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Spielend lernen - Lernspiele<br />

auch play gen<strong>an</strong>nt. Es h<strong>an</strong>delt sich hier<strong>bei</strong> um die meist spielerische Interaktion des<br />

Kindes mit einem imaginären Freund. Auch das Schlüpfen in die Rolle eines Elternteils,<br />

eines Indi<strong>an</strong>ers o<strong>der</strong> Arztes wird als play bezeichnet. Erst die Kooperation mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

lässt das play nach Mead zum game, <strong>der</strong> nächsten Entwicklungsstufe, werden. Das<br />

Spiel des Kindes repräsentiert den Überg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> spielerischen zur org<strong>an</strong>isierten<br />

Rollenübernahme, die relev<strong>an</strong>t für das kindliche Identitätsbewusstsein ist. 167<br />

Ähnlich wie in klassischen Spielsituationen müssen verschiedene Rollen in einer<br />

systematischen Ordnung wahrgenommen und ihr Bezug in Relation gesetzt werden.<br />

Das Kind muss die Haltung <strong>der</strong> am Spiel beteiligten Personen wahrnehmen, in Be-<br />

ziehung setzen und <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d dieser Bezugspunkte die eigene Rolle definieren und eine<br />

Perspektivenübernahme <strong>an</strong>streben. Die Spielgesellschaft ist da<strong>bei</strong> eine begrenzte Ge-<br />

meinschaft, <strong>der</strong>en gemeinschaftsspezifische Normen (Spielregeln) es für das Kind zu<br />

beachten gilt.<br />

Von Bedeutung ist, dass sich das Kind durch Hineinversetzen ein Bild davon machen<br />

k<strong>an</strong>n, wie die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Mitspieler auf seine H<strong>an</strong>dlungen reagieren werden. Die Re-<br />

aktionen <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en müssen so org<strong>an</strong>isiert sein, dass die Haltung des einen Spielers<br />

die Haltung des <strong>an</strong><strong>der</strong>en auslöst. Hat das Kind diese Art <strong>der</strong> Verständigung inter-<br />

nalisiert, so erreicht es die Fähigkeit, universell zu kooperieren, indem das im<br />

spielerischen und kleinen Kreis eingeübte Sozial- und Kommunikationsverhalten auf<br />

die Gesellschaft übertragen wird. Der Ansatz spielerischen Erlernens von gesellschafts-<br />

167 Mead (1978).<br />

116

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