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Dreileiter-Magazin, Ausgabe 6

Inhalt der Ausgabe 6 - Wichtige Neuheiten - Anlagenportrait MSKK (Belgien) - Zwergenaufstand - zweiachsige Kesselwagen im Überblick - Test Baureihe 86 von Roco - Test Baureihe 107 von Piko - Einsteiger-Serie, Teil 7 - Transportlösungen für Fahrzeugmodelle - Landschaftsgestaltung: Farbenfrohes Frühlingserwachen - Baubeschreibung Landhandel (Busch) - Draculas Schloss als Geburtstagsmodell von Faller - Medientipps

Inhalt der Ausgabe 6
- Wichtige Neuheiten
- Anlagenportrait MSKK (Belgien)
- Zwergenaufstand - zweiachsige Kesselwagen im Überblick
- Test Baureihe 86 von Roco
- Test Baureihe 107 von Piko
- Einsteiger-Serie, Teil 7
- Transportlösungen für Fahrzeugmodelle
- Landschaftsgestaltung: Farbenfrohes Frühlingserwachen
- Baubeschreibung Landhandel (Busch)
- Draculas Schloss als Geburtstagsmodell von Faller
- Medientipps

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<strong>Ausgabe</strong> 6<br />

<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 6<br />

D reileiter<br />

<strong>Magazin</strong><br />

Unabhängige Informationsplattform nicht nur für Märklin-Bahner<br />

Neuheiten im<br />

Zeichen von Corona<br />

Werkstatt: Modelle<br />

sicher transportieren<br />

Farbenfrohes<br />

Frühlingserwachen<br />

Deutschland 8,00 Euro<br />

Schweiz 14,00 CHF<br />

Anlagenporträt:<br />

Frühzeit der Bahn-<br />

mit viel Raum für<br />

Landschaft<br />

Im Testeinsatz:<br />

Die Baureihen 86 und 107<br />

sowie zweiachsige Kesselwagen


Editorial<br />

G<br />

anz sicher nicht nur zu unserem<br />

Leidwesen hat es auch bis<br />

zum Erscheinen dieser sechsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s<br />

länger gedauert, als die ehrgeizige<br />

Planung vorgab. Optimistisch, mit dem<br />

im letzten Quartal 2019 angelaufenen<br />

flächendeckenden Kioskverkauf an den<br />

Bahnhofsbuchhandlungen nun eine gesicherte<br />

wirtschaftliche Basis und als<br />

einzige Unwägbarkeit die Liefertermine<br />

der Modellbahnhersteller zu haben,<br />

machte uns ein kleines Virus im März<br />

einen großen Strich durch die Rechnung.<br />

Denn es entfielen nicht nur über<br />

mehr als zwei Monate die Erlöse aus<br />

dem Verkauf der <strong>Magazin</strong>e, sondern<br />

auch wichtige Einnahmen aus der Fotografie<br />

auf Messen, in Vereinen etc.<br />

Und auch Auftragsarbeiten oder Seminare<br />

als Einnahmequelle entfielen, weil<br />

Modellbahn eben nicht systemrelevant<br />

ist und die meisten Sammler leider zu<br />

so genannten Risikogruppen gehörten.<br />

Natürlich waren wir dennoch nicht<br />

untätig und haben trotz geschlossener<br />

Baumärkte einiges an Beiträgen (vor-)<br />

produzieren können - glücklicherweise<br />

sind nicht alle Hersteller hart getroffen<br />

und eingetretene Verschiebungen von<br />

einigen Wochen bei der Lieferung von<br />

Neuheiten sind inzwischen ja fast normal.<br />

Immerhin bescherte und die Corona-Krise<br />

auch einige Überraschungen,<br />

beispielsweise in Form der Baureihe<br />

38.10 von Märklin als Sommerheuheit,<br />

die es als Neukonstruktion noch in die<br />

Vorschau dieser <strong>Ausgabe</strong> schaffte und<br />

die wir in der kommenden <strong>Ausgabe</strong> zusammen<br />

mit den dann hoffentlich lieferbaren<br />

verwandten 78ern von Märklin<br />

und Piko als würdige Vertreter des preußischen<br />

Lokbaus vorstellen wollen.<br />

Inspiriert vom Farbenrausch dieses<br />

Frühjahres, zu dessen Betrachtung<br />

ausreichend Muße bestand und den<br />

mehr oder minder parallel ausgelieferten<br />

Neuheiten in Sachen Landschaftsgestaltung<br />

bei Heki, Microrama und<br />

Noch nimmt die Natur in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

einmal einen etwas breiteren Raum<br />

ein, denn auch die vorgestellte Anlage<br />

wird nicht wie üblich von ausgedehnten<br />

Gleisanlagen, sondern gut gestalteten<br />

Landschaften dominiert.<br />

Im weiteren spielt im vorliegenden<br />

<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> auch der Gebäudebau<br />

eine wichtige Rolle. Als Beispiel<br />

für gute Lasercut-Bausätze stellen wir<br />

Ihnen den recht universell einsetzbaren<br />

Landhandel von Busch vor. Und in die<br />

Kategorie Vorplanung fällt ganz sicher<br />

die von Faller als Jubiläumsmodell in<br />

Aussicht gestellte Burg Bran aus Rumänien,<br />

die dort als Dracula-Museum<br />

vermarktet wird. Bereits das in Nürnberg<br />

von Faller präsentierte Handmuster<br />

überzeugt mit einer Vielzahl von Details<br />

von der Putzmodellierung bis hin<br />

zu den wiedergegebenen Anschriften.<br />

Hin und wieder ist es auch im <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

angezeigt, Dinge abzuschließen.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> betrifft<br />

dies unserer Einsteigerserie. Aber keine<br />

Bange, die nächste Anlage ist bereits<br />

im Bau und auch dort werden wir<br />

Sie, liebe Leser, mit Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitungen ab der kommenden <strong>Ausgabe</strong><br />

am Gedeihen teilhaben lassen.<br />

Wir wünschen Ihnen in der leider nur<br />

eingeschränkt und ohne Messen beginnenden<br />

Modellbausaison trotz allem<br />

viel Vergnügen und reichlich Inspiration,<br />

unabhängig, ob Sie an einer weihnachtlichen<br />

Kleinanlage werkeln oder Größeres<br />

fürs kommende Jahr beginnen.<br />

2<br />

Titelbild<br />

Beim Blick über den Tellerrand zu<br />

Ausstellungen in Belgien entdeckten<br />

wir eine etwas andere Märklin-Anlage.<br />

Die bevorzugt eingesetzten<br />

Fahrzeuge der Epochen I und II<br />

rollen überwiegend durch großzügig<br />

gestaltete Landschaften denn durch<br />

üppige Bahnhofsanlagen.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Michael U. Kratzsch-Leichsenring


Inhalt<br />

Wichtige Neuheiten 4<br />

Anlagenvorstellung<br />

Untypisch Grün 12<br />

Draculas Wohnsitz... 58<br />

Meinung<br />

Zwergenaufstand 22<br />

Testen und Messen<br />

Ungleiche Schwestern 28<br />

Exotischer Lückenfüller 32<br />

Erste Schritte<br />

Nach der Startpackung, Teil 7 (Schluss) 36<br />

Werkstatt<br />

Ersatzlösung nach Bedarf 42<br />

Begrünung<br />

Frühlingserwachen 46<br />

Bauwerke<br />

Lasercut, solide 54<br />

Medientipps / Kleinanzeigen 64<br />

Vorschau 66<br />

Impressung / Abo-Verwaltung 67<br />

www.dreileiter-magazin.de / facebook.com/dreileiter<br />

3


Neuheiten<br />

MÄRKLIN: Exot mit Wachstumspotential<br />

Mit der 78 1001 schuf Märklin einer Randentwicklung des westdeutschen Lokbaus ein würdiges Denkmal. Selbstverständlich<br />

erfüllt das Modell eine Vielzahl aktueller Standards in Sachen Beleuchtung, Sound, Dampf und mehr.<br />

Für das zweite Insider-Modell des<br />

Jahres 2019 suchte sich Märklin<br />

ein mit der Tenderlok 78 1001 recht<br />

exotisches Vorbild. Es entstand aus der<br />

Baureihe 38, von denen die junge Bundesbahn<br />

überzählige Exemplare besaß.<br />

Sie sollte in der verkürzten Ausführung<br />

helfen, den sich etablierenden Vorort-<br />

Verkehr westdeutscher Großstädte zu<br />

beschleunigen. Allerdings erfüllten die<br />

Loks bei Rückwärtsfahrt die in sie gesetzten<br />

Erwartungen nicht und so schieden<br />

die beiden 1951 in Dienst gestellten<br />

Baumuster nach Ablauf aller Fristen<br />

nach acht Einsatzjahren im Raum München<br />

und später am Bodensee aus. Die<br />

ihnen zugedachten Aufgaben nahmen<br />

neben den besser geeigneten neuen<br />

65ern bewährte 78er und zunehmend<br />

moderne S-Bahn-Triebzüge wahr.<br />

Während die ersten der recht üppig<br />

ausgestatten Insider-Modelle bereits<br />

Ende 2019 zu den Besitzern rollten,<br />

mussten andere, wie wir als Redaktion,<br />

bis ins Frühjahr 2020 warten. Die Zeit hat<br />

sich allerdings gelohnt, denn die 78.10<br />

überzeugt durch ihre Filigranität und<br />

ein sehr ausgewogenes Fahrverhalten.<br />

Dass es sich bei der Neukonstruktion<br />

nicht einfach um eine Abwandlung der<br />

vorhandenen hauseigenen P8 analog<br />

dem Vorgehen beim Vorbild handelt, zeigen<br />

jetzt stimmige Details, die vorher (an<br />

der P8) fehlerhaft waren: Nun korrekt an<br />

der Unterkante der Pufferbohle sitzenden<br />

Puffer an der Front, zusätzliche freistehende<br />

Kesselleitungen, korrekt umgesetzte<br />

Pumpenhalterungen und vieles<br />

mehr, nicht zu vergessen die Besonderheiten<br />

wie das geschlossene Führerhaus,<br />

welches später ähnlich bei den mit<br />

Wannentender ausgestatteten P8 vor<br />

Wendezügen zur Anwendung kam.<br />

Im Gegensatz zum Vorbild macht im<br />

Modell der Kurztender auch bei Rückwärtseinsätzen<br />

auf Radius 1 mit einer<br />

Höchstgeschwindigkeit von umgerechnet<br />

116,6 km/h keine Probleme. Dass<br />

sich sein Abstand anpassen lässt, versteht<br />

sich inzwischen von selbst. Aber<br />

auch das Rangieren zum Zug macht<br />

mit der 78.10 Freude, denn bereits mit<br />

1,5 km/h gleitet das Modell sicher über<br />

die Gleise, Weichenstraßen werden<br />

ab 3 km/h ruckfrei durchfahren. Beim<br />

Abschalten auf Fahrstufe 0 beträgt der<br />

Auslauf noch gut 1,1 m. Die Zugkraft<br />

des 365g schweren Modells ist mit 125g<br />

in der Ebene und 95g in der 10%-Steigung<br />

angemessen.<br />

4<br />

Auch von hinten betrachtet hinterlässt das Modell einen guten Eindruck. Die Herkunft von der P8 ist trotz Kurztender<br />

und neuem Führerhaus unverkennbar. Über die rückseitige Kupplung ist eine Zugbeleuchtung steuerbar


Fotos (5): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Der Lok-Tender-Abstand lässt sich wie gewohnt anpassen. Bedruckung und<br />

Farbgebung des Modells sind korrekt und tadellos ausgefallen.<br />

In Sachen Elektrik und Digitalausstattung<br />

gibt es neben viel Licht in Form zahlreicher<br />

sinnvoller Betriebsgeräusche und<br />

Funktionen auch Schatten: So muss beim<br />

Soundbetrieb mit Licht die Lichtmaschine<br />

separat angeschaltet werden, ähnliches<br />

gilt für die Beleuchtung beim Rangieren.<br />

Auch erfordert ein fehlender Pufferkondensator<br />

für störungsfreien Soundgenuss<br />

stets optimal geputzte Gleise.<br />

Dass die Rangier- ebenso wie die<br />

Schlussbeleuchtung eher heutigen Modellbahn-Gepflogenheiten<br />

denn dem<br />

Signalbuch der 1950er-Jahre entspricht,<br />

MÄRKLIN: ETWAS PRODUKTPFLEGE<br />

Zu den unscheinbaren, aber zumindest im Rangierdienst<br />

lange unverzichtbaren Maschinen gehört die<br />

preußische T13. Die nun angediehene Produktpflege<br />

mit neuem Spielewelt-Sounddecoder war daher<br />

mehr als überfällig. Eine Zugabe ist Lokpersonal<br />

von Preiser. Auf dem alten Stand geblieben ist leider<br />

Ausführung der Frontlaternen, die für die korrekte<br />

Höhe wenig realistisch auf einem Sockel sitzen.<br />

• Artikel 39923, 349,99 Euro<br />

ist ein weiterer Kritikpunkt, der bei Nutzung<br />

zweifarbiger LED leicht zu umgehen<br />

gewesen wäre. Das es in Teilen<br />

auch anders gehen kann, zeigt das Modell<br />

ja beim Kohleschaufeln mit automatisch<br />

aktiviertem Feuerflackern.<br />

Nichts desto Trotz ist die Neukonstruktion<br />

dieses Exoten begrüßenswert.<br />

Unsere Spekulation auf eine baldige<br />

Neuauflage einer dann auch im Bereich<br />

der Pufferbohle fehlerfreien P8 bewahrheitete<br />

sich mit den Sommerneuheiten<br />

(siehe Vorschau).<br />

• 78 1001, #39781; UVP 499,00 Euro<br />

Kommentar<br />

GEMISCHTE AUSSICHT<br />

Dass dieses Modelljahr 2020 etwas<br />

anders werden könnte als gewohnt,<br />

zeichnete sich schon Anfang des<br />

Jahres auf der Spielwarenmesse in<br />

Nürnberg ab. Der Grund waren aber<br />

nicht die angekündigten Neuheiten<br />

oder die Anzahl der ausstellenden<br />

Modellbahnhersteller, sondern die sich<br />

bereits mit Desinfektionsständen und<br />

Masken ankündigende Corona-Krise.<br />

Besonders weit Blickende und in China<br />

gut Vernetzte befürchten bereits zu<br />

dieser Zeit, dass ein Teil der Neuheiten<br />

wohl nicht wie geplant geliefert werden<br />

könnte.<br />

Branchenprimus Märklin war davon<br />

per se zunächst ja nicht betroffen, dessen<br />

Modellbahnen entstehen bekanntlich<br />

in Györ und Göppingen. Für Piko,<br />

Roco, LS Models und andere dagegen<br />

sah es weniger gut aus. Angesichts der<br />

aktuellen Auslieferungen von Neuheiten<br />

auch aus chinesischer Produktion<br />

könnte es zwar den Anschein haben,<br />

alles sei gut. Verzögerungen von einem<br />

oder zwei Monaten gab es ja schon<br />

früher. Soweit, so halbwahr.<br />

Denn die nachfolgenden Einschränkungen<br />

des öffentlichen Lebens hierzulande<br />

betrafen ja nicht nur Modellbahnmessen<br />

wie Mannheim, Dortmund,<br />

Leipzig oder nun Friedrichshafen. In<br />

Modellbahnclubs darf erst bei Erscheinen<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> wieder langsam<br />

gearbeitet werden und viele Modellbahnhändler<br />

ohne großen Online-Shop<br />

mussten nicht unerhebliche Umsatzeinbußen<br />

hinnehmen. Denn nicht jeder<br />

hatte das Glück, dass seine Kunden<br />

aus Frust über Homeoffice und fehlende<br />

Ablenkung in Gaststätten, Kinos<br />

etc. im Onlineshop in Modellbahnprodukte<br />

investierten. Im Gegenteil - nicht<br />

wenige Kunden halten angesichts nun<br />

im Raum stehender Sorgen um den<br />

Arbeitsplatz ihr Geld zusammen und<br />

begnügen sich mit dem Status, den ihre<br />

Anlagen gerade haben.<br />

Dennoch haben auch viele gerade in<br />

den schwierigen Zeiten den Reiz des<br />

(familiären) Modellbahnvergnügens entdeckt.<br />

Bleibt zu wünschen, dass dies<br />

anhält und an vielen Orten die Freude<br />

über die nun anrollenden Neuheiten geteilt<br />

werden kann. Gemeinsames Spiel<br />

auch in größerem Kreis ist ja wieder<br />

erlaubt.<br />

Ihr Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

5


Neuheiten<br />

Märklin: Mehrsystem aus Osten<br />

Die moderne Skoda-Baureihe 380 wurde von der CD für grenzüberschreitende Verkehre nach Österreich beschafft, wo sie sowohl<br />

vor Personen- wie auch Güterzügen zum Einsatz kommt. Die Farbvariante der Märklin-Lok entspricht in der technischen Ausstattung<br />

der bereits bekannten und bis auf die Dachausrüstung baugleichen Baureihe 102 der DBAG, die Märklin im vergangenen<br />

Jahr auslieferte. Passende Personenwagen sind die überarbeiteten Eurofima-Wagen der CD (42745f.). Für den Einsatz im Güterverkehr<br />

eignen sich die Sets 47090 und -91. Sie sind zwar werksseitig vergriffen, aber im Netz zu haben.<br />

• Artikel 37928; 465 Euro<br />

Märklin: Betagtes Arbeitstier<br />

Auch zu Beginn der Epoche IV waren einige<br />

T16.1 im schweren Rangierdienst<br />

vor allem in den großen Güterknoten<br />

des Ruhrgebietes noch unverzichtbar.<br />

Märklin erinnert an die unermüdlichen<br />

Helfer mit einer besonderen Version:<br />

Sie besitzt neben der EDV-Beschilderung<br />

auch beidseitig die neuen<br />

Telex-Kupplungen. Als passende Güterwagen<br />

empfehlen sich beispielsweise<br />

die Kokskübel von Trix 24175/-77)<br />

• Artikel 37180; 385 Euro<br />

Fotos (13): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

6<br />

Märklin: Bergsteiger mit Anhang<br />

Auf die Insider-DB-Version folgt in Sachen<br />

BR 95 nun die Epoche-II-Ausführung der<br />

gelungenen und digital gut ausgestatte-<br />

ten Miniatur. Dazu passend legt Märklin<br />

ein siebenteiliges Güterzugset auf, dem<br />

als standesgemäßer (fränkischer) Blickfang<br />

ein Drehschemelpärchen sowie ein<br />

neuer Bierwagen beiligen. Die Kohle- wie<br />

Holzladungen sind echt.<br />

• Artikel 39098 (BR95); 450 Euro<br />

• Artikel 46017 (7 tlg. Zugset); 210 Euro


Der Realität der Graffitti-verzierten Wagen<br />

hat sich Piko unter anderem mit diesem<br />

ab Werk sehr rasch ausverkauften<br />

Schiebewandwagen angenähert. Das<br />

Modell des SBB-Waggons ist von beiden<br />

Seiten mit unterschiedlichen Motiven<br />

bedruckt.<br />

• Artikel 58966, UVP 34,99 Euro<br />

Märklin: Ochsenlok 2.0<br />

Die Baureihe 41 war eine der wichtigsten Baureihen der DB und auch in der Epoche<br />

IV unverzichtbar, vor allem in der Ausführung mit Hochleistungs-Ersatzkessel. Diesen<br />

spendierte Märklin nun in Kombination mit Kohletender seiner bekannten Neukonstruktion<br />

und lässt sie als Formvariante zu den Fachhändlern rollen. Sie eignet sich<br />

sowohl für schnelle Güter- wie auch mittelschwere Personen- und Eilzüge.<br />

Epochengerecht ist die Indusi mit dem markanten Magneten nachgebildet, als Laternen<br />

sind die Reflexglasausführungen installiert. Der Lok-Tender-Abstand lässt sich<br />

entsprechend den Radien der eigenen Anlage einstellen, als Zurüstteile liegen Kolbenstangenschutzrohre,<br />

Kupplungsnachbildungen und Bremsschläuche bei. Zudem<br />

besitzt die Lok den Spieleweltdecoder für realitätsnahes Steuern auf der CS3.<br />

• Artikel 37928; 465 Euro<br />

Für saubere Schienen sorgt der bekannte<br />

Trocken-Reinigungswagen von Piko<br />

in Form eines Gbs der NS.<br />

• Artikel 54446; 43,99 Euro<br />

Rivarossi: Blütezeit der Nachtzüge<br />

Auch wenn sie derzeit beim Vorbild nur als Privat- oder ÖBB-Zug verkehren, erinnert<br />

Rivarossi mit der Neuauflage des ICN von Talgo an die große Zeit der Nachtzüge Mitte<br />

der 1990er-Jahre. Aufgelegt wurden ein sechsteiliges Grund- und ein dreiteiliges<br />

Ergänzungset. Das reicht zwar nicht für das 18 bis 26 Wagen umfassende Original,<br />

dürfte aber etliche Heimanlagenbesitzer schon in Bedrängnis bringen. Die passenden<br />

120er als Zuglok liefern wahlweise Märklin oder Piko.<br />

• Artikel HR4291 (Grundset); 199,90 Euro<br />

• Artikel HR4292 (Erweiterungsset); 99,90 Euro<br />

ESU: Amerikaner in Holland<br />

Ungewöhnlichere Farben trägt die Class 66 in der Version der der amerikanischen<br />

Genesee & Wyoming gehörenden Rotterdam Railfeeding, die vier davon besitzt. Sie<br />

laufen bevorzugt im Hinterlandverkehr der Häfen Rotterdam und Antwerpen. Das Modell<br />

besitzt die von ESU gewohnten Funktionen wie dynamischer Rauch, umfassender<br />

Sound (5.0) und die entsprechend angepassten Lichtfunktionen. Die Zugkraft des<br />

weitgehend aus Metall bestehenden Modells ist über jeden Zweifel erhaben.<br />

• Artikel 31287; 439 Euro<br />

Für viele Sammler sehr attraktiv wirkt<br />

die schwarze 232 des EBS mit der Silhouette<br />

des Erfurter Doms mit Severikirche,<br />

die Piko nun auch als AC-Version<br />

umsetzte.<br />

Artikel 52775; 184,99 Euro<br />

Neben dem Vectron aus dem Hause<br />

Siemens gelangen auch immer attraktivere<br />

Pendants von Bombardier in Form<br />

der Baureihe 187 auf die Vorbildgleise.<br />

Zu den interessanten Versionen gehört<br />

dabei die aufwändig gestaltete der Eisenbahngesellschaft<br />

Potsdam, die Piko<br />

nun als Expert-Modell auf die H0-AC-<br />

Gleise stellte.<br />

• Artikel 51589; 209,99 Euro<br />

Fotos (5): Piko<br />

7


Neuheiten<br />

ROCO: Hoch hinaus<br />

Fotos: Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Passend zu 100 Jahren elektrischer<br />

