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22.12.2012 Aufrufe

Didaktische Konzeption fachspezifischer Lernspiele in Abhängigkeit altersspezifischer Bedürfnisse einer Lerngruppe kommerziellen Charakter an seiner Reinform verliert und lerngruppenspezifisch fragwürdig wird. Eine individuelle und bedürfnisorientierte Selbstkonzeption erscheint in diesem Zusammenhang oft sinnvoller als eine unreflektierte Übernahme bereits be- stehender Lernspiele. Um ein vollständiges Bild zum Einsatz von Lernspielen in Schule und Unterricht gewährleisten zu können, sollen nachfolgend auch die weiteren Fach- disziplinen der Gesellschafts- und Sprachwissenschaften herangezogen werden. 7.2.2 Lernspiele in den Gesellschaftswissenschaften Zu den klassischen Gesellschaftswissenschaften der Sek I an Gymnasien und Gesamt- schulen gehören in Nordrhein-Westfalen die Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik. In der Sek II findet sich dieser Fächerkanon je nach Wahlentscheidung erneut, allerdings wird das Fach Politik unter der Bezeichnung Sozialwissenschaften fort- gesetzt, hinzu kommt wahlweise auch noch das Fach Pädagogik. Religion genießt im Fächerkanon eine Art Sonderstellung und orientiert sich eher in Richtung der Geistes- wissenschaften als in Richtung der Gesellschaftswissenschaften. Auch hier finden sich in fachdidaktischen Zeitschriften spielerische Anregungen, die in der Sek I verwendet werden können. Nach eingängiger Recherche wird jedoch deutlich, dass sich die Lernspiele in den Gesellschaftswissenschaften eher an schlichten Konzepten orientieren und auf Übung oder Wiederholung ausgerichtet sind. Lernspiele, die neue Lerninhalte erschließen, sind kaum zu finden, wodurch der eigenständige und unabhängige Spielcharakter verloren geht. Eine kleine Auswahl der gefundenen didaktischen Lernspielkonzeptionen in den Fächern der Gesellschaftswissenschaften soll an dieser Stelle geboten werden: 158

Didaktische Konzeption fachspezifischer Lernspiele in Abhängigkeit altersspezifischer Bedürfnisse einer Lerngruppe Im Zusammenhang mit dem Fach Erdkunde liegt die Assoziation mit dem Spiel Stadt, Land, Fluss nahe, dessen Grundidee sich in weiteren erdkundedidaktischen Spiel- ansätzen findet. Ähnlich wie in den Fremdsprachen wird das Lernspiel angewendet, um Zuordnungen spielerisch zu lernen (Hauptstädte und Länder oder Gebirge und Flüsse). Dies kann über Memory-Spiele, Fragekarten oder Eckenraten erfolgen, wobei das Fehlen der didaktischen Komplexität deutlich wird. Eine Erweiterung hierzu findet sich in den Didaktiken des Geschichtsunterrichts. Neben Göttermemory oder Kaiserquartett bietet Hermann in seinen geschichts- didaktischen Beiträgen Kopiervorlagen und Handlungsanweisungen zu den Lernspielen Zu neuen Ufern, einem Brettspiel zur Kolonialbildung der Griechen, sowie zu Die alten Griechen bzw. Die alten Römer, zwei Brettspiele zur Erarbeitung der Ausbreitung der jeweiligen Völker durch Schlachten und Eroberungen. 216 Der gleiche Ansatz findet sich auch in der Religionsdidaktik. Hier kann der Lebens- und Leidensweg Christi spielerisch nachvollzogen werden, während Ereigniskarten spezifische Bibelereignisse einläuten, die spielerische Konsequenzen nach sich ziehen. 217 Die Konzeption richtet sich an die Bedürfnisse der Sek I Schüler/innen, in der Sek II finden sich kaum bzw. keine Lernspiele. 216 Hermann (2004). 217 Bierhals (1997). 159

Didaktische Konzeption fachspezifischer Lernspiele in Abhängigkeit<br />

altersspezifischer Bedürfnisse einer Lerngruppe<br />

Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Fach Erdkunde liegt die Assoziation mit dem Spiel Stadt,<br />

L<strong>an</strong>d, Fluss nahe, dessen Grundidee sich in weiteren erdkundedidaktischen Spiel-<br />

<strong>an</strong>sätzen findet. Ähnlich wie in den Fremdsprachen wird das Lernspiel <strong>an</strong>gewendet, um<br />

Zuordnungen spielerisch zu lernen (Hauptstädte und Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Gebirge und Flüsse).<br />

Dies k<strong>an</strong>n über Memory-Spiele, Fragekarten o<strong>der</strong> Eckenraten erfolgen, wo<strong>bei</strong> das<br />

Fehlen <strong>der</strong> didaktischen Komplexität deutlich wird.<br />

Eine Erweiterung hierzu findet sich in den Didaktiken des Geschichtsunterrichts.<br />

Neben Göttermemory o<strong>der</strong> Kaiserquartett bietet Herm<strong>an</strong>n in seinen geschichts-<br />

didaktischen Beiträgen Kopiervorlagen und H<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>weisungen zu den Lernspielen<br />

Zu neuen Ufern, einem Brettspiel zur Kolonialbildung <strong>der</strong> Griechen, sowie zu Die alten<br />

Griechen bzw. Die alten Römer, zwei Brettspiele zur Erar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> Ausbreitung <strong>der</strong><br />

jeweiligen Völker durch Schlachten und Eroberungen. 216<br />

Der gleiche Ansatz findet sich auch in <strong>der</strong> Religionsdidaktik. Hier k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Lebens-<br />

und Leidensweg Christi spielerisch nachvollzogen werden, während Ereigniskarten<br />

spezifische Bibelereignisse einläuten, die spielerische Konsequenzen nach sich<br />

ziehen. 217 Die Konzeption richtet sich <strong>an</strong> die Bedürfnisse <strong>der</strong> Sek I Schüler/innen, in<br />

<strong>der</strong> Sek II finden sich kaum bzw. keine Lernspiele.<br />

216 Herm<strong>an</strong>n (2004).<br />

217 Bierhals (1997).<br />

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