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Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

während die Mädchen eine insgesamt realistischere Einschätzung ihrer Leistungen<br />

zeigen. Diese werten im Einzelfall eher schlechter als ihr reales Leistungstestergebnis,<br />

sind auch in den individuellen Befragungen eher verlegen und zurückhaltend und loben<br />

sich selten überdurchschnittlich. Trotz schlechterer Einschätzung ihrer Leistungsfähig-<br />

keit verfügen die Mädchen offenbar über eine realistischere Einschätzung ihres<br />

Könnens.<br />

Dieser Aspekt deckt sich mit den Interpretations<strong>an</strong>sätzen <strong>der</strong> Literatur (siehe Kapitel<br />

6.3.1). Es scheint Teil <strong>der</strong> weiblichen Sozialisation zu sein, über Rückmeldungen und<br />

Prozesse <strong>der</strong> Zuschreibung Selbstwirksamkeitserwartungen zu entwickeln, die gerade<br />

im naturwissenschaftlichen Bereich eher negativ sind und nicht zwingend den tatsäch-<br />

lichen Fähigkeiten entsprechen müssen.<br />

Die bessere Einschätzung <strong>der</strong> Jungen k<strong>an</strong>n durchaus auch auf dem Rückmeldeverhalten<br />

<strong>der</strong> Lehrkräfte beruhen. So werden Schüler <strong>bei</strong> positiven Leistungen deutlich aus-<br />

laden<strong>der</strong> gelobt, während positive Leistungen Schülerinnen wie selbstverständlich zu-<br />

geschrieben werden. Diese <strong>an</strong> Schüler/innen her<strong>an</strong>getragenen Rückmeldungen<br />

m<strong>an</strong>ifestieren sich l<strong>an</strong>gfristig im Selbstbild und äußern sich innerlich wie äußerlich in<br />

Erwartungshaltungen und Effizienzerwartungen <strong>an</strong> die eigene Lern- und Leistungs-<br />

fähigkeit. 238 Diese Prozesse und Zuschreibungen dürfen in ihrer Dynamik nicht unter-<br />

schätzt werden. Ich treffe als Lehrkraft und Naturwissenschaftlerin täglich auf solche<br />

Vorurteile und Stigmatisierungen von Schüler/innen, die solche Konzepte <strong>der</strong>art in<br />

ihrem Selbstbild m<strong>an</strong>ifestiert haben, dass es zur Schulverweigerung bzw. konkreter zur<br />

238 Steins (2005).<br />

283

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