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Bearbeitung von Jugendsachen - Leseprobe

Einsatzkräfte der Polizei kommen im täglichen Dienst ständig aus vielfältigen Anlässen mit jungen Menschen in Kontakt. Das dabei notwendige Einfühlungsvermögen, das sichere rechtlich fundierte Einschreiten sowie die Durchführung der erforderlichen präventiven und repressiven Maßnahmen setzen fundierte Kenntnisse sowohl zur Phänomenologie, zu den Ursachen und der Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz als auch zu den spezifischen Bestimmungen des Jugendgerichtsgesetzes und der entsprechenden Polizeidienstvorschrift (PDV 382) voraus. Mit diesem Studienbrief stellen die Autoren die wesentlichen Tätigkeitsfelder polizeilicher Jugendarbeit – Kriminalprävention, Jugendschutz durch Gefahrenabwehr, Strafverfolgung von Jugendkriminalität – dar und rüsten Polizeibeamte mit dem dazu notwendigen Grundwissen aus. Der praxisorientierte Schwerpunkt dieses Studienbriefes liegt in der Bereitstellung von Handlungsanleitungen für die im operativen Dienst und im Ermittlungsdienst der Polizei tätigen Beamtinnen und Beamten.

Einsatzkräfte der Polizei kommen im täglichen Dienst ständig aus vielfältigen Anlässen mit jungen Menschen in Kontakt. Das dabei notwendige Einfühlungsvermögen, das sichere rechtlich fundierte Einschreiten sowie die Durchführung der erforderlichen präventiven und repressiven Maßnahmen setzen fundierte Kenntnisse sowohl zur Phänomenologie, zu den Ursachen und der Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz als auch zu den spezifischen Bestimmungen des Jugendgerichtsgesetzes und der entsprechenden Polizeidienstvorschrift (PDV 382) voraus.

Mit diesem Studienbrief stellen die Autoren die wesentlichen Tätigkeitsfelder polizeilicher Jugendarbeit – Kriminalprävention, Jugendschutz durch Gefahrenabwehr, Strafverfolgung von Jugendkriminalität – dar und rüsten Polizeibeamte mit dem dazu notwendigen Grundwissen aus.
Der praxisorientierte Schwerpunkt dieses Studienbriefes liegt in der Bereitstellung von Handlungsanleitungen für die im operativen Dienst und im Ermittlungsdienst der Polizei tätigen Beamtinnen und Beamten.

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Jugend – eine demographische, soziale und rechtliche Kategorie<br />

PKS Berichtsjahr 2007<br />

Tatverdächtige ‚Alters- und Geschlechtsstruktur‘<br />

PKS Berichtsjahr 2007<br />

Tatverdächtige ‚Alters- und Geschlechtsstruktur‘ 75<br />

An zweiter und dritter Stelle der Häufigkeit befinden sich laut Statistik bei tatverdächtigen<br />

G11 Kindern Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikte.<br />

75<br />

Entwicklung tatverdächtiger Kinder<br />

G11<br />

Entwicklung<br />

Entwicklung<br />

tatverdächtiger<br />

tatverdächtiger<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

160 000<br />

Anzahl<br />

150 000<br />

160 000<br />

140 000<br />

150 000<br />

130 000<br />

140 000<br />

120 000<br />

130 000<br />

110 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

110 000<br />

90 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

90 000<br />

70 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

70 000<br />

50 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

50 000<br />

30 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

30 000<br />

10 000<br />

20 000<br />

0<br />

10 000<br />

0<br />

1984-1990 alte Länder; 1991-1992 alte Länder mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt<br />

16<br />

Anzahl<br />

<strong>Leseprobe</strong>2008<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

insgesamt<br />

deutsche insgesamt<br />

nichtdeutsche<br />

nichtdeutsche<br />

1984-1990 alte Länder; 1991-1992 alte Länder mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt<br />

Abbildung Entwicklung 2: Entwicklung tatverdächtiger tatverdächtiger Kinder in Kinder einzelnen Deliktsbereichen<br />

