12. Januar 2007 - Vogel Gryff
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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> Freitag, <strong>12.</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2007</strong> – Nr. 1<br />
Kleinbasel aktuell<br />
11<br />
Vorfasnacht fir d Binggis<br />
32. Kindercharivari:<br />
Hanna und dr dumpf Fluech<br />
Von Werner Blatter<br />
Bereits zum 32. Mal wird heuer,<br />
exakt wie das «grosse Charivari»,<br />
das Kindercharivari als älteste und<br />
wohl einzigartige Vorfasnachtsveranstaltung<br />
für die «jüngeren» Fasnächtler<br />
durchgeführt. Im Foyer<br />
des Theaters Basel wird ein Vorfasnachtsstück<br />
nach Harry Potter für<br />
Kinder und Erwachsene gegeben.<br />
Die spannende Geschichte handelt<br />
von der 14-jährigen Hanna, die<br />
noch nie in ihrem Leben an unsere<br />
Fasnacht durfte, weil ihre Pflegeeltern<br />
fanden, sie habe dort nichts<br />
zu suchen und darum, weil sie beim<br />
Klang der Basler Trommeln stets<br />
seltsame Zuckungen bekommen<br />
hat. Dass es sich dabei um eine besondere<br />
Fasnachtsbegabung handelt,<br />
wird ihr erst klar, als Angelo<br />
auftaucht und ihr mitteilt, sie werde<br />
in das FHBB, das Fasnachts-<br />
Hochhaus beider Basel, aufgenommen.<br />
In diese eigenartige Schule<br />
dürfen nur Kinder eintreten, die die<br />
Fasnacht auf eine besondere Art<br />
pflegen: entweder cool oder wild!<br />
Am ersten Schultag werden alle<br />
nach diesen zwei Kriterien eingeteilt.<br />
Auf der einen Seite die Coolen,<br />
welche die Fasnacht virtuos,<br />
temperamentvoll und gekonnt zelebrieren.<br />
Auf der anderen Seite die<br />
Wilden, die verspielt, neugierig und<br />
überraschend der Fasnacht begeg-<br />
Baseldytschi Bihni<br />
Frankensteins Monster, Graf<br />
Dracula und gar Jack the<br />
Ripper, ach wie putzig!<br />
VG. Über diese sehr altmodischen<br />
Monster können wir doch nur noch<br />
herzlich lachen. Was uns wirklich<br />
das Blut in den Adern gefrieren lässt<br />
sind – Hilfe – Therapeuten.<br />
Yvonne und Wilfried sind zwei<br />
von ihnen. Sie sind gar miteinander<br />
Foto: zVg<br />
nen. Kein Wunder, kommt es zwischen<br />
den beiden Gruppen immer<br />
wieder zu kleinen Streitereien und<br />
harten Konkurrenzkämpfen.<br />
Wahrlich eine spannende Geschichte.<br />
Alleine Hanna kann nun<br />
die Fasnacht in die richtige Bahn<br />
lenken. Sie ahnt, dass sie mit ihrer<br />
ganz besonderen Begabung dazu<br />
fähig ist. Aber wird es ihr tatsächlich<br />
gelingen? Spannung pur im<br />
Kindercharivari <strong>2007</strong>.<br />
Junge Naarebaschi im Einsatz<br />
Als Clique sind wiederum die<br />
Naarebaschi Jungi Garde samt den<br />
Binggis mit von der Partie. Die<br />
Leuezygli Gugge sorgt für den musikalischen<br />
Teil. Die Schulklasse 4b<br />
des Isaak-Iselin-Schulhauses sorgt<br />
vor dem Bühnenbild von Christoph<br />
Knöll für den jugendlichen Elan.<br />
Kindercharivari <strong>2007</strong>, im Foyer Theater<br />
Basel, erstmals fünf Vorstellungen:<br />
Samstag, 10. Februar <strong>2007</strong>, 14 Uhr<br />
Sonntag, 11. Februar <strong>2007</strong>, 11 Uhr<br />
Samstag, 17. Februar <strong>2007</strong>, 14 Uhr<br />
Sonntag, 18. Februar <strong>2007</strong>, 11 und 15 Uhr<br />
Dank der grosszügigen Unterstützung des<br />
Hauptsponsors Migros Kulturprozent<br />
konnte der Eintritt für Kinder und Erwachsene<br />
bei 15 Franken belassen werden.<br />
Vorverkauf Billettkasse Theater Basel,<br />
M-Parc Dreispitz und Migros Claramarkt<br />
Trommeln über Mittag<br />
verheiratet und können so noch viel<br />
effektiver ihre Patienten unglücklich<br />
machen – und sich natürlich gegenseitig.<br />
Gestählt von dutzenden Workshops<br />
und Fortbildungen verfügen<br />