Zugförderung am Gotthard<br />

und 60 Jahren Roco liefern die<br />

Bergheimer ein recht gewichtiges Geschenk,<br />

nämlich die gründlich überarbeitete<br />

Ae 8/14 als Lok 11851 der SBB,<br />

deren Schwesterlok 11852 (Landi-Lok)<br />

mit abweichendem stromlinienförmigen<br />

Gehäuse in den 1990er-Jahren Teil des<br />

Roco-Sortimentes war. Von dieser imposanten<br />

Doppellok existierten lediglich<br />

drei Prototypen, das Vorbild des<br />

Roco-Modells wurde leider als einziges<br />

1977 verschrottet.<br />

Das Vorbild wurde 1932 als zweite<br />

Ae 8/14 der SBB in Dienst gestellt. Im<br />

Gegensatz zur Schwesterlok 11801 als<br />

doppelte Ae 4/7 wurde sie jedoch nicht<br />

von SLM und BBC, sondern von SLM<br />

und MFO entwickelt. Statt eines Buchli-<br />

Antriebes besaß sie den SLM-Universalantrieb<br />

mit je zwei Fahrmotoren je<br />

Treibachse. Bei gleichen Gesamtabmessungen<br />

und gleichem Gesamtgewicht<br />

konnte die installierte Leistung<br />

damit auf 6070 kW (8250 PS) gesteigert<br />

werden Anlässlich eines Umbaus<br />

im Jahr 1961 erhielt die Lokomotive<br />

neue geschweißte Führerstände für<br />

sitzende Bedienung, baugleich denen<br />

der neuen Ae 6/6. Die Lok 11851 war<br />

in diesem teilmodernisierten Zustand<br />

noch bis 1976 in Betrieb.<br />

Das aktuelle, mit 980 g recht gewichtige<br />

H0-Modell gibt die Lok im Zustand<br />

der letzten 15 Einsatzjahre wieder. Wie<br />

es sich gehört, sind alle acht Treibachsen<br />

auch im Modell angetrieben. Für<br />

die nötige Zugkraft von mehr als 230 g<br />

an der Seilrolle sorgen zwei fünfpolige<br />

Motoren mit Schwungmassen, kontrolliert<br />

von Decodern mit Plux22-Schnittstelle.<br />

Diese erlauben auch den korrekten<br />

Schweizer Lichtwechsel. Für<br />

störungsfreien Sound- und Fahrgenuss<br />

sorgen Pufferkondensatoren in jedem<br />

Auch in der modernisierten Forn mit<br />

den der Ae6/6 entlehnten Fronten<br />

wirkt die schwere Doppellok wie<br />

aus einer anderen Welt. Schweiz-<br />

Fans dürfen der gewichten Neuheit<br />

ganz entspannt ebensolche Züge<br />

anvertrauen, denn auch in diesem<br />

Punkt entspricht das Modell ganz<br />

dem Vorbild.<br />

Lokteil. Zum Geräuschpaket gehören<br />

neben den markanten Betriebsgeräuschen<br />

aus Lüftern und Schaltwerk auch<br />

verschiedene Pfiffe. Zudem kann manuell<br />

korrekt der jeweils nötige Schluss<br />

eingestellt werden, also Weiß für letztes<br />

arbeitendes Triebfahrzeug des Zuges<br />

oder rot für Zugende, falls die Maschine<br />

einmal allein unterwegs ist.<br />

Dem Modell liegen alle nötigen Teile<br />

bei, um eine oder ggf. auch beide Seiten<br />

komplett zuzurüsten.<br />

• Artikel 79814; 669,90 Euro<br />

Die Dachausstattung entspricht dem Vorbild, die Machart der Isolatoren,<br />

Dachleitungen, Lüftergitter sowie Tritte vermag zu gefallen.<br />

Die Stromabnehmer bieten ein Optimum<br />

zwischen Filigranität und<br />

Stabilität.<br />

Die Kupplungsführung ist nur gesteckt,<br />

das macht den Abbau im Falle<br />

des kompletten Zurüstens einer Front<br />

mit Luftbehältern und Bremsschläuchen<br />

recht einfach.<br />

8


ZU ENDE GEDACHT<br />

Jeder Motor besitzt zwei Schwungmassen für ruhigen Lauf.<br />

Der Decoder fand seinen Platz unterhalb der Platine. Der<br />

damit höhere Rahmen erhöht Gewicht und Zugkraft.<br />

Motorische Antriebe<br />

• Kompakte Abmessungen<br />

• Langsame und leise Stellbewegungen<br />

• Variable Stellwege<br />

• 1 bis 4 Schaltkontakte<br />

Basisversion Weichenantrieb<br />

• Standardversion<br />

• 1 zusätzlicher Schaltkontakt<br />

Formneu sind die Getreidewagen<br />

der Bauart Tagnpps aus dem Hause<br />

nme ja nicht wirklich, aber die aktuell<br />

ausgelieferte Farbvariante der sächsischen<br />

Agro fällt auf. Traktioniert von<br />

Captrain-Loks der Baureihen 185 oder<br />

193 verkehren diese Wagen als Ganzzug<br />

zwischen Heidenau und Hamburg.<br />

Folgerichtig gibt es von den Modellen<br />

dieser Wagen auch für AC-Fahrer stets<br />

mehrere Nummern.<br />

Als kleine, nicht ganz ernst zu nehmende<br />

Zugabe gibt es die Wagen auch mit<br />

einem beleuchteten Zugschluss nach<br />

Art der bis zur Epoche IV üblichen Zugschlusslaternen.<br />

Wer es vorbildgerecht<br />

mag, versieht einen normalen Waggon<br />

mit den als Zubehör lieferbaren<br />

deutschen Zugschlusstafeln, die sich<br />

natürlich auch an andere Fahrzeuge<br />

montieren lassen.<br />

• Artikel 512650ff.; 59,90 Euro:<br />

• Artikel 512691 (m. Schlusslat.); 89,90 Euro<br />

• Artikel 950090 (Schlusstafel); 12,90 Euro<br />

www.nme-online.de<br />

Erweiterter Weichenantrieb<br />

• Ansteck-Klemme<br />

• 2 Schaltkontakte<br />

• vielseitige<br />

Anschlussmöglichkeiten<br />

Der impulsgesteuerte Weichenantrieb<br />

www.mtb-model.com<br />

• Impulsgesteuerte<br />

Spezialausführung<br />

• 2 + 2 Schaltkontakte<br />

Zunehmend mit maßgeschneiderten<br />

(Mit-) Fahrerinnen aus dem 3D-Drucker<br />

in zeitgemäßer Kleidung stattet Busch<br />

seine Fahrzeuge aus. Den Anfang<br />

machen einige beliebte Traktoren der<br />

Epoche III/IV:<br />

• Artikel 40071 (Kramer); 25,99 Euro:<br />

• Artikel 42855 (ZT303); 19,99 Euro<br />

9


Neuheiten<br />

Roco: Europäer im Doppelpack<br />

Die seit Mitte der 2000er-Jahre nicht nur in Polen, sondern auch Deutschland, den Niederlanden und Österreich mit Kohle, Holz<br />

wie auch Containern verkehrenden Wagen der deutsch-polnischen CTL nahm sich nun Roco an und liefert die ganzzugtauglichen<br />

Miniaturen in preiswerten Zweiersets mit herausnehmbarer Echtkohleladung.<br />

• Artikel 76086; 76,90 Euro<br />

Joswood: Schöne Nebensächlichkeiten<br />

Aus dem 2020er-Neuheitenprogramm lieferbar sind derzeit<br />

folgende Produkte des Lasercut-Spezialisten:<br />

Ein offener Unterstand in Ziegel- (nebenstehend, 23019)<br />

oder auch Holzbauweise (23020), ein einfacher Lagerschuppen<br />

(25025) sowie ein kleines Herzchenhäuschen (40182)<br />

für den Bereich Bauwerke. Stellvertretend für die Kategorie<br />

Ladegüter oder Ladestraßenausschmückung seien neutrale<br />

Kisten in verschiedenen Größen (40178-40181) oder<br />

nebenstehende Kranbrücke (40188) zu nennen. Zur Ausgestaltung<br />

vom Umfriedungen und Dekoration von Mauerkronen<br />

geeignet sind die beiden Metallgeländerausführungen<br />

Wuppertal (40190) sowie Jugendstil (40191).<br />

Weitere Informationen zu den genannten Bausätzen und<br />

die zugehörigen Verkaufspreise finden sich im Netz unter<br />

www.lasercut-shop.de<br />

Skandinavische Güterwagen - Jetzt im Handel<br />

SJ Hbis<br />

DK-872207/8/9/10 UVP 46,85€<br />

SJ Q12 / Uh Kesselwagen<br />

DSB Shell Kesselwagen<br />

DK-871020 UVP 49,99€ DK-871021 UVP 49,99€<br />

DSB IGK Fleischwagen<br />

DK-871008/9 UVP 52,29€ DK-871017 UVP 49,99€<br />

DK-872102 UVP 46,85€ DK-872103/4 UVP 46,85€ DK-872107/8 UVP 49,99€ DK-872109/10 UVP 49,99€<br />

Jetzt 17 Dekas Fachhändler in Deutschland: https://dekas.dk/en/dealers/<br />

10


NMJ: Wiederauflage mit Zuwachs<br />

Der kleine Bahnhof Hell von NMJ erlebt eine Wiederauflage in verschiedenen Farben, darunter auch im hier vorgestellten Aussehen<br />

der späten Epoche IV. Erstmals verfügbar ist der kleine, zugehörige Güterschuppen. Beide Gebäude werden als fertig<br />

lackierte Resin-Modelle geliefert. Anpassungen im Inneren sind lediglich im Falle aufwändigerer Beleuchtungsinstallationen<br />

angezeigt, ansonsten sind die Bauten quasi einbaufertig. Als Set gekauft, offeriert NMJ einen kleinen Preisnachlass.<br />

• Empfangsgebäude Hell, NMJH15128, 119 Euro<br />

• Güterschuppen Hell NMJH15110, 49 Euro<br />

Busch: Moderne der Vergangenheit<br />

Erbaut in den 1930er- oder 1950er-Jahren, prägten derartige Landwarenhäuser etliche<br />

Dörfer in Ost und West. Eine ansprechende Miniatur lässt sich aus dem neuen<br />

Bausatz von Busch zaubern. Anpassungen und Bautipps finden sich ab Seite 54 in<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

• Landwarenhaus, Artikel 1381, 49,99 Euro<br />

Kibri: Einheitsbau<br />

Der Grundtyp dieses Wohngebäudes<br />

wurde ab den späten 1920er-Jahren<br />

sowohl als Einzelhaus bis hin zu ganzen<br />

Siedlungen erbaut und passt daher<br />

gut zu Modellbahnanlagen der Epochen<br />

II bis VI. Insoweit ist es sehr begüßenswert,<br />

dass Kibri diesen Bausatz aus der<br />

Versenkung holte und als Wohnhaus<br />

Pappelweg neu auflegt. Bleibt zu wünschen,<br />

dass auch die Formvarianten<br />

mit Anbauten bald folgen.<br />

• Artikel 38178, 32,50 Euro<br />

Busch: Ausstattung fürs Dorf<br />

Im ländlichen Bereich überlebten etliche Leiterwagen den Traktionswandel vom<br />

Pferd zum Traktor durch einfaches Anpassen der Deichsel. Busch liefert nun einen<br />

entsprechenden Bausatz für zwei Leiterwagen in unterschiedlicher Ausprägung aus<br />

Echtholz. Die Halterung der Deichsel ist allerdings aus Kunststoff und die Achsen<br />

bestehen aus Metall. Durch Weglassen von Stirmbretten etc. lassen sich die Wagen<br />

bedarfsgerecht variieren, bis hin zum einfachen Langholzwagen mit nur vier Rungen.<br />

Überzählige Teile können dann noch zur Ausschmückung eines Gehöfts dienen.<br />

• Artikel 1385 Heuwagen, 13,99 Euro


Anlagenportrait<br />

Untypisch Grün<br />

12


Foto: Markus Tiedtke<br />

Auf Messen erkennt man Märklin-Anlagen<br />

oft schon von weitem an der Gleis- und Gebäudefülle. Dass es auch<br />

anders geht, zeigt dieses belgische Beispiel nach deutschen Länderbahnmotiven<br />

mit ungewöhnlich großzügiger Landschaftsgestaltung. 13


Anlagenportrait<br />

Nicht alle Garnituren sind vorbildgerecht.<br />

Oft genügt ein „es hätte sein können“ und es zählt<br />

allein die Freude am (Farben-) Spiel.<br />

Auf allen Modulen bilden Kulissen einen nicht zu<br />

unterschätzenden Abschluss der zu betrachtenden<br />

Szenerien. Nicht immer lassen sich dafür alle<br />

Übergänge perfekt tarnen.<br />

14


Die eher ins Startup-Sortiment passende Länderbahnlok kann sich beim MSKK ihren Unterhalt noch durch Rangierfahrten<br />

im Steinbruch verdienen, wo an dieser Rampe nach realem Vorbild gleich fleißig umgeladen wird.<br />

Angetan haben es den belgischen Modellbahnern die<br />

hochrädrigen und eleganten Lokkonstruktionen<br />

nach bayerischen und Württemberger<br />

Vorbildern, wie etwa die C.<br />

Wer hin und wieder einmal heimische<br />

Gefilde verlässt und<br />

sich in der Ferne umschaut,<br />

entdeckt sehr oft Neues außerhalb<br />

ausgetretener Pfade. So ging es nicht<br />

nur dem Autor dieses Beitrages, der<br />

auf einer sehr attraktiven Ausstellung<br />

im belgischen Leuwen Ende 2018 diese<br />

ungewöhnliche Märklinanlage entdeckte.<br />

Auch die Mitglieder des austellenden<br />

Clubs brachen hier mit üblichen<br />

Gepflogenheiten. Was die Anlagenerbauer<br />

teilten, war ihre Liebe zu den<br />

deutschen Mittelgebirgen sowie zu der<br />

recht farbenfrohen Fahrzeugvielfahlt<br />

der deutschen Länderbahnen der späten<br />

Epoche I.<br />

Doch wie bringt man dies am besten<br />

und vor allem halbwegs plausibel<br />

zusammen? Die Freude am Spiel und<br />

Fahren sollte immer überwiegen, aber<br />

all zu weit entfernt vom Vorbild wollte<br />

man auch nicht bauen. Die Lösung lag<br />

am Ende in der Wahl der Region Thüringen:<br />

Durch Kleinstaaterei zerklüftet,<br />

existierten neben der auf den wichtigen<br />

Hauptstrecken dominierenden preußischen<br />

Staatsbahn zahlreiche private<br />

Bahngesellschaften und es verkehrten<br />

von Franken/Bayern und Hessen her<br />

auch entsprechende Fremdlokomotiven<br />

mitsamt zugehörigem Wagenpark.<br />

Wobei durchaus anzumerken ist, dass<br />

es in der gewählten Epoche die noch<br />

heute gültigen wichtigen Abkommen<br />

zum freizügigen grenzüberschreitenden<br />

Übergang von Waggons zwischen<br />

Bahnverwaltungen gültigen Internationalen<br />

Abkommen für Güterwagen (RIV)<br />

und Reisezugwagen (RIC) bereits gab<br />

und damit auch, unterbrochen vom<br />

Ersten Weltkrieg, die Blütezeit der großen<br />

D-Züge als Basis etlicher Kurswagen-Verbindungen<br />

begann.<br />

DAS KONZEPT<br />

Während die Masse der auf Ausstellungen<br />

zu sehenden Märklin-Anlagen<br />

noch immer von großen Bahnhöfen<br />

15


Anlagenportrait<br />

Heute allein hygienisch kaum vorstellbar war die Milchgewinnung vor mehr als einhundert Jahren - die Kühe werden<br />

im Sommer auf der Weide von Hand gemolken und ihre Milch dann im Anschluss in Kannen per Handkarren zur Weiterverarbeitung<br />

in die (hofeigene) Meierei gebracht.<br />

16<br />

und Betriebswerken dominiert werden,<br />

ging es den Modellbauern des MSKK<br />

vordergründig um lange, glaubwürdig<br />

in die Landschaft integrierte Strecken.<br />

Schließlich ist dies das häufiger Bild<br />

von Eisenbahn beim Vorbild, denn<br />

Bahnhöfe finden sich nur punktuell.<br />

Hinzu kommt der Anspruch, Strecken<br />

so einzubetten, dass der Betrachter<br />

glauben muss, die Strecke hätte gar<br />

nicht anders gebaut werden können.<br />

Um auch bei kleineren Bahnhöfen<br />

mit wenig Gleisen auf einer darartigen<br />

Anlage einen für das Publikum attraktiven<br />

Verkehr abwickeln zu können,<br />

bedurfte es natürlich auch hinreichend<br />

dimensionierter Schattenbahnhöfe beziehungsweise<br />

Kreuzungs- und Überholungsmöglichkeiten<br />

hinter den Kulissen.<br />

Damit ist sichergestellt, dass die<br />

Pausen zwischen einzelnen Zugfahrten<br />

nicht zu lange dauern und stets irgendwo<br />

auf der Anlage etwas rollt.<br />

Ein wichtiger Trumpf ist jedoch die<br />

verschachtelte Gleisführung auch<br />

durch die umgebende Kulisse hindurch,<br />

die den Blick der Betrachter immer<br />

wieder auf die Anlage selbst lenkt<br />

und ein Abgleiten in den sonstigen Ausstellungsraum<br />

sehr wirksam verhindert.<br />

Denn nur so kann man der Magie der<br />

Züge erliegen und gleichzeitig die zahlreichen<br />

kleinen Details der Anlage erkennen.<br />

DIE GLEISANLAGEN<br />

Als Gleissystem für ihren Anlagenbau<br />

nutzten die MSKK-Modellbauer das<br />

K-Gleis von Märklin, setzten jedoch bevorzugt<br />

die schlanken Weichenformen<br />

ein. Zwar fallen die Punktkontakte beim<br />

K-Gleis gegenüber der C-Version gröber<br />

aus, dafür entschädigen aber die<br />

eleganten Gleisbögen, die sich so nur<br />

mit dem Flexgleis anlegen lassen.<br />

Für eine realistische Wirkung der<br />

Gleisanlagen wurden selbstverständlich<br />

alle Schienen rostbraun eingefärbt<br />

und die Weichen besitzen Unterflurantriebe.<br />

Die Signalisierung auf der Anlage<br />

ist sparsam, was zum einen den Gepflogenheiten<br />

des Vorbildes aber auch<br />

dem fehlenden Angebot des Marktes<br />

geschuldet ist. So gibt es einigermaßen<br />

passende Signale nur als aufwändig<br />

zu montierende Bausätze. Deren Filigranität<br />

wiederum ist nur schwer mit<br />

den rauen Bedingungen des Ausstallungsbetriebes<br />

vereinbar. Und so entschieden<br />

sich die MSKK-Modellbauer<br />

für den Verzicht auf Signale anstatt das<br />

Aufstellen falscher Typen. (Allerdings<br />

gilt auch hier - ganz fertig ist die Anlage<br />

bis heute nicht...)<br />

Weniger Kompromisse erforderte<br />

das Umfeld: So wurde die Einbettung<br />

der Gleisanlagen in hinreichend breite<br />

unbewachsene Abschnitte umgesetzt,<br />

denn zur dargestellten Zeit spielte die<br />

Vegetationskontrolle und damit der<br />

Brandschutz entlang der Strecke eine<br />

weitaus größere Rolle als heute. Bis<br />

dicht ans Gleis wachsende Bäume und<br />

Sträucher waren undenkbar.<br />

Hinzu kommt entlang weiter Teile der<br />

Strecke die Installation einer vorbildgerechten<br />

Telegrafenleitung. Die Masten<br />

entstanden nach alten Zeichnungen im<br />

Eigenbau aus Holz und Draht.<br />

DIE GEBÄUDE<br />

Die meisten Gebäude entstammen dem<br />

wohlbekannten Sortiment von Auhagen,<br />

ergänzt um repräsentative Stadtbauten<br />

von Faller. Ausgewählt wurden<br />

für das Umfeld des Bahnhofes Saale<br />

vor allem die kleinstädtischen Haustypen,<br />

die sich im gemischten H0/TT-Angebot<br />

finden. Selbstredend wurde nicht<br />

rein nach Anleitung gebaut, sondern


Von der Liebe zum Detail zeugt<br />

diese Fuhrwerksszene mitsamt<br />

niedergebundener Heuladung.<br />

Der Feldweg ist offenbar unbedeutend<br />

und wenig genutzt,<br />

sonst hätte die Brücke ein<br />

Geländer erhalten.<br />

Wenig Gleis in viel Landschaft - das ist<br />

echte Modellbahn nach Vorbild<br />

An vielen Stellen der Anlage ist der Übergang zum Hintergrund<br />

aus beinahe jedem Betrachtungswinkel lobenswert.<br />

Hier tragen zur Wirkung sicher auch die gekonnt gesetzten<br />

Figuren bei.<br />

17


Anlagenportrait<br />

DIE TECHNIK DAHINTER<br />

Die Thüringer Bahn des belgischen<br />

Modelspoorklub van de Kust (MSKK)<br />

wurde als Länderbahn-Anlage mit dem<br />

Märklin-K-Gleis aufgebaut. Die ersten<br />

Ideen dazu gab es bereits im Jahre<br />

2006. Die Anlage sollte als Segmentbeziehungsweise<br />

Modulbahn gebaut<br />

werden.<br />

Ganz bewusst fiel die Wahl des MSKK<br />

auf den Zeitraum von 1910 bis 1920,<br />

denn seinerzeit gab es in Thüringen<br />

eine Vielzahl von Bahnlinien, aber keine<br />

eigene Eisenbahngesellschaft. Statt<br />

dessen fuhren preußische, bayerische<br />

sowie hessische Züge, hin und wieder<br />

trifft man im Modell sogar württembergische<br />

Lokomotiven an.<br />

Im Dezember 2013 war die Modellbahn<br />

mit einem Flächenbedarf von etwa 8 x<br />

4 Metern fertiggestellt. Die Eisenbahnmodule<br />

zeigen eine recht verschlungene<br />

eingleisige Strecke, die sich entlang<br />

der Saale durch den Süden Thüringen<br />

erstreckt. Auf der mehrfach verschlungenen<br />

Route befinden sich zwei<br />

kleinere Durchgangsbahnhöfe, nämlich<br />

„Oberwirbach“ und „Saale“. Ferner gibt<br />

Übersichtsskizze der Anlage. 1) ist<br />

der Schattenbahnhof, der durch<br />

eine sich an den oberen Kanten<br />

fortsetzende Kulisse abgetrennt ist.<br />

es einen kleinen Anschluss in der Nähe<br />

des Steinbruches.<br />

Für Abwechslung hinter den Kulissen<br />

sorgt ein viergleisiger Schattenbahnhof.<br />

Gefahren wird selbstverständlich digital,<br />

wobei zwischen Automatik und manuellem<br />

Betrieb gewechselt werden kann.<br />

Wie es sich für Ausstellungsanlagen<br />

aus dem Beneluxraum geziemt,<br />

besitzen alle Segmente durchgehend<br />

Hintergünde sowie eine in entsprechenden<br />

Blendenkästen installierte Anlagenbeleuchtung<br />

(siehe rechts).<br />

Mehr unter www.mskk.be<br />

Grafik: MSKK<br />

Der Bahnhof Oberwirbach überzeugt durch seine eigenwillige Architektur.<br />

Epochenüblich ist der Bahnsteigzugang noch ebenerdig. Der noch kahle<br />

Fels im Vordergund ist auch (rastlosen) Händen der Besucher geschuldet.<br />

18


Als Empfangsgebäude des Bahnhofes Saale benutzten die belgischen Modellbauer Neupreußen von Auhagen,<br />

welches aber ohne Bahnsteigdach errichtet und zudem farblich etwas abgewandelt wurde. Passend dazu wartet eine<br />

T18 mit einem leichten Güterzug auf den Abfahrauftrag.<br />

vieles durch Kitbashing und farbliche<br />

Behandlung angepasst. Das gilt auch<br />

für das Bahnhofsensemble aus dem<br />

Empfangsgebäude Neupreussen und<br />

dem zugehörigen Güterschuppen von<br />

Karow am See, der noch verlängert<br />

wurde. Lediglich im zweiten Bahnhof<br />

Oberwirbach dominieren Eigenbauten,<br />

basierend auf Bausatzteilen.<br />

Sehr angenehm fällt auf, dass die Dimensionen<br />

der Umschlaganlagen weitaus<br />

vorbildgrechter ausfallen, als sonst<br />

auf vielen Anlagen üblich. So können<br />

Fuhrwerke wirklich glaubhaft wenden<br />

beziehungsweise es ist genügend<br />

Raum, um auch an abgestellten vorbeizufahren.<br />

Auch wurden zeitübliche Details,<br />

so Prellsteine an den Ladekanten,<br />

nicht vergessen.<br />

LANDSCHAFT<br />

Die Landschaftsgestaltung erfolgte<br />

nicht zuletzt auch aus Gründen des<br />

Budgets mit Standardprodukten aus<br />

dem Heki- und Faller-Programm, wobei<br />

für die Laubbäume und Büsche auf Heki-Seemoos<br />

als Ausgangsmaterial zurückgegriffen<br />

wurde. Fallweise wurde<br />

dessen Belaubung mit feinen Flockagen<br />

verdichtet. Nadelbäume entstammen<br />

dagegen dem Faller-Programm.<br />

Dass die Abstimmung der Vegetation<br />

auch farblich gut gelang, beweisen vor<br />

allem die Aufnahmen auf der vorhergehenden<br />

Doppelseite.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Güterschuppen und Ladestraße sind sehr großzügig<br />

angelegt und sprechen für das Aufkommen dieses<br />

Kleinstadtbahnhofes.<br />

19


Anlagenportrait<br />

Die Ausgestaltung der Güteranlage überzeugt nicht nur durch den großzügig verlängerten Auhagen-Schuppen, sondern<br />

auch die hinreichend breite Ladestraße mit den seinerzeit typischen Prellsteinen als Begrenzung zum Gleis hin.<br />

20<br />

Neben der natürlich wirkenden Patina gefallen vor allem die kleinen Figuren-Arrangements - hier kann man förmlich<br />

hören, wie der Zeitungsjunge kurz vor der Ankunft des Zuges laut rufend Abnehmer zu gewinnen sucht.


