DGL-Mitteilungen I/2004 - Weißensee-Verlag GbR
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<strong>DGL</strong><br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />
FÜR LIMNOLOGIE e. V.<br />
MITTEILUNGEN I/<strong>2004</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 3<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
VORWORT .............................................................................................................................5<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2003 ...........................................................................................5<br />
TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit .............................................. 5<br />
TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der Tagesordnung .. 6<br />
TOP 3: Bericht des Präsidiums............................................................................................ 6<br />
TOP 4: Bericht des Schatzmeisters..................................................................................... 8<br />
TOP 5: Bericht der Kassenprüfer....................................................................................... 11<br />
TOP 6: Bericht aus der Geschäftsstelle............................................................................. 11<br />
TOP 7: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf Entlastung<br />
des Präsidiums ...................................................................................................... 11<br />
TOP 8: zukünftige Wahlzyklen für die Kassenprüfer ......................................................... 11<br />
TOP 9: Der VdBiol stellt sich vor........................................................................................ 11<br />
TOP 10: Verschiedenes....................................................................................................... 12<br />
WAHLEN DES PRÄSIDIUMS FÜR WAHLPERIODE 2005 – 2007..................................................12<br />
<strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS 2003 IN KÖLN ................................................................................13<br />
<strong>DGL</strong>-JAHRESTAGUNG <strong>2004</strong> – ANKÜNDIGUNG, ANMELDUNG UND CALL FOR PAPERS .............14<br />
20 JAHRE <strong>DGL</strong>: SELBSTDARSTELLUNG DER <strong>DGL</strong> .................................................................27<br />
BEWERBUNGEN FÜR DEN <strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS <strong>2004</strong> IN POTSDAM.....................................27<br />
POSTERWETTBEWERBE ........................................................................................................28<br />
ZUR EHRENMITGLIEDSCHAFT VON PROF. DR. DIETRICH UHLMANN ..........................................28<br />
LAUDATIO ANLÄSSLICH DES 80. GEBURTSTAGES VON DR. HERMANN HEYNIG..........................32<br />
RUNDE GEBURTSTAGE .........................................................................................................33<br />
NITRAT AUS KLÄRWERKSABLÄUFEN UND PHOSPHORFESTLEGUNG IN SEDIMENTEN:<br />
AUFTAKT ZU EINER <strong>DGL</strong>-DISKUSSION ...................................................................................34<br />
ZUSAMMENARBEIT DER „EUROPÄISCHEN LIMNOLOGISCHEN VEREINE“.....................................36<br />
A European Committee of the Freshwater Biological Association .............................................. 37<br />
BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN....................................................................................38<br />
Arbeitskreis „Taxonomie für die Praxis“ ...................................................................................... 38<br />
Arbeitskreis „Flachseen“.............................................................................................................. 39<br />
Arbeitskreis „Lebensraum Grundwasser“.................................................................................... 40<br />
BERICHTE AUS DER GESCHÄFTSSTELLE ................................................................................40<br />
TAGUNGSBERICHTE..............................................................................................................41
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
VERANSTALTUNGSHINWEISE (NACH DATUM SORTIERT) ...........................................................42<br />
- How to assess and measure biodiversity within restoration projects?.......................... 42<br />
- Soelle und andere stehende Kleingewaesser:.............................................................. 42<br />
- Einführungskurs „Bestimmung, Erfassung und Bewertung aquatischer Makrophyten<br />
gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)“......................................... 42<br />
- Short courses for postgraduates................................................................................... 43<br />
- Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie in der Feldberger<br />
Seenlandschaft ............................................................................................................. 43<br />
- 27. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs: "Limnische Malacostraca, Bryozoa und Spongillidae mit<br />
besonderer Berücksichtigung der Neozoen-Frage"...................................................... 44<br />
- Fachtagung: Biologische Gewässeruntersuchung und Bewertung - Taxonomie und<br />
Qualitätssicherung / Symposium zur Feier des 70. Geburtstages von Dr. Erik Mauch 45<br />
- 11th Magdeburg Seminar on Waters in Central and Eastern Europe: Assessment,<br />
Protection, Management............................................................................................... 45<br />
- SEFS V: Symposium of European Freshwater Societies ............................................. 45<br />
BUCHBESPRECHUNGEN UND BUCHANGEBOTE........................................................................46<br />
SONSTIGE HINWEISE ............................................................................................................49<br />
NICHT GANZ SO ERNSTE DINGE .............................................................................................50<br />
ALLGEMEINE ANGABEN ZUR <strong>DGL</strong> .........................................................................................50<br />
Seite 4
Vorwort<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Seite 5<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
der Rückblick auf das Jahr 2003 ist aus Limnologensicht vom Höhepunkt unserer Gesellschaft, der<br />
Jahrestagung in Köln, geprägt. Es war eine wissenschaftlich ansprechende und erfolgreiche Veranstaltung.<br />
Wir freuen uns sehr über die Ehrenmitgliedschaft des Begründers der „Dresdener<br />
Schule“, Herrn Prof. Dietrich Uhlmann. Eine Laudatio ist in diesem Heft abgedruckt. Blicken wir in<br />
das Jahr <strong>2004</strong>, steht uns auch hier eine sicher hochinteressante Tagung in Potsdam ins Haus. Die<br />
Vorbereitungen sind in vollem Gange. Ein besonderer Höhepunkt wird auch der 20. Geburtstag der<br />
<strong>DGL</strong> sein.<br />
Die Diskussionen innerhalb unserer Gesellschaft <strong>2004</strong> zeigen, dass auch die Limnologie in<br />
Deutschland einem nicht unerheblichen Reformdruck unterliegt. Anders als im täglichen Leben<br />
haben wir als Mitglieder der <strong>DGL</strong> die Möglichkeit, Ziel und Geschwindigkeit dieses Prozesses<br />
selbst zu gestalten. Dazu gehören angesichts unserer Haushaltslage die Fragen, wie wir noch effizienter<br />
sparen können oder/und ob wir die Beiträge erhöhen müssen. Dabei prüfen wir derzeit,<br />
was eine Änderung der Tagungsbeiträge als download von unserer homepage oder als CD bringen<br />
könnte. Einsparungspotenzial ergibt sich auch, wenn Sie Ihre Beiträge termingerecht und den<br />
Vorgaben entsprechend abliefern. Erwartungsgemäß existieren zu diesen Fragen konträre Meinungen.<br />
Uns ist sehr daran gelegen, ein möglichst breites Meinungsbild zu diesen Fragen zu<br />
erhalten. Dazu bitten wir Sie herzlich, sich an der Umfrageaktion zu beteiligen, die diesem Heft<br />
beigefügt wurde.<br />
In Potsdam wird auch ein neues Präsidium gewählt. Eine Kandidatenliste findet sich in diesem<br />
Heft; sie kann und soll aber noch bis spätestens zwei Monate vor unserer nächsten Mitgliederversammlung<br />
durch ihre Vorschläge entsprechend der Wahlordnung ergänzt werden.<br />
Im Sommer dieses Jahres werden sich sicher viele unserer Mitglieder in Helsinki zum SIL-Kongress<br />
treffen und dort einen regen Austausch über Fragen der limnologischen Grundlagenlagenforschung<br />
und der angewandten Aspekte in der Limnologie pflegen.<br />
In diesem Sinne wünschen ich Ihnen allen ein wissenschaftlich spannendes Jahr mit genügend<br />
Muße zur Aufbereitung all der vielen und wichtigen Messdaten und entsprechenden Gelegenheiten,<br />
Ihre Ergebnisse zu präsentieren und zu publizieren!<br />
Ihre Brigitte Nixdorf<br />
Präsidentin<br />
Mitgliederversammlung 2003<br />
Protokoll der Mitgliederversammlung der <strong>DGL</strong> am Dienstag, dem 30.9.2003, 18.15 - 19.50<br />
Uhr im Kurt-Alder-Hörsaal der Universität Köln im Chemischen Institut Greinstraße 4 – 6<br />
TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />
Die Präsidentin der <strong>DGL</strong>, Frau Professor Dr. Brigitte Nixdorf, begrüßte die erschienen Mitglieder im<br />
Namen des Präsidiums.<br />
Anwesend waren 94 Mitglieder. Entsprechend unserer Satzung müssten für die Beschlussfähigkeit<br />
der Mitgliederversammlung jedoch 20 % der gesamten Mitgliedschaft anwesend sein, die mehr als<br />
1000 Mitlieder aufweist. Damit war die Mitgliederversammlung nicht beschlussfähig: Die Entlastung<br />
des Präsidiums sowie die Wahl der Kassenprüfer muss also schriftlich erfolgen.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der Tagesordnung<br />
Ein Mitglied mahnte in der letzten Mitgliederversammlung besprochene stärkere Aktivitäten zum<br />
Jahr des Süßwassers an, die nicht im Protokoll festgehalten wurden. Unter Hinweis auf einen zusätzlichen<br />
Tagesordnungspunkt wurde die Diskussion dazu verschoben.<br />
Es gab keine weiteren Einwände gegen das Protokoll der Mitgliederversammlung von Braunschweig.<br />
TOP 3: Bericht des Präsidiums<br />
Ergebnisse der Abstimmung zur Wahl der Kassenprüfer sowie zur Entlastung des Präsidiums:<br />
Da wir auf der Mitgliederversammlung 2002 in Braunschweig nicht das laut § 6 Abs. 3 der Satzung<br />
erforderliche Quorum zur Beschlussfähigkeit von 20 % aller Mitglieder erreicht hatten, musste<br />
schriftlich abgestimmt werden.<br />
Es wurden insgesamt 472 Stimmen mit folgendem End - Ergebnis abgegeben:<br />
Zur Abstimmung standen die Punkte: Zu Nicht zu Enthaltung<br />
Ich stimme dem Antrag auf Entlastung des Präsidiums 442 - 29<br />
Ich stimme dem Vorschlag zur Wahl der Kassenprüfer Herr<br />
Dr. U. Buitkamp und Herrn Dr. Kirchhoff<br />
Seite 6<br />
452 - 18<br />
Ein Stimmzettel wurde leer abgegeben und in einem Falle nur ein Kreuz gemacht. (Da noch im<br />
Verlaufe der Tagung und nach der Tagung Stimmzettel eintrafen, liegt die oben gezeigte Gesamtzahl<br />
der Stimmen etwas höher als auf dem Zwischenstand bei der Mitgliederversammlung in Köln<br />
auf einer Folie gezeigt).<br />
Damit wurden das Präsidium entlastet und unsere Kassenprüfer erneut gewählt.<br />
Ehrenmitgliedschaft von Herrn Professor Dr. Dietrich Uhlmann:<br />
Es wurde der einstimmige Beschluss des Präsidiums bekannt gegeben, Herrn Prof. Dietrich Uhlmann<br />
zum Ehrenmitglied der <strong>DGL</strong> zu ernennen. In den nächsten Wochen wird ihm die Ehrenurkunde<br />
durch die Präsidentin überreicht. Eine Würdigung in den <strong>Mitteilungen</strong> des Jahres <strong>2004</strong> sowie<br />
ein Ehrenkolloquium in Potsdam <strong>2004</strong> werden vorbereitet.<br />
Zunehmende finanzielle Probleme der öffentlichen Kassen:<br />
Wegen knapper werdender öffentlicher Kassen ist mit zunehmenden Problemen zu rechnen, Tagungen<br />
besuchen zu können. Insofern hat es sich bisher bewährt, unseren Exkursionstag auf den<br />
Freitag zu legen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Herr Köhler berichtete, an einer Vorbereitungssitzung für die Weltsüßwasserkonferenz in Kyoto im<br />
BMU in Bonn teilgenommen zu haben. Diese Sitzung ist wegen schlechter Vorbereitung des Veranstalters<br />
so unbefriedigend verlaufen, dass keine weiteren Aktivitäten aufgenommen wurden.<br />
Das Präsidium richtete noch einmal einen Appell an alle Mitglieder:<br />
Nur durch die Unterstützung aller Mitglieder kann das Präsidium erreichen, dass wir unseren Bekanntheitsgrad<br />
steigern. Wer also Ideen hat für Öffentlichkeitsarbeit (Tag der offenen Tür, Pressemitteilungen<br />
zu aktuellen Fragen in der Wasserforschung oder im Gewässerschutz etc.) sollte sich<br />
rechtzeitig an das Präsidium wenden, damit wir sie in die Öffentlichkeit tragen können. Das Präsidium<br />
selbst wird verstärkt von sich aus die Öffentlichkeitsarbeit erweitern.
Seite 7<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Das Daffiy - Poster von Frau Makulla und Frau Brettar stand auf der UNESCO – Seite zum Download<br />
während des gesamten Internationalen Jahres des Süßwassers: Dies ist ein gutes Beispiel für<br />
gelungene Öffentlichkeitsarbeit; Frau Brettar hat auf eigene Rechnung viele Poster drucken lassen.<br />
Es wird gebeten, diese Poster zahlreich im Tagungsbüro zu erwerben und für Werbezwecke<br />
einzusetzen.<br />
Selbstdarstellung der <strong>DGL</strong>:<br />
Das Beispiel des AK Grundwasser ist sehr gut gelungen. Nun brauchen wir auch von den anderen<br />
Arbeitskreisen eine solche Selbstdarstellung. Das Präsidium fordert alle Mitglieder und insbesondere<br />
die Arbeitskreise auf, sich an der Erarbeitung einer Selbstdarstellung zu beteiligen.<br />
Das Werbefaltblatt der <strong>DGL</strong> wird gegenwärtig überarbeitet.<br />
Satzung:<br />
Unsere neue Satzung ist seit ca. vier Wochen gültig.<br />
Taxonomie:<br />
Die Überlegungen zur Einrichtung einer privaten Akademie sollten vorangetrieben werden. Wir<br />
werden <strong>2004</strong> einen <strong>DGL</strong> – internen Workshop organisieren, um dort intensiv die weiteren Möglichkeiten<br />
für eine Private Akademie zu prüfen bzw. wie wir Bestimmungskurse besser etablieren können.<br />
Weiterentwicklung SEFS (Symposium of European Freswater Societies):<br />
Wir haben uns in die per Internet durchgeführte Diskussion zur Weiterentwicklung von SEFS eingebracht<br />
und unsere Bereitschaft zur intensiveren Zusammenarbeit erklärt. Einen Dachverband<br />
haben wir als nicht sinnvoll erachtet.<br />
20 Jahre <strong>DGL</strong> in Potsdam:<br />
Nächstes Jahr (<strong>2004</strong>) ist ein besonderes Jahr, da die <strong>DGL</strong> dann 20 Jahre alt werden wird.<br />
Doktoranden im Präsidium:<br />
Nach Rücksprache mit Doktoranden und Diskussion im Präsidium sehen wir die zeitlichen Möglichkeiten<br />
für eine Mitarbeit im Präsidium sehr kritisch. Von den angesprochenen Doktoranden<br />
erhielten wir keine Reaktion.<br />
VdBiol und neuer Bund Biowissenschaftlicher Gesellschaften<br />
Letzterer wurde abgelehnt und über das Verbleiben im VdBiol werden wir in der <strong>DGL</strong> noch nach<br />
dem heutigen Vortrag des VdBiol diskutieren<br />
Links selbständiger Biologen über unsere Homepage<br />
Herr Dembinski hatte einen ausführlichen Antrag an das Präsidium wegen einer Linkliste zu Selbständigen<br />
Biologen auf der <strong>DGL</strong> – Homepage eingereicht.<br />
Z.Z. gibt es dafür ca. 15 Interessenten. Es besteht der Vorschlag 60 € pro Jahr zweckgebundene<br />
Spende für einen Link auf die eigene Homepage an die <strong>DGL</strong> zu überweisen. Die <strong>DGL</strong> sollte von<br />
diesen Mitteln die zusätzlichen Wartungszeiten der Homepage der <strong>DGL</strong> mitfinanzieren.<br />
Ein Haftungsausschluss für die <strong>DGL</strong> muss gewährleistet sein.<br />
Das Präsidium stimmte zu, dass Herr Dembinski Vorschläge machen wird, wie die Einbindung von<br />
Selbständigen/Planungsbüros etc. i. d. Homepage der <strong>DGL</strong> aussehen könnte.<br />
Allerdings ist auch die Spendenfähigkeit/Rechnungsausstellung für die zweckgebundene Spende<br />
zu prüfen. Das klärt Frau Barkmann (<strong>DGL</strong>-Geschäftsstelle).
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Stellvertretender Schatzmeister<br />
J. Spieker wurde wegen der bevorstehenden Emeritierung von Prof. Dr. Hartmut Kausch ab<br />
1.10.2003 zum stellv. Schatzmeister ernannt und kann ab dann alle Aufgaben von Herrn Kausch<br />
übernehmen.<br />
Neuwahlen <strong>2004</strong><br />
In den <strong>Mitteilungen</strong> I legen wir eine Liste von Wahlvorschlägen für Präsidiumsmitglieder vor. Daneben<br />
können die Mitglieder eigene Kandidaten vorschlagen, für die sie 10 Unterschriften sammeln<br />
müssen. Dass Präsidium fordert die Mitglieder auf, Wahlvorschläge einzureichen.<br />
Beiträge für die <strong>DGL</strong><br />
Wir werden wahrscheinlich nicht umhin kommen, in absehbarer Zeit die Beiträge zu erhöhen.<br />
Gründe liegen darin, dass wir in den letzten Jahren viele neue Kostenstellen geschaffen haben, die<br />
wir auf Dauer nicht mehr mit dem alten Beitrag werden finanzieren können (Geschäftstelle, Tagungsvorbereitung<br />
durch F&U, Posterpreise, Vortragswettbewerbspreise, Beteiligungen an Workshops<br />
etc.). Im Jahre 2003 zeichnet sich ein Defizit von rund mehreren Tausend Euro ab, dass wir<br />
auf Grund der Überschüsse der letzten Jahre gut auffangen können. Wenn wir keine Beitragserhöhung<br />
vornehmen, werden wir einige der positiven Entwicklungen wieder etwas zurückschrauben<br />
müssen.<br />
Position zur ökologischen Bewertung der Binnenschifffahrt:<br />
Diese konnte wegen Zeitmangel nicht erarbeitet werden. Sie wird aber weiter verfolgt.<br />
Workshop „Typologie und ökologisches Potential von künstlichen Gewässern“<br />
Wir wollen <strong>2004</strong> einen Workshop zu diesem Themenbereich der Wasserrahmenrichtlinie vorbereiten.<br />
Zur Abstimmung über die Entlastung des Präsidiums für 2003<br />
Wir werden mit der alljährlich notwendigen schriftlichen Abstimmung zur Entlastung des Präsidiums<br />
einen Fragenkatalog an die Mitglieder versenden, um ein Stimmungsbild von der Mitgliedern<br />
zu anstehenden wichtigen Entscheidungen zu erhalten (Beitragserhöhung, <strong>DGL</strong>-Kalender, Zukunft<br />
der Tagungsbände etc.)<br />
Dank an E. Coring für dessen Arbeit mit den <strong>Mitteilungen</strong> und Tagungsbänden<br />
Auch dieses Mal sprach das Präsidium wieder seinen Dank an Herrn Coring für die geleistete Arbeit<br />
aus.<br />
Dank des Präsidiums an die Herren Poltz und Steinberg:<br />
Die Beiträge der Herren Poltz und Steinberg zur Wasserrahmenrichtlinie in den letzten beiden <strong>Mitteilungen</strong><br />
haben rege Diskussionen innerhalb der <strong>DGL</strong> ausgelöst. Das Präsidium sprach deshalb<br />
seinen Dank für diese interessanten Beiträge aus.<br />
TOP 4: Bericht des Schatzmeisters<br />
Der Schatzmeister der <strong>DGL</strong>, Herr Prof. Dr. Hartmut Kausch, legte den „Jahresabschluss des Jahres<br />
2002“, den Kassenbericht mit dem Einnahmen- und Ausgabenbestand bis 31.8.2003 sowie<br />
eine Anlage mit der Übersicht über Zuschüsse vor, die im Folgenden aufgeführt werden:<br />
Seite 8
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />
Jahresabschluss 2002<br />
Tabellarische Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Geldbestand der <strong>DGL</strong> 2002<br />
Seite 9<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Einnahmen<br />
Übertrag von 2001 EUR 17 167,15<br />
Habenzinsen Girokonto EUR 92,83<br />
Zinsgutschrift aus Festgeldanlage (Januar-März) EUR 52,26<br />
Mitgliedsbeitrag durch Lastschriften EUR 22 125,00<br />
Mitgliedsbeitrag (Überweisung, Barzahlung, Scheck) EUR 6418,82<br />
Spende Nachwuchsförderung EUR 250,00<br />
Rückerstattung Porto aus Vorabschlag EUR 432,02<br />
diverse Tagungsbände EUR 228,00<br />
diverse <strong>DGL</strong>-Schriften (Baggerseebuch, LVLIM etc.) EUR 50,00<br />
Kontoauflösung der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung in Kiel 2001 EUR 8292,92<br />
Rückzahlung Termingeld mit Zinsen (April-Dezember) EUR 10 225,84<br />
Summe EUR 65 334,84<br />
Ausgaben<br />
Kontoführung Bank EUR 493,81<br />
Storno von Lastschriften + Nebenkosten EUR 1 147,30<br />
Dauerauftrag (Mithilfe beim Schriftführer, Januar-Februar) EUR 204,52<br />
Druck- und Versandkosten (Mitt. I_02, Mitt. II_02, Tagungsband 2001) EUR 26 370,76<br />
Poster- und Nachwuchspreise Kiel EUR 3450,00<br />
Satzungsgemäße Zuschüsse zu Tagungen, Workshops, Arbeitskreisen<br />
und Veröffentlichungen (siehe Anlage)<br />
EUR 2750,00<br />
Mitgliedschaft im VdBiol EUR 825,00<br />
<strong>DGL</strong>-Geschäftsstelle (Oktober-Dezember) EUR 1405,84<br />
Barauslagen Vorstand und Telefonkonferenz EUR 1559,11<br />
