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Im Blick - Nr. 138

Thema: Wofür ist Kirche gut?

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Kirche ist Raum

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Andacht von Diakonin Petra Haselhorst

Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben

könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn und seinen

Tempel betrachten. (Psalm 27,4)

Viele Menschen besuchen gern Kirchen

am Urlaubsort. Die alte Inselkirche, die

riesige Kathedrale in der Großstadt, die

kleine Kapelle am Wegesrand. Auch

unsere schöne Marienkirche wird oftmals

von Touristen besichtigt. Eine Kirche

ist mehr als ein Gebäude aus Steinen.

Eine Kirche ist ein Gotteshaus.

Nach der Christenverfolgung entstanden

zahlreiche neue Kirchen. Zuvor

wurden Gottesdienste meist in privaten

Räumen gefeiert. Die Kirche allerdings

ist ein öffentlicher Raum und sollte jedem

Gläubigen zugänglich sein. Luther

sah das jedoch ganz anders. Kirchen

sollten seiner Meinung nach nur genutzt

werden, darin zusammenzukommen, zu

beten und auf die Predigt zu hören oder

die Sakramente zu empfangen.

Wird heutzutage eine Kirche nicht mehr

gebraucht, dann wird sie zunächst entwidmet.

So entstehen mittlerweile bei

uns in Deutschland aus ungenutzten

Kirchen Restaurants, Trauerhäuser,

Tanzstudios, Box-Trainingsräume, Kitas.

Schlimmstenfalls werden sie mancherorts

sogar abgerissen. In der Bibel heißt

es: Ein Volk auf Wanderschaft hat keine

bleibende Stadt. Das Volk Israel hatte bei

der Wüstenwanderung kein Gebäude, in

dem Gott wohnte. Gottes Anwesenheit

und Begleitung zeigte sich tagsüber in

einer Wolkensäule und des Nachts in

einer Feuersäule. Die Geschichte des

Volkes Israel zeigt uns Christen, dass

wir uns als Gemeinde bewegen müssen.

Dass wir nicht an Gebäuden festhalten

sollen.

Ich denke aber, dass ein festes Gebäude,

eine Kirche, Strukturen schafft, die wichtig

sind. Eine Kirche regelt Leben,

schafft Ordnungen und Zuständigkeiten

in der Gemeinde. Sie vermittelt Beständigkeit,

Ruhe und Sicherheit.

Viele Dörfer sind geprägt durch ihre

Kirchen und Kapellen. Wie stolz kann

Overhagen auf die schöne Schlosskapelle

sein oder wir Lippstädter auf unsere

Marienkirche. Viele Menschen möchten

gerade hier heiraten oder ihr Kind taufen

lassen. Bei uns im Süden gehört es

zum Konfirmandenunterricht, gemeinsam

die Kirchen unserer Gemeinde zu

erkunden. Jede einzelne Kirche unserer

Gemeinde hat ihren eigenen Charme,

geprägt durch die Menschen vor Ort

und individuelle Besonderheiten der

Gebäude.

Kirche ist Raum der Begegnung, Schutzraum,

Rückzugsort, Raum der gelebten

Theologie. Sie ist Gottes Haus. Ich wünsche

Ihnen viele spirituelle Erfahrungen

beim Betreten eines Kirchenraumes.

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