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Motivation einbezogen werden. Eine abwechslungsreiche Materialgestaltung ergibt sich dann er- leichternd aus Aktualitätsbezug bzw. Anpassung von Medien und Methodenwahl an die Voraussetzungen und Ideen der Schüler/innen. Dabei muss es legitim sein, dass gerade Jugendliche der Sekundarstufe II Methoden, Arbeitsweisen oder Planungsvorschläge unattraktiv finden oder gar ablehnen. Ein solch gleichberechtigter Umgang miteinander wird von Lehrkräften gerade zu Beginn als frustrierend empfunden, gilt es doch, Kritik an Unterrichtsgestaltungsideen von Kritik der eigenen Person zu trennen. Je verantwortungsvoller die Schüler/innen ihre eigene Rolle in Unterricht und Lernprozessen erleben, umso höher ist die Motivation, gedanklich zu folgen und positive Leistung zu zeigen. Abwechslungs- reichtum und Neugiermotivation begegnen sich dabei positiv, wobei gerade die Energie der Neugiermotivation nicht unterschätzt werden darf. Neugier kann über die Auswahl der fakultativen Unterrichtsthemen oder über Unterrichtseinstiege erreicht werden, wie auch über Material und Methodengestaltung. Aufmerksamkeit erregt dabei gerade das, was den Schüler(n)/innen unbekannt oder zumindest nicht alltäglich ist. Dabei gilt es keinen Rekord an Außergewöhnlichkeit zu brechen oder um die Aufmerk- samkeit der Schüler/innen zu kämpfen; es geht vielmehr um wenige, gut gewählte Highlights, die den Schüler/innen neben Abwechslung auch den Eindruck vermitteln: Hier wurde über eine Vermittlungstechnik nachgedacht, es wurde sich explizit für Jugendliche Gedanken gemacht. Hier wohnt Lehrkräften eine bestärkende Modell- funktion inne. Kombiniert mit einem angemessenen Feedback-Verhalten und unter- stützt durch Punkte- oder Belohnungssysteme als zusätzliche extrinsische Motivations- faktoren für jüngere Schülergruppen deckt ein solches Lehrerverhalten wesentliche 70

Motivation Komponenten unterschiedlicher motivationaler Konzepte, zugeschnitten auf ver- schiedene Bedürfnisse und Kognitionsstufen. Diese zu berücksichtigen bedeutet zudem, eine angemessene Form der Attribution zu vermitteln bzw. zu stärken. Erleben sich Schüler/innen als erfolgreiche Lerner, erfahren sie ihre individuelle Selbstwirksamkeit, so kann sich dies in einem positiven Selbstbild und einem angemessenen Selbstwert manifestieren. Versagensängste reduzieren sich, die Frustrationstoleranzschwelle steigt, und einer möglichen Entwicklung, wie sie in Teufelskreismodellen zu Versagensängsten zu finden ist, wird entgegengewirkt. Hier spielen erneut der Aufbau und die unterstützende Vermittlung von Handlungs- kompetenz eine wichtige Rolle. Selbstwirksamkeit wird durch aktives Handeln am leichtesten erfahrbar. Jede Unterrichtssituation, die neben den bereits eingangs ge- nannten Komponenten auch die Möglichkeit bietet, eigenständig tätig zu werden, er- leichtert den Schüler/innen die eindeutige Zuordnung ihrer Fähigkeiten. Innerhalb der existierenden Methodenvielfalt und Unterrichtsgestaltungsoptionen lassen sich Formen benennen, die eine Berücksichtigung neurologischer, konstruktivistischer und motivationaler Strukturen erleichtern, da sie Schüler/innen vermehrt Verantwortung für eigene Lernprozesse zugestehen und Handlungsmöglich- keiten innerhalb von Bearbeitungsprozessen bieten. Inwiefern sich diese Unterrichts- methoden von traditionellen Formen wie bspw. dem Frontalunterricht unterscheiden bzw. ob eine Integration klassischer Ansätze in moderne Unterrichtskonzepte als sinn- voll erachtet werden kann, um zeitgemäßen lerntheoretischen und motivationalen Er- kenntnissen gerecht zu werden, soll im Weiteren betrachtet werden. 71

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einbezogen werden. Eine abwechslungsreiche Materialgestaltung ergibt sich d<strong>an</strong>n er-<br />

leichternd aus Aktualitätsbezug bzw. Anpassung von Medien und Methodenwahl <strong>an</strong> die<br />

Voraussetzungen und Ideen <strong>der</strong> Schüler/innen. Da<strong>bei</strong> muss es legitim sein, dass gerade<br />

Jugendliche <strong>der</strong> Sekundarstufe II Methoden, Ar<strong>bei</strong>tsweisen o<strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungsvorschläge<br />

unattraktiv finden o<strong>der</strong> gar ablehnen.<br />

Ein solch gleichberechtigter Umg<strong>an</strong>g mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> wird von Lehrkräften gerade zu<br />

Beginn als frustrierend empfunden, gilt es doch, Kritik <strong>an</strong> Unterrichtsgestaltungsideen<br />

von Kritik <strong>der</strong> eigenen Person zu trennen. Je ver<strong>an</strong>twortungsvoller die Schüler/innen<br />

ihre eigene Rolle in Unterricht und Lernprozessen erleben, umso höher ist die<br />

Motivation, ged<strong>an</strong>klich zu folgen und positive Leistung zu zeigen. Abwechslungs-<br />

reichtum und Neugiermotivation begegnen sich da<strong>bei</strong> positiv, wo<strong>bei</strong> gerade die Energie<br />

<strong>der</strong> Neugiermotivation nicht unterschätzt werden darf. Neugier k<strong>an</strong>n über die Auswahl<br />

<strong>der</strong> fakultativen Unterrichtsthemen o<strong>der</strong> über Unterrichtseinstiege erreicht werden, wie<br />

auch über Material und Methodengestaltung. Aufmerksamkeit erregt da<strong>bei</strong> gerade das,<br />

was den Schüler(n)/innen unbek<strong>an</strong>nt o<strong>der</strong> zumindest nicht alltäglich ist.<br />

Da<strong>bei</strong> gilt es keinen Rekord <strong>an</strong> Außergewöhnlichkeit zu brechen o<strong>der</strong> um die Aufmerk-<br />

samkeit <strong>der</strong> Schüler/innen zu kämpfen; es geht vielmehr um wenige, gut gewählte<br />

Highlights, die den Schüler/innen neben Abwechslung auch den Eindruck vermitteln:<br />

Hier wurde über eine Vermittlungstechnik nachgedacht, es wurde sich explizit für<br />

Jugendliche Ged<strong>an</strong>ken gemacht. Hier wohnt Lehrkräften eine bestärkende Modell-<br />

funktion inne. Kombiniert mit einem <strong>an</strong>gemessenen Feedback-Verhalten und unter-<br />

stützt durch Punkte- o<strong>der</strong> Belohnungssysteme als zusätzliche extrinsische Motivations-<br />

faktoren für jüngere Schülergruppen deckt ein solches Lehrerverhalten wesentliche<br />

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