Fotos (15): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Die Bauten aus den Sortimenten von Auhagen und Faller kommen nicht einfach schachtelfrisch, sondern abgewandelt<br />

und patiniert zum Einsatz. Auch hier gehören belebende kleine Figurengruppen zur Ausgestaltung dazu.<br />

21


Meinungen<br />

Zwergenaufstand<br />

Die Zweiachser-Kesselwagen der Bauart Deutz ohne durchgehenden Rahmen nahm sich 2017 ESU unter der Marke<br />

Pullman zum Vorbild für den Einstieg in die Güterwagenproduktion. Es waren die ersten filigranen Großserienmodelle<br />

des weit verbreiteten und primär für Mineralöltransporte konstruierten und gebauten Vorbildes und in den ersten ausgelieferten<br />

Tranchen überraschend schnell vergriffen. Aktuell gibt es einige neue Farbvarianten.<br />

22<br />

Für Generationen von Modellbahnern<br />

gehörten die kurzen zweiachsigen<br />

Kesselwagen zum alltäglichen<br />

und auch unverzichtbaren<br />

Bild auf ihren Anlagen wie auch dem<br />

Vorbild. Aber auch für die Hersteller<br />

waren die Modelle in der Regel recht<br />

einträglich, denn es gab Vorbilder für<br />

Farbvarianten zuhauf und verschiedene<br />

technische Umbauten im Laufe der<br />

Zeit erlaubten mit den entsprechenden<br />

Formänderungen weitere Versionen:<br />

Ersatz von Holztritten durch metallene,<br />

Austausch von Laufbohlen durch Riffelblech<br />

und später Gitterroste, Entfall<br />

von Bremserhäusern etc.<br />

Leider war es bei großen Herstellern<br />

wie Märklin, Roco oder Piko lange Zeit<br />

Praxis, zwar die Farben zu verändern,<br />

nicht aber die Detaillierung anzupassen,<br />

beispielsweise durch filigranere<br />

Geländer oder feinere Achshalter oder<br />

Schlussscheibenhalter etc. Wobei natürlich<br />

anzumerken ist, dass die Basismodelle<br />

vom Märklin und Piko einige<br />

Jahrzehnte länger existieren, als die<br />

vergleichbaren Wagen von Roco. Die<br />

Zweiachser von Fleischmann oder Tillig/Sachsenmodelle<br />

spielen hier nur<br />

eine untergeordnete Rolle, denn deren<br />

Vorbilder basieren zum Teil auf Bauarten<br />

aus Länderbahnzeiten. Betrachtet<br />

werden aber die Neubau-Formen der<br />

späten 1930er-Jahre (siehe Kasten).<br />

Naturgemäß fällt bei einer in die Tausende<br />

gehenden Zahl an Vorbildern mit<br />

einer entsprechend großen Varianz an<br />

Aufbauten und besagten Veränderungen<br />

im Laufe der Zeit ein direkter Vergleich<br />

der Modelle schwer beziehungsweise<br />

ist im Zweifel gar nicht möglich.<br />

Dennoch gibt es durchaus vergleichbare<br />

Gemeinsamkeiten - ein Messen an<br />

heutigen Ansprüchen an die Ausführungen<br />

von Fahrwerken, der Detaillierung<br />

im Allgemeinen und dem Laufverhalten<br />

auch in längeren Zügen sowie in aufwie<br />

absteigenden Wendeln und damit<br />

eine kritische Einordnung sind sehr<br />

wohl möglich. Aus diesem Grund geht<br />

für Märklin auch nicht der klassische<br />

und mittlerweile im Startup-Segment<br />

einsortierte Kesselwagen ins Rennen,<br />

sondern die im Standardprogramm angesiedelte<br />

und beim Vorbild offenbar<br />

durch Modernisierung eines Länderbahnwagens<br />

mit neuem Kessel entstandene<br />

Ausführung mit beheizbarem<br />

30-m 3 -Kessel und Arbeitsbühne statt<br />

Laufweg auf dem Kesselscheitel. Und<br />

das auch nur als Zaungast, ebenso<br />

wie die aktuelle Version eines Zweiachsers<br />

mit beheiztem und isoliertem<br />

20-m 3 -Kessel für Bitumen aus dem<br />

Hause Tillig mit osteuropäischem Hintergrund.<br />

Wie das Märklin-Modell dient<br />

dieser Wagen nur der Illustration dessen,<br />

was heute zu vertretbaren Kosten<br />

machbarer Standard ist.<br />

NEUE STANDARDS<br />

Bereits seit Jahren wachsen auch unter<br />

dem Einfluss von Kleinserienherstellern<br />

wie Kuswa, Wagenwerk und anderen<br />

sowie Metallspezialisten wie Weinert


Lange spielten die zweiachsigen Kesselwagen trotz ihrer Vielfalt<br />

nur eine untergeordnete Rolle, zeitgemäße Neuheiten waren<br />

Mangelware. Mit seinen Deutz-Miniaturen setzte ESU/Pullman ab<br />

2017 neue Maßstäbe, dann folgten Exact-train, Dekas und nun<br />

Brawa mit der ähnlichen Uerdinger Bauform und diversen Kesseltypen.<br />

Brawa, Exact-train sowie Dekas nutzen für ihre Neuheiten die Kesselwagenbauarten mit 30 und 24 Kubikmetern Volumen<br />

der Bauart Uerdingen mit zusätzlichen Blech-Langträger. Hier zu sehen sind drei Versionen von Exact-train.<br />

oder der Westsächsischen Feingusswerke<br />

die Ansprüche der ernsthafteren<br />

Modellbahner und Sammler. Durch<br />

Zurüstteile wie geätzte Geländer und<br />

Laufbleche, Leitern oder Aufstiegstritte<br />

bis hin zu Pufferbohlenausrüstungen<br />

und neuen Achslagern reicht das angebotene<br />

Spektrum, mit denen sich mit<br />

oft gar nicht großem Aufwand aus den<br />

groben Standardmodellen filigrane Einzelstücke<br />

fertigen lassen.<br />

Und so gehört es heute zum guten<br />

Ton, dass zeitgemäße (Kessel-) Wagen<br />

ein detailliertes Laufwerk mit ansatzweise<br />

nachgebildetem Bremsgestänge<br />

und Bremsklötzen in Radebene, halbwegs<br />

maßstäbliche Handläufe sowie<br />

Aufstiegsleitern und Laufstege in korrekter<br />

Vorbildstärke aufweisen und einiges<br />

mehr. Mit modernen Kunststoffen<br />

sowie einer Mischbauweise auch mit<br />

Metall lässt sich davon etliches Umsetzen.<br />

Natürlich darf dabei weder eine<br />

hinreichende Stabilität und Grifffestig-<br />

23


Meinungen<br />

Noch in den 1970er-Jahren war das Bild der Güterzüge, hier gezogen von einer ölgefeuerten 44 im Saaletal, deutlich<br />

bunter und zweiachsige Kesselwagen in den unterschiedlichsten Bauformen waren deren regelmäßiger Bestandteil.<br />

Die heute üblichen längeren vierachsigen Pendants, hier an zweiter Stelle eingereiht, waren (noch) Ausnahmen.<br />

KESSELWAGEN DER BAUARTEN UERDINGEN UND DEUTZ<br />

24<br />

In den 1930er-Jahren waren einerseits<br />

diverse genietete Kesselwagenkonstruktionen<br />

überaltert, andererseits<br />

stieg durch die zunehmende Verbreitung<br />

von Dieselmotoren der Bedarf<br />

an Transportkapazität für Kraftstoffe.<br />

Letzteres spielte natürlich auch bei<br />

der Wehrertüchtigung Deutschlands<br />

am Vorabend des Zweiten Weltkrieges<br />

eine Rolle. Maßgabe bei der<br />

Entwicklung neuer Kesselwagen war<br />

der sparsame Umgang mit Rohstoffen<br />

durch Anwendung der neuesten<br />

Technologien des Leichtbaues sowie<br />

der Schweißtechnik.<br />

Aus diesem Grund erhielt die<br />

Waggonfabrik Uerdingen 1938 einen<br />

Auftrag zur Entwicklung eines<br />

Leichtbaukesselwagens mit 30 m³<br />

Ladevolumen. Bereits 1939 konnten<br />

die drei Prototypen an zwei private<br />

Güterwagenvermieter sowie<br />

die staatliche Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft<br />

(Wifo) zur Erprobung<br />

übergeben werden. Nach<br />

einer kleinen Zwischenserie im Jahr<br />

1940 begann 1941 die Serienfertigung<br />

der 30m³-Leichtbaukesselwagen<br />

Uerdinger Bauart. Größter<br />

Besteller war mit ca. 2.200 Stück<br />

die Luftwaffe, gefolgt von der Wifo<br />

und vielen kleineren Betrieben. Insgesamt<br />

wurden rund 3.700 Wagen<br />

dieses Typs gebaut, darunter auch<br />

Bauformen mit etwas kleineren Kesseln.<br />

Vor allem wegen der Problematik<br />

der verminderten Fließfähigkeit<br />

von Diesel bei niedrigeren Temperaturen<br />

besaßen etliche Wagen zusätzlich<br />

Heizleitungen.<br />

In der Nachkriegszeit verteilten<br />

sich die Wagen der Wifo und Luftwaffe<br />

auf andere Waggoneinsteller<br />

in beiden deutschen Staaten. Vornehmlich<br />

setzten größere Firmen<br />

der Mineralölindustrie, aber auch auf<br />

kleinere private Unternehmen sowie<br />

DB und DR selbst die Wagen in den<br />

folgenden Jahrzehnten ein. Daneben<br />

verblieb ein Teil der Wagen im<br />

Ausland und wurde dort durch neue<br />

Eigentümer eingesetzt. Im internen<br />

Werksverkehr konnte man 2016 bei<br />

Haltermann in Hamburg noch einen<br />

Wagen ausfindig machen.<br />

Auch die Firma Westwaggon in<br />

Köln-Deutz entwickelte unter dieser<br />

Maßgabe einen Typ ohne separates<br />

Untergestell, bei dem die Kopfstücke<br />

des Rahmens direkt mit dem<br />

Kesselboden verschweißt wurden.<br />

Um durch die im Betrieb auftretenden<br />

Zug- und Stoßkräfte Beschädigungen<br />

des Kessels zu vermeiden,<br />

wurde dessen unterer Teil als Wanne<br />

ausgebildet. Damit entfielen auch<br />

die vertikalen Schweißnähte der<br />

üblichen Kesselschüsse. Vom nach<br />

dem Firmensitz des Entwicklers als<br />

Bauart Deutz bezeichneten Typ entstanden<br />

zwischen 1941 und 1944<br />

etwa 2000 Fahrzeuge.<br />

Während die der ersten Serie an<br />

private Eigentümer wie Mineralölfirmen<br />

geliefert wurden, erhielten militärische<br />

Stellen, wie die Luftwaffe<br />

den Löwenanteil der weiteren Lieferungen.<br />

Eingestellt waren die Wagen alle<br />

bei der mittlerweile nur noch als<br />

Deutsche Reichsbahn firmierenden<br />

Staatsbahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

verblieben die privaten Wagen<br />

bei den Nachfolgegesellschaften der<br />

Ölvereine, die staatlichen Wagen im<br />

Westen wurden in die am 5. November<br />

1951 gegründete Vereinigte Tanklager<br />

und Transportmittel GmbH<br />

(VTG) überführt. Die VTG besaß<br />

1953 insgesamt 9791 Kesselwagen<br />

verschiedener Bauarten.<br />

Diese Wagen waren einzeln oder in<br />

kleinen Gruppen in der ganzen Bundesrepublik<br />

bis weit in die Epoche IV<br />

zu sehen, ebenso die Pendants der<br />

privaten Einsteller wie Shell, ESSO,<br />

ARAL oder Texaco. Um 1990 schieden<br />

die letzten Exemplare des Typs<br />

Deutz aus den Beständen aus.


Foto: Leikra/Andreas Wagner<br />

keit außer acht gelassen werden, wie<br />

auch brauchbare Fahreigenschaften<br />

sowohl einzeln als auch geschobenen<br />

im längeren Zugverband.<br />

Luft nach oben bieten schließlich Extras<br />

wie nachgebildete Fangbügel am<br />

Bremsgestänge, der Detaillierungsgrad<br />

von Anbauteilen wie Entnahmeventilen,<br />

Heizanschlüssen etc. oder Federpuffer,<br />

die auch in vorbildwidrig engen Radien<br />

möglicht oft ein vorbildgerechtes<br />

Fahren Puffer-an-Puffer ermöglichen.<br />

Schließlich erwartet der Durchschnittsmodellbahner<br />

noch immer Wunder,<br />

auch wenn er den dafür nötigen Arbeitsaufwand<br />

- gemeinhin auch Preis<br />

genannt - nicht immer akzeptieren<br />

möchte.<br />

MODELLE IM EINZELNEN<br />

ESU/Pullman: Beim Erscheinen der<br />

von ESU unter dem neuen Markennamen<br />

Pullman aufgelegten Kesselwagen<br />

der Bauart Deutz war vor allem unter<br />

den Sammlern und Dioramenbahnern<br />

die Freude groß, nun endlich sehr detaillierte<br />

Modelle zu bekommen, ohne<br />

dafür Stunden in der eigenen Werkstatt<br />

verbringen zu müssen.<br />

Als erstes fallen bei den Miniaturen<br />

die sehr zierlich ausgefallenen und dennoch<br />

formstabilen Geländer ins Auge.<br />

Je nach Vorbild sind die Laufstege als<br />

Holzbohle oder Gitterrost ausgeführt.<br />

Ein Blickfang ist auch der sehr detailreich<br />

ausgeführte und bei dieser Bauart<br />

recht gut einsehbare Unterboden.<br />

Selbst die Lösezüge des Bremsventils<br />

sind ab Werk nachgebildet und die obligatorische<br />

Kulissenführung fällt kaum<br />

auf. Durch entsprechend konstruierte<br />

Werkzeuge besitzt der Vorbau die nötigen<br />

Kanten, die beim Vorbild durch das<br />

Verschweißen der Bleche entstehen,<br />

einschließlich der zugehörigen Verstärkungswinkel.<br />

Um bei den Achshaltern<br />

Filigranität und Stabilität in Einklang zu<br />

bringen, bestehen diese aus Metall und<br />

die Imitationen der Federpakete und<br />

Achslager aus Kunststoff sind aufgesetzt.<br />

Die Pufferbohlen besitzen Rangiergriffe,<br />

die verkürzten Zughaken und<br />

Bremsschlauchattrappen lassen sich im<br />

Falle des Einsatzes als Schlusswagen<br />

oder Dekoobjekt an der Ladestraße<br />

durch beiliegende vollwertige Miniaturen<br />

ersetzen.<br />

Mit 45 g besitzt der Waggon auch<br />

das nötige Eigengewicht, um selbst in<br />

längeren Verbänden gezogen wie geschoben<br />

sicher durch Gleisbögen und<br />

Weichenstraßen zu kommen. Auf Federpuffer<br />

hat ESU verzichtet. Wo es nö-<br />

ZWEIACHSER IM DIREKTVERGLEICH<br />

Märklin bietet als<br />

filigranstes Modell<br />

diesen Zweiachser<br />

mit 30-m 3 -Kessel. Er<br />

besitzt einen klassischen<br />

Rahmen mit<br />

angenieteten Achshaltern<br />

und steht<br />

damit recht hoch.<br />

Seit Jahren im<br />

Grundaufbau unverändert<br />

ist der kleine<br />

Uerdinger von Roco,<br />

der durch feinere Aufstiege<br />

und Geländer<br />

als die baugleichen<br />

Pendants von Märklin<br />

oder Piko besticht.<br />

Brawa liefert aktuell<br />

verschiedene<br />

Versionen der neu<br />

konstruierten Uerdinger<br />

Zweiachser aus,<br />

darunter auch diesen,<br />

Epoche-III-typisch mit<br />

Werbetafel ausgestatten<br />

Wagen der Esso.<br />

Exact-train bietet<br />

seit 2019 Uerdinger<br />

an, darunter auch<br />

diese Ausführung mit<br />

einem 24- statt 30-m 3 -<br />

Tank, etwas anderen<br />

Kopfstücken sowie<br />

Federpuffern und<br />

Fangbügel.<br />

Dekas benutzt durch<br />

die Kooperation mit<br />

Exact-Train identische<br />

Basistypen, wandelt<br />

sie aber korrekt<br />

entsprechend der<br />

skandinavischen Vorbilder<br />

ab, so hier mit<br />

farbigen Achslagern.<br />

ESU begann den<br />

Reigen der Neukonstruktionen,<br />

nutzte<br />

als Vorbild aber die<br />

Bauart Deutz ohne<br />

durchgehenden<br />

Langträger, wodurch<br />

die Waggons luftiger<br />

wirken.<br />

25


Meinungen<br />

Die Vergleichskandidaten und ihre Zaungäste aus der Vogelperspektive (von links): Tillig, Märklin, Exact-train, Dekas,<br />