Registergericht und Notar (Anmeldung des neuen Vorstandes) EUR 66,63<br />
ISBN-Nummern und Internetkosten EUR 178,68<br />
Summe EUR 38 451,65<br />
Bilanz<br />
Einnahmen EUR 65 334,84<br />
Ausgaben EUR 38 451,65<br />
Stand des Girokontos am 30. 12. 2002 EUR 26 883,19<br />
Stand des Festgeld-Kontos am 14. 12. 2002 EUR 10 435,97<br />
Endbestand EUR 37 319,16<br />
(Prof. Dr. H. Kausch, Schatzmeister)
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />
Anlage zum Jahresabschluß 2002:<br />
Satzungsgemäße Zuschüsse:<br />
3. Stechlinforum (IGB, Neuglobsow)<br />
Broschüre Einführung in das<br />
500,00 €<br />
globale Klima (Dr. Lozán)<br />
Arbeitskreis Taxonomie (Dr. Mauch) 1000,00 €<br />
Seite 10<br />
1250,00 €<br />
Summe 2750,00 €<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />
Kassenbericht 2003:<br />
Kontostände:<br />
Kontostände 31.08.03:<br />
Girokonto 1. 1. 2003 26.883, 19 €<br />
32.969,92 €<br />
Festgeldkonto 6. 1. 2003 10.454,52 € 0,00 €<br />
Summe: 37.337,71 € 32.969,92 €<br />
Einnahmen:<br />
Zinsen 96,90 €<br />
Mitgliedsbeiträge Lastschriften 21.585,00 €<br />
Mitgliedsbeiträge Überweisungen u.a. 4.424,08 €<br />
Tagungsbände 255,00 €<br />
Diverse <strong>DGL</strong>-Schriften 75,00 €<br />
Diverse Einnahmen 4.100,00 €<br />
Summe: 30.535,98 €<br />
Ausgaben:<br />
Kontoführung Bank 251,79 €<br />
Storno von Lastschriften 140,00 €<br />
Kosten Geschäftsstelle 5.341,49 €<br />
Druck- und Versandkosten 23.191,49 €<br />
Zuschüsse zu Tagungen etc. 1.904,00 €<br />
Poster- u. Vortragsprämierung 0,00 €<br />
Mitgliedschaft VdBiol. 825,00 €<br />
Zuschüsse zu Büchern 2.000,00 €<br />
<strong>DGL</strong>-Tagung 2003 1.250,00 €<br />
Summe: 34.903,77 €<br />
Überschuss: -4.367,79 €
TOP 5: Bericht der Kassenprüfer<br />
Seite 11<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Die beiden Kassenprüfer, Dr. Ulrich Buitkamp und Dr. Norbert Kirchhoff, haben die Buchführung<br />
und Belege über Einnahmen und Ausgaben durchgesehen und fanden keine Beanstandungen.<br />
Sie empfahlen deshalb die Entlastung des Präsidiums.<br />
TOP 6: Bericht aus der Geschäftsstelle<br />
Der Geschäftsstellenvertrag steht vor Abschluss und die Homepage wurde weiter aufgebaut.<br />
TOP 7: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf Entlastung des<br />
Präsidiums<br />
Zur Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Es wurde kritisiert, dass die <strong>DGL</strong> bislang zu wenige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zum Jahr<br />
des Süßwassers vorzuweisen hat. Zudem wurde angesprochen, dass man sich über das Präsidium<br />
gesteuert eine konzertierte Aktion alle Mitglieder vorgestellt hatte. Das Präsidium wies noch<br />
einmal darauf hin, das es allein nur wenig Öffentlichkeitsarbeit leisten kann. Das kann nur effektiv<br />
gehen, wenn auch von Seiten der Mitglieder sich ergebende Gelegenheiten genutzt werden, um<br />
Limnologie und die <strong>DGL</strong> im weitesten besser in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Das Daffie-Poster wurde in diesem Zusammenhang als ein origineller Beitrag gewürdigt.<br />
Dr. Peter Kozerski schlug vor, das Problem „Hochwasser in der 3. Welt“ zu thematisieren.<br />
Es bestand Übereinkunft, einen Artikel in „Biologie heute“ zum Jahr des Süßwasser zu erstellen.<br />
Zur Ehrenmitgliedschaft von Prof. Dr. Dietrich Uhlmann:<br />
Prof. Uhlmann bedankte sich für die Ehre und umriss kurz seinen wissenschaftlichen Werdegang,<br />
der 1953 mit einer Diplomarbeit begann. Die Ausführungen waren wissenschaftshistorisch äußerst<br />
interessant und Herr Uhlmann wurde gebeten, in den nächsten <strong>Mitteilungen</strong> einen Abriss zu diesem<br />
Abschnitt der deutschen Limnologie zu geben.<br />
Rabatte beim Bezug von „Limnologie Aktuell“ und der „Limnologica“:<br />
Herr Friedrich wies noch einmal auf die Möglichkeit der <strong>DGL</strong>-Rabatte beim Bezug von „Limnologie<br />
Aktuell“ und der „Limnologica“ hin, die bislang kaum genutzt wurden.<br />
Es gab keine Einwände gegen eine Weitergabe der Adressenliste der Mitglieder an <strong>Verlag</strong>e.<br />
TOP 8: zukünftige Wahlzyklen für die Kassenprüfer<br />
Nach unserer Satzung müssen wir Kassenprüfer nicht jedes Jahr wählen. Die Mitglieder begrüßten<br />
deshalb den Vorschlag des Präsidiums, die Kassenprüfer zukünftig nur noch alle drei Jahre mit<br />
dem Präsidium zu wählen, um dadurch Zeit auf den Mitgliederversammlungen zu sparen.<br />
TOP 9: Der VdBiol stellt sich vor<br />
Dr. Carsten Roller, einer der beiden Geschäftsführer des VdBiol, begann diesen Tagesordnungspunkt<br />
mit einem Vortrag über den VdBiol.<br />
In der folgenden Diskussion wurde die Frage nach den Vorteilen einer Mitgliedschaft für die <strong>DGL</strong><br />
gestellt. Diese existieren in der Bündelung und Verknüpfung gemeinsamer Interessen (Jobbörse,<br />
wissenschaftliche Aktivitäten, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung in Schulen, Netzwerke, Einbindung in<br />
andere Wasserschwerpunkte, Einfluss auf die Umstrukturierung der Hochschullandschaft, Einfluss<br />
auf die Gestaltung des Bachelorstudiums usw.). In der Zukunft muss die <strong>DGL</strong> ihre Inhalte stärker<br />
in den VdBiol einbringen.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Es wurde keine Entscheidung über den Verbleib der <strong>DGL</strong> im Vdbiol getroffen. Dies wird im Präsidium<br />
entschieden werden. Allerdings schien es so zu sein, dass der Vortrag doch viele Mitglieder<br />
von einem Verbleib der <strong>DGL</strong> im Vdbiol überzeugte.<br />
TOP 10: Verschiedenes<br />
Billiger Wohnraum auf Jahrestagungen:<br />
Da die Kosten für eine Tagungsteilnahme wesentlich durch die Nebenkosten wie Anreise, Unterkunft<br />
und Verpflegung bestimmt sind, sollte jedes Mitglied prüfen, ob es auf kommenden Jahrestagungen<br />
helfen kann, günstigen Wohnraum anzubieten. F & U (Dr. Feldmann) stehen jederzeit<br />
bereit, um bei der Weitervermittlung zu helfen.<br />
Jährlicher <strong>DGL</strong> – Kalender:<br />
Herr Nusch brachte eine Idee ein, jährlich einen Kalender mit Bildern aus der Limnologie aufzulegen.<br />
Der Vorschlag wurde kontrovers diskutiert. Es soll geprüft werden, ob ein Kalender aufgelegt<br />
werden kann.<br />
Dr. Ralf Köhler<br />
Schriftführer<br />
Wahlen des Präsidiums für Wahlperiode 2005 – 2007<br />
Bei der Mitgliederversammlung <strong>2004</strong> ist auch das Präsidium der <strong>DGL</strong> für die Wahlperiode 2005 –<br />
2007 neu zu wählen. Gemäß Wahlordnung schlägt das Präsidium zunächst eine Reihe von Kandidatinnen<br />
und Kandidaten vor. Die Mitglieder haben dann die Möglichkeit, weitere Kandidatinnen/<br />
Kandidaten zu benennen. Dazu müssen jeweils Unterschriften von mindestens 10 Mitgliedern bis<br />
spätestens zwei Monaten vor der nächsten Mitgliederversammlung bei der Präsidentin vorliegen.<br />
Selbstverständlich sollten vorgeschlagene Kandidatinnen und Kandidaten mit ihrer/seiner Nominierung<br />
auch einverstanden sein.<br />
Wer näheres über das Wahlverfahren wissen will, kann sich in unserer Homepage die Wahlordnung<br />
der <strong>DGL</strong> ansehen.<br />
Den Wahlvorstand bilden: Dr. Jürgen Bäthe und Dr. Peter Kasprzak.<br />
Als Kandidaten für das Präsidium wurden benannt:<br />
Theoretischer Bereich<br />
Angewandter Bereich<br />
Frau Dr. Rita Adrian<br />
Herr Dr. Eckhard Coring<br />
Prof. Dr. Ulrich Braukmann<br />
Frau Dr. Ingrid Chorus<br />
Herr Dr. habil. Daniel Hering*<br />
Herr Dr. Alfred Hamm*<br />
Frau Prof. Dr. Brigitte Nixdorf<br />
Herr Dr. Ralf Köhler<br />
Frau Prof. Dr. Elisabeth Meyer Herr Dr. Jochen Koop<br />
Herr Prof. Dr. Hartmut Arndt<br />
Herr Dr. Ernst A. Nusch<br />
Herr Dr. Peter Kasprzak<br />
Herr Dr. Hans-Jürgen Hahn<br />
Herr Dr. Jürgen Spieker<br />
* kandidiert nur als Beisitzer<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
In den <strong>Mitteilungen</strong> II_<strong>2004</strong> werden wir zu allen Kandidatinnen und Kandidaten den wissenschaftlichen<br />
Werdegang darstellen. Es ist zu empfehlen, weitere Wahlvorschläge bis zum Versand der<br />
<strong>Mitteilungen</strong> II_<strong>2004</strong> ca. Ende Juli Anfang August an den Wahlvorstand bzw. die Präsidentin einzureichen.<br />
<strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis 2003 in Köln<br />
Zum vierten Mal fand im Rahmen der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung in Köln die Verleihung des Nachwuchspreises<br />
statt. Die „Nachwuchspreis-Kommission“ (Prof. Dr. G. Friedrich, Dr. A. Hamm, Dr. R. Köhler,<br />
Prof. Dr. E.I. Meyer, Prof. Dr. B. Nixdorf) musste sich wieder der schwierigen Aufgabe stellen,<br />
aus den eingegangenen Vorschlägen und Bewerbungen eine Auswahl zu treffen und dabei die<br />
drei Personen zu benennen, die zu einem Vortrag bei der Jahrestagung eingeladen werden<br />
sollten. Dazu wurden die eingesandten Unterlagen im Umlauf-Verfahren geprüft.<br />
Aufgrund der inhaltlichen Qualität nachfolgender, der Kommission vorgelegten Veröffentlichungen<br />
wurden die Erst - AutorInnen zum Vortrag eingeladen:<br />
Beeck, P., Tauber S., Kiel S. & Borcherding J. (2002): 0+ perch predation on 0+ beam: a case<br />
study in a eutrophic gravel pit. – Freshwater Biology 47: 2359-236.<br />
Leu, E., Krieger-Liszkay A., Goussias C. & Gross E.M. (2002): Polyphenolic allelochemicals<br />
from the aquatic angiosperm Myriophyllum spicatum inhibit photosystem II. – Plant Physiology 130:<br />
2011-2018.<br />
Wacker, A. & von Elert E. (2002): Strong influences of larval diet history on subsequent postsettlement<br />
growth in the freshwater mollusc Dreissena polymorpha. - Proc. R. Soc. Lond. B. 2113-<br />
2119.<br />
Auch diesmal war der Vortragsblock mit den Plenarvorträgen der eingeladenen Referentin und der<br />
Referenten wieder ein Höhepunkt der Veranstaltung. Die Vortragenden verstanden es glänzend,<br />
das Auditorium mit ihren interessanten Forschungsergebnissen und deren Präsentationen zu begeistern.<br />
Die Auszählung der insgesamt 117 gültigen Stimmzettel ergab schließlich folgende Reihung:<br />
1. Preis: Eva Leu, Universität Oslo/Universität Konstanz, für den Vortrag „Wirkung von Allelochemikalien<br />
aus Myriophyllum spicatum auf die Photosynthese“.<br />
2. Peter Beeck, Universität zu Köln, für den Vortrag „Die frühe Piscivorie des europäischen<br />
Flussbarsches (Perca fluviatilis): Ein vernachlässigtes Phänomen mit bemerkenswerten<br />
Konsequenzen für die Populationsstruktur und Fischarten-gemeinschaft in See-Ökosystemen“.<br />
3. Preis: Alexander Wacker, NLU Universität Basel/Universität Konstanz, für den Vortrag<br />
„Aspekte der Futterqualität am Beispiel der Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha) im Bodensee“.<br />
Die Preisträger erhielten jeweils eine Urkunde und einen von der <strong>DGL</strong> gestifteten Scheck.<br />
Wir gratulieren!<br />
E.I. Meyer
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
<strong>DGL</strong>-Jahrestagung <strong>2004</strong> – Ankündigung, Anmeldung und<br />
Call for papers<br />
Die Jahrestagung <strong>2004</strong> der Deutschen Gesellschaft für Limnologie, zusammen mit der deutschen<br />
Sektion der SIL, findet<br />
vom 20. – 24. September <strong>2004</strong><br />
an der Universität Potsdam statt.<br />
Organisiert wird die Tagung von der AG Ökologie/Ökosystem-Modellierung im Institut für Biochemie<br />
und Biologie der Universität Potsdam (Prof. Dr. Ursula Gaedke, Dr. Norbert Kamjunke, Dr.<br />
Jörg Tittel, Dr. Elly Spijkerman & Dr. Guntram Weithoff), unterstützt durch die Firma F&U confirm,<br />
Leipzig (Dr. Hildegard Feldmann, Ogarit Uhlmann).<br />
Die Stadt Potsdam<br />
Die Stadt Potsdam ist zweifellos eine der schönsten Städte Deutschlands. Eingebunden in die reizvolle<br />
Kulturlandschaft empfiehlt sich die brandenburgische Landeshauptstadt als Reiseziel für unterschiedlichste<br />
Interessen und Ansprüche. Potsdams wohl prominenteste Sehenswürdigkeit ist<br />
das Schloss Sanssouci, die einstige Sommerresidenz Friedrichs des Großen, und der Park Sanssouci<br />
mit dem Neuen Palais, in dessen Nebengebäuden (Communes) die Tagung stattfindet. Die<br />
historischen Quartiere der Stadt - Alexandrowka, Holländisches Viertel und das Weberviertel – vermitteln<br />
das Flair einer europäisch geprägten Stadt.<br />
Mit dem Filmerlebnispark, der Naturerlebniswelt "Biosphäre", dem BUGA-Park, der Ausflugsschifffahrt<br />
und dem Krongut hat Potsdam seinen Gästen ganz besondere Attraktionen zu bieten, die<br />
einen Potsdambesuch zum Erlebnis werden lassen.<br />
Themenschwerpunkte<br />
Unsere Tagungen sind entsprechend den Anregungen der Mitgliederversammlung immer offen für<br />
alle interessanten Beiträge. Für dieses Treffen möchten wir jedoch anregen, bei dieser Tagung<br />
verstärkt allgemeine ökologische Mechanismen und Prinzipien in den Vordergrund zu stellen, die<br />
ggf. modellhaft an einer bestimmten Organismengruppe oder einem Habitattyp untersucht werden<br />
und explizit aufzuzeigen, inwieweit sich die gewonnenen Erkenntnisse generalisieren lassen und<br />
somit z. B. auch für terrestrische Ökologen relevant sind. Wir werden im sinnvoll erscheinenden<br />
Rahmen versuchen, die Vorträge nach übergeordneten ökologischen Fragestellungen und weniger<br />
nach der Organismengruppe/dem Habitat zu ordnen. Arbeiten, die sich beispielsweise mit speziellen<br />
Arbeitstechniken für eine Organismengruppe befassen, sollen jedoch unter dieser Organismengruppe<br />
einsortiert werden.<br />
Zusätzlich zu den gewohnten Vortrags- und Posterbeiträgen über die verschiedenen Gebiete soll<br />
es einige spezifischere Themenblöcke („special sessions“) geben, in denen Beiträge zu einem<br />
Thema gebündelt und Diskussionen intensiviert werden. Sie werden jeweils mit einem Einführungsvortrag<br />
von doppelter Länge (30 + 10 min) eröffnet, der einen aktuellen Überblick über das<br />
entsprechende Fachgebiet für Zuhörer bietet, die nicht auf das entsprechende Thema spezialisiert<br />
sind. Zum Ende des Themenblocks kann es eine übergeordnete Podiumsdiskussion mit den Rednern/Autoren<br />
von Postern und anderen Interessenten geben. Wie bei den anderen Veranstaltungen<br />
auch sollen die Themenblöcke sowohl Vorträge als auch Poster umfassen.<br />
Als weitere besondere Veranstaltungen sind neben Plenarvorträgen eine Podiumsdiskussion zum<br />
20-jährigen Jubiläum der <strong>DGL</strong> mit dem Titel „Was ist gute limnologische Forschung?“ sowie eine<br />
Festveranstaltung zu Ehren von Herrn Prof. Dr. Uhlmann vorgesehen.<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Damit wir Ihre Beiträge leichter themenbezogen zuordnen können, bitten wir Sie um folgende<br />
Angaben:<br />
1. Auf welcher Betrachtungsebene ist Ihr Beitrag vorrangig anzusiedeln?<br />
I. Betrachtung von Individuen (Ökophysiologie, Verhalten, Morphologie, usw.)<br />
II. Betrachtung von Populationen und der sie regulierenden Faktoren<br />
III. Betrachtung von Nahrungsnetzen, Ökosystemen<br />
IV. Betrachtung abiotischer Prozesse (Gewässerchemie, -physik etc.)<br />
2. Habitat-Typ: a) Fließgewässer, b) hyporheisches Interstitial/Grundwasser, c) Pelagial, d) Benthal/Litoral,<br />
e) Übergangszone Wasser/Land, f) nicht relevant<br />
3. Bitte wählen Sie maximal drei Stichworte aus der folgenden Liste aus:<br />
• Bewertungssysteme<br />
• Biozönotische Interaktionen zwischen einzelnen Organismen(gruppen)<br />
• Cyanobakterien<br />
• Diversität und sie beeinflussende Faktoren<br />
• Evolutionäre Ökologie<br />
• Gewässerschutz/Gewässerbewirtschaftung & Pflege<br />
• Gewässertypologie<br />
• Fische<br />
• Limnochemie/Sedimentchemie<br />
• Limnophysik<br />
• Makrophyten<br />
• Makrozoobenthos<br />
• Meiofauna<br />
• Mikrobielle Ökologie<br />
• Nahrungsnetze/Interaktionen zwischen zahlreichen Organismen(gruppen)<br />
• Nahrungsqualität/Stöchiometrie<br />
• Ökotoxikologie<br />
• Periphyton<br />
• Phytoplankton, Primärproduktion<br />
• POM/DOM<br />
• Revitalisierung/Sanierung<br />
• Stoffhaushalt/Stoffumsetzungen<br />
• Theoretische Ökologie<br />
• Verhalten und Abbau von Schadstoffen<br />
• Zooplankton, Sekundärproduktion<br />
Folgende Themenblöcke wurden bisher vorgeschlagen zu denen Beiträge (Poster oder Vorträge)<br />
willkommen sind. Bitte vermerken Sie auf dem Anmeldeformular, falls Ihr Beitrag einem dieser<br />
Themenblöcke und nicht dem üblichen Programm zugeordnet werden soll.<br />
1. EU-WRRL: Erheblich verändertes Fließgewässer oder nicht?<br />
Organisation: Melanie Lautenschläger, (melanie.lautenschlaeger@uni-essen.de)<br />
Es werden u.a. Ergebnisse des 3-jährigen Projektes „MAKEF“ (Entwicklung von Verfahren und<br />
Methoden zur Ausweisung erheblich veränderter Fließgewässer und Herleitung des guten ökologischen<br />
Potenzials gemäß EU-WRRL) bezüglich Morphologie, Makrozoobenthoszönose und ökologisches<br />
Potenzial von erheblich veränderten Gewässerstrecken präsentiert. Weitere Vorträge zur<br />
Anwendung der EU-WRRL, Bewertung mittels Fischfauna, MZB, Makrophyten usw. werden begrüßt.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
2. Frühdiagenetische Prozesse in Gewässersedimenten<br />
Organisation: M. Hupfer (hupfer@igb-berlin.de), A. Kleeberg<br />
Einführungssvortrag: B. Wehrli<br />
Mikrobielle, chemische und physikalische Prozesse in jungen Sedimenten, Einfluss von Makrophyten<br />
und Zoobenthos auf geochemische Vorgänge, Methoden zur Erfassung frühdiagenetischer<br />
Prozesse (insbesondere Methodenentwicklung in den Bereichen Sensortechnik und Strukturaufklärung),<br />
Mikrozonierung in Sedimenten, Biofilme an der Sediment-Wasser-Grenzfläche.<br />
3. Steuerung von Herbivorie durch Sekundärmetabolite<br />
Organisation: Eric von Elert, (eric.vonelert@uni-konstanz.de)<br />
Der Energie- und Stofffluss von Primärproduzenten (Algen, Cyanobakterien, Makrophyten) zu Herbivoren<br />
kann maßgeblich durch Sekundärmetabolite bestimmt werden. Dies kann sowohl durch<br />
das Fehlen limitierender Nahrungsbestandteile (z.B. hoch ungesättigte Fettsäuren) oder durch Toxine<br />
und Repellents in Primärproduzenten zustande kommen. In einzelnen Fällen können solche<br />
Fraßschutzstoffe durch Herbivore induziert werden. Diese Session soll Aspekte der biochemischen<br />
Steuerung von Herbivorie in planktischen und benthischen Systemen einander vergleichend gegenüber<br />
stellen.<br />
4. Wem nutzen (submerse) Makrophyten?<br />
Organisation und Einführungsvortrag: Sabine Hilt (Hilt@igb-berlin.de) & Elisabeth Gross<br />
(elisabeth.gross@uni-konstanz.de)<br />
Makrophyten stellen wichtige Strukturelemente im Litoral von Seen dar, können aber auch zu unerwünschten<br />
Massenentwicklungen führen. Vor allem eutrophe Flachseen profitieren von submersen<br />
Makrophyten mit einer deutlich verbesserten Wasserqualität. Wir begrüßen auch Beiträge zu Makrophyten<br />
in Bodden, tieferen Seen und Fließgewässern, um Nutzen und Probleme durch submerse<br />
Makrophyten zu diskutieren.<br />
5. Abbau und Umsetzung von pflanzlichem Material in Gewässern<br />
Organisation und Einführungsvortrag: Karl Matthias Wantzen (Wantzen@mpil-ploen.mpg.de)<br />
Der Eintrag von Falllaub und die Produktion von Makrophyten stellen wesentliche Kohlenstoffquellen<br />
für die Organismen in Gewässern dar. Entscheidend für die Bedeutung dieser Quellen ist neben<br />
der Größe des Eintrags in Relation zum Gesamtbudget vor allem die Abbaubarkeit des Materials<br />
und dadurch seine Zugänglichkeit für die am Umsatz beteiligten Organismen. In diesem Vortragsblock<br />
sollen aktuelle Themen der Dekomposition und Umsetzung pflanzlichen Materials diskutiert<br />
werden, z.B. vergleichende Studien über räumliche Gradienten hinweg, Faktoren, die die<br />
Dekomposition beeinflussen, und die Interaktionen zwischen den beteiligten Organismen unter variablen<br />
Umweltbedingungen.<br />
6. Sinn und Unsinn der Denitrifizierung von Abwasser<br />
Organisation: Jürgen Benndorf (bennd@rcs.urz.tu-dresden.de)<br />
Die EU-Abwasserrichtlinie verlangt die Denitrifizierung des Abwassers von Klärwerken mit 50.000<br />
Einwohnergleichwerten.<br />
• Der Sinn: Ziel der Richtlinie ist der Schutz der Küstengewässer vor Eutrophierung, da<br />
dort N als limitierender Nährstoff gilt, sowie der Schutz von Oberflächenwasser, aus dem<br />
Trinkwasser gewonnen wird (Trinkwassergrenzwert für Nitrat: 50 mg/l NO3).<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
• Der Unsinn: Nitrat trägt wirkungsvoll zur Bindung von Phosphor in den Sedimenten bei;<br />
seine Aufzehrung in der Kontaktzone Freiwasser-Sediment führt in etlichen Binnengewässern<br />
zur P-Freisetzung aus den Sedimenten und fördert somit die Eutrophierung.<br />
Ziel des Themenblocks ist die Auswertung von Erfahrungen zur Wirkung von Nitrat auf die Eutrophierung<br />
und die P-Festlegung in Sedimenten. Gelingt uns als <strong>DGL</strong> die Auswertung des wissenschaftlichen<br />
Kenntnisstandes hierzu, so erzeugen wir eine Grundlage zur Weiterentwicklung der<br />
