dass es in der Region

einige Tourismus orte gibt, die gerade

eine beispiellos gute Sommersaison

mit inländischen und auswärtigen Gästen

erlebt haben, darunter das Plateau

oder das Stanzertal.Für die Wintersaison

braucht es klare Regelungen

seitens des Gesundheitsministeriums

für Gastronomie, Bars, Après Ski etc.

Diese Regelungen werden auch von

den Unternehmen erwartet. Zahlreiche

Veranstaltungen in Herbst und

Winter hinein sind bereits abgesagt

oder verschoben worden, darunter der

Großteil der Faschingsveranstaltungen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen

werden uns noch Jahre begleiten.

Manche Weichen für die Zeit danach

sind bereits gestellt, jeder Bereich, sei

es Soziales, Wirtschaft oder Umwelt,

ist wichtig. Gerade die Umwelt ist, auch

aufgrund der guten Förderungslage,

nicht zu vernachlässigen.

Interview: Amata Steinlechner

#nichtverzagen

will

einen steingarten

und geht nicht

zum profi.

das nächste mal zu katzenberger


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

Zusammenhalt leben

Banken. Roger Klimek, Vorstand der Raiffeisenbank Oberland, über die Coronakrise

und deren Auswirkungen und warum es kein Zufall ist, dass der

Tourismus im Bezirk so erfolgreich ist.

ECHO: Corona bestimmt

nun seit einem

halben Jahr unser aller

Leben. Blicken wir zurück.

Können Sie sich erinnern,

wie sie Mitte März den

Lockdown und die folgenden

Tage und Woche

erlebt haben?

Roger Klimek: Corona

hat jeden kalt erwischt. Im

Jänner habe ich gar nicht

daran gedacht, im Februar

war es ein Problem weit

weg und wenig später

waren wir direkt damit

konfrontiert. An jenem

Freitag, dem 13. März,

haben wir die Situation

analysiert. Am wesentlichsten

erschien uns die

Überlegung, wie wir den

Bankstellenbetrieb sicherstellen,

damit die Leute

zu ihrem Geld kommen

– egal ob Privat- oder Firmenkunden.

Der Firmenkunde

braucht weniger

Cash, der muss nur wissen,

dass er genügend Luft hat, um

eine bestimmte Periode durchstehen

zu können.

„Wir haben die am ehesten betroffenen

Firmenkunden angerufen, um ihnen

zu sagen, dass wir ihnen den Rücken

freihalten.“

ECHO: Welche Maßnahmen haben

Sie gesetzt?

Klimek: Uns war schnell klar, dass

an diesem Wochenende viel passieren

würde, dass viele Entscheidungen

fallen würden. Und da haben

unsere Firmenkundenbetreuer

schnell entschieden, möglichst am

Freitag noch die am ehesten betroffenen

Firmenkunden anzurufen. Es

ging darum, den Kunden zu versichern,

dass wir an ihrer Seite sind

und ihnen den Rücken freihalten.

Für uns stand fest, dass alle Kunden

in ihren Betrieben

die Auswirkungen diskutieren

und auch noch die

finanzielle Komponente

überlegen müssen. Wir

haben deshalb angerufen,

und ihnen gesagt, dass sie

sich auf die betrieblichen

Herausforderungen konzentrieren

können und

sich um ihre Liquidität

einstweilen nicht zu kümmern

brauchen.

ECHO: Wie waren die

Reaktionen?

Klimek:Das Echo war

sehr positiv, aber das war

nicht unser Kalkül. Wir

wollten unseren Kunden

unter allen Umständen

zur Seite stehen.

Ansonsten gäbe es für

eine regionale Bank keine

Berechtigung. Wir

haben allen Kunden

bereits zu diesem Zeitpunkt

Stundungen ihrer

Kreditraten angeboten,

wo es noch gar keine Zusagen und

Pakete der Regierung gegeben hat.

ECHO: Sahen Sie das als Test für

eine regionale Bank?

Klimek: Eher als Chance, zu beweisen,

dass es einen Wert hat, bei

einer regionalen Bank zu sein. Unsere

Firmenkunden haben uns im

Fotos: RBO, Adobe Stock

10 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Nachgang erzählt, dass sie sich auf

die Herausforderungen konzentrieren

konnten und sich nicht mit der

Frage der Liquidität beschäftigen

mussten. Damit konnte viel Energie

in unternehmerische Belange

gelenkt werden, was auch zu Innovationen

und zur Bewältigung

der Krise diente. Uns war von Anfang

an klar, dass uns als Bank die

Krise erst ein bis zwei Jahre später

erreichen würde. Den Erfolg, den

unsere Unternehmer bei der Bewältigung

der Covid-19 Krise haben,

wird man an unserem Bilanzergebnis

in zwei Jahren sehen können.

In den darauffolgenden Wochen haben

wir auch noch 8000 Privatkunden

angerufen, um sie zu fragen, wie

es ihnen geht und ob wir etwas für

sie tun können.

ECHO: Was ist in der Folge passiert?

Klimek: Wie gesagt, wir haben aktiv

Stundungen angeboten und diese

sehr unbürokratisch durchgeführt.

Es hat Unternehmen gegeben, die

unpopuläre Entscheidungen treffen

mussten, um die Zukunft ihrer Unternehmen

sicherzustellen. Es gab

aber auch viele Unternehmer, die

über die Stundungen ihrer Kreditraten

ihre Mitarbeiter bezahlt haben,

bevor sie die Möglichkeit der Kurzarbeit

nutzten. Viele Unternehmen

haben versucht, ihre Mitarbeiter zu

halten. Nicht zuletzt deshalb, weil sie

in der Zeit vor der Krise mit einem

reinen Arbeitnehmermarkt konfrontiert

waren. Es war schwierig,

gute Mitarbeiter zu bekommen und

zu halten. Auch deshalb war vielen

Unternehmern wichtig, ihre Mitarbeiter

zu halten. Und ich finde, das

zeigt schon eine außerordentliche

Qualität der Unternehmer hier im

Bezirk.

Die Coronakrise wird am Ende zu zahlreichen Innovationen im Tourismus führen,

die die Region noch stärker machen werden.

ECHO: Wie bewerten Sie jetzt,

sechs Monate später, die Situation?

Klimek: Es gibt einen Grund, warum

unsere Region hier so erfolgreich

ist. Die Menschen, die Unternehmer

hier sind schon oft in der Geschichte

große Risiken eingegangen.

Es ist erst drei Generationen her, dass

man mit nichts begonnen hat, etwas

aufzubauen, und dann über Jahrzehnte

das Erreichte wieder investiert

hat. Die Leute hier wissen noch, wie

es ist, weniger zu haben, sie können

auch damit umgehen und sie wissen,

was es bedeutet, Risiken einzugehen.

ECHO: Gibt es konkrete Lehren

aus der Krise?

Klimek: Zum einen glaube ich, dass

der exzellent laufende Tourismus der

letzten Jahre einen gewissen Sättigungsgrad

an Innovationsfreude mit

sich gebracht hat. Diese Innovationsfreude

wird jetzt aus der Not heraus

angestachelt. Auch wenn niemand

es schätzt, auf diese Weise zur Innovation

getrieben zu werden, werden

wir in ein paar Jahren wahrscheinlich

feststellen können, dass wir viele Innovationen

ohne die Coronakrise

nicht erreicht hätten. Es ist zum Beispiel

in den letzten Jahren oft über

den notwendigen Ausbau des Sommertourismus

geredet worden, jetzt

zeigt sich dessen Bedeutung für die

Stabilität der Geschäftsmodelle im

Tourismus. Ich gehe davon aus, dass

in Bezug auf den Sommertourismus

in den nächsten Jahren viel passieren

wird. Themen wie Radtourismus, E-

Bike oder Entertainment im Sommer

werden sehr wichtig werden. Es wird

aber auch viel über den Wintertourismus

nachgedacht werden. Hier werden

Themen wie das Halten bzw. höhere

Qualität und deren Bepreisung

im Vordergrund stehen. Nicht zuletzt

um die Notwendigkeit, immer mehr

Masse zu erzeugen, zu durchbrechen.

ECHO: Wie sehen Sie das Jahr

2021?

Klimek: Ungeachtet dessen, ob

es einen Impfstoff geben wird und

wie wirksam der sein kann, glaube

ich, dass auch das Vergessen und die

Trägheit der Menschen dazu führt,

dass vieles wieder wird, wie es vor

der Krise war. Natürlich mit den Veränderungen,

die die Krise mit sich

brachte. Es wird wirtschaftlich nicht

ohne Spuren vorübergehen, Unter-

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

11


„Wir haben in der Bank gute Erfahrungen mit Home-Office gemacht, die wir beibehalten

und ausbauen werden.“

nehmen, die in der Hochkonjunktur

gerade noch durchkamen, werden es

nicht schaffen. Bei unseren Kunden

zeigt sich aber zum allergrößten Teil,

dass die Unternehmen prinzipiell die

Luft haben, die Krise durchzustehen.

Wir sind in sehr engem Kontakt mit

unseren Firmenkunden und erkennen

derzeit keine erhöhte Veranlassung,

größere Risikovorsorge zu treffen.

Viele Betriebe im Bezirk sind Familienbetriebe,

auch wenn sie viele Mitarbeiter

haben. Die haben eine andere

Identifikation mit ihren Unternehmen.

Die sind bereit, zu investieren,

die werden wenn notwendig Reserven

mobilisieren und ihre Unternehmen

durch die Krise tragen. Deshalb bin

ich davon überzeugt, dass der Großteil

der Betriebe halbwegs gut durch diese

Zeit kommen werden.

ECHO: Erlauben Sie mir noch ein

ganz anderes Thema anzuschneiden.

Die Ereignisse rund um die

Commerzialbank Mattersburg erschüttern

die Bankenlandschaft. Ist

es Ihrer Meinung nach möglich bzw.

wahrscheinlich, dass solche Malversationen

auch bei einer Bank in Tirol

vorkommen könnten?

Klimek: Das Problem bei der Commerzialbank

Mattersburg war, dass

sie nicht Mitglied bei einem Verbund

war. Unter einem Verbund, das heißt

einem gemeinsamen Dach, wäre das

nicht möglich gewesen, weil es eine

zusätzliche Kontrollebene gibt, nämlich

verbundinterne

Prüfer.

Diese internen

Prüfer haben

großes Interesse

daran, jeden

einzelnen Partner

im Verbund

genauestens zu

prüfen, und zwar

zum Schutz der

Verbundes. Und die Finanzmarktaufsicht

kontrolliert dann den Verbund.

Und dass ein ganzer Verbund

Malversationen betreibt, ist nahezu

unmöglich. Da arbeiten viel zu viele

Menschen mit, die viel zu viel Know

How haben. Quasi Risikominimierung

durch Bildung.

ECHO: Im Zuge der Einlagensicherung

sind ja alle Banken von der

Insolvenz der Commerzialbank Mattersburg

betroffen?

Klimek: Ja, die Einlagensicherung

wird ja von österreichischen Banken

finanziert und vom Staat kontrolliert.

So ist Sorge getragen, dass Einlagen

bis zu 100.000 Euro gesichert sind.

Uns kostet diese Bankenpleite ordentlich

Geld,weil wir ja zusätzlich

zu den regulären Einlagen für die

„Malversationen wie

bei der Commerzialbank

Mattersburg wären

in einem Verbund

wie Raiffeisen nicht

möglich.“

Sicherung auch noch jene Summen

nachschießen müssen, die aufgrund

der Malversationen bei der Commerzialbank

Mattersburg für die geschädigten

Kunden verwendet werden.

ECHO: Was kann man tun, um derartige

Malversationen in der Zukunft zu

verhindern?

Klimek: Wie gesagt, man muss bei

Banken, die keinem Verbund angehören,

besonders streng prüfen. Außerdem

müssen Wirtschaftsprüfer

und Aufsicht sicherlich noch genauer

hinsehen. Ein Thema, das sich aber immer

wieder in solchen Kontexten zeigt,

ist die mangelnde finanzielle Bildung.

Jeder hätte zum

Beispiel sehen können,

dass derart hohe

Zinszahlungen

nicht möglich sind

und am Markt

nicht verdient werden

können.

ECHO:W a s

meinen Sie damit

konkret?

Klimek: Jeder arbeitet hart daran,

Geld zu verdienen. Deshalb bin ich

der Meinung, dass wir nicht durch

Unwissen leichtfertig Geld verlieren

sollten. Wer zum Beispiel eine Werbung

sieht, auf der ein Null-Prozent-

Kredit angeboten wird, sollte wissen,

dass das nicht möglich ist. Irgendetwas

anderes ist dann teurer. Deshalb gehen

wir in Schulen, und würden das gerne

noch vermehrt machen, damit junge

Menschen lernen, einen kritischen

Blick zu entwickeln. Bei Erwachsenen

haben wir oft den Eindruck, dass es

ihnen unangenehm ist, nachzufragen.

Aber genau dafür sind wir da. Wir

freuen uns über jeden Anruf und jedes

E-Mail und beantworten diese Fragen

sehr gerne. Auch das sehe ich als Aufgabe

einer regionalen Bank. <<

12 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


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bis hin zu Bildungsangeboten und günstiger Schul-Nachhilfe:

Die Expertinnen und Experten der AK haben auf

jede Bildungsfrage die Antwort.

Ausbildung

Beihilfen

Die AK unterstützt in hohem Maß die Aus- und

Weiterbildung: ob mit Lehrausbildungsbeihilfen

oder Stipendien für Schüler und Studenten. Auch

Lehrabschlüsse im 2. Bildungsweg, Berufsreife- oder

Studienberechtigungsprüfungen werden gefördert.

Arbeit & Recht

Fast 10.000 Beratungen pro Woche in arbeitsrechtlichen Fragen leisteten

die Expertinnen und Experten allein während der Corona-Krise.

Damit wird die Zahl der fast 100.000 Beratungen im Vorjahr deutlich

übertroffen werden. Die AK ist und bleibt daher wichtigste Anlaufstelle!

Konsumentenschutz

Von Fragen zu unseriösen Geschäftspraktiken über das Thema

Finanzdienstleistung sowie Kauf- und Werkverträge bis hin zum

Familien- oder Erbrecht: Die AK Konsumentenschützer sichern die

Rechte der Verbraucher. Auch in Zeiten von Corona!

Soziales

Unklarheiten bei Wochen- oder Kinderbetreuungsgeld? Fragen

zu Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten, zu

Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe? Die Expertinnen und

Eperten der Arbeiterkammer Tirol wissen Rat.

Arbeitsleben

Familie

Geht es um Familienzuwachs, Familie & Beruf oder Familienbeihilfe?

Die AK informiert und unterstützt die Arbeitnehmer-Familien

in allen Fragen und kämpft für familienfreundlichere

Arbeitszeiten.

Wohnen & Mieten

Egal, ob Mietrecht oder Wohnungseigentum, Fragen zu Kauf- und

Übergabeverträgen, Heizkosten, Nachbarschaftsrecht, Immobilienmaklern

oder Bauträgern: Die AK steht bei allen Problemen zur Seite, kämpft für Ihr Recht

und setzt sich auch dafür ein, dass Wohnen wieder günstiger wird.

Unterstützung & Hilfe

Der AK Unterstützungsfonds hat sich zu einer wichtigen sozialen Stütze

für tausende Menschen entwickelt, die sich in Notsituationen befi nden.

Er berät, überbrückt, vernetzt und hilft im Ernstfall auch fi nanziell. So

wurden seit 2008 mehr als 3 Millionen Euro an Soforthilfe ausbezahlt.

Pension

Die AK Experten geben Auskunft über Pensionskonto,

Pensionsrecht, Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspension bzw.

Rehabilitationsgeld oder Hinterbliebenenleistungen.

Pfl ege

Auch bei Problemen mit Pfl egegeld, Pfl egeeinstufung,

Personenbetreuung oder Fragen zu Gesundheits- und

Pfl egeberufen sind Sie mit der AK auf der sicheren Seite.

Ruhestand

Wiedereinstieg

Unter dem Titel einsteigen.umsteigen.aufsteigen. erwartet Frauen beim

berufl ichen Wiedereinstieg nach der Karenz- oder Familienzeit ein völlig

neues Service der AK Tirol. Wiedereinsteigerinnen können sich beim BFI

Tirol kostenlos um- oder aufschulen lassen, Beratung und Kinderbetreuung

inklusive. Die Kosten trägt die AK Tirol.