ESU/Pullman, Brawa sowie das bislang tonangebende Standardmodell von Roco.<br />

26<br />

Generationen im Direktvergleich: Der<br />

Wagen von ESU/Pullman setzt<br />

mit der Ausführung<br />

von Geländer,<br />

Leiter sowie<br />

Unterboden<br />

im Vergleich<br />

zu Roco<br />

(unten)<br />

Akzente.<br />

Selber Grundaufbau, aber<br />

verschiedene Details<br />

wie Tritte und Tafeln<br />

bei Exact-train<br />

(oben) und<br />

Dekas.<br />

tig wird, können spezielle AC-Radsätze<br />

geordert werden.<br />

Exact-train: Auch der aus den Niederlanden<br />

stammende Hersteller nahm<br />

sich der lange vernachlässigten Zweiachser<br />

an, wählte aber die Bauart Uerdingen<br />

mit durchgehendem Langträger<br />

und seitlichen, stabilisierenden Blechprofilen<br />

als Basis. Neben den weit verbreiteten<br />

Kesseln mit 30 m 3 Fassungsvermögen<br />

für leichtere Ladegüter wie<br />

Kraftstoffe werden aber auch Versionen<br />

mit kleinerem 24-m 3 -Tank aufgelegt,<br />

wie sie zum Transport von Chemikalen<br />

oder auch Säuren benutzt werden.<br />

Detaillierung und Filigranität stehen<br />

den ESU-Wagen nicht nach: Auch hier<br />

finden sich neben den Lösezügen der<br />

Bremse Rangiergriffe unter den (Feder-)<br />

Puffern, selbst die Ösen für das<br />

Bewegen des Wagens mit Spillanlagen<br />

sind vorhanden. Der Stabilität wegen<br />

besteht das feine Geländer auf dem<br />

Wagen samt Leiter aus Metall. Der Belag<br />

der Bremserbühne oder Laufstege<br />

ist vorbildentsprechend wie bei ESU<br />

entweder als geschlossene Holzbohlennachbildung<br />

oder durchbrochenes<br />

Ätzmetall-Bauteil ausgeführt.<br />

Die bei einigen Wagen in der Ausführung<br />

der Epoche III vorhandenen<br />

Werbetafeln des einstellenden Mineralölunternehmens<br />

sind in einer maßstäblichen<br />

Dicke wie beim Vorbild als<br />

freistehende ovale oder auch eckige<br />

lackierte Metallplatte angesetzt.<br />

Ein besonderer Blickfang sind die<br />

Fangbügel für das zierliche Bremsgestänge<br />

sowie die mehrfarbige Bedruckung<br />

am Rahmen. Selbstverständlich<br />

lassen sich auch bei den Modellen von<br />

Exact-train die Pufferbohlen bei Bedarf<br />

mit Bremsschläuchen etc. bestücken.<br />

Mit 38 g Eigengewicht sind auch diese<br />

Wagen schwer genug, um in längeren<br />

Verbänden absolut betriebssicher


Tillig offerierte zwar bereits 2015<br />

seine Neukonstruktion eines zweiachsigen<br />

Kesselwagen, allerdings<br />

dienten dort osteuropäische Fahrzeuge<br />

als Vorbild. Sie besitzen<br />

quasi als Übergangsform zur Bauart<br />

Uerdingen im Eigengewicht reduzierte<br />

Rahmen, deren Steifigkeit<br />

durch seitliche Blechträger, die<br />

auch den Tanksattel bilden, verstärkt<br />

wird. Die teilweise Verwendung<br />

von Draht ermöglicht sehr<br />

filigrane Geländer. Schön wäre es,<br />

derartiges künftig auch bei anderen<br />

Tillig-Kesselwagentypen zu finden.<br />

eingesetzt werden zu können. Die<br />

Kulissenführung bewegt sich sehr geschmeidig<br />

und stellt gut zurück.<br />

Dekas: Bei der Beschaffung der Wagenmodelle<br />

arbeitet der dänische Hersteller<br />

sehr eng mit den Kollegen aus<br />

den Niederlanden zusammen, weshalb<br />

auch die Verpackung bis auf die Bedruckung<br />

quasi identisch ist. Bei den<br />

Modellen nach dänischen und schwedischen<br />

Vorbildern handelt es sich bei<br />

weitem aber nicht nur um einfache<br />

Farb varianten, sondern entsprechend<br />

den jeweiligen Vorbildern mit weiteren<br />

Details wie zusätzlichen Anschriftentafeln,<br />

rückwärtigen Schlussscheibenhaltern<br />

etc. ausgestatteten Versionen.<br />

Brawa: Als letzte Neukonstruktion der<br />

Uerdinger Kesselwagen rollten Brawas<br />

Miniaturen seit Ende Mai 2020 in<br />

die Ladenregale. Sie folgen im Aufbau<br />

gerade bei den Achshaltern wie auch<br />

den Rahmen den Pullman-Konstruktionen,<br />

besitzen aber als Besonderheit<br />

flach ausgeführte Rahmenenden, wodurch<br />

sie sich von den Typen der Mitbewerber<br />

unterscheiden. Modellbahner<br />

profitieren davon durch ein weniger<br />

gleichförmiges Bild bei Wagengruppen.<br />

Ansonsten finden sich auch hier Griffe<br />

unter den starren Puffern, separat angesetzte<br />

Zettelkästen sowie zierliche<br />

Leitern und Tritte. Das Bremsgestänge<br />

ist der filigran, auf die Nachbildung von<br />

Fangbügeln oder Lösezügen wurde<br />

aber verzichtet.<br />

Mit 30 g fällt das Gewicht im Vergleich<br />

etwas geringer aus, was sich jedoch<br />

erst bei mehr als 2 m langen Zugverbänden<br />

durch leichteres Abheben, etwa<br />

beim Anfahren in Gleisbögen, bemerkbar<br />

macht. Dort sind Brawas Waggons<br />

im hinteren Zugteil besser aufgehoben.<br />

Tillig: Entgegen dem sonst von den Länderbahn-Zweiachsern<br />

aus diesem Haus<br />

gewohnten und inzwischen teils grenzwertigen<br />

Erscheinungsbild wirkt der<br />

Osteuropäer wie aus einer anderen<br />

Welt. Neben der Bauform als isolierter<br />

und beheizbarer 20-m 3 -Wagen besticht<br />

die Miniatur durch sehr feine Aufstiege<br />

und Ladebühnengeländer aus Metall.<br />

Die filigranen Griffstangen der Aufstiege<br />

sowie die Leitern bestehen aus<br />

formstabilen Kunststoff.<br />

Der Rahmen ist sehr filigran ausgeführt,<br />

ebenso die seitlichen Blechträger.<br />

Auch die Achshalter und -lager überzeugen<br />

vollauf. Schwachstelle ist der<br />

zu weich ausgefallene kulissengeführte<br />

NEM-Schacht, der unter Belastung,<br />

etwa beim Fahren in einer Wendel<br />

abwärts, abknickt und so zu Überpufferungen<br />

führen kann. Daher ist dieses<br />

Modell bei längeren Zügen definitiv ein<br />

Kandidat für den Zugschluss. Das Gewicht<br />

wiederum ist mit 44 g sehr gut bemessen,<br />

Rangierunfälle durch Aufklettern<br />

wird es damit kaum geben.<br />

FAZIT<br />

Technisch wie optisch betrachtet bieten<br />

alle Neukonstruktionen keinen Grund<br />

zur Klage sondern schließen eine zu<br />

lang offene Lücke. Dass Exact-train und<br />

Dekas dabei zeigen, was alles technisch<br />

umsetzbar ist, vermag wahrlich<br />

zu begeistern, hat aber am Ende auch<br />

seinen Preis, denn die Miniaturen kosten<br />

und sind empfindlich. Für die meisten<br />

anspruchsvollen Sammler dürften<br />

daher Modelle von Brawa oder Pullman<br />

den Ansprüchen vollauf genügen. Das<br />

gilt auch für den Exoten von Tillig.<br />

Und die abgebildeten Zweiachser<br />

von Roco und Märklin? Mit etwas Patina<br />

versehen machen auch sie im Zugverband<br />

noch immer eine gute Figur<br />

und überzeugen durch Zuverlässigkeit.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Fotos (13): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Aktuelle Ausführungen der Uerdinger Kesselwagen von Brawa (links) sowie Dekas rollen hier auf dem Testgleis zur<br />

Parade heran. Letztere Wagen entsprechen technisch denen von Exact-train und sind für Skandinavien angepasst.<br />

27


Testen und Messen<br />

UNGLEICHE SCHWESTERN<br />

Auf eine zeitgemäße Baureihe 86 mussten ihre Fans lange warten.<br />

Nun löst Roco die betagten Konstruktionen von Märklin und<br />

Fleischmann ab - sowohl als DB- wie auch DR- und DRG-Version.<br />

Angesichts der Konstruktionsjahre<br />

der Modelle von Märklin (1971)<br />

und Fleischmann (1993) war<br />

die Neukonstruktion einer 86er mehr<br />

als überfällig. Sie stand beim Vorbild<br />

zwar oft im Schatten ihrer größeren<br />

Schwestern, war aber in vielen Regionen<br />

Deutschlands über Jahrzehnte<br />

unverzichtbar und bespannte dabei neben<br />

den obligatorischen Personen- und<br />

Güterzügen auch hochwertige Eil- und<br />

D-Züge. Insofern ist sie eigentlich auch<br />

für viele Modellbahner ein universell<br />

einsetzbares Modell.<br />

Nach den ersten Ausführungen in der<br />

Epoche-III-Version der DB und Epoche-IV-Ausführung<br />

der DR der DDR folgten<br />

in den vergangenen Monaten noch<br />

28<br />

Leider ist das Spitzensignal das<br />

einzige, was die neue 86 von<br />

Roco kann. Gut getan hätte neben<br />

einem schaltbaren Rangierlicht<br />

oder Schluss, beide wurden vergessen,<br />

auch ein wärmeres Weiß<br />

sowie weniger eckige Lichtleiter.


Ganze Arbeit beim Kampf um die Käufergunst<br />

leistete Roco mit seinen 86ern, die entsprechend den markanten Vorbildern<br />

unterschiedliche Wasserkästen, Aufstiege oder Laternenhalter besitzen.<br />

eine Version für die DRG-Epoche II und<br />

aktuell eine Lok für die spätere Bundesbahn<br />

in Epoche IV. Die unterschiedlichen<br />

Ausführungen unterscheiden sich dabei<br />

in weit mehr als nur den Anschriften am<br />

Führerhaus.<br />

GUT VORGELEGT<br />

In Fragen des optischen Erscheinungsbildes<br />

hatte das bis vor einigen Jahren<br />

werksneu verfügbare Fleischmann-Modell<br />

durchaus vorgelegt: Das Führerhaus<br />

war dank des Rundmotors im<br />

Kessel frei, die Kuppelstangen sowie<br />

Radsätze filigran und mit recht niedrigen<br />

Spurkänzen versehen, Kesselleitungen<br />

teils freistehend etc.<br />

Dennoch findet sich an den neuen<br />

Roco-Modellen etliches mehr: So überzeugen<br />

die Modelle durch entsprechend<br />

der jeweiligen Vorbilder unterschiedlich<br />

gestaltete Ausführungen: Wasserkästen<br />

in kurz oder lang, Frontpartien mit und<br />

ohne Aufstiegsleitern, angepasste Speichenzahl<br />

an Vor- und Nachlaufachse,<br />

unterschiedliche Anbauteile wie Halter<br />

für Zugschlusslaternen (DR-Version),<br />

Läutewerke, verschiedene Griffstangen<br />

an den Frontlaternen sowie einiges mehr.<br />

Wie schon beim Fleischmann-Modell<br />

ist die Maßhaltigkeit sehr hoch, dank<br />

des von 263 auf nun 359g erhöhten<br />

Reibungsgewichtes und einem Fünfpolmotor<br />

samt großer Schwungmasse<br />

Trotz Schleifer blieb genug Platz für<br />

ein detailliert nachgebildetes Bremsgestänge.<br />

Direkt angetrieben ist nur<br />

Achse 4, den Rest übernehmen die<br />

Kuppelstangen.<br />

Die Menge der Zurüstteile<br />

der 86 bewegt sich im für Roco<br />

üblichen Rahmen und umfasst<br />

Schutzrohre, Bremsschlauch- sowie<br />

Kupplungsattrappen und Ätzschilder.<br />

29


Testen und Messen<br />

So dürften wohl die meisten Fans die 86 noch im Dienst kennengelernt<br />

haben: Vor Personen- und Güterzügen auf den Erzgebirgsstrecken der<br />

DR. Nun gibt es für die Wagen von Roco oder Piko die passende Lok.<br />

Bei der Bundesbahn schon früh ausgeschieden und dort oft im Schatten<br />

der noch attraktiveren Schlepptenderloks der Baureihen 01, 44 und 50<br />

stehend, konnten die 86er bei der DR bis 1988 im Erzgebirge bewundert<br />

werden. Nicht wenige westdeutsche Dampflokfans pilgertern daher vor allem ab<br />

1982 verstärkt ins Erzgebirge zur Nebenbahn Schlettau - Crottendorf, um dort<br />

die beiden 86 1001 oder 1501 noch vor Personen- und Güterzügen zu fotografieren.<br />

Im Gegensatz zu den früheren Einsatzzeiten der späten 1970er-Jahre<br />

fuhren die Loks dann auch stets fotogen Kessel voran nach Crottendorf.<br />

Etliche Jahre später begeisterte die nach der Wende in den Westen verkaufte<br />

und dort dank Signet und passenden Laternen auf DB getrimmte 86 333 als<br />

eine der wenigen aktiven Vertreterinnen dieser Baureihe unter anderem auf der<br />

Sauschwänzlebahn regelmäßig die Besucher und erinnerte so an gute alte Zeiten.<br />

Heute steht sie jedoch wieder im ihr besser passenden DR-Erscheinungsbild<br />

für Sonderfahrten zur Verfügung.<br />

An die aktiven Zeiten der<br />

DB-Schwestern erinnert im<br />

Juli 2011 die entsprechend<br />

frisierte DR-Lok 86 333. Trotz<br />

nicht vorhandener Aufstiegsleitern<br />

besitzt sie eine<br />

verbreiterte Pufferbohle.<br />

Fotos (10): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

sind die Fahreigenschaften absolut auf<br />

der Höhe der Zeit. Dank entsprechender<br />

Programmierung des Decoders sowie<br />

eines großen Pufferkondensators<br />

fährt die Maschine nicht nur in deutlich<br />

weniger als Schrittgeschwindigkeit<br />

auch durch längere Weichenstraßen,<br />

sondern Züge auch nur mit minimal<br />

mehr als der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />

des Vorbildes von 80<br />

km/h. Die Zugkraft des konventionell<br />

nur auf einer Achse direkt angetriebenen<br />

Modells ist mit 150 g über die Seilrolle<br />

auch für den Einsatz auf modellbahnüblichen<br />

Steigungen vor längeren<br />

Zügen ausreichend bemessen.<br />

WO LICHT IST...<br />

... gibt es natürlich ab und an auch<br />

Schatten. Während in punkto Detaillierung<br />

an Rocos 86ern wenig zu kritisieren<br />

ist, sieht es in Sachen digitaler Funktionen<br />

leider etwas anders aus. Zwar<br />

gibt es jede Menge durchaus durchdachter<br />

Sound- und Lichtfunktionen, so<br />

verlöscht die Führerstandsbeleuchtung<br />

absolut vorbildgetreu beim Anfahren,<br />

sind verschiedene Geschwindigkeiten<br />

der Pumpen wählbar etc. Allerdings<br />

fehlt eine von anderen Herstellern<br />

schon umgesetzte zeitgemäße Lösung,<br />

etwa im Falle des Fahrlichtes - der<br />

Sound der Lichtmaschine muss zugeschaltet<br />

werden - oder beim Schlusssignal<br />

- es gibt es schlicht nicht. Gut,<br />

im bei den meisten Sammlern überwiegenden<br />

Zugbetrieb stört das auch<br />

nicht, denn da ist es wagenseitig immer<br />

dunkel. Aber wenn die Maschine solo<br />

oder als Schiebelok fahren soll, wäre<br />

eine zuschaltbare Schlusslaterne in<br />

Rot schon etwas Feines, zumal dies mit<br />

neuen zweifarbigen LED nur Centbeträge<br />

Aufpreis in der Fertigung bedeutet.<br />

Das wiederum beim Aktivieren des<br />

Rangierganges nicht automatisch an<br />

beiden Seiten Licht leuchtet, ist dagegen<br />

verschmerzbar, denn Tags blieben<br />

bis in die Epoche IV hinein die Laternen<br />

aus. Absolut inakzeptabel ist dagegen,<br />

dass die Rangierbeleuchtung nicht nur<br />

nicht entsprechend Signalbuch mit nur<br />

einer Laterne geschaltet werden kann,<br />

sondern einfach gar nicht existiert. Auf<br />

Nachfrage erklärte Roco, dies bei künftigen<br />

Auflagen ändern zu wollen.<br />

30<br />

FAZIT<br />

Mit seinen Versionen der Baureihe 86<br />

dürfte Roco den Geschmack sehr vieler<br />

Sammler treffen, denn ein heutigen Ansprüchen<br />

in Sachen Detaillierung und<br />

Fahreigenschaften genügendes Modell


war mehr als überfällig. Einige wenige<br />

Kompromisse an dieser Stelle sind<br />

dem freizügigen Einsatz auf üblichen<br />

Modellbahnanlagen geschuldet.<br />

Angesichts des Preises für das nur<br />

mit Sound zu habende AC-Modell ist es<br />

aber unverständlich, dass an wirkungsvollen<br />

Kleinigkeiten wie der Spitzenbeleuchtung<br />

so massiv gespart wurde.<br />

Nachstehende Modelle sind teils ab<br />

Werk vergriffen, aber sämtlich im einschlägigen<br />

(Online-) Handel zu haben:<br />

• DRG Ep. II, 79027; 364,90 Euro<br />

• DB Ep. III, 79023; 364,90 Euro<br />

• DB Ep. IV, 78318; 364,90 Euro<br />

• DR Ep. IV, 79021; 364,90 Euro<br />

Roman Lohr<br />

MASSTABELLE DER BAUREIHE 86<br />

• Grundmaße Vorbild 1:87 Roco 86 257 Punkte<br />

Länge über Puffer 13.920 mm 160,0 mm 160,1 mm 10 / 10<br />

Pufferhöhe 1.025 mm 11,8 mm 11,8 mm 5 / 5<br />

Größte Breite 3.050 mm 35,1 mm 35,7 mm 7 / 10<br />

Höhe Schornstein 4.165 mm 47,9 mm 47,8 mm 10 / 10<br />

Höhe Kesselmitte 2.700 mm 31,0 mm 30,8 mm 4 / 5<br />

Radstand gesamt 10.300 mm 118,4 mm 118,3 mm 10 / 10<br />

Radstand V/N 2.600 mm 29,9 mm 29,9 mm 5 / 5<br />

Raddurchmesser Kuppel. 1.400 mm 16,1 mm 15,9 mm 4 / 5<br />

Raddurchmesser V/N 850 mm 9,8 mm 9,7 mm 5 / 5<br />

Spurkranzhöhe – 1,2 (NEM) 0,8 mm 5 / 5<br />

Reibungsgewicht 359 g 9 / 10<br />

Zugkraft (Rolle) 150 g 9 / 10<br />

• Fahrverhalten Langsamfahrt<br />

v min digital – 2,0 km/h bei FS 1/128 5 / 5<br />

Streckenfahrt<br />

v Vorbild digital 80 km/h bei FS125 von 128 5 / 5<br />

v max digital – 81,4 km/h bei FS 128 5 / 5<br />

Auslauf aus v max digital – 950 mm 4 / 5<br />

Beim Vergleich der Frontpartien<br />

vom Fleischmann- mit dem Roco-Modell<br />

(rechts) fallen vor allem<br />

die filigraneren Haltebügel, Aufstiege<br />

und Bahnräumer sowie die<br />

zeitgemäßeren Laternen angenehm<br />

auf. Die breitere Pufferbohle mit<br />

Aufstiegsleitern war ein Merkmal<br />

der Vorbilder mit niedrigeren Ordnungsnummern<br />

bei DRG und DB.<br />

• Fahrzeuggestaltung<br />

Farbgebung lackiert Deckend und sauber, 10 / 10<br />

ohne erkennbare Einschlüsse,<br />

scharfe Trennkanten<br />

Beschriftung Schilder und Gestochen scharf, 5 / 5<br />

Lack<br />

größenrichtig aufgedruckt;<br />

Detaillierung naturgemäß sehr hoch, Nachrüsten 6 / 10<br />

sehr hoch nur bei Bremsschläuchen<br />

Führerstandsnachbildung nur<br />

einfarbig, Kein Rangierlicht,<br />

keine Schlussbeleuchtung<br />

• ENDERGEBNIS<br />

123 von 135 Punkten Sehr gut<br />

Auch die Rückansicht offenbart,<br />

dass es immer noch eine Idee feiner<br />

gehen kann: Leiter, Bahnräumer<br />

oder Laufbretter - die Neukonstruktion<br />

(rechts) hat da klar die Nase<br />

vorn. Vorbildgerecht besitzt der<br />

Kohlekasten hier eine Verlängerung<br />

mit Holzbrettern anstatt Blech wie<br />

beim Fleischmann-Modell, welches<br />

eine spätere Ausführung zeigt.<br />

Positiv ist die Nachrüstoption der<br />

Pufferbohlenausstattung.<br />

Zum Lösen des<br />

zweigeteilten Gehäuses<br />

wird zuerst eine Schraube im<br />

ersten Dampfdom gelöst. Den Motor<br />

erreicht man nach dem Lösen weiterer<br />

Schrauben im Führerhaus. Gut erkennbar<br />

ist der verbaute Pufferkondensator.<br />

31


Testen und Messen<br />

Exotischer Lückenfüller<br />

32<br />

Bei der DR oblag den 20 beschafften Loks zunächst<br />

der Verschubdienst im Leipziger Hauptbahnhof, wo<br />

sie die Baureihe 80 ablösten. Gut erkennbar ist hier<br />

auch der markante Funkname ROSA an der Front.<br />

Foto: Archiv Leikra Fotografie


Eine engere Verbindung zu Zementzügen hatten die DR-Loks der Baureihe 107 weniger, dafür die ersten und letzten<br />

hierzulande eingesetzten Loks des Zementwerkes Karsdorf beziehungsweise der Karsdorfer Eisenbahn. Dank Pikos<br />

Modell kommen nun auch AC-Fahrer ohne Umbauten an einen Hektor, wie die Baureihe im Herkunftsland heißt.<br />

Mit der Baureihe 107 schließt Piko eine Lücke im hauseigenen<br />

Dieselsortiment. Weil sie überraschend auch mit Schleifer<br />

geliefert wird, profitieren davon ebenso die AC-Fans.<br />

Während ihrer gesamten Einsatzzeit<br />

bei der Deutschen<br />

Reichsbahn existierte die V75<br />

beziehungsweise ab 1970 als 107 bezeichnete<br />

Rangierlok nicht als (H0-)<br />

Modell. Ein solches lieferten CStrain<br />

und später pmt erst ab 2000. Allerdings<br />

entsprechend seinerzeitigen Gepflogenheiten<br />

nur in einer DC-Version, deren<br />

Umbau für AC-Systeme wegen des<br />

sehr knappen Freiraumes unterhalb<br />

der Drehgestelle nicht ganz ohne ist.<br />

Der seit der Bahnreform mögliche<br />

deutschlandweite Einsatz im Bauzugdienst<br />

sowie der Umstand, dass eine<br />

Lok heute wieder im alten Lack (museal)<br />

unterwegs ist, waren wohl für<br />

Piko der Gründe genug, die eigene<br />

Neukonstruktion auch für den Einsatz<br />

auf Märklins Gleisen auszulegen. Zum<br />

Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

war leider noch keine Soundversion zu<br />

haben, diese folgt leider erst.<br />

Für eine Rangierlok wie die V75 besonders<br />

wichtig sind naturgemäß die<br />

Langsamfahreigenschaften. Neben einem<br />

gut abgestimmten Antriebsstrang<br />

vom Motor bis zum Getriebe im Drehgestell<br />

sind dafür in digitalen Zeiten<br />

auch entsprechende Pufferkondensatoren<br />

einzusetzen, damit beim Fahren<br />

mit Sound minimale Verunreinigungen<br />

das Vergnügen nicht trüben.<br />

AUFBAU UND TECHNIK<br />

Trotz des engen, langgezogenen<br />

Vorbaus besitzt Pikos Konstruktion ei-<br />

Größenvergleich im Modell: Links der große Hektor T458 (mtb) mit dreiteiligem<br />

Seitenfenster, größeren Lampen und höherem Rahmen, rechts die T435 (Piko).<br />

33


Testen und Messen<br />

Anfang der 1970er-Jahre ist 107 014 bereits im Rangierdienst entbehrlich<br />

und bespannt einen Schotterzug auf dem Müchelner Viadukt der Strecke<br />

Querfurt - Merseburg im heutigen Sachsen-Anhalt.<br />

Mit den Worten „Die könnt ihr gleich da lassen“ und einem Koffer voll Geld<br />

begann der Einsatz der V75 in Deutschland. Allerdings nicht bei der<br />

Deutschen Reichsbahn, sondern auf der Werkbahn des Zementwerkes<br />

Karsdorf, dessen verantwortlicher Betriebsleiter die Lok auf der Leipziger Frühjahrsmesse<br />