Abwasser-Gesetzgebung.<br />
7. Huminstoffe: ökologische Steuergrößen?<br />
Organisation und Übersichtsvortrag: C. Wiegand, IGB (cwiegand@igb-berlin.de), C.E.W. Steinberg<br />
In limnischen Ökosystemen stellen Huminstoffe die Hauptkomponente des organischen gelösten<br />
Kohlenstoffs. Sie entstehen durch Abbauprozesse von organischem Material und galten lange als<br />
inert. Eine Auswahl teilweise sogar gegensätzlicher Funktionen von Huminstoffen und ihrer möglicherweise<br />
unterschätzten biologisch / ökologischen Relevanz für limnische Systeme ist:<br />
• UV-Schutzschild – Freisetzung von Substanzen durch photolytische Prozesse<br />
• Nahrungsquelle für Mikroorganismen – Antibakterielle u. -mykotische Eigenschaften<br />
• Verminderung der Bioverfügbarkeit und Toxizität von Schadstoffen – Modulation des Detoxierungssystems<br />
von Pflanzen und Tieren, Beeinflussung der Photosynthese<br />
• Stabilisierung von Ökosystemen durch die Regulation von Stoff- und Energiekreisläufen<br />
Es sollen auch aktuelle Fragen der chemischen Analytik in diesem Themenblock diskutiert werden.<br />
8. Cyanobakterien: (Sekundär?-)Metabolite: Funktion, ökologische Relevanz, Gesundheitsschutz<br />
Organisation: Jutta Fastner/Ingrid Chorus, UBA (jutta.fastner@uba.de); Übersichtsvortrag: Claudia<br />
Wiedner<br />
Wie setzen sich Populationen aus Genotypen mit und ohne Gen für die Metabolitproduktion zusammen?<br />
Wie weit beeinflussen die Bedingungen im Gewässer den zellulären Gehalt an verschiedenen<br />
Metaboliten sowie deren Freisetzung in das Medium? Welche Maßnahmen wurden von Gesundheits-<br />
und Umweltbehörden zum Schutz der Badegäste getroffen?<br />
Im Themenblock soll ein Austausch stattfinden zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, in<br />
dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse gleichermaßen wie die Überwachungs- und Schutzstrategien<br />
der zuständigen Behörden vorgestellt werden.<br />
9. Molekularbiologische Methoden in der limnologischen Forschung und ihre Bedeutung<br />
für das Verständnis von Struktur, Funktion und Entwicklung von Organismengemeinschaften<br />
Organisation: Peter Kasprzak, IGB (daphnia@igb-berlin.de); Übersichtsvortrag H.-P. Grossart:<br />
"Was sagen uns die Gene? Neue Erkenntnisse in der Gewässerökologie."<br />
Die Anwendung molekularbiologischer Methoden hat auch in der limnologischen Forschung immer<br />
größere Bedeutung gewonnen. Zwar gilt diese Feststellung bisher in ganz besonderem Maße für<br />
die Taxonomie von Bakterien und Algen, aber auch bei der Untersuchung von höheren Wasserpflanzen<br />
und Tieren werden immer öfter solche Verfahren eingesetzt. Inzwischen stellt sich jedoch<br />
mehr und mehr die Frage, welchen Nutzen molekularbiologische Methoden neben der Strukturanalyse<br />
für unser Verständnis von Funktion und Entwicklung von Organismengemeinschaften haben<br />
können. Der Brückenschlag zwischen den Möglichkeiten einer leistungsfähigen Methode<br />
einerseits und ihren Auswirkungen auf ökologische Fragestellungen andererseits ist deswegen das<br />
Anliegen des Themenblocks.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
10. Klimavariabilität und aquatische Ökosysteme<br />
Organisation: Rita Adrian, IGB (Adrian@igb-berlin.de) & Dietmar Straile<br />
Untersuchungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass marine und limnische Ökosysteme und<br />
Populationen sehr sensibel auf interannuelle Temperaturschwankungen reagieren. In diesem Themenblock<br />
sollen klimainduzierte Veränderungen ganz unterschiedlicher Systeme (basierend auf<br />
langen Zeitreihen, Experimenten und mathematischen Modellen) zusammengeführt werden. Der<br />
Themenblock soll einen Überblick zum derzeitigen Kenntnisstand zugrundeliegender Mechanismen<br />
von Veränderungen und zu aktuellen Forschungsansätzen in der Klimafolgeforschung aquatischer<br />
Systeme geben.<br />
11. Funktionelle Makrobenthosökologie<br />
Organisation: Heinz Brendelberger, Uni Kiel (hbrendelberger@zoologie.uni-kiel.de)<br />
Der Themenschwerpunkt „funktionelle Makrobenthosökologie“ soll diejenigen Beiträge zusammenfassen,<br />
die sich mit Interaktionen im Benthos stehender und fließender Gewässer beschäftigen.<br />
Dies umfasst alle Arten biotischer Interaktionen zwischen Makrobenthosorganismen (trophische Interaktionen,<br />
Konkurrenzphänomene, Mutualismen etc.), Freilanduntersuchungen ebenso wie Laborstudien,<br />
Zoobenthos ebenso wie Phytobenthos.<br />
12. Modellierung von Seen - Integration physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse<br />
Organisation: B. Boehrer und M. Schultze, UFZ Magdeburg (boehrer@gm.ufz.de)<br />
Die derzeit verfügbaren Modellierungsinstrumente und deren Einsatzmöglichkeiten sollen diskutiert<br />
werden. Gefragt sind sowohl physikalische als auch chemische und biologische Modellansätze<br />
und deren Integration. Ansätze, die mehrere Aspekte verknüpfen, sind von besonderem Interesse.<br />
• Physik: Schichtung, Strömungen, Stofftransport, Mischung, Wechselwirkungen und Austausch<br />
mit den an das Freiwasser angrenzenden Umweltkompartimenten (Atmosphäre, Sediment,<br />
Grundwasser)<br />
• Chemie: Stoffumsetzungen im Freiwasser und im Sediment, Mineralbildung/-lösung (als<br />
chem. Gleichgewicht und unter Berücksichtigung von Reaktionsraten)<br />
• Biologie: Nahrungsnetze, Stoff- und Energietransfer in Nahrungsnetzen, Sukzession<br />
13. Aquatische Systeme als Modellsysteme zur Erforschung grundlegender ökologischer<br />
Regelmäßigkeiten<br />
Organisation: Norbert Kamjunke (kamjunke@rz.uni-potsdam.de), Ursula Gaedke, Guntram Weithoff,<br />
Jörg Tittel<br />
Aquatische Organismen und Lebensgemeinschaften eignen sich oft hervorragend, um prinzipielle<br />
ökologische Mechanismen und Regelmäßigkeiten aufzuklären, z.B. weil sie klein sind und somit<br />
wenig Platz beanspruchen, kurze Generationszeiten haben oder sich parthenogenetisch fortpflanzen<br />
können usw. Daher wurden zahlreiche grundlegende Erkenntnisse der Ökologie (auch) an<br />
aquatischen (Organismen-Gemeinschaften) entwickelt und überprüft (z.B. zur Konkurrenz-Koexistenz,<br />
Räuber-Beute Interaktionen, intermediate disturbance hypothesis, Energieweitergabe in<br />
Nahrungsnetzen, ….). Dieser Themenblock soll Beiträge umfassen, bei denen nicht die Eigenschaften<br />
der konkret untersuchten Organismen(gemeinschaft), sondern die daraus ableitbaren Generalisierungen<br />
im Vordergrund stehen.<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
14. Verhaltensstudien in der aquatischen Ökologie: Beitrag zum Verständnis von Populationsdynamik<br />
und Nahrungsnetzen<br />
Organisation: Franz Hölker, IGB (hoelker@igb-berlin.de)<br />
In der ökologischen Forschung werden oft die relativ leicht erkennbaren direkten Effekte (z.B.<br />
trophische Kaskaden, top-down- und bottom-up-Effekte) gemessen. Struktur und Funktion von Lebensgemeinschaften<br />
können jedoch auch stark von verhaltensinduzierten indirekten Interaktionen<br />
auf das Nahrungsnetz beeinflusst werden. Viele Arten sind z.B. in der Lage sowohl das Prädationsrisiko<br />
als auch das Nahrungsangebot wahrzunehmen und als Ergebnis einen trade-off (Kompromiss)<br />
bei der Habitatwahl auszuführen. Dieser trade-off kann damit zu typischen diurnalen, saisonalen<br />
oder annuellen Migrationsmustern und dadurch zu veränderten Nahrungsnetzbeziehungen<br />
führen. In diesem Themenblock sollen daher experimentelle Arbeiten, Freilandstudien und<br />
theoretische Konzepte präsentiert werden, die den Einfluss des Verhaltens aquatischer Organismen<br />
auf deren Populationsdynamik oder deren Bedeutung im Nahrungsnetz berücksichtigen.<br />
Falls jemand noch einen weiteren Themenblock organisieren möchte, bitte so bald wie möglich bei<br />
U. Gaedke (gaedke@rz.uni-potsdam.de) melden.<br />
Call for Papers<br />
Die Anmeldung eines Vortrags- bzw. Posterbeitrags muss mit beiliegendem Anmeldeformular bis<br />
spätestens 30. April <strong>2004</strong> erfolgen. Wir begrüßen ausdrücklich Beiträge ausländischer KollegInnen<br />
in englischer Sprache. Die Haupt-Konferenzsprache ist jedoch Deutsch. Anmeldungen zur Tagungsteilnahme<br />
ohne eigenen Beitrag sind auch nach der Deadline noch möglich, allerdings mit<br />
einer erhöhten Tagungsgebühr. Bitte schicken Sie die Anmeldungen an:<br />
F&U confirm<br />
Permoserstraße 15<br />
04318 Leipzig<br />
Tel: 0341 / 235-2264; Fax: 0341 / 235-2782; e-mail: dgl@fu-confirm.de<br />
Für jeden Erstautor ist wie immer nur ein Tagungsbeitrag möglich. Für die Anmeldung von Vorträgen<br />
und Postern ist ein Abstract im maximalen Umfang einer DIN-A4 Seite notwendig, das per E-<br />
Mail an F&U confirm übermittelt werden muss. Die Gliederung des Abstracts soll die automatische<br />
alphabetische Einordnung ermöglichen, daher:<br />
1. Zeile: Titel des Beitrags<br />
2. Zeile: Nachname, Vorname des Autors, danach der Koautoren (inkl. Adressen und e-mail)<br />
3. Zeile: Vortrag oder Poster<br />
4. Zeile: Betrachtungsebene (vgl. Angaben oben)<br />
5. Zeile: Habitattyp<br />
6. Zeile: Stichworte<br />
7. Zeile: ggf. Themenblock<br />
8. Zeile ff.: Text.<br />
Bitte nehmen Sie keine Schrift- und Absatzformatierungen, Einrückungen usw. vor, da alle Texte in<br />
ein Standardformat gebracht werden und in direkter alphabetischer Reihenfolge Platz sparend im<br />
Abstract - Band gedruckt werden sollen.<br />
Arbeitskreise<br />
Zusätzlich zum offiziellen Programm können Workshops und Arbeitstreffen veranstaltet werden.<br />
Bitte melden Sie den Bedarf rechtzeitig bei F&U confirm an.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Tagungsgebühren<br />
<strong>DGL</strong> sowie SIL - Mitglieder:<br />
Der Tagungsbeitrag beträgt bei Zahlung bis zum 30. April <strong>2004</strong> 80 Euro, danach 90 Euro.<br />
Studenten, Rentner und Arbeitslose bezahlen bis zum 30. April <strong>2004</strong> einen ermäßigten Beitrag von<br />
60 Euro, danach 65 Euro.<br />
Nicht-Mitglieder von <strong>DGL</strong>/SIL:<br />
Der Tagungsbeitrag beträgt bis zum 30. April <strong>2004</strong> 90 Euro, danach 100 Euro.<br />
Studenten, Rentner und Arbeitslose: 70 € bis zum 30.April <strong>2004</strong>, danach 75 €.<br />
Begleitpersonen:<br />
25 Euro, danach 30 Euro. Pro Person kann nur eine Begleitperson angemeldet werden. Personen,<br />
die einen Vortrag halten oder ein Poster präsentieren, dürfen nicht als Begleitperson gemeldet<br />
werden. Falls KollegInnen aus Nachbarstaaten eine Reduzierung der Teilnehmerbeiträge benötigen,<br />
lassen Sie uns dies bitte wissen.<br />
Stornierungen<br />
Tagungs- und Exkursionsgebühren können nur bei einer Stornierung vor dem 1. September <strong>2004</strong><br />
abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 10 Euro rückerstattet werden.<br />
Gesellschaftsabend<br />
Am Mittwoch, den 22. September <strong>2004</strong>, wird der Gesellschaftsabend im Mövenpick-Restaurant am<br />
Schloss Sanssouci stattfinden. Im Unkostenbeitrag ist das reichhaltige Buffet enthalten. In einem<br />
Teil der Räumlichkeiten wird für musikalische Unterhaltung gesorgt.<br />
Der Unkostenbeitrag beträgt bei Überweisung bis zum 30. April <strong>2004</strong> regulär 14 Euro, danach 16<br />
Euro. Studenten bezahlen bis zum 30. April <strong>2004</strong> 12 Euro, danach 14 Euro.<br />
Exkursionen<br />
Am Freitag, den 24. September <strong>2004</strong>, werden folgende Exkursionen angeboten:<br />
GANZTAGESEXKURSIONEN:<br />
1) Die untere Havel – eine Tieflandflussaue im Spannungsfeld von Auenschutz, anthropogener<br />
Nutzung und Hochwasserschutz<br />
Leitung: Dr. Rüdiger Knösche/Dr. Ralf-Udo Mühle (Universität Potsdam), Rocco Buchta, (Leiter<br />
des Naturparks Westhavel)<br />
Die Exkursion führt entlang der unteren Havel von Milow über Rathenow, Schollene nach Gülpe.<br />
Im neu eröffneten Besucherzentrum des Naturparkes Westhavelland in Milow werden Ihnen vor<br />
dem Hintergrund der Entlassung dieses Flussabschnittes aus dem Bundeswasserstraßennetz<br />
unter anderem auch anhand von hydrologischen Funktionsmodellen die Ziele des Auenschutzes<br />
im Konfliktfeld mit Nutzungsansprüchen und Hochwasserschutz vermittelt. Unterwegs zeigen wir<br />
Ihnen, ausgehend von der geologischen Entwicklung, die Besonderheiten dieser extrem flachen<br />
und großflächigen Flussaue mit einigen charakteristischen Altwässern einschließlich eines für<br />
diese Region typischen Auen-Flachsees, der sich bereits im Endstadium seiner geologischen<br />
Entwicklung befindet und eine typische Schwingmoorverlandung aufweist. Im Mittelpunkt stehen<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
dabei die Trophie der Gewässer im Zusammenhang mit der Hydrodynamik, die Auswirkungen des<br />
Jahrhunderthochwassers der Elbe und die Aue als Rastgebiet für Zugvögel. Zum Abschluss führt<br />
die Exkursion über die Ökologische Station der Universität Potsdam zum Gülper See, an dem Sie<br />
die Zugvögel beobachten können (eigenes Fernglas ist günstig).<br />
Zeitrahmen: 8:30 Uhr Abfahrt in Potsdam mit einem Bus<br />
ca. 21:00 Uhr Ankunft in Potsdam<br />
Kosten: 25 Euro<br />
2) Naturpark Uckermärkische Seen<br />
Leitung: Norbert Bukowsky (NP US), Dr. Rüdiger Mauersberger (Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische<br />
Seen)<br />
Exkursionsroute Potsdam- Oranienburg- Fürstenberg-Lychen-Lychen Lehstwiese-Lychen-Küstrinchen-Boitzenburg-<br />
Mühle mit folgenden Exkursionspunkten:<br />
1. Renaturierung Lehstsee- Lehstseemoor - Renaturierung eines Durchströmungsmoores<br />
2. Küstrinsee ( Forellenanlagen - Ziele Naturschutzgroßprojekt)<br />
3. Solgleite Schwedenschanze - Entwicklung von Laichhabitaten für Neunaugen.<br />
4. Boitzenburger Mühle (Forellenteichanlage, Bau eines Umfluters zur Herstellung der<br />
Durchgängigkeit von Fließgewässern)<br />
5. Tiefenwasserableitung am Naugartenersee<br />
Zeitrahmen: 8:30 bis ca. 17:30 Uhr<br />
Kosten: 25 Euro<br />
3) Naturschutzgebiet Stechlin, Schutzmaßnahmen für Klarwasserseen und deren Einzugsgebiete<br />
Leitung: Silke Oldorff (Naturpark Stechlin-Ruppinerland), Prof. Dr. R. Koschel (IGB)<br />
Schutzgebietsverordnung und Umsetzung, Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Naturschutz,<br />
EU-LIFE Projekt Stechlin, Klassifizierung von Klarwasserseen nach der Wasserrahmenrichtlinie.<br />
Begrüßung (Kaffee/Tee) und Wanderung entlang des Großen Boberowsees der Schmelzwasserrinne<br />
aufwärts folgend zum Kl. Boberowsee. Es werden Renaturierungsmaßnahmen des EU LIFE-<br />
Projektes im Norden des NSG Stechlin vorgestellt. Es geht durch alte Buchenwälder vorbei an<br />
alten Mooren zur Nordbucht des Gr. Stechlinsees, wobei Besonderheiten des Gebietes und aktuelle<br />
Naturschutzthemen besprochen und diskutiert werden. Dem Uferweg des Stechlinsees folgend<br />
zum Ort Neuglobsow (insges. 6 km Fußweg), hier Imbiss beim Fischer oder in einer Gaststätte.<br />
Um 15 Uhr Besichtigung des neuen Laborgebäudes der Abteilung III „Limnologie geschichteter<br />
Seen“ des IGB mit Berichten über Forschungen im NSG Stechlin und weiteren Seen. Exkursion<br />
mit dem Forschungsschiff auf dem Gr. Stechlin- und Nehmitzsee. Um 18 Uhr Rückfahrt nach<br />
Potsdam.<br />
Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 20:00 Uhr<br />
Kosten: 25 Euro<br />
4) Elbe: Wasserbau und Flussökologie<br />
Leitung: Dr. Klaus Ockenfeld (UFZ Magdeburg), Dr. Ernst Paul Dörfler (BUND)<br />
Führung Wasserstraßenkreuz/Schleuse Rothensee/Hebewerk Rothensee (09:45 – 12:15 Uhr)<br />
Fahrt zum UFZ, Sektion Gewässerforschung in Magdeburg, Vorstellung UFZ und Elbe-Schadstoffbelastung<br />
nach dem Hochwasser vom August 2002 (Prof. Dr. W. Geller; 13:15 – 13:40 Uhr), Vortrag<br />
EZG-Modellierung der Elbe (Rode, 13:40 – 14:05); Fahrt zum Saale-Dreieck/Biosphärenreser-
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
vat, dort Führung durch Dr. E. P. Dörfler: Wanderung über die Elbe in 20 m Höhe, Auenwaldbesichtigung,<br />
Natürlicher Flusslauf Nuthe (Nebenfluss der Elbe), Wanderung über Auenwiesen (je<br />
nach Wasserstand der Elbe), Lebensraum des Elbe-Bibers (evtl. Biberburg), Elbufer mit Sandstränden<br />
und Weichholzaue, Konflikt Flussökologie – Wasserstraßenausbau, Blick in die Saale-<br />
Mündung, mit Gierseilfähre über die Elbe, Abholung durch Bus von Elbfähre Barby, Rückfahrt<br />
(18:30 Uhr)<br />
Zeitrahmen: Von 8:30 bis ca. 20:30 Uhr<br />
Kosten: 30 Euro<br />
5) Bergbaufolgelandschaft Schlabendorfer Felder mit Naturpark Niederlausitzer Landrücken<br />
und Lauchhammer / Plessa-Gebiet<br />
Leitung: BTU Cottbus/ Uni Potsdam<br />
Die Exkursion führt uns mit dem Bus in den nordwestlichen Förderraum der Niederlausitz zwischen<br />
Luckau, Lübbenau und Calau. Am Naturschutzzentrum Wanninchen am Ufer des künftigen Schlabendorfer<br />
Sees (685 ha) ist eine Einführung in die Arbeit des Naturschutzzentrums und der Sielmann-Stiftung<br />
geplant, die hier Flächen erworben hat. Die Stiftung engagiert sich für Artenschutzmaßnahmen<br />
zur Verbesserung der Brutmöglichkeiten für Wiedehopf, Schellente, Steinschmätzer<br />
und Uferschwalbe im Gebiet. Im Schlabendorfer Raum (Süd) haben wir Gelegenheit, die Landschafts-<br />
und insbesondere die Gewässerentwicklung in verschiedenen Stadien zu verfolgen: Versuchsflächen<br />
an Sanddünen und Primärsukzessionsstadien im Offenland sowie ausgedehnte<br />
Land-Wasserüberflutungsbereiche durch wieder ansteigendes Grundwasser. An diesen Vernässungsstandorten<br />
kann die Fließgewässerentwicklung demonstriert werden. Die nächsten Stationen<br />
sind der Lichtenauer See (Naturschutzgebiet) und das Wasserschloss in Fürstlich Drehna mit erhaltenen<br />
Teilen des Lenne-Parks. Nach dem Mittagessen in einer der ländlichen Gaststätten der<br />
Region besuchen wir die Region Lauchhammer (Besucherbergwerk mit Tagebaubrücke F60) und<br />
erhalten einen Einblick in die Technik des aktiven Tagebaus und die Rekultivierungsmaßnahmen.<br />
Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 18:00 Uhr<br />
Kosten: 28 Euro<br />
6) Naturpark Schlaubetal bei Eisenhüttenstadt<br />
Leitung: Dr. Jörg Gelbrecht, Dr. Michael Hupfer, Dominik Zak (IGB Berlin-Müggelsee)<br />
Themenschwerpunkte: Geogene Stoffeinträge, Niedermoore, Fischanlagen, Makrozoobenthos,<br />
Paläolimnologie und Seenrestaurierung in einem strukturell naturnahen Fluss-See-Gebiet des<br />
pleistozänen Tieflandes.<br />
Die Exkursion führt mit dem Bus ins Schlaubetal, das zu den besonders schönen Landschaften in<br />
Brandenburg mit einer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt gehört. Die Fahrt geht zur Kieselwitzer<br />
Mühle im Oberlauf der Schlaube. Hier werden eine Forellenanlage besichtigt sowie Probleme erhöhter<br />
Nährstoffeinträge und Möglichkeiten ihrer Reduzierung durch Pflanzenkläranlagen diskutiert.<br />
Von der Kieselwitzer Mühle erfolgt eine Wanderung flussabwärts bis zur Bremsdorfer Mühle<br />
(Einkehr möglich). Auf dem Wege werden Ergebnisse zu geogenen Stoffeinträgen aus den zahlreichen<br />
Quellen sowie aus Gewässer begleitenden Niedermooren erläutert. Die Schlaube weist in<br />
diesem Abschnitt eine natürliche Morphometrie auf. Unterhalb der Bremsdorfer Mühle fließt die<br />
Schlaube in den Großen Treppelsee, dessen Sedimente paläolimnologisch untersucht wurden.<br />
Diskutiert werden Möglichkeiten, Probleme und Ergebnisse einer Seenrestaurierung.<br />
Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 21:00 Uhr<br />
Kosten: 25 Euro<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
7) Die Spree oberhalb Berlins - Ökologie und wasserwirtschaftliche Perspektiven eines<br />
Flachlandflusses unter starkem Nutzungsdruck<br />
Leitung: Dr. Martin Pusch (IGB), Torsten Weidner (Wasserverband Untere Spree)<br />
Die Exkursion führt zur "Müggelspree", einem 32 km langen Abschnitt der Spree oberhalb Berlins.<br />
Im Rahmen einer Befahrung mit Motorbooten wird die Ökologie dieses Flachlandflusses und seiner<br />
Aue erläutert. Es werden aktuelle wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Probleme<br />
dargestellt, die sich aus dem anthropogen bedingten Wassermangel im Spree-Einzugsgebiet ergeben.<br />
Außerdem werden Renaturierungs- und Managementansätze zur Lösung der anstehenden<br />
Probleme vorgestellt, deren Umsetzung zurzeit beginnt.<br />
Zeitrahmen: 8:50 Uhr Abfahrt ab Potsdam Hbf mit Regionalexpress der DB oder Treffpunkt 10:00<br />
Uhr am Bahnhof Hangelsberg (bei Fürstenwalde)<br />
ca. 19:00 Uhr Rückkunft in Potsdam<br />
Kosten: 5 Euro (bei eigener Anreise zum Bahnhof Hangelsberg; Info im Tagungsführer). Bitte eine<br />
kurze E-Mail an dgl@fu-confirm schicken, falls Sie mit dem eigenen PKW zum Bahnhof<br />
Hangelsberg fahren.)<br />
8) Tauchexkursion in die oligotrophen und mesotrophen Seen des Feldberger Seen- sowie<br />
des Stechlinseegebiets<br />
Leitung: Dr. Ralf Köhler, LUA Brandenburg (Ralf.Koehler@LUA.Brandenburg.de), Dr. Klaus van de<br />
Weyer, Lanaplan (Klaus.vdWeyer@Lanaplan.de)<br />
Zeitrahmen: 2 1/2 Tage: von Donnerstag abends (Anreise) 23.9. bis Sonntag mittags, den<br />
