Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
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Foto: Heike Rost<br />
Doris Ahnen<br />
Ministerin für Bildung,<br />
Wissenschaft, Weiterbildung<br />
und Kultur des Landes<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Seit 225 Jahren bietet das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> seinen Besucherinnen<br />
und Besuchern aus <strong>Koblenz</strong> und der Region<br />
Mittelrhein wie auch weit gereisten Gästen ein hochwertiges<br />
Programm in allen <strong>Theater</strong>sparten: Musiktheater,<br />
Schauspiel und Ballett. „Musis Moribus Et Publicae Laetitiae<br />
Erectum MDCCLXXXVII – Den Musen, der Sittlichkeit<br />
und zur Freude der Öffentlichkeit errichtet 1787“,<br />
so steht es über dem Eingang und so hat es auch heute<br />
noch seine Gültigkeit; wie sicherlich auch der schöne<br />
Spruch über der Bühne: „Ridendo Corrigo Mores –<br />
Durch Lachen verbessere ich die Sitten.“<br />
Das Haus im Zentrum der Stadt ist auch mitten in der<br />
Gesellschaft, als intellektueller, musischer und sozialkritischer<br />
Unterhalter, Querdenker und Impulsgeber.<br />
Auch baugeschichtlich ist das ehemals Kurfürstliche<br />
Komödien- und Ballhaus des Trierer Kurfürsten und<br />
Erzbischofs Clemens Wenzeslaus etwas Besonderes: In<br />
nur sieben Monaten Bauzeit als Vielzweckgebäude errichtet<br />
und nach der Privatisierung im 19. Jahrhundert<br />
von der Stadt <strong>Koblenz</strong> ersteigert, ist es heute der einzige<br />
erhaltene klassizistische <strong>Theater</strong>bau am Mittelrhein<br />
und das früheste erhaltene Beispiel eines Rangtheaters<br />
in Deutschland.<br />
Das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> hat mit seinen 225 Jahren eine junge<br />
<strong>Theater</strong>gemeinde und einen breiten Zuspruch durch<br />
das Publikum. Dies unterstreicht deutlich den Wunsch<br />
der Bürgerinnen und Bürger nach ihrem <strong>Theater</strong> in der<br />
Stadt. Umso erfreulicher, dass genau im Jubiläumsjahr<br />
der Erweiterungsbau des <strong>Theater</strong>s bezogen werden<br />
kann, der vor allem dem Ballett und der <strong>Theater</strong>pädagogik<br />
neue Flächen bietet. Eine solche Unterstützung<br />
wie auch den ausgewogenen Spielplan braucht das <strong>Theater</strong>,<br />
um auch in Zukunft <strong>Theater</strong>geschichte schreiben zu<br />
können.<br />
Pünktlich zum Jubiläum knüpft das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> an<br />
seine Geburtsstunde an und zeigt wie damals bei der Eröffnung<br />
im Jahr 1787 in der kommenden <strong>Spielzeit</strong> u. a.<br />
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL und DIE RÄUBER.<br />
Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich dabei<br />
wie auch in der gesamten <strong>Spielzeit</strong> anregende, unterhaltsame<br />
und inspirierende Momente im <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>,<br />
dem ich zu seinem Jubiläum ganz herzlich gratuliere.<br />
Vor rund 2.500 Jahren hat sich die uns bekannte Form<br />
des <strong>Theater</strong>s im antiken Griechenland entwickelt. Kultische<br />
Tänze und Gesänge wurden um Monologe und Dialoge<br />
erweitert, aus denen sich Tragödien und Komödien<br />
entwickelt haben. Auch die ersten Dramatiker wie Sophokles<br />
und Aristophanes sind noch heute bekannt und<br />
werden aufgeführt. Und das <strong>Theater</strong> der Griechen war<br />
eine öffentliche, eine politische Angelegenheit und das<br />
ist <strong>Theater</strong> in seinen besten Zeiten immer gewesen.<br />
In seiner 225-jährigen Geschichte ist auch das <strong>Koblenz</strong>er<br />
Stadttheater mehr als einmal Gegenstand der Politik<br />
gewesen. Sei es, weil eine Aufführung das Missfallen der<br />
Obrigkeit oder des Publikums erregte. Das gehört beim<br />
<strong>Theater</strong> immer dazu.<br />
Aber manchmal wird <strong>Theater</strong> zum Gegenstand der Politik<br />
mit einer Frage, die <strong>Theater</strong>leute immer wieder gestellt<br />
bekommen, nämlich der Frage nach dem Geld. Die<br />
Frage ist berechtigt und macht auch nicht vor Jubiläen<br />
halt. Allerdings ist die Fragestellung falsch: Wir sollten<br />
uns fragen, mit wie viel Kultur wir in unserer Stadt leben<br />
wollen?<br />
Und ich finde, wir haben die Antwort längst gegeben.<br />
Uns ist <strong>Theater</strong> so wichtig, dass wir gerne bereit sind,<br />
Geld auszugeben, für Werkstätten und Proberäume, für<br />
einen Anbau, der zu einer deutlichen Verbesserung der<br />
Arbeitsbedingungen führt.<br />
Daher möchte ich zunächst der Stadt <strong>Koblenz</strong> zu Ihrem<br />
Stadttheater gratulieren, das sein 225-jähriges Bestehen<br />
feiern kann. Ganz herzlich gratuliere ich natürlich<br />
den <strong>Koblenz</strong>er <strong>Theater</strong>leuten, dem Intendanten und der<br />
<strong>Theater</strong>verwaltung zu dem gelungenen Spielplan für die<br />
Jubiläumsspielzeit. Ich wünsche Ihnen, bleiben Sie wie<br />
Sie sind, kritisch bei der Betrachtung der Gegenwart,<br />
phantasievoll bei der Beschreibung der Zukunft und solidarisch<br />
mit denen, die wegen der drückenden Sorgen<br />
der Gegenwart finanzielle Opfer von Ihnen verlangen. In<br />
diesem Sinn alles Gute und toi, toi, toi!<br />
Prof. Dr.<br />
Joachim Hofmann-Göttig<br />
Oberbürgermeister<br />
der Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
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