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Krankenhaus St. Vinzenz

Medizinische Versorgung, pflegerische

Kompetenz und menschliche Werte auf

höchstem Standard.

Das Krankenhaus St. Vinzenz

sichert die Versorgung der

Bevölkerung des Tiroler

Oberlands und seiner Gäste. Diese

Aufgabe wird mit einer Gesamtkapazität

von 328 Betten und dem Einsatz

von 800 Mitarbeitern bewältigt.

Die medizinischen und pflegerischen

Standards sowie die menschlichen

Werte sind durch sämtliche Abteilungen

und Bereiche hochqualitativ

verankert. Das Haus wird von der

gemeinnützigen Gesellschaft der Ordensniederlassung

der Barmherzigen

Schwestern vom heiligen Vinzenz von

Paul geleitet.

BREITES BEHANDLUNGS-

SPEKTRUM

Die Versorgung von Patienten und Patientinnen

deckt das Haus an 365 Tagen

im Jahr und 24 Stunden pro Tag mit folgenden

Abteilungen ab:

• Anästhesie

• Abteilung OP

• Augenheilkunde

• Allgemeine Chirurgie

• Gynäkologie & Family Care

• HNO

• Innere Medizin

• Kinder- und Jugendheilkunde

• Neurologie

• Orthopädie

• Physiotherapie/Ergotherapie/

Logopädie

• Psychiatrie

• Radiologie

Die PatientInnen werden mit modernsten Behandlungsmethoden auf dem neuesten

Stand der Technik versorgt.

• Unfallchirurgie und Sporttraumatologie

• Urologie

• Zentrallabor

Weitere Bereiche stehen mit der Diätologie,

dem Entlassungsmanagement,

dem Wundmanagement und der Kontinenz-

und Stomaberatung zur Verfügung.

HOHES LEISTUNGS-

ANGEBOT – GEZIELTE FACH-

SCHWERPUNKTE – INTERDIS-

ZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT

Der Behandlungsschwerpunkt liegt in

den großen Abteilungen der Inneren

Medizin, Allgemeinen Chirurgie und

Unfallchirurgie. Die Innere Medizin mit

ihrem umfassenden Behandlungsgebiet

ist die größte der Abteilungen. Mit der

Allgemeinen Chirurgie ist die rasche

Hilfe bei akuten und chronischen Erkrankungen

mit modernsten Operationsmethoden

und Techniken gewährleistet.

Die Chirurgische Abteilung

schließt mehrere Fachschwerpunkt-

Ambulanzen mit ein: die Gefäßambulanz

(Erkrankungen des arteriellen und

venösen Gefäßsystems), die Brustambulanz

(gut- und bösartige Erkrankungen

der weiblichen Brust) und die

Adipositasambulanz (Behandlung krankhafter

Fettsucht und die Betreuung nach

erfolgter Operation).

An der Abteilung für Unfallchirurgie

und Sporttraumatologie werden PatientInnen

mit Unfallfolgen jeder Art behandelt.

Die Auslastung dieser Abteilung ist

Fotos: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Mathias Brabetz


KRANKENHAUS ST. VINZENZ | PROMOTION

aufgrund des Standorts Zams inmitten

einer touristisch stark frequentierten

Region besonders in den Hauptsaisonzeiten

sehr hoch.

Karzinomerkrankungen, die aus den

Behandlungsgebieten der einzelnen

Abteilungen hervorgehen und die damit

einhergehenden Therapien deckt

die onkologische Tagesklinik ab. In

einem gesonderten Bereich wird den

PatientInnen Privatsphäre und ein vertrauensvolles

Umfeld im Rahmen eines

tagesklinischen Ablaufs oder einer stationären

Aufnahme geboten.

Ein zentraler Fokus richtet sich im

Krankenhaus St. Vinzenz Zams auf die

interdisziplinäre Zusammenarbeit und

die ganzheitliche Versorgung. Von der

Vorsorge über notwendige Eingriffe bis

hin zur Nachsorge, von der Hintergrundarbeit

im hochmodernen Zentrallabor

bis zur individuellen Leistung

in der Physio- und Ergotherapie greifen

die Kompetenzen sämtlicher Abteilungen

ineinander und geben einen

strukturierten Weg zum Wohle der

PatientInnen vor.

Platz 1 in Tirol: Krankenhaus St. Vinzenz

Zams glänzt mit Facharztausbildung

Das Ärztliche Qualitätszentrum Linz verleiht dem Krankenhaus St. Vinzenz

Zams die Bestnote in Sachen Facharztausbildung mit dem ersten

Platz in Tirol. In den österreichischen Top 10 landet das Krankenhaus

der Oberländer auf dem sechsten Rang.

Wichtigste Faktoren für eine positive Bewertung durch das Ärztliche Qualitätszentrum

Linz sind die Qualität, die Umsetzung eines strukturierten

Konzepts und das Engagement der Verantwortlichen. In allen Punkten überzeugte

das Krankenhaus St. Vinzenz Zams und erlangte so die Topplatzierung.

BESTÄTIGUNG FÜR DIE ARBEIT

Auch der ärztliche Direktor Primar Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll freut sich über das

gute Resultat. „Durch regelmäßige interne Evaluierungen ist es uns möglich, unsere

Assistenzärzte und Assistenzärztinnen auf einem hohen Niveau auszubilden. Das

positive Ergebnis verdanken wir vor allem unseren Fach- und Oberärzten und

-ärztinnen, die mit Freude und großem Engagement lehren“, lobt Primar Wöll. Das

gute Klima zwischen Lehrenden und JungärztInnen bildet die Basis dafür.

Seit über 50 Jahren können AssistenzärztInnen im Krankenhaus St. Vinzenz Zams

Facharztausbildungen absolvieren. Die werdenden FachärztInnen spezialisieren

sich in den Bereichen Anästhesie, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere

Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Orthopädie, Radiologie, Unfallchirurgie

und bald auch Psychiatrie. Auch die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin

und Vertiefungen in vielen Fächern werden im Krankenhaus St. Vinzenz Zams

angeboten.

ENTWICKLUNG UND

ERWEITERUNG

Im Jahr 2009 beschäftigte das Krankenhaus

Zams 571 Personen, 2019

erreichte der Personalstand 820 Personen

und bis 2021 sieht die Prognose

ca. 1.000 Beschäftigte im Haus vor.

Dieser starke Anstieg geht mit den ständigen

infrastrukturellen Erweiterungen

in der Gesundheitsversorgung einher.

Aktuell befi ndet sich das Haus 3 in der

Bauphase. Laut Geschäftsführer Dipl.

KH-Bw. Bernhard Guggenbichler wird

mit der Erweiterung um rund 15.960

Quadratmeter die Voraussetzung für

ein stationäres Versorgungsangebot in

den Bereichen Neurologie und Psychiatrie

geschaffen. „Dies war bisher

im Tiroler Oberland nicht gegeben“,

erklärt der Geschäftsführer. Weiters

beherbergt der Neubau nach Fertigstellung

eine neue Zentralküche, die psychiatrische

Bettenstation, eine zentrale

Notaufnahme, den Intensivbereich und

die chirurgische Station sowie die operative

Sonderklasse. Generaloberin Sr.

Dr. Maria Gerlinde Kätzler sieht in der

Fertigstellung von Haus 3 nicht nur eine

bauliche Erweiterung und Modernisierung:

„Die neuen Dimensionen des

Hauses bedeuten auch mehr Personal.

Es gilt, mit jedem Fortschritt auch das

persönliche und von Wertschätzung

getragene Klima des Hauses zu erhalten.

Die Basis der Zusammenarbeit

gibt jenen, die bei uns Hilfe suchen, das

Wissen, gut aufgehoben zu sein.“

INFORMATIONEN

a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz

BetriebsgmbH

Sanatoriumstraße 43

6511 Zams

Tel.: +43 5442 600

E-Mail: office@krankenhaus-zams.at

Web: www.khzams.at

Bezahlte Anzeige.


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

„Wir brauchen

Beschäftigung!“

Arbeitsmarkt. Peter Comina, Leiter der Arbeiterkammer Landeck, über den

Landecker Arbeitsmarkt und die gegenwärtige Krisensituation.

ECHO: Welche Auswirkungen

hat(te) Corona auf den Bezirk Landeck?

Peter Comina: Corona hatte ganz

massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Corona hat den Bezirk

Landeck getroffen wie noch keine

andere Krise zuvor. Wir sprechen

von Zahlen, die man niemals für

möglich gehalten hätte. Im März

stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich

zum Vorjahr um 110 Prozent.

5000 Leute verloren von heute auf

morgen ihre Beschäftigung. Weitere

5000 gingen in Kurzarbeit, eine insgesamt

sehr positive Maßnahme.

Bei einem Arbeitskräftepotenzial

von 20.000 unselbstständig Beschäftigten

in Landeck ist das die Hälfte.

Landeck ist ein vom Tourismus

dominierter Bezirk. 42 Prozent der

Menschen in Kurzarbeit waren im

Gastronomie- und Beherbergungsbereich

tätig. Landeck war sicher

überproportional betroffen.

ECHO: Wie ist die Situation am

Landecker Arbeitsmarkt aktuell?

Comina: Bei einem Vergleich ist

vorauszuschicken, dass die Zahlen

2019 so gut waren wie schon lange

nicht mehr und dieser Vergleich

darum weniger aussagekräftig ist.

Aktuell liegen wir leicht unter dem

Stand von 2014, dem Höchststand

an Arbeitslosen im Zuge der Finanzkrise.

Die derzeitige Situation

hat sich seit ihrer Spitzenzeit bereits

erholt, aber nicht auf den Stand von

2019. Der Bezirk Landeck ist durch

seine saisonale Wirtschaftsstruktur

überhaupt eine Besonderheit am

Arbeitsmarkt. Wir sind von den Saisonen

abhängig, d. h. im Winter ist

die Arbeitslosigkeit, bis auf manche

Beschäftigte in der Baubranche, sehr

gering, im Sommer ebenfalls, Gastronomie,

Handel, Dienstleistungen

boomen. Dafür gibt es in den Zwischensaisonen

erhöhte Arbeitslosigkeit.

Das prägt den Bezirk. Es ist etwas

anderes, ob jemand von Anfang

Dezember bis Ende April sehr viel

und hart arbeitet und dann ein bis

zwei Monate „beschäftigungslos“ ist

und Arbeitslosenhilfe bezieht oder

ob jemand das ganze Jahr hindurch

Vollzeit beschäftigt ist. Das gibt es

hier selten. Das sind ganz andere

Lebenssituationen.

ECHO: Wer war von Kündigungen

und Kurzarbeit besonders

betroffen?

Comina: Es lässt sich feststellen,

dass insbesondere jüngere, ältere

und ausländische Beschäftigte betroffen

waren.

Fotos: Steinlechner, Kröll, AK Tirol

16 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


ECHO: Die Sommersaison ist an

einigen Orten besser als erwartet verlaufen.

Wie schätzen Sie die weitere

Entwicklung ein?

Comina: Wir hoffen alle darauf,

dass die positive Entwicklung anhält,

auf eine halbwegs funktionierende

Wintersaison, darauf, dass

die Gäste kommen und der Bezirk

Wertschöpfung generieren kann.

Wie die Regierung bereits verlautbaren

ließ, wird es wohl manches nicht

geben, wie Après-Ski, was aber nicht

bedeutet, dass die Menschen nicht

Ski fahren oder gut essen gehen können.

Wenn es klare Regeln gibt, die

gut kommuniziert werden, kann das

funktionieren. Sollte sich die Situation

verschlechtern, werden sicher sofort

Maßnahmen ergriffen werden. Ich

bin guter Dinge, dass sich die Situation

längerfristig wieder normalisieren

kann.

ECHO: Welche Maßnahmen

braucht es dazu in Landeck?

Comina: Es müssen konkrete Sicherheitskonzepte

vorgelegt werden,

damit der Gast sich wohlfühlt,

sicher fühlt und gerne kommt. Ich

weiß von Stakeholdern, dass sich

Landeck intensiv vorbereitet und

bin überzeugt, dass auch die Tourismusbranche

hart daran arbeitet,

denn am Tourismus hängen Handel,

Dienstleistung, Baunebengewerbe

usw. Wir brauchen Beschäftigung.

Jede Initiative, die Beschäftigung fördert,

ist positiv, weil die Menschen

wieder in die Arbeit gehen können,

Perspektiven haben, wissen, wie es

weitergeht. Das größte Übel ist die

Unsicherheit und Angst vor der Zukunft.

Die Stimmung muss gut sein,

die Leute müssen das Gefühl haben,

dass es vorangeht.

„In der AK-Bezirkskammer

gibt es Beratung

und Service vor Ort.

Denn rasche Hilfe ist

die beste Hilfe.“

Erwin Zangerl,

AK Tirol

ECHO: Welche Maßnahmen gibt

es seitens der AK?

Comina: Die Arbeiterkammer Tirol

hat gemeinsam mit dem Land

Tirol den sehr hoch dotierten Covid-

19-Arbeitnehmerfond eingerichtet.

Es geht darum, Einkommenseinbußen,

die durch plötzliche unverschuldete

Arbeitslosigkeit entstanden sind,

abzumildern. Das funktioniert sehr

unbürokratisch, die Anträge sind

einfach gestaltet und werden schnell

bearbeitet. Wir erhalten dazu viel positives

Feedback.

ECHO: Wie ist die soziale Situation

im Bezirk? Welche Themen gibt es?

Comina: Das ist eine sehr breite

Frage. Es gibt hier aktuell Themen,

die nicht spezifisch für Landeck, sondern

für ganz Österreich und Europa

ganz besondere Herausforderungen

schaffen. Es geht um Einkommensverluste

und ein anderes soziales

Miteinander. Wir wissen nun, was

es bedeutet, wenn keine Kommunikation

mehr möglich ist, wenn z.

B. der Kontakt von Menschen in

Pflegeheimen zu ihren Angehörigen

ausbleibt und wenn Menschen Angst

um Angehörige haben, die einer Risikogruppe

angehören, wenn Zusammentreffen

und Veranstaltungen

nicht mehr möglich sind. Die Hauptthemen

sind jetzt die Schaffung von

Beschäftigung, Einkommen, Zukunftsperspektiven.

Darum geht es.

Das schwebt über allem anderen.

Ohne Corona hätte ich womöglich

geantwortet, für Landeck ist wichtig:

eine Stärkung des Sommertourismus,

mehr ganzjährige Beschäftigung gegen

die saisonalen Schwankungen,

mehr Kinderbetreuungsplätze, Bildung.

All diese Themen sind sehr

wichtig, werden aber von Corona

überschattet.

ECHO: Sehen Sie in der Krise auch

Chancen für den Arbeitsmarkt?

Comina: Realwirtschaftlich überwiegt

das Negative. Gewisse Chancen

sehe ich schon, verbunden mit

gewissen Risiken. Wir haben z. B.

nun alle erlebt, dass Home-Office

funktionieren kann. Aktuell diskutieren

die Sozialpartner über sinnvolle,

vernünftige Regelungen für diese

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

17


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

Entwicklung. Die Gespräche sind

auf gutem Weg.

ECHO: Was ist das Spezifische an

der Landecker Corona-Situation?

Comina: In Landeck lagen die Quarantäne-Hotspots.

St. Anton und das

ganze Paznauntal wurden gesperrt.

Das gab es sonst nicht. Wir haben alle

die Bilder der Menschen gesehen,

die nach dem Beschluss so schnell

wie möglich raus wollten. Aber unter

diesen Menschen waren nicht nur

Gäste, sondern auch sehr viele Mitarbeiter.

In anderen Regionen wurde

die Wintersaison ordnungsgemäß

beendet. Das war hier nicht der Fall.

Plötzlich war Schluss, mit all den daraus

resultierenden arbeitsrechtlichen

Problemen.

ECHO: Welche Probleme waren

das?

Comina: Es hielt sich z. B. hartnäckig

das Gerücht, dass aufgrund von

Corona gewisse Gesetze nicht gelten

würden, dass das Frühwarnsystem

des AMS wegen Corona außer Kraft

gesetzt wäre, was aber so nicht war.

Die Arbeitgeber haben sich jedoch

darauf verlassen. Das hat zu Entgeltansprüchen

der Dienstnehmer geführt.