Quelle: Bereich:<br />

Entwicklung Bundeskriminalamt: Bundesgebiet<br />

tatverdächtiger<br />

insgesamt Polizeiliche Kinder Kriminalstatistik in einzelnen Deliktsbereichen<br />

2007, S. 75 mit der Ergänzung aus der Polizeilichen<br />

T35 Bereich:<br />

Kriminalstatistik 2008 (Bundesministerium des Innern), S. 11<br />

Bundesgebiet insgesamt<br />

Schlüs- Straftaten(gruppe)<br />

deutsche Kinder Veränderung nichtdeutsche Kinder Veränderung<br />

Der T35<br />

sel<br />

Anteil der Jugendlichen<br />

2007<br />

an den<br />

2006<br />

Tatverdächtigen<br />

absolut in %<br />

insgesamt<br />

2007 2006im Jahr<br />

absolut<br />

2008<br />

in %<br />

Schlüs- Straftaten(gruppe)<br />

deutsche Kinder Veränderung nichtdeutsche Kinder Veränderung<br />

betrug ---- 11,8 Straftaten % (265 insgesamt 771) und weist 84 361 damit 82 931 wie <strong>von</strong> 1 430 20061,7 zu 2007 17 651eine 17 sinkende 556 95Ten-<br />

denz 6740 auf Sachbeschädigung (- 4,2 % gegenüber dem 17 801 Vorjahr). 15 613 2 188 14,0 2 583 2 197 386 17,6<br />

0,5<br />

sel 2007 2006 absolut in % 2007 2006 absolut in %<br />

---- Straftaten insgesamt 84 361 82 931 1 430 1,7 17 651 17 556 95 0,5<br />

2240 (Vorsätzliche leichte)<br />

8 411 7 417 994 13,4 2 301 2 094 207 9,9<br />

Bei den 6740<br />

Körperverletzung<br />

Jugendlichen Sachbeschädigung bilden 17 2008 801 die 15 613 Eigentumsdelikte 2 188 14,0 2 den 583 höchsten 2 197 Anteil 386 17,6<br />

2240 (Vorsätzliche leichte)<br />

8 411 7 417 994 13,4 2 301 2 094 207 9,9<br />

(42,4 2220 %), Gefährliche insbesondere und schwere Ladendiebstähle 7 114 6 432 (22,9 %), 682 und 10,6 die 2 Körperverletzungsdelikten<br />

(24,4 Körperverletzung %).<br />

272 2 163 109 5,0<br />

Körperverletzung<br />

2220 Gefährliche und schwere 7 114 6 432 682 10,6 2 272 2 163 109 5,0<br />

4*** "schwerer" Diebstahl 5 501 5 167 334 6,5 1 171 1 164 7 0,6<br />

Erfreulicherweise 6730 Beleidigung<br />

Körperverletzung setzte sich der 2 953 Anstieg 2 620 der Gewaltkriminalität 333 12,7 644 Jugendlicher 574 70 im 12,2<br />

4*** "schwerer" Diebstahl 5 501 5 167 334 6,5 1 171 1 164 7 0,6<br />

Jahre 64002008 Brandstiftung nicht fort (- 5,9 %). 1 674 1 722 -48 -2,8 155 161 -6 -3,7<br />

6730 Beleidigung 2 953 2 620 333 12,7 644 574 70 12,2<br />

7300 Rauschgiftdelikte BtMG 528 678 -150 -22,1 53 65 -12 -18,5<br />

Die Rangfolge 6400 Brandstiftung ist bei den nichtdeutschen 1 674 1 722 Jugendlichen -48 -2,8 ebenso, 155 allerdings 161 liegen -6 -3,7<br />

*26* Ladendiebstahl insges. 33 786 36 587 -2 801 -7,7 6 707 7 272 -565 -7,8<br />

sie mit 7300einem Rauschgiftdelikte Anteil <strong>von</strong> BtMG29,2 % (2007) 528 bei 678der Gewaltkriminalität -150 -22,1 53 höher 65 als -12 ihre -18,5<br />