1960 direkt vom Messestand weg einkaufte. Die guten Erfahrungen<br />

mit der dieselelektrischen Maschine und ihrer gerade im niedrigen Geschwindigkeitsbereich<br />

sehr hohen Zugkräfte bewegten neben der Reichsbahn auch die<br />

Leuna-Werke sowie die Werksbahn des Petrolchemischen Kombinates Schwedt<br />

zur Beschaffung dieser Baureihe, die im Herkunftsland Tschechoslowakei als<br />

T435 eine sehr weite Verbreitung fand. Das Karsdorfer Zementwerk erwarb später<br />

noch weitere drei Maschinen aus Beständen der Leuna-Werke sowie der DR.<br />

Im Westen bekannt wurde die dank schmalem Vorbau und breitem Führerhaus<br />

nur an einem Ende ungewöhnliche Baureihe vor allem durch die seit 1997<br />

deutschlandweit agierende Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG), die mit ihren<br />

vier Loks nach anfänglichen Einsätzen als Schiebelok im Mineralölverkehr<br />

vor allem Fahrleitungsmontagewagen und Arbeitszüge bespannte, beispielsweise<br />

auch auf der ICE-Neubaustrecke Köln - Frankfurt. Ab Ende 2000 kamen noch<br />

zwei ähnliche Maschinen der Baureihe T458 hinzu.<br />

Nach dem Ende der KEG 2004 gelangten drei T435 zur Privatbahn RP, darunter<br />

die frühere DR-Lok 107 018 als einzige derzeit betriebsfähige Lok. Diese wurde<br />

dort wieder in ihren Ursprungszustand versetzt und kam danach auch bei Sonderfahrten<br />

mit Fotogüterzügen überwiegend im Osten des Landes zum Einsatz.<br />

Im Oktober 2002 steht 0701 der<br />

KEG mit einen Waggon voll<br />

Schotter für das Museums-<br />

Betriebswerk Arnstadt<br />

abfahrbereit in<br />

Rottenbach.<br />

Foto: Archiv Leikra Fotografie<br />

Foto: Leikra Fotografie / Uwe Juditzki<br />

nen Mittelmotor mit zwei Schwungmassen,<br />

der über Kardanwellen alle Achsen<br />

in beiden Drehgestellen antreibt.<br />

Zur Erhöhung der Zugkraft dienen zudem<br />

zwei diagonal montierte Haftreifen<br />

auf den Achsen 2 und 3.<br />

Ans Innere des Modells kommt man<br />

durch das Lösen von zwei Schrauben<br />

unter dem Führerhaus und einer dritten<br />

auf der Oberseite - diese ist allerdings<br />

erst nach dem vorsichtigen Demontieren<br />

des Lüftergitters und des darunter<br />

befindlichen Lüfterrades zugänglich.<br />

Sobald die Maschine offen ist, sollte<br />

man die Gelegenheit nutzen, den recht<br />

detailliert nachgebildeten Führerstand<br />

mit etwas Farbe aufzuwerten (siehe unten),<br />

einschließlich eines dunkelbraunen<br />

bis schwarzen Fußbodens.<br />

Lobenswerterweise ist die Anzahl<br />

der Zurüstteile bei Piko auf das Minimum<br />

beschränkt und umfasst nur<br />

Bremsschläuche und die Kupplungsattrappen.<br />

Wer möchte, kann auch die<br />

Öffnungen in den Bahnräumern durch<br />

Steckteile weiter reduzieren.<br />

Beschriftung und Farbgebung des<br />

Modells sind weitestgehend korrekt.<br />

Lediglich das Weiß der metallenen Geländer<br />

findet sich auch auf zeitgenössischen<br />

Vorbildfotos nicht.<br />

In Sachen Fahreigenschaften lag die<br />

Messlatte des (umgebauten) pmt-Modells<br />

sehr hoch, Piko kann jedoch sehr<br />

gut mithalten. Vorteilhaft sind die zeitgemäßen<br />

Lichtfunktionen des Modells,<br />

welches auch ein klassisches Rangierloksignal<br />

in Form nur einer weißen Laterne<br />

zeigen kann.<br />

FAZIT<br />

Pikos Modell hat gegenüber dem älteren<br />

Modell von CStrain/pmt in Details naturgemäß<br />

mehr zu bieten. Größter Pluspunkt<br />

bleibt die erstmalige AC-Ausstattung.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

34<br />

Blick in den Führerstand der 0704<br />

der KEG mit ihrem Lokführer Wolfgang<br />

Maecker im Oktober 2002.


MASSTABELLE DER BAUREIHE 107 DER DR<br />

• Grundmaße Vorbild 1:87 Piko Punkte<br />

Länge über Puffer 12.560 mm 144,4 mm 144,7 mm 9 / 10<br />

Pufferhöhe 1.045 mm 12,0 mm 11,9 mm 5 / 5<br />

Größte Breite 3.105 mm 35,7 mm 35,6 mm 10 / 10<br />

Höhe 4.165 mm 47,9 mm 46,7 mm 7 / 10<br />

Radstand Lok 8.700 mm 100,0 mm 100,1 mm 10 / 10<br />

Radstand Drehgestell 2.400 mm 27,6 mm 27,6 mm 5 / 5<br />

Rad-Durchmesser 1.000 mm 11,5 mm 11,5 mm 5 / 5<br />

Drehgestell-Abstand 6.300 mm 72,4 mm 72,4 mm 5 / 5<br />

Spurkranzhöhe – 1,2 (NEM) 1,2 mm 5 / 5<br />

Die Seitenfenster sind bündig, absolut<br />

plan und geben den Blick ins<br />

gut gestaltete Innere frei. Scheibenwischer<br />

sind graviert und bedruckt,<br />

auch die Windabweiser sind ab<br />

Werk montiert. Das leider in Weiß<br />

statt Schwarz ausgeführte Metallgeländer<br />

am Umlauf ist filigran, allerdings<br />

am Führerhaus nur angelehnt<br />

und nicht fest eingesteckt.<br />

Reibungsgewicht 314 g 7 / 10<br />

Zugkraft (Rolle) 125 g 8 / 10<br />

• Fahrverhalten Langsamfahrt<br />

v min digital – 1,5 km/h bei FS 2/128 5 / 5<br />

Streckenfahrt<br />

v Vorbild digital 60 km/h bei FS 128 von 128 5 / 5<br />

v max digital – 60,2 km/h bei FS 128 5 / 5<br />

Auslauf aus v max digital – 950 mm 3 / 5<br />

• Fahrzeuggestaltung<br />

Farbgebung lackiert Deckend und sauber, 9 / 10<br />

ohne erkennbare Einschlüsse,<br />

scharfe Trennkanten,<br />

seidenmatt;<br />

Griffstangen leider Weiß<br />

Beschriftung Schilder und Gestochen scharf, 5 / 5<br />

Lack<br />

größenrichtig aufgedruckt;<br />

Detaillierung naturgemäß sehr hoch, selbst Wind- 9 / 10<br />

sehr hoch abweiser am Seitenfenster<br />

nachgebildet, Bahnräumer<br />

verschließbar, Führerstand<br />

detailreich, aber nur einfarbig;<br />

• ENDERGEBNIS<br />

117 von 130 Punkten Sehr gut<br />

Die Bahnräumer an der Front sind<br />

verschließbar, das beleuchtete<br />

Nummerschild oben schaltbar. Die<br />

Bedruckungen sind gestochen<br />

scharf und größenrichtig.<br />

Selbst Details am Tank fehlen nicht.<br />

Die Fahrmotornachbildungen lassen<br />

genug Raum für den Schleifer.<br />

Fotos (7): Michael Kratzsch-Leichsening<br />

Das Gehäuse lässt sich nach Lösen zweier Schrauben unter dem Führerhaus<br />

und einer unter dem Lüfterrad abheben. Decoder und Pufferkondensator sind<br />

dann gut erreichbar, Motor und Schwungmasse sitzen unter der Verkleidung.<br />

35


Erste Schritte<br />

Nach der Startpackung,<br />

Teil VII (Schluss)<br />

36<br />

Mit der Ausgestaltung der im Mittelgebirge angesiedelten Rückseite<br />

endet unsere Serie über den Bau der ersten Einsteigeranlage.<br />

Fortsetzungen findet das Thema Anlagenbau zukünftig sowohl<br />

in neuen Serien sowie diversen einzelnen Beiträgen.


Mit der im vorliegenden siebenten<br />

Teil beschriebenen finalen<br />

Ausgestaltung der Rückseite<br />

unserer ersten Einsteigeranlage soll<br />

diese erste Einsteigerserie enden -<br />

die wesentlichen Bauschritte wurden<br />

ausreichend beschrieben, vielfältige<br />

Anleitungen zum Bau einer ersten eigenen<br />

Anlage sowohl in Flachland- als<br />

auch einer Mittelgebirgsumgebung sind<br />

dann gegeben.<br />

Vor der Schotterverladung<br />

schützt ein<br />

Geländer dort aussteigende<br />

Reisende<br />

vor einem zu geringen<br />

Abstand. Wer möchte,<br />

kann diesem noch<br />

einen Warnanstrich in<br />

Rot/Weiß verleihen.<br />

DIE LANDSCHAFT<br />

Wie bereits in der vorhergehenden Folge<br />

im <strong>Dreileiter</strong><strong>Magazin</strong> 5 ausgeführt,<br />

ist das Motiv der Rückseite im Mittelgebirgsraum<br />

angesiedelt. Mithin dominieren<br />

die Landschaft neben den beiden<br />

Tunneln mehr oder weniger felsige<br />

Erhebungen. Nacktes Gestein muss<br />

dabei nicht immer großflächig sichtbar<br />

sein, wie Wanderungen beispielsweise<br />

im Steigerwald, der Eifel oder auch<br />

im Erzgebirge schnell zeigen. Oft sind<br />

es dort nur einzelne Stellen, an denen<br />

der felsige Untergrund direkt sichtbar<br />

ist, weitaus häufiger bemerkt man das<br />

Gestein nur anhand des spärlichen Bewuchses<br />

der Oberfläche.<br />

Um die Landschaftsgestaltung zu<br />

vereinfachen und später durch Transporte<br />

etc. grasarme Stellen nicht sofort<br />

als Schäden sichtbar zu machen,<br />

empfielt es sich, die komplette Landschaftshaut<br />

felsig durchzugestalten.<br />

Der erste Schritt dazu war die bereits<br />

in Teil 5 beschriebene Art des Auftrages<br />

des deckenden Haftputzes: Weil dieser<br />

sowohl per Hand angerührt wie auch<br />

ohne weitere Hilfsmittel aufgetragen<br />

wird, ist ein entsprechend geformter<br />

Untergrund mit einer felsigen Rohstruktur<br />

quasi vorhanden. Was fehlt, ist die<br />

passende Farbgebung.<br />

ES WERDE FELS<br />

Nun ist auch in der freien Natur Fels<br />

nicht gleich Fels. In Deutschland dominieren<br />

im wesentlichen vier Gesteinsarten<br />

- Sandstein, Granit, Kalk sowie<br />

Basalt. Erster erscheint eher in fahlen<br />

Gelb- und Ockertönen, zweiter und dritter<br />

in diversen Grautönen und letzter<br />

in Dunkelgrau bis hin zu Schwarz. Natürlich<br />

existieren durch Ablagerungen,<br />

Luftverschmutzungen etc. noch weitere<br />

Färbungen, hinzu kommen die recht<br />

unterschiedlichen Strukturen. Den entsprechenden<br />

Details werden aber später<br />

eigene Beiträge gewidmet sein. Weil<br />

allerdings auf unserer Einsteiger-Anlage<br />

kein nacktes Gestein großflächig<br />

Den Übergang zum<br />

Hintergund lockern<br />

auch kleinere Büsche<br />

auf. Einige Figuren<br />

beleben die Szenerie<br />

und sollten daher nicht<br />

vergessen werden.<br />

An der kleinen<br />

Ladestraße wird gerade<br />

ein Kohlenwagen zur<br />

Entladung bereitgestellt.<br />

Auch hier wirken<br />

Figuren und Fahrzeuge<br />

belebend.<br />

Büsche und kleinere<br />

Laubbäume sind an<br />

dieser Stelle als verdichtende<br />

Vegetation<br />

besser geeignet als<br />

größere Nadelbäume<br />

gezeigt werden soll, spielt dieser Punkt wie gegenüber.<br />

37


Erste Schritte<br />

38<br />

DIE BASIS - FELSGESTALTUNG<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Mit einem Fels-Farbset,<br />

beispielsweise<br />

von Noch, ist die<br />

farbliche Gestaltung<br />

von Sandstein (links)<br />

wie auch Granit- oder<br />

Kalk-Felsen (rechts)<br />

leicht umsetzbar.<br />

Durch die Verwendung<br />

eines Schwämmchens<br />

anstatt Borstenpinsel<br />

lassen sich Granierungseffekte<br />

an der<br />

Oberfläche einfacher<br />

realisieren.<br />

In die farbliche Anpassung<br />

sollten auch<br />

Stützmauern und<br />

die Tunnelportale<br />

einbezogen werden,<br />

schließlich ist beim<br />

Vorbild das Material oft<br />

identisch.<br />

Zwischenstand während<br />

einer Trocknungspause.<br />

Im Bereich dünneren<br />

Baumbestandes<br />

darf für Lichtungen etwas<br />

mehr Grün sowie<br />

Braun durchscheinen.<br />

an dieser Stelle auch keine tragende<br />

Rolle. Wichtig ist hier allein das plausible<br />

Einfärben des Untergrundes.<br />

Zum Färben von Felsen bieten inzwischen<br />

alle Zubehörhersteller abgestimmte<br />

Farbsets, hier kam ein entsprechendes<br />

von Noch zum Einsatz.<br />

Es enthält neben den Farben auch einen<br />

Pinsel zum Auftragen. Der besteht<br />

aber nicht aus einzelnen Borsten, sondern<br />

einem Schwämmchen. Damit lassen<br />

sich später Akzentuierungen nur an<br />

der Oberfläche leichter aufbringen, da<br />

keine einzelnen Borsten ungewollt in<br />

Vertiefungen eindringen und dort Farbe<br />

hinterlassen können.<br />

Beim Farbauftrag auf der staubfreien<br />

und dafür abgepinselten oder abgesaugten<br />

Oberfläche wird mit dem dunkelsten<br />

Farbton begonnen. Die Farbe<br />

sollte so gut verdünnt sein, dass sie<br />

auch wirklich in alle Vertiefungen und<br />

Senken gelangt. Ein normaler Pinsel,<br />

rund oder flach ist zweitrangig, ist dafür<br />

optimal. In den nächsten Arbeitsgängen<br />

folgen schließlich die helleren Töne. Im<br />

Übrigen bestimmt oft die Trockenzeit<br />

zwischen den Aufträgen das Ergebnis<br />

entscheidend mit: Kurze Zeiten erlauben<br />

durch das Nass-in-Nass-Arbeiten<br />

sehr feine Differenzierungen. Beim Arbeiten<br />

mit Trocknungszeiten sind die<br />

Unterschiede bei den selben Farben<br />

mitunter deutlicher erkennbar und möglicherweise<br />

weniger fein abgestuft.<br />

Sollten einzelne Partien nicht ganz<br />

wunschgemäß ausgefallen sein, kann<br />

man bei der Verwendung der üblichen<br />

Acryl- und Abtönfarben aus dem Baumarkt<br />

nach dem Trocknen leicht korrigieren,<br />

die Anzahl der Farbschichten<br />

spielt in der Regel keine Rolle.<br />

BEGRÜNEN<br />

Die nächste Stufe der Landschaftsgestaltung<br />

ist das Begrünen mit Fasern<br />

und Flocken. Wichtig ist dabei die farbliche<br />

Abstimmung entsprechend der<br />

gewählten Jahreszeit. Frisches Maigrün<br />

und herbstliche Ocker- und Beigetöne<br />

passen nur selten zusammen.<br />

Weiterhin zu beachten ist auch ein unterschiedliches<br />

Vorgehen auf zukünftigen<br />

Waldböden oder kleinen Rasenbeziehungsweise<br />

Wiesenflächen.<br />

Später dicher bewaldete Stellen<br />

bedürfen keiner besonderen Vorbehandlung,<br />

dort kann die farblich passende<br />

Grasmischung direkt auf den<br />

mit Weißleim bestrichenen Untergrund<br />

aufgetragen werden. Entscheidend für<br />

ein gutes Ergebnis sind die vorhandene<br />

Erdung des elektrostatischen Be-


grasungsgerätes sowie ein nur wenige<br />

Zentimeter betragender Abstand zwischen<br />

ihm und der Anlagenoberfläche.<br />

Werden überschüssige Fasern nach<br />

einer kurzen Antrockenzeit abgesaugt,<br />

verstärkt dies sichtbar den Effekt aufrecht<br />

stehender Grashalme. Dann<br />

umgehend eingestreuter feiner Flock,<br />

gegebenenfalls mit Haftkleber oder<br />

Mattlack fixiert, verstärkt den Effekt der<br />

wenig gleichförmigen Vegetation am<br />

Waldboden.<br />

Bei späteren Wiesen- oder Gartenflächen<br />

sollte vor der elektrostatischen<br />

Begrünung zunächst eine dünne<br />

Schicht ausgesiebte feine Gartenerde<br />

oder entsprechend gefärbter feiner<br />

Sand aufgetragen werden. Als Kleber<br />

genügt Weißleim, wichtig ist eine ausreichende<br />

Trockenzeit. Andernfalls riskiert<br />

man beim Auftragen der zweiten<br />

Schicht Leim für die Grasfasern ein<br />

Aufreißen des Untergrundes und sich<br />

dadurch ergebende Aufwölbungen in<br />

der zu gestaltenden Wiesenfläche. Für<br />

das Begrasen selbst gelten dann die<br />

vorstehend gemachten Aussagen. Wer<br />

zur Imitation von blühenden Wiesenblumen<br />

Flockagen einstreuen möchte,<br />

dem steht im Zubehörhandel eine größere<br />

Auswahl zur Verfügung. Als Alternative<br />

zum Flock können auch gröbere,<br />

mit einer Raspel gewonnene Bröckchen<br />

farbiger Kreide dienen.<br />

Die weitere Ausgestaltung mit Büschen<br />

und Bäumen erfolgt dann ganz<br />

nach Belieben. In unserem Fall fiel<br />

die Wahl für das Mittelgebirgsszenario<br />

auf Nadelbäume von Heki, kombiniert<br />

mit einigen recht preiswerten<br />

Filigranbüschen aus dem Sortiment<br />

des polnischen Herstellers mbr model.<br />

Ausschlaggebend dafür war die Platzierung<br />

als einzeln stehende Pflanzen<br />

im Umfeld des Empfangsgebäudes.<br />

Das eigentliche<br />

Begrünen geschieht<br />

elektrostatisch. Fasern<br />

können herstellerunabhängig<br />

gemischt werden,<br />

solang die Farben<br />

zueinander passen.<br />

Geräte bieten unter<br />

anderen Heki, Faller,<br />

Microrama sowie Noch.<br />

Der Weißleim oder<br />

Graskleber wird satt<br />

aufgetragen, kleine<br />

Fehlstellen stören<br />

dabei nicht.<br />

Zu große Abstände wie<br />

hier sind beim Begrünen<br />

wenig hilfreich,<br />

denn die Wirkung des<br />

Elektrostaten geht<br />

dabei weitgehend<br />

verloren. Ideal sind<br />

Abstände von ein oder<br />

zwei Zentimetern<br />

UNTERGRÜNDE ANLEGEN<br />

1<br />

2<br />

3<br />

HILFSMITTEL<br />

• Farbset Felsgestaltung,<br />

• Weißleim oder Graskleber<br />

• Grasfasern und Flock nach<br />

eigenem Gusto<br />

• Fichtenbausatz (Heki 1970)<br />

in nötiger Zahl (hier 4)<br />

• Dicht schließende Schale<br />

mit Deckel für Beflockungsleim<br />

• Schale oder Schuhkarton für<br />

Belaubungsmaterial<br />

• Tiefe Konservendosen zum<br />

Einfärben der Rohlinge<br />

Im Bereich der Waldböden<br />

wird zusätzlich<br />

Flock in den noch<br />

feuchten Leimuntergrund<br />

eingestreut.<br />

Nachträgliches<br />

Fixieren ist jedoch<br />

ebenfalls möglich.<br />

4<br />

39


Erste Schritte<br />

40<br />

FICHTEN-BAUSATZ VON HEKI ...<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Aus den Rohlingen<br />

der Heki-Bausätze<br />

lässt sich ein breites<br />

Spektrum an Bäumen<br />

kombinieren. Gezieltes<br />

Beschneiden sorgt für<br />

weitere Vielfalt. Eine<br />

Styroporplatte ist als<br />

Stellfläche zwischen<br />

den Arbeitsschritten<br />

hilfreich.<br />

Der Leimauftrag<br />

auf die Äste erfolgt<br />

idealerweise in einer<br />

schräg gestellten Box,<br />

die in Pausen dicht<br />

verschlossen werden<br />

kann.<br />

Ein hinreichend großes<br />

Gefäß erleichtert auch<br />

das anschließende<br />

Beflocken der Bäume.<br />

Überschüssiges Material<br />

wird abgeschüttelt<br />

und kann so weitergenutzt<br />

werden.<br />

DIE NADELBÄUME<br />

Fichten von Heki können sowohl als<br />

Fertigmodell im Dreierpack als auch als<br />

Bausatz für zehn Bäume im einschlägigen<br />

Modellbahnhandel bezogen werden.<br />

Die Verwendung der Bausatzversion<br />

spart nicht nur Investitionskosten,<br />

sondern erlaubt auch ein hohes Maß<br />

an Individualität: Die Rohlinge müssen<br />

ja nicht stur nach Anleitung gebaut<br />

und benutzt werden, sondern können<br />

durch zielgerichtetes Beschneiden und<br />

entsprechende Verlängerungen leicht<br />

eigenen Vorstellungen angepasst werden.<br />

Wichtig ist gerade für Einsteiger,<br />

sich am Anfang nicht vom vermeintlich<br />

spartanischen Erscheinungsbild des<br />

einzelnen Baumes abschrecken zu<br />

lassen, denn die gewünschte Wirkung<br />

entsteht erst am Ende beim Einsetzen<br />

auf der Anlage im richtigen, also eng<br />

bemessenen Abstand.<br />

Im Standard-Bausatz befinden sich<br />

zwanzig Rohlinge von Baumhälften<br />

für zehn Fichten, die mit beiliegenden<br />

Stammstücken zu Hochstammversionen<br />

verlängert werden können sowie<br />

gröberes Beflockungsmaterial. Extra<br />

benötigt werden Plastikkleber, der Beflockungsleim<br />

(Holzleim geht zur Not<br />

auch) sowie matt braune Abtönfarbe.<br />

Eine einfache dickere Styroporplatte ist<br />

hilfreich, sie kann während der Trocknungsphasen<br />

die Bäume aufnehmen.<br />

Im ersten Schritt werden jeweils zwei<br />

der Rohlinge nur am Stamm des Baumes<br />

mit dem Plastikkleber zusammengeklebt.<br />

Für den Hochstamm-Baum<br />

müssen zusätzlich zwei Hälften der<br />

beiliegenden Stammverlängerung zusammengefügt<br />

und diese dann unter<br />

den Rohling geklebt werden.<br />

Auf diese Weise entstehen allerdings<br />

nur zwei Arten von Bäumen. Etwas Varianz<br />

bietet das spätere Einbauen in unterschiedlich<br />

tiefen Bohrungen, aber es<br />

gibt weitere Möglichkeiten: Die erste ist<br />

das Ausdünnen durch Abtrennen von<br />

Ästen. Damit schafft man Bäume für<br />

das Waldinnere, wo auch in der Natur<br />

die Fichtenkronen eher klein ausfallen.<br />

Eine weitere Möglichkeit bietet sich<br />

durch überlappendes Verkleben. Die<br />

Form der Rohlinge gestattet eine Verlängerung<br />

um drei bis vier Äste. Im Ergebnis<br />

entstehen aus vier Rohlingen<br />

neben einem längeren Baum noch ein<br />

weiterer, deutlich kleinerer. Wenn diese<br />

wiederum teils ausgeästet werden, ist<br />

die Basis für weitere Varianten gelegt<br />

(siehe Fotostrecke). Hinreichende Inspirationen<br />

bieten ausgedehntere Waldspaziergänge<br />

zuhauf.