Es sind hier viele grobe Missverständnisse

und Fehler passiert,

mit denen wir uns in weiterer Folge

sehr intensiv beschäftigen mussten.

Auch in der Beratung stellte sich für

viele Menschen die Frage, wie es weitergeht.

Das Tal ist gesperrt, ich kann

es als Arbeitnehmer nicht erreichen.

Bekomme ich nun Geld oder nicht?

Hier hat dann ein Rechtsanwalt im

Standard argumentiert, es bestünde

keine Entgeltfortzahlungspflicht. Wir

waren anderer Meinung. Es folgte

die gesetzliche Klarstellung mittels

neuem Paragrafen, der für die Arbeitnehmer

neue Regelungen gebracht

hat. Das waren sehr herausfordernde

Situationen.

ECHO: Hat Corona bestehende

Ungleichheiten wie die Erwerbstätigensituation

von Frauen und Männern

verschärft?

Comina: Ich bin davon überzeugt.

Wir wissen, wer traditionell die nun

wieder verstärkt notwendig gewordene

Kinderbetreuung übernimmt,

wer die ohnehin schon reduzierte

Arbeitszeit weiter reduziert, wer die

Pflege von Angehörigen übernimmt,

wen eine erschwerte Pflegesituation

trifft. Es sind Frauen, die diese Hauptlasten

der Corona-Situation tragen.

Alle Maßnahmen, die gegen diesen

Rückwärtstrend wirken, sind zu befürworten.

Interview: Amata Steinlechner

Die AK-Kammerräte Eva Carpentari, Christian Matt, Edith Stimpfl, Stefan Scherl (alle AAB-FCG) und Herbert Frank (FSG) engagieren

sich für alle Arbeitnehmenden im Bezirk Landeck.

18 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


RANKING

Die Top 50 Unternehmen

im Bezirk Landeck

BEZIRK LANDECK 2014–2019

Mitarbeiter

Umsatz (Euro)

2014 5.562 767.621.425

2015 5.863 841.929.903

2016 5.612 840.876.906

2017 5.749 873.953.754

2018 6.072 931.628.142

2019 6.373 953.068.764

Quelle: ECHO Rankings Top 50 Landeck

ECHO Ranking Top 50 Landeck in Kooperation


Die Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck

2020 2019 FIRMENNAME

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

1

2

3

4

6

5

7

8

9

10

11

12

13

16

14

15

NEU

17

18

20

19

22

23

24

HANDL TYROL GMBH (1)

Fleischverarbeitung, Handl Tyrol Gruppe, Exportanteil: 60 %

SILVRETTASEILBAHN AG (1)

Seilbahnbetrieb, Restaurantbetrieb, Freizeitanlagen

GRISSEMANN GMBH (1)

Groß- und Einzelhandel mit Lebensmitteln, Einkaufszentrum, EU-Schlachthof und

Zerlegebetrieb

A.Ö. KRANKENHAUS ST. VINZENZ BETRIEBSGMBH (1)

Krankenhäuser

SEILBAHN KOMPERDELL GMBH (4)

Seilbahn-, Sesselbahn und Schleppliftverkehr, Berggastronomie, MA im Jahresdurchschnitt

FALCH GMBH (1)

Autohaus VW und Audi, Skoda; Reparaturen von allen KFZ

FISSER BERGBAHNEN GMBH (1)

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr und Gastronomie

LUZIAN BOUVIER HAUSTECHNIK & FLIESEN GMBH (2)

Gas-, Wasser-, Heizungs-, Elektro- und Lüftungsinstallation; Fliesen, Hotel,

Wellness

SOZIALE EINRICHTUNGEN DER BARMHERZIGEN

SCHWESTERN ZAMS BETRIEBSGMBH (1)

Soziale Einrichtung

KOFLER GEBRUEDER GMBH (1)

Großhandel mit Obst, Gemüse, Tiefkühlkost und Fleisch

HOTEL TROFANA ROYAL GMBH (1)

Hotel, Restaurant, Bar

MUELLER ELEKTRO GMBH & CO KG (1)

Elektroinstallationen u. Einzelhandel elektr. Haushaltgeräte sowie Küchenstudio

SCHLOSSHOTEL FISS GMBH (2)

Hotel

NAUDERER BERGBAHNEN AG (1)

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr inkl. Gastronomie, MA Druchschnitt

EWA ENERGIE- U. WIRTSCHAFTSBETRIEBE DER

GEMEINDE ST. ANTON GMBH (2)

Stromversorgung, Fernwärme, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Wertstoffhof,

Bauhof, Elektroinstallationen, Elektrohandel, Kundendienst

SAILER WERNER UND GÜNTHER GMBH (4)

Installation und Haustechnik, Exportanteil: 10 %

SCHLOSSHOTEL ISCHGL (1)

Hotel

GRUPPE: ARLBERG1800 RESORT (4)

Arlberg Hospiz Hotel, Hospiz Alm Restaurant, Chalet Skyfall, Alm Residence

Suiten, arlberg1800 Chalet Suiten, arlberg1800 Contemporary Art & Concert Hall,

Werner & Partner, Adi Werner Weine

MINERALÖL-EXPRESS PFEIFER GMBH (2)

Einzelhandel mit Brennstoffen

SPORTHOTEL SILVRETTA GMBH (2)

Hotel

LÖWE-BÄR HOTELS GMBH (2)

Hotels (inkl. Motels)

SCHALBER ALOIS GMBH (1)

Hotels, Restaurant, MA Jahresschnitt

HUBER HOTELS GMBH (2)

Gastronomie

GRÜNER FERDINAND & CO KG (4)

Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Hotelbedarf,

Exportanteil: 11,50 %

ORT UMSATZ 18 UMSATZ 19 MA 19 UMS./MA 19 INFO

Pians

137.700.000 145.300.000 600 242.167

Ischgl

Zams

Zams

Serfaus

Zams

Fiss

Zams

Zams

Landeck

Ischgl

Landeck

Fiss

Nauders

St. Anton am

Arlberg

Landeck

Ischgl

St. Anton am

Arlberg

Landeck

Ischgl

Serfaus

Serfaus

Galtür

Zams

88.103.000

76.425.000

71.000.000

41.000.000

41.200.000

34.557.019

31.500.000

26.472.856

24.000.000

19.330.000

17.800.000

17.100.000

12.283.146

13.300.000

12.500.000

12.085.000

12.000.000

12.000.000

11.768.371

11.585.000

10.250.000

10.200.000

10.050.000

81.898.300

77.717.000

72.290.000

41.000.000

40.200.000

36.244.777

31.500.000

27.000.999

20.000.000

19.540.000

18.400.000

17.100.000

13.922.784

13.300.000

12.500.000

12.400.000

12.000.000

12.000.000

11.768.371

11.585.000

11.400.000

10.200.000

10.050.000

gereiht nach Umsatz: Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Firmenbuch. Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes

bzw. des Rankings von 2019 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking

aufgenommen. Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.

472

355

835

319

96

259

221

519

53

149

165

108

128

84

80

118

160

5

88

83

112

110

30

RANG 1–24

173.513

218.921

86.575

128.527

418.750

139.941

142.534

52.025

377.358

131.141

111.515

158.333

108.772

158.333

156.250

105.085

75.000

2.400.000

133.731

139.578

101.786

92.727

335.000

Seite

7/51

Seite 14

Seite 47


Innovativ

gegen die

Krise

Erst recht auf dem Weg

bergauf lassen sich Vorsprung

und Markterfolg

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haben zahl reiche Tiroler Unternehmen

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entsteht. Wer die ak tuellen

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Rahmen bedingungen reagieren, sein

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Zielgruppen erschließen, Effizienz

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oder digitalen

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internationalen Partnern für Forschung,

Technologie und Entwicklung

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Die Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck

RANG 25–50

2020 2019 FIRMENNAME

25 NEU PATHOLOGIE-LABOR DR. PETER OBRIST, DR. THOMAS BRUNHUBER OG (2)

Pathologie-Labor

26 26 EMATRIC GMBH EMATRIC SYSTEMS GMBH (1)

Automatisierung, Mechatronik, Anlagebau, Exportanteil: 70 %

27 25 LANDWIRTSCHAFTLICHE GENOSSENSCHAFT LANDECK EGEN (1)

Lagerhaus

28 28 RAIFFEISENBANK OBERLAND EGEN (1)

Bank

29 31 TB BETONWERK ZAMS GMBH (1)

Herstellung und Verkauf von Transportbeton

30 27 GOIDINGER BAU GMBH (2)

Bauunternehmen

31 29 RAINALTER GMBH (4)

Installationsunternehmen für Heizung, Sanitäre, Lüftung, Alternativenergie, Bad,

Wellness, Fliesen; Rainalter GmbH, Landeck, Rainalter Samnaun AG

32 30 PATSCHEIDER SPORT GMBH (2)

Sporthandel

33 36 HOTEL ERIKA E. U. – FARID EL MANGALIFY (2)

Hotel

34 21 KAUNERTALER GLETSCHERBAHNEN GMBH (2)

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Panoramastraße, Restaurant

35 32 ELIZABETH ARTHOTEL GMBH (4)

Hotel

36 33 HOTEL MADLEIN GMBH (2)

Hotel

37 34 AUTOHAUS MASCHLER GMBH (4)

Neuwagen Fahrzeughandel: Mitsubishi, Seat, Fiat, prof. Gebrauchtwagen-,

Fahrzeughandel, Instandsetzung, Reparatur aller Marken; Exportanteil: 5 %

38 35 PROFITOOL PRODUKTIONSGMBH (2)

Produktion von Präzisionswerkzeug

39 Neu PLASELLER DOSENBERGER GMBH (2)

KFZ-Handel

40 38 PRANTAUER GMBH (1)

Bauen und Entsorgen im Tiroler Oberland, Prantauer Zams (Prantauer GmbH 100

%, Kieswerk BetriebsgmbH & Co KG, 75 %), Personal = Gruppe

41 37 ARLBERGER DORFBÄCKEREI GMBH (2)

Bäckerei

42 39 OTTO PLATTER GMBH (4)

Bauschlosserei, Metallbau

43 45 HOTEL FLIANA GMBH (1)

Hotels

44 43 ASW ASPHALTMISCHANLAGE ZAMS GMBH & CO KG (1)

Herstellung und Verkauf von bituminosem Mischgut

45 40 BERGBAHNEN KAPPL AG (2)

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr

46 41 AUTOHAUS NETZER GMBH (1)

Einzelhandel mit Kraftwagen und Instandhaltung

47 42 AIR-TECH LÜFTUNGS- U. KLIMAANLAGEN GMBH (2)

Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungs- und Klimaanlageninstallation

48 44 HOTEL POST ISCHGL GMBH & CO KG (2)

Hotel

49 NEU WALCH GMBH (1)

Kälte-, Klimatechnik, Gastronomie-Einrichtungen

50 46 EGON WILLE GETRÄNKEGROSSHANDEL UND

TRANSPORTE GMBH & CO KG (2)

Handel mit Getränken und Transport

ORT UMSATZ 18 UMSATZ 19 MA 19 UMS./MA 19 INFO

Zams

10.000.000 10.000.000 78 128.205

Landeck

Grins

Zams

Zams

Zams

Landeck

Serfaus

Nauders

Feichten

Ischgl

Ischgl

Landeck

Landeck

Zams

Zams

Pettneu am

Arlberg

Zams

Ischgl

Zams

Kappl

Landeck

Landeck

Ischgl

Landeck

Landeck

9.300.000

9.500.000

9.010.000

7.500.000

8.591.186

8.500.000

8.230.000

7.941.000

7.360.000

7.331.149

7.300.000

7.260.000

7.000.000

6.900.000

6.600.000

6.700.000

6.596.000

5.920.000

6.200.000

6.407.199

5.380.000

6.363.000

6.190.000

5.000.000

5.660.000

9.500.000

9.500.000

9.102.000

8.900.000

8.591.186

8.500.000

8.230.000

7.941.000

7.500.000

7.331.149

7.300.000

7.260.000

7.000.000

6.900.000

6.800.000

6.700.000

6.596.000

6.590.000

6.500.000

6.407.199

6.390.000

6.363.000

6.190.000

6.000.000

5.660.000

62

32

57

20

48

65

80

14

79

40

49

20

29

20

49

144

54

50

k.A.

49

11

33

50

45

46

153.226

296.875

159.684

445.000

178.983

130.769

102.875

567.214

94.937

183.279

148.980

363.000

241.379

345.000

138.776

46.528

122.148

131.800

-

130.759

580.909

192.818

123.800

133.333

123.043

Seite 56

gereiht nach Umsatz: Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Firmenbuch. Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes

bzw. des Rankings von 2019 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking

aufgenommen. Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.

* Umsatz 2018 lt. ECHO Ranking Vorjahr


Im Herzen von Landeck ist in einem mehr als hundert Jahre alten Haus

der stylisch-architektonische Optik-Store von Optik Weinseisen entstanden.

Der Familienbetrieb hat sich darauf spezialisiert, Brillengläser für die Wunschbrille vor Ort

mit modernsten CNC-Schleifgeräten zu schleifen, was für den Kunden Zeitersparnis

bedeutet. Mit einer Auswahl von über 3.000 Brillenfassungen punktet Optik Weinseisen weit

über die Grezen Tirols hinaus. "Wir möchten, dass Sie sich mit Ihren Brillen wohlfühlen."


Die Geschäftsführer

der Top 50 Unternehmen im Bezirk Landeck

1. HANDL TYROL GMBH Karl Christian Handl

2. SILVRETTASEILBAHN AG Günther Zanger, Markus Walser

3. GRISSEMANN GMBH Thomas Walser

4. A.Ö. KRANKENHAUS

ST. VINZENZ BETRIEBSGMBH

Bernhard Guggenbichler

5. SEILBAHN KOMPERDELL GMBH Georg Geiger, Stefan Mangott

6. FALCH GMBH Stefan Falch, Renate Falch

7. FISSER BERGBAHNEN GMBH Bernhard Pregenzer, Hubert Pale

8. LUZIAN BOUVIER HAUSTECHNIK & FLIESEN GMBH Erwin Bouvier jun.

9. SOZIALE EINRICHTUNGEN DER BARMHERZIGEN

SCHWESTERN ZAMS BETRIEBSGMBH

Bernhard Guggenbichler

10. KOFLER GEBRUEDER GMBH Martin Kofler, Anton Kofler

11. HOTEL TROFANA ROYAL GMBH Johann von der Thannen,

Alexander von der Thannen

12. MUELLER ELEKTRO GMBH & CO KG Markus Müller, Johannes Müller

13. SCHLOSSHOTEL FISS GMBH Simone Domenig, Bernadette Domenig

01 03 04

Karl Christian Handl Thomas Walser Bernhard Guggenbichler

Handl Tyrol

Grissemann GmbH A.Ö. Krankenhaus St. Vinzenz BetriebsgmbH

14. NAUDERER BERGBAHNEN AG Georg Schöpf

15. EWA ENERGIE- UND WIRTSCHAFTSBETRIEBE

DER GEMEINDE ST. ANTON GMBH

Karl Schobel, Markus Strolz

16. SAILER WERNER UND GÜNTHER GMBH Günther Sailer

Florian Sailer, Dominik Sailer

17. SCHLOSSHOTEL ISCHGL Arnold Tschiderer

18. GRUPPE: ARLBERG1800 RESORT Herman Semlitsch, Florian Werner

19. MINERALÖL-EXPRESS PFEIFER GMBH Karl Pfeifer

20. SPORTHOTEL SILVRETTA GMBH Peter Zangerl

21. LÖWE-BÄR HOTELS GMBH Heinrich Josef Heymich

22. SCHALBER ALOIS GMBH Alois Schalber, Rosa Schalber

23. HUBER HOTELS GMBH Thomas Huber, Adele Zangerle

24. GRÜNER FERDINAND & CO KG Andreas Grüner, Bernhard Grüner

25. PATHOLOGIE-LABOR DR. PETER OBRIST -

DR. THOMAS BRUNHUBER OG

Peter Obrist, Thomas Brunhuber

26. EMATRIC GMBHEMATRIC SYSTEMS GMBH Rainer Haag, Thomas Weiskopf

27. LANDWIRTSCHAFTL. GEN. LANDECK EGEN Christoph Juen

28. RAIFFEISENBANK OBERLAND EGEN Roger Klimek, Mathias Haselwanter

13

Bernadette u. Simone Domenig

Schlosshotel Fiss

18 22

Florian Werner Rosa und Alois Schalber

arlberg1800 RESORT Schalber Alois GmbH

29. TB BETONWERK ZAMS GMBH Marco Schöpf

30. GOIDINGER BAU GMBH Martin Keuschnigg, Herbert Pichler

10 31. RAINALTER GMBH Andreas Maurer-Weinold

32. PATSCHEIDER SPORT GMBH Franz Patscheider

33. HOTEL ERIKA E. U. – FARID EL MANGALIFY Farid El Mangalify

34. KAUNERTALER GLETSCHERBAHNEN GMBH Beate Rubatscher-Larcher

35. ELIZABETH ARTHOTEL GMBH Mirjam Aloys

36. HOTEL MADLEIN GMBH Madeleine Aloys-Liebhauser

37. AUTOHAUS MASCHLER GMBH Gerald Walter, Johann Weiskopf

38. PROFITOOL PRODUKTIONSGMBH Walter Jungblut, Andrea Stigger

39. PLASELLER DOSENBERGER GMBH Emanuel Jahn

40. PRANTAUER GMBH Anton Prantauer, Thomas Prantauer

41. ARLBERGER DORFBÄCKEREI GMBH Christian Ruetz, Markus Delorenzo,

Norbert Fagschlunger

42. OTTO PLATTER GMBH Josef Platter, Karoline Platter

43. HOTEL FLIANA GMBH Christian Eiterer, Hildegard Eiterer

44. ASW ASPHALTMISCHANLAGE

ZAMS GMBH & CO KG

Paul Josef Tschol

45. BERGBAHNEN KAPPL AG Andreas Kleinheinz

46. AUTOHAUS NETZER GMBH Manfred Netzer

47. AIR-TECH LÜFTUNGS-

U. KLIMAANLAGEN GMBH Erwin Bouvier, Wolfgang Felbermayr

48. HOTEL POST ISCHGL GMBH & CO KG Eva Wolf

49. WALCH GMBH Stefan Walch

Renate Walch, Philipp Walch

50. EGON WILLE GETRÄNKEGROSSHANDEL

UND TRANSPORTE GMBH & CO KG

Dietmar Wille, Werner Gastl

26 28

40

Thomas Weiskopf und Rainer Haag Roger Klimek

Anton Prantauer

ematric GmbH

Raiffeisenbank Oberland eGen Prantauer GmbH

24 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Tyroler

qualität.tirol


Wussten Sie schon …?