26.9.<strong>2004</strong><br />
Das Tauchen mit Pressluftflaschen hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung bei der<br />
Erfassung und Bewertung von Seen zugenommen. Nicht nur bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie,<br />
sondern auch bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie werden zunehmend Seen mit<br />
Hilfe von Tauchkartierungen bzw. Taucherfassungen untersucht.<br />
Wir wollen die Limnologentagung in Potsdam nutzen, um uns in Seen im Bereich der Feldberger<br />
Seen, an der Grenze zwischen Mecklenburg–Vorpommern und Brandenburg, sowie im Stechlinsee<br />
einerseits gemeinsam einen Eindruck zu verschaffen, welche Möglichkeiten Tauchkartierungen<br />
bieten und andererseits, um einige mesotrophe bzw. oligotrophe Hartwasserseen unter Wasser<br />
kennen zu lernen.<br />
Es ist geplant, folgende Seen zu betauchen:<br />
1) Stechlinsee, 2) Dreetzsee, 3) Carwitzer See, 4) Schmaler Luzin, 5) Breiter Luzin, 6) Zansen, 7)<br />
Krüselinsee (nur Schnorcheln möglich).<br />
Wir reisen Donnerstag Abend (23.9.<strong>2004</strong>) nach Abschluss der Vortragsveranstaltungen zu unserem<br />
Hotel an, um bereits Freitag Vormittag unseren ersten Tauchgang durchführen zu können.<br />
Sonntag Vormittag soll der letzte Tauchgang stattfinden, so dass wir nach 5 – 6 Tauchgängen die<br />
Heimreise antreten können.<br />
Auf der Tauchbasis "Octopus" auf dem Campingplatz am Dreetzsee Tel.: 039889 – 8344 bekommen<br />
wir Sauerstoff. Hier können wir unsere Ausrüstungen nach den Tauchgängen auch über<br />
Nacht zum Trocknen aufhängen. Die Geschäftszentrale von Octopus liegt in: Octopus Wassersport<br />
GmbH, Wolldegker Straße 38a, 17036 Neubrandenburg, Tel.: 03957/790480.<br />
Zu den Übernachtungskosten kommen noch Kosten für die Tauchgenehmigungen: 5 € pro Tag,<br />
also insgesamt 15 €. Die Luft kostet 0,4 € pro Liter.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Unterkunft und Verpflegung:<br />
Es gibt dabei zwei Alternativen zur Übernachtung:<br />
1) ALTES ZOLLHAUS AM LUZIN SEE<br />
Inh. Harry und Ilona Goerke<br />
Am Erddamm 31<br />
17258 Feldberg<br />
Tel. 039831 / 500 Fax: 039831 2 02 69<br />
eMail: altes.zollhaus@feldberg.de<br />
Das Alte Zollhaus liegt in überaus reizvoller Landschaft am Damm zwischen den Seen Breiter<br />
Luzin/ Schmaler Luzin und bietet eine ganz besondere Atmosphäre. Das historische Gebäude<br />
wurde stilvoll und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.<br />
EZ: 36 €/Nacht und DZ: 60 €/Nacht. Hier sind genügend DZ vorhanden.<br />
2) KRÜSELINER MÜHLE<br />
Brenncke & Menzke <strong>GbR</strong><br />
Krüseliner Mühle<br />
17258 Feldberger Seenlandschaft/OT Melchow<br />
Tel.: 039820/30441 Handy: 0171/8200624<br />
Die Krüseliner Mühle liegt direkt am Krüselinsee in ebenfalls sehr reizvoller Landschaft. Bietet<br />
allerdings nur eingeschränkten Komfort.<br />
Ca. 35 €/Nacht im DZ. Im Bungalow mit 5 bis 7 Personen deutlich günstiger. Es gibt hier nur zwei<br />
DZ sonst Bungalows.<br />
Die Veranstalter präferieren wegen der höheren Zahl der DZ und des besseren Komforts das Alte<br />
Zollhaus. Sollte aber die Mehrzahl der Teilnehmer aus Kostengründen die Krüseliner Mühle präferieren,<br />
dann werden wir dort übernachten.<br />
Wir bitten um Anmeldung bis Ende Mai <strong>2004</strong> direkt bei Dr. Ralf Köhler per Email (s.o.). Die<br />
Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen entscheidet über die Teilnahme. Wir können nur<br />
maximal 13 Exkursionsteilnehmer zulassen, da wir sonst zu viele Taucher werden. Bitte auch die<br />
Tauchexkursion auf der Anmeldung im 1. Rundschreiben mit der gewünschten Priorität ankreuzen.<br />
Die Tauchgenehmigungen werden von den Veranstaltern vor der Exkursion besorgt. Auch die Zimmer<br />
müssen vorher gebucht werden.<br />
Bei Ihrer Anmeldung geben Sie bitte folgende Angaben an:<br />
1) Name, Vorname, Anschrift und Telefon und unbedingt eine Email-Adresse<br />
2) Präferenz für die Unterkunft<br />
3) Anreise mit eigenem PKW und gegebenenfalls, ob noch ein weiterer Teilnehmer mitgenommen<br />
werden kann<br />
4) Zahl der gewünschten Übernachtungen mit An- und Abreisetag<br />
5) Sonstiges (Anregungen, Beiträge etc.).<br />
Innerhalb von vier Wochen nach dem Anmeldeschluss werden wir Sie informieren wie viele Teilnehmer<br />
wir sind und wo wir übernachten. Gleichzeitig werden wir Sie auffordern, die Beträge für<br />
Ihre Übernachtungen und die Tauchgenehmigungen zu überweisen.<br />
Bedingung für die Teilnahme ist das Mitbringen eines eigenen PKWs. Wegen der zu transportierenden<br />
Taucherausrüstungen ist das anders nicht zu machen. In Einzelfällen werden wir die<br />
Mitnahme organisieren können. Die An- und Abreise mit dem PKW muss jeder selbst organisieren,<br />
wobei wir vorher an die Teilnehmer genaue Anreisepläne senden.<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass jeder für sich und seine Sicherheit selbst verantwortlich<br />
ist und keinerlei Ansprüche im Falle von Unfällen an die Veranstalter stellen kann. Wir erwarten,<br />
dass die Teilnehmer mindestens 50 Tauchgänge Taucherfahrung nachweisen können. Bitte bringen<br />
Sie in jedem Falle ihre Brevets mit, da diese notwendig sind, um die Tauchgenehmigungen zu<br />
bestätigen.<br />
In der Erwartung auf ein hochspannendes, lehr- und erlebnisreiches Wochenende<br />
Dr. Ralf Köhler Dr. Klaus van der Weyer<br />
Bei jeder Ganztagesexkursion wird die Gelegenheit bestehen, zwischendurch einen Mittagsimbiss<br />
auf eigene Rechnung einzunehmen. Bei Exkursion Nr. 4 ist es eventuell ratsam<br />
Verpflegung mitzunehmen. Bitte achten Sie diesbezüglich auf die Informationen im<br />
Tagungsführer.<br />
HALBTAGESEXKURSIONEN<br />
9) UBA: Sanierung des Schlachtensees<br />
Leitung: I. Chorus, I. Schauser, Klinkmüller (UBA) und BWB (Deffke.)<br />
Ort: Wasserwerke Beelitzhof, Kronprinzessinenweg 130, Berlin Wannsee, und Bootsverleih Hoppe<br />
am Schlachtensee, Marinesteig 6A; S-Bahn Potsdam Hbf bis Wannsee und 3-4 Stationen mit dem<br />
Bus) oder S-Bahn Nikolasee; 2 mal 10 Min. Fußweg<br />
Dauer: Ab Potsdam Hbf. um 9:00, Beginn am Wasserwerk Beelitzhof um 10:00; Ende am S-Bahnhof<br />
Schlachtensee um 12:30. Rückkehr entweder nach Berlin-Wannsee (ca. 15 Minuten ab S-<br />
Bahnhof Schlachtensee) oder Hbf Potsdam (ca. 30 Minuten ab S-Bahnhof Schlachtensee)<br />
Seit rund 20 Jahren wird das Wasservolumen des Schlachtensees rund zweimal pro Jahr mit Parmem<br />
Wasser ausgetauscht (rund 8 µg/L TP anstelle der rund 800 µg/L vor 1981). Seine Erholung<br />
vom hypertrophen zum nunmehr mesotrophen Gewässer ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Die halbtägige Exkursion zeigt die Anlage zur Phosphatfällung und Filtration am Zulauf sowie den<br />
Schlachtensee und erläutert die Reaktion der verschiedenen Ökosystemkomponenten. Sie beginnt<br />
mit einer Führung durch diese Aufbereitungsanlage (ca. 30 Min.). Danach führen etwa 10 Minuten<br />
Fußweg zum See, 10 weitere Minuten zum Ruderbootverleih. Dort wird die Wasserqualität in<br />
Augenschein genommen – je nach Wunsch am, auf dem, oder auch im Wasser. Am Ufer berichten<br />
wir Ihnen anhand eines „Hand-Out“ über die Reaktion des Ökosystems und die Entwicklung der<br />
Wasserqualität. Anschließend können auf der gegenüberliegenden Seite des Sees weitere<br />
Flüssigkeiten nach weiteren 30 Minuten Fußweg in der „Alten Fischerhütte“ beprobt werden.<br />
Zeitrahmen: 9:00 Uhr ab Potsdam Hbf, 10:00 Uhr Beginn am Wasserwerk Beelitzhof, 12:30 Uhr<br />
Ende am S-Bahnhof Schlachtensee, Rückkehr entweder nach Berlin-Wannsee (ca. 15 Minuten ab<br />
S-Bahnhof Schlachtensee) oder Hbf Potsdam (ca. 30 Minuten ab S-Bahnhof Schlachtensee). An-<br />
und Rückreise bitte selbst organisieren und bezahlen (z.B. Anreise mit der Bahn 2,30 €)<br />
Kosten: 10 Euro<br />
Bitte geben Sie im Anmeldeformular Ihre gewünschte Exkursion, sowie zwei Alternativen an. Die<br />
Belegung der Exkursionen erfolgt entsprechend der Reihenfolge des Eingangs der Exkursionsgebühren<br />
auf dem Tagungskonto. Sofern die von Ihnen gewünschte Exkursion bereits ausgebucht ist<br />
bzw. wegen zu geringer Teilnehmerzahl ausfallen muss, buchen wir Sie auf Ihre zweite (dritte)<br />
Präferenz um. Teilnehmer, die sich für die Tauchexkursion interessieren, melden sich bitte mit<br />
den oben angegebenen detaillierten Angaben direkt bei Herrn Köhler an.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Tagungskonto<br />
Kontoinhaber: Ursula Gaedke<br />
Bank: Deutsche Bank<br />
Konto-Nr: 323 1818 00<br />
BLZ: 120 700 24<br />
Verwendungszweck: <strong>DGL</strong> <strong>2004</strong> + Ihr Name<br />
Um die Überweisungen zuordnen zu können, ist es unbedingt notwendig, dass Sie unter „Verwendungszweck“<br />
auch Ihren Namen angeben.<br />
Kinderbetreuung<br />
Es steht ein separater Raum zur Verfügung, in dem Kinder selbst betreut werden können. Wenn<br />
eine Betreuung durch andere Personen gewünscht wird, vermerken Sie dies bitte auf dem Anmeldeformular.<br />
Übernachtungen/Anreise<br />
Wir empfehlen, die Buchungen – insbesondere für preiswerte Quartiere – so früh wie möglich vorzunehmen.<br />
Deshalb finden Sie im Mitteilungsheft bereits jetzt eine Liste der Quartiere mit den<br />
Preisen für Einzel- und Doppelzimmer. Die Verbindungen mit dem ÖPNV vom Hauptbahnhof zu<br />
den Hotels und von den Hotels zum Tagungsort werden im Tagungsführer beschrieben. Informationen<br />
über den Potsdamer und Berliner Nahverkehr finden Sie unter „http://www.bvg.de“. Der<br />
Verkehrsverbund Brandenburg-Berlin (VBB) bietet unter der „http://www.vbbonline.de“ Fahrpläne<br />
der einzelnen Haltestellen an, die als PDF ausgedruckt werden können. Einfach nur Start und Zielbahnhof<br />
eingeben und dann eine pdf-Datei generieren lassen und downloaden. Falls Sie umsteigen<br />
müssen, bitte nicht vergessen auch die Fahrpläne der Umsteigehaltestellen auszudrucken!<br />
Das Neue Palais, an dem die Tagung stattfindet, ist mit den Bus-Linien 605 und 695 z.B. vom<br />
Potsdamer Hbf zu erreichen (jeweils 20 min Takt, 14 min Fahrzeit). Man benötigt ca. 8 min zu Fuß<br />
vom Neuen Palais zum Bahnhof Potsdam Park Sanssouci, von wo aus Regionalzüge auch nach<br />
Berlin verkehren. Bitte beachten Sie: Potsdam grenzt unmittelbar an den südwestlichen Teil von<br />
Berlin, jedoch können bei Übernachtung in Berlin trotzdem lange Fahrzeiten innerhalb Berlins<br />
anfallen. Zwischen Berlin und Potsdam verkehren regelmäßig Regionalzüge. Eine Fahrt zum<br />
Bahnhof Potsdam Park Sanssouci dauert vom Bahnhof Zoo 22 min, von der Haltestelle Friedrichstraße<br />
31 min und vom Ostbahnhof 39 min. Hinzu kommen die Fahrt innerhalb Berlins und der<br />
Fußweg vom Bahnhof Park Sanssouci zum Neuen Palais. Vom Zentrum Berlins aus nach Potsdam<br />
benötigen Sie Tickets für die Zonen ABC. Ein Einzelfahrschein kostet 2,60 €, eine Tageskarte<br />
6,00 € und eine Wochenkarte 29,00 €. Von den Berliner Stadtteilen im Südwesten aus, die an<br />
Potsdam angrenzen, reicht ein Ticket der Zonen BC (Einzelfahrschein 2,25 €, Tageskarte 5,70 €,<br />
Wochenkarte 24,00 €).<br />
Mitwohnen<br />
Da Übernachtungen im Großraum Berlin nicht eben preiswert sind, hat sich das Tagungssekretariat<br />
angeboten auch als „Mitwohnzentrale“ zur Verfügung zu stehen. Wer also von den Tagungsteilnehmern<br />
im Raum Potsdam/Berlin wohnt und bereit ist während der Tagung Gäste zu beherbergen,<br />
soll dies bitte im Tagungssekretariat melden. Auch Übernachtungsgesuche können<br />
natürlich dort angemeldet werden (dgl@fu-confirm.de).<br />
Weitere Informationen<br />
Das Programm der Tagung sowie Informationen zur Anreise und zum Kulturprogramm (Get Together,<br />
Geselliger Abend etc.) finden Sie im Tagungsführer, der im Juli <strong>2004</strong> an alle angemeldeten<br />
Teilnehmer verschickt wird.<br />
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Wir freuen uns darauf, Sie in Potsdam begrüßen zu dürfen!<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Ursula Gaedke, Norbert Kamjunke, Jörg Tittel, Elly Spijkerman & Guntram Weithoff<br />
AG Ökologie/Ökosystem-Modellierung, Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam,<br />
Hildegard Feldmann, F&U confirm, Leipzig<br />
20 Jahre <strong>DGL</strong>: Selbstdarstellung der <strong>DGL</strong><br />
Wir feiern dieses Jahr in Potsdam unser 20 jähriges Bestehen.<br />
Das Präsidium der <strong>DGL</strong> möchte bis dahin unsere geplante Selbstdarstellung der Deutschen Limnologie<br />
fertig stellen.<br />
Alle Arbeitskreise und interessierten Mitglieder sollten für ihren Arbeitsbereich einen anschaulich<br />
gestalteten Text mit Bildern verfassen, der die Inhalte ihrer Arbeit allgemeinverständlich und interessant<br />
darstellt (Gewässergüte, Seensanierung, Plankton, Forschungsvorhaben etc.). Diese einzelnen<br />
Selbstdarstellungen der AKs und Mitglieder sollen dann zu einer gemeinsamen, modular<br />
aufgebauten Selbstdarstellung mit einem einheitlichen Layout zusammengestellt werden.<br />
Herr Dr. Hahn vom AK „Lebensraum Grundwasser“ stellte mit den <strong>Mitteilungen</strong> II_2003 als Beispiel<br />
einen entsprechenden Entwurf vor, der als Grundlage und Muster für andere AKs dienen soll.<br />
Dieser Entwurf steht auch auf unserer <strong>DGL</strong> – Homepage (www.dgl-ev.de), von wo er heruntergeladen<br />
werden kann.<br />
Wegen unseres 20-jährigen Jubiläums bitten wir deshalb noch einmal dringend alle Arbeitskreise,<br />
so bald als möglich nach dem in den <strong>Mitteilungen</strong> II_2003 veröffentlichten Muster des Arbeitskreises<br />
„Lebensraum Grundwasser“ eine Selbstdarstellung des jeweiligen Arbeitskreises sowie des eigenen<br />
Arbeitsfeldes zu erarbeiten.<br />
Bewerbungen für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis <strong>2004</strong> in Potsdam<br />
Autorinnen und Autoren bis 35 Jahre, die ihre Diplomarbeit bzw. Dissertation in wesentlichen Teilen<br />
oder eine andere herausragende Arbeit in einer Fachzeitschrift mit Begutachtungssystem publiziert<br />
oder bis zum ‚accepted’ gebracht haben, können von ihren akademischen Betreuern vorgeschlagen<br />
werden oder sich selbst für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis bewerben. Dem Bewerbungsschreiben<br />
sollten die zu begutachtende Veröffentlichung (eine Veröffentlichung!) sowie ein Lebenslauf<br />
und – wenn möglich - eine vollständige Publikationsliste beigefügt werden. Richten Sie die Bewerbung<br />
bitte bis zum 30. April <strong>2004</strong> an die Organisatorin des <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreises, Frau Prof.<br />
E.I. Meyer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Evolution und Ökologie der<br />
Tiere, Abteilung f. Limnologie, Hüfferstr. 1, 48149 Münster; e-mail: meyere@uni-muenster.de). Maximal<br />
drei Kandidatinnen/Kandidaten werden von einer Kommission ausgewählt und vom Präsidium<br />
der <strong>DGL</strong> zu einem Vortrag im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung nach Potsdam eingeladen.<br />
E.I. Meyer
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Posterwettbewerbe<br />
Ergebnisse des Wettbewerbs in Köln:<br />
Folgende 5 Poster wurden im Jahre 2003 in Köln prämiert:<br />
a) "Unterschiedliche Lebensformtypen metalimnischer Cyanobakterien am Beispiel von<br />
Planktothrix rubescens und Planktothrix clathrata (SKUJA)" von Michael Opitz (Technische<br />
Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie) und Andreas Nicklisch (Leibnitz-Institut<br />
für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin)<br />
b) "Wurden die Karten neu verteilt? - Das Makrozoobenthos der Oberelbe nach der Flut."<br />
von Michael Beilharz (Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie), Jochen H.E.<br />
Koop (Bundesanstalt für Gewässerkunde, Referat Tierökologie, Koblenz) und Jürgen Benndorf<br />
(Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie)<br />
c) "Unterschiede in life-history Parametern im Daphnia galeata x hyalina Artkomplex." von<br />
Astrid Löffler und Karl-Otto Rothhaupt (Universität Konstanz, Limnologisches Institut)<br />
d) "Einfluss von Wellenschlag auf die litorale Benthosgemeinschaft." von Nicole Schleifhacken<br />
und Karl-Otto Rothhaupt (Universität Konstanz, Limnologisches Institut)<br />
e) "Kann Vertikalmigration von Daphnien über Erfolg oder Mißerfolg von Biomanipulation<br />
entscheiden? Eine Simulationsstudie." von Lars Rudolf, Thomas Petzoldt, Karsten Rinke<br />
und Jürgen Benndorf (Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie)<br />
Jeder Erstautor dieser Poster erhielt als Preis von der <strong>DGL</strong> eine Urkunde, eine <strong>DGL</strong>-Kaffetasse<br />
(Special Edition) und einen Scheck über 200,- Euro.<br />
An der <strong>DGL</strong>-Posterprämierung durften nur Poster teilnehmen, deren Erstautor die dargestellten Ergebnisse<br />
im Rahmen seiner Diplom- oder Doktorarbeit erarbeitet hat. Von den 70 ausgestellten<br />
Postern nahmen daher 26 Poster an der Prämierung teil. Die Tagungsteilnehmer gaben insgesamt<br />
66 Stimmzettel mit 213 Bewertungen ab. An dieser Stelle wünschen wir uns, dass auf der nächsten<br />
<strong>DGL</strong> Tagung deutlich mehr Tagungsteilnehmer an der Posterbewertung teilnehmen und dadurch<br />
zeigen, dass sie ihre Verantwortung für die Nachwuchsförderung ernst nehmen.<br />
Dr. Jochen Koop<br />
Posterwettbewerb in Potsdam:<br />
Die in Köln durchgeführten Postermoderationen wurden sehr positiv aufgenommen. Deshalb sollen<br />
auch in Potsdam wieder Postermoderationen angeboten werden. Nach deren Abschluss sollten jeweils<br />
alle Teilnehmer die Gelegenheit nutzen und ihre Voten für den Posterwettbewerb abgeben.<br />
Zur Ehrenmitgliedschaft von Prof. Dr. Dietrich Uhlmann<br />
Laudatio Anlässlich der Ehrenmitgliedschaft für Herrn Professor Dietrich Uhlmann:<br />
Dietrich Uhlmann wurde am 4. August 1930 in Chemnitz geboren und verlebte seine Kindheit und<br />
einen Teil seiner Jugend bis zum Abitur dort. An der Universität Leipzig studierte er Zoologie und<br />
Botanik und diplomierte 1953 über die Rolle der Daphnien in Teichen. Als wissenschaftlicher<br />
Assistent am Zoologischen Institut der Universität Leipzig befasste er sich in seiner Doktorarbeit<br />
mit der Selbstreinigung kommunalen Abwassers in Abwasserteichen und promovierte 1957<br />
erfolgreich zu diesem Thema. Ab 1959 lehrte und forschte er als Oberassistent an der Abteilung<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
für Trink-, Brauch- und Abwasserbiologie am Zoologischen Institut, die er zeitweise auch leitete. Im<br />
Jahr 1964 habilitierte er sich mit Ergebnissen zu Untersuchungen des Stoffumsatzes und der<br />
Planktondynamik in extrem nährstoffreichen Flachgewässern. Zukunftsweisend waren in diesem<br />
Zusammenhang die Erkenntnisse Dietrich Uhlmanns zum Einfluss von Aufenthaltszeit und Biofiltration<br />
durch Daphnien auf die Steuerung der Phytoplanktonentwicklung: Was inzwischen unter<br />
dem Begriff „Biomanipulation“ als ein wichtiges Anwendungsgebiet in der Ökotechnologie von<br />
aquatischen Systemen verstanden wird, beschrieb Dietrich Uhlmann damals schon als „Daphnien-<br />
Klarwasserstadium“. Die Ergebnisse fanden weitere experimentelle Bestätigung und Vertiefung in<br />
Labor-Ökosystemen mit der bedeutsamen Feststellung, dass der Community – Stoffwechsel relativ<br />
konstant ist, jedoch die Struktur der Organismengemeinschaft und die Dominanz der Arten sehr<br />
variieren kann.<br />
Im Jahr 1967 erhielt Dietrich Uhlmann den Ruf für den Lehrstuhl Hydrobiologie am gleichnamigen<br />
Institut der Technischen Universität Dresden, dessen Leiter er bis zum Jahre 1995 war. In dieser<br />
Zeit bildete er Generationen von Hydrobiologen mit einer deutlichen Hinwendung zur angewandten<br />
Hydrobiologie aus, wodurch die Dresdener Hydrobiologenschule ein besonderes Profil erlangte.<br />
Aber auch eine Vielzahl von Chemikern, Hydrologen und Ingenieuren im Wasserbereich brachte er<br />
mit hydrobiologischen Grundlagen, Untersuchungsmethoden und Bewertungen in Kontakt. In diesem<br />
Sinne hat er von Beginn seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an intensive und erfolgreiche<br />
Anstrengungen unternommen, interdisziplinär zwischen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zu<br />
vermitteln. Sehr viel Zeit und Kraft widmet er bis zum heutigen Tage der Ausbildung von Fachkräften<br />
und Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern im Rahmen des UNESO- Postgradualstudiums<br />
„Environmental Management of Developing Countries“. Er hielt zahlreiche Gastvorlesungen<br />
im Ausland. Seit 1971 ist Dietrich Uhlmann Ordentliches Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und leitete dort die<br />
Arbeitsgruppe „Limnologie von Talsperren“. Dietrich Uhlmann war maßgeblich an Aufbau und<br />
Entwicklung der heutigen Ökologischen Station Neunzehnhain im Erzgebirge beteiligt. Mit mehr als<br />
150 Publikationen auf den Gebieten der Abwasserbiologie, der Limnologie von Talsperren, der Eutrophierung<br />
und Sanierung von Gewässern und auf anderen Gebieten der angewandten Gewässerforschung<br />
sowie mit seinem in deutscher und englischer Sprache erschienenem Lehrbuch der<br />
Technischen Hydrobiologie hat er ein hohes nationales und internationales Ansehen erlangt. Er<br />
trug als einer der Koordinatoren des BMFT-Verbundvorhabens "Stehende Gewässer" von 1993 bis<br />
1998 maßgeblich zum Gelingen des Vorhabens und dazu bei, dass viele junge ebenso wie profilierte<br />
Limnologen der neuen Bundesländer in die bundesdeutsche Forschungslandschaft integriert<br />
wurden. Große Verdienste erwarb sich unser Ehrenmitglied als Mitherausgeber der Internationalen<br />
Revue der gesamten Hydrobiologie. Trotz der relativen wissenschaftlichen Isolation in der DDR<br />
gelang es ihm, die wissenschaftlichen Kontakte auf dem Gebiet der Wasserforschung über diese<br />
Herausgeberschaft und durch sein anerkanntes Engagement in internationalen Gremien zu entwickeln.<br />
Dazu gehören die Tätigkeiten als nationaler Korrespondent des wissenschaftlichen Komitees<br />
zu Umweltproblemen (SCOPE), als Mitglied des Internationalen Rates der wissenschaftlichen<br />
Vereinigungen (ISCU) sowie des Nationalkomitees des Internationalen Hydrologischen Programms<br />
(IHP) und im Programm Man and Biosphere (MAB). Für zwei Wahlperioden (1987 bis<br />
1992) war Dietrich Uhlmann Vizepräsident der Internationalen Vereinigung für theoretische und angewandte<br />
Limnologie (IVL) / International Association of Theoretical and Applied Limnology (SIL).<br />
Für seine grundlegenden Arbeiten über die Limnologie von Abwasserteichen und Stauseen, über<br />
die Biologie und Steuerung von eutrophierten und belasteten Ökosystemen und anderen Gebieten<br />
der angewandten Limnologie erhielt er 1987 die höchste Auszeichnung der SIL, die Thienemann –<br />
Naumann - Gedenkmedaille. Darüber hinaus wurde er 1989 mit der Caspar Friedrich-Wolff-Medaille<br />
der Biologischen Gesellschaft der DDR und 1991 mit der Kolkwitz-Plakette des WaBoLu -<br />
Institutes des Umweltbundesamtes geehrt.<br />
Auch heute ist sein Arbeitsplatz in der TU Dresden nicht verwaist. Noch immer werden seine fachliche<br />
Kompetenz und Expertise in vielen Gremien und als Gutachter sehr geschätzt. Kollegen und<br />
Schüler Dietrich Uhlmanns achten ihn vor allem wegen seiner angenehm bescheidenen Art, seiner<br />
Kunst zu motivieren, seiner Gradlinigkeit und seines universellen Wissens.<br />
Im Namen seiner Schüler und Kollegen<br />
Brigitte Nixdorf, Michael Hupfer und Lothar Paul
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Dankesworte und Kommentar<br />
anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft durch die <strong>DGL</strong> am 30.09.03<br />
Dietrich Uhlmann:<br />
Ich empfinde diese Auszeichnung als eine außerordentlich große Ehre, muss auch erwähnen, das<br />
ich mir nunmehr fast schon wie ein Geist aus der Vergangenheit der Limnologie vorkomme. Aus<br />
beiden Gründen fühle ich mich dazu verpflichtet, etwas über meinen wissenschaftlichen Werdegang<br />
zu berichten.<br />
Ich war bereits 1955 beim Treffen der deutschen Limnologen im neu errichteten Institut für Binnenfischerei<br />
der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (der DDR) in Berlin- Friedrichshagen<br />
am Müggelsee dabei. Damals reisten H. J. Elster und Frau mit einem Motorroller an, und die meisten<br />
„Ost-Teilnehmer“ bestaunten das großartige Fahrzeug. Die nächste gesamtdeutsche Limnologentagung<br />
fand (nach dem SIL Kongreß 1956 in Finnland) erst im Herbst 1957 statt, und zwar in<br />
Krefeld-Hülserberg. Die dortige Limnologische Station Niederrhein stand unter der Leitung von H.<br />
W. Schmidt-Ries. An der Organisation der Tagung (der sich eine zweitägige Exkursion zum Laacher<br />
See und an die Eifelmaare anschloss) waren V. Herbst und K. Seidel maßgeblich beteiligt.<br />
Frau Seidel ging bald darauf nach Plön und war dort noch als Mitarbeiterin Thienemanns tätig. Zu<br />
den besonders aktiven Teilnehmern der Limnologentagung 1957 gehörten (nach meinem subjektiven<br />
Eindruck) H. Caspers (Hamburg), J. Illies (Schlitz) und T. Schräder (Jena). Letzterem gelang<br />
es bald darauf, bei der Berliner Akademie der Wissenschaften im Zusammenhang mit dem Bau<br />
eines Versuchs-Atomkraftwerkes am Stechlinsee die Gründung des limnologischen Laboratoriums<br />
Neuglobsow zu erwirken. Für dieses Laboratorium, jetzt Bestandteil des IGB Berlin, wurde 2003<br />
ein großzügig ausgestatteter Neubau eingeweiht.<br />
Im deutschsprachigen Raum (Wien und Salzburg) fand auch der SIL-Kongress 1959 statt, auf dem<br />
sich mir u.a. F. Ruttner und I. Findenegg eindrucksvoll in Erinnerung brachten. Die letzte gesamtdeutsche<br />
Limnologentagung war, wenn ich mich recht erinnere, 1960 in Hamburg.<br />
Im gleichen Jahr interessierte sich das Biologische Institut des Bitterfelder Chemiekombinates aus<br />
kaum noch nachvollziehbaren Gründen für die Kultivierung von Scirpus lacustris in (neutralen) Tagebaurestseen,<br />
und Uhlmann wurde dazu eingeladen, mit nach Plön zu fahren, von wo Frau<br />
Seidel für die Besichtigung einiger Restseen des Braunkohlentagebaues abgeholt wurde. Mit der<br />
Vorbereitung und dem Bauablauf des Plöner Instituts-Neubaus war vor allem W. Ohle befasst, den<br />
ich zu meinen langjährigen Förderern rechne. Ohle publizierte einige meiner wesentlichsten Arbeiten<br />
im „Archiv für Hydrobiologie“ und war an deren Inhalt sehr interessiert. Ohle war seit seiner<br />
Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion mit S. I. Kusnezow befreundet, dessen Buch „Die Rolle<br />
der Mikroorganismen im Stoffkreislauf der Seen“ (VEB Deutscher <strong>Verlag</strong> der Wissenschaften, Berlin<br />
1959) erheblichen Einfluss auf mein naturwissenschaftliches Weltbild nahm. Dieses war auch<br />
schon viel früher durch „Ereignisse am Rande“ mitbestimmt worden, z.B. dadurch, dass ich als<br />
Student zweimal auf Fischereifahrzeugen über weite Strecken (nördliche Nordsee bzw. Barentssee)<br />
mitreisen durfte, um aus dem Beifang Kursmaterial für das Zoologische Institut Leipzig zu besorgen.<br />
Bei dieser Gelegenheit konnten auch Proben für einen Phytoplankton-Längsschnitt zwischen<br />
Ostsee und Nordmeer entnommen werden.<br />
Ich gehöre dem Diplomjahrgang 1953 an. Das sind exakt 50 Jahre vor der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />
der <strong>DGL</strong>. Meine akademischen Lehrer an der Universität Leipzig waren W.<br />
Rammner, ein Schüler von R. Woltereck und E. Wagler, die sein Interesse u.a. auf die planktischen<br />
Cladoceren gelenkt hatten, und nach Rammners frühem Tod, A. Wetzel. Mit seinen früheren<br />
Schülern H. J. Elster und H. Liebmann teilte Wetzel das besondere Interesse an der Hydrobiologie.<br />
Er war 1945 „in den Westen“ gegangen, hatte in Langenargen gearbeitet und 1952 einen Ruf als<br />
Professor für Zoologie an die Universität Leipzig angenommen. Wetzel hing sehr an seinem Haus<br />
in Hohenstein-Ernstthal mit Fernblick bis zum Kamm des Erzgebirges. Meine Diplomarbeit, noch<br />
von Rammner betreut, befasste sich mit der natürlichen Nahrung von Daphnia magna und D.<br />
pulex. Dabei sollte versucht werden, die Püttersche Theorie (Ernährung hauptsächlich von gelösten<br />
organischen Stoffen) zu widerlegen, was auch gelang. Die Daphnien erreichten in abwasserbelasteten<br />
Dorfteichen Individuendichten bis ca. 1000/l und zeigten sich in der Lage, das<br />
Wasser klarzufiltrieren. Der gleiche Effekt konnte auch im Laborversuch mit Nano-Phytoplanktern<br />
oder mit Bakterien aus Abwasser-Einleitungen nachgewiesen werden (bei spezifischen Wachs-<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
tumsraten der Daphnien bis über 0,2 pro Tag). Dieser Effekt wurde in meiner ersten diesbezüglichen<br />
Publikation (Verh. Internat. Vereinig. Limnol. 13, 1958, 617-623 ) als „Klarwasserstadium“<br />
bezeichnet. Die in diesem Zusammenhang erforderliche Direktzählung der Bakterien auf dem<br />
Objektträger (mit einer selbst geätzten 1 cm 2 -Fläche) wurde zunächst mit im Vakuum bei 60°C<br />
eingeengten formolfixierten Wasserproben nach einer Karbolerythrosin-Färbung durchgeführt, bald<br />
darauf auf den mittlerweile von Sartorius produzierten Membranfiltern Tb2 (zum Nachweis von<br />
Tbc-Erregern). Deren Eignung für die Zählung von Wasserbakterien war kurz zuvor von H.<br />
Jannasch bestätigt worden, der damals noch nicht in Woods Hole, sondern an der limnologischen<br />
Flußstation Freudenthal an der Werra arbeitete.<br />
H.- J. Elster verfolgte, obwohl damals alles im Banne der seit 1952 möglichen Messung der planktischen<br />
Primärproduktion mittels 14 C-Markierung stand, die Arbeiten über die Filterwirkung der<br />
Daphnien in Dorfteichen mit großem Interesse und gab später dem damaligen Doktoranden W.<br />
Lampert die Aufgabe, den jahreszeitlichen Plankton-Massenwechsel im Bodensee zu untersuchen,<br />
und zwar mit der Zielstellung, auch dort nach einem „Klarwasserstadium“ Ausschau zu halten.<br />
Diese Aufgabe wurde bekanntlich sehr erfolgreich gelöst.<br />
Meine Dissertation („Die biologische Selbstreinigung in Abwasserteichen“, 1957) wurde von A.<br />
Wetzel betreut, ebenso die Untersuchungen für eine Habilitationsschrift („Limnologie extrem nährstoffreicher<br />
Flachgewässer“, 1964). Ich war nach dem Diplom zunächst als Assistent von Wetzel<br />
am Zoologischen Institut angestellt, danach wurde mir die Leitung der angegliederten „Abteilung<br />
für Trink-, Brauch- und Abwasserbiologie“ übertragen. In der Forschung befasste ich mich damals<br />
u.a. mit dem Einfluss von Planktonorganismen auf ihr Milieu. So konnte in „Mini-Planktontürmen“<br />
(oben schwach geheizt, unten gekühlt) gezeigt werden, daß Daphnienschwärme Homothermie<br />
erzeugten, während sich in der Kontrolle eine sehr scharfe thermische Schichtung ausbildete (Int.<br />
Rev. Hydrobiol. 46 (1961), 115-129). Anschließend beschäftigte ich mich u.a. mit dem Einfluss der<br />
Verweilzeit des Wassers auf das Phytoplanktonwachstum. Die neu erkannte Bedeutung der Verlustprozesse<br />
(neben dem Gefressenwerden noch vor allem Ausdünnung und Sedimentation) verschaffte<br />
mir 1970 die Chance, an einem Symposium „Wax and wane of phytoplankton populations“<br />
in Ambleside teilnehmen und dort u.a. mit J. W. G. Lund und C.S Reynolds diskutieren zu können.<br />
Ich wurde in Leipzig 1966 zum Dozenten berufen und 1968 nach Dresden als Professor und Leiter<br />
des „Bereichs Hydrobiologie“ der neu gegründeten „Sektion Wasserwesen“ an der Fakultät Bau-,<br />
Wasser-, Forstwesen der Technischen Universität. Für die Ausbildung von Diplombiologen im<br />
Fach Hydrobiologie standen (einschl. der Diplomarbeit) drei volle Studienjahre zur Verfügung, das<br />
Grundstudium Biologie der späteren Dresdener Absolventen wurde in Berlin, Leipzig oder Rostock<br />
absolviert. Als ebenso wichtig wie die Fachausbildung für Biologen (auch in nicht-biologischen<br />
Fächern!) erwiesen sich in Dresden hydrobiologische Vorlesungen und Kurse für Studierende der<br />
Wasserwirtschaft und des Wasserbaues (Grundstudium: Bauingenieurwesen), der Hydrologie (mit<br />
eigenem Grundstudium) sowie der Spezialisierungsrichtung Wasserchemie. Die Interdisziplinarität<br />
der Sektion Wasserwesen schuf ein günstiges Klima für die Entwicklung mathematischer Modelle<br />
von Stoffumsetzungen in Gewässer-Ökosystemen und wasserwirtschaftlichen Anlagen, z. B. Abwasserteichen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden auch grundsätzliche Probleme der Maßstabsübertragung<br />
aus biologischen Labormodellen in den großtechnischen bzw. den Gewässer-Maßstab<br />
bearbeitet.<br />
Seit 1971 bin ich Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW), und von 1978<br />
bis 2000 hatte ich die Leitung des SAW-Langfrist-Forschungsvorhabens „Limnologie von Talsperren“.<br />
Ich befasste mich u.a. mit der Leistungsfähigkeit künstlicher Gewässer als Reaktoren, der Abschätzung<br />
der Obergrenze der in Gewässern möglichen Phytoplanktonproduktion (gemeinsam mit<br />
H. Baumert), mit der Seen- Eutrophierung, den Belastbarkeitsgrenzen und den Möglichkeiten einer<br />
Regenerierung von geschädigten Gewässern. In diesem Zusammenhang wurden auch Stabilitäts-<br />
Probleme von eutrophen Flachgewässern einschl. Mehrfach-Stabilität bearbeitet (Developments in<br />
Hydrobiology 2 (1980), 235-247). In den letzten 18 Jahren beschäftigte ich mich u.a. mit der Gütebewirtschaftung<br />
von Standgewässern in warmen Klimaten und mit Sedimenten von Talsperren.<br />
Zu meinen langjährigen Förderern gehören außer den bereits Genannten (und neben weiteren)<br />
auch R.A. Vollenweider, H. Löffler, R. G. Wetzel, A. Duncan und A. Hillbricht-Ilkowska. Ich war (vor<br />
1990) über zwei Wahlperioden einer der beiden Vizepräsidenten der International Association of<br />
Limnology (SIL), über fast 3 Jahrzehnte einer der Herausgeber der „International Review of Hydrobiology“<br />
und erhielt 1987 die höchste Auszeichnung der SIL, die Naumann-Thienemann-Medaille,<br />
verliehen.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Buchveröffentlichungen:<br />
Uhlmann, D. (1978) : Hydrobiologie. Ein Grundriß für Ingenieure und Naturwissenschaftler. VEB G.<br />
Fischer <strong>Verlag</strong> Jena u. G. Fischer <strong>Verlag</strong> Stuttgart. 2.Aufl. 1982, 3.Aufl. 1988<br />
Uhlmann, D. (1980): Hydrobiology. A Text for Engineers and Scientists. John Wiley & Sons. Chichester,<br />
New York, Brisbane, Toronto<br />
Busch, K.-F., Uhlmann, D., Weise, G. (Hrsg.,1983): Ingenieurökologie. VEB G. Fischer <strong>Verlag</strong> Jena.<br />
2. Aufl. 1989<br />
S.-O.Ryding, S. O., Rast, W. (Edit., with the Assistance of D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyody,<br />
1989): The control of Eutrophication of Lakes and Reservoirs" Publ. by UNESCO and the Parthenon<br />
Publ. Group Paris<br />
Ryding, S. O., Rast, W. (Editores, con la colaboracion de D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyodi,<br />
1992): El control de la Eutrophicacion en lagos y pantanos. Edic. Piramide, Madrid<br />
Ryding, S. O., Rast, W. (Direction, avec la colloboration des D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyodi,<br />
1994): Le controle de´l eutrophisation des lacs et des reservoirs. Masson Paris, UNESCO Paris<br />
Uhlmann, D., Horn, W. (2001): Hydrobiologie der Binnengewässer. Ein Grundriß für Ingenieure<br />
und Naturwissenschaftler. UTB 2206. <strong>Verlag</strong> Eugen Ulmer Stuttgart<br />
Kurz vor der Drucklegung: Röske, I., Uhlmann, D.: Biologie der Wasser- und Abwasserbehandlung.<br />
<strong>Verlag</strong> Eugen Ulmer Stuttgart<br />
Laudatio anlässlich des 80. Geburtstages von Dr. Hermann<br />
Heynig<br />
Anlässlich seines 80. Geburtstages sollen die Leistungen des Algologen und Limnologen Dr. rer.<br />
nat. Hermann Heynig gewürdigt werden. Besonders seine Arbeiten über planktische Algen und<br />
Bakterien und die Beiträge zur Hydrobiologie von Talsperren haben eine große Bedeutung für die<br />
Limnologie.<br />
Hermann Heynig wurde am 27. Januar 1924 in Annaberg im Erzgebirge geboren. Nach dem<br />
Schulbesuch in seiner Heimatstadt, wo er 1942 die Abiturprüfung bestand, begann er an den Universitäten<br />
Leipzig und Jena ein Biologiestudium, das er aber 1944 durch Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft<br />
abbrechen musste. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war Hermann<br />
Heynig von 1946 bis 1953 als so genannter „Neulehrer” und Fachlehrer für Biologie und<br />
Chemie in Annaberg tätig. Erst 1953 konnte er das Biologiestudium an der Martin-Luther-Universität<br />
in Halle (Saale) mit dem Hauptfach Botanik wieder aufnehmen und 1956 als Diplombiologe<br />
abschließen. 1963 wurde er mit seiner Dissertation über Untersuchungen zur Limnologie und Hygiene<br />
zweier kleiner Harztalsperren als Externer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
zum Dr. rer. nat. promoviert.<br />
Von 1956 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand war Hermann Heynig als Hydrobiologe im<br />
Fachgebiet Wasserhygiene am Bezirks-Hygieneinstitut in Halle (Saale) tätig.<br />
Der Jubilar gehört zu den besten Kennern der Mikroalgenflora von Ostdeutschland und ist ein sehr<br />
erfahrener Fachmann der angewandten Hydrobiologie. Zeugnis dafür sind über 80 Veröffentlichungen<br />
in wissenschaftlichen Zeitschriften zu den Themenbereichen Phytoplankton, Eutrophierung<br />
der Gewässer, Methoden der Hydrobiologie und hygienische Wasseruntersuchungen. Mehrere<br />
Taxa-Neubeschreibungen und Neukombinationen wurden von ihm vorgenommen. Auf sehr genaues<br />
mikroskopisches Beobachten und das Zeichnen der Mikroorganismen legte er besonders<br />
großen Wert, denn „... nur was man gezeichnet hat, hat man auch richtig verstanden.“ Hermann<br />
Heynig ist auch Autor wichtiger Arbeiten über Gewässerbakterien und über bakteriologischhygienische<br />
Wasseruntersuchungen.<br />
Von 1976 bis 1999 war der Jubilar Mitherausgeber von 17 Bänden bzw. Teilbänden der Neubearbeitung<br />
der „Süßwasserflora von Mitteleuropa”.. 1978 leistete Hermann Heynig mit der sprachli-<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
chen und fachlichen Durchsicht des Manuskriptes von H. Ettl des „Grundrisses der allgemeinen Algologie“<br />
(Gustav Fischer <strong>Verlag</strong> 1980) einen wichtigen Beitrag. Er stand und steht mit vielen in-<br />
und ausländischen Kollegen in Verbindung. So wurden von W. Schönborn die Protozoe Difflugia<br />
heynigi (Rhizopoda, Testacea) und von L. Krienitz die Grünalge Amphikrikos heynigii (Chlorococcales)<br />
zu Ehren von ihm benannt.<br />
Neben seiner umfangreichen Publikationstätigkeit teilte Hermann Heynig vielen interessierten<br />
Fachkollegen die Kenntnisse seines umfangreichen Wissens mit, und auch im Ruhestand gab es<br />
für ihn kein Nachlassen in seinen vielfältigen Forschungs- und Publikationsaktivitäten. So entstanden<br />
Arbeiten über das Plankton von Klein- und Parkgewässern, die Planktologischen Notizen und<br />
Beiträge zur Kenntnis des Süßen Sees bei Halle (Saale) und zu seinem Plankton sowie zum<br />
Plankton des Helme-Stausees.<br />
Alle Freunde und Kollegen wünschen dem Jubilar noch viele Jahre bei bester Gesundheit und für<br />
sich die wertvolle Unterstützung dieses erfahrenen Wissenschaftlers.<br />
Dr. Lothar Täuscher, Seddiner See/Berlin<br />
Runde Geburtstage<br />
Wir gratulieren allen Jubilaren herzlich!<br />
60 Jahre am: 16. 02. 44 Dr. Michael Schirmer<br />
06. 03. 44 Dr. Jürgen Hevers<br />
09. 03. 44 Dipl. Ing. Ingo Birkholz<br />
09. 04. 44 Dr. Andreas Nicklisch<br />
20. 04. 44 Dr. sc. na Urs Uehlinger<br />
25. 04. 44 Prof. Dr. Wilfried Wichard<br />
08. 05. 44 Dr. Peter Winde<br />
02. 07. 44 Dipl.-Biol. Frank Eiseler<br />
30. 09. 44 Dipl.-Biol. Helmut Schwab<br />
05. 10. 44 Dr. Reinhard Heerkloß<br />
20. 10. 44 Prof. Dr. Albrecht Gnauck<br />
11. 12. 44 Prof. Dr. Walter Geller<br />
65 Jahre am: 08. 07. 39 Dr. Eckhard Hollan<br />
16. 08. 39 Dr. Jürgen Clasen<br />
15. 09. 39 Dr. Helmut Müller<br />
13. 11. 39 Dr. Dieter Müller<br />
70 Jahre am: 14. 01. 34 Prof. Dr. Klaus Böttger<br />
03. 02. 34 Dr. habil. Wilfried Schönborn<br />
17. 04. 34 Dr. Horst Ziemann<br />
03. 10. 34 Dr. Erik Mauch<br />
11. 12. 34 Dr. Margrit Vöge<br />
80 Jahre und älter:<br />
81 01. 04. 23 Prof. Dr. Jürgen Overbeck<br />
82 09. 10. 22 Prof. Dr. Kurt Lillelund<br />
92 19. 07. 12 Dr. Walter Koste<br />
98 15. 05. 06 Dr. Gerhard Hutter
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Leider können wir den Mitgliedern anliegender alphabetisch sortierter Liste keine Geburtstagsglückwünsche<br />
übermitteln, da deren Geburtstage nicht in der Geschäftsstelle vorliegen. Bitten<br />
geben Sie deshalb Ihre Geburtsdaten per Email an die Geschäftsstelle weiter:<br />
Geschaeftstelle@dgl-ev.de<br />
Abée, Eva; Ahrens, Birgit; Alles, Erich; Almus, Ulrike; Almut, Gerhardt; Arndt, Hartmut; Arnold, Ute; Becker,<br />
Christine; Berger, Torsten; Dax, Karsten; Dokulil, Martin; Dreger, Frank; Dünne, Matthias; Eggers, Thomas<br />
Ols; Eickhoff, René; Engels, Katharina; Eulner, Bianca; Fassnacht, Barbara Lena; Fiedel, Stefan; Franek,<br />
Detlef; Freyhof, Jörg; Frimmel, Fritz H.; Garstecki, Tobias; Gerhardt, Volkmar; Gohr, Friedemann; Gonser,<br />
Tom; Goos, Cornelia; Görtz, Michael; Güde, Hans; Haase, Peter; Hahn, Hans Jürgen; Haidekker, Alexandra;<br />
Hauff-Tischendorf, Margit; Hemmer, Nessim; Hempel, Sabine; Hürlimann, Joachim; Ikbal, Meral Irmgard;<br />
Jax, Kurt; Jungbluth, Jürgen H.; Kail, Jochem; Karbe, Ludwig; Kaschek, Norbert; Knotz, Susanna; Kraemer,<br />
Susanne; Kruspe, Rainer; Küster, Claudia; Küster, Anette; Leichtfried, Maria; Lorenz, Armin; Maier,<br />
Christoph; Maxion, Christine; Müller, Thomas; Nemrava, Erika; Pantel, Stefan; Potel, Steffen; Prast, Mario;<br />
Ratte, H.T.; Reck-Mieth, Edith; Regel, Claudia; Rubsamen, Christof; Rustige, Karl-Heinz; Schiller, Wolfgang;<br />
Schmalz, Wolfgang; Schmidt, H.-H.; Schreiber, Ralf; Schumann, Rhena; Schwarzer, Arno; Sehmer, Arnold;<br />
Seifert, Kurt; Steinmetz, Heidrun; Stelling, André; Stelzer, Doris; Stief, Peter; Sures, Bernd; Vaupel-<br />
Steinbach, Martina; Volpers, Barbara; Weiß, Klaus; Welker, Martin; Wendlandt, Erhard; Wenikajtys, Marta;<br />
Widdig, Thomas; Zeidler, Alexandra;<br />
Nitrat aus Klärwerksabläufen und Phosphorfestlegung in<br />
Sedimenten: Auftakt zu einer <strong>DGL</strong>-Diskussion<br />
I. Chorus, J. Benndorf und H. Behrend<br />
Für die Jahrestagung der <strong>DGL</strong> im Herbst <strong>2004</strong> wird als Themenblock mit etwas provokantem Titel<br />
die Frage nach Sinn und Unsinn der Denitrifizierung von Klärwerksabläufen gestellt.<br />
Generell kann man feststellen, dass die auf dem Prinzip der Emissionsminderung beruhende<br />
Strategie der Reduzierung der Gewässerbelastung in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland<br />
äußerst erfolgreich war. Dies trifft insbesondere für die Einträge aus Kläranlagen zu und fand auch<br />
seinen Niederschlag in der EU-Abwasserrichtlinie.<br />
Dementsprechend wurden im letzten Jahrzehnt mit erheblichem Aufwand in den meisten größeren<br />
deutschen Klärwerken Behandlungsstufen für eine weitergehende Stickstoff- und Phosphorelimination<br />
installiert. Ziel der Reduktion der punktuellen Phosphoreinträge war vorwiegend die Verminderung<br />
der Eutrophierungserscheinungen in den Binnengewässer und auch der Phosphorfrachten<br />
in die Meere. Die Verminderung der Stickstoffeinträge ist dagegen vorwiegend für die Küstengewässer<br />
und Meere notwendig, da dort für viele Bereiche Stickstoff als limitierender Faktor für das<br />
Planktonwachstum gilt. Als Ziel der EU Abwasserrichtlinie kann darüber hinaus in manchen Ländern<br />
auch der Schutz von Oberflächenwasser für die Trinkwassergewinnung gelten. Schließlich<br />
werden auch Vorteile bei der Verfahrensführung der Abwasserbehandlung im Klärwerk als Grund<br />
für die Installation der Denitrifikationsstufe angeführt (pH-Wert Stabilisierung; Energieeinsparung).<br />
Aufgrund der hohen Anteile von diffusen Stickstoffeinträgen an den Frachten der Flüsse sind die<br />
durch Senkung der punktuellen Einträge erreichten Verminderungen der Frachten aber generell<br />
geringer als für Phosphor, so dass in keinem deutschen Flusssystem bisher die für die Nordsee<br />
geforderte Reduktion der Einträge um 50% erreicht wurde.<br />
Eine differenzierte regionale Betrachtung zeigt jedoch, dass insbesondere in den relativ trockenen<br />
und lockergesteinsgestimmten Gebieten des Nordostdeutschen Flachlandes die diffusen Einträge<br />
von Stickstoff und insbesondere Nitrat infolge sehr hoher Denitrifikationsraten in der ungesättigten<br />
Zone und im Grundwasser gering sind. Für die in diesen Gebieten liegenden eutrophen Gewässer<br />
(insbesondere Seen) reichen die aus diffusen Quellen stammenden Nitrateinträge nicht aus, um<br />
maßgeblich zur Oxidation von Gewässersedimenten beizutragen und damit die Freisetzung von<br />
Phosphor aus diesen Sedimenten zu reduzieren und zu verhindern. Für einige dieser Gewässer<br />
haben die zusätzlichen Nitrateinträge aus Kläranlagen mit einer Nitrifikationsstufe dazu geführt,<br />
dass in den letzten 10 bis 20 Jahren die Rücklösung von Phosphor wahrscheinlich deutlich geringer<br />
war als vorher. Mit der weitergehenden Denitrifikation in den großen Kläranlagen werden diese<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Nitrateinträge jedoch reduziert. Im Zusammenhang mit dem hohen Denitrifikationspotenzial der<br />
Gewässer selbst werden Zustände mit einer nahezu vollständigen Reduzierung des Nitrats und<br />
erhöhten P-Rücklösungen im Sediment wieder häufiger.<br />
Inzwischen wird durch eine zunehmende Anzahl von Ergebnissen aus verschiedenen eutrophen<br />
Gewässern immer deutlicher, dass Nitrateinträge aus Klärwerksabläufen maßgeblich zur Oxidation<br />
von Gewässersedimenten beitragen und somit die Freisetzung von Phosphat aus den Sedimenten<br />
reduzieren oder verhindern. Ggf. erfolgt die Denitrifikation von Klärwerksabläufen im Gewässer<br />
sehr weitgehend, so dass sie in manchen Situationen als Verfahrensschritt in der Abwasseraufbereitung<br />
überflüssig scheint (sie verursacht auf jeden Fall erhebliche zusätzliche Kosten, die sich<br />
in den Abwassergebühren niederschlagen). In manchen Gewässern scheint die Einführung der<br />
Denitrifikation im Klärwerk gar eine verstärkte Rücklösung von Phosphor aus Sedimenten auszulösen,<br />
wenn das Oxidationspotential durch Nitrat ausbleibt. Der diesem Sachverhalt zugrunde<br />
liegende Mechanismus ist seit vielen Jahrzehnten bekannt, wurde in Einzelfällen auch bei der<br />
Seenrestaurierung angewandt, aber von der Abwassergesetzgebung nicht aufgegriffen.<br />
In diesem Spannungsfeld stellt sich die Frage, ob die Denitrifizierung im Klärwerk in jedem Falle<br />
zum Umweltschutz beiträgt, oder ob eine zumindest zeitlich begrenzte flexiblere gesetzliche Herangehensweise<br />
zielführender wäre. In ihrer derzeitigen Fassung fordert die EU-Abwasserrichtlinie<br />
pauschal die Denitrifikation für alle Klärwerke, die Abwasser von > 50.000 Einwohnergleichwerten<br />
aufbereiten. Ausnahmeregelungen sind nicht möglich.<br />
Denkbar wäre z.B. die gesetzliche Vorgabe der Denitrifizierung von einer Bewertung des Nitratumsatzes<br />
und der Phosphorbelastung im jeweiligen Gewässerökosystem abhängig zu machen oder<br />
zumindest auf dieser Grundlage im bestehenden EU-Recht Ausnahmegenehmigungen zu ermöglichen.<br />
Stellt sich diese Frage überhaupt noch, nachdem die Umsetzung der EU Richtlinie weitgehend<br />
vollzogen, d.h. die Denitrifikationsstufen weitgehend gebaut sind? Die Weiterentwicklung von EU-<br />
Richtlinien erfordert in der Regel viele Jahre Arbeit. Sie beginnt in diesem Falle mit der Zusammenstellung,<br />
Auswertung und Bewertung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes. Bis eine Neufassung<br />
der EU-Richtlinie vorliegt und diese in nationales Recht umgesetzt ist, werden die Denitrifikationsanlagen<br />
wahrscheinlich abgeschrieben und Investitionen für deren Erneuerung fällig sein.<br />
Unnötige Denitrifikation kostet Energie und Geld, und in vielen Gewässern wird das Oxidationspotential<br />
des Nitrats gebraucht.<br />
Dabei muss man jedoch unterscheiden, ob diese Gewässer bereits unter natürlichen Bedingungen<br />
einen eutrophen Zustand aufweisen können oder dieser vor allem durch zu hohe anthropogene P-<br />
Einträge verursacht ist. Während man im ersten Fall diese Zustand akzeptieren sollte, muss man<br />
sich im zweiten Fall fragen, ob nicht ein besseres Nährstoffmanagement zu einer deutlichen Verminderung<br />
von Eutrophierungserscheinungen führen würde. Höhere Nitrateinträge bei gleichzeitig<br />
noch über die EU-Abwasserrahmenrichtlinie hinausgehenden P-Eliminierungen würden die Eutrophierungserscheinungen<br />
wahrscheinlich schneller und stärker zurückdrängen.<br />
Die Frage stellt sich also durchaus weiterhin, und es ist wünschenswert, dass es uns als <strong>DGL</strong><br />
gelingt, die wissenschaftliche Grundlage für die Weiterentwicklung dieses Bereichs der Abwassergesetzgebung<br />
zusammenzutragen.<br />
Zu klären wären u.a. folgende Fragen:<br />
1. Kann im Gewässer die Denitrifizierung (ganzjährig?) hinreichend weitgehend erfolgen, um<br />
erhöhte Frachten in den Küstengewässern auszuschließen?<br />
2. Sind erhöhte Nitratfrachten für die Küstengewässer wirklich negativ zu bewerten oder wirkt<br />
sich das Oxidationspotential des Nitrats nicht auch dort positiv aus, insbesondere dann,<br />
wenn die P-Limitation der Eutrophierung verstärkt wird?<br />
3. Ist in den Küstengewässern tatsächlich der Stickstoff der limitierende Faktor oder nicht<br />
auch Phosphor?
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
4. In welchen Gebieten dominieren die Nitrateinträge aus Kläranlagen die gesamten Nitrat<br />
bzw. Stickstoffeinträge, welche Veränderungen der Eintragsituation haben sich durch die<br />
weitergehende Denitrifikation in den KKA ergeben?<br />
5. In welche Gewässern könnte durch höhere Nitrateinträge die Rücklösung von Phosphor<br />
und damit ein mögliches höheres Phytoplanktonwachstum vermieden werden?<br />
Ziel dieses Themenblocks auf der <strong>DGL</strong> Jahrestagung ist es, Fallbeispiele zusammenzutragen,<br />
die diese Fragen erhellen und Kriterien dafür zu diskutieren, unter welchen Umständen Nitrat aus<br />
Abwasser im Gewässer erwünscht sein könnte. Ggf. gelingt es in der Diskussion, eine ersten Bewertung<br />
der Möglichkeiten einer kontrollierten Nutzung von Nitrat aus Abwässern zur Sedimentoxidation<br />
zu erarbeiten. Daher soll die Diskussion möglichst gut strukturiert werden.<br />
Bei Ihrer Anmeldung von Vorträgen zu diesen Fragen – insb. auch zu Fallbeispielen – bitten wir<br />
daher auch um formlose Nennung weiterer Diskussionspunkte, falls Ihnen in diesem Zusammenhang<br />
weitere wichtig erscheinen. Ferner sind Kurzbeiträge zu dieser Diskussion für die nächsten<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> erwünscht.<br />
Zusammenarbeit der „Europäischen limnologischen Vereine“<br />
Auf dem dritten „Symposium for European Freshwater Sciences (SEFS3) vom 13. – 17.7.2003 in<br />
Edinburgh setzten sich eine Reihe von Vertretern europäischer limnologischer Vereine zusammen,<br />
um über eine zukünftige Zusammenarbeit zu diskutieren und diese zu entwickeln.<br />
Am 28.3.2003 erhielten wir und die anderen beteiligten Europäischen Limnologischen Vereine folgende<br />
Email von Roger Sweeting, wo er auf einen Text von Alan Hildrew von Oktober 2003 zu „A<br />
European Committee of the Freshwater Biological Association“ hinweist und um Stellungnahme<br />
dazu bittet. Alan Hildrew hatte in diesem Text (siehe unten) die Ergebnisse der Diskussionen von<br />
Edinburgh zusammengefasst.<br />
Dear Colleague<br />
In April 2003 we conducted an e-mail exchange between the European Associations of Limnology<br />
and Freshwater Ecology. In July we held a meeting for Association representatives during the<br />
Symposium for European Freshwater Sciences (SEFS) in Edinburgh: subsequently Alan Hildrew<br />
led a discussion of all the SEFS participants to elicit their response to the setting up of a European<br />
Committee to pursue initiatives in limnology and freshwater ecology. The response was very favourable<br />
to the proposals contained in the attached document. In order to take these forward we need<br />
your comments, suggestions and support. I would be grateful if those of you who were at SEFS in<br />
Edinburgh can confirm that this document reflects the conclusions of the discussion and also that<br />
all of you provide feedback from your Association about its content. Please acknowledge that you<br />
have received it and let me know whether you or someone else will be responding (and when) from<br />
your Association.<br />
Many thanks<br />
Best wishes<br />
Roger Sweeting<br />
Seite 36
Seite 37<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Hier nun die Zusammenfassung der Ergebnisse von Edinburgh durch Alan Hildrew:<br />
A European Committee of the Freshwater Biological Association<br />
Introduction<br />
The justification for a Europe-wide organisation in our branch of science rests on a number of<br />
considerations:<br />
i) Much of the funding of freshwater environmental research in Europe comes from the EU, is<br />
done via multi-national networks, and has therefore increased international collaboration.<br />
ii) There is a perceived need for a European forum, of international standards of scientific<br />
excellence, at which young scientists can present their work, eventually approaching the<br />
quality of meetings of North American societies such as ASLO and NABS. Edinburgh 2003<br />
marked the third successful meeting of SEFS and clearly captured the imagination of a<br />
growing number of freshwater biologists in Europe. An organisation is needed to secure the<br />
future of these meetings.<br />
iii) A continent-wide organisation could provide other benefits of large scientific societies,<br />
including information exchange (through an electronic newsletter for instance), encouraging<br />
specialist groups, offering support and guidance to students, eventual provision of a journal,<br />
as well as others.<br />
iv) An independent, influential scientific voice is needed at a European level, to match the<br />
scale at which environmental legislation and funding is organised.<br />
Terms of reference<br />
To move towards such a European organisation, the resolution of those ‘national’ freshwater associations<br />
represented at SEFS 3 in Edinburgh was that a new Society was not necessary. It was<br />
agreed that the Freshwater Biological Association, which does not have an explicit 'national' name,<br />
could take the lead in constituting that committee, which would be open to willing partner<br />
associations.<br />
To begin, the FBA has produced these brief ‘terms of reference’ for that committee, which will be<br />
circulated, firstly among those partners present in Edinburgh and also among other European<br />
Associations and Societies.<br />
The Freshwater Biological Association will then issue invitations to form a European Committee,<br />
which is charged with encouraging cooperative initiatives among European nations, defined at the<br />
date of writing as those of the European Union and associated and candidate states.<br />
The functions will include taking measures to ensure the future of the Symposium for European<br />
Freshwater Sciences (SEFS) by soliciting bids from member countries to organise meetings,<br />
initially at two-year intervals.<br />
The Chair and Secretary of the Committee will be provided by FBA. FBA and other partner national<br />
societies or associations will each be invited to nominate one further member of the Committee.<br />
There will initially be two ‘meetings’ per year, one held by e-mail and one in person. In ‘SEFS<br />
years’ (presently alternate) the committee will meet at that time and venue, leaving one meeting<br />
every two years to be arranged elsewhere.<br />
Societies/Associations represented on the Committee will be responsible for their own costs of<br />
attendance.<br />
Other costs of particular European initiatives (eg newsletters, administrative costs, printing etc)<br />
borne by the FBA will be provided, either, by capitation from national associations in proportion to
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
the membership represented, or, if the national body chooses, through individual subscription of<br />
those persons wishing to join.<br />
Alan Hildrew October 2003<br />
Im Folgenden die Antwort der <strong>DGL</strong>:<br />
Dear Roger Sweeting,<br />
thank you for the activities for an European Committee to pursue initiatives in limnology and freshwater<br />
ecology. Hereby, the German Society of Limnology (<strong>DGL</strong>) provides a positive feedback<br />
about the content of the paper. We especially support the idea for a European forum of international<br />
standards and of scientific excellence, at which young scientists can present their work. SEFS<br />
will be the best platform for it.<br />
We agree that a new European Society is not necessary now but support the ideas of a Europewide<br />
organisation in future basing on the proposed measures like: information exchange, encouraging<br />
specialist groups and offering support and guidance to students. We support all the activities<br />
of FBA to coordinate cooperative initiatives among European nations.<br />
Please, nominate Ralf Köhler and Brigitte Nixdorf as members of the Committee or as responsible<br />
members of the <strong>DGL</strong>.<br />
Many thanks and kind regards<br />
Brigitte Nixdorf<br />
(President of the <strong>DGL</strong>)<br />
Berichte aus den Arbeitskreisen<br />
Arbeitskreis „Taxonomie für die Praxis“<br />
In <strong>2004</strong> gehen die Kurse in das 12. Jahr, man kann das wohl als Erfolg ansehen. Über die Jahre<br />
ist über den Einzelkurs hinaus ein echter Arbeitskreis entstanden; die Leute kennen sich, kommunizieren<br />
untereinander und sind oft durch persönliche Freundschaften verbunden - eine "community".<br />
Kurs 26 im März d.J. ist ausgebucht. Die Ausschreibung für den Kurs 27 im September (Malacostraca,<br />
Spongillidea, Bryozoa) geht diese Woche raus. Es ist die Wiederholung des sehr erfolgreichen<br />
(Thema, Didaktik) Kurses vom Herbst; dennoch sollte noch etwas Werbung sein, damit<br />
auch die Wiederholung ausgebucht ist.<br />
Übersicht über bisherige Bestimmungskurse des Arbeitskreises Taxonomie<br />
Nr Termin Ort Thema Referenten<br />
1 08/11-10-1993 Marburg Trichoptera, Plecoptera W. Bohle, P. Zwick<br />
2 24/26-06-1995 Gunzenhausen Zoo- und Phytoplankton D. Krause, E. Mauch<br />
3 19/21-05-1995 Langenargen Tubificidae G. Sauter<br />
4 08/10-09-1995 Bad Bevensen Mollusca R. Brinkmann<br />
5 10/12-041996 Bad Bevensen Tubificidae G. Sauter<br />
6 12/14-04-1996 Bad Bevensen Chironomidae-Larven C.-J. Otto<br />
7 14/16-03-1997 Bad Bevensen Simuliidae u. a. Diptera G. Seitz, A. Starck<br />
8 10/13-07-1997 Bad Bevensen Aquat. Moose +<br />
Makrophyten<br />
W. Haerdtle, G. Adam<br />
9 30-01/01-02-1998 Braunschweig Wassermilben R. Gerecke<br />
Seite 38
Seite 39<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
10 26/29-03-1998 Bad Bevensen Limoniidae u. a. Diptera H. Reusch, R. Wagner<br />
11 08/11-10-1998 Bad Bevensen Limoniidae u. a. Diptera H. Reusch, R. Wagner<br />
12 29/31-01-1999 Braunschweig Odonata-Larven C. Schütte, F. Suhling<br />
13 29-08/01-09-1999 Bad Bevensen aquat. Coleoptera R. Bellstedt, W.<br />
Sondermann<br />
14 01/04-09-1999 Bad Bevensen aquat. Coleoptera R. Bellstedt, W.<br />
Sondermann<br />
15 16/19-02-2000 Bad Bevensen Trichoptera-Larven W. Graf, J. Waringer<br />
16 03/07-10-2000 Bad Bevensen Hirudinea, Mollusca H. Nesemann, E. Colling<br />
17 07/11-10-2000 Bad Bevensen Hirudinea, Mollusca H. Nesemann, E. Colling<br />
18 13/16-03-2001 Bad Bevensen Trichoptera-Larven W. Graf, J. Waringer<br />
19 03/06-09-2001 Bad Bevensen Heteroptera, Coleoptera M. Hess, W. Sondermann<br />
20 03/06-04-2002 Bad Bevensen Chironomidae-Larven H. Moller Pillot, C.-J. Otto<br />
21 06/09-04-2002 Bad Bevensen Chironomidae-Larven H. Moller Pillot, C.-J. Otto<br />
22 25/28-09-2002 Bad Bevensen Ephemeroptera Larven A. Haybach, C.-J. Otto<br />
23 11/14-03-2003 Bad Bevensen Ephemeroptera Larven A. Haybach, C.-J. Otto<br />
24 06/09-09-2003 Bad Bevensen limnische Malacostraca A. Martens, T. O. Eggers,<br />
Spongillidae, Bryozoa K. Grabow<br />
25 21/23-07-2003 Roggenburg Makrophyten, Characeae C. Jorda, J. Domany<br />
26 16/19-03-<strong>2004</strong> Bad Bevensen Trichoptera-Imagines P. J. Neu, B. Robert<br />
27 24/27-09-<strong>2004</strong> Bad Bevensen limnische Malacostraca, A. Martens, T. O. Eggers,<br />
Spongillidae, Bryozoa K. Grabow<br />
In Vorbereitung<br />
28 03-2005 Bad Bevensen Einführung Makrobenthos B. Eiseler, M. Hess<br />
2. Int. Fachtagung Hirudinea, Leipzig, 03/06-10-2003, Leitung C. Grosser<br />
3. Int. Fachtagung Hirudinea 2005: noch offen<br />
Arbeitskreis „Flachseen“<br />
Mit den ersten <strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> des Jahres beginnen auch schon die Vorbereitungen für die<br />
jährliche <strong>DGL</strong>-Tagung, auf der sich der AK Flachseen jetzt seit 2001 regelmäßig trifft. Auch dieses<br />
Jahr wollen wir in Potsdam ein AK Treffen organisieren. Die Details werden wir später per e-mail<br />
versenden, wenn das Programm der Tagung etwas weiter gediehen ist.<br />
Parallel dazu wird es in Potsdam eine spezielle Tagungssession zu Flachseen geben. Auf Einladung<br />
von Ursula Gaedke, der diesjährigen Organisatorin der Jahresversammlung bieten wir folgenden<br />
Themenblock an:<br />
"Wem nutzen (submerse) Makrophyten?"<br />
Makrophyten stellen wichtige Strukturelemente im Litoral von Seen dar, können aber auch zu unerwünschten<br />
Massenentwicklungen führen. Vor allem eutrophe Flachseen profitieren von submersen<br />
Makrophyten mit einer deutlich verbesserten Wasserqualität. Wir hoffen auch auf Beiträge zu<br />
Makrophyten in Bodden, tieferen Seen und Fliessgewässern, um Nutzen und Probleme durch submerse<br />
Makrophyten zu diskutieren.<br />
Wer Interesse hat, im Rahmen dieses Blockes einen Vortrag oder ein Poster anzubieten, möchte<br />
sich bitte schon im Vorfeld, vor der Anmeldung für die Tagung, mit Sabine Hilt oder Elisabeth<br />
Gross in Verbindung setzen. Wir hoffen, schon aus dem AK heraus ein interessantes Spektrum<br />
von Beiträgen aus Grundlagen- und angewandter Forschung, lentischen und lotischen, Süßwasser<br />
und evtl. auch Brackwassergebieten zusammenstellen zu können. „Provokative“ Beiträge, die zur<br />
Diskussion kontroverser Aspekte anregen sind ausdrücklich erwünscht!
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Weiterhin möchten wir auf die aktualisierte Adressliste auf unserer homepage (http://www-f.igbberlin.de/)<br />
hinweisen. Gleichzeitig möchten wir alle bitten, aktuelle Projekte, Dokumente und Literaturzitate<br />
an uns weiterzuleiten, damit sie in die homepage aufgenommen werden können. Dieses<br />
Jahr gibt es einen einzigen neuen Beitrag zum Forum, interessanterweise wieder zum Thema<br />
Elodea und Fadenalgen! Schauen Sie doch wieder einmal rein!<br />
Konstanz & Berlin, den 6. Februar <strong>2004</strong> Elisabeth Gross & Sabine Hilt (geb. Körner)<br />
Arbeitskreis „Lebensraum Grundwasser“<br />
Derzeit hat der Arbeitskreis Lebensraum Grundwasser vor allem einen Arbeitsschwerpunkt, die<br />
Vorbereitung einer Fachtagung "Grundwasser - Lebensraum, Ressource, Schutzgut". Die Tagung<br />
soll im Herbst <strong>2004</strong> in Landau in der Pfalz stattfinden. Sie richtet sich an die Umweltpolitik, Naturschutz-<br />
und Wasserfachbehörden, Wasserversorger und Naturschutzverbände. Ziel ist es, über<br />
das Grundwasser als Lebensraum zu informieren und mit namhaften Experten die rechtliche<br />
Stellung des Grundwasser zu diskutieren und mögliche Perspektiven aufzuzeigen.<br />
Mitveranstalter sind, außer der <strong>DGL</strong>, das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der<br />
DVWK, der DVGW und die Universität in Landau. Offen ist allerdings noch die Frage der Finanzierung.<br />
Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet am 7. und 8. Mai <strong>2004</strong> (Freitag ab 13:00 bis Samstagmittag)<br />
in Wielenbach in Bayern statt. Am Freitag werden Angelegenheiten des AK diskutiert,<br />
am Samstag gibt Herr Prof. Traunspurger eine Einführung in die Ökologie und Bestimmung der<br />
Nematoden. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen und sollten sich rechtzeitig anmelden. Nähere<br />
Auskunft erteilt Dr. Michael Gierig (email: michael.gierig@lfw.bayern.de, Tel.: 0881/185-118).<br />
Berichte aus der Geschäftsstelle<br />
Seit einem Jahr hat die <strong>DGL</strong> nun eine zentrale Mitgliederdatenbank. Damit diese immer auf dem<br />
aktuellsten Stand ist und teure Rücksendungen bzw. Rücküberweisungen vermieden werden,<br />
möchte ich daran erinnern, Änderungen der Adresse oder der Bankverbindung umgehend der<br />
Geschäftsstelle mitzuteilen! Kurze e-Mail genügt! (geschaeftsstelle@dgl-ev.de).<br />
Wer der <strong>DGL</strong> noch keine Einzugsermächtigung für den Mitgliedsbeitrag erteilt hat, kann sich von<br />
der website das Formular Beitrittserklärung ausdrucken, dort die Einzugsermächtigung ausfüllen<br />
und unterschrieben an die Geschäftsstelle senden. Sie erleichtern uns damit die Arbeit und helfen<br />
die Verwaltungskosten der <strong>DGL</strong> zu senken!<br />
Bisher liegen uns nur von 43 % unserer Mitglieder die e-Mail-Adressen vor. Da dieses Medium<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnt, an dieser Stelle nochmals die Bitte, Ihre e-Mail-Adressen der<br />
Geschäftsstelle mitzuteilen. Wir können dadurch Verwaltungskosten sparen, aber auch die Portokosten<br />
bei Versandaktionen in Zukunft stark senken.<br />
Unsere website hat einen neuen Menüpunkt „Stellenbörse“. Wenn Sie eine Stelle anzubieten<br />
haben oder suchen, schicken Sie uns eine e-Mail mit den entsprechenden Angaben an<br />
website@dgl-ev.de.<br />
Die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> ist Dienstags von 9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. In der übrigen Zeit läuft<br />
der Anrufbeantworter unter der Nummer 040/38 61 44 65.<br />
Jürgen Spieker<br />
Seite 40
Tagungsberichte<br />
2. Internationalen Fachtagung<br />
"Hirudinea: Taxonomie, Faunistik, Biologie"<br />
03. bis 06. Oktober 2003 in Leipzig<br />
Seite 41<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Dem Beschluss der 1. Internationalen Fachtagung „Hirudinea: Taxonomie, Faunistik, Biologie“ in<br />
Karnin/Mecklenburg-Vorpommern, im zweijährigen Rhythmus derartige Tagungen durchzuführen,<br />
folgend, fand vom 03. bis 06. Oktober 2003 in Leipzig die 2. Internationale Fachtagung in<br />
Deutschland statt. Den organisatorischen Rahmen der Veranstaltung bildete der Arbeitskreis<br />
„Taxonomie für die Praxis“ in der Deutschen Gesellschaft für Limnologie.<br />
Den Einladungen folgten 15 Teilnehmer aus insgesamt sechs Ländern (Polen, Ukraine, Slowenien,<br />
Indien, Niederlande, Deutschland). Den zum Teil nicht unerheblichen zeitlichen und finanziellen<br />
Aufwendungen vieler Teilnehmer zur Anreise sollte die intensive Nutzung der Tagungszeit Rechnung<br />
tragen. Acht Fachvorträge zur Taxonomie, Faunistik sowie zur Evolution der Hirudinea regten<br />
zu Diskussionen und mannigfaltigen Gesprächen an. Material aus den verschiedensten Teilen der<br />
Erde wurde vorgestellt oder auch nachbestimmt. Eine Exkursion in das Biosphärenreservat „Mittlere<br />
Elbe“ brachte den Teilnehmern die sehr artenreiche Elbaue der Dessau-Wörlitzer-Kulturlandschaft<br />
näher. Verschiedene Lebensräume bemerkenswerter Egel, z.B. von Placobdella costata<br />
oder der Locus typicus von Trocheta haskonis, wurden vorgestellt.<br />
Am Ende der Tagung traten die Teilnehmer ihre Heimreise nicht nur mit neuen Erkenntnissen zur<br />
Taxonomie, Faunistik und Biologie der Hirudinea an, sondern hatten Kontakte zu anderen Egelspezialisten<br />
geknüpft oder Möglichkeiten intensiverer Zusammenarbeit gefunden. Für die Anwesenden<br />
war die 2. Internationale Fachtagung Hirudinea erfolgreich und sind zukünftige derartige<br />
Veranstaltungen notwendige Instrumente in der Egelforschung.<br />
Die osteuropäischen Gäste danken vielmals dem Arbeitskreis Taxonomie in der Deutschen Gesellschaft<br />
für Limnologie für die unbürokratische finanzielle Unterstützung ihrer Teilnahme.<br />
Clemens Grosser<br />
Makrophyten gehören zu den nach EU-Wasserrahmenrichtlinie zu betrachtenden Qualitätskomponenten<br />
für die Beurteilung des ökologischen Zustands von Gewässern. Der 25. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs<br />
griff somit ein hochaktuelles Thema auf und war wieder rasch ausgebucht. Den 30<br />
Kursteilnehmern wurde in den sehr gut ausgestatteten Räumen des Zentrums für Familie, Umwelt<br />
und Kultur im Kloster Roggenburg unter der bewährten Leitung von Dr. Erik Mauch ein umfangreiches,<br />
tag- und abendfüllendes Arbeitsprogramm geboten. In Vorträgen und mit Videotechnik<br />
stellten die Referenten Inken Domany und Christian Jorda die Bestimmungsmerkmale der Wasserpflanzen<br />
vor und betreuten die Teilnehmer fachkundig und geduldig bei den Bestimmungsübungen.<br />
Olav König sorgte für den reibungslosen technischen Ablauf des Kurses. Der Schwerpunkt<br />
lag auf der Bestimmung von Armleuchteralgen, Laichkraut- und Hahnenfußgewächsen sowie<br />
Wasserlinsen, doch auch andere wichtige Wasser- und Uferpflanzen wurden behandelt. Das
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
reichhaltige Kursmaterial - allen „Sammlern“ sei herzlich gedankt! - hätte noch für weitere Tage<br />
Unterrichtsstoff geboten.<br />
Im Namen der Teilnehmer nochmals ganz herzlichen Dank an Herrn Dr. Mauch, Frau Domany,<br />
Herrn Jorda, Herrn König und die Wasserwirtschaftsverwaltung in Schwaben (insbesondere das<br />
Wasserwirtschaftsamt Krumbach) für die hervorragende Organisation und Durchführung des Bestimmungskurses<br />
sowie an das Kloster Roggenburg, dessen angenehme und freundliche Atmosphäre<br />
zum Erfolg des Kurses beitrug.<br />
Marina Carstens und Margit Schönberger<br />
Veranstaltungshinweise (nach Datum sortiert)<br />
How to assess and measure biodiversity within restoration projects?<br />
Annual meeting of the working group for restoration ecology of the GFÖ<br />
1. – 3. April <strong>2004</strong> at the Institute of Ecology, Technical University of Berlin, Germany<br />
Location:<br />
Institute of Ecology, Dept. Ecosystem Science/Plant Ecology<br />
Rothenburgstr. 12<br />
D-12165 Berlin/Steglitz<br />
Registration:<br />
Stefan Zerbe<br />
Institute of Ecology Technical University of Berlin<br />
Rothenburgstr. 12<br />
D-12165 Berlin, Germany<br />
fax: ++49 30 314 71355<br />
Stefan.Zerbe@TU-Berlin.de<br />
Soelle und andere stehende Kleingewaesser:<br />
Wie im letzten Jahr soll auch <strong>2004</strong> in Rostock wieder ein kleiner Workshop über Sölleforschung<br />
abgehalten werden. Schwerpunkt ist diesmal die Untersuchungsmethodik (Zoologie, Botanik,<br />
Abiotik). Ort: Albert Einstein Strasse 3a, Hörsaal 2, D-18059 Rostock. Zeit: 23.-25.4.<strong>2004</strong><br />
Interessenten wenden sich bitte an Ursula Karlowski, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik,<br />
Wismarsche Str. 8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6205, fax=0381-498 6202,<br />
mailto:ursula.karlowski@biologie.uni-rostock.de<br />
Einführungskurs „Bestimmung, Erfassung und Bewertung aquatischer Makrophyten gemäß<br />
Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)“<br />
Termin:<br />
08./09.07.<strong>2004</strong> und Nachexkursion am 10.07.<strong>2004</strong><br />
Ort:<br />
Biologische Station Krickenbecker Seen e.V, Krickenbecker Allee 17, 41334 Nettetal-Hinsbeck,<br />
Tel.: 02153-91 29 09, Fax: 02153-9 58 35-9, Internet: www.bsks.de, http://www.bsks.de/<br />
anfahrt.html<br />
Seite 42
Kontakt und Anmeldung bis zum 30.04.<strong>2004</strong>:<br />
Dr. Klaus van de Weyer, lanaplan, Lobbericher Str. 5, D-41334 Nettetal,<br />
Tel.: 02153-97 19 22, Fax: 02153-97 19 21, E-Mail: klaus.vdweyer@lanaplan.de<br />
Seite 43<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Teilnahmegebühr:<br />
140,- € (120,- € zzgl. 20,- € für Arbeitsmaterialen: Bestimmungsschlüssel aquatische Makrophyten<br />
mit Abbildungen für alle Arten und ein Skript zum Kurs)<br />
Studenten: 100,- € (80,- € zzgl. 20,- € für Arbeitsmaterialen)<br />
Teilnehmerzahl:<br />
maximal 16 Personen<br />
Short courses for postgraduates<br />
The Freshwater Biological Association is sponsoring some short courses for postgraduates at the<br />
University of Jyväskylä, Finland, during the University's annual Summer School held 9 - 27 August<br />
<strong>2004</strong>. Further details about the courses will be available early in <strong>2004</strong> at the Summer School<br />
website (www.jvu.fi/summerschool).<br />
These courses may be of interest to some of your Student Members, particularly those planning to<br />
attend the SIL Congress (also held in Finland in August <strong>2004</strong>), who may wish to consider<br />
extending their stay in Finland to participate in the Summer School.<br />
Dr Karen Rouen<br />
Information and Membership Officer<br />
Freshwater Biological Association<br />
The Ferry House<br />
Far Sawrey<br />
AMBLESIDE<br />
Cumbria LA22 0LP<br />
Tel: +44 (0) 15394 42468<br />
Fax: +44 (0) 15394 46914<br />
Web: www.fba.org.uk<br />
Email: kjro@fba.org.uk<br />
Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie in der Feldberger Seenlandschaft<br />
In der Zeit vom 29.08. bis 03.09.<strong>2004</strong> und vom 05.09. bis 10.09.<strong>2004</strong> findet der 9. Sommerworkshop<br />
für Umweltanalytik und Umweltchemie in zwei Durchgängen am Krüselinsee statt.<br />
In diesen Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie beschäftigen sich die Teilnehmer<br />
in einer der schönsten Landschaften Norddeutschlands mit der Untersuchung von Gewässern.<br />
Die Feldberger Seenlandschaft bietet dafür ideale Bedingungen. Hier findet man Seen mit unterschiedlicher<br />
Wasserqualität, die ausreichend tief sind, um die Probleme während der Sommerstagnation<br />
der Seen aufzeigen zu können. Es werden der Feldberger Haussee, der Krüselinsee<br />
und der Schmale Luzin, Seen mit ganz unterschiedlicher Wasserqualität, untersucht. Nach einführenden<br />
Vorträgen, in denen den Teilnehmern grundlegendes Wissen zur Gewässeranalytik und zu<br />
den Analysenverfahren vermittelt wird, erfolgt die Beprobung der drei Seen in kleinen Gruppen.<br />
Jede Gruppe beprobt einen See. Dabei werden das Sauerstoff- und Temperaturtiefenprofil und die<br />
Sichttiefe bestimmt und Wasserproben aus verschiedenen Tiefen und eine Sedimentprobe für die<br />
chemischen Untersuchungen selbst genommen. In den folgenden Tagen werden diese Proben<br />
von den jeweiligen Gruppen aufbereitet und mittels moderner Analysenmethoden wie AAS, Inversvoltametrie,<br />
Gaschromatographie, Ionenchromatographie, Photometrie und Fließinjektionsanalyse<br />
auf die Gehalte an Nährstoffen, Härtebildnern, Schwermetallen, verschiedenen Anionen, Mineralölkohlenwasserstoffen<br />
und Chlorophyll a untersucht. Ein Tag ist für die Gewässerbiologie vorgesehen.<br />
Nach einer Einführung werden vorkommende Makrophyten bestimmt und deren Anforderungen<br />
an die Gewässergüte diskutiert. Außerdem werden Planktonproben aus diesen Seen genommen<br />
und die einzelnen Spezies unter dem Mikroskop identifiziert.
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Das Anliegen der von uns in den Semesterferien angebotenen Sommerkurse „Umweltanalytik und<br />
Umweltchemie“ ist es, interessierten Studenten verschiedenster Fachrichtungen durch die chemische<br />
und biologische Charakterisierung von Gewässern einerseits die Funktionsweise nutzbarer<br />
Analysenverfahren zu vermitteln und andererseits das komplexe Zusammenwirken chemischer<br />
und biologischer Prozesse verständlich zu machen. Die Kurse sind für „Einsteiger“ gedacht. Sie<br />
sind so aufgebaut, dass auch „Nichtnaturwissenschaftler“ viel von den bearbeiteten Themen<br />
verstehen und für sich persönlich lernen können.<br />
Veranstalter:<br />
Es ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der vier hier benannten Institute und Arbeitsgemeinschaften<br />
unter Federführung der HU Berlin.<br />
Humboldt-Universität zu Berlin<br />
Institut für Chemie - Analytik und Umweltchemie AG Prof. Dr. Linscheid<br />
Technische Universität Berlin<br />
Institut für Technischen Umweltschutz<br />
AG PD Dr. W. Frenzel<br />
Institut für angewandte Gewässerökologie GmbH AG Prof. Dr. O. Mietz<br />
AG BONITO e.V.<br />
Wissenschaftliche Leitung: DB W.M. Richter<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr.Georg Kubsch<br />
Tel. 030 2093 7177<br />
email: georg.kubsch@chemie.hu-berlin.de<br />
Es gibt auch eine Homepage mit weiteren Informationen für Interessenten.<br />
Die Adresse lautet: www.chemie.hu-berlin.de/linscheid/sommer/index.html<br />
27. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs: "Limnische Malacostraca, Bryozoa und Spongillidae mit besonderer<br />
Berücksichtigung der Neozoen-Frage" vom 24. bis 27. September <strong>2004</strong> in der<br />
Europäischen Akademie Bad Bevensen-Medingen<br />
Referenten: Prof. Dr. Andreas Martens, Karlsruhe Dipl.- Biol. Thomas Ols Eggers, Braunschweig<br />
Dipl.-Biol. Karsten Grabow, Karlsruhe<br />
Dieser Kurs wurde im September 2003 zum ersten Mal abgehalten. Er war hinsichtlich der Thematik<br />
und der Durchführung ein großer Erfolg und soll deshalb noch einmal angeboten werden.<br />
Angesichts des anhaltenden Zustroms invasiver Arten nach Mitteleuropa bereitet die Bestimmung<br />
der Malacostraca erhebliche Probleme. Im Kurs werden deshalb die Mehrzahl der limnischen<br />
Amphipoda. Isopoda. Mysidacea und Decapoda präsentiert. In den Kursunterlagen werden entsprechend<br />
aktualisierte Bestimmungsschlüssel bereitgestellt. Dies gilt auch für die Spongillidae<br />
und die Bryozoa, für die es ebenfalls keine Bestimmungsliteratur neueren Datums gibt.<br />
Der Kurs beginnt am Freitag, 24.09.<strong>2004</strong> um 14.00 Uhr und endet am Montag, 27.09.<strong>2004</strong> um<br />
12.00 Uhr. Die Kosten für den Kurs betragen Euro 265,00 für <strong>DGL</strong>-Mitglieder, VBTA-Mitglieder und<br />
Studenten; für Nichtmitglieder Euro 285,00.<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Anmeldung:<br />
Verbindlich und nur schriftlich mit Brief (kein Fax, da schlechte Lesbarkeit) mit einem Formblatt,<br />
das zu beziehen ist unter:<br />
Deutsche Gesellschaft für Limnologie D-86424 Dinkelscherben, <strong>2004</strong>-01-23<br />
Arbeitskreis Taxonomie für die Praxis Mühlangerstraße 11<br />
Dr. Erik Mauch Tel. +49-(0)8292-2212<br />
Vorankündigung<br />
Fachtagung: Biologische Gewässeruntersuchung und Bewertung - Taxonomie und Qualitätssicherung<br />
Symposium zur Feier des 70. Geburtstages von Dr. Erik Mauch<br />
6.Okt.<strong>2004</strong> 9.00 - ca. 15.00 Uhr<br />
Rokokosaal der Regierung von Schwaben<br />
Fronhof - Augsburg<br />
Veranstalter : Regierung von Schwaben und Deutsche Gesellschaft für Limnologie e.V.<br />
11th Magdeburg Seminar on Waters in Central and Eastern Europe: Assessment,<br />
Protection, Management<br />
The organisation committee is pleased to announce the 11th Magdeburg Seminar on Waters in<br />
Central and Eastern Europe: Assessment, Protection, Management 18 - 22 October <strong>2004</strong> at the<br />
UFZ-Centre for Environmental Research in Leipzig Our traditional, prior binational Czech-German<br />
meetings increasingly appeared as too limited to face future problems of river catchments and their<br />
management on European level. By enlarging the scope of thematic topics and participating<br />
countries, especially in Central and Eastern Europe for EU-candidates, we respond to the future<br />
scientific needs in the field of water protection and management of river basins.<br />
Conference Secretariat:<br />
Dr. Hildegard Feldmann<br />
Ogarit Uhlmann<br />
UFZ Leipzig-Halle<br />
Permoserstrasse 15<br />
04318 Leipzig<br />
Germany phone: +49(0)341 / 235 . 2413 fax: +49(0)341 / 235 . 2782 mail: waters@ufz.de<br />
www.ufz.de/magdeburg-seminar/<br />
SEFS V: Symposium of European Freshwater Societies<br />
I’d like to inform you on the progress that has been made in our search for right people and a right<br />
place for SEFS V in Poland. The place would be Krakow, quite a pleasant medieval town merely<br />
100 km from the magnificent alpine lakes of Tatra Mountains, the old capital of Poland.<br />
The SEFSV would precede or follow (more likely) the Xth Congress of the European Society<br />
for Evolutionary Biology held at the Jagiellonian University, Cracow, from 15 to 20 August<br />
2005, and chaired by Prof. Dr. hab. Jan Kozlowski (www.eko.uj.edu.pl/index_en.html). It is also<br />
likely that it would be just in time to jump over to Lunzer Untersee in Austria to celebrate the<br />
anniversary of one of the oldest European Limnological Field Stations
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Buchbesprechungen und Buchangebote<br />
Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg): Taxaliste der Gewässerorganismen<br />
Deutschlands zur Kodierung biologischer Befunde: - Informationsberichte des Bayerischen<br />
Landesamtes für Wasserwirtschaft, Heft 1/03, München 2003 ISBN: -3-930253-89-5, 367 S., 6<br />
Abb., 1 Tab, 1CD. – Bezug: Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, Postfach 2061, 94460 Deggendorf,<br />
Preis: 25.- EUR zzgl. Versandkosten.<br />
Unter der Leitung von Erik Mauch und weiteren sechs Personen als Autoren- und Redaktionsteam<br />
wurde das Werk erarbeitet. Zum Gesamt-Team gehörten außerdem vier Helfer bei der Literaturrecherche<br />
und 29 beratende Spezialisten für die verschiedenen Organismengruppen. Die Taxaliste<br />
geht zurück auf die bereits 1985 veröffentlichte, sogenannte „Bayernliste“. Die sorgfältig erarbeitete<br />
und fortgeschriebene Bayernliste hat rasch große Anerkennung gewonnen und wird seit einer<br />
ganzen Reihe von Jahren als bundesweite Liste geführt. Nicht nur zur Erstellung der DIN-Norm für<br />
die Bestimmung des Saprobienindex 1990 wurde sie zugrunde gelegt. Nunmehr ist die Taxaliste<br />
der Gewässerorganismen Deutschlands in erweiterter, gebundener und aktueller Form erschienen.<br />
Damit ist sie einschließlich der Codierung das taxonomische Regelwerk für die Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
und wurde bereits bei der Revision der Saprobienindex- DIN <strong>2004</strong> herangezogen.<br />
Aufgeführt in der Liste sind 9714 Taxa aus 116 systematischen Gruppen, die in deutschen Gewässern<br />
und ihren Grenzräumen gesichert nachgewiesen sind. Neben den gültigen Namen, mit Autor<br />
und Datum, ist die Codenummer aufgeführt. Auch viele Synonyme werden genannt. In der beigefügten<br />
CD sind darüber hinaus Informationen zum Lebensformentyp enthalten. Die „Taxaliste“<br />
ist mit akribischer Suche und großem, nachhaltigen Fleiß von vielen Mitarbeitern erstellt worden,<br />
anders wäre die Aufgabe gar nicht zu lösen gewesen. Ein solches Werk ist heutzutage im Hinblick<br />
auf die elektronische Datenverarbeitung und den Datenaustausch, aber auch im Zuge der Einführung<br />
der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie unverzichtbar. Deshalb muss man den Autoren<br />
und allen Mitwirkenden dafür herzlich danken. Zu danken ist auch den Verantwortlichen im Bayerischen<br />
Staatsministerium für Landesentwicklung und im Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft,<br />
die diese Aufgabe als die ihre übernommen und einen sehr günstigen Preis des Werkes ermöglicht<br />
haben. Taxonomie ist in ständiger Entwicklung, und deshalb wird die Taxaliste fortgeschrieben.<br />
Es wird auch dargestellt, wie das zu geschehen hat. Hinweise für künftige Auflagen<br />
können geschickt werden an das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft, Referat 17,<br />
Postfach 190241 in D-80602 München oder poststelle@lfw.bayern.de.<br />
Die Verwendung der Taxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands bei limnologisch-biologischen<br />
Arbeiten ist schlichtweg ein MUSS! Es ist zu wünschen, dass das Werk, wie schon begonnen,<br />
auch im Bereich der reinen Forschung benutzt wird, schon damit der Dialog nicht durch<br />
taxonomische Verständigungsschwierigkeiten leidet.<br />
Günther Friedrich<br />
„Handbuch der Fließgewässer Norddeutschlands. Typologie – Bewertung – Management.<br />
Atlas für die limnologische Praxis“ Autoren: Mario Sommerhäuser und Helmut Schuhmacher,<br />
2003 Hardcover, 278 Seiten, Format 21 x 28 cm; EUR 98,- / sFr 160,-; ISBN 3-609-68030-X<br />
Neu erschienen bei der ecomed-<strong>Verlag</strong>sgesellschaft ist in diesem Jahr ein umfassendes Buch<br />
über die Fließgewässertypen der norddeutschen Tieflandsregion, ihre Bewertung und ihr Management.<br />
Ein solches Werk, das die Besonderheiten der lange als eigenständige Gewässertypen verkannten<br />
Tieflandbäche und kleinen Flüssen im Tiefland herausstellt, war überfällig: Noch bei Joachim<br />
Illies galten die Gewässer der Ebene als Sonderfall, die nicht recht in sein bekanntes Zonierungskonzept<br />
passen wollten. Deutschland weist zu über 40 % seiner Fläche Tieflandregionen auf;<br />
für die vielen dringenden Fragen der Bewirtschaftung und des Schutzes der empfindlichen und oft<br />
besonders beeinträchtigten Gewässer dieses Raumes fehlten bisher wesentliche Grundlagen.<br />
Das vorliegende Handbuch liefert neue Leitlinien und grundlegende Informationen für Beurteilung<br />
und Management der Fließgewässer Norddeutschlands. Es basiert auf umfassenden Untersuchungen<br />
zu Hydrologie, Bettgestalt, Besiedlung durch Pflanzen- und Tiergemeinschaften sowie zur<br />
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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
ökologischen Ausprägung dieser Fließgewässer. Mit der ausführlichen Charakterisierung der verschiedenen<br />
Gewässertypen in mehrseitigen „Steckbriefen“ wird ein wichtiger Brückenschlag in<br />
Richtung Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie vollzogen, für die solche Informationen über<br />
die naturnahen „Referenzbedingungen“ unerlässlich sind.<br />
Die reich illustrierten Steckbriefe bieten Profile, Übersichts- und Detailaufnahmen, geologische und<br />
morphologische Kenndaten sowie physiko-chemische Leitwerte des Wassers und Beschreibungen<br />
Fauna und Flora der Gewässer. Ein kurzer Atlas der Gewässerumfeld-Typen wird ebenfalls bereitgestellt<br />
- gerade im Tiefland interessant, wo die Verzahnung von Gewässer und Aue am größten<br />
ist.<br />
Wer mehr Hintergrundinformationen über die glaziale und postglaziale Entwicklung der noch recht<br />
jungen Tieflandbäche und ihre Eigenheiten sucht, wird in dem lehrbuchartigen, einführenden Teil<br />
fündig. Dieser enthält ausführliche Beiträge zur geologischen Genese und Flussgeschichte einschließlich<br />
Informationen zu anthropogenen Veränderungen von Gewässer und Aue, was im Hinblick<br />
auf Maßnahmen zur Strukturverbesserung von besonderer Bedeutung ist (Autor: U.<br />
Koenzen).<br />
Auch Spezialthemen wie die Rolle des Bibers in naturnahen Tieflandbächen (Autor: D. Hering), die<br />
natürliche Fischfauna (Autor: Chr. Frenz) sowie Ausführungen zu den Themenkreisen Bewaldung<br />
und Totholz (Autor: D. Hering) tragen zur aktuellen Diskussion bei.<br />
Für den Wissenschaftler mag am Rande interessant sein, dass in diesem Buch erstmals die Gewässertypisierung,<br />
– die ihre Wurzeln bereits in der Seenklassifizierung vor 100 Jahren hat und<br />
heute ein wichtiges Hilfsmittel der leitbildorientierten Gewässerbewirtschaftung ist –, als eigenständige<br />
limnologische Fachdisziplin vorgestellt wird, wenn auch in den begrenzten Möglichkeiten der<br />
Darstellung in einem allgemein geschriebenen Fachbuch. Für den Praktiker, der mit Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie befasst ist, finden sich Erläuterungen und weiterführende Hinweise zu<br />
allen notwendigen Arbeitsmaterialien (Referenzgewässer, Kartendarstellungen der Fließgewässerlandschaften<br />
und –typen u.a.).<br />
Das Bildmaterial ist durchweg von guter Qualität und führt zu einer höheren Wertschätzung dieser<br />
recht verkannten Gewässertypen, die im naturnahen Zustand eine beeindruckende Vielfalt besitzen<br />
können – von moorigen Gewässern über den „klassischen“ Sandbach bis hin zu mittelgebirgsartigen<br />
Bächen in steilen Kerbtälern. Eine Bilanz des Zerstörungsgrades der meisten dieser<br />
Typen wird ebenfalls gegeben und zeigt die Dringlichkeit, gut erhaltene Gewässer des Tieflandes<br />
besonders zu schützen und zu entwickeln. Es ist zu loben, dass die Autoren den Mut haben, auch<br />
noch nicht endgültig abgeschlossene Materialien aus der aktuellen Diskussion wie die neuen<br />
typspezifischen Bewertungsverfahren vorzustellen.<br />
Für weitergehende Studien ist das ausführliche Quellen- und Literaturverzeichnis nützlich. Eine<br />
gezielte Suche nach speziellen Aspekten bzw. bestimmten Gewässern wird durch ein detailliertes<br />
Stichwortverzeichnis ermöglicht. Ein Glossar wäre allerdings eine einem Handbuch angemessene<br />
Ergänzung gewesen.<br />
Zu bemängeln bleibt – neben dem hohen Preis von 98,00 Euro -, dass das Handbuch sich vorwiegend<br />
auf die kleinen bis mittelgroßen Fließgewässer konzentriert: Flüsse und Ströme werden nicht<br />
abgehandelt, hier besteht weiterhin ein Wissensdefizit. Für den Anwender wäre es wünschenswert,<br />
ein solches Werk fortzuschreiben unter Einbeziehung aller deutschen Fließgewässer bis hin<br />
zu den alpinen Gewässern und den großen Strömen, um so für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />
ein Standardwerk für den Teil biologische Grundlagen zu erhalten.<br />
Vergleicht man abschließend diese Neuerscheinung mit dem 1998 bei Parey erschienenen Buch<br />
„Fließgewässer- und Talraumtypen des Norddeutschen Tieflandes“ von Dietmar Mehl und Volker<br />
Thiele, so fällt als erstes auf, dass im neuen „Handbuch ...“ tatsächlich ganz Norddeutschland behandelt<br />
wird, während im Buch von Mehl und Thiele lediglich die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns<br />
vorgestellt werden. Ein weiterer Unterschied ist, dass es im neuen Werk gelungen ist,<br />
die Vielfalt der Tiefland-Fließgewässer zu 12 gut unterscheidbaren Typen zusammenzufassen, die<br />
auch küstennahe Gewässer einschließen, während von Mehl und Thiele alleine für Mecklenburg-
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Vorpommern eine in der Praxis schwer zu handhabende Zahl von 24 Typen definiert wurde. Dass<br />
im neuen Handbuch auch der aktuelle, inzwischen weit fortgeschrittene Diskussionsstand zum<br />
Themenkreis enthalten ist, liegt am Zeitpunkt des Erscheinens.<br />
Ernst A. Nusch<br />
Institut für Länderkunde, Leipzig (Hrsg.) „Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland, Relief,<br />
Boden und Wasser“. Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong> Heidelberg, Berlin, 171 Seiten, ISBN 3-<br />
8274-0953-5, 99 Euro (CD-ROM 3-8274-0954-3, Preis 99 Euro, Buch + CD-ROM 3-8274-0955-1,<br />
Preis 159 Euro).<br />
Der Nationalatlas Deutschlands ist ein verlegerisches Großprojekt, das einen einzigartigen und<br />
komprimierten Überblick über die wichtigen Bereiche Deutschlands (z.B. Gesellschaft und Staat,<br />
Bevölkerung, Dörfer und Städte, Bildung und Kultur, Freizeit und Tourismus, Deutschland und die<br />
Welt) in 12 Bänden und einem Registerband geben wird. Bis 2005 sollen alle Bände vorliegen. Der<br />
Band Nr. 2 „Relief, Boden und Wasser“ ist 2003 erschienen und thematisiert folgende Bereiche:<br />
Erdgeschichte, Oberflächenformen, Böden und Wasser und Gewässer. Der Limnologe findet hier<br />
in sehr komprimierter Form eine Fülle von geographischen Hintergrundinformationen, die für die<br />
Gewässerentstehung und -belastungen von Bedeutung sind. Alle Ausführungen sind in hervorragender<br />
Kartenqualität illustriert und mit historischen Abrissen ergänzt. Geoökologischen Landschaftstypen,<br />
die Geologie und Reliefgliederungen werden sehr anschaulich abgebildet und beschrieben.<br />
Die Böden, ihre Güte und Belastungen und die Bodenerosion durch Wasser und Wind<br />
bilden eine gute stoffliche Grundlage für die Beurteilung der geogen bedingten Stoffbelastungen in<br />
den unterschiedlichen Gewässereinzugsbebieten. Biologische Gewässergütedaten der Flüsse<br />
2000 und Schwebstofftransporte werden ebenso anschaulich dargestellt wie die Anzahl und Verteilung<br />
der Standgewässer Deutschlands. Man findet gutes Datenmaterial über die Grundwasserbeschaffenheit<br />
und die Wasserversorgung in Deutschland.<br />
Dieser Atlas ist für alle Ämter und Behörden, aber auch Schulen und Universitäten ein aktuelles<br />
und unverzichtbares Nachschlagewerk. Er wird allen im Gewässerbereich tätigen Personen empfohlen,<br />
die sich für die Zusammenhänge zwischen Relief, Boden und Wasser interessieren.<br />
Brigitte Nixdorf<br />
Heldt, Hans-Walter. “Pflanzenbiochemie”, 3. Auflage, Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong><br />
Heidelberg, Berlin. 622 Seiten, ISBN 3-8274-1330-3.<br />
Dieses spezielle Lehrbuch, das seit 1996 nunmehr in der dritten, überarbeiteten Auflage vorliegt,<br />
wendet sich vor allem an Studierende und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Biochemie von<br />
Pflanzen lernen, lehren und forschen. Es vermittelt einen umfassenden und aktuellen Überblick<br />
über das gesamte Gebiet der Pflanzenbiochemie - von der Photosynthese bis hin zu Sekundärmetaboliten<br />
und Phytohormonen. Die Grundlagen der pflanzlichen Gentechnik werden ebenfalls vermittelt<br />
und ihre wirtschaftliche Anwendung aufgezeigt.<br />
Das Lehrbuch besticht durch seine klare Strukturierung und eine einfache aber genaue Darstellung<br />
der komplexen Sachverhalte. Die thesenartige Formulierung der Kapitelüberschriften ermöglicht<br />
dem Leser eine leichte Orientierung und ist darüber hinaus sehr einprägsam, was für Studierende<br />
von großem Vorteil ist. Eine Vielzahl von übersichtlichen, meist zweifarbigen Abbildungen trägt<br />
zum Verständnis des Stoffes bei. Die Literaturzitate sind auf dem neuesten Stand.<br />
Dieses Lehrbuch ist jedem Limnologen als Einführung in die Biochemie und Physiologie der Pflanzen<br />
zu empfehlen, auch wenn einige Besonderheiten von Wasserpflanzen wie z.B. im Gasaustausch<br />
nicht besprochen werden. Im Kapitel Photosynthese nehmen jedoch Algen, Cyanobakterien<br />
und Purpurbakterien breiteren Raum ein.<br />
Jacqueline Rücker<br />
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Seite 49<br />
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Hofrichter, R. „Das Mittelmeer“, Bd. II/1: Bestimmungsführer Prokaryota, Protista, Fungi,<br />
Algae, Plantae, Animalia (bis Nemertea), Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong> Heidelberg, Berlin.<br />
859 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, ISBN 3-8274-1090-8, Preis: 69,95 Euro.<br />
Für das dreibändig konzipierte Werk über Fauna, Flora und Ökologie des Mittelmeeres liegt nun<br />
neben dem „Allgemeinen Teil“ (Band I) der zweite Band zur Bestimmung der Bakterien, der Mikroalgen<br />
und Protozoen und der Algen und Seegräser vor. Die Tiere werden systematisch bis zu den<br />
Schnurwürmern behandelt. Dieses Werk ist kein Bestimmungsbuch im herkömmlichen Sinne,<br />
obwohl es systematisch aufgebaut ist. Es besticht durch die Vielzahl der brillanten Abbildungen<br />
und die Fülle von zusätzlichen wissenschaftlich historischen Informationen oder auch aktuellen Nutzungsaspekten<br />
zu den einzelnen Organismengruppen.<br />
Dabei werden zunächst neben der Verbreitung im Mittelmeerraum die Phylogenie sowie die<br />
wichtigsten morphologischen, trophischen, taxonomischen und ökologischen Eigenschaften der<br />
einzelnen Gruppen beschrieben. Die Bestimmung erfolgt über eine Beschreibung der relevanten<br />
Taxamerkmale, die sehr anschaulich von aussagekräftigen Fotos oder Zeichnungen unterlegt<br />
werden. Der Autor betont, dass dieses Werk natürlich keine vollständige Beschreibung der mediterranen<br />
Unterwasserwelt sein kann; seine Auswahl ist jedoch vorzüglich gelungen. Sie ist vor<br />
allem auf die aktiven Unterwasserbeobachter zugeschnitten, die mit „offenen Augen“ das Mittelmeer<br />
erkunden. Es kann dem meeresbiologisch interessierten Limnologen für Tauch- und Schnorchelexkursionen,<br />
für Bestimmungsübungen und Unterwasserfotographie nur wärmstens empfohlen<br />
werden. Wer dieses Buch mit Muße in die Hand nimmt, wird es ganz sicher nicht so bald wieder<br />
weglegen: Es ist wissenschaftlich anregend und ein ästhetisches Vergnügen.<br />
Brigitte Nixdorf<br />
Buchangebot:<br />
Thomas Pitsch: Zur Larvaltaxonomie, Faunistik und Oekologie mitteleuropaeischer Fliesswasser-<br />
Koecherfliegen (Insecta: Trichoptera):<br />
Restbestaende des Buches sind beim Autor zum Preis von 25 Euro pro Exemplar noch erhaeltlich.<br />
Bestellungen bitte an: Thomas Pitsch, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik, Wismarsche Str.<br />
8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6204, fax=0381-498 6202, thomas.pitsch@biologie.unirostock.de<br />
Sonstige Hinweise<br />
Literaturdatenbank zum Thema Sölleforschung<br />
Wir arbeiten an einer Literaturdatenbank zum Thema Sölleforschung. Für Hinweise zu relevanten<br />
Literaturzitaten sind wir dankbar. Die Datenbank wird in Kürze auch im Internet verfügbar sein.<br />
http://www.biologie.uni-rostock.de/abt/botanik/soelleworkshop/soelle.htm<br />
Interessenten wenden sich bitte an Ursula Karlowski, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik,<br />
Wismarsche Str. 8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6205, fax=0381-498 6202,<br />
mailto:ursula.karlowski@biologie.uni-rostock.de
<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />
Nicht ganz so ernste Dinge<br />
Biologen und Statistik:<br />
Eine Gruppe von Statistikern und eine Gruppe von Biologen fahren mit dem Zug zu einer Tagung.<br />
Jeder Biologe besitzt eine Fahrkarte, dagegen hat die Gruppe der Statistiker nur eine einzige<br />
Karte. Plötzlich ruft einer der Statistiker: "Der Schaffner kommt !", worauf sich alle Statistiker in eine<br />
der Toiletten zwängen. Der Schaffner kontrolliert die Biologen, sieht, dass das WC besetzt ist<br />
und klopft an die Tür: "Die Fahrkarte bitte!" Einer der Statistiker schiebt die Fahrkarte unter der Tür<br />
durch und der Schaffner zieht zufrieden ab. Auf der Rückfahrt beschliessen die Biologen, denselben<br />
Trick anzuwenden und kaufen nur eine Karte für die ganze Gruppe. Sie sind sehr verwundert,<br />
als sie merken, dass die Statistiker diesmal überhaupt keine Fahrkarte haben. Dann ruft einer der<br />
Statistiker: "Der Schaffner kommt !". Sofort stürzen die Biologen in das eine WC, die Statistiker<br />
machen sich etwas gemächlicher auf den Weg zu einem anderen WC. Bevor der letzte der<br />
Statistiker die Toilette betritt, klopft er bei den Biologen an: "Die Fahrkarte bitte!" Und die Moral von<br />
der Geschicht:<br />
Biologen verwenden Methoden der Statistik, ohne sie zu verstehen!<br />
Allgemeine Angaben zur <strong>DGL</strong><br />
Rückfragen aller Art zur <strong>DGL</strong>:<br />
Bitte bei Anfragen immer zuerst einmal in die Homepage der <strong>DGL</strong> schauen www.dgl-ev.de. Dort<br />
sind die aktuellen Adressen der Gremien (Arbeitsgruppen, Präsidium etc.) der <strong>DGL</strong> zu finden.<br />
Zudem sind auch die Informationen zur nächsten Jahrestagung, aktuelle Termine u. a. angegeben.<br />
1) Rein formale Anfragen und Anmerkungen (Mitgliedsbeiträge, Anträge zur Mitgliedschaft,<br />
Terminen etc.) bitte immer an die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> richten:<br />
2) Anfragen und Beiträge zu den <strong>Mitteilungen</strong> an den Schriftführer: Dr. Ralf Köhler<br />
3) Inhaltliche Anfragen an die Mitglieder des Präsidiums bzw. die Arbeitskreissprecher richten<br />
4) Anfragen zu den Tagungsbänden –<br />
5) Anfragen zur Tagungsorganisation an: Dr. Hildegard Feldmann oder Frau Ogarit Uhlmann<br />
Geschäftstelle der <strong>DGL</strong>: Dr. Jürgen Spieker<br />
Tel.: Tel: 040/38614465 e-mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />
Tagungsbände: Dipl.-Biol. Maria Kapfer<br />
<strong>Weißensee</strong> <strong>Verlag</strong> Kreuzbergstraße 30, 10965 Berlin<br />
Tel. (030) 91 207-100, Fax: (030) 91 20 7-111<br />
www.weissensee-verlag.de e-mail: mk@weissensee-verlag.de<br />
Organisation der Jahrestagungen: Dr. Hildegard Feldmann<br />
Tel.: 0341/235 – 2264 e-mail: feldfrau@pro.ufz.de<br />
Verantwortlich für die <strong>Mitteilungen</strong> und Ansprechpartner:<br />
Schriftführer der <strong>DGL</strong>: Dr. Ralf Köhler<br />
Tel.: 0331/2776 – 275 e-mail: Ralf.H.Koehler@t-online.de<br />
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