Der *26* starke Ladendiebstahl Anstieg der Anzahl insges. tatverdächtiger 33 786 Kinder 36 587 seit 1993 -2 801 hat sich -7,7 zwischen 6 70719997 und 272 2006 -565 nicht mehr -7,8<br />

deutschen Altersgenossen. (Eine differenzierte Aussage zur Gewaltkriminalität<br />

fortgesetzt. Ihre Zahl stieg 2007 gegenüber 2006 wieder leicht an, und zwar um 1,5 Prozent (2006: -2,6 %,<br />

erfolgt Der starke in 2.3.1) Anstieg der Anzahl tatverdächtiger Kinder seit 1993 hat sich zwischen 1999 und 2006 nicht mehr<br />

2005: -10,9 %, 2004: -8,4 %): Die Anzahl der tatverdächtigen deutschen Kinder nahm um 1,7 Prozent und<br />

fortgesetzt. Ihre Zahl stieg 2007 gegenüber 2006 wieder leicht an, und zwar um 1,5 Prozent (2006: -2,6 %,<br />

16,9 die der nichtdeutschen um 0,5 Prozent zu.<br />

2005: % der -10,9 tatverdächtigen %, 2004: -8,4 %): Jugendlichen Die Anzahl der tatverdächtigen besaßen im deutschen Jahr 2008 Kinder nicht nahm die um deutsche 1,7 Prozent und<br />

Staatsangehörigkeit Der Anstieg der registrierten Kinderdelinquenz betraf vor allem die Sachbeschädigung und die Körperverletzung.<br />

Bei den tatverdächtigen Kindern dominiert der Ladendiebstahl eindeutig. Hier wurde bei den tatver-<br />

die der nichtdeutschen um (- 2,5 0,5 Prozent zum Vorjahr). zu.<br />

Der Anstieg der registrierten Kinderdelinquenz betraf vor allem die Sachbeschädigung und die Körperverletzung.<br />

Bei den tatverdächtigen Kindern dominiert der Ladendiebstahl eindeutig. Hier wurde bei den tatver-<br />

Gegenüber dächtigen deutschen dem Vorjahr Kindern allerdings zeichnet ein sich Rückgang bei den um 7,7 Tatverdächtigenzahlen Prozent, bei den nichtdeutschen deutscher ein Rückgang<br />

und <strong>von</strong> 7,8 Prozent registriert. Bei Ladendiebstahl wird die Entwicklung der ermittelten Tatverdächtigen vom<br />

dächtigen nichtdeutscher deutschen Kindern Jugendlicher allerdings ein ein Rückgang Rückgang um 7,7 im Prozent, Bereich bei der den nichtdeutschen Rauschgiftdelikte ein Rückgang<br />

(- Kontroll- 7,1 und Anzeigeverhalten im Einzelhandel beeinflusst.<br />

<strong>von</strong> %) 7,8 ab. Prozent Nichtdeutsche registriert. Bei tatverdächtige Ladendiebstahl wird Jugendliche die Entwicklung weisen der ermittelten bei den Tatverdächtigen Rohheitsdelikten<br />

Kontroll- und den Anzeigeverhalten Straftaten im gegen Einzelhandel die persönliche beeinflusst. Freiheit (35 %), bei leichtem<br />

vom<br />

Diebstahl (33,3 %) und bei Körperverletzungsdelikten (28,6 %) höhere Anteile als<br />

die deutschen Jugendlichen auf. Die Gruppe der nichtdeutschen tatverdächtigen<br />

Jugendlichen war mit einem fast gleich hohen Anteil wie die der deutschen am Ladendiebstahl<br />

beteiligt (22,2 %). Allerdings handelt es sich hier um Kontrolldelikte,<br />

deren Anzahl wesentlich <strong>von</strong> den Aktivitäten der Kriminalitätskontrolle abhängt.

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