Welche uralten Schätze in Landeck zu finden sind? Warum es

Zammer und nicht Zammser heißt? Oder was der Ausdruck

„Håbrgóaß “ bedeutet?

… dass die mittelalterliche Römerbrücke in

Tösens vermutlich die älteste Brücke Tirols ist?

… dass die ältesten noch erhaltenen Spielkarten des deutschsprachigen

Raums im Museum des Schloss Landeck bestaunt werden können?

… dass der geografisch höchste

Punkt des Jakobswegs bei St.

Anton zu erwandern ist? (Maiensee)

Bild links: St. Anton am Arlberg,

Stanzertal, Hirschpleiskopf

… wie Oberländer Kasmuas gemacht wird?

Oberländer Kasmuas

Zutaten:

ca. 4-5 EL Butterschmalz

ca. 4-5 EL Mehl

ca. 800 bis 900 ml Wasser (oder

Milch)

ca. 180 g Maisgrieß (grob gemahlen)

ca. 300 g Bergkäse oder Rässkäse

Zubereitung: Zunächst wird aus Mehl und Butterschmalz eine Mehlschwitze

(Einbrenn) hergestellt. Anschließend wird die Einbrenn unter

ständigem Rühren mit Wasser oder wahlweise Milch aufgegossen. Der

Maisgrieß wird eingerührt, bis die Masse eindickt. Das Ganze aufkochen

lassen, dann die Hitze reduzieren und für etwa 40 bis 45 Minuten sanft

köcheln lassen, dabei jedoch nicht mehr umrühren. Schließlich noch den

Käse in längliche Streifen schneiden, in die Polenta stecken und etwas

schmelzen lassen.

… dass die richtige Bezeichnung für die

Bevölkerung von Zams und Pians

nicht Zamser und Pianser, sondern

Zammer und Pianner lautet? Die Begründung

liegt im rätoromanischen Ursprung

der Ortsnamen, die auf einer lateinischen

Nominativendung -s enden und darum im

Genitiv ohne -s gebildet werden.

… dass Finstermünz/Altfinstermünz,

an der Via Claudia Augusta gelegen, schon

vor dem 10. Jahrhundert ein wichtiger

Gerichtssitz sowie eine bedeutende Grenzbefestigung

war?

Foto: TVB Tiroler Oberland, Tirol Werbung/Aichner Bernhard, Tirol Werbung/Mallaun Josef,

Museum Schloss Landeck, Wikimedia Commons, Land Tirol historische Karten, Dietmar

Moessmer 2015, Monika Zanulin, Searchlight Pictures, Filmfond Wien 2020, Ciene Tirol

26 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Kleiner Wörterbuch-

Auszug von A bis Z

…wie man sich Landeck auf einer Karte aus dem Jahr 1561 vorgestellt hat?

Kunst & Kultur in Landeck

… dass der Schriftsteller

und Literwissenschaftler

Raoul Schrott

1964 in Landeck

geboren wurde?

… dass auch für den britischösterreichischen

Film „Baliko“ das

Kaunertal als Drehort auserkoren

wurde? (Regie: Chris Chung,

Hauptdarsteller: Jessica Henwick,

Jonathan Howard, Tom Wu).

… dass der österreichische

Schauspieler

Dietmar Moessmer

1955 in Zams geboren

wurde?

… dass für den amerikanisch-österreichischen

Kinospielfilm „Downhill“

(Regie: Nat Faxon, Jim

Rash; Hauptdarsteller:

Will Ferrell, Julia Louis-

Dreyfuss), der sein Debüt

am diesjährigen Sundance

Film Festival feierte,

das Kaunertal wie auch

Serfaus, Fiss und Ischgl die

Kulisse bildeten?

… dass Landeck und

vor allem das Kaunertal

schon häufiger in

diversen Filmproduktionen

aus Hollywood,

Europa und Indien

(Bollywood) zu sehen

waren?

… dass die Baguette-Filiale

in Landeck 2011 als

Location für Dreharbeiten

zum österreichischen

Spielfilm „Am Ende

des Tages“ diente?“

(Hauptdarsteller:

Simon Schwarz, Anna

Unterberger, Nicholas

Ofczarek)

A „a gliefali“ = ein bisschen; „Åmer“ = Gusto

B Båchpopplae = Sumpfdotterblume,

bedaitschae = erklären

D drglufnae = erfassen, bemerken, überlauern;

Duckmauser = unterwürfiger,

unaufrichtiger Mensch

E englae stechen (Bienestich);

Erzlump = großer Gauner

F fålchhårig = blondhaarig; Falott = Nichtsnutz

G géggalae = tüfteln, übergenau sein; Gángalaer

= Teufel

H hábelen = liebkosen, streicheln; Håbrgóaß

= Nachteule, pubertäres eingebildetes

Mädchen

I ibers Gsims fåhrae = zurechtweisen, anschnauzen,

unterbrechen; iechae pferchae

= hineinpressen, eng zusammenrücken

J jochalae = vor Schmerz aufschreien;

Janggr = Jacke

K káparae = wegnehmen, stibitzen; Kopfzíachae

= Polsterüberzug

L låb = geschmacklos, lau, ungesalzen;

Lamasuri = Durcheinander

M míalig = mühevoll; Muschali = kleine Kuh

N naschgalae = langsam, mit Genuss essen;

Nóul, Nolae = kindischer, einfältiger

Mensch

O óuchawåntlae = ausrutschen

P Pamperlewåssr = schwacher Schnaps;

pfludrig = zu weit, nicht passend

Q Quatrpéatsch = Feuersalamander, Molch,

Kaulquappe; quíarae = stöhnen

R Réidhaus = jemand, der gerne und viel

redet; rapplat = närrisch, irrsinnig

S schnåblae = vorlaut sein; Spundus =

Respekt, Achtung

T Tintin‘r = Sündenbock, Schuldiger; tischgaríera

= plaudern, tratschen, diskutieren

U úamål dr Gigl, úamål dr Gågl = einmal

dieser, einmal jener (Ausrede); Urviech =

Possenreißer, Unikum

V vóarnae = verscheißern; vrhóunag(g)|ae

= verspotten, schlecht machen;

vrmóunglae = vertuschen, vermischen

W wintae = es windet; wundrig, Wundrloch

= neugierig, neugieriger Mensch

Z ziefarae = ungeduldig; Zíagl = Ziegenkäse

Gerald Kurdoglu Nitsche, Miar Ouberländr.

Mundart. Kulturerbe aus dem Tiroler Oberland,

Landeck 2012

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

27


TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT

„Wir blicken zuversichtlich

in die Zukunft“

Wirtschaft. Seit ihrer Gründung im Jahr 1882 lebt die Sparkasse Imst als

führende Regionalbank im Tiroler Oberland konsequent lokales Engagement.

Den Grundstein dafür bilden die persönliche Betreuung und

Beziehung zu den Kundinnen und Kunden. Diese Strategie erweist sich

in der aktuellen Situation mehr denn je als die richtige.

Wir verstehen die Menschen,

die hier leben,

kennen ihre Bedürfnisse

und die regionalen Anforderungen. Daher

können wir in einer Krisensituation

schnell abschätzen, was unsere Partner

brauchen und was für sie entscheidend

ist. Dieses gegenseitige Verständnis hat

enormen Mehrwert für beide Seiten

– für unsere Kundinnen und Kunden

ebenso wie für uns als Dienstleister“,

verdeutlichen die Vorstände der Sparkasse

Imst, Mario Kometer und Markus

Scheiring.

„SEHEN GESUNDE

STRUKTUREN AM

MARKT“

Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie

sind auch im Tiroler Oberland

spürbar. Mario Kometer weiß, dass das

Marktumfeld fordernd wird: „Man muss

damit rechnen, dass Änderungen und

Einschränkungen in Folge von Covid-19

unseren Tourismus belasten. Umsatzrekorde

werden vorerst nicht mehr erreicht.“

Gleichzeitig sieht der Sparkassenvorstand

positive Vorzeichen: „Aus dem

engen Kontakt mit den Unternehmern

können wir den Rückschluss ziehen,

dass diese im Großen und Ganzen in

Die Sparkasse Imst nimmt ihre Verantwortung als Regionalbank für das Tiroler

Oberland wahr und setzt dabei auf Kundennähe. Hier besichtigen die beiden Vorstände

Mario Kometer und Markus Scheiring (re.) die Baustelle am Gerhardhof in

Wildermieming.

der Lage sind, die Herausforderungen

zu meistern. Wir sehen am Markt gesunde

Strukturen, Entschlossenheit

und Kreativität.“ Dazu ergänzt Markus

Scheiring: „Ein derart vielfältiges und attraktives

Urlaubsangebot, wie es unsere

Region bietet, wird weiterhin eine Nachfrage

finden. Zudem gibt es mittlerweile

starke Angebote im Sommertourismus

und auch eine entsprechende Nachfrage.

Das alles lässt uns zuversichtlich in

die Zukunft blicken.“

STRESSTEST

BESTANDEN

Die Sparkasse Imst war gleich zu Beginn

der Covid-19-Situation als Bankdienstleister

stark gefordert. Trotz der

Sicherheitsbeschränkungen galt es, die

Versorgung mit Bankdienstleistungen

und nicht zuletzt mit Bargeld sicherzustellen.

Markus Scheiring erklärt: „Wir

sind grundsätzlich auf eine Krise gut

vorbereitet. Es gibt Notfallpläne, die

uns eine Methodik und ein Bewusstsein

Fotos: Sparkasse Imst/Rudi Wyhlidal, Sparkasse Imst/Chris Walch

28 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


vermitteln, wie wir solche Situationen

systematisch angehen. Innerhalb von

zwei Tagen wussten wir deshalb, wie wir

agieren müssen. Unser System wurde

einem massiven Stresstest unterzogen.

Den haben wir bestanden, weil wir vorbereitet

waren.“ Durch das rasche Handeln

und die schnelle Unterstützung

der heimischen Wirtschaft leistete die

Sparkasse Imst einen beträchtlichen

Teil zur Bewältigung der aktuellen Situation,

wie Mario Kometer bekräftigt:

„Wir stellten mehr als 30 Millionen Euro

für Überbrückungen und Stundungen

bereit. Und das binnen kürzester Zeit.

Die Konditionen dafür sind hochgradig

kundenfreundlich. Gleichzeitig erlegten

uns die Kontrollorgane Risikorückstellungen

auf, die aus unserem starken

Tourismus-Engagement resultieren.“

GROSSE BAUVORHABEN

UMGESETZT

Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen

Situation und den regulatorischen

Auflagen steht die Sparkasse

Imst auf soliden Beinen. Als Folge der

Finanzkrise 2008 mussten alle Banken

Eigenkapitalreserven aufbauen. Daher

besteht nun ausreichend Kapital. „Außerdem

können wir mit dem aktuellen

Bedarf an unseren Bankdienstleistungen

zufrieden sein“, betont Markus Scheiring.

Er präzisiert: „In der Wohnbaufinanzierung

verzeichnen wir heuer eine

ungebrochen hohe Auftragszahl. Unsere

Veranlagungsexperten sind in diesen

unruhigen Zeiten ebenfalls gefragte

Ansprechpartner. Im Bereich der Unternehmensfinanzierungen

sehen wir bis

dato eine zufriedenstellende Nachfrage.“

Im ersten Halbjahr 2020 konnten eine

Reihe von Vorzeigeprojekten finanziert

werden, berichtet Peter Ennemoser,

Leiter KommerzCenter: „Beim ehemaligen

Gasthaus Gerhardhof in Wildermieming

entstand eine einzigartige

Gastro-, Camping- und Freizeitanlage.

Wir durften für unseren Neukunden

die Finanzierung übernehmen. Auch

die Brüder Christian und Alexander

Marent investieren heuer kräftig und

erweitern ihr 2014 errichtetes Hotel in

Fiss, ebenso Familie Gruber vom Hotel

Eggerbräu in Imst mit Komplettumbau

und Modernisierung der bestehenden

Zimmer und des Eingangsbereichs. Im

Pitztal unterstützen wir unseren Kunden,

die Hochzeiger Bergbahnen, beim

Neubau der Rotmoosbahn, im Ötztal

Simon Gstrein und Florian Schmisl von

der Bäckelar Brewery Sölden, die im

Gewebegebiet ihren Traum von einer

eigenen Brauerei verwirklichen.“

UNABHÄNGIG UND

SELBSTSTÄNDIG

Die Umsetzung solcher Vorhaben bestärken

die Vorstände auf ihrem Weg.

Sie erklären: „Es zeigt sich, dass die strategische

Ausrichtung der Sparkasse Imst

AG als Regionalbank richtig war und ist.

Mit den fünf Kernkompetenzen wohn²,

Kommerz, Freie Berufe, Private Banking

und Privatkunden stehen wir auf stabilen

Säulen. Zudem agieren wir unabhängig

„Wir sind grundsätzlich auf eine Krise gut

vorbereitet. Es zeigt sich, dass die strategische

Ausrichtung der Sparkasse Imst

AG als Regionalbank richtig war und ist.“

Vorstand Markus Scheiring

„Aus dem

engen Kontakt

mit den

heimischen

Unternehmern

erwarten wir,

dass diese im Großen

und Ganzen in der Lage

sind, die Herausforderungen

zu meistern. Wir

sehen am Markt gesunde

Strukturen, Entschlossenheit

und Kreativität.“

Vorstand Mario Kometer

und selbstständig. Unsere Kundinnen

und Kunden profitieren von raschen Lösungen

für ihre Geldangelegenheiten, da

wir Entscheidungen vor Ort treffen. Wir

investieren ausschließlich in der Region

und achten darauf, dass die Wertschöpfung

im Tiroler Oberland bleibt. Wir

sind ein verlässlicher Partner. Genau das

zeichnet uns als stabile und starke Regionalbank

aus.“

DEM GEMEINWOHL

VERPFLICHTET

Als solche ist sich die Sparkasse Imst

ihrer Verantwortung bewusst. Diese

bedeutende Rolle geht schon seit der

Gründung vor 138 Jahren über das rein

Wirtschaftliche hinaus. Für die damalige

Generation lag es auf der Hand, dass ein

Bankunternehmen soziale und gemeinnützige

Tätigkeiten wahrzunehmen hat.