sie über ein beeindruckendes Arsenal<br />
für den Kampf um die menschliche<br />
Seele – und um sein Geld<br />
natürlich. Von Reinkarnation bis<br />
zu esoterischem Stricken – von holothropem<br />
Atmen bis zu schamanischen<br />
Reisen –<br />
ohne Erbarmen<br />
therapieren sie alles<br />
und jeden, solange<br />
nur gezahlt wird.<br />
Und ihre Patienten?<br />
Sie lieben<br />
ihre Therapeuten<br />
und zahlen fröhlich<br />
das Honorar. Und<br />
so sind ja eigentlich<br />
alle zufrieden: Nelly,<br />
die stets verunsicherte<br />
allein ste-<br />
Foto: zVg<br />
hende Primarlehrerin, die auch<br />
ihren Kater zu einem eigenen Verhaltenstherapeuten<br />
bringt. Auch<br />
Dieter, der bisweilen unter Verfolgungswahn<br />
leidende Waffenhändler,<br />
sowie Heiko, der dreckgesteuerte<br />
Staubsaugervertreter und<br />
Hans-Jürgen, der verstummte<br />
Nachrichtensprecher. Aber dann<br />
sind da noch Sabrina und Rolf,<br />
jung verliebt und glücklich – so<br />
gehts ja nun wirklich nicht!<br />
Bissig und satirisch, frech und<br />
liebenswert kommt diese Komödie<br />
daher und garantiert politisch unkorrekt<br />
… also jedenfalls ein bisschen<br />
… Obwohl … Also viel Spass<br />
und geniessen Sie den abgründigen<br />
Humor!<br />
Trommeln über Mittag<br />
Eine therapeutische Komödie von Katja<br />
Früh und Patrick Frey. Deutsche Fassung<br />
Jan. 94, leicht bearbeitet von Tom Müller<br />
Baseldytschi Bihni, Do/Fr/Sa, 1./2./3.2.,<br />
Do/Fr, 8./9.2., jew. 20.15 Uhr. Billettreservationen:<br />
Mi bis Fr 17 bis 19 Uhr, Telefon<br />
061 261 33 <strong>12.</strong><br />
Die IGK meint …<br />
Gebührenchaos<br />
Von Thierry Julliard<br />
Dass die Finanzlage<br />
des<br />
Kantons Basel-Stadt<br />
arg<br />
in Schräglage<br />
geraten ist,<br />
wissen wir<br />
schon lange.<br />
Sparmassnahmen<br />
greifen kaum. Steuererhöhungen<br />
liegen nicht drin, zumal<br />
Basel (zusammen mit Genf)<br />
seinen Einwohnern schweizweit<br />
schon die höchste Steuerbelastung<br />
beschert. Die Steuereinnahmen<br />
sinken mit der Abwanderung<br />
guter Steuerzahler.<br />
Deshalb hat man nach Tricks<br />
gesucht, wie man die Staatskasse<br />
wieder flott machen<br />
kann.<br />
Solche Tricks wurden gefunden:<br />
Durch die Hintertüre von<br />
Verordnungen werden Gebühren<br />
eingefordert, und gegen Verordnungen<br />
ist kein Kraut gewachsen,<br />
da ein Referendum<br />
dagegen nicht möglich ist.<br />
So erhebt der Staat «völlig<br />
legal» unverhältnismässige und<br />
zum Teil horrende Gebühren für<br />
jegliche, noch so selbstverständliche<br />
Tätigkeit eines Staatsangestellten.<br />
Gemäss Auffassung<br />
des Bundesgerichts sollen Gebühren<br />
zwar nur die Sachkosten<br />
(Papier und Porto) decken und<br />
müssen im Übrigen in einem<br />
vernünftigen Verhältnis zum<br />
Nutzen für den Bürger stehen.<br />
In Basel sind sie zudem «voll<br />
kostendeckend». Das bedeutet<br />
also, dass wir mit den Gebühren<br />
anteilsmässig auch noch die<br />
Miet- und Heizkosten für das<br />
Büro des Staatsangestellten, seinen<br />
Lohn und seine Pensionskassenprämien<br />
sowie seinen<br />
Computer und dessen Stromkonsum<br />
bezahlen müssen.<br />
Noch stossender sind die<br />
Gebühren, die vom Staat ohne<br />
wirkliche Gegenleistung verlangt<br />
werden: Allmendgebühren<br />
für Reklamereiter und<br />
Boulevardbeizen (die Allmend<br />
gehört nicht dem Staat, sondern<br />
uns allen!), Gebühren einer<br />
Fristerstreckung für die Steuererklärung,<br />
CHF 500.– für die<br />
Anmeldung des neuen Kellerwirtes<br />
im Cliquenkeller etc.<br />
Aber wer geht denn schon<br />
wegen ein paar hundert Franken<br />
vor das Bundesgericht?<br />
… und wofür bezahlen wir<br />
denn noch Steuern?