Sobald der Kleber getrocknet ist, können<br />

die Äste bei Zimmertemperatur in<br />

die gewünschte Form gebogen werden.<br />

Dazu wird der Baum am Stamm gehalten<br />

und zuerst jeder zweite Ast in die gewünschte<br />

Position rund um den Stamm<br />

gebogen und dabei die herstellungsbedingt<br />

leicht gebogene Form begradigt.<br />

Im nächsten Schritt werden die Rohlinge<br />

mit Abtönfarbe behandelt. Dazu wird<br />

die Farbe mit etwas Wasser und einigen<br />

Tropfen Spülmittel in einem geeigneten<br />

hohen Gefäß verdünnt. Das Spülmittel<br />

dient in diesem Fall lediglich dazu, die<br />

Oberflächenspannung aufzubrechen,<br />

damit der Baum nicht nur pünktchenweise<br />

eingefärbt wird. Welche Farbtöne genau<br />

verwendet werden, richtet sich nach<br />

dem eigenen Geschmack. Das Spektrum<br />

reicht von hellerem Grau für Sommerbäume<br />

bis hin zu dunklem Schwarzbraun.<br />

Der Baum wird mittels Pinzette oder<br />

behandschuht komplett in das Farbgemisch<br />

eingetaucht und danach wieder<br />

zum Trocken auf die Styroporplatte gesteckt.<br />

Das Einfärben hat übrigens gleich<br />

mehre Vorteile: Zum einem sieht man die<br />

weißen Biegestellen der Äste nicht mehr,<br />

die Oberfläche des Rohlings ist nicht<br />

mehr glatt sondern rauer und zu guter<br />

Letzt wirkt der Baum dadurch viel natürlicher,<br />

weil glanzlos.<br />

Nach dem Trocknen kann das eigentliche<br />

Beflocken der Fichten beginnen.<br />

Dazu dreht man den Rohling in<br />

einer schräg gestellten Schale im Beflockungsleim<br />

und zwar so, das nur die<br />

Zweige eingetaucht werden. Nur diese<br />

sollen ja begrünt werden. Überschüssigen<br />

Leim lässt man kurz abtropfen, wozu<br />

der Baum mit der die Spitze nach unten<br />

gehalten wird. Wenn es aufgehört hat zu<br />

Tropfen, können Sie den Baum über einen<br />

Schuhkarton halten und anfangen,<br />

in die Zwischenräume der Äste reichlich<br />

Flocken zu streuen. Wenn von den groben<br />

Flocken keine mehr haften bleiben,<br />

können Sie noch farblich passende feinen<br />

Grasfasern (Heki Waldboden) darüberstreuen.<br />

Diese bleiben jetzt dort<br />

haften, wo die groben Lücken ließen.<br />

Dadurch wirken die Fichte etwas dunkler<br />

und gleichzeitig auch etwas voller.<br />

WIE GEHT‘S WEITER?<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Dreileiter</strong><br />

<strong>Magazin</strong>s starten wir eine neue Serie,<br />

diesmal unter dem Thema Kleinbahn.<br />

Anstatt einer klassischen Anlage mit<br />

Kreisverkehr geht es dort aber um einen<br />

kleinen Endbahnhof mit einem benachbarten<br />

Abstellbahnhof.<br />

Wie sich hier bereits<br />

abzeichnet, entfalten<br />

die Bäume ihre<br />

volle Wirkung beim<br />

dichten Setzen auf<br />

der Anlage.<br />

Für eine zusätzliche<br />

Fixierung der<br />

Flocken sowie etwas<br />

mehr Biegefestigkeit<br />

sorgt ein zusätzliches<br />

Tauchbad in<br />

handelsüblichem<br />

Tiefengrund. Optional<br />

ist auch ein<br />

Besprühen möglich,<br />

allerdings nur außerhalb<br />

der Anlage.<br />

... FORTSETZUNG<br />

Die ersten Bäume rund um das Tunnelportal<br />

sind gesetzt. Hier fehlen jedoch<br />

noch einige verdichtende Exemplare mit<br />

etwas kleinerem Wuchs ...<br />

Nathalie Kratzsch, Roman Lohr<br />

41<br />

4<br />

5<br />

Fotos: Michael Kratzsch-Leichsenring (5), Roman Lohr (14)<br />

41


Werkstatt<br />

Ersatzlösungen<br />

nach Bedarf<br />

42<br />

Solange voll zugerüstete Fahrzeugmodelle auf der eigenen Anlage<br />

verkehren, gibt es wenig Probleme. Müssen diese aber zurück in die<br />

Originalverpackung, etwa für einen Ausflug in den Modellbahnclub<br />

oder einen Austausch des Anlagenfuhrparks, wird es oft kritisch.<br />

Abhilfe können an dieser Stelle die Transport- und Lagerboxen von<br />

Linton aus dem Schwarzwald bieten, die es in etlichen Formaten gibt.


Basis der Trainboxen sind handelsübliche und in der Regel genormte Transportboxen<br />

einschlägig bekannter Hersteller, die bei Linton mit individuell<br />

gefertigten Einlagen bestückt werden. Neben kleinen Handkoffern (oben)<br />

existieren die für größere Sammlungen oder auch Clubs geeigneten Standardboxen.<br />

Deren Pluspunkt: Sie passen formschlüssig zu diversen anderen<br />

Standardlösungen, wie Großboxen für Zubehör oder Rollgestellen.<br />

Wer kennt es nicht, das Problem,<br />

dass sich mühsam zugerüstete<br />

Lokomotiven kaum<br />

zerstörungsfrei wieder in ihre originalen<br />

Verpackungen legen lassen? Sicher,<br />

in erster Linie betrifft dies die Lok- und<br />

Wagenmodelle von Brawa, LS-Models,<br />

Piko oder Roco sowie einigen anderen,<br />

denn Märklins Miniaturen besaßen<br />

zumindest in der Vergangenheit kaum<br />

Zurüstteile. Und wenn, dass passen<br />

die entsprechenden Modelle auch damit<br />

ausgestattet sicher in ihre Verpackungen.<br />

Allerdings kommt ein weiterer<br />

Aspekt hinzu: Wer regelmäßig auch in<br />

Clubs aktiv ist und dort auch mit eigenen<br />

Modellen fährt, kennt den Aufwand<br />

des Verpackens, Transportierens unterschiedlichster<br />

Verpackungsgrößen,<br />

des erneuten Auspackens, das Zwischenlagern<br />

der Verpackungen etc.<br />

Dies führte vor einigen Jahren bei<br />

dem von Berufs wegen auf robuste<br />

Transportverpackungen spezialisierten<br />

Modellbahner Hans Gral zu Überlegungen,<br />

neben dem Eigenbedarf entsprechendes<br />

auch für einen größeren Kundenkreis<br />

anzubieten. Schnell war klar,<br />

das die in seiner Branche für technische<br />

Gerätschaften üblichen Standardlösungen<br />

aus Metallprofilen, Siebdruckplatten,<br />

soliden Metallverschlüssen etc.<br />

nicht nur zur kostenträchtig, sondern<br />

in erster Linie auch schlicht zu schwer<br />

waren. Nötig war eine leichte und trotzdem<br />

sichere Transportlösung, die einfach<br />

zu handhaben sowie auch unkompliziert<br />

in übliche PKW passen sollte.<br />

INDUSTRIEBEDARF<br />

Die Lösung fand sich schließlich bei<br />

einem Hersteller für Transportlösungen<br />

der Logistikbranche. Zu dessen Sortiment<br />

gehören ins Euro-Palettenraster<br />

passende und vor allem sicher stapelbare<br />

Boxen in den verschiedensten<br />

Dimensionen und Ausstattungsmerkmalen.<br />

Darunter befinden sich auch<br />

solche mit einem einfach zu sichernden<br />

Klappdeckel der Größe 40 x 60 cm mit<br />

einer Höhe von rund 8 cm. Diese Daten<br />

erwiesen sich als recht optimal für die<br />

meisten Modelle sowohl im Massenmasßstab<br />

1:87 als auch in kleineren<br />

Nenngrößen bis hin zu N.<br />

Der Vorteil der in Massen gefertigten<br />

Boxen ist neben ihrem Preis die<br />

gegebene Normierung sowie das entsprechende<br />

Zubehör in Form von Deckeln,<br />

Scharnieren und Verschlüssen,<br />

welches sich bei Bedarf auch um kompatible<br />

Griffe erweitern lässt, solle dies<br />

im Einzelfall erforderlich sein. Neben<br />

den stapelbaren Systemen fanden sich<br />

zudem eher als Einzellösung gedachte<br />

Kofferlösungen, wie sie beispielsweise<br />

von bestimmten Elektrogeräten wie Akkuschraubern<br />

oder ähnlichem bekannt<br />

sind.<br />

Ebenfalls in die Kategorie Industriebedarf<br />

fallen die im nächsten Schritt<br />

in der Werkstatt von Hans Gral eingepassten<br />

Schaumstoff-Einlagen. Sie<br />

sind feinporig und besitzen einmal die<br />

nötige Formstabilität zum sicheren<br />

Halt von Modellen, andererseits aber<br />

auch eine gewisse Weichheit, um beispielsweise<br />

überstehende Teile wie die<br />

Stromabnehmer von Elektroloks nicht<br />

zu zerstören. Die einzelnen Schaumstoffelemente<br />

werden entsprechend<br />

den Erfordernissen des Herstellers<br />

Hans Gral in der Regel als Profile oder<br />

Matten vorgeschnitten und in seiner<br />

Schwarzwälder Werkstatt in die jeweiligen<br />

Boxen oder Koffer eingepasst. Die<br />

teilweise nötige dauerhafte Befestigung<br />

erfolgt mit Klebstoffen, die weder den<br />

Schaumstoff mittel- oder langfristig zersetzen,<br />

noch den verpackten Modellen<br />

unzuträglich sind.<br />

WELCHE WOFÜR?<br />

Bleibt abschließend für den interessierten<br />

Sammler nur die Frage zu klären,<br />

welche Art der Verpackung wofür geeignet<br />

ist, denn die Auswahl ist durchaus<br />

beachtlich zu nennen.<br />

43


Werkstatt<br />

Kurze Reisezug- oder Güterwagen können in dieser Standardbox gut transportiert<br />

werden. Die Länge reicht auch für starr gekuppelte Paare.<br />

Zur Schonung von Griffstangen oder Anbauteilen an Drehgestellen sind die<br />

den Originalverpackungen der Loks beiliegenden Folien sehr hilfreich.<br />

Fotos (9): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

In erster Linie bestimmt die Art der zu<br />

verstauenden Fahrzeuge mit ihren Abmessungen<br />

die zu wählenden Boxen.<br />

Die sicherste Aufbewahrung bieten die<br />

Ausführungen, bei denen die Modelle<br />

auf ihren eigenen Fahrwerken stehen,<br />

denn dabei ist ein Verrutschen innerhalb<br />

der Box während des Transportes<br />

kaum möglich. Allerdings genügen die<br />

Standardhöhen für exotischere Modelle<br />

mitunter nicht beziehungsweise<br />

es sprechen andere Gründe dafür, die<br />

eigenen Modelle abweichend zu transportieren<br />

- beispielsweise aus Gründen<br />

der Präsentation, wie beim Aufmacherbild<br />

auf der vorstehenden Doppelseite<br />

schnell ersichtlich ist.<br />

Gut erkennbar ist die Option, in den<br />

Standardboxen mit 60 cm Außenlänge<br />

auch zwei übliche Schlepptenderloks<br />

der Baureihe 44 oder 50 je Reihe zu<br />

verstauen. Auch einen zweiteiligen<br />

Triebwagen wie den SVT 137 oder<br />

642 und ähnliche gehen so sicher auf<br />

Reisen. Wieviele Einzelwagen letztlich<br />

in eine Reihe passen, hängt wiederum<br />

von deren Länge ab. Bei Güterwagen<br />

sind dies zwischen drei und fünf Zweiachser,<br />

oft zwei oder drei Vierachser<br />

oder ähnliches. Von Vorteil ist auch die<br />

Option. jeweils zwei oder drei starr gekuppelte<br />

Wagen in einer Reihe unterzubringen.<br />

Zu nennen wären hier etwa<br />

die Erzwagen von Märklin oder mit den<br />

entsprechenden Mittelpufferkupplungsattrappen<br />

verbundene Selbstentladewagen<br />

von Roco.<br />

Vor allem bei moderneren vierachsigen<br />

Reisezugwagen mit Längen von 28<br />

bis 31 Zentimetern hat es sich als sinnvoll<br />

herausgestellt, diese anstatt in den<br />

längs orientierten in quer gefertigte Boxen<br />

einzulegen. Damit passen dann je<br />

nach gewählter Breite bis zu 11 Wagen<br />

WEITERES<br />

• Linton<br />

Hans Gral<br />

Martin-Blessing-Straße 6<br />

D-78120 Furtwangen<br />

• Internet: www.linton.de<br />

• Kontakt: 0 77 23 - 1599<br />

info@linton.de<br />

44<br />

Das Herausnehmen beziehungsweise Einsetzen der Modelle in die sehr<br />

passgenau gefertigten Einlagen ist auf derartige Weise ein Kinderspiel.<br />

• Trainbox, 62 - 66 Euro<br />

Handkoffer klein, 35 Euro<br />

Handkoffer groß, 49 Euro<br />

(jeweils zzgl. Versandkosten)


in eine Box, was einem ausgewachsenen<br />

Schnellzug entspricht. Andernfalls<br />

wären es nur sechs und jede Menge<br />

verschenkter Platz, denn längs angeordnet<br />

passen in jede Reihe nur ein<br />

Vierachser und maximal ein zwei- oder<br />

vielleicht dreiachsiger Wagen.<br />

NÜTZLICHES ZUBEHÖR<br />

Um sowohl ein unbeabsichtigtes Ankuppeln<br />

von Fahrzeugen während<br />

des Transportes als auch Beschädigungen<br />

an zugerüsteten Lokfronten<br />

oder Wagenenden zu vermeiden, gibt<br />

es recht sinnvolles Zubehör in Form<br />

von kleinen Trennelementen. Diese<br />

bestehen ebenfalls aus Schaumstoff<br />

und besitzen zudem eine Öffnung für<br />

Kupplungen. Am Rand eingesetzt,<br />

verhindern sie wirksam ein Verbiegen<br />

(Roco-Schwalbenschwanz), mittig bleiben<br />

Fahrzeuge auf Distanz und können<br />

nicht kuppeln oder Kupplungen können<br />

mühsam montierten Bremsschläuchen<br />

etc. nicht zu nahe kommen.<br />

Bei vielen Modellen mit abstehenden<br />

Griffstangen oder beispielsweise Laternenhaltern<br />

ist es sinnvoll, diese mit<br />

Hilfe der der Originalpackungen beiliegenden<br />

Folien oder Folienstreifen einzusetzen,<br />

wie nebenstehend gezeigt.<br />

KUNDENWÜNSCHE<br />

Sollte es trotz der großen Auswahl an<br />

Boxen an einer geeigneten Lösung für<br />

die eigene Sammlung fehlen, besteht<br />

auch die Option, sich eigene Boxen<br />

maßgeschneidert anzupassen. Nötig<br />

ist dies beispielsweise bei Modellen<br />

nach amerikanischen oder russischen<br />

Vorbildern, die etwas breiter ausfallen.<br />

Auch gibt es bereits Sonderanfertigungen<br />

für Doppelstockwagen - diese besitzen<br />

etwas dünnere Polsterungen am<br />

Boden und im Deckel, um wegen der<br />

größeren Fahrzeughöhe Schäden an<br />

den Radsätzen durch zu hohen Druck<br />

zu vermeiden. Bei Abteilwagen mit ihren<br />

mitunter weiter abstehenden durchgehenden<br />

Stufenbrettern empiehlt es<br />

sich dagegen, Die Wagen auf dem Kopf<br />

stehend einzusetzen, anstatt breitere<br />

Fächer zunutzen. Dort könnten durch<br />

seitliches Kippeln die entsprechenden<br />

Teile rasch brechen, denn die Tritte wären<br />

dort der einzige seitliche Halt für die<br />

Fahrzeuge.<br />

Bei Bedarf an individuellen Lösungen<br />

helfen in der Regel ein Anruf oder eine<br />

kurze Mail zur Übermittlung der (Fahrzeug-)<br />

Daten. Die nötigen Informationen<br />

finden sich in nebenstehendem Kasten.<br />

Roman Lohr<br />

Die Basis der<br />

Midi-Trainboxen<br />

sind sehr robuste<br />

Transportbehälter<br />

von Auer. Diese<br />

sind sowohl<br />

untereinander als<br />

auch mit anderen<br />

Logistikboxen<br />

stapelbar.<br />

Empfindliche Lokmodelle<br />

können<br />

liegend transportiert<br />

werden, optimal<br />

ist dies aber<br />

nur zur Lagerung<br />

oder Präsentation.<br />

Damit die Modelle<br />

leicht entnommen<br />

werden können,<br />

besitzen die Trenner<br />

entsprechende<br />

Griffmulden.<br />

Zum Transport<br />

maßstäblich<br />

langer Reisezugwagen<br />

empfehlen<br />

sich vertikale<br />

Trenner. Die<br />

Kupplungen<br />

lassen sich mit als<br />

Zubehör angebotenen<br />

Einlegern<br />

schonen.<br />

LÖSUNGEN FÜR ALLE FÄLLE<br />

45


Begrünung<br />

Motive wie dieses sind es, die vor allem im späteren Frühjahr viele Fotografen an die Bahnstrecken locken. Hier<br />

bildet das Rot der Regionalbahn ersatzweise den sonst von Weiß blühenden Sträuchern erwarteten Kontrast.<br />

Frühlingserwachen<br />

46


Fotos (3): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Im Modell gern übersehen wird die Farbenpracht in Gelb, Rosa, Blau und anderen Farben der ersten Blühpflanzen an<br />

Trockenmauern alter Gehöfte oder Stützmauern in der Nähe (ehemaliger) Bahnposten. Foliagen helfen beim Nachbilden.<br />

Obwohl es inzwischen diverse Produkte zur Nachgestaltung der<br />

intensiven Farbenpracht der im Frühjahr erst langsam und dann<br />

mit Macht erwachenden Vegetation gibt, finden sich entsprechende<br />

Nachbildungen auf Ausstellungen bislang nur selten.<br />

Der Versuch einer Anregung ...<br />

47


Begrünung<br />

48<br />

Im zeitigen Frühjahr scheinen die Äcker durch die Feuchte nach der Schneeschmelze<br />

dunkel, erstes Grün bricht sich die Bahn und Bäume sind noch kahl.<br />

Fahlbeige scheinen die trockenen Grasreste des Vorjahres durchs frische<br />

Grün, während die Obstbäume von weißen Blüten geschmückt sind.<br />

Auch wenn der Raps in voller<br />

Blüte steht und neues Gras<br />

am Wegrand wächst, sind bis<br />

Ende April viele Bäume wie<br />

Buchen und Eichen<br />

noch sehr kahl.<br />

Die am häufigsten im Modell nachgebildete<br />

Jahreszeit ist noch<br />

immer der Sommer, obwohl das<br />

Frühjahr von Natur aus ein deutlich größeres<br />

und vor allem farbenprächtigeres<br />

Spektrum bietet. Vom Weiß und Rosa<br />

der Obstblüten über zusätzliches Gelb<br />

von Forsythien und Raps hin zum Weiß<br />

und Violett des Flieders oder Rot der<br />

Mohnblüten dominieren sehr kräftige<br />

Farben neben den zahlreichen Grüntönen<br />

der übrigen Vegetation und den<br />

satten Brauntönen der frisch bestellten<br />

Äcker. Lediglich der Herbst vermag<br />

eine ebenso üppige Vielfalt zu bieten.<br />

REIZ DES ANFANGS<br />

Besonders interessant, aber auch anspruchsvoll<br />

in der Gestaltung ist das zeitige<br />

Frühjahr. Während sich an einigen<br />

schattigen Plätzchen neben abgestorbenen<br />

Resten des Vorjahres noch letzte<br />

Schneereste halten, erstrahlen Wiesen<br />

in zartem Grün, erscheinen Äcker nach<br />

der Schneeschmelze in sattem Braun<br />

bis Schwarz und etliche Büsche erstrahlen<br />

in weißem oder gelbem Blütenmeer.<br />

Ähnliches gilt für die Rosa und Weiß<br />

blühenden Kirschen und Apfelbäume.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft erscheinen<br />

dagegen Buchen oder Eichen noch<br />

kahl, während sich die Birken mit dem<br />

ersten zarten Grün schmücken.<br />

Wenige Wochen später dominieren<br />

dann die mit dichterer Belaubung einhergehenden<br />

Grüntöne bei Bäumen und<br />

Sträuchern, dafür erstrahlen Raps- und<br />

Mohnfelder in kräftigen Farben. Für adäquate<br />

Abwechslung bei den Gehölzen<br />

sorgen nun Kastanien und Flieder mit<br />

ihren farbenprächtigen Blütenständen.<br />

MATERIALAUSWAHL<br />

Die Zubehörhersteller von Busch über<br />

Heki, Faller und Noch bis hin zu Silhouette<br />

oder Polak / Modelscene waren<br />

in den letzten Jahren allesamt nicht<br />

untätig und bieten heute eine recht beachtliche<br />

Vielfalt an nötigen Produkten<br />

zur Landschaftsgestaltung, also Matten,<br />

Foliagen, Fasern etc., natürlich in<br />

den auf ihre jeweiligen Zielgruppen angepassten<br />

Qualitäten.<br />

Besonders erwähnenswert sind an<br />

dieser Stelle die Weiß oder Rosa blühenden<br />

Kirschbäume von Silhouette<br />

oder farbige Büsche von mbr (Polen).<br />

Zur Gestaltung von Rapsfeldern bieten<br />

Noch, Silhouette sowie Modelscene<br />

anspruchsvolle Matten in verschiedenen<br />

Größen. Das Farbspektrum reicht<br />

dabei vom satten Gelb bei Silhouette<br />

über zartes Grüngelb der beginnenden


Im späten Frühjahr ab Mitte Mai erstrahlt der Raps in leuchtendem Gelb und bildet so einen harmonischen Kontrast<br />

zum nun in frischem Hellgrün erstrahlenden Laubwald oder dem rasch heranwachsenden Getreide im Hintergrund.<br />