„Dieser Auftrag liegt uns seither in den

Genen. Er wird nun mustergültig von

der Privatstiftung umgesetzt. Zusätzlich

haben wir mit dem heuer zum fünften

Mal ausgerufenen Förderpreis ein Instrument

geschaffen, das regionalen Initiativen

nach klar formulierten Kriterien

finanzielle Unterstützung zukommen

lässt“, erläutert Mario Kometer. <<

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

29


TOP 50 LANDECK | REGIONALITÄT

Renaissance einer Tiroler

Gerste

Regionalität. Die älteste Privatbrauerei Tirols entwickelte aus der

autochthonen Fisser Imperial Gerste zwei außergewöhnliche

regionale Bierspezialitäten.

Bis vor fünfzig Jahren wurde

die besondere autochthone

Tiroler Gerste reichlich auf

den Fisser Äckern angebaut und von

dort aus in alle Welt exportiert. Doch

dann geriet das alte Saatgut langsam

in Vergessenheit, bis die Neugier und

Entdeckerlust zweier Oberländer

Bauern, Christian Sturm und Herbert

Rock, der alten Gerste neues Leben

einhauchten.

FISSER IMPERIAL

GERSTE

Die Fisser Imperial Gerste gilt als robuste

Getreidesorte, perfekt geeignet

für die raue Lage des Oberlands und

eine Kultivierung auf magerem Boden.

Keimfähiges Saatgut für den Anbau erhielten

die Pioniere schließlich bei der

Genbank des Landes Tirol. Dort wurde

die Fisser Gerste seit 1947 erhalten,

gezüchtet und vermehrt. Schon bald

wurde die älteste Tiroler Privatbrauerei,

Zillertal Bier, Partner in diesem

Projekt und verfolgte dieses mit viel

Herzblut. Gemeinsam sollte nun aus

der Fisser Imperial Gerste eine einzigartige

Bierspezialität kreiert werden.

SPEZIELLES

SUDVERFAHREN

2013 begannen die ersten Versuche,

das Saatgut zu vermehren und die

Braueigenschaften der Gerste wurden

analysiert. Diese Analyse war allerdings

ernüchternd, verhielt sich die eiweißreiche

Fisser Gerste doch ganz anders als

reguläre Braugerste. Doch Braumeister

Peter Kaufmann gab nicht auf. In der für

„Das Tyroler Imperial

Hell ist ein wahrer

Schmeichler mit zurückhaltender

Kohlensäure,

ausgewogenem

Körper und einer wunderbaren

Trinkfreude.“

Peter Kaufmann,

Braumeister von Zillertal Bier

Fotos: Zillertal Bier

30 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Peter Kaufmann, Landwirt Christian

Sturm und Martin Lechner (v. li.).

Spezialbiere und die Produktentwicklung

errichteten Kleinbrauerei entwickelte Zillertal

Bier ein spezielles Brauverfahren für

die Fisser Imperial Gerste, das im Verlauf

der nächsten Jahre weiter perfektioniert

wurde. 2017 wurde dann in Flaurling

auch die notwendige Infrastruktur errichtet.

Die Tiroler Saatbaugenossenschaft

baute mit Unterstützung der Privatbrauerei

hier eine moderne Getreideaufbereitungsanlage

zum Sortieren, Trocknen,

Reinigen und Lagern des Getreides.

TYROLER BIER­

SPEZIALITÄTEN

Nach vier Jahren des Experimentierens

wurde die Mühe endlich mit einer ersten

vollendeten Tiroler Bierspezialität

belohnt, dem Tyroler Imperial Zwickl.

Inzwischen ist es gelungen, eine zweite

regionale Spezialität aus dem einzigartigen

Korn zu brauen, das Tyroler Imperial

Hell. Beide Biere sind ausgezeichnet

mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“,

beide zu 100 Prozent regional, zu 100

Prozent aus Fisser Imperial Gerste und

zudem ganzjährig verfügbar. Vertrieben

„Unser Anspruch ist es,

spürbar bessere Bierspezialitäten

zu brauen.

Deshalb nehmen wir

uns in der Produktentwicklung

die Zeit, die

wir brauchen, um ein

besonderes Trinkerlebnis

zu schaffen.“

Martin Lechner,

Geschäftsführer von Zillertal Bier

werden die Tyroler Imperial Bierspezialitäten

im Handel sowie in Gastronomie

und Hotellerie.

FÖRDERUNG

HEIMISCHER LAND­

WIRTSCHAFT

Mittlerweile wird die Fisser Imperial

Gerste auf etwa 70 Hektar von rund

60 Landwirten kultiviert. Angebaut

wird die neu entdeckte alte Gerste inzwischen

auch im Ötztal, im Wipptal,

im Inntal und sogar im Zillertal. Zillertal

Bier ist der exklusive Abnehmer der

Fisser Imperial Gerste und nimmt den

Bauern das Getreide garantiert zum

vierfachen Weltmarktpreis von normaler

Gerste ab. Damit soll die kleinteilige

Tiroler Landwirtschaft unterstützt und

die Wertschöpfung im Land gefördert

werden.

Seit dem Jahr 1500 wird in der Zillertaler

Brauerei Bier gebraut. Das Bekenntnis

zum Standort Tirol ist kompromisslos,

die Leidenschaft für regionale

Produkte selbstverständlich. „Wir

produzieren und verkaufen in Tirol und

arbeiten in allen möglichen Bereichen,

vom Baugewerbe bis zur Druckerei,

mit heimischen Partnern zusammen.

So wollen wir mit unserem Handeln

und unseren Projekten gemeinsam in

die Zukunftsfähigkeit unseres Landes

investieren“, erklärt Martin Lechner, Geschäftsführer

von Zillertal Bier.

Amata Steinlechner

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

31


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

Engagement für

die Region

Wirtschaft. Thomas Walser, Geschäftsführer von Grissemann, im

Interview über die Coronakrise, Chancen für die Zukunft und

erfolgreiche regionale Produkte.

„Ich denke, von der

Coronakrise wird

auch Positives zurückbleiben.

Dass das

Parken mehr kostet

als das Fliegen, das ist vielleicht

Geschichte.“

Thomas Walser, Geschäftsführer Grissemann

Regionale Schätze der Region sind unter der Eigenmarke Unsere Kostbarkeiten im

Einkaufszentrum und online unter www.unsere-kostbarkeiten.at erhältlich.

ECHO: Als Gastronomiegroßhändler

und Einzelhändler ist die Firma

Grissemann stark von der Coronakrise

betroffen. Wie haben Sie den

Anfang der Pandemie erlebt?

Thomas Walser: Mitten in der

Wintersaison hat der Lockdown

beinahe alle Bereiche unseres Unternehmens

zum Stillstand gebracht.

Das bedeutete für uns im Gastronomiegroßhandel

keine Nachfrage bei

vollem Lager. Unser Umsatz ist von

gestern auf heute um 90 Prozent eingebrochen.

Als regionales Lebensmittelgeschäft

konnten wir unsere

Kunden nicht nur im Einkaufszentrum,

sondern auch über unseren

Onlineshop mit Lebensmitteln

versorgen. In wenigen Tagen haben

wir unsere Logistik dahingehend

aufgebaut, dass wir unser Liefergebiet

im Tiroler Oberland erweitern

konnten. Außerdem haben wir unser

Onlinesortiment

erweitert. So konnten

wir beispielsweise in

der Osterzeit unseren

Kunden bei der Besorgung

ihrer Geschenke

behilflich sein. Auch

wenn der Umsatz aus

dem Onlinegeschäft

die Verluste nicht wesentlich

verringert hat,

so sind wir doch froh,

dass wir in dieser schwierigen Zeit

unseren Kunden eine schnelle Lösung

anbieten konnten.

ECHO: Wie ging es dann weiter?

Walser: Wir mussten schnell auf die

neue Situation reagieren und uns auf

eine ungewisse Zukunft vorbereiten.

Niemand wusste, wie es weitergeht,

und dennoch mussten wir schwerwiegende

Entscheidungen treffen.

Da wir nicht wussten, wie schnell

wir unser Einkaufszentrum wieder

aufsperren können und ab wann die

Fotos: Grissemann/D. Kühl

32

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Grenzen wieder für den Tourismus

geöffnet werden, haben wir uns dazu

entschieden, Kurzarbeit anzumelden.

Leider konnten wir nicht mit allen

Mitarbeitern in die Kurzarbeit gehen.

ECHO: Wie ging es Ihnen persönlich

mit dieser Situation?

Walser: Für mich als Unternehmer

und Geschäftsführer war dies die

schwierigste Zeit, die ich beruflich je

erlebt habe. Die Entscheidung, Mitarbeiter

zu kündigen, ist mir sehr schwer

gefallen. Ich hoffe, wir werden eine solche

Situation nie wieder erleben. Was

mich jedoch sehr freut, ist, dass sich im

Sommer die Lage, schneller als vermutet,

verbessert hat und wir dadurch bereits

einige Mitarbeiter wieder zurückholen

konnten. Wir haben nun wieder

etwa 300 Mitarbeiter.

ECHO: Betrafen die Kündigungen

auch Lehrlinge?

Walser: Nein. Das stand gar nicht

zur Diskussion. Auch bei den neu

aufzunehmenden Lehrlingen haben

wir keine Stelle gestrichen. Derzeit

bilden wir 36 Lehrlinge aus.

ECHO: Wie schätzen Sie die weitere

Entwicklung für die nächste Saison

ein?

Walser: Der heurige Winter wird

Einschränkungen mit sich bringen,

wir rechnen bestenfalls mit 70 bis

80 Prozent des Vorjahresumsatzes.

Tirol muss vermutlich mit Beschränkungen

bei der Personenbeförderung

durch Bergbahnen und womöglich

mit Reisewarnungen für gewisse Länder

rechnen. Gibt es z. B. eine solche

für Deutschland, würden etwa 50%

Um die Kunden auch während der Ausgangsbeschränkung

zu versorgen, wurde

der bestehende Onlineshop von Grissemann

in kurzer Zeit stark ausgebaut.

Volles Lager, aber keine Nachfrage. Große

Auswirkungen der Coronamaßnahmen

waren auch bei Eurogast Grissemann zu

spüren.

TOP ARBEITGEBERIN


Mit Produkten der Marke Systine können Gastronomen ihren Gästen ohne lange

Vorbereitungszeit frische und hochwertige Gerichte anbieten.

Prozent weniger

Gäste zu uns

kommen. Eine

Vorausplanung

bleibt somit

schwierig. Wie

bisher möchten

wir unseren

Kunden eine

große Produktauswahl

und

schnelle Lieferung

bieten.

Andererseits

„Es bringt doch nichts,

zu jammern und zu sagen,

alles ist schlecht. Es

muss ein Weg gefunden

werden, wie es weitergehen

kann. Denn es

wird weitergehen.“

wäre ein zu volles Lager riskant, falls

erneut Beschränkungen kommen

und die Nachfrage einbricht. Wir sind

stets bemüht, neue Trends zu erkennen

und Kundenansprüchen gerecht

zu werden. Corona hat uns nun auch

gelehrt, nicht zu weit vorauszuplanen.

Schnelligkeit und Flexibilität sind gefordert

und das versuchen wir nun

vermehrt, in unserem Unternehmen

umzusetzen.

ECHO: Was bedeutet Ihrer Meinung

nach die Krise für den Tourismus? War

Landeck als Tourismusregion besonders

betroffen?

Walser: Ja, da die ganze Region indirekt

oder direkt am Tourismus hängt.

Ich glaube aber, dass sich der Tourismus

wieder schnell erholen kann.

Das haben auch vergangene Krisen

immer wieder bewiesen. Mittelfristig

Thomas Walser,

Geschäftsführer Grissemann

sehe ich für den

Tourismus in der

Region enorme

Chancen. Unsere

Region bietet

ein vielfältiges

Angebot: nahezu

unberührte

Natur, Erlebnisse

für die ganze

Familie und außergewöhnliche

Attraktionen für

den Adrenalinkick.

Ich denke, dass der Tourismus in

unserer Region gestärkt aus der Krise

hervorgehen wird – auch wenn es

noch ein, zwei Jahre dauern wird.

ECHO: Wie steht es um Ihr regionales

Projekt „Unsere Kostbarkeiten“,

das Sie im September letzten Jahres ins

Leben gerufen haben?

Walser: Das Projekt ist sehr erfolgreich

angelaufen, die Nachfrage stetig

gestiegen. Die Coronakrise hat das Bedürfnis

nach Regionalität, das vorher

schon groß war, besonders intensiviert.

Manche Produkte sind relativ schnell

ausverkauft. Darum suchen wir weiter

nach heimischen Lieferanten bzw. Produzenten,

die regionale Kostbarkeiten

herstellen.

ECHO: Zeigt sich der Trend zur Regionalität

auch in der Gastronomie?

Walser: Der moderne Gast in unserer

Region weiß Qualität und Authentizität

heimischer Produkte zu schätzen.

Unsere hausintern produzierten

Burger-Pattys kommen besonders gut

an. Durch die Verarbeitung im Haus

können wir unseren Kunden Burger-

Pattys mit Fleisch von Rindern aus

der direkten Umgebung bzw. aus dem

gleichen Dorf anbieten. Wir versuchen,

auf kulinarische Vorlieben in unserer

Region genauso einzugehen wie auf

neue Angebote heimischer Partner.

Das schaffen wir durch gelebte Kundennähe

und der starken Verankerung

in der Region. Wir möchten den Gastronomen

Lösungen anbieten, die ihr

Geschäft erleichtern, kombiniert mit

dem Gedanken der Regionalität.

ECHO: Das würde vermutlich auch

auf eine weitere Marke der Firma Grissemann

zutreffen, nämlich Systine.

Was steckt hinter dieser Marke?

Walser: Seit mehreren Generationen

beweisen wir, dass wir für unsere Kunden

mehr sind als nur ein Lieferant.

Wir leben mit unseren Kunden mit,

stehen ihnen zur Seite und unterstützen

sie bestmöglich in allen Lagen. Als

wir feststellten, dass die Gastronomie

vermehrt mit Fachkräftemangel in der

Küche zu kämpfen hat, wollten wir

unsere Kunden bei dieser Herausforderung

unterstützen. Wir haben nach

einer innovativen Lösung gesucht und

Systine entwickelt. Seit Herbst 2019

fertigen unsere qualifizierten Köche

hausintern Speisen und Komponenten

an. Unsere Gastronomiekunden

schätzen die frischen Komponenten

und deren unkomplizierte Weiterverarbeitung.

Mit den Produkten von

Systine können die Betriebe ihren Gästen

– trotz Zeit- bzw. Personalmangel

– hochwertige Gerichte anbieten.

Interview: Amata Steinlechner

34 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


ADVOKATUR

DR. HERBERT SCHÖPF LL.M.

Rechtsanwalt-GmbH

Europarechtsexperte

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Großzügige Räumlichkeiten im eigenen Stöcklgebäude im Innsbrucker

Arkadenhof und in den Sprechstellen Kitzbühel und Zillertal stehen zur

Verfügung, um Ihre rechtlichen Anliegen zu besprechen und zu bewältigen!

Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht

Projektentwicklung für Wohn- und Wirtschaftsbau

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Bauträger-, Baurechts- und Wohnungseigentumsverträge

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Bauverhandlungen, Baumängel- und Werklohnprozesse

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Beratung von Auftraggebern und Auftragnehmern

Planung, Organisation und Abwicklung des Vergabeverfahrens

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TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT

„Hygiene bedeutet

Werterhaltung“

Hygiene. Multiwork ist der regionale Experte für Hygiene, Reinigung und

Hygieneprodukte, spezialisiert auf Dienstleistung und Vertrieb.

Beim Betreten des Firmensitzes von

Multiwork in Mils fällt die Aufmerksamkeit

gleich auf die ebenso schlichte

wie edle schwarze Hygienesäule, ein von Multiwork

selbst designtes und in Landeck produziertes

Produkt sowie unverkennbares Zeichen

unserer Zeit. Auch für den Hygieneexperten

kam die Pandemie plötzlich und überraschend.

