21.09.2020 Aufrufe

Bearbeitung von Jugendsachen - Leseprobe

Einsatzkräfte der Polizei kommen im täglichen Dienst ständig aus vielfältigen Anlässen mit jungen Menschen in Kontakt. Das dabei notwendige Einfühlungsvermögen, das sichere rechtlich fundierte Einschreiten sowie die Durchführung der erforderlichen präventiven und repressiven Maßnahmen setzen fundierte Kenntnisse sowohl zur Phänomenologie, zu den Ursachen und der Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz als auch zu den spezifischen Bestimmungen des Jugendgerichtsgesetzes und der entsprechenden Polizeidienstvorschrift (PDV 382) voraus. Mit diesem Studienbrief stellen die Autoren die wesentlichen Tätigkeitsfelder polizeilicher Jugendarbeit – Kriminalprävention, Jugendschutz durch Gefahrenabwehr, Strafverfolgung von Jugendkriminalität – dar und rüsten Polizeibeamte mit dem dazu notwendigen Grundwissen aus. Der praxisorientierte Schwerpunkt dieses Studienbriefes liegt in der Bereitstellung von Handlungsanleitungen für die im operativen Dienst und im Ermittlungsdienst der Polizei tätigen Beamtinnen und Beamten.

Einsatzkräfte der Polizei kommen im täglichen Dienst ständig aus vielfältigen Anlässen mit jungen Menschen in Kontakt. Das dabei notwendige Einfühlungsvermögen, das sichere rechtlich fundierte Einschreiten sowie die Durchführung der erforderlichen präventiven und repressiven Maßnahmen setzen fundierte Kenntnisse sowohl zur Phänomenologie, zu den Ursachen und der Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz als auch zu den spezifischen Bestimmungen des Jugendgerichtsgesetzes und der entsprechenden Polizeidienstvorschrift (PDV 382) voraus.

Mit diesem Studienbrief stellen die Autoren die wesentlichen Tätigkeitsfelder polizeilicher Jugendarbeit – Kriminalprävention, Jugendschutz durch Gefahrenabwehr, Strafverfolgung von Jugendkriminalität – dar und rüsten Polizeibeamte mit dem dazu notwendigen Grundwissen aus.
Der praxisorientierte Schwerpunkt dieses Studienbriefes liegt in der Bereitstellung von Handlungsanleitungen für die im operativen Dienst und im Ermittlungsdienst der Polizei tätigen Beamtinnen und Beamten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Struktur und Bewegung der Jugendkriminalität<br />

Der Verlauf der Tatverdächtigenbelastungszahlen Jugendlicher und Heranwachsender<br />

zeigt bei den Diebstahlsdelikten seit Ende der neunziger Jahre einen<br />

deutlich rückläufigen Trend. Bei den Drogendelikten ist für die Heranwachsenden<br />

eine starke Steigerung zu erkennen. Jugendliche und Heranwachsende weisen<br />

nach wie vor steigende Tendenzen bei Körperverletzungsdelikten, vor allem im<br />

Bereich der Gewaltkriminalität (schwere und gefährliche Körperverletzungen)<br />

auf. Dunkelfeldforschungen hatten zum Ergebnis, dass die Statistik offensichtlich<br />

aufgrund erhöhter Anzeigenbereitschaft eine Zunahme der Gewaltkriminalität<br />

signalisiert, die eine stärkere Aufhellung des Dunkelfeldes darstellt und nicht<br />

einen tatsächlichen Anstieg <strong>von</strong> Gewalt beinhaltet.<br />

Für langfristige Entwicklungen der Tatverdächtigenbelastungszahlen spielen<br />

unter anderem demografische Entwicklungen eine Rolle.<br />

Kinder- und Jugenddelinquenz ist überwiegend männlich. Der Anteil der weiblichen<br />

Tatverdächtigen ist bei den Kindern mit 28,7 % und den Jugendlichen mit 28,8 %<br />

im Jahre 2008 deutlich höher als bei den Heranwachsenden mit 21,2 % (bei den<br />

Erwachsenen liegt er bei 24,4 %).<br />

Im Jahr 2008 betrug der Anteil der tatverdächtigen Kinder, Jugendlichen und<br />

Heranwachsenden an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen 26,8 %. Im Jahre 2001<br />

bezifferte sich dieser Anteil noch auf 30 %, wobei sich die Gesamtzahl der Tatverdächtigen<br />

<strong>von</strong> 2007 zu 2008 um 1,7 % verringerte (2 255 693).<br />

Tatverdächtige der Altersgruppen bei Tatverdächtigen insgesamt<br />

Jugendliche 11,8 %<br />

Heranwachsende 10,5 %<br />

Kinder 4,5 %<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Erwachsene 73,2 %<br />

<strong>Leseprobe</strong><br />

Abbildung 1: Tatverdächtige der Altersgruppen bei Tatverdächtigen insgesamt<br />

Quelle: Bundesministerium des Innern: Polizeiliche Kriminalstatistik 2008, S. 32<br />

Bei Betrachtung im mittelfristigen Vergleich ist in allen drei Altersgruppen in den<br />

letzten vier Jahren eine rückläufige Tendenz erkennbar.<br />

Im Jahr 2008 betrug der Anteil der Kinder an den Tatverdächtigen 4,5 % (101 389).<br />

Bei Kindern dominiert eindeutig der Ladendiebstahl, der im Jahr 2008 einen<br />

Anteil <strong>von</strong> 40,6 % (deutsche Kinder) aufwies.<br />

54,7 % der durch tatverdächtige Kinder begangenen Straftaten beziehen sich auf<br />

Diebstahlsdelikte.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!