Noch bietet ein 20 x 22 cm großes Stück Rapsfeld (07420),<br />

dessen Blütenfarbe leicht ins Grünliche geht. Es sollte<br />

jedoch nicht 1:1, sondern leicht ausgefranst verwendet<br />

werden. Die geraden Kanten wirken sonst unnatürlich.<br />

Modelscene bietet in seiner Agro-Reihe dieses 20 x 30 cm<br />

große Rapsfeld mit angedeuteten Fahrspuren. Ähnlich<br />

wie das von Noch geht es minimal ins Grüne und sollte<br />

ebenfalls ausgefranst verwendet werden.<br />

Fotos (4): Roman Lohr<br />

Fotos (4): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Anstatt auf Fasern baut Silhouette sein am Stück bis zu<br />

70 x 50 cm großes Rapsfeld auf Gewebe auf. Es kommt in<br />

leuchtendem Gelb als kleine Platte oder große Rolle.<br />

Von der Seite her betrachtet, fallen sowohl die farblichen<br />

wie auch strukturellen Unterschiede zwischen Silhouette<br />

(links) und Noch oder Modelscene (rechts) auf.<br />

49


Begrünung<br />

Der Winter geht - während letzte Schneereste am Bahndamm schmelzen,<br />

stecken erste Frühblüher in Form von Krokussen ihre Blüten aus der Erde.<br />

Das Blütengranulat von Microrama<br />

ist in vielen Farben erhältlich.<br />

Auf einem<br />

gut leitfähigen<br />

Untergrund lassen sich<br />

mit längeren Fasern und<br />

Neoprenkleber elektrostatisch<br />

eigene Büsche herstellen.<br />

Rapsblüte bei Noch oder etwas gelblicheres<br />

Verblühen bei Modelscene.<br />

Letztere Firma bietet auch ein kräftig<br />

Rot blühendes Mohnfeld.<br />

Passenden Foliagen und Flockagen<br />

zur Eigenproduktion in unterschiedlichen<br />

hellen Grüntönen bieten Heki und Silhouette.<br />

Weiß gibt es dagegen als Foliage<br />

nur bei Silhouette, als Faser (Schnee)<br />

dagegen auch bei Heki oder Noch. Apropos<br />

Schnee – als solcher angebotene<br />

Fasern, Flocken oder auch reinweißer<br />

Sand (Schrax) eignet sich natürlich nicht<br />

nur zur Nachbildung von Schneeresten<br />

im zeitigen Frühjahr, sondern auch zur<br />

Imitation entsprechender Blüten. Hinzu<br />

kommt schließlich die breite Palette an<br />

farbigen Fasern und sehr feinen Granulaten<br />

von neuen Anbietern wie Microrama<br />

(siehe auch <strong>Dreileiter</strong> <strong>Magazin</strong> 4).<br />

Für größere Büsche sowie Bäume bietet Microrama passende Rohlinge.<br />

50


Fotos (8): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Die neuen Stadtbäumchen von Auhagen gibt es als kahle Winter- oder Sommerversion mit Foliage. Das weiße Blütenmaterial<br />

lieferte Silhouette. Es ergibt kleine Kirsch- oder Apfelbäume. Etwas Farbe für Pfosten und Stamm ist hilfreich.<br />

BÜSCHE UND BÄUME<br />

Zur Begrünung im städtischen Umfeld<br />

bestimmt sind die neuen Jungbäume<br />

von Auhagen. Vor allem deren kahle<br />

Winterausführung ist dazu geeignet,<br />

mit etwas Farbe und Belaubungsmaterial<br />

nach eigenem Gusto schöne Frühlings-<br />

oder Frühsommerbäumchen für<br />

Gehwege oder Kleingärten abzugeben.<br />

Ansonsten bieten neben Auhagen<br />

auch Heki und Busch kahle Baumrohlinge,<br />

die sich mit zusätzlichen<br />

Foliagen sowie ebenfalls erhältlichen<br />

Laubnachbildungen für den Eigenbau<br />

von Bäumen und Büschen eignen.<br />

Gegebenenfalls ist es angezeigt, die<br />

Kunststoffrohlinge mit Hilfe von kleinen<br />

Stücken aus Seemoosbüschen<br />

von Heki oder Noch zu verdichten. Die<br />

farbliche Anpassung erfolgt dann mittels<br />

Sprühlacken auf Acrylbasis aus der<br />

Dose. Die einschlägigen Hobby- und<br />

Baumärkte bieten eine breite Auswahl.<br />

Einen etwas anderen Weg der Bearbeitung<br />

erlauben die aus Resin hergestellten<br />

Rohlinge für Bäume und Büsche<br />

von Microrama. Sie können durch<br />

ihre Oberflächenleitfähigkeit mit Hilfe<br />

eines Elektrostaten und sechs beziehungsweise<br />

zwölf Millimeter langer Fasern<br />

weiter verästelt und begrünt werden.<br />

Aber auch ohne Rohlinge lassen<br />

sich auf leitfähigem Untergrund und der<br />

Nutzung von Neoprenkleber durch die<br />

dann gegebenen Oberflächeneffekte<br />

eigene kleine Büsche aufbauen (siehe<br />

links).<br />

Zur Verlängerung der Haltbarkeit<br />

kann es dabei vor allem bei für häufigere<br />

Ausstellungstransporte vorgesehenen<br />

Anlagen und Dioramen sehr<br />

hilfreich sein, die selbst geschaffenen<br />

Busch- wie auch Baumkreationen am<br />

Ende durch ein Tauchbad in Tiefengrund<br />

(oder Besprühen mit selbigem)<br />

zu plastifizieren und so haltbarer zu<br />

machen. Die nötigen Hilfsmittel finden<br />

sich bei Microrama oder auch Noch im<br />

Programm. Elektrostaten bieten Faller,<br />

Heki, Microrama, Noch und andere in<br />

großer technischer wie auch preislicher<br />

Auswahl. Dort entscheiden letztlich das<br />

eigene Budget sowie persönliche Vorlieben<br />

des Bauenden.<br />

DIE KLEINIGKEITEN<br />

Nicht vergessen werden sollten natürlich<br />

bei aller Ausgestaltung mit Bäumen und<br />

Buschwerk auch die vielfältigen Nachbildungen<br />

von Blumen sowohl innerhalb<br />

Das Weiß blühende füllige Buschwerk im Hintergrund dieser Paradestrecke entstand durch das<br />

Teilen eines größeren Kirschbaums von Silhouette mittels Seitenschneider.<br />

51


Begrünung<br />

Fotos (4): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Weiß oder Rosa blühende Obstbäume bietet Silhouette in drei verschiedenen Größen an. Richtig kleine Büsche für<br />

Ziergärten lassen sich durch Ausschneiden zu dicht belaubter Partien sowie aus der hauseigenen Foliage gewinnen.<br />

52<br />

Diese farbige Busch-Auswahl bietet mbr aus Polen eigentlich für den Herbst.<br />

Einzelne Chargen davon passen farblich allerdings besser in den Frühling.<br />

Seit Jahren sind die Miniaturpflanzen von Busch fester Bestandteil vieler Anlagen<br />

und Dioramen, auch wenn der Zusammenbau einiges an Muße erfordert.<br />

von Gärten als auch außerhalb. Vor allem<br />

Busch bietet eine große Auswahl an<br />

Frühlingsblumen wie Tulpen, Lupinen<br />

oder Margeriten in zahlreichen Farben<br />

als leicht zu montierende Bausätze.<br />

Eine andere Methode zur Nachbildung<br />

von kleineren Blüten von Blumen oder<br />

auch Büschen ist die Nutzung des Granulates<br />

des französischen Begrünungsspezialisten<br />

Microrama. Es kann mittels<br />

Sprühkleber auf herkömmliche Matten und<br />

Fasern aufgebracht werden, aber auch auf<br />

die hauseigenen Rohlinge, die sich mit längeren<br />

Fasern noch weiter verfeinern lassen<br />

(siehe vorstehende Doppelseite).<br />

Wem diese Produkte zu aufwändig<br />

oder auch teuer sind, der kann in alter<br />

Manier des Architekturmodellbaus auf<br />

farbige (oder selbstverständlich auch<br />

weiße) Kreidekrümel zurückgreifen. Sie<br />

lassen sich leicht durch Zuhilfenahme<br />

eines nicht zu groben Reibeisens gewinnen<br />

und ebenfalls mit Sprühkleber<br />

auf der Anlage an Feld- und Wegrändern<br />

sowie auf Beeten und innerhalb<br />

von Wiesenflächen fixieren. Die nötigen<br />

Anregungen bieten neben den in<br />

diesem Beitrag gezeigten Fotos selbst<br />

gesammelte Eindrücke auf Spaziergängen<br />

in der echten Natur.<br />

EIN KLEINER TIPP<br />

Bevor es allerdings gleich voll Elan<br />

ans Überarbeiten der eigenen Anlage<br />

geht: Testen Sie Ihre Geduld, einzelne<br />

Arbeitstechniken sowie den nötigen<br />

Zeitaufwand erst anhand eines kleinen<br />

Schaustückes. Das zahlt sich rasch aus.<br />

Roman Lohr


ZUM WEITERLESEN<br />

Zahlreiche hilfreiche Artikel zum Themenkomplex Jahreszeiten und Blumen<br />

finden sich beim Zubehörhersteller Busch in der von uns seinerzeit mitproduzierten<br />

Schriftenreihe „Modellwelten“. Sie ist noch unter der Website<br />

www.busch-model.com oder im Modellbahnfachhandel mit Literaturangebot<br />

zu finden.<br />

Die hier nur genannten, aber nicht im Detail gezeigten Miniaturen kahler Laubbäume<br />

und deren Herstellung haben wir sowohl in ausgewählten Artikeln des<br />

<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s als auch in unserem ersten Themenheft mit dem Schwerpunkt<br />

„Winter“ bereits ausführlicher beschrieben. Letzteres ist im gut sortierten<br />

Bahnhofsbuchhandel sowie direkt beim Verlag beziehungsweise über<br />

unsere Internetseite zu beziehen.<br />

Ferner sind natürlich auch einschlägige Pflanzenratgeber sowie Bildbände<br />

eine empfehlenswerte Quelle für Anregungen zur glaubwürdigen Nachbildung.<br />

Eigentlich stehen die alten Obstbäume dieser Streuobstwiese für die Dampflokzeit<br />

zu dicht an der Strecke, aber reizvoll ist der sich bietende Kontrast<br />

auf jeden Fall. Zur Krönung der Szenerie fehlen neben den Telegrafenmasten<br />

nur noch vereinzelte Wildblumen.<br />

53


Bauwerke<br />

Lasercut, solide<br />

Als aktueller Trend in der Fertigung von Gebäuden scheint Lasercut<br />

eine wahre Wunderwaffe zu sein, glaubt man Kommentaren in Foren<br />

oder Gesprächen auf Messen. Leider wird oft mehr versprochen, als<br />

gehalten werden kann. Wichtig sind nämlich neben entsprechenden<br />

Fertigkeiten der Modellbauer solide Konstruktionen.<br />

54<br />

Mit der Neuheit des Landwarenhauses<br />

(#1381) schuf der Zubehörspezialist<br />

Busch bei weitem<br />

nicht nur ein attraktives Gebäude für<br />

Modellbauer mit dem Themenschwerpunkt<br />

DDR. Ähnliche Bauwerke finden<br />

sich auch im Westen Deutschlands. Sie<br />

gehören zum so genannten Heimatoder<br />

Heimatschutzstil. Dies war eine<br />

auf lokalen und regionalen Bautraditionen<br />

wurzelnde, den zuvor herrschenden<br />

Historismus wie auch Jugendstil<br />

überwindende Baukunst auf dem Weg<br />

zur Moderne. In seiner Abwendung<br />

vom bislang dominierenden, Fremdes<br />

kopierenden Historismus verstand er<br />

sich als Reformstil. 1904 gründete sich<br />

in Dresden der Deutsche Bund Heimatschutz.<br />

Sein Schwerpunkt lag vor allem<br />

im Bereich der Architektur, insbesondere<br />

der Baupflege, mit dem Ziel, die<br />

alte Formensprache wiederaufzunehmen<br />

und traditionelle Bauweise und<br />

Handwerk zu fördern. Die entsprechenden<br />

Gebäude sind in der Regel<br />

vergleichsweise schlicht ausgeführt,<br />

besitzen aber kennzeichnende regionale<br />

Elemente. Neben der Verwendung<br />

ortsüblicher Baumaterialien (in Norddeutschland<br />

Backstein, im Alpenraum<br />

Holz) und regionaltypischen Tür- und<br />

Fensterformen prägt ein weitgehender<br />

Verzicht auf verzierende Attribute die<br />

Architektur. Rundbögen oder Säulen,<br />

oft aus grobem Bruchstein, kamen in<br />

reduzierter Form jedoch oft zur Anwendung.<br />

Alle neuen Bauwerke sollten sich<br />

harmonisch in die sie umgebende Kulturlandschaft<br />

einfügen. Blütezeit waren<br />

die späten 1920er- sowie 1930er-Jahre.<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus<br />

wurde die Heimatschutzarchitektur vor<br />

allem im Bereich des Wohnbaus bevorzugt.<br />

Im Siedlungsbau, einem der<br />

Hauptfelder des Heimatschutzes, wur-


u Wie von Busch gewohnt, sind die<br />

entsprechenden Bauteile des Bausatzes<br />

ab Werk bis auf den MDF-<br />

Unterbau (links) komplett gefärbt.<br />

Das Sockelmauerwerk besteht aus<br />

Schaumstoff, der über eine rückseitige<br />

Kleberschicht verfügt.<br />

t Aus der Schachtel gebaut und mit<br />

einigen belebenden Details versehen<br />

präsentiert sich der Landhandel<br />

hier der Kamera. Die die Stoßkanten<br />

der Fassadenteile später komplett<br />

verdeckenden Fallrohre sind noch<br />

nicht montiert, weil diese einerseits<br />

beim Patinieren stören und andererseits<br />

erst dann perfekt angepasst<br />

werden können, wenn das Gebäude<br />

in der Anlage steht und auch das<br />

Umfeld mit Weg- und Grünflächen<br />

exakt angepasst ist.<br />

den meistens einheitliche Normbauten<br />

errichtet, die allenfalls in der Dekoration<br />

regionale Elemente besaßen.<br />

Nach 1945 verringerte sich die Bedeutung<br />

dieses Baustiles aus Kostengründen<br />

sowie wegen Fortschritten<br />

in der Bautechnik. Im Westen kamen<br />

schließlich stärker als im Osten auch<br />

neue, individuellere Formsprachen der<br />

Architektur hinzu (wikipedia).<br />

DAS MODELL<br />

Wie von Busch seit Jahren gewohnt,<br />

besteht besitzt das Gebäude einen<br />

leicht zu bauenden und stabilen Kern<br />

aus gelaserten MDF-Platten. Im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Bausätzen<br />

auf Kartonbasis sind diese verwindungssteif<br />

und machen das Bauwerk<br />

ohne weitere, vom Modellbauer einzubringende,<br />

Verstrebungen formstabil.<br />

Unschöne, gekrümmte Seitenwände<br />

kommen bei Busch-Modellen nicht vor.<br />

Wichtig ist lediglich das Einhalten<br />

der richtigen Baureihenfolge, soll es<br />

später keine Probleme mit Fenstern<br />

Die aus weichem<br />

Schaumstoff bestehende<br />

Sockelverkleidung ist als Aufkleber<br />

ausgeführt. Sie muss genau<br />

ausgerichtet werden, damit<br />

später keine Lücken entstehen.<br />

Zum exakten Einkleben und vor allem Anpressen der Innenverkleidungen<br />

der Schaufenster leistet ein solcher Spatel unverzichtbare Dienste.<br />

55


Bauwerke<br />

56<br />

Die Einsetztiefe<br />

der Fenster<br />

wird davon bestimmt, ob die<br />

Folie am Rohbau innen oder außen<br />

aufgeklebt wird. Die Spalte oberhalb der<br />

Fassade nehmen die Halter der Dachrinne auf.<br />

Für eine hohe Plastizität sorgt die fotorealistische Dekoration der Schaufenster.<br />

Wichtig für diese überzeugende Wirkung ist allerdings ein spaltfreies<br />

Verkleben im Inneren und exaktes Einsetzen der Rahmen außen. Sockel und<br />

Säulen sollten beim Patinieren farblich weiter angeglichen werden.<br />

Vorteilhaft - das Geländer besteht nicht aus Karton, sondern ist aus Kunststoff<br />

gelasert und damit formstabil. Die Passgenauigkeit zur vorgebohrten<br />

Bodenplatte ist perfekt, farbliche Anpassungen nach Wunsch machbar.<br />

etc. geben. Das Einsetzen der weißen<br />

Rahmen kann allerdings nach hinten<br />

geschoben werden. Im Falle vorgesehener<br />

Patinierungen erweist sich dies<br />

sogar als sinnvoll, denn es erspart<br />

mühsames Abkleben oder aufwändiges<br />

Nachlackieren im Falle kleinerer<br />

Fehler.<br />

Wichtig ist jedoch vor dem Aufsetzen<br />

des Dachaufbaus die korrekte Installation<br />

der Fensterhintergründe. Bei den<br />

vorgesehenen fotorealistischen Vorlagen<br />

gibt es einige Wahlmöglichkeiten,<br />

je nach dem, in welcher Epoche und<br />

Umgebung das Gebäude später stehen<br />

soll. Einige entsprechen klar DDR-Vorbildern,<br />

andere sind nachwendlich beziehungsweise<br />

neutral gehalten. Natürlich<br />

steht es geübteren Modellbauern<br />

auch frei, den Verkaufsraum komplett<br />

frei mit Inneneinrichtungen aus eigener<br />

Werkstatt oder Sortimenten von Preiser<br />

etc. auszugestalten, wofür jedoch<br />

einiges an Arbeitszeit für Lackierarbeiten,<br />

Einziehen weiterer Trennwände<br />

und anderem nötig ist. Etwas weniger<br />

davon erfordert dagegen das saubere<br />

Ausschneiden, Pfalzen und Einkleben<br />

der Vorlagen von Busch. Ein recht nützliches<br />

Hilfsmittel beim Verkleben der<br />

Schaufensterdeko auf der Fassadenplatte<br />

mit Universalkleber - Weißleim<br />

hat zu lange Trockenzeiten und weicht<br />

das Papier stärker auf - ist jedoch ein<br />

kleiner Spatel.<br />

Ebenfalls vor dem Verschließen des<br />

Innenraumes vorzusehen ist die Innenbeleuchtung.<br />

Entsprechende Öffnungen<br />

ab Werk erlauben ein einfaches<br />

Verlegen der Zuleitungen. Die später<br />

nicht wirklich gegebene Zugänglichkeit<br />

ins Innere ist heute verschmerzbar,<br />

denn LED-Bausteine halten bei korrektem<br />

Anschluss und Einhaltung der<br />

Betriebsspannung quasi ewig. Ob nur<br />

eine Lichtquelle oder aber ein ausgeklügeltes<br />

System mit Lichtwechsel einzelner<br />

Fenster benutzt werden, liegt im<br />

Ermessen des Modellbauers.<br />

AUSSENHAUT<br />

Die verputzte Außenhaut des Gebäudes<br />

kommt ab Werk mit einer sehr<br />

feinen und damit ansprechenden Oberflächenstruktur<br />

daher. Sie ist allerdings<br />

sehr empfindlich, was anhaftende Verschmutzungen<br />

betrifft. Daher empfiehlt<br />

sich nach dem Montieren des Rohbaus<br />

kurzes Händewaschen, um anhaftende<br />

Staub- und Rußpartikel der gelaserten<br />

MDF-Platten des Rohbaus zu entfernen.<br />

Die Farbe entspricht weitgehend<br />

dem vielerorts üblichen Sandputz,


denn extra mit Fassadenfarbe gestrichen<br />

wurden seinerzeit nur wenige Gebäude.<br />

Vielmehr dominierten natürliche<br />

Farben oder aber weiße Kalkanstriche.<br />

Das weit verbreitete Grau resultierte<br />

aus den (höheren) Mengen der Zuschlagstoffe<br />

Zement und Kalk. Bei hohem<br />

Sandanteil dominierte wiederum<br />

dessen Farbe.<br />

Die Passgenauigkeit der Teile ist<br />

hervorragend. Werden sie sauber und<br />

vollflächig mit entsprechendem Druck<br />

verklebt, bleiben an den Ecken nur<br />

sehr schmale Fugen sichtbar. Diese<br />

wiederum lassen sich durch das geschickte<br />

Befestigen der Fallrohre der<br />

Dachentwässerung kaschieren. Das<br />

einzige, was Puristen an diesem Bausatz<br />

bemängeln können, sind die etwas<br />

breiteren Fugen am Übergang zu<br />

den Säulen, die ursprünglich aus dem<br />

Busch-Mauersortiment stammen.<br />

INDIVIDUALISIEREN<br />

Für anspruchsvollere Modellbauer<br />

unabdingbar ist natürlich das individuelle<br />

Patinieren des Gebäudes mit stark<br />

verdünnten Farben oder auch entsprechenden<br />

Pulvern. Dies zu beschreiben<br />

soll an dieser Stelle jedoch ausgespart<br />

bleiben, dazu wird es in späteren <strong>Ausgabe</strong>n<br />

eigene Beiträge geben.<br />

Eine einfachere Form, eigene Vorstellungen<br />

umzusetzen, ist neben den<br />

vorstehend beschriebenen Möglichkeiten<br />

der unterschiedlichen Innendekoration<br />

vor allem das Achten auf<br />

belebende Details: Ist die Ladentür<br />

offen oder zu, betrachten gerade Kunden<br />

die Auslagen, hält man ein kleines<br />

Schwätzchen, wird Ware angeliefert...<br />

Der Gestaltung solch kleiner Szenen<br />

kommt eine größere Bedeutung zu, als<br />

gemeinhin gedacht. Achten Sie deshalb<br />

nicht nur auf das Gebäude selbst,<br />

sondern auch entsprechendes Zubehör<br />

im Umfeld wie Figuren, Fahrzeuge etc.<br />

Roman Lohr<br />

Zu den letzten Arbeitsschritten<br />

gehören das Aufkleben der<br />

Dachplatten, Dachfenster und<br />

des Kamines.<br />

Tor, Fenster und auch die Träger<br />

der kleinen Laderampe lassen<br />

sich absolut spaltfrei<br />

einsetzen.<br />

Die schwere,<br />

in den Boden des<br />

Hauses eingelegte<br />

Kupferplatte sorgt für das<br />

nötige Gewicht zum sauberen<br />

Anpressen und Verkleben der<br />

Dachplatten. Die Unterlage<br />

sollte natürlich plan sein.<br />

HILFSMITTEL<br />

• Skalpell und Spatel<br />

• Pinzetten<br />

• Universal- sowie spezieller<br />

Kunststoffkleber<br />

• Zahnstocher zum Kleberauftrag<br />

bei Fensterrahmen<br />

• Schwere Metallplatten oder<br />

Vergleichbares zum Beschweren<br />

während des Verklebens<br />

• optional: Patinierungssets<br />

57


Neues entdecken<br />

Draculas Wohnsitz<br />

Es muss nicht immer Neuschwanstein sein - im Wettbewerb um die<br />

Topneuheit zum 75. Firmengeburtstag des Zubehörspezialisten<br />

Faller siegte Schloss Bran. Das Original, einst Zollfeste,<br />

wird in Rumänien als Draculaschloss vermarktet.<br />

58


59


Neues entdecken<br />

Aus der Zeit als Residenzschloss<br />

stammt<br />

die Inschrift am<br />

Haupttor, die auch im<br />

Modell nicht fehlen<br />

soll.<br />

Mit stattlichen Bausätzen kennt<br />

sich Faller in Gütenbach aus,<br />

und dies nicht nur bei maßstäblichen<br />

Stadtbauten wie dem Planetarium<br />

Jena, dem Bahnhof Trossingen oder<br />

der Schwimmhalle. Für großes Aufsehen<br />

sorgte ja vor einigen Jahren bereits<br />

neben dem Berliner Fernsehturm<br />

das Kloster Babenhausen mit seinen<br />

recht beeindruckenden Ausmaßen. Obwohl<br />

nicht wirklich für Standard-Heimanlagen<br />

tauglich, war dieser am Ende<br />

nicht nur platz- sondern auch kostenintensive<br />

Bausatz rasch vergriffen.<br />

Davon wie auch vom Erfolg des großen<br />

Containerkrans ermutigt, möchten<br />

die Gütenbacher nun bei entsprechender<br />

Nachfrage als Krönung des Jubiläumsjahres<br />

2021 eine entsprechend realistisch<br />

dimensionierte Burg umsetzen. Als<br />

Anschauungsobjekt dient das hier vorgestellte<br />

Diorama, welches leider coronabedingt<br />

bislang nur auf der Spielwarenmesse<br />

Nürnberg zu sehen war. Vorbild der<br />

Anlage ist die als Dracula-Schloss vermarktete<br />

Törzburg an der früheren Grenze<br />

von Rumänien und Österreich-Ungarn.<br />

Sie setzte sich firmenintern gegen<br />

20 europäische Burgen durch.<br />

EINMALIGE ARCHITEKTUR<br />

Der besondere Reiz der Burg liegt in ihrer<br />

Kompaktheit und der Mischung aus<br />

Grobmauerwerk, Verputz und Fachwerk.<br />

Ferner machen diverse Anbauten,<br />

Erker und Türmchen mitsamt Innenhöfen<br />

und Terassen die Anlage zu einem<br />

Blickfang. Als besondere Details sind<br />

der teils recht unebende und abfallend<br />

dargestelte Verputz sowie die prächtige<br />

Inschrift über dem Haupttor zu nennen.<br />

Der Prototyp wurde weitgehend maßstabsgerecht<br />

umgesetzt. Kleinere Kompromisse<br />

waren nur nötig, um das Modell<br />

auf einer ebenen Grundplatte aufbauen<br />

zu können. Der Prototyp erreicht aufgebaut<br />

die recht stattlichen Abmessungen<br />

von 50 x 30 cm bei einer Gesamthöhe<br />

von 35 cm. Naturgemäß ist beim Anlagenbau<br />

ein mehrfaches an Fläche anzusetzen,<br />

denn ein passendes bewaldetes<br />

und felsiges Umfeld gehört dazu. Womit<br />

sich als Standort idealerweise eine<br />

Wendeschleife oder ein Kehrtunnel anbietet.<br />

Aber auch als Blickfang oberhalb<br />

einer Paradestrecke ist ein solches Modell<br />

durchaus denkbar.<br />

60<br />

Zugeständnis: Wenn schon Dracula<br />

vermarktet werden soll, dürfen<br />

zumindest auf Fallers Messediorama<br />

Särge mit Untoten nicht fehlen.


GESCHICHTE<br />

Das Schloss Bran, auch bekannt unter<br />

dem Namen Törzburg, wurde im heutigen<br />

Rumänien auf dem Gipfel des<br />

Dietrichstein-Felsens östlich des Piatra-Craiului-Gebirges<br />

als Grenz- und<br />

Zollburg erbaut. Sie liegt an einer Passstraße<br />

zwischen Siebenbürgen und der<br />

Großen Walachei, etwa 30 Kilometer<br />

südwestlich der bekannten Touristenhochburg<br />

Brașov (Kronstadt).<br />

Der nahegelegene Ort Törzburg wurde<br />

erstmals 1357 urkundlich erwähnt.<br />

Am 19. November 1377 gestattete der<br />

ungarische König Ludwig der Große<br />

den Bewohnern von Kronstadt den<br />

Burgbau. Törzburg blieb bis 1427 unter<br />

ungarischer Herrschaft. Die Burg<br />

wurde 1436 erstmals von den Türken<br />

belagert. Im Jahr 1498 gelangte sie in<br />

den Besitz Kronstadts und überstand<br />

1529 erfolgreich eine Belagerung durch<br />

walachische Truppen.<br />

Im Jahre 1593 zerstörte selbstentzündetes<br />

Schießpulver den Pulverturm.<br />

Zwei Jahre später zog der siebenbürgische<br />

Fürst Sigismund Báthory<br />

mit einer 40.000 Mann starken Armee<br />

durch den Ort Törzburg, um Michael<br />

dem Tapferen, dem Woiwoden der<br />

Walachei, gegen die Türken zu Hilfe zu<br />

kommen. Zu einer erneuten erfolglosen<br />

Belagerung der Törzburg kam es im<br />

Jahr 1600 durch Nicolae Pătrașcu, dem<br />

Sohn Michaels. 1612 wurde die Burg<br />

kampflos Fürst Gabriel Báthory übergeben<br />

und 1660 von General Mikes<br />

Mihaly erobert. 1789 wurde die Törzburg<br />

zum dritten Mal erfolglos durch<br />

ein 5000 Mann starkes türkisches Heer<br />

belagert. Im 19. Jahrhundert nahm ihre<br />

militärische Bedeutung ab. 1916 fielen<br />

rumänische Truppen in Siebenbürgen<br />

ein und eroberten auch die Törzburg.<br />

Von 1920 bis 1947 diente sie als königliche<br />

Residenz. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurde Rumänien kommunistisch,<br />

und der Staat übernahm Schloss<br />

Bran. Unter Staatspräsident Nicolae<br />

Blick über einen Teil des Wehrgangs<br />

zum Pulverturm der Burg. An dieser<br />

Stelle rückt auch die aufwändige<br />

Wandgestaltung ins Blickfeld.<br />

Eine zum Schloss umgebaute Burg ist nicht<br />

nur beim Vorbild ein ideales Bildmotiv<br />

Ceaușescu wurde es zu einer der wichtigsten<br />

Touristenattraktionen der Region<br />

Brasov ausgebaut, die bis heute<br />

jährlich rund 560.000 Besucher anzieht<br />

Am 26. Mai 2006 erfolgte die Rückgabe<br />

des Schlosses an Dominic von<br />

Habsburg, seine Schwestern Maria<br />

Magdalena und Elisabeth sowie die<br />

Erben von Prinzessin Ileana und ihrem<br />

Ehemann Anton Habsburg-Lothringen.<br />

Dominic Habsburg bot die Törzburg<br />

für 80 Millionen US-Dollar dem rumänischen<br />

Staat zum Kauf an. Da dieser<br />

das Angebot ausschlug, eröffneten die<br />

neuen Eigner die Törzburg am 1. Juni<br />

2009 als Museum. Vermarktet wird dort<br />

das Thema Dracula, obwohl der namensgebende<br />

Vlad III. Drăculea dort<br />

61


Neues entdecken<br />

Eine architektonische Besonderheit<br />

des Schlosses ist die geknickte<br />

Wand dieses Turmes mit grobem<br />

Mauerwerk. Aus der späteren Zeit<br />

der Burg stammen die zahlreichen<br />

Kamine.<br />

Recht stolz erhebt sich die<br />

Burg über das Messediorama<br />

und weckt so sicher einiges an<br />

Begehrlichkeiten bei ambitionierten<br />

Modellbauern, die etwa nach<br />

Lösungen für eine Kehrschleife<br />

der Modulanlage (ihres Modellbahnclubs)<br />

suchen.<br />

Fotos (7): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Unten: Die Burg besitzt neben dem<br />

eigentlichen Burghof auch verschiedene<br />

Terassen. Hier ist die im<br />

inneren dominierende Fachwerkbauweise<br />

gut erkennbar.<br />

nie gewesen ist. Ausgestellt sind Objekte<br />

und Möbel aus dem Besitz der<br />

Familie Habsburg, darunter eine Krone,<br />

ein Zepter und ein Silberdolch von<br />

König Ferdinand. Auch eine beachtliche<br />

Sammlung von Folterinstrumenten<br />

zieht Besucher an. Im Schlossturm wird<br />

zudem ein Luxusappartement für Übernachtungen<br />

vermietet.<br />

Die ursprünglichen Exponate des<br />

Schlosses aus seiner Zeit im rumänischen<br />

Staatsbesitz verbrachte das Kulturministerium<br />

in ein neues Museum im<br />

benachbarten Zollhaus an der ehemaligen<br />

Grenze zwischen Österreich-Ungarn<br />

und Rumänien.<br />

Weitergehende Informationen zum<br />

Schloss Bran inklusive touristischer<br />

Angebote finden sich im Internet auf<br />

verschiedenen deutsch-, englisch- und<br />

rumänischsprachigen Seiten sowie in<br />

Wikipedia. Weitere Anregungen und<br />

Informationen bieten zudem Videos<br />

auf den einschlägig bekannten Plattformen.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

62<br />

Für Fragen und Anregungen können<br />

Sie sich gern direkt per Mail an<br />

Faller wenden:<br />

info@faller.de


63


Medientipps<br />

Dirk Endisch (Hrsg.), Dampflokomotiven<br />

im Mansfelder Land,<br />

Edition Bahnbilder,<br />

Verlag Dirk Endisch;<br />

96 Seiten mit 105 Fotos, davon 24<br />

in Farbe; 240 x 170 mm;<br />

gebunden; 20,00 EUR (D);<br />

ISBN 978-3-947691-09-8<br />

(MKL) Mit dem Begriff des Mansfelder Landes können heute sicher nur wenige<br />

sofort etwas anfangen. Für die dort liegende Rampenstrecke von Sangerhausen<br />

über den Blankenheimer Berg als Refugium der ölgefeuerten 44er<br />

dürfte dies schon anders aussehen. Allerdings gab es in den 1970er-Jahren<br />

auch noch Dampfbetrieb mit der Baureihe 86 zwischen Hettstett und Heiligenthal<br />

und Staßfurter 41er bespannten Züge mit Ziel Sangerhausen. Aber<br />

nicht nur diese regelspurigen Züge mit ihren Lokomotiven stehen im Blickpunkt.<br />

Dirk Endisch beleuchtet in diesem Werk auch ausführlich die bis zur<br />

Wende mit Dampf betriebene Werksbahn des Mansfeld-Kombinates. Das<br />

dafür zusammengetragene Bildmaterial ist wahrlich historisch, denn heute<br />

sind viele Aufnahmeorte komplett verändert und Bahnanlagen bis auf eine<br />

Museumsstrecke weitestgehend zurückgebaut. Wie gewohnt, besticht das<br />

Werk durch eine sehr gute Auswahl an Lokomotiv- wie auch Zugaufnahmen<br />

mit Blick auf das Umfeld. Damit profitieren nicht nur Vorbildfans, auch Modellbahner<br />

kommen in Sachen Vorbildrecherche auf ihre Kosten.<br />

Klaus Kemp<br />

Peter Melcher;<br />

Die Baureihe 64,<br />

EK-Verlag Freiburg;<br />

344 Seiten mit 584 Abbildungen;<br />

210 x 27 mm; gebunden; 49,90 EUR (D);<br />

ISBN 978-3-8446-6032-6<br />

(ROL) Die Baureihe 64, auch als Bubikopf<br />

bezeichnet, ist ein sowohl bei<br />

Modellbahnern wie auch Vorbildfans bekanntes<br />

Objekt der Begierde. Und wenn<br />

eines der noch aktiven Vorbilder im Einsatz<br />

vor Sonderzügen ist, sind Kameras<br />

nicht weit. Für das nötige Hintergrundwissen<br />

zu dieser einst in ganz Deutschland<br />

anzutreffenden Baureihe sorgt das nun erschienene und gründlich überarbeitete<br />

Standardwerk des EK-Verlages. In gewohnter Manier werden nicht nur die<br />

technische Entwicklung sowie die Stationierungen in den einzelnen Direktionen<br />

im In- wie auch Ausland beschrieben. Zahlreiche großformatige Abbildungen<br />

aus dem Betriebsdienst vermitteln auch ein lebendiges Bild einer längst vergangenen<br />

Zeit und bieten damit Modellbahnern hilfreiche Detailinformationen<br />

zu Fragen der Zugbildung etc. Daneben liefern die ebenso enthaltenen eher<br />

klassischen Lokportraits entsprechend ambitionierten Modellbauern nützliche<br />

Anregungen zur individullen Anpassung von Modellen mit Zurüstteilen sowie<br />

Farbe. Und das beschließende Kapitel zu erhaltenen Maschinen enthält gute<br />

Gründe, auch als Fan der modernen Traktionen hin und wieder fremdzugehen.<br />

begrenzt durch den Rhein und im Süden<br />

bereits zu Belgien gehören. Im Norden fällt<br />

errheinische Bucht über. Ab 1815 gehörte<br />

s Reiches war für die neuen Herren nur aus<br />

strialisierung und dem damit einsetzenden<br />

er Verkehrswege aus Angst, dem „Erbfeind“<br />

. Erst mit der Gründung des Deutschen<br />

militärisch-strategischen Zwecken dienten.<br />

Zeit ihres Bestehens im Schatten der konandere<br />

Konkurrenzstrecke, die Vennbahn,<br />

ungen Remagen – Gerolstein/Jünkerath –<br />

renze betrachtet. Der Bau beider Strecken<br />

dung unter der Regie der Militärs vor dem<br />

end der Manuskriptbearbeitung wesentlich<br />

onik in zwei Bänden erscheint.<br />

g der Entwicklung des Eifeler Bahnnetzes<br />

er Vennbahn Aachen/Stolberg – Ulflingen<br />

nd Jünkerath aus. Ebenso wird die Entwick -<br />

en dokumentiert.<br />

el zwischen dem Rhein und der Eifelbahn,<br />

orbehalten. Außerdem wird die Geschichte<br />

n sowie von insgesamt fünf Privatbahnen<br />

de<br />

Eisenbahnchronik Eifel<br />

Band 1: Die Eifelbahn Köln – Trier und die Vennbahn<br />

Klaus Kemp<br />

EK-Verlag<br />

Eisenbahnchronik Eifel<br />

Band 1: Die Eifelbahn Köln – Trier<br />

und die Vennbahn<br />

- EK-VERLAG<br />

Klaus Kemp; Eisenbahnchronik Eifel, EK-Verlag Freiburg,<br />

Band 1 - Die Eifelbahn Köln - Trier und die Vennbahn;<br />

224 Seiten mit 270 Abbildungen, ISBN 978-3-8446-6410-2;<br />

Bahn 2 - Die östlichen Eifelbahnen, Moselstrecke und Privatbahnen<br />

224 Seiten mit 310 Abbildungen, ISBN 978-3-8446-6421-8;<br />

jeweils 210 x 27 mm; gebunden; 39,90 EUR (D);<br />

(DL) Die Eisenbahngeschichte in der Eifel ist seit jeher aufgrund der geografischen<br />

wie auch politischen Gegebenheiten ein aufwändiges Thema.<br />

Deutschland, Belgien und Luxemburg sind die Anrainer, die Geschichte<br />

aller Beteiligten ist nicht frei von militärischen Auseinandersetzungen, welche<br />

wiederum den Bahnbau nicht unwesentlich beeinflussten. Dankenswerterweise<br />

versuchte der Autor nicht, alles in einem Werk unterzubringen,<br />

sondern verkehrsgeschichtlich zu trennen.<br />

Im Band 1 wird die Entstehung des Netzes beschrieben. Einen Schwerpunkt<br />

bildet die Schilderung der Nöte und Zwänge der Eifelaner im 19.<br />

Jahrhundert, die mit dem Bau der Bahnverbindungen in die politischen<br />

Kleinanzeigen<br />

Zentren Köln sowie die sich ergebende Verbindung des Ruhrgebietes mit<br />

Lothringen gelindert werden sollten. Denn neben Kohle von der Ruhr für die<br />

dortige Stahlproduktion war auch Holz für den Bergbau unabdingbarer Rohstoff.<br />

Dies trifft natürlich besonders auf die Vennbahn zu, die heute zum Teil in<br />

Belgien liegt. Leider existiert sie nur noch als Radweg.<br />

Nach 1871 war schließlich das Militär die treibende Kraft, welche zum Vollausbau<br />

des Eifel-Netzes zur größten Ausdehnung bis Mitte der 1940er-Jahre<br />

führte, um mit Hilfe der Eisenbahn Truppen schnellstmöglich zu verlegen.<br />

Heute kaum mehr vorstellbar ist die fünfgleisige Einfahrt in den Bahnhof<br />

Gerolstein, dargestellt auf dem Titel von Band 1. Nicht vergessen wird die<br />

Darstellung der beiden verantwortlichen Bahnbetriebswerke Gerolstein und<br />

Jünkerath. Dass von diesen die kompletten Gleispläne abgebildet sind,<br />

versteht sich für ein EK-Buch von selbst.<br />

Im Mittelpunkt von Band 2 steht die heute noch unverzichtbare und elektrifizierte<br />

Moselbahn Koblenz - Trier mit Nebenstrecken. Sie entstand seinerzeit<br />

als Folge der Überlastung der Eifenstrecken als Querverbundung vom Rhein<br />

zur Westgrenze. Hinzu kommen die von der Eifelbahn abzweigende Sauertalbahn<br />

Erdorf - Bitburg - Igel (Grenze zu Luxemburg) sowie die östlichen<br />

Privatbahnstrecken quasi als Überhang aus Band 1.<br />

In beiden Bänden finden sich zahlreiche informative Abbildungen, die nicht<br />

nur die eingesetzten Triebfahrzeuge und Züge wiedergeben, sondern auch<br />

die das Umfeld bestimmenden und mitunter recht aufwändigen Kunst- wie<br />

auch Bahnbauten. Auf vielen Bildern ist auch die dominierende Enge und das<br />

dichte nebeneinander von Bahn, Wohnbebauung und landwirtschaftlichen<br />

Flächen dokumentiert. Das wiederum macht das Werk zur Fundgrube für<br />

interessierte vorbildorientierte Modellbahner, die nach neuen Ideen für ihre<br />

Anlagenprojekte mit kleineren und mittleren Bahnhöfen samt Anlagen zur<br />

Lokbehandlung suchen. Sie erhalten zudem reichlich Vorlagen für realistische<br />

Zugzusammenstellungen auch ungewöhnlicher Garnituren.<br />

64<br />

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65


Neugierig?<br />

Fotos (4): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Rocos Akku-Triebwagen und Auhagens Bahnhof<br />

Deinste sind nur zwei Teile des breiten Themenfeldes<br />

Kleinbahn unserer neuen Einsteigerserie.<br />

Und in <strong>Ausgabe</strong> 7 ...<br />

Als neues Schritt-für-Schritt-Projekt<br />

möchten wir Ihnen ab der kommenden<br />

<strong>Ausgabe</strong> des <strong>Dreileiter</strong> <strong>Magazin</strong>s das<br />

Platz- wie Budget-sparende Thema<br />

Kleinbahn nahebringen. Anstatt einer<br />

klassischen Anlage geht es diesmal<br />

jedoch um ein Betriebsdiorama eines<br />

Endbahnhofes. Den Anlass gab neben<br />

den Diskussionen mit Kollegen rund um<br />

eine wunderschöne und spielintensive<br />

Kleinanlage auch die aktuelle Marktlage<br />

zu entsprechenden Fahrzeugen.<br />

Neben passenden aktuellen Triebwagen<br />

stellen wir Ihnen auch ungewöhnliche<br />

Zuggarnituren aus dem Bereich<br />

der Klein- und Privatbahnen aus West<br />

wie Ost vor.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema werden<br />

die Modelle der preußischen Baureihen<br />

P8 und T18. Erste, besser als<br />

Baureihe 38 bekannt, ist eine echte<br />

Überraschungs-Sommerneuheit von<br />

Märklin, zweite dagegen als Neuheit<br />

2020 in Nürnberg von Märklin und Piko<br />

angekündigt und als DB-Version des<br />

letztgenannten Herstellers schon vorliegend.<br />

Freunde der modernen Bahn kommen<br />

sicher bei unserem geplanten Beitrag<br />

zu den Steuerwagen mit Wittenberger<br />

Kopf von ESU, Brawa, Roco sowie<br />

Piko auf ihre Kosten. Natürlich stellen<br />

wir dazu auch die neu konstruierten<br />

Silberlinge von ESU und Brawa vor, die<br />

mit ihrer teils recht aufwändigen Inneneinrichtung,<br />

so gibt es erstmals Wagen<br />

mit Gardinen, überzeugen können.<br />

Das Thema Begrünung setzen wir<br />

mit aktuellen Produkten zum Thema<br />

Sommer fort. Und angesichts immer<br />

wieder rund um unsere Tests aufkommende<br />

Fragen stellen wir den Begriff<br />

„Modell“ einmal zur Diskussion.<br />

Zu guter Letzt möchten wir Sie, liebe<br />

Leser, wie immer darauf hinweisen,<br />

dass sich einzelne der genannten Themen<br />

aus Aktualitätsgründen verschieben<br />

können. Wir bitten dafür schon jetzt<br />

um Ihr Verständnis.<br />

Ihr Redaktionsteam des<br />

<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>es<br />

Die Sommerneuheit Baureihe 38.10<br />

rollt zum Vergleichstest zu ihren<br />

Vorgängerinnen.<br />

Steuerwagen mit Wittenberger Kopf<br />

sind gerade im Kommen - für Silberlinge<br />

hier von ESU und Piko.<br />

66


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Chefredakteur (V.i.S.d.P.)<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring (MKL)<br />

Redaktion<br />

Roman Lohr, Sebastian Claus<br />

Freie Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

Nathalie Kratzsch, Dirk Lauterbach<br />

redaktion@dreileiter-magazin.de<br />

Druck und Verlag<br />

printiamo, Brunnenstraße 40, 53347 Alfter<br />

Vertrieb<br />

IPS Pressevertrieb GmbH, 53340 Meckenheim<br />

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enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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