Multiwork beliefert und betreut Kunden aus

Tourismus, Medizin, Gewerbe und Industrie,

im Kernmarkt Tirol sowie darüber hinaus

in ganz Österreich, Bayern und Südtirol. Im

Lockdown reduzierte sich der Vertrieb des

Unternehmens im Bereich Tourismus und Gewerbe

auf null. Im Bereich der Dienstleistung

arbeitete Multiwork für einige Kunden weiter,

insbesondere jene aus der Medizinbranche.

„Insgesamt sind wir gut über die Krise gekommen.

Dank unserer Partner war es möglich,

anfangs sehr schnell vergriffene Produkte wie

Desinfektionsmittel und Schutzmasken sehr

rasch und in gewohnter Qualität wieder liefern

zu können. Die größte Herausforderung dabei

war es, die unvergleichlich höhere Nachfrage

nach diesen Produkten mit zertifizierten qualitativen

Waren zu decken. Denn aufgrund des

Mangels an Produkten durch die hohe Nachfrage

überschwämmten nun auch viele unzertifizierte

Produkte den Markt, insbesondere

bei Handschuhen und Schutzmasken“, erklärt

Geschäftsführer Alexander Lederer.

Schlicht und doch edel – die selbstdesignten und

in Landeck produzierten Hygienesäulen von

Multiwork.

HYGIENE 2.0.

Die aufgrund der Pandemie eingeführten Hygienemaßnahmen

sind auch in weiterer Zukunft

nicht mehr wegzudenken, vor allem gilt dies für

Hygienesäulen und Desinfektionsstationen. Eine

solche Hygienesäule ist unter der Regie von

Alexander Lederers Sohn Marcel entwickelt

worden. Lederer begründet: „Zum damaligen

Zeitpunkt, während des Lockdowns, gab es

erst sehr wenige Modelle, die zudem horrend

teuer waren. Wir wollten unseren Kunden

aber ein schönes und funktionales Produkt zu

einem guten Preis anbieten, also entwickelten

wir selbst eine Hygienesäule, die tatsächlich

sehr hohen Anklang fand.“ Wurden zu Beginn

der Pandemie noch Maßnahmen wie Vernebelungsgeräte

oder Ozonatoren zur Desinfektion

Fotos: Multiwo rk

36 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


„Das Ziel von hygienischen

Maßnahmen

ist die Werterhaltung

von Gebäuden und

Materialien.“

Alexander Lederer

Geschäftsführer von Multiwork

Dank Unterstützung der Raiffeisenbank Oberland kann das neue Firmengebäude

realisiert werden.

der Luft eingesetzt, so ist mittlerweile

erwiesen, dass eine gründliche und

saubere Reinigung der Oberflächen zur

Beseitung der Viren ausreicht.

ZUKUNFTSIMPULSE

2020 begann Multiwork mit der Entwicklung

erster eigener Produkte.

2021 wird mit dem Bau des neuen,

größeren Firmensitzes in Fließ der

nächste Meilenstein gesetzt. Der neue

Standort soll ausreichend Platz für Büroräume

mit digitalen Info-Ständen

bieten, die es Multiworks Lieferanten

und Produzenten ermöglichen, sich

und ihre Produkte über Bildschirme

zu präsentieren. Ebenso soll der neue

Firmensitz ein großes Lager sowie

ein kleines Schulungszentrum beherbergen.

„Wir möchten unser Personal

bestmöglich schulen und dies auch

unseren Kunden, z. B. in der Gastronomie,

anbieten, um in Sachen Hygiene

stets auf dem neuesten Stand zu

bleiben. Mit den Schulungen möchten

wir 2022 beginnen.“ Lederer ist

Unternehmer aus Leidenschaft und

meint: „Wachstum ist unser Ziel, aber

ordentlich, langsam und mit Sinn.“

Amata Steinlechner

katrin | www.praxmarer.net

HYGIENE

AUS LEIDENSCHAFT

IHRE ALTERNATIVE

IN TIROL

office@multiwork.at

www.multiwork.at


TOP 50 LANDECK | WIRTSCHAFT

Glücksoase Garten

Durch Kompetenz, Verlässlichkeit und Know-how erfüllt der Familienbetrieb

Gartenerlebnis Lutz seinen Kunden ganz persönliche Gartenträume.

Obgleich der durchschnittliche

Garten stets kleiner

wird, ist sein Stellenwert

als Ort des Glücks und der Auszeit

ungebrochen. Keineswegs erst seit Corona,

doch seither noch mehr, steht ein

schöner Garten bei vielen Menschen

hoch im Kurs. Insbesondere die Solitärstellung

ganz außergewöhnlicher

Pflanzen erfreut sich großer Beliebtheit.

Gartenerlebnis Lutz ist der kompetente

Ansprechpartner in allen Angelegenheiten

rund um das Thema Garten in

Dienstleistung und Verkauf. Von der

professionellen Gartenplanung bis

zur baulichen Umsetzung und laufenden

Pflege-, Instandhaltungs- und

„Wir zaubern erweiterte

Wohnräume und das

persönliche Gartenerlebnis

für den Kunden,

denn ein Garten bedeutet

Emotionen.“

Anita Lutz, Geschäftsführerin

Servicearbeiten wird alles angeboten.

Ob Begrünung, Entwässerung oder

Bepflasterung, Wasser-, Stein-, Holz-,

oder Metallarbeiten, Bachlaufgestaltung,

Schwimmteich, Hot Pot oder

Pool, Außensauna oder Beleuchtung,

Gartenerlebnis Lutz erfüllt jeden Gartentraum.

Kein Garten ist dabei zu

klein oder zu groß. Rund die Hälfte

der Kunden stammt aus dem privaten,

die andere Hälfte aus dem Beherbergungs-

und Gastronomiebereich. Darüber

hinaus können bei Lutz auch

Gartenmöbel sowie alle erdenklichen

Accessoires zur Gartenverschönerung

und -dekoration erworben werden.

Gartenerlebnis Lutz bietet alles für

den Garten aus einer Hand. „Geaht it

gibt‘s it. Unser Team ist jung und sehr

gut geschult. Die Krönung unserer Arbeit

sind unsere zufriedenen Kunden“,

betont Geschäftsführer Andreas Lutz.

WACHSTUM

2003 als Zwei-Personen-Unternehmen

vom Ehepaar Lutz gegründet, hat sich

das Unternehmen bis heute auf ca.

25 Mitarbeiter vergrößert. Der älteste

Sohn Julian Lutz absolvierte von 2009

bis 2013 die Gartenbaufachschule

Langenlois, legte anschließend erfolgreich

die Meisterprüfung ab und ist

ebenfalls im Betrieb tätig. „Das ist nicht

selbstverständlich und wir schätzen das

sehr“, meint Anita Lutz. Das neueste

Projekt des Familienunternehmens ist

die Firmenerweiterung am Standort

Sauersteinweg 1. Schon bald soll dort

ein Erlebnisverkauf mit ausgewählten

Pflanzenunikaten, großen Pflanzen, Materialien

wie winterharten Hölzern oder

Pflasterutensilien ebenso wie außergewöhnlichen

Gartenaccessoires und Gestaltungselementen

angeboten werden.

Für den Do-it-yourself-Kunden wird

zudem ein kreisverkehrartiger Drive-in-

Service eingerichtet. „Wir möchten dem

Kunden alles zur Verfügung stellen und

ihm mit Rat und Tat in sämtlichen Fragen

rund um das Thema Garten zur Seite

stehen“, resümiert Julian Lutz. Er befasst

sich für den neuen Standort nicht

Fotos: Lutz, Steinlechner

38 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


„Einen Garten zu gestalten,

ist wie die

Arbeit an einem Kunstwerk,

höchst individuell

und maßgeschneidert

für den Kunden.“

Andreas Lutz, Geschäftsführer

„Dem Wandel wohnt ein Zauber inne, nicht dem Stillstand“, glaubt Familie Lutz.

zuletzt mit integrativem Pflanzenschutz

und hält fest: „Das richtige Maß bedeutet

hier: So wenig

wie möglich und so

viel wie nötig. Einen

Baum zu pflanzen,

bedeutet immer, einen

Schritt in eine

bessere Zukunft zu

tun.“ Auch soll mit

der Firmenerweiterung

Platz für sich regelmäßig verändernde

Präsentationsflächen entstehen,

die Gartenideen und -neuheiten vorstellen

sollen. Die Filiale in der Prutzer Hintergasse

4 bleibt als Kommunikationszentrum

und mitsamt dem bestehenden

umfangreichen Dekorationssortiment

erhalten. Der Schaugarten bleibt ebenfalls

an Ort und Stelle, wird jedoch bald

von einem Schauteich ergänzt werden.

„Die Kunst, einen

Garten zu planen, besteht

darin, das richtige

Maß zu finden.“

„Mit dem Kunden ein Beratungsgespräch

im Schaugarten zu führen, ist ein

besonderes Erlebnis,

weil Garten Emotion

bedeutet, man umgeben

ist von ganz besonderen

Gerüchen

und Bildern“, erläutert

Anita Lutz. Die

Firmenerweiterung

wird unterstützt von

der Raiffeisenbank Oberland, d. h. von

langjährigen Partnern und Vertrauten

von Gartenerlebnis Lutz.

Julian Lutz, Gärtnermeister

LEIDENSCHAFT GARTEN

Andreas Lutz erklärt: „Das Besondere

an der Gartenarbeit ist, dass jeden Tag

etwas geschaffen wird, dessen Ergebnis

am Ende des Tages sichtbar ist. Das ist

ein sehr gutes Gefühl und beflügelt uns

und unsere Mitarbeiter. Zwar ist man

bei der Gartenarbeit, die schwere körperliche

Arbeit ist, Wind und Wetter

ausgesetzt, doch wird man durch die

sichtbaren Ergebnisse der eigenen Leistung

reichlich entlohnt. Verlassen wir

unsere Kunden, so sind diese zuallermeist

begeistert und tragen ein Lächeln

im Gesicht. Diese Begeisterung überträgt

sich auf uns und unsere Mitarbeiter.

Am schönsten ist es, einen Garten

auch nach seiner Errichtung weiter

zu betreuen, ihn ein oder zweimal im

Jahr zu besuchen und zu beobachten,

wie er wächst und gedeiht. Denn die

Entwicklung des Gartens beginnt ja

erst, nachdem er fertig gebaut ist. Viele

Bäume pflanzen wir im Grunde für die

kommende Generation. Es dauert, bis

wir sie bewundern können.“

Amata Steinlechner

IHR GARTENGESTALTER

IM TIROLER OBERLAND

Wir unterstützen Sie gerne bei

Ihrem nächsten Gartenprojekt! Hintergasse 4 · 6522 Prutz · Tel.: 0650 6522000

E-Mail: office@gartenerlebnis-lutz.com

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UMIT | PROMOTION

Studium

mit Fokus

auf die alpine Tourismus-,

Gesundheitsund

Freizeitwirtschaft

Das Studium Wirtschaft, Sportund

Gesundheitstourismus

setzt auch im sechsten Jahr

seines Bestehens seine positive Entwicklung

fort. Die Studienleiter der universitären

Ausbildung in Landeck, Univ.-Prof.

Mag. Dr. Gottfried Tappeiner von der

Universität Innsbruck und Priv.-Doz.

Mag. Dr. Peter Heimerl von der Privatuniversität

UMIT TIROL in Hall, werden

im Herbst 2020 wieder mehr als 60

Erstsemestrige begrüßen dürfen.

KLARE MISSION

Mit der Mission „Wir generieren und vermitteln

Wissen über die Gesundheitsund

Sporttourismuswirtschaft in Form

von Forschung, akademischer Lehre

und Projekten“ wird das Bachelorstudium

Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus

seit Herbst 2014 in Landeck

in Form eines Joint-Degree-Programms

gemeinsam von der Privatuniversität

UMIT TIROL und der Leopold-Franzens-Universität

Innsbruck durchgeführt.

Das bedeutet, dass die bereits über 100

Absolventinnen und Absolventen dieses

Programms von beiden Universitäten

graduiert wurden. Derzeit gibt es in Landeck

ungefähr 300 aktiv Studierende.

Das Studium verknüpft eine grundlegende

wirtschaftswissenschaftliche

Ausbildung (v. a. in Betriebswirtschaft

und Unternehmensführung, Volkswirtschaft

und Regionalentwicklung sowie

Recht) mit aktuellen gesundheits-, tourismus-

und sportwissenschaftlichen

Themengebieten. Es stellt somit die

Jährliches Highlight für die Studierenden in Landeck: die

akademische Abschlussfeier mit der Überreichung der Diplome.

Foto: Akademische Feier November 2019

berufsqualifi zierende Basis eines universitären

Ausbildungswegs vom Bachelor

über den Master bis hin zum Doktorat

dar. Als logische Weiterentwicklung

des Bachelor-Studiums wird heuer bereits

zum zweiten das Master-Studium

„Nachhaltige Regional- und Destinationsentwicklung“

angeboten. Daran kann

beispielsweise das Doktorat-Studium

„Sportmedizin, Gesundheitstourismus

und Freizeitwirtschaft“ angeschlossen

werden.

HERVORRAGENDE

VERNETZUNG

Als Studienstandort bietet Landeck mit

seiner Lage mitten im touristischen Geschehen

eine hervorragende Vernetzung

in der touristischen Praxis. Praktika

bzw. Projekte sind integrale Bestandteile

des Programms. Sie sind ein Instrument

zum Transfer des Gelernten in die Unternehmen.

Dabei wird Wert darauf

gelegt, stets theoriegeleitet am Stand

der Forschung und methodisch fundiert

vorzugehen.

Die Absolventen des Studiums werden

dazu qualifi ziert, komplexe Aufgabenstellungen

der Unternehmensführung

und der Regionalentwicklung einer

innovativen Lösung zuzuführen. Sie sind

auch in der Lage, unternehmerische

und regionalpolitische Verantwortung zu

übernehmen. Besonderes Augenmerk

wird auf die Entwicklung innovativer und

nachhaltiger Konzeptionen für den alpinen

Gesundheits- und Sporttourismus

gelegt.

Mögliche Berufsfelder für die Absolventen

liegen in der Hotellerie und Seilbahnbranche,

bei Fitness- und Wellnessunternehmen

sowie Eventagenturen, bei

Beratungsunternehmen im Tourismusbereich

und bei Tourismusverbänden

und Regionalentwicklungsinstitutionen.

ENGE KOOPERATION

Sechs Jahre nach Start des Studiums im

Herbst 2014 können Tappeiner und

Heimerl eine absolut positive Bilanz

ziehen: „Ganz besonders freuen wir

uns über den Umstand, dass regionale

touristische Einrichtungen und Unternehmen

von Anfang an die Gelegenheit

nützen und gemeinsam mit den Studierenden

Praxisprojekte erarbeiteten

und jetzt auch durchführen. Auch die

Zusammenarbeit mit der Stadt Landeck

und mit der Tourismuswirtschaft funktionierte

von Anfang an bestens“, loben

Tappeiner und Heimerl. „Die Stadt Landeck

unterstützt den Studiengang, wo

immer es möglich ist. Die Gemeinde

hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen

der Lehrenden und Studierenden“,

sagen die Studienleiter.

Auch die (Tourismus-)Wirtschaft und

die Verbände nicht nur im Bezirk Landeck,

sondern auch in den benachbarten

Bezirken, würden großes Interesse

am Studium zeigen. In den vergangenen

sechs Jahren konnten einige sehr interessante

Studienprojekte gemeinsam

umgesetzt werden. Diese Kooperationen

sollen jetzt kontinuierlich auf- und

ausgebaut werden.

Foto: UMIT


Besseres Studium,

bessere Chancen.

Studium.

Jetzt informieren unter

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Chance.

Kompetenz.

UMIT TIROL – Die Tiroler Privatuniversität bietet Lehre auf höchstem Niveau

und eine intensive, hochwertige universitäre Ausbildung.

Moderne Infrastruktur, kleine Studierendengruppen und international anerkannte

Professoren, Gastprofessoren und Lehrpersonen bieten ideale Voraussetzungen

für ein erfolgreiches Studium.

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TOP 50 LANDECK | STEUERN

Lotsen in Coronazeiten

Wirtschaft & Steuern. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer führen ihre

Mandanten durch die Krise.

