17.09.2020 Aufrufe

Putzlappen - Ein internationales Mail Art-Projekt

Über 200 Künstler aus allen teilen unserer Erde beteiligten sich an der Ausschreibung für unsere große Ausstellung in der Galerie ART FACTORY FLOX in Kirschau, in der ehemaligen Fabrik der Gebrüder Friese, in der vor 145 Jahren der Putzlappen aus Baumwollabfällen maschinell erfunden wurde.

Über 200 Künstler aus allen teilen unserer Erde beteiligten sich an der Ausschreibung für unsere große Ausstellung in der Galerie ART FACTORY FLOX in Kirschau, in der ehemaligen Fabrik der Gebrüder Friese, in der vor 145 Jahren der Putzlappen aus Baumwollabfällen maschinell erfunden wurde.

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„hader,s hades“

Sound_Video_Performance von

BALOG& SCHWEIGER (SARDH)

uraufgeführt zur Vernissage der Ausstellung

am 6. September 2020 16 Uhr

von Detlef Schweiger

Obwohl der Putzlappen – der Hader – heute wie

seit langer Zeit im weltweiten Gebrauch funktioniert,

wurde mit diesem Ausstellungsprojekt

seine Kirschauer Herkunft aus der Unterwelt

(Hades, griechische Mythologie) wieder ins Bewusstsein

der Oberwelt gehoben.

Dieser erstaunliche Vorgang erzeugte die Inspiration

für BALOG (Komposition, Electronics,

Stimmen) und SCHWEIGER (Video)

– die seit vielen Jahren in der Dresdner Experimental-Band

SARDH zusammenwirken – für

ihre audiovisuelle Kollaboration zum Thema.

Zunächst nahm SCHWEIGER in der für ihn

typischen Handschrift aus der Hand gefilmter

„schwimmender“ Kamerafahrten verschiedene

Ausstellungsexponate, Protagonisten mit ihren

und eingesandten Werken vor Ort auf, inszenierte

Hader-Handlungen mit den Ausstellungsobjekten

unter Mitwirkung anwesender Künstler,

dem Kurator Holger Wendland und in den

heimischen Probenraumgefilden mit BALOG

und weiteren Bandkollegen (Alienmasken). Den

Mittelteil des Videos bildete ein in Schwarz-

Weiß gedrehter rasanter Kameralauf durch die

labyrinthisch erscheinenden Flure, Räume und

Außenbereiche des ehemaligen Fabrikkomplexes

der Gebrüder Friese, was in den Einstellungen

den Charakter von „Unterwelt“ impliziert. Alle

Szenen wurden in einer dramaturgisch konzipierten

Folge mit weitläufigen Überblendungen

nahtlos gereiht, was z. T. surrealistische Raumeindrücke

erzeugte, wie auch dem Charakter

des Projekts entsprechend viele augenzwinkernde

Szenerien. Angesichts des endproduzierten

Videos nahm BALOG in unmittelbarem Bezug

zu diesem die Arbeit an seinem Performance-

Part auf. Dafür hatte er die grundlegenden

Sounds seines vielfältigen elektronischen Instrumentariums

in ambienten Klangflächen, Noises

und Rhythmen vorproduziert.

Im Verlauf der Live-Performance steuerte der

Sänger die Basic-Sounds u. a. über zwei Mikrofone

mit seiner stimmlichen Modulation.

Inspirierend war für dieses Verfahren eine Parallele

der Mail Art-Technik „Add and Pass“, bei

der versendete Artefakte durch weitere künstlerische

Handlungen verändert werden.

Immer mit Blick auf die filmische Entwicklung

an der Projektionswand zog BALOG im Verlauf

der etwa zwanzigminutigen Performance das

Publikum schamanisch in seinen Bann durch

seine tiefe Stimme, durch seine intuitive Gestaltungskraft

in eindringlichen wie wohldosierten

Spannungsbögen von unterschwellig bis raumgreifend.

Das Video wurde anschließend mit der von BA-

LOG aufgenommenen und endproduzierten

Live-Tonaufnahme von Schweiger vertont.

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