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Speed 06.indd - Red Bull Six Days

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Foto: Fritzsch<br />

Bernd Uhlmann hat mit Unterstützung seiner<br />

befreundeten ehemaligen Kollegen einen originalen<br />

Rahmen für sein Motorrad hergestellt.<br />

3-facher Trophy Sieger<br />

Bernd Uhlmann rekonstruiert<br />

seine MZ GS 250<br />

Im letzten Herbst war es, als der ehemalige Geländesportler<br />

Bernd Uhlmann bei „Rund um Zschopau“<br />

seinen einstigen Kollegen von MZ begegnete<br />

und durch sie inspiriert wurde. „Mensch, bau Dir<br />

so ein Ding auf!“, ermunterten die noch heute<br />

befreundeten Gleichgesinnten ihn. So keimte die<br />

Idee in dem gebürtigen Zschopauer, genau die<br />

Geländesportmaschine wiederzubeleben, mit der<br />

der ehemalige MZ-Werksfahrer im Jahr 1967 den<br />

Europapokal als Vorläufer der Europameisterschaft<br />

gewann, der in dem Jahr erstmals stattfand.<br />

Eines war für den dreifachen Trophy-Sieger<br />

zwischen 1963 und 65 jedoch von Anfang an klar:<br />

Es sollte eine MZ GS 250 sein, mit der er einzig<br />

im 1967 startete, als er für seinen verletzten<br />

Teamkollegen Werner Salevsky eingesprungen<br />

war. „Ein solches Motorrad wollte ich gern noch<br />

einmal haben“, so der passionierte Geländesportler,<br />

der heute auf seinen Reisen mit seiner<br />

Triumph ganz Deutschland und Europa erkundet,<br />

in der Vergangenheit auf zwei Rädern über 3800<br />

Kilometer fast ausschließlich auf Schotterpisten<br />

quer durch Chile und Argentinien unterwegs war.<br />

Gleichzeitig ist er sich bewusst: „Ein originales<br />

Motorrad aus der Zeit wird man niemals finden<br />

- es handelt sich in jedem Fall um einen Nachbau.“<br />

Gerade deshalb legte Bernd Uhlmann auf<br />

originalgetreue Wert und griff überwiegend auf<br />

die fünf Jahrzehnte alten Originalteile, die die<br />

250ccm-Zweitakt-Maschine unnachahmlich machen,<br />

zurück. „Die kaufst du zusammen auf dem<br />

Teilemarkt, holst dir da mal eine Felge, ein Motorgehäuse,<br />

dort mal einen Zylinder, Kettenkasten<br />

oder Tank“, erklärte der 72-Jährige. Befreundete<br />

ehemalige Werkskollegen trieben ein rares 5-<br />

Gang-Getriebe der Kleinserie auf. Stück für Stück<br />

kaufte der Chemnitzer die Sachen auf und trug<br />

damit das Motorrad quasi in Einzelteilen zusammen.<br />

„Du musst alles wieder so herstellen und<br />

zusammenbauen, dass es dem Originalzustand<br />

gleichkommt“, betonte der ehemalige Werksfahrer,<br />

der dazu nicht nur auf Original-Zeichnungen,<br />

sondern auch auf das Motorrad seines einstigen<br />

Sechstagefahrt-Mitstreiters Horst Lohr als Muster<br />

zurückgreifen konnte. Innerhalb eines halben Jahres<br />

entstand gemeinsam mit anderen Sportfreunden<br />

und Bekannten eine MZ GS 250, die in der<br />

nächsten Zeit noch mit Vordergabel und Sitzbank<br />

komplettiert wird. Premiere hat das Motorrad in<br />

Zschopau bei der Enduro-Classic Veranstaltung<br />

vom 22. bis 23 Juni, wenn Bernd<br />

Uhlmann als Ehrenstarter und seine ehemaligen<br />

Mannschaftskollegen gemeinsam<br />

mit einstigen tschechischen Fahrern die<br />

Strecke von Schloss Wildeck bis zum Skihang<br />

zurücklegen. Anlässlich der <strong>Six</strong> <strong>Days</strong><br />

im September in Sachsen will der passionierte<br />

Geländesportler zudem seine MZ<br />

GS 250 auf dem Sachsenring ausstellen.<br />

Seine sportliche Laufbahn begann er 1956<br />

bei der GST. Als Gründungsmitglied des<br />

MC Zschopau stellten sich bereits zwei<br />

Jahre später Erfolge in der Ausweisklasse<br />

ein. Im Januar 1960 ging der Geländesportler<br />

zum ASK nach Potsdam, wo er<br />

in der 350ccm-Klasse zwei Jahre erfolg-<br />

reich Wettbewerbe bestritt, bevor ihn 1963 das<br />

Angebot durch den Zschopauer Walter Winklers<br />

unterbreitet wurde, nach Zschopau in die Sportabteilung<br />

des damaligen MZ-Werkes zu wechseln,<br />

um für Geländefahrer Horst Liebe, der aus gesundheitlichen<br />

Gründen ausschied, einzusteigen.<br />

Im selben Jahr gewann Uhlmann in der Trophy-<br />

Mannschaft bei der Sechstagefahrt gemeinsam<br />

mit Hans Weber, Werner Salevsky, Peter Uhlig,<br />

Horst Lohr und Günter Baumann zum ersten Mal<br />

die Trophäe für die DDR-Mannschaft, wurde zudem<br />

350ccm-Klassensieger. 1965 dann der dritte<br />

Trophy-Sieg in Folge für die MZ-Mannschaft, in<br />

der nur Günter Baumann durch Karlheinz Wagner<br />

ersetzt wurde. Danach startete der Adelsberger<br />

bis 1968 innerhalb der Silbervase für MZ, wo für<br />

ihn dreimal ein 2. Platz zu Buche stand.<br />

Wissenswert: „Eigens für die Sechstagefahrt wurde<br />

eine Geländemaschine durch den jeweiligen<br />

Fahrer der damaligen Geländesportabteilung von<br />

MZ aus Einzelteilen selbst zusammengebaut.<br />

Dies wurde im Folgejahr für nationale und internationale<br />

Wettkämpfe genutzt. Im Anschluss<br />

diente es als Trainingsmotorrad“, erklärte Bernd<br />

Uhlmann.<br />

Den Nachbau einer MZ GS 250, wie sie Mitte der<br />

sechziger Jahre bei MZ in der Rennabteilung in Hohndorf<br />

als Geländemaschine gebaut wurde, hat Bernd<br />

Uhlmann nahezu fertig gestellt.<br />

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Geringe Spannung =<br />

Grip<br />

Hohe Spannung =<br />

Laufleistung<br />

SIX DAYS TEIL 5 1966 - 1967<br />

06 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Fritzsch<br />

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