Eine Verunsicherung an den

Finanzmärkten durch die

Ausbreitung des derzeit allgegenwärtigen

Coronavirus kann kaum

von der Hand gewiesen werden. Entscheidend

für die weitere Entwicklung

beider Krisen wird sein, dass es

der Politik zum einen gelingen wird,

die Ausbreitung der Erkrankungen

einzudämmen und zum anderen die

Panik der Anleger auf den Märkten

abzuschwächen.

Grundsätzlich hat sich die vergleichsweise

gute Lage der Weltwirtschaft

durch diesen harten Schock

nämlich nicht geändert. Um ja nicht

in eine Krise hineinzuschlittern, die

länger anhalten sollte, ist es notwendig,

die richtigen Weichenstellungen

vorzunehmen.

FINANZKRISE

Bereits bei der letzten Finanzkrise

hat sich herauskristallisiert, dass vor

allem die mittelständischen, meist

inhabergeführten Unternehmen sehr

intelligent auf Krisen reagieren. Sie

sparen sich nicht zu Tode oder stoppen

schon begonnene Projekte, sondern

schaffen neue Handlungsfelder.

Um die derzeitige Vertrauenskrise

zu überwinden, bedarf es echter, ehrlicher

und authentischer Führungspersönlichkeiten.

Klaus Hilber, Präsident der Kammer der

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

VERLÄSSLICHE PARTNER

Erfolgreiche Unternehmen brauchen

verlässliche und kompetente Partner.

Es sind SteuerberaterInnen, die Firmen

von der Unternehmensgründung

bis hin zur Unternehmensnachfolge

begleiten. Erfahrung und laufende

Weiterbildung garantieren auch in

Krisenzeiten Beratung auf höchstem

Niveau.

Da für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

lebenslanges Lernen

unerlässlich ist, um für ihre Klienten

die unzähligen gesetzlichen Änderungen

im Steuer- und Unternehmensrecht

im Blick zu behalten,

sieht sich die Landesstelle Tirol der

KSW verpflichtet, einerseits ihren

knapp 800 Mitgliedern in vielfältigen

Kooperationen spezialisierte

Zusatzausbildungen anzubieten

und andererseits Studierende für

die verschiedensten Berufsbilder in

Wirtschaftstreuhandkanzleien zu

begeistern.

LOHN-

VERRECHNUNGSCAMP

Im Juli 2021 startet das Lohnverrechnungscamp

Tirol in seine vierte Auflage.

Das dreiteilige Camp besteht aus

einem Grundkurs in der Lohnverrechnung

(Basiscamp), einer Praktikumszeit

in einer WT-Kanzlei (Praxiscamp)

zum Umsetzen des Erlernten und als

Abschluss aus einer schriftlichen und

mündlichen Prüfung (Prüfungscamp).

Die AbsolventInnen verfügen im Anschluss

über das notwendige Knowhow,

um studienbegleitend in den

Lohnverrechnungsabteilungen von

WT-Kanzleien mitzuarbeiten.

RECHNUNGSWESEN &

UMSATZSTEUERRECHT

Der Universitätskurs Praxisorientiertes

Rechnungswesen & Umsatzsteuerrecht

kann ab September 2021

besucht werden. Mit dieser Ausbildung

können BerufswechslerInnen,

MaturantInnen und StudentenInnen

praxisorientiertes Basiswissen im

Bereich der Buchhaltung, Anlagenbuchhaltung

und der Erstellung

von Jahresabschlüssen erwerben,

hautnah miterleben und Wissen zur

sofortigen Umsetzung in der Praxis

transferieren.

Der Kursunterricht findet über drei

Wochen (Montag bis Donnerstag

ganztätig) statt und ist in fünf Themenblöcke

gegliedert. Wöchentlich

am Samstag gibt es eine schriftliche

Prüfung. Die Abschlussprüfung findet

im Oktober statt. Absolventen

erhalten ein Zertifikat der Universität.

Foto: Die Fotografen

42 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Viele haben Rechnungswesen

gelernt, aber nicht verstanden. Mit

diesem Kurs wird das Verständnis für

Buchhaltung zur Selbstverständlichkeit!

UNIVERSITÄTS-

LEHRGANG

Eine Neuauflage erfährt auch der Universitätslehrgang

Steuerrecht, Rechnungslegung

und Rechnungswesen,

welcher im Oktober 2021 zum bereits

dritten Mal angeboten wird. Während

der Lehrgang für alle Berufsbefugten

eine hervorragende Vertiefung in den

einzelnen Lehrgangsbereichen bringt,

stellt er für Berufsanwärter eine wertvolle

Fachinformation dar. Das Vortragenden-Team

im Universitätskurs

setzt sich ausschließlich aus hervorragenden

Praktikern ihres jeweiligen

Spezialgebiets zusammen.

Eine fundierte Ausbildung ist eines

von vielen Werkzeugen, welches

ermöglicht, kritische Situationen

richtig einzuschätzen und in gemeinsamen

Kraftanstrengungen meistern

zu können.

Keiner von uns kann zum jetzigen

Zeitpunkt seriös abschätzen, was die

nächste Zukunft für uns alle bringen

mag. Sicher ist, dass solides Wissen

zu jeder Zeit eine gute Investition ist.

Daher kann ich allen Interessierten

ans Herz legen, sich für eine der Ausbildungsschienen,

die in Kooperation

mit der Universität Innsbruck angeboten

werden, zu entscheiden.

Für weitere Details zu unseren

Ausbildungsformaten kontaktieren

Sie bitte die KSW Landesstelle Tirol

unter 0512 58 90 12.

BERUFE MIT ZUKUNFT UND BESTEM IMAGE

Lohnverrechnungscamp

Universität Innsbruck

Summer School 2021

nächster Start: Juli 2021

Basiscamp - Praxiscamp -

Prüfungscamp

Der unerwartete Einstieg in

Ihre berufliche Karriere!

Universitätskurs

Praxisorientiertes Rechnungswesen &

Umsatzsteuerrecht

nächster Start: September 2021

Ihr fachliches Fundament

im Rechnungswesen durch

anwendungsbezogene

Wissensvermittlung.

Universitätslehrgang

Steuerrecht, Rechnungslegung

und Rechnungswesen

nächster Start: Oktober 2021

Die postgraduale Ausbildung

für alle Steuer- und Bilanzrecht

Interessierten.

Museumstraße 34/6 | 6020 Innsbruck

Tel.: 0512/589012 | Mail: tirol@ksw.or.at

www.ksw.or.at


TOP 50 LANDECK | INTERVIEW

Von der Vielfalt am Land

Wirtschaft. Steuerberater Matthäus Spiss über die Aufgaben eines Beraters im

ländlichen Raum und die Bedeutung der Mitarbeiter.

ECHO: Sie sind Steuerberater in St.

Anton am Arlberg. Was unterscheidet

Ihre Arbeit von der Arbeit eines

Kollegen im urbanen Raum?

Matthäus Spiss: Unsere Arbeit

und die der Kollegen im urbanen

Raum unterscheidet sich grundsätzlich

nicht. Wir erledigen alle die gleichen

Aufgaben. Wir unterscheiden

uns dahingehend, dass wir Steuerberater,

respektive alle Rechtsberater,

am Land oft die ersten und einzigen

Ansprechpartner in so gut wie allen

Rechtsfragen sind. Auch wenn

wir viele Fragen nicht beantworten

können und dürfen, so begleiten wir

unsere Klienten gerne, bis sie ihre

gesuchte Lösung gefunden haben.

ECHO: Mit welchen Anliegen

kommen die Menschen zu Ihnen?

Spiss: Die Klienten kommen zu

uns mit so gut wie allen Angelegenheiten,

die ihr Leben, ihre Familie

und ihre Unternehmen betreffen.

Wir helfen bei der Finanzierung

der privaten Wohnungen über die

Gründung von Unternehmen bis zu

deren Übergabe an die nächste Generation.

Wir machen Bilanzen, helfen

bei verschiedensten Formularen

und manchmal hören wir einfach

nur zu und führen ein persönliches

Gespräch.

ECHO: Warum ist es Ihnen wichtig,

bei diesen Anliegen behilflich zu

sein, auch wenn es sich nicht um Ihre

Kernkompetenz handelt?

Spiss: Das Leben am Land ist immer

noch von Gemeinschaft und

persönlichem Kontakt geprägt. Man

grüßt sich, tauscht ein paar freundliche

Worte aus, ist gemeinsam in

einem Verein tätig. Wir leben in unserer

Region und mit unserer Region.

Und wollen hier unseren Beitrag

leisten.

ECHO: Wie sehr verändert die Digitalisierung

Ihre Arbeit und auch das

Verhältnis zwischen Stadt und Land?

Spiss: Durch die Digitalisierung

wird unsere Arbeit leichter. Wir brauchen

die Stadt nicht mehr, um wichtige

Aufgaben zu erledigen. Die Wege

werden kürzer und wir können somit

mehr Leistungen bieten.

ECHO: Ein Thema, das in den letzten

Jahren in vielen Branchen an Bedeutung

gewonnen hat, ist das Thema

Mitarbeiter. Dabei geht es zum

einen um das Finden der geeigneten

Mitarbeiter, aber auch um Themen

wie Mitarbeiterzufriedenheit. Wie

ist Ihre persönliche Erfahrung mit

diesem Thema und welche Entwicklungen

nehmen Sie bei Ihren Kunden

wahr?

Spiss: Die Mitarbeiter sind die wichtigste

Ressource eines jeden Unternehmens.

Die Idee der Unternehmer,

ihre Struktur oder ihr Konzept kann

noch so gut sein, ohne gute Mitarbeiter

ist kein gutes Produkt möglich.

Es wird immer schwieriger, gute und

motivierte Mitarbeiter zu finden. Aber

Foto: Patrick Bätz, Privat

44 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


es gibt sie und sie müssen in unseren

Augen gut behandelt werden. Eines

unserer wichtigsten Ziele ist die Mitarbeiterzufriedenheit.

Je motivierter

und freier eine Person arbeiten kann,

desto besser ist sie. Wir versuchen,

unseren Mitarbeitern eine Perspektive

für die Zukunft zu bieten, einen sicheren

und vor allem gleichmäßigen

Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen

und ein gutes Betriebsklima zu haben.

Wir lachen viel im Büro. Auch unsere

Klienten haben einen enormen Fokus

auf Mitarbeiterzufriedenheit. Wir erleben

Teambuilding-Seminare, Ausflüge,

Weiterbildungsmöglichkeiten

und Vergünstigungen, natürlich auch

einen guten Lohn. Die Position der

Mitarbeiter hat sich gewandelt, von

einer Person, die eine Arbeitsaufgabe

erfüllen muss hin zu einem Mitglied

eines Unternehmens mit erfüllenden

Aufgaben.

ECHO: Gerade in Tirol, wo es viele

KMUs gibt, sind Firmenübergaben

ein wichtiges Thema, oftmals durch

andere berufliche Orientierungen

der potenziellen Nachfolger auch

ein schwieriges Thema. Wie sind Ihre

Erfahrungen damit und was halten Sie

für die richtige Vorgangsweise?

Spiss: Unsere Erfahrungen sind sehr

vielfältig. Von Unternehmen ohne

Nachfolger bis hin zu Unternehmen,

bei denen gleich mehrere Kinder sich

die gleiche Position wünschen. Es gibt

nach meiner Ansicht keine richtige

Vorgangsweise, sondern immer ein

Abwägen der Möglichkeiten und eine

möglichst personen- und familienbezogene

Beratung. Meines Erachtens ist

das Wichtigste ein offenes Gespräch

mit allen Betroffenen. Ein ehrlicher

Austausch über Möglichkeiten und

Wünsche. Und, hier kann ich aus eigener

Erfahrung sprechen, beide Seiten,

die Übergeber wie die Übernehmer,

müssen sich ein Gesprächsklima auf

Augenhöhe schaffen, in dem alles

angesprochen werden darf und jede

Meinung zählt. Es ist sicher kein leichter

Weg, das Familienunternehmen zu

übernehmen und weiterzubetreiben,

es kann aber eine sehr schöne und erfüllende

Aufgabe sein.

ECHO: Immer wieder ist die Rede

davon, dass die Touristiker die

Qualität ihres Angebots verbessern

möchten. Wie sehen Sie das Thema

Qualität im Tourismus?

Spiss: Wir leben Qualität im Tourismus.

Insbesondere das Tiroler Oberland

ist weltweit führend im hochqualitativen

Tourismus. Persönlicher

Einsatz, beste Produkte, modernste

Räumlichkeiten und sehr gute Infrastruktur

sind bei uns Standard. Wir

sind überzeugt davon, dass Verbesserung

das grundlegende Element

der Oberländer Unternehmer ist.

Ich darf mit Stolz sagen, dass wir enorm

ambitionierte Unternehmer auf

höchstem Niveau betreuen dürfen.

Die Qualität im Tourismus ist enorm

wichtig, denn ohne diesen Anspruch

wäre nicht aus ein paar Alpentälern

ein weltweit touristischer Hotspot

entstanden.

„Wir leben in und mit

unserer Region. Und

wir wollen hier einen

Beitrag leisten“

ECHO: Haben Sie bestimmte Themen,

auf die Sie in Ihrer Beratung besonderen

Wert legen?

Spiss: Selbstverständlich versuchen

wir alle Anliegen bestmöglich zu betreuen.

Dazu bilden sich sämtliche

Mitarbeiter permanent fort und versuchen

ihre Augen in alle Richtungen

offen zu halten. Mein besonderes Anliegen

liegt am grundsätzlichen Leben

in einem Dorf, in der ländlichen

Region. Ich versuche sehr stark, bei

jeder Beratung an die gesamte Familie

zu denken. Ein großes Anliegen

ist uns hier die Verwirklichung von

Ideen, aber auch die Berücksichtigung

der Bedürfnisse der jeweiligen

Generationen. Wir planen nach

Möglichkeit immer eine Generation

voraus. Bei steuerrechtlich strategischen

Überlegungen versuchen wir

immer Raum für die nachfolgenden

Generationen zu schaffen. Damit das

Leben in unseren Dörfern leistbar

bleibt. <<

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020

45


TOP 50 LANDECK | KRIMI

Düstere Verbrechen

Krimi. Vom tödlichen Streit unter Nachbarn, der Rache eines verschmähten

Ehetyrannen und blutdürstigen Unholden aus Böhmen

erzählen diese Geschichten.

Fotos: AdobeStock

46

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


1872 – TÖDLICHER

STREIT UNTER NACH-

BARN

Der Streit um den Alleinbesitz des gemeinsamen

Hauses streute seit Jahren

Feindseligkeit und Missgunst in die

nachbarschaftlich-verwandtschaftliche

Beziehung von Franz Z. und Josef F.

Weitum war Franz Z. als kräftiger und

grober Mann verschrien, der von vielen

gefürchtet wurde. Seine Frau Anna

W. war die Schwägerin des Josef F.,

dessen Tochter wiederum bei Franz

Z. als Magd im Dienst stand. Franz Z.

und Anna W. bewohnten den zweiten,

Anna F. und Josef F. den ersten Stock

des hüttenähnlichen Baus.

TRUNKENE ESKALATION

Am 29. Juni 1872 eskalierte die angespannte

Situation. Franz Z. kam

betrunken nach Hause und hatte sich

gerade zu seiner Frau und Magd in den

zweiten Stock des Hauses begeben, als

die Haustür heftig zugeknallt wurde.

Franz Z. bemerkte verärgert, er werde

nun hinuntergehen und den Übeltäter,

Josef F., würgen. Schockiert baten die

Frauen Franz Z. darum, von seinem

Ansinnen abzulassen und tatsächlich

schien er einzulenken.

Doch Franz fand keine Ruhe, die

Wut in ihm schäumte und er stieg

von seiner Kammer wieder hinab in

den ersten Stock. Anna W. hörte ihren

Mann, und wenig später Josef F. ausrufen:

„Ich bitt dich, Franz, lass mich gehen!“

Noch während Anna W. Anna

F. weckte, um ihr von dem Gehörten

zu berichten, vernahmen die beiden

Frauen einen langgezogenen schrecklichen

Schrei und anschließend einen

lauten Knall, als würde jemand hart zu

Boden prallen.

Aus Furcht regten sich die beiden

Frauen die ganze Nacht hindurch

nicht. Gegen fünf Uhr morgens stieg

Franz Z. hinauf in die Kammer zu seiner

Frau. Auf seinem Weg traf er Anna

F., die sich gerade ihr Kirchgewand

holen wollte, als sie ihren Vater leblos

auf dem Boden liegend entdeckte.

Sogleich stellte sie Franz Z. zur Rede,

woraufhin dieser entgegnete: „Er wird

wohl hin sein!“, und daraufhin selbst

verlangte, die Nachbarn herbeizurufen.

ANGST VOR RACHE

Der Obduktionsbericht ergab, dass

Josef F. erwürgt wurde, sein Gesicht

war übersäht mit Finger- und Nageleindrücken.

Aus Angst vor der Rache

des Franz Z. trauten sich die vor

Gericht befragten Zeugen erst nach

geraumer Zeit, gegen Franz Z. auszusagen.

Stets beteuerten sie, sollte Franz

Z. je aus der Haft entlassen werden, so

wären sie gezwungen, all ihren Besitz

zu verkaufen und die Gegend für immer

zu verlassen. Selbst Franz‘ Frau,

die anfänglich wegen Mittäterschaft

verhaftet wurde, traute sich erst nach

drei Monaten, belastende Aussagen

gegen ihren Mann zu tätigen. Franz Z.

selbst leugnete alles und gab vor, von

nichts zu wissen. Er bezeichnete die

Aussagen seiner Frau und Magd als

„Weibergeschwätz“ und verwies stets

auf die im Untersuchungsprotokoll

bereits gemachten Angaben. Letztlich

wurde Franz Z. dennoch für schuldig

erklärt und zu 15 Jahren schwerem

Kerker verurteilt.

1890 – BLUTDÜRSTIGE

VAGABUNDEN

Am 9. Mai des Jahres 1890 wurde im

Gebüsch unweit der Hauptstraße bei

Radfeld ein unbekannter junger Mann

ermordet aufgefunden. Die Gerichtskommission

stellte rasch fest, dass der

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klar, dass der Erfolg einiger Voraussetzungen

bedarf:

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TOP 50 LANDECK | KRIMI

Mann wohl Opfer eines Raubmords

geworden sein müsse. Ein im Hutfutter

eingenähtes Briefkuvert erlaubte,

den Toten als Max L. aus Regensburg

zu identifizieren. Von all den Gegenständen,

die Max L. beim Verlassen des

Elternhauses bei sich trug, wurde kaum

etwas bei seiner Leiche gefunden.

JUNGE MÖRDER

Die zunächst rätselhafte Tat wurde

wenige Tage später durch einen weiteren

Raubmord, diesmal im Oberinntal,

aufgeklärt. Noch an selben Tag

wurden die mutmaßlichen Täter, ein

19-jähriger Bäckergehilfe namens Mathias

S. und ein 21-jähriger Tagelöhner

namens Franz S. festgenommen.

Mathias S. und Franz S. hatten trotz

ihrer Jugend bereits lange Vorstrafenregister

angesammelt, waren sich wohl

zufällig begegnet und hatten beschlossen,

ihre Wanderschaft in Richtung Innsbruck

gemeinsam fortzusetzen. Am

7. Mai waren sie auf der Höhe Kundls

Max L. begegnet, der die Aufforderung

der Burschen, sich ihnen anzuschließen,

ablehnte. Etwas später stichelte

Franz S., Max L. müsse Geld versteckt

haben, weil er sich ihnen nicht angeschlossen

habe. Die Burschen beschlossen

daraufhin, Max L. abzupassen

und zu ermorden. Mathias S. plante

zudem, Max L. Arbeitsbuch an sich zu

nehmen und somit dessen Identität zu

stehlen. Die Vagabunden verfolgten

Max L. und lauerten ihm auf. Franz

S. hielt Wache, gab die vereinbarten

Zeichen und Mathias S. schoss sechs

Mal von hinten auf Max L. Vor Gericht

meinte Mathias S., Franz S. sei

dann zurückgekommen und habe

ihm geholfen, die Leiche ins Gebüsch

zu ziehen und auszurauben, während

Franz S. angab, in kleiner Entfernung

zum Tatort auf Mathias S. gewartet zu

haben, der allein die Leiche geplündert

und ins Gebüsch gezerrt hätte. Auch in

weiterer Folge waren beide vor Gericht

stets bemüht, dem jeweils anderen die

Hauptschuld an den Taten zur Last zu

legen.

DER ZWEITE MORD

Am Tag nach ihrem ersten Mord

zogen die Kameraden weiter gen

Innsbruck. Als sie am 12. Mai nach

Pfunds und Nauders gelangt waren,

beschlossen sie, den Nächsten, der

ihnen begegnen sollte, zu erschießen

und auszurauben. Zu seinem Unglück

war dies der Tischler Anton W. Da

Mathias S. den Tischler bereits einige

Jahre zuvor in Steyr kennengelernt

hatte, grüßte man sich höflich und

plauderte ein wenig über diverse Neuigkeiten.

Doch dann gab Franz S. das

ausgemachte Zeichen und Mathias S.

erschoss Anton W., ebenfalls rücklings

in den Kopf. „Bäck, ich bitt dich, lass

mich gehen, ich bin selbst ein armer

Teufel“, stöhnte Anton W. noch, als

er auf dem Boden zusammensackte.

Mathias S. schoss zwei weitere Male,

warf die Leiche dann über die Straßenmauer

und sprang hinterher, um diese

auszurauben. Währenddessen befasste

sich Franz S. damit, die Blutspuren auf

der Straße mit Laub zu überdecken.

FALSCHE IDENTITÄT

Doch diesmal waren die Schüsse nicht

ungehört geblieben. Denn nur unweit

des Tatorts saßen der Wirtssohn

Rudolf F., der Waldaufseher Alois E.

sowie der Gemeindearzt Josef K. bei

einem Frühstück zusammen. Als die

Schüsse fielen, sprangen die Männer

sogleich auf und eilten in Richtung

des Tatorts. Dort trafen sie auf Franz

S., der Laub auf dem Weg verteilte,

beim Anblick der Männer jedoch in

Richtung Hochfinstermünz die Flucht

ergriff. Während Rudolf F. und Alois

E. die Verfolgung aufnahmen, blieb

der Gemeindearzt Josef K. zurück.

Fotos: AdobeStock, Wikimedia Commons

48

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


Dieser bemerkte nun Mathias S. , der

sich erfolglos zu verstecken versucht

hatte, und noch etwas unterhalb einen

regungslos am Boden liegenden

Körper. Auf Nachfrage meinte

Mathias S., er heiße Max L. und unschuldig

in eine Schießerei verwickelt

worden: „Der Falltot hat auf meinen

Kameraden geschossen und auf mich

auch, hat mich aber nicht getroffen.“

Erst jetzt fiel dem Gemeindearzt der

Revolver in den Händen des Manns

auf und er drängte diesen dazu, ihm

die Waffe auszuhändigen. Anschließend

untersuchte er die Leiche. Der

Arzt befahl dem angeblichen Max L.

an Ort und Stelle auf ihn zu warten,

während er sich auf den Weg nach

Pfunds machte, um die Gendarmerie

zu verständigen. Nach Eintreffen der

Gerichtskommission wurde Mathias

S. verhaftet. Dieser sagte nun aus, er sei

mit einem Genossen, einem 18 Jahre

alten Fleischhauer unterwegs gewesen,

als beide auf Anton W. getroffen seien.

Der Fleischhauer habe dann angefangen,

auf Anton W. wie auf ihn selbst zu

schießen, habe ihn jedoch verfehlt.

Noch am selben Abend wurde auch

Franz S. aufgegriffen und der Gendarmerie

übergeben. Bei den mutmaßlichen

Tätern wurden allerlei Gegenstände

sichergestellt, darunter ein Arbeitsbuch

auf den Namen Max L. Die

Untersuchung der Leiche von Anton

W. ergab, dass dieser zwei Schusswunden

am Kopf und zwei weitere

Verletzungen aufwies, von denen jede

einzelne bereits tödlich gewesen wäre.

Am nächsten Tag gestand Mathias S.

seine wahre Identität. Im Gerichtssaal

waren beide Täter bemüht, die Schuld

von sich selbst auf ihren Kameraden

abzuschieben. Schließlich wurde der

21-jährige Franz S. zu 19 und der

19-jährige Mathias S. zu 20 Jahren

schwerem Kerker verurteilt.

1881 – DIE RACHE EINES

GEKRÄNKTEN EHE-

MANNS

Im Sommer des Jahres 1871 heiratete

der junge Schuster Ferdinand S. die

Nauderer Amtsdienertochter Franziska

O. Das Paar zog in die Schweiz, wo

Ferdinand S. an mehreren Orten als

Schuster tätig war. Als die Familie zu-

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TOP 50 LANDECK | KRIMI

nehmend größer und das Geld knapp

wurde, zeigte Ferdinand S. immer öfter

seine gewalttätige Seite. Regelmäßig

schlug und misshandelte der sich als

Familienherrscher verstehende Mann

seine Frau und Kinder. Einmal eskalierte

der Gewaltrausch des Manns so

sehr, dass seine dreijährige Tochter, die

er mehrfach gepackt und zu Boden

geworfen hatte, an ihren Verletzungen

verstarb.

DIE HEXENPROZESSE AUF SCHLOSS LANDECK

• April 1539 gegen Agnes, Witwe des Christian am Bach, denunziert wegen

Versuchs des Giftmords an einer verfeindeten Nachbarin. Prozessausgang

unbekannt.

• Mai 1605, Mai 1606, Mai 1608 gegen Anastasia Glaser, Maria Küng, Maria

Sprinz, Marina Rappolt. Anastasia Glaser wird hingerichtet, die drei anderen

Frauen werden nach kurzer Zeit freigelassen.

• Mai 1612 gegen Barbara Juen wegen Zauberei. Sie stirbt noch im Kerker.

• Januar 1623 gegen Christina Schainger und Anna Haller wegen Hexerei. Beide

zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Das Urteil wird abgemildert: Sie

werden vor der Verbrennung durch den Scharfrichter von Hall enthauptet.

• August 1623 gegen Anna Kalb wegen Hexerei. Kein Geständnis unter Folter.

Sie wird in die Freiheit entlassen.

• August und September 1627 gegen Dorothea Hörprant wegen Hexerei. Sie

wird mitsamt ihren Zaubermitteln verbrannt.

• August 1637 bis März 1638 gegen Christina Burger und Elisabeth Klotz wegen

Hexerei, der Richter ist Severin Stöckl. Sie werden zuerst enthauptet, dann

verbrannt.

• April und Mai 1638 gegen Anna Mark und deren Töchter Anna Holzknecht,

Elisabeth Raich, Katharina Lambacher wegen Hexerei und Denunzierung der

Christina Burger und der Elisabeth Klotz. Ausgang des Prozesses nicht überliefert.

(aus „Hexenwahn“ von Hansjörg Rabanser, Haymon Verlag)

FLUCHT

Schließlich kehrte die unglückliche

Familie im März 1878 nach Nauders

zurück. Schon bald vertraute sich

Franziska O. ihrem Vater, Franz O., an,

wofür sie von ihrem Mann mit einem

Stich in den Oberschenkel und einem

kräftigen Schlag mit einer Feile ins Gesicht

bestraft wurde. Franziska O. floh

zu ihren Eltern und sollte nie mehr

zu Ferdinand zurückkehren. Auch

die gemeinsamen Kinder wurden zur

Familie der Mutter geholt. Franziska

O. verzichtete auf eine Anzeige, trat jedoch

bald eine neue Dienststelle in der

Schweiz an.

Aus Rache bemühte sich Ferdinand

S. zunächst erfolglos um eine Betrugsanzeige

gegen seinen Schwiegervater.

Als diese nicht fruchtete, begann er, der

Familie O. mit Mord zu drohen. Nach

einer Arreststrafe wegen versuchtem

Diebstahl kehrte Ferdinand S. zwar

nach Nauders zurück, zog jedoch

schon bald ebenfalls in die Schweiz.

Als Franziska O. dies wiederum erfuhr,

nutzte sie die Gelegenheit, um nach

Nauders zu ihrer Familie zurückzukehren.

Umgekehrt blieb die Rückkehr

Franziskas Ferdinand S. nicht lange verborgen.

Er kaufte einen Revolver sowie

einen Dolch und kehrte gleichsam wieder

nach Nauders zurück.

50

ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


DIE RACHE

Als die Familie O. am Abend des 1. Februar

1881 nach dem Essen noch bei

Tisch zusammensaß, rüttelte es an der

Tür. Franziska O. eilte hin und fragte,

wer da sei. Die Antwort: „Der Köhler

von Pfunds.“ Als die Tür daraufhin

verschlossen blieb, rief die Stimme so

etwas wie „Wartet‘s nur!“, dann fiel der

erste Schuss. Franziskas Mutter löschte

das Licht und versteckte sich mit den

Kindern im Nebenzimmer, ihr Vater

rannte zur Haustür, just in dem Moment,

als das Fenster eingeschlagen

und ein weiterer Schuss abgefeuert

wurde, der ihn nur haarscharf verfehlte.

Nun fielen mehrere Schüsse dicht hintereinander,

gefolgt von einer kurzen

Pause und dann weiterem Schusshagel.

Eine Kugel traf Franziska O. und verletzte

sie auf Höhe des Schlüsselbeins.

Die Frau eilte in die Küche und bewaffnete

sich mit einer Hacke. Nun erst

bemerkte sie ihre eigene Verwundung

und flüchtete in das obere Stockwerk.

Sie schrie nach Hilfe, als sie bemerkte,

dass diese bereits eingetroffen war. Die

mit Bajonetten bewaffnete Finanzwache

positionierte sich bereits. Zwei weitere

dumpfe Schüsse waren zu hören.

Dann die Ruhe nach dem Sturm.

KEINE REUE

Im Spital gestand Ferdinand S. Tat und

Motiv: Seine Frau hatte es gewagt,

ihren Mann und Herren zu verlassen.

Dies war für ihn unerträglich und er

sann seither auf Gelegenheit zur Ra-

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TOP 50 LANDECK | KRIMI

che. Als klar wurde, dass Ferdinand S.

überleben würde, verleugnete er seine

Aussage und meinte fortan, er habe

vorgehabt, sich selbst vor den Augen

seiner Frau zu erschießen, wollte jedoch

niemand anderen töten. Etwa

drei Wochen später hatte sich Franziska

O. von ihren Verletzungen erholt,

anders als ihr Vater, der etwa sechs

Wochen später verstarb.

Vor Gericht war Ferdinand S. bemüht,

seine Frau als die eigentlich

Schuldtragende darzustellen und ihr

einen unsittlichen Lebenswandel

anzudichten, als eigentlichen Grund

ihrer Rückkehr nach Nauders. Durch

ihre Treulosigkeit und Betrügerei sei er

zu seinem Racheakt getrieben worden.

Die Rückfrage bei den Schweizer Behörden

ergab ein gänzlich anderes Bild.

Ferdinand S. hatte sich verschuldet, es

drohten ihm acht Tage Arrest und die

schuldbare Krida (Bankrott), darum

hatte die junge Familie die Schweiz verlassen

müssen. Des versuchten Mords

an seiner Familie wurde Ferdinand S.

schließlich schuldig gesprochen und

zu 15 Jahren schwerem Kerker sowie

Schmerzensgeldzahlungen an seine

Frau verurteilt.

Amata Steinlechner

Quellenauswahl:

• Peter Rohregger, Mord und Totschlag im alten Tirol 1819–1919, Norderstedt

2018.

• Innsbrucker Nachrichten, 14. 2. 1873, 15. 2. 1873, 12. 9. 1890, 13. 9. 1890,

17. 6. 1881, 18. 6. 1881

• Gerald Kurdoglu Nitsche, Miar Ouberländr. Mundart. Kulturerbe aus dem

Tiroler Oberland, Landeck 2012

• Hansjörg Rabanser, Hexenwahn, Innsbruck-Wien 2006

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39 Ordinationen von Ärzten

für Allgemeinmedizin

4 Apotheken

17 Kinderkrippen

4 Postämter

10 Postpartner

42 Kindergärten

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Ärzten f. Zahnheilkunde

5 Altersheime

4 Horte 43 Volksschulen

44.362

Einwohner

28 Bäcker

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Verkaufsfläche: 21.920 m 2

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Quelle: Amt der Tiroler Landesstatistik

54 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK 2020


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