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DGL-Mitteilungen I/2004 - Weißensee-Verlag GbR

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<strong>DGL</strong><br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />

FÜR LIMNOLOGIE e. V.<br />

MITTEILUNGEN I/<strong>2004</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 3<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

VORWORT .............................................................................................................................5<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2003 ...........................................................................................5<br />

TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit .............................................. 5<br />

TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der Tagesordnung .. 6<br />

TOP 3: Bericht des Präsidiums............................................................................................ 6<br />

TOP 4: Bericht des Schatzmeisters..................................................................................... 8<br />

TOP 5: Bericht der Kassenprüfer....................................................................................... 11<br />

TOP 6: Bericht aus der Geschäftsstelle............................................................................. 11<br />

TOP 7: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf Entlastung<br />

des Präsidiums ...................................................................................................... 11<br />

TOP 8: zukünftige Wahlzyklen für die Kassenprüfer ......................................................... 11<br />

TOP 9: Der VdBiol stellt sich vor........................................................................................ 11<br />

TOP 10: Verschiedenes....................................................................................................... 12<br />

WAHLEN DES PRÄSIDIUMS FÜR WAHLPERIODE 2005 – 2007..................................................12<br />

<strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS 2003 IN KÖLN ................................................................................13<br />

<strong>DGL</strong>-JAHRESTAGUNG <strong>2004</strong> – ANKÜNDIGUNG, ANMELDUNG UND CALL FOR PAPERS .............14<br />

20 JAHRE <strong>DGL</strong>: SELBSTDARSTELLUNG DER <strong>DGL</strong> .................................................................27<br />

BEWERBUNGEN FÜR DEN <strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS <strong>2004</strong> IN POTSDAM.....................................27<br />

POSTERWETTBEWERBE ........................................................................................................28<br />

ZUR EHRENMITGLIEDSCHAFT VON PROF. DR. DIETRICH UHLMANN ..........................................28<br />

LAUDATIO ANLÄSSLICH DES 80. GEBURTSTAGES VON DR. HERMANN HEYNIG..........................32<br />

RUNDE GEBURTSTAGE .........................................................................................................33<br />

NITRAT AUS KLÄRWERKSABLÄUFEN UND PHOSPHORFESTLEGUNG IN SEDIMENTEN:<br />

AUFTAKT ZU EINER <strong>DGL</strong>-DISKUSSION ...................................................................................34<br />

ZUSAMMENARBEIT DER „EUROPÄISCHEN LIMNOLOGISCHEN VEREINE“.....................................36<br />

A European Committee of the Freshwater Biological Association .............................................. 37<br />

BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN....................................................................................38<br />

Arbeitskreis „Taxonomie für die Praxis“ ...................................................................................... 38<br />

Arbeitskreis „Flachseen“.............................................................................................................. 39<br />

Arbeitskreis „Lebensraum Grundwasser“.................................................................................... 40<br />

BERICHTE AUS DER GESCHÄFTSSTELLE ................................................................................40<br />

TAGUNGSBERICHTE..............................................................................................................41


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

VERANSTALTUNGSHINWEISE (NACH DATUM SORTIERT) ...........................................................42<br />

- How to assess and measure biodiversity within restoration projects?.......................... 42<br />

- Soelle und andere stehende Kleingewaesser:.............................................................. 42<br />

- Einführungskurs „Bestimmung, Erfassung und Bewertung aquatischer Makrophyten<br />

gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)“......................................... 42<br />

- Short courses for postgraduates................................................................................... 43<br />

- Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie in der Feldberger<br />

Seenlandschaft ............................................................................................................. 43<br />

- 27. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs: "Limnische Malacostraca, Bryozoa und Spongillidae mit<br />

besonderer Berücksichtigung der Neozoen-Frage"...................................................... 44<br />

- Fachtagung: Biologische Gewässeruntersuchung und Bewertung - Taxonomie und<br />

Qualitätssicherung / Symposium zur Feier des 70. Geburtstages von Dr. Erik Mauch 45<br />

- 11th Magdeburg Seminar on Waters in Central and Eastern Europe: Assessment,<br />

Protection, Management............................................................................................... 45<br />

- SEFS V: Symposium of European Freshwater Societies ............................................. 45<br />

BUCHBESPRECHUNGEN UND BUCHANGEBOTE........................................................................46<br />

SONSTIGE HINWEISE ............................................................................................................49<br />

NICHT GANZ SO ERNSTE DINGE .............................................................................................50<br />

ALLGEMEINE ANGABEN ZUR <strong>DGL</strong> .........................................................................................50<br />

Seite 4


Vorwort<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Seite 5<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

der Rückblick auf das Jahr 2003 ist aus Limnologensicht vom Höhepunkt unserer Gesellschaft, der<br />

Jahrestagung in Köln, geprägt. Es war eine wissenschaftlich ansprechende und erfolgreiche Veranstaltung.<br />

Wir freuen uns sehr über die Ehrenmitgliedschaft des Begründers der „Dresdener<br />

Schule“, Herrn Prof. Dietrich Uhlmann. Eine Laudatio ist in diesem Heft abgedruckt. Blicken wir in<br />

das Jahr <strong>2004</strong>, steht uns auch hier eine sicher hochinteressante Tagung in Potsdam ins Haus. Die<br />

Vorbereitungen sind in vollem Gange. Ein besonderer Höhepunkt wird auch der 20. Geburtstag der<br />

<strong>DGL</strong> sein.<br />

Die Diskussionen innerhalb unserer Gesellschaft <strong>2004</strong> zeigen, dass auch die Limnologie in<br />

Deutschland einem nicht unerheblichen Reformdruck unterliegt. Anders als im täglichen Leben<br />

haben wir als Mitglieder der <strong>DGL</strong> die Möglichkeit, Ziel und Geschwindigkeit dieses Prozesses<br />

selbst zu gestalten. Dazu gehören angesichts unserer Haushaltslage die Fragen, wie wir noch effizienter<br />

sparen können oder/und ob wir die Beiträge erhöhen müssen. Dabei prüfen wir derzeit,<br />

was eine Änderung der Tagungsbeiträge als download von unserer homepage oder als CD bringen<br />

könnte. Einsparungspotenzial ergibt sich auch, wenn Sie Ihre Beiträge termingerecht und den<br />

Vorgaben entsprechend abliefern. Erwartungsgemäß existieren zu diesen Fragen konträre Meinungen.<br />

Uns ist sehr daran gelegen, ein möglichst breites Meinungsbild zu diesen Fragen zu<br />

erhalten. Dazu bitten wir Sie herzlich, sich an der Umfrageaktion zu beteiligen, die diesem Heft<br />

beigefügt wurde.<br />

In Potsdam wird auch ein neues Präsidium gewählt. Eine Kandidatenliste findet sich in diesem<br />

Heft; sie kann und soll aber noch bis spätestens zwei Monate vor unserer nächsten Mitgliederversammlung<br />

durch ihre Vorschläge entsprechend der Wahlordnung ergänzt werden.<br />

Im Sommer dieses Jahres werden sich sicher viele unserer Mitglieder in Helsinki zum SIL-Kongress<br />

treffen und dort einen regen Austausch über Fragen der limnologischen Grundlagenlagenforschung<br />

und der angewandten Aspekte in der Limnologie pflegen.<br />

In diesem Sinne wünschen ich Ihnen allen ein wissenschaftlich spannendes Jahr mit genügend<br />

Muße zur Aufbereitung all der vielen und wichtigen Messdaten und entsprechenden Gelegenheiten,<br />

Ihre Ergebnisse zu präsentieren und zu publizieren!<br />

Ihre Brigitte Nixdorf<br />

Präsidentin<br />

Mitgliederversammlung 2003<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung der <strong>DGL</strong> am Dienstag, dem 30.9.2003, 18.15 - 19.50<br />

Uhr im Kurt-Alder-Hörsaal der Universität Köln im Chemischen Institut Greinstraße 4 – 6<br />

TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

Die Präsidentin der <strong>DGL</strong>, Frau Professor Dr. Brigitte Nixdorf, begrüßte die erschienen Mitglieder im<br />

Namen des Präsidiums.<br />

Anwesend waren 94 Mitglieder. Entsprechend unserer Satzung müssten für die Beschlussfähigkeit<br />

der Mitgliederversammlung jedoch 20 % der gesamten Mitgliedschaft anwesend sein, die mehr als<br />

1000 Mitlieder aufweist. Damit war die Mitgliederversammlung nicht beschlussfähig: Die Entlastung<br />

des Präsidiums sowie die Wahl der Kassenprüfer muss also schriftlich erfolgen.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der Tagesordnung<br />

Ein Mitglied mahnte in der letzten Mitgliederversammlung besprochene stärkere Aktivitäten zum<br />

Jahr des Süßwassers an, die nicht im Protokoll festgehalten wurden. Unter Hinweis auf einen zusätzlichen<br />

Tagesordnungspunkt wurde die Diskussion dazu verschoben.<br />

Es gab keine weiteren Einwände gegen das Protokoll der Mitgliederversammlung von Braunschweig.<br />

TOP 3: Bericht des Präsidiums<br />

Ergebnisse der Abstimmung zur Wahl der Kassenprüfer sowie zur Entlastung des Präsidiums:<br />

Da wir auf der Mitgliederversammlung 2002 in Braunschweig nicht das laut § 6 Abs. 3 der Satzung<br />

erforderliche Quorum zur Beschlussfähigkeit von 20 % aller Mitglieder erreicht hatten, musste<br />

schriftlich abgestimmt werden.<br />

Es wurden insgesamt 472 Stimmen mit folgendem End - Ergebnis abgegeben:<br />

Zur Abstimmung standen die Punkte: Zu Nicht zu Enthaltung<br />

Ich stimme dem Antrag auf Entlastung des Präsidiums 442 - 29<br />

Ich stimme dem Vorschlag zur Wahl der Kassenprüfer Herr<br />

Dr. U. Buitkamp und Herrn Dr. Kirchhoff<br />

Seite 6<br />

452 - 18<br />

Ein Stimmzettel wurde leer abgegeben und in einem Falle nur ein Kreuz gemacht. (Da noch im<br />

Verlaufe der Tagung und nach der Tagung Stimmzettel eintrafen, liegt die oben gezeigte Gesamtzahl<br />

der Stimmen etwas höher als auf dem Zwischenstand bei der Mitgliederversammlung in Köln<br />

auf einer Folie gezeigt).<br />

Damit wurden das Präsidium entlastet und unsere Kassenprüfer erneut gewählt.<br />

Ehrenmitgliedschaft von Herrn Professor Dr. Dietrich Uhlmann:<br />

Es wurde der einstimmige Beschluss des Präsidiums bekannt gegeben, Herrn Prof. Dietrich Uhlmann<br />

zum Ehrenmitglied der <strong>DGL</strong> zu ernennen. In den nächsten Wochen wird ihm die Ehrenurkunde<br />

durch die Präsidentin überreicht. Eine Würdigung in den <strong>Mitteilungen</strong> des Jahres <strong>2004</strong> sowie<br />

ein Ehrenkolloquium in Potsdam <strong>2004</strong> werden vorbereitet.<br />

Zunehmende finanzielle Probleme der öffentlichen Kassen:<br />

Wegen knapper werdender öffentlicher Kassen ist mit zunehmenden Problemen zu rechnen, Tagungen<br />

besuchen zu können. Insofern hat es sich bisher bewährt, unseren Exkursionstag auf den<br />

Freitag zu legen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Herr Köhler berichtete, an einer Vorbereitungssitzung für die Weltsüßwasserkonferenz in Kyoto im<br />

BMU in Bonn teilgenommen zu haben. Diese Sitzung ist wegen schlechter Vorbereitung des Veranstalters<br />

so unbefriedigend verlaufen, dass keine weiteren Aktivitäten aufgenommen wurden.<br />

Das Präsidium richtete noch einmal einen Appell an alle Mitglieder:<br />

Nur durch die Unterstützung aller Mitglieder kann das Präsidium erreichen, dass wir unseren Bekanntheitsgrad<br />

steigern. Wer also Ideen hat für Öffentlichkeitsarbeit (Tag der offenen Tür, Pressemitteilungen<br />

zu aktuellen Fragen in der Wasserforschung oder im Gewässerschutz etc.) sollte sich<br />

rechtzeitig an das Präsidium wenden, damit wir sie in die Öffentlichkeit tragen können. Das Präsidium<br />

selbst wird verstärkt von sich aus die Öffentlichkeitsarbeit erweitern.


Seite 7<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Das Daffiy - Poster von Frau Makulla und Frau Brettar stand auf der UNESCO – Seite zum Download<br />

während des gesamten Internationalen Jahres des Süßwassers: Dies ist ein gutes Beispiel für<br />

gelungene Öffentlichkeitsarbeit; Frau Brettar hat auf eigene Rechnung viele Poster drucken lassen.<br />

Es wird gebeten, diese Poster zahlreich im Tagungsbüro zu erwerben und für Werbezwecke<br />

einzusetzen.<br />

Selbstdarstellung der <strong>DGL</strong>:<br />

Das Beispiel des AK Grundwasser ist sehr gut gelungen. Nun brauchen wir auch von den anderen<br />

Arbeitskreisen eine solche Selbstdarstellung. Das Präsidium fordert alle Mitglieder und insbesondere<br />

die Arbeitskreise auf, sich an der Erarbeitung einer Selbstdarstellung zu beteiligen.<br />

Das Werbefaltblatt der <strong>DGL</strong> wird gegenwärtig überarbeitet.<br />

Satzung:<br />

Unsere neue Satzung ist seit ca. vier Wochen gültig.<br />

Taxonomie:<br />

Die Überlegungen zur Einrichtung einer privaten Akademie sollten vorangetrieben werden. Wir<br />

werden <strong>2004</strong> einen <strong>DGL</strong> – internen Workshop organisieren, um dort intensiv die weiteren Möglichkeiten<br />

für eine Private Akademie zu prüfen bzw. wie wir Bestimmungskurse besser etablieren können.<br />

Weiterentwicklung SEFS (Symposium of European Freswater Societies):<br />

Wir haben uns in die per Internet durchgeführte Diskussion zur Weiterentwicklung von SEFS eingebracht<br />

und unsere Bereitschaft zur intensiveren Zusammenarbeit erklärt. Einen Dachverband<br />

haben wir als nicht sinnvoll erachtet.<br />

20 Jahre <strong>DGL</strong> in Potsdam:<br />

Nächstes Jahr (<strong>2004</strong>) ist ein besonderes Jahr, da die <strong>DGL</strong> dann 20 Jahre alt werden wird.<br />

Doktoranden im Präsidium:<br />

Nach Rücksprache mit Doktoranden und Diskussion im Präsidium sehen wir die zeitlichen Möglichkeiten<br />

für eine Mitarbeit im Präsidium sehr kritisch. Von den angesprochenen Doktoranden<br />

erhielten wir keine Reaktion.<br />

VdBiol und neuer Bund Biowissenschaftlicher Gesellschaften<br />

Letzterer wurde abgelehnt und über das Verbleiben im VdBiol werden wir in der <strong>DGL</strong> noch nach<br />

dem heutigen Vortrag des VdBiol diskutieren<br />

Links selbständiger Biologen über unsere Homepage<br />

Herr Dembinski hatte einen ausführlichen Antrag an das Präsidium wegen einer Linkliste zu Selbständigen<br />

Biologen auf der <strong>DGL</strong> – Homepage eingereicht.<br />

Z.Z. gibt es dafür ca. 15 Interessenten. Es besteht der Vorschlag 60 € pro Jahr zweckgebundene<br />

Spende für einen Link auf die eigene Homepage an die <strong>DGL</strong> zu überweisen. Die <strong>DGL</strong> sollte von<br />

diesen Mitteln die zusätzlichen Wartungszeiten der Homepage der <strong>DGL</strong> mitfinanzieren.<br />

Ein Haftungsausschluss für die <strong>DGL</strong> muss gewährleistet sein.<br />

Das Präsidium stimmte zu, dass Herr Dembinski Vorschläge machen wird, wie die Einbindung von<br />

Selbständigen/Planungsbüros etc. i. d. Homepage der <strong>DGL</strong> aussehen könnte.<br />

Allerdings ist auch die Spendenfähigkeit/Rechnungsausstellung für die zweckgebundene Spende<br />

zu prüfen. Das klärt Frau Barkmann (<strong>DGL</strong>-Geschäftsstelle).


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Stellvertretender Schatzmeister<br />

J. Spieker wurde wegen der bevorstehenden Emeritierung von Prof. Dr. Hartmut Kausch ab<br />

1.10.2003 zum stellv. Schatzmeister ernannt und kann ab dann alle Aufgaben von Herrn Kausch<br />

übernehmen.<br />

Neuwahlen <strong>2004</strong><br />

In den <strong>Mitteilungen</strong> I legen wir eine Liste von Wahlvorschlägen für Präsidiumsmitglieder vor. Daneben<br />

können die Mitglieder eigene Kandidaten vorschlagen, für die sie 10 Unterschriften sammeln<br />

müssen. Dass Präsidium fordert die Mitglieder auf, Wahlvorschläge einzureichen.<br />

Beiträge für die <strong>DGL</strong><br />

Wir werden wahrscheinlich nicht umhin kommen, in absehbarer Zeit die Beiträge zu erhöhen.<br />

Gründe liegen darin, dass wir in den letzten Jahren viele neue Kostenstellen geschaffen haben, die<br />

wir auf Dauer nicht mehr mit dem alten Beitrag werden finanzieren können (Geschäftstelle, Tagungsvorbereitung<br />

durch F&U, Posterpreise, Vortragswettbewerbspreise, Beteiligungen an Workshops<br />

etc.). Im Jahre 2003 zeichnet sich ein Defizit von rund mehreren Tausend Euro ab, dass wir<br />

auf Grund der Überschüsse der letzten Jahre gut auffangen können. Wenn wir keine Beitragserhöhung<br />

vornehmen, werden wir einige der positiven Entwicklungen wieder etwas zurückschrauben<br />

müssen.<br />

Position zur ökologischen Bewertung der Binnenschifffahrt:<br />

Diese konnte wegen Zeitmangel nicht erarbeitet werden. Sie wird aber weiter verfolgt.<br />

Workshop „Typologie und ökologisches Potential von künstlichen Gewässern“<br />

Wir wollen <strong>2004</strong> einen Workshop zu diesem Themenbereich der Wasserrahmenrichtlinie vorbereiten.<br />

Zur Abstimmung über die Entlastung des Präsidiums für 2003<br />

Wir werden mit der alljährlich notwendigen schriftlichen Abstimmung zur Entlastung des Präsidiums<br />

einen Fragenkatalog an die Mitglieder versenden, um ein Stimmungsbild von der Mitgliedern<br />

zu anstehenden wichtigen Entscheidungen zu erhalten (Beitragserhöhung, <strong>DGL</strong>-Kalender, Zukunft<br />

der Tagungsbände etc.)<br />

Dank an E. Coring für dessen Arbeit mit den <strong>Mitteilungen</strong> und Tagungsbänden<br />

Auch dieses Mal sprach das Präsidium wieder seinen Dank an Herrn Coring für die geleistete Arbeit<br />

aus.<br />

Dank des Präsidiums an die Herren Poltz und Steinberg:<br />

Die Beiträge der Herren Poltz und Steinberg zur Wasserrahmenrichtlinie in den letzten beiden <strong>Mitteilungen</strong><br />

haben rege Diskussionen innerhalb der <strong>DGL</strong> ausgelöst. Das Präsidium sprach deshalb<br />

seinen Dank für diese interessanten Beiträge aus.<br />

TOP 4: Bericht des Schatzmeisters<br />

Der Schatzmeister der <strong>DGL</strong>, Herr Prof. Dr. Hartmut Kausch, legte den „Jahresabschluss des Jahres<br />

2002“, den Kassenbericht mit dem Einnahmen- und Ausgabenbestand bis 31.8.2003 sowie<br />

eine Anlage mit der Übersicht über Zuschüsse vor, die im Folgenden aufgeführt werden:<br />

Seite 8


DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />

Jahresabschluss 2002<br />

Tabellarische Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Geldbestand der <strong>DGL</strong> 2002<br />

Seite 9<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Einnahmen<br />

Übertrag von 2001 EUR 17 167,15<br />

Habenzinsen Girokonto EUR 92,83<br />

Zinsgutschrift aus Festgeldanlage (Januar-März) EUR 52,26<br />

Mitgliedsbeitrag durch Lastschriften EUR 22 125,00<br />

Mitgliedsbeitrag (Überweisung, Barzahlung, Scheck) EUR 6418,82<br />

Spende Nachwuchsförderung EUR 250,00<br />

Rückerstattung Porto aus Vorabschlag EUR 432,02<br />

diverse Tagungsbände EUR 228,00<br />

diverse <strong>DGL</strong>-Schriften (Baggerseebuch, LVLIM etc.) EUR 50,00<br />

Kontoauflösung der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung in Kiel 2001 EUR 8292,92<br />

Rückzahlung Termingeld mit Zinsen (April-Dezember) EUR 10 225,84<br />

Summe EUR 65 334,84<br />

Ausgaben<br />

Kontoführung Bank EUR 493,81<br />

Storno von Lastschriften + Nebenkosten EUR 1 147,30<br />

Dauerauftrag (Mithilfe beim Schriftführer, Januar-Februar) EUR 204,52<br />

Druck- und Versandkosten (Mitt. I_02, Mitt. II_02, Tagungsband 2001) EUR 26 370,76<br />

Poster- und Nachwuchspreise Kiel EUR 3450,00<br />

Satzungsgemäße Zuschüsse zu Tagungen, Workshops, Arbeitskreisen<br />

und Veröffentlichungen (siehe Anlage)<br />

EUR 2750,00<br />

Mitgliedschaft im VdBiol EUR 825,00<br />

<strong>DGL</strong>-Geschäftsstelle (Oktober-Dezember) EUR 1405,84<br />

Barauslagen Vorstand und Telefonkonferenz EUR 1559,11<br />

Registergericht und Notar (Anmeldung des neuen Vorstandes) EUR 66,63<br />

ISBN-Nummern und Internetkosten EUR 178,68<br />

Summe EUR 38 451,65<br />

Bilanz<br />

Einnahmen EUR 65 334,84<br />

Ausgaben EUR 38 451,65<br />

Stand des Girokontos am 30. 12. 2002 EUR 26 883,19<br />

Stand des Festgeld-Kontos am 14. 12. 2002 EUR 10 435,97<br />

Endbestand EUR 37 319,16<br />

(Prof. Dr. H. Kausch, Schatzmeister)


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />

Anlage zum Jahresabschluß 2002:<br />

Satzungsgemäße Zuschüsse:<br />

3. Stechlinforum (IGB, Neuglobsow)<br />

Broschüre Einführung in das<br />

500,00 €<br />

globale Klima (Dr. Lozán)<br />

Arbeitskreis Taxonomie (Dr. Mauch) 1000,00 €<br />

Seite 10<br />

1250,00 €<br />

Summe 2750,00 €<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE E.V.<br />

Kassenbericht 2003:<br />

Kontostände:<br />

Kontostände 31.08.03:<br />

Girokonto 1. 1. 2003 26.883, 19 €<br />

32.969,92 €<br />

Festgeldkonto 6. 1. 2003 10.454,52 € 0,00 €<br />

Summe: 37.337,71 € 32.969,92 €<br />

Einnahmen:<br />

Zinsen 96,90 €<br />

Mitgliedsbeiträge Lastschriften 21.585,00 €<br />

Mitgliedsbeiträge Überweisungen u.a. 4.424,08 €<br />

Tagungsbände 255,00 €<br />

Diverse <strong>DGL</strong>-Schriften 75,00 €<br />

Diverse Einnahmen 4.100,00 €<br />

Summe: 30.535,98 €<br />

Ausgaben:<br />

Kontoführung Bank 251,79 €<br />

Storno von Lastschriften 140,00 €<br />

Kosten Geschäftsstelle 5.341,49 €<br />

Druck- und Versandkosten 23.191,49 €<br />

Zuschüsse zu Tagungen etc. 1.904,00 €<br />

Poster- u. Vortragsprämierung 0,00 €<br />

Mitgliedschaft VdBiol. 825,00 €<br />

Zuschüsse zu Büchern 2.000,00 €<br />

<strong>DGL</strong>-Tagung 2003 1.250,00 €<br />

Summe: 34.903,77 €<br />

Überschuss: -4.367,79 €


TOP 5: Bericht der Kassenprüfer<br />

Seite 11<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Die beiden Kassenprüfer, Dr. Ulrich Buitkamp und Dr. Norbert Kirchhoff, haben die Buchführung<br />

und Belege über Einnahmen und Ausgaben durchgesehen und fanden keine Beanstandungen.<br />

Sie empfahlen deshalb die Entlastung des Präsidiums.<br />

TOP 6: Bericht aus der Geschäftsstelle<br />

Der Geschäftsstellenvertrag steht vor Abschluss und die Homepage wurde weiter aufgebaut.<br />

TOP 7: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf Entlastung des<br />

Präsidiums<br />

Zur Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Es wurde kritisiert, dass die <strong>DGL</strong> bislang zu wenige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zum Jahr<br />

des Süßwassers vorzuweisen hat. Zudem wurde angesprochen, dass man sich über das Präsidium<br />

gesteuert eine konzertierte Aktion alle Mitglieder vorgestellt hatte. Das Präsidium wies noch<br />

einmal darauf hin, das es allein nur wenig Öffentlichkeitsarbeit leisten kann. Das kann nur effektiv<br />

gehen, wenn auch von Seiten der Mitglieder sich ergebende Gelegenheiten genutzt werden, um<br />

Limnologie und die <strong>DGL</strong> im weitesten besser in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />

Das Daffie-Poster wurde in diesem Zusammenhang als ein origineller Beitrag gewürdigt.<br />

Dr. Peter Kozerski schlug vor, das Problem „Hochwasser in der 3. Welt“ zu thematisieren.<br />

Es bestand Übereinkunft, einen Artikel in „Biologie heute“ zum Jahr des Süßwasser zu erstellen.<br />

Zur Ehrenmitgliedschaft von Prof. Dr. Dietrich Uhlmann:<br />

Prof. Uhlmann bedankte sich für die Ehre und umriss kurz seinen wissenschaftlichen Werdegang,<br />

der 1953 mit einer Diplomarbeit begann. Die Ausführungen waren wissenschaftshistorisch äußerst<br />

interessant und Herr Uhlmann wurde gebeten, in den nächsten <strong>Mitteilungen</strong> einen Abriss zu diesem<br />

Abschnitt der deutschen Limnologie zu geben.<br />

Rabatte beim Bezug von „Limnologie Aktuell“ und der „Limnologica“:<br />

Herr Friedrich wies noch einmal auf die Möglichkeit der <strong>DGL</strong>-Rabatte beim Bezug von „Limnologie<br />

Aktuell“ und der „Limnologica“ hin, die bislang kaum genutzt wurden.<br />

Es gab keine Einwände gegen eine Weitergabe der Adressenliste der Mitglieder an <strong>Verlag</strong>e.<br />

TOP 8: zukünftige Wahlzyklen für die Kassenprüfer<br />

Nach unserer Satzung müssen wir Kassenprüfer nicht jedes Jahr wählen. Die Mitglieder begrüßten<br />

deshalb den Vorschlag des Präsidiums, die Kassenprüfer zukünftig nur noch alle drei Jahre mit<br />

dem Präsidium zu wählen, um dadurch Zeit auf den Mitgliederversammlungen zu sparen.<br />

TOP 9: Der VdBiol stellt sich vor<br />

Dr. Carsten Roller, einer der beiden Geschäftsführer des VdBiol, begann diesen Tagesordnungspunkt<br />

mit einem Vortrag über den VdBiol.<br />

In der folgenden Diskussion wurde die Frage nach den Vorteilen einer Mitgliedschaft für die <strong>DGL</strong><br />

gestellt. Diese existieren in der Bündelung und Verknüpfung gemeinsamer Interessen (Jobbörse,<br />

wissenschaftliche Aktivitäten, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung in Schulen, Netzwerke, Einbindung in<br />

andere Wasserschwerpunkte, Einfluss auf die Umstrukturierung der Hochschullandschaft, Einfluss<br />

auf die Gestaltung des Bachelorstudiums usw.). In der Zukunft muss die <strong>DGL</strong> ihre Inhalte stärker<br />

in den VdBiol einbringen.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Es wurde keine Entscheidung über den Verbleib der <strong>DGL</strong> im Vdbiol getroffen. Dies wird im Präsidium<br />

entschieden werden. Allerdings schien es so zu sein, dass der Vortrag doch viele Mitglieder<br />

von einem Verbleib der <strong>DGL</strong> im Vdbiol überzeugte.<br />

TOP 10: Verschiedenes<br />

Billiger Wohnraum auf Jahrestagungen:<br />

Da die Kosten für eine Tagungsteilnahme wesentlich durch die Nebenkosten wie Anreise, Unterkunft<br />

und Verpflegung bestimmt sind, sollte jedes Mitglied prüfen, ob es auf kommenden Jahrestagungen<br />

helfen kann, günstigen Wohnraum anzubieten. F & U (Dr. Feldmann) stehen jederzeit<br />

bereit, um bei der Weitervermittlung zu helfen.<br />

Jährlicher <strong>DGL</strong> – Kalender:<br />

Herr Nusch brachte eine Idee ein, jährlich einen Kalender mit Bildern aus der Limnologie aufzulegen.<br />

Der Vorschlag wurde kontrovers diskutiert. Es soll geprüft werden, ob ein Kalender aufgelegt<br />

werden kann.<br />

Dr. Ralf Köhler<br />

Schriftführer<br />

Wahlen des Präsidiums für Wahlperiode 2005 – 2007<br />

Bei der Mitgliederversammlung <strong>2004</strong> ist auch das Präsidium der <strong>DGL</strong> für die Wahlperiode 2005 –<br />

2007 neu zu wählen. Gemäß Wahlordnung schlägt das Präsidium zunächst eine Reihe von Kandidatinnen<br />

und Kandidaten vor. Die Mitglieder haben dann die Möglichkeit, weitere Kandidatinnen/<br />

Kandidaten zu benennen. Dazu müssen jeweils Unterschriften von mindestens 10 Mitgliedern bis<br />

spätestens zwei Monaten vor der nächsten Mitgliederversammlung bei der Präsidentin vorliegen.<br />

Selbstverständlich sollten vorgeschlagene Kandidatinnen und Kandidaten mit ihrer/seiner Nominierung<br />

auch einverstanden sein.<br />

Wer näheres über das Wahlverfahren wissen will, kann sich in unserer Homepage die Wahlordnung<br />

der <strong>DGL</strong> ansehen.<br />

Den Wahlvorstand bilden: Dr. Jürgen Bäthe und Dr. Peter Kasprzak.<br />

Als Kandidaten für das Präsidium wurden benannt:<br />

Theoretischer Bereich<br />

Angewandter Bereich<br />

Frau Dr. Rita Adrian<br />

Herr Dr. Eckhard Coring<br />

Prof. Dr. Ulrich Braukmann<br />

Frau Dr. Ingrid Chorus<br />

Herr Dr. habil. Daniel Hering*<br />

Herr Dr. Alfred Hamm*<br />

Frau Prof. Dr. Brigitte Nixdorf<br />

Herr Dr. Ralf Köhler<br />

Frau Prof. Dr. Elisabeth Meyer Herr Dr. Jochen Koop<br />

Herr Prof. Dr. Hartmut Arndt<br />

Herr Dr. Ernst A. Nusch<br />

Herr Dr. Peter Kasprzak<br />

Herr Dr. Hans-Jürgen Hahn<br />

Herr Dr. Jürgen Spieker<br />

* kandidiert nur als Beisitzer<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

In den <strong>Mitteilungen</strong> II_<strong>2004</strong> werden wir zu allen Kandidatinnen und Kandidaten den wissenschaftlichen<br />

Werdegang darstellen. Es ist zu empfehlen, weitere Wahlvorschläge bis zum Versand der<br />

<strong>Mitteilungen</strong> II_<strong>2004</strong> ca. Ende Juli Anfang August an den Wahlvorstand bzw. die Präsidentin einzureichen.<br />

<strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis 2003 in Köln<br />

Zum vierten Mal fand im Rahmen der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung in Köln die Verleihung des Nachwuchspreises<br />

statt. Die „Nachwuchspreis-Kommission“ (Prof. Dr. G. Friedrich, Dr. A. Hamm, Dr. R. Köhler,<br />

Prof. Dr. E.I. Meyer, Prof. Dr. B. Nixdorf) musste sich wieder der schwierigen Aufgabe stellen,<br />

aus den eingegangenen Vorschlägen und Bewerbungen eine Auswahl zu treffen und dabei die<br />

drei Personen zu benennen, die zu einem Vortrag bei der Jahrestagung eingeladen werden<br />

sollten. Dazu wurden die eingesandten Unterlagen im Umlauf-Verfahren geprüft.<br />

Aufgrund der inhaltlichen Qualität nachfolgender, der Kommission vorgelegten Veröffentlichungen<br />

wurden die Erst - AutorInnen zum Vortrag eingeladen:<br />

Beeck, P., Tauber S., Kiel S. & Borcherding J. (2002): 0+ perch predation on 0+ beam: a case<br />

study in a eutrophic gravel pit. – Freshwater Biology 47: 2359-236.<br />

Leu, E., Krieger-Liszkay A., Goussias C. & Gross E.M. (2002): Polyphenolic allelochemicals<br />

from the aquatic angiosperm Myriophyllum spicatum inhibit photosystem II. – Plant Physiology 130:<br />

2011-2018.<br />

Wacker, A. & von Elert E. (2002): Strong influences of larval diet history on subsequent postsettlement<br />

growth in the freshwater mollusc Dreissena polymorpha. - Proc. R. Soc. Lond. B. 2113-<br />

2119.<br />

Auch diesmal war der Vortragsblock mit den Plenarvorträgen der eingeladenen Referentin und der<br />

Referenten wieder ein Höhepunkt der Veranstaltung. Die Vortragenden verstanden es glänzend,<br />

das Auditorium mit ihren interessanten Forschungsergebnissen und deren Präsentationen zu begeistern.<br />

Die Auszählung der insgesamt 117 gültigen Stimmzettel ergab schließlich folgende Reihung:<br />

1. Preis: Eva Leu, Universität Oslo/Universität Konstanz, für den Vortrag „Wirkung von Allelochemikalien<br />

aus Myriophyllum spicatum auf die Photosynthese“.<br />

2. Peter Beeck, Universität zu Köln, für den Vortrag „Die frühe Piscivorie des europäischen<br />

Flussbarsches (Perca fluviatilis): Ein vernachlässigtes Phänomen mit bemerkenswerten<br />

Konsequenzen für die Populationsstruktur und Fischarten-gemeinschaft in See-Ökosystemen“.<br />

3. Preis: Alexander Wacker, NLU Universität Basel/Universität Konstanz, für den Vortrag<br />

„Aspekte der Futterqualität am Beispiel der Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha) im Bodensee“.<br />

Die Preisträger erhielten jeweils eine Urkunde und einen von der <strong>DGL</strong> gestifteten Scheck.<br />

Wir gratulieren!<br />

E.I. Meyer


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

<strong>DGL</strong>-Jahrestagung <strong>2004</strong> – Ankündigung, Anmeldung und<br />

Call for papers<br />

Die Jahrestagung <strong>2004</strong> der Deutschen Gesellschaft für Limnologie, zusammen mit der deutschen<br />

Sektion der SIL, findet<br />

vom 20. – 24. September <strong>2004</strong><br />

an der Universität Potsdam statt.<br />

Organisiert wird die Tagung von der AG Ökologie/Ökosystem-Modellierung im Institut für Biochemie<br />

und Biologie der Universität Potsdam (Prof. Dr. Ursula Gaedke, Dr. Norbert Kamjunke, Dr.<br />

Jörg Tittel, Dr. Elly Spijkerman & Dr. Guntram Weithoff), unterstützt durch die Firma F&U confirm,<br />

Leipzig (Dr. Hildegard Feldmann, Ogarit Uhlmann).<br />

Die Stadt Potsdam<br />

Die Stadt Potsdam ist zweifellos eine der schönsten Städte Deutschlands. Eingebunden in die reizvolle<br />

Kulturlandschaft empfiehlt sich die brandenburgische Landeshauptstadt als Reiseziel für unterschiedlichste<br />

Interessen und Ansprüche. Potsdams wohl prominenteste Sehenswürdigkeit ist<br />

das Schloss Sanssouci, die einstige Sommerresidenz Friedrichs des Großen, und der Park Sanssouci<br />

mit dem Neuen Palais, in dessen Nebengebäuden (Communes) die Tagung stattfindet. Die<br />

historischen Quartiere der Stadt - Alexandrowka, Holländisches Viertel und das Weberviertel – vermitteln<br />

das Flair einer europäisch geprägten Stadt.<br />

Mit dem Filmerlebnispark, der Naturerlebniswelt "Biosphäre", dem BUGA-Park, der Ausflugsschifffahrt<br />

und dem Krongut hat Potsdam seinen Gästen ganz besondere Attraktionen zu bieten, die<br />

einen Potsdambesuch zum Erlebnis werden lassen.<br />

Themenschwerpunkte<br />

Unsere Tagungen sind entsprechend den Anregungen der Mitgliederversammlung immer offen für<br />

alle interessanten Beiträge. Für dieses Treffen möchten wir jedoch anregen, bei dieser Tagung<br />

verstärkt allgemeine ökologische Mechanismen und Prinzipien in den Vordergrund zu stellen, die<br />

ggf. modellhaft an einer bestimmten Organismengruppe oder einem Habitattyp untersucht werden<br />

und explizit aufzuzeigen, inwieweit sich die gewonnenen Erkenntnisse generalisieren lassen und<br />

somit z. B. auch für terrestrische Ökologen relevant sind. Wir werden im sinnvoll erscheinenden<br />

Rahmen versuchen, die Vorträge nach übergeordneten ökologischen Fragestellungen und weniger<br />

nach der Organismengruppe/dem Habitat zu ordnen. Arbeiten, die sich beispielsweise mit speziellen<br />

Arbeitstechniken für eine Organismengruppe befassen, sollen jedoch unter dieser Organismengruppe<br />

einsortiert werden.<br />

Zusätzlich zu den gewohnten Vortrags- und Posterbeiträgen über die verschiedenen Gebiete soll<br />

es einige spezifischere Themenblöcke („special sessions“) geben, in denen Beiträge zu einem<br />

Thema gebündelt und Diskussionen intensiviert werden. Sie werden jeweils mit einem Einführungsvortrag<br />

von doppelter Länge (30 + 10 min) eröffnet, der einen aktuellen Überblick über das<br />

entsprechende Fachgebiet für Zuhörer bietet, die nicht auf das entsprechende Thema spezialisiert<br />

sind. Zum Ende des Themenblocks kann es eine übergeordnete Podiumsdiskussion mit den Rednern/Autoren<br />

von Postern und anderen Interessenten geben. Wie bei den anderen Veranstaltungen<br />

auch sollen die Themenblöcke sowohl Vorträge als auch Poster umfassen.<br />

Als weitere besondere Veranstaltungen sind neben Plenarvorträgen eine Podiumsdiskussion zum<br />

20-jährigen Jubiläum der <strong>DGL</strong> mit dem Titel „Was ist gute limnologische Forschung?“ sowie eine<br />

Festveranstaltung zu Ehren von Herrn Prof. Dr. Uhlmann vorgesehen.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Damit wir Ihre Beiträge leichter themenbezogen zuordnen können, bitten wir Sie um folgende<br />

Angaben:<br />

1. Auf welcher Betrachtungsebene ist Ihr Beitrag vorrangig anzusiedeln?<br />

I. Betrachtung von Individuen (Ökophysiologie, Verhalten, Morphologie, usw.)<br />

II. Betrachtung von Populationen und der sie regulierenden Faktoren<br />

III. Betrachtung von Nahrungsnetzen, Ökosystemen<br />

IV. Betrachtung abiotischer Prozesse (Gewässerchemie, -physik etc.)<br />

2. Habitat-Typ: a) Fließgewässer, b) hyporheisches Interstitial/Grundwasser, c) Pelagial, d) Benthal/Litoral,<br />

e) Übergangszone Wasser/Land, f) nicht relevant<br />

3. Bitte wählen Sie maximal drei Stichworte aus der folgenden Liste aus:<br />

• Bewertungssysteme<br />

• Biozönotische Interaktionen zwischen einzelnen Organismen(gruppen)<br />

• Cyanobakterien<br />

• Diversität und sie beeinflussende Faktoren<br />

• Evolutionäre Ökologie<br />

• Gewässerschutz/Gewässerbewirtschaftung & Pflege<br />

• Gewässertypologie<br />

• Fische<br />

• Limnochemie/Sedimentchemie<br />

• Limnophysik<br />

• Makrophyten<br />

• Makrozoobenthos<br />

• Meiofauna<br />

• Mikrobielle Ökologie<br />

• Nahrungsnetze/Interaktionen zwischen zahlreichen Organismen(gruppen)<br />

• Nahrungsqualität/Stöchiometrie<br />

• Ökotoxikologie<br />

• Periphyton<br />

• Phytoplankton, Primärproduktion<br />

• POM/DOM<br />

• Revitalisierung/Sanierung<br />

• Stoffhaushalt/Stoffumsetzungen<br />

• Theoretische Ökologie<br />

• Verhalten und Abbau von Schadstoffen<br />

• Zooplankton, Sekundärproduktion<br />

Folgende Themenblöcke wurden bisher vorgeschlagen zu denen Beiträge (Poster oder Vorträge)<br />

willkommen sind. Bitte vermerken Sie auf dem Anmeldeformular, falls Ihr Beitrag einem dieser<br />

Themenblöcke und nicht dem üblichen Programm zugeordnet werden soll.<br />

1. EU-WRRL: Erheblich verändertes Fließgewässer oder nicht?<br />

Organisation: Melanie Lautenschläger, (melanie.lautenschlaeger@uni-essen.de)<br />

Es werden u.a. Ergebnisse des 3-jährigen Projektes „MAKEF“ (Entwicklung von Verfahren und<br />

Methoden zur Ausweisung erheblich veränderter Fließgewässer und Herleitung des guten ökologischen<br />

Potenzials gemäß EU-WRRL) bezüglich Morphologie, Makrozoobenthoszönose und ökologisches<br />

Potenzial von erheblich veränderten Gewässerstrecken präsentiert. Weitere Vorträge zur<br />

Anwendung der EU-WRRL, Bewertung mittels Fischfauna, MZB, Makrophyten usw. werden begrüßt.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

2. Frühdiagenetische Prozesse in Gewässersedimenten<br />

Organisation: M. Hupfer (hupfer@igb-berlin.de), A. Kleeberg<br />

Einführungssvortrag: B. Wehrli<br />

Mikrobielle, chemische und physikalische Prozesse in jungen Sedimenten, Einfluss von Makrophyten<br />

und Zoobenthos auf geochemische Vorgänge, Methoden zur Erfassung frühdiagenetischer<br />

Prozesse (insbesondere Methodenentwicklung in den Bereichen Sensortechnik und Strukturaufklärung),<br />

Mikrozonierung in Sedimenten, Biofilme an der Sediment-Wasser-Grenzfläche.<br />

3. Steuerung von Herbivorie durch Sekundärmetabolite<br />

Organisation: Eric von Elert, (eric.vonelert@uni-konstanz.de)<br />

Der Energie- und Stofffluss von Primärproduzenten (Algen, Cyanobakterien, Makrophyten) zu Herbivoren<br />

kann maßgeblich durch Sekundärmetabolite bestimmt werden. Dies kann sowohl durch<br />

das Fehlen limitierender Nahrungsbestandteile (z.B. hoch ungesättigte Fettsäuren) oder durch Toxine<br />

und Repellents in Primärproduzenten zustande kommen. In einzelnen Fällen können solche<br />

Fraßschutzstoffe durch Herbivore induziert werden. Diese Session soll Aspekte der biochemischen<br />

Steuerung von Herbivorie in planktischen und benthischen Systemen einander vergleichend gegenüber<br />

stellen.<br />

4. Wem nutzen (submerse) Makrophyten?<br />

Organisation und Einführungsvortrag: Sabine Hilt (Hilt@igb-berlin.de) & Elisabeth Gross<br />

(elisabeth.gross@uni-konstanz.de)<br />

Makrophyten stellen wichtige Strukturelemente im Litoral von Seen dar, können aber auch zu unerwünschten<br />

Massenentwicklungen führen. Vor allem eutrophe Flachseen profitieren von submersen<br />

Makrophyten mit einer deutlich verbesserten Wasserqualität. Wir begrüßen auch Beiträge zu Makrophyten<br />

in Bodden, tieferen Seen und Fließgewässern, um Nutzen und Probleme durch submerse<br />

Makrophyten zu diskutieren.<br />

5. Abbau und Umsetzung von pflanzlichem Material in Gewässern<br />

Organisation und Einführungsvortrag: Karl Matthias Wantzen (Wantzen@mpil-ploen.mpg.de)<br />

Der Eintrag von Falllaub und die Produktion von Makrophyten stellen wesentliche Kohlenstoffquellen<br />

für die Organismen in Gewässern dar. Entscheidend für die Bedeutung dieser Quellen ist neben<br />

der Größe des Eintrags in Relation zum Gesamtbudget vor allem die Abbaubarkeit des Materials<br />

und dadurch seine Zugänglichkeit für die am Umsatz beteiligten Organismen. In diesem Vortragsblock<br />

sollen aktuelle Themen der Dekomposition und Umsetzung pflanzlichen Materials diskutiert<br />

werden, z.B. vergleichende Studien über räumliche Gradienten hinweg, Faktoren, die die<br />

Dekomposition beeinflussen, und die Interaktionen zwischen den beteiligten Organismen unter variablen<br />

Umweltbedingungen.<br />

6. Sinn und Unsinn der Denitrifizierung von Abwasser<br />

Organisation: Jürgen Benndorf (bennd@rcs.urz.tu-dresden.de)<br />

Die EU-Abwasserrichtlinie verlangt die Denitrifizierung des Abwassers von Klärwerken mit 50.000<br />

Einwohnergleichwerten.<br />

• Der Sinn: Ziel der Richtlinie ist der Schutz der Küstengewässer vor Eutrophierung, da<br />

dort N als limitierender Nährstoff gilt, sowie der Schutz von Oberflächenwasser, aus dem<br />

Trinkwasser gewonnen wird (Trinkwassergrenzwert für Nitrat: 50 mg/l NO3).<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

• Der Unsinn: Nitrat trägt wirkungsvoll zur Bindung von Phosphor in den Sedimenten bei;<br />

seine Aufzehrung in der Kontaktzone Freiwasser-Sediment führt in etlichen Binnengewässern<br />

zur P-Freisetzung aus den Sedimenten und fördert somit die Eutrophierung.<br />

Ziel des Themenblocks ist die Auswertung von Erfahrungen zur Wirkung von Nitrat auf die Eutrophierung<br />

und die P-Festlegung in Sedimenten. Gelingt uns als <strong>DGL</strong> die Auswertung des wissenschaftlichen<br />

Kenntnisstandes hierzu, so erzeugen wir eine Grundlage zur Weiterentwicklung der<br />

Abwasser-Gesetzgebung.<br />

7. Huminstoffe: ökologische Steuergrößen?<br />

Organisation und Übersichtsvortrag: C. Wiegand, IGB (cwiegand@igb-berlin.de), C.E.W. Steinberg<br />

In limnischen Ökosystemen stellen Huminstoffe die Hauptkomponente des organischen gelösten<br />

Kohlenstoffs. Sie entstehen durch Abbauprozesse von organischem Material und galten lange als<br />

inert. Eine Auswahl teilweise sogar gegensätzlicher Funktionen von Huminstoffen und ihrer möglicherweise<br />

unterschätzten biologisch / ökologischen Relevanz für limnische Systeme ist:<br />

• UV-Schutzschild – Freisetzung von Substanzen durch photolytische Prozesse<br />

• Nahrungsquelle für Mikroorganismen – Antibakterielle u. -mykotische Eigenschaften<br />

• Verminderung der Bioverfügbarkeit und Toxizität von Schadstoffen – Modulation des Detoxierungssystems<br />

von Pflanzen und Tieren, Beeinflussung der Photosynthese<br />

• Stabilisierung von Ökosystemen durch die Regulation von Stoff- und Energiekreisläufen<br />

Es sollen auch aktuelle Fragen der chemischen Analytik in diesem Themenblock diskutiert werden.<br />

8. Cyanobakterien: (Sekundär?-)Metabolite: Funktion, ökologische Relevanz, Gesundheitsschutz<br />

Organisation: Jutta Fastner/Ingrid Chorus, UBA (jutta.fastner@uba.de); Übersichtsvortrag: Claudia<br />

Wiedner<br />

Wie setzen sich Populationen aus Genotypen mit und ohne Gen für die Metabolitproduktion zusammen?<br />

Wie weit beeinflussen die Bedingungen im Gewässer den zellulären Gehalt an verschiedenen<br />

Metaboliten sowie deren Freisetzung in das Medium? Welche Maßnahmen wurden von Gesundheits-<br />

und Umweltbehörden zum Schutz der Badegäste getroffen?<br />

Im Themenblock soll ein Austausch stattfinden zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, in<br />

dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse gleichermaßen wie die Überwachungs- und Schutzstrategien<br />

der zuständigen Behörden vorgestellt werden.<br />

9. Molekularbiologische Methoden in der limnologischen Forschung und ihre Bedeutung<br />

für das Verständnis von Struktur, Funktion und Entwicklung von Organismengemeinschaften<br />

Organisation: Peter Kasprzak, IGB (daphnia@igb-berlin.de); Übersichtsvortrag H.-P. Grossart:<br />

"Was sagen uns die Gene? Neue Erkenntnisse in der Gewässerökologie."<br />

Die Anwendung molekularbiologischer Methoden hat auch in der limnologischen Forschung immer<br />

größere Bedeutung gewonnen. Zwar gilt diese Feststellung bisher in ganz besonderem Maße für<br />

die Taxonomie von Bakterien und Algen, aber auch bei der Untersuchung von höheren Wasserpflanzen<br />

und Tieren werden immer öfter solche Verfahren eingesetzt. Inzwischen stellt sich jedoch<br />

mehr und mehr die Frage, welchen Nutzen molekularbiologische Methoden neben der Strukturanalyse<br />

für unser Verständnis von Funktion und Entwicklung von Organismengemeinschaften haben<br />

können. Der Brückenschlag zwischen den Möglichkeiten einer leistungsfähigen Methode<br />

einerseits und ihren Auswirkungen auf ökologische Fragestellungen andererseits ist deswegen das<br />

Anliegen des Themenblocks.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

10. Klimavariabilität und aquatische Ökosysteme<br />

Organisation: Rita Adrian, IGB (Adrian@igb-berlin.de) & Dietmar Straile<br />

Untersuchungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass marine und limnische Ökosysteme und<br />

Populationen sehr sensibel auf interannuelle Temperaturschwankungen reagieren. In diesem Themenblock<br />

sollen klimainduzierte Veränderungen ganz unterschiedlicher Systeme (basierend auf<br />

langen Zeitreihen, Experimenten und mathematischen Modellen) zusammengeführt werden. Der<br />

Themenblock soll einen Überblick zum derzeitigen Kenntnisstand zugrundeliegender Mechanismen<br />

von Veränderungen und zu aktuellen Forschungsansätzen in der Klimafolgeforschung aquatischer<br />

Systeme geben.<br />

11. Funktionelle Makrobenthosökologie<br />

Organisation: Heinz Brendelberger, Uni Kiel (hbrendelberger@zoologie.uni-kiel.de)<br />

Der Themenschwerpunkt „funktionelle Makrobenthosökologie“ soll diejenigen Beiträge zusammenfassen,<br />

die sich mit Interaktionen im Benthos stehender und fließender Gewässer beschäftigen.<br />

Dies umfasst alle Arten biotischer Interaktionen zwischen Makrobenthosorganismen (trophische Interaktionen,<br />

Konkurrenzphänomene, Mutualismen etc.), Freilanduntersuchungen ebenso wie Laborstudien,<br />

Zoobenthos ebenso wie Phytobenthos.<br />

12. Modellierung von Seen - Integration physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse<br />

Organisation: B. Boehrer und M. Schultze, UFZ Magdeburg (boehrer@gm.ufz.de)<br />

Die derzeit verfügbaren Modellierungsinstrumente und deren Einsatzmöglichkeiten sollen diskutiert<br />

werden. Gefragt sind sowohl physikalische als auch chemische und biologische Modellansätze<br />

und deren Integration. Ansätze, die mehrere Aspekte verknüpfen, sind von besonderem Interesse.<br />

• Physik: Schichtung, Strömungen, Stofftransport, Mischung, Wechselwirkungen und Austausch<br />

mit den an das Freiwasser angrenzenden Umweltkompartimenten (Atmosphäre, Sediment,<br />

Grundwasser)<br />

• Chemie: Stoffumsetzungen im Freiwasser und im Sediment, Mineralbildung/-lösung (als<br />

chem. Gleichgewicht und unter Berücksichtigung von Reaktionsraten)<br />

• Biologie: Nahrungsnetze, Stoff- und Energietransfer in Nahrungsnetzen, Sukzession<br />

13. Aquatische Systeme als Modellsysteme zur Erforschung grundlegender ökologischer<br />

Regelmäßigkeiten<br />

Organisation: Norbert Kamjunke (kamjunke@rz.uni-potsdam.de), Ursula Gaedke, Guntram Weithoff,<br />

Jörg Tittel<br />

Aquatische Organismen und Lebensgemeinschaften eignen sich oft hervorragend, um prinzipielle<br />

ökologische Mechanismen und Regelmäßigkeiten aufzuklären, z.B. weil sie klein sind und somit<br />

wenig Platz beanspruchen, kurze Generationszeiten haben oder sich parthenogenetisch fortpflanzen<br />

können usw. Daher wurden zahlreiche grundlegende Erkenntnisse der Ökologie (auch) an<br />

aquatischen (Organismen-Gemeinschaften) entwickelt und überprüft (z.B. zur Konkurrenz-Koexistenz,<br />

Räuber-Beute Interaktionen, intermediate disturbance hypothesis, Energieweitergabe in<br />

Nahrungsnetzen, ….). Dieser Themenblock soll Beiträge umfassen, bei denen nicht die Eigenschaften<br />

der konkret untersuchten Organismen(gemeinschaft), sondern die daraus ableitbaren Generalisierungen<br />

im Vordergrund stehen.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

14. Verhaltensstudien in der aquatischen Ökologie: Beitrag zum Verständnis von Populationsdynamik<br />

und Nahrungsnetzen<br />

Organisation: Franz Hölker, IGB (hoelker@igb-berlin.de)<br />

In der ökologischen Forschung werden oft die relativ leicht erkennbaren direkten Effekte (z.B.<br />

trophische Kaskaden, top-down- und bottom-up-Effekte) gemessen. Struktur und Funktion von Lebensgemeinschaften<br />

können jedoch auch stark von verhaltensinduzierten indirekten Interaktionen<br />

auf das Nahrungsnetz beeinflusst werden. Viele Arten sind z.B. in der Lage sowohl das Prädationsrisiko<br />

als auch das Nahrungsangebot wahrzunehmen und als Ergebnis einen trade-off (Kompromiss)<br />

bei der Habitatwahl auszuführen. Dieser trade-off kann damit zu typischen diurnalen, saisonalen<br />

oder annuellen Migrationsmustern und dadurch zu veränderten Nahrungsnetzbeziehungen<br />

führen. In diesem Themenblock sollen daher experimentelle Arbeiten, Freilandstudien und<br />

theoretische Konzepte präsentiert werden, die den Einfluss des Verhaltens aquatischer Organismen<br />

auf deren Populationsdynamik oder deren Bedeutung im Nahrungsnetz berücksichtigen.<br />

Falls jemand noch einen weiteren Themenblock organisieren möchte, bitte so bald wie möglich bei<br />

U. Gaedke (gaedke@rz.uni-potsdam.de) melden.<br />

Call for Papers<br />

Die Anmeldung eines Vortrags- bzw. Posterbeitrags muss mit beiliegendem Anmeldeformular bis<br />

spätestens 30. April <strong>2004</strong> erfolgen. Wir begrüßen ausdrücklich Beiträge ausländischer KollegInnen<br />

in englischer Sprache. Die Haupt-Konferenzsprache ist jedoch Deutsch. Anmeldungen zur Tagungsteilnahme<br />

ohne eigenen Beitrag sind auch nach der Deadline noch möglich, allerdings mit<br />

einer erhöhten Tagungsgebühr. Bitte schicken Sie die Anmeldungen an:<br />

F&U confirm<br />

Permoserstraße 15<br />

04318 Leipzig<br />

Tel: 0341 / 235-2264; Fax: 0341 / 235-2782; e-mail: dgl@fu-confirm.de<br />

Für jeden Erstautor ist wie immer nur ein Tagungsbeitrag möglich. Für die Anmeldung von Vorträgen<br />

und Postern ist ein Abstract im maximalen Umfang einer DIN-A4 Seite notwendig, das per E-<br />

Mail an F&U confirm übermittelt werden muss. Die Gliederung des Abstracts soll die automatische<br />

alphabetische Einordnung ermöglichen, daher:<br />

1. Zeile: Titel des Beitrags<br />

2. Zeile: Nachname, Vorname des Autors, danach der Koautoren (inkl. Adressen und e-mail)<br />

3. Zeile: Vortrag oder Poster<br />

4. Zeile: Betrachtungsebene (vgl. Angaben oben)<br />

5. Zeile: Habitattyp<br />

6. Zeile: Stichworte<br />

7. Zeile: ggf. Themenblock<br />

8. Zeile ff.: Text.<br />

Bitte nehmen Sie keine Schrift- und Absatzformatierungen, Einrückungen usw. vor, da alle Texte in<br />

ein Standardformat gebracht werden und in direkter alphabetischer Reihenfolge Platz sparend im<br />

Abstract - Band gedruckt werden sollen.<br />

Arbeitskreise<br />

Zusätzlich zum offiziellen Programm können Workshops und Arbeitstreffen veranstaltet werden.<br />

Bitte melden Sie den Bedarf rechtzeitig bei F&U confirm an.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Tagungsgebühren<br />

<strong>DGL</strong> sowie SIL - Mitglieder:<br />

Der Tagungsbeitrag beträgt bei Zahlung bis zum 30. April <strong>2004</strong> 80 Euro, danach 90 Euro.<br />

Studenten, Rentner und Arbeitslose bezahlen bis zum 30. April <strong>2004</strong> einen ermäßigten Beitrag von<br />

60 Euro, danach 65 Euro.<br />

Nicht-Mitglieder von <strong>DGL</strong>/SIL:<br />

Der Tagungsbeitrag beträgt bis zum 30. April <strong>2004</strong> 90 Euro, danach 100 Euro.<br />

Studenten, Rentner und Arbeitslose: 70 € bis zum 30.April <strong>2004</strong>, danach 75 €.<br />

Begleitpersonen:<br />

25 Euro, danach 30 Euro. Pro Person kann nur eine Begleitperson angemeldet werden. Personen,<br />

die einen Vortrag halten oder ein Poster präsentieren, dürfen nicht als Begleitperson gemeldet<br />

werden. Falls KollegInnen aus Nachbarstaaten eine Reduzierung der Teilnehmerbeiträge benötigen,<br />

lassen Sie uns dies bitte wissen.<br />

Stornierungen<br />

Tagungs- und Exkursionsgebühren können nur bei einer Stornierung vor dem 1. September <strong>2004</strong><br />

abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 10 Euro rückerstattet werden.<br />

Gesellschaftsabend<br />

Am Mittwoch, den 22. September <strong>2004</strong>, wird der Gesellschaftsabend im Mövenpick-Restaurant am<br />

Schloss Sanssouci stattfinden. Im Unkostenbeitrag ist das reichhaltige Buffet enthalten. In einem<br />

Teil der Räumlichkeiten wird für musikalische Unterhaltung gesorgt.<br />

Der Unkostenbeitrag beträgt bei Überweisung bis zum 30. April <strong>2004</strong> regulär 14 Euro, danach 16<br />

Euro. Studenten bezahlen bis zum 30. April <strong>2004</strong> 12 Euro, danach 14 Euro.<br />

Exkursionen<br />

Am Freitag, den 24. September <strong>2004</strong>, werden folgende Exkursionen angeboten:<br />

GANZTAGESEXKURSIONEN:<br />

1) Die untere Havel – eine Tieflandflussaue im Spannungsfeld von Auenschutz, anthropogener<br />

Nutzung und Hochwasserschutz<br />

Leitung: Dr. Rüdiger Knösche/Dr. Ralf-Udo Mühle (Universität Potsdam), Rocco Buchta, (Leiter<br />

des Naturparks Westhavel)<br />

Die Exkursion führt entlang der unteren Havel von Milow über Rathenow, Schollene nach Gülpe.<br />

Im neu eröffneten Besucherzentrum des Naturparkes Westhavelland in Milow werden Ihnen vor<br />

dem Hintergrund der Entlassung dieses Flussabschnittes aus dem Bundeswasserstraßennetz<br />

unter anderem auch anhand von hydrologischen Funktionsmodellen die Ziele des Auenschutzes<br />

im Konfliktfeld mit Nutzungsansprüchen und Hochwasserschutz vermittelt. Unterwegs zeigen wir<br />

Ihnen, ausgehend von der geologischen Entwicklung, die Besonderheiten dieser extrem flachen<br />

und großflächigen Flussaue mit einigen charakteristischen Altwässern einschließlich eines für<br />

diese Region typischen Auen-Flachsees, der sich bereits im Endstadium seiner geologischen<br />

Entwicklung befindet und eine typische Schwingmoorverlandung aufweist. Im Mittelpunkt stehen<br />

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Seite 21<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

dabei die Trophie der Gewässer im Zusammenhang mit der Hydrodynamik, die Auswirkungen des<br />

Jahrhunderthochwassers der Elbe und die Aue als Rastgebiet für Zugvögel. Zum Abschluss führt<br />

die Exkursion über die Ökologische Station der Universität Potsdam zum Gülper See, an dem Sie<br />

die Zugvögel beobachten können (eigenes Fernglas ist günstig).<br />

Zeitrahmen: 8:30 Uhr Abfahrt in Potsdam mit einem Bus<br />

ca. 21:00 Uhr Ankunft in Potsdam<br />

Kosten: 25 Euro<br />

2) Naturpark Uckermärkische Seen<br />

Leitung: Norbert Bukowsky (NP US), Dr. Rüdiger Mauersberger (Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische<br />

Seen)<br />

Exkursionsroute Potsdam- Oranienburg- Fürstenberg-Lychen-Lychen Lehstwiese-Lychen-Küstrinchen-Boitzenburg-<br />

Mühle mit folgenden Exkursionspunkten:<br />

1. Renaturierung Lehstsee- Lehstseemoor - Renaturierung eines Durchströmungsmoores<br />

2. Küstrinsee ( Forellenanlagen - Ziele Naturschutzgroßprojekt)<br />

3. Solgleite Schwedenschanze - Entwicklung von Laichhabitaten für Neunaugen.<br />

4. Boitzenburger Mühle (Forellenteichanlage, Bau eines Umfluters zur Herstellung der<br />

Durchgängigkeit von Fließgewässern)<br />

5. Tiefenwasserableitung am Naugartenersee<br />

Zeitrahmen: 8:30 bis ca. 17:30 Uhr<br />

Kosten: 25 Euro<br />

3) Naturschutzgebiet Stechlin, Schutzmaßnahmen für Klarwasserseen und deren Einzugsgebiete<br />

Leitung: Silke Oldorff (Naturpark Stechlin-Ruppinerland), Prof. Dr. R. Koschel (IGB)<br />

Schutzgebietsverordnung und Umsetzung, Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Naturschutz,<br />

EU-LIFE Projekt Stechlin, Klassifizierung von Klarwasserseen nach der Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Begrüßung (Kaffee/Tee) und Wanderung entlang des Großen Boberowsees der Schmelzwasserrinne<br />

aufwärts folgend zum Kl. Boberowsee. Es werden Renaturierungsmaßnahmen des EU LIFE-<br />

Projektes im Norden des NSG Stechlin vorgestellt. Es geht durch alte Buchenwälder vorbei an<br />

alten Mooren zur Nordbucht des Gr. Stechlinsees, wobei Besonderheiten des Gebietes und aktuelle<br />

Naturschutzthemen besprochen und diskutiert werden. Dem Uferweg des Stechlinsees folgend<br />

zum Ort Neuglobsow (insges. 6 km Fußweg), hier Imbiss beim Fischer oder in einer Gaststätte.<br />

Um 15 Uhr Besichtigung des neuen Laborgebäudes der Abteilung III „Limnologie geschichteter<br />

Seen“ des IGB mit Berichten über Forschungen im NSG Stechlin und weiteren Seen. Exkursion<br />

mit dem Forschungsschiff auf dem Gr. Stechlin- und Nehmitzsee. Um 18 Uhr Rückfahrt nach<br />

Potsdam.<br />

Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 20:00 Uhr<br />

Kosten: 25 Euro<br />

4) Elbe: Wasserbau und Flussökologie<br />

Leitung: Dr. Klaus Ockenfeld (UFZ Magdeburg), Dr. Ernst Paul Dörfler (BUND)<br />

Führung Wasserstraßenkreuz/Schleuse Rothensee/Hebewerk Rothensee (09:45 – 12:15 Uhr)<br />

Fahrt zum UFZ, Sektion Gewässerforschung in Magdeburg, Vorstellung UFZ und Elbe-Schadstoffbelastung<br />

nach dem Hochwasser vom August 2002 (Prof. Dr. W. Geller; 13:15 – 13:40 Uhr), Vortrag<br />

EZG-Modellierung der Elbe (Rode, 13:40 – 14:05); Fahrt zum Saale-Dreieck/Biosphärenreser-


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

vat, dort Führung durch Dr. E. P. Dörfler: Wanderung über die Elbe in 20 m Höhe, Auenwaldbesichtigung,<br />

Natürlicher Flusslauf Nuthe (Nebenfluss der Elbe), Wanderung über Auenwiesen (je<br />

nach Wasserstand der Elbe), Lebensraum des Elbe-Bibers (evtl. Biberburg), Elbufer mit Sandstränden<br />

und Weichholzaue, Konflikt Flussökologie – Wasserstraßenausbau, Blick in die Saale-<br />

Mündung, mit Gierseilfähre über die Elbe, Abholung durch Bus von Elbfähre Barby, Rückfahrt<br />

(18:30 Uhr)<br />

Zeitrahmen: Von 8:30 bis ca. 20:30 Uhr<br />

Kosten: 30 Euro<br />

5) Bergbaufolgelandschaft Schlabendorfer Felder mit Naturpark Niederlausitzer Landrücken<br />

und Lauchhammer / Plessa-Gebiet<br />

Leitung: BTU Cottbus/ Uni Potsdam<br />

Die Exkursion führt uns mit dem Bus in den nordwestlichen Förderraum der Niederlausitz zwischen<br />

Luckau, Lübbenau und Calau. Am Naturschutzzentrum Wanninchen am Ufer des künftigen Schlabendorfer<br />

Sees (685 ha) ist eine Einführung in die Arbeit des Naturschutzzentrums und der Sielmann-Stiftung<br />

geplant, die hier Flächen erworben hat. Die Stiftung engagiert sich für Artenschutzmaßnahmen<br />

zur Verbesserung der Brutmöglichkeiten für Wiedehopf, Schellente, Steinschmätzer<br />

und Uferschwalbe im Gebiet. Im Schlabendorfer Raum (Süd) haben wir Gelegenheit, die Landschafts-<br />

und insbesondere die Gewässerentwicklung in verschiedenen Stadien zu verfolgen: Versuchsflächen<br />

an Sanddünen und Primärsukzessionsstadien im Offenland sowie ausgedehnte<br />

Land-Wasserüberflutungsbereiche durch wieder ansteigendes Grundwasser. An diesen Vernässungsstandorten<br />

kann die Fließgewässerentwicklung demonstriert werden. Die nächsten Stationen<br />

sind der Lichtenauer See (Naturschutzgebiet) und das Wasserschloss in Fürstlich Drehna mit erhaltenen<br />

Teilen des Lenne-Parks. Nach dem Mittagessen in einer der ländlichen Gaststätten der<br />

Region besuchen wir die Region Lauchhammer (Besucherbergwerk mit Tagebaubrücke F60) und<br />

erhalten einen Einblick in die Technik des aktiven Tagebaus und die Rekultivierungsmaßnahmen.<br />

Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 18:00 Uhr<br />

Kosten: 28 Euro<br />

6) Naturpark Schlaubetal bei Eisenhüttenstadt<br />

Leitung: Dr. Jörg Gelbrecht, Dr. Michael Hupfer, Dominik Zak (IGB Berlin-Müggelsee)<br />

Themenschwerpunkte: Geogene Stoffeinträge, Niedermoore, Fischanlagen, Makrozoobenthos,<br />

Paläolimnologie und Seenrestaurierung in einem strukturell naturnahen Fluss-See-Gebiet des<br />

pleistozänen Tieflandes.<br />

Die Exkursion führt mit dem Bus ins Schlaubetal, das zu den besonders schönen Landschaften in<br />

Brandenburg mit einer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt gehört. Die Fahrt geht zur Kieselwitzer<br />

Mühle im Oberlauf der Schlaube. Hier werden eine Forellenanlage besichtigt sowie Probleme erhöhter<br />

Nährstoffeinträge und Möglichkeiten ihrer Reduzierung durch Pflanzenkläranlagen diskutiert.<br />

Von der Kieselwitzer Mühle erfolgt eine Wanderung flussabwärts bis zur Bremsdorfer Mühle<br />

(Einkehr möglich). Auf dem Wege werden Ergebnisse zu geogenen Stoffeinträgen aus den zahlreichen<br />

Quellen sowie aus Gewässer begleitenden Niedermooren erläutert. Die Schlaube weist in<br />

diesem Abschnitt eine natürliche Morphometrie auf. Unterhalb der Bremsdorfer Mühle fließt die<br />

Schlaube in den Großen Treppelsee, dessen Sedimente paläolimnologisch untersucht wurden.<br />

Diskutiert werden Möglichkeiten, Probleme und Ergebnisse einer Seenrestaurierung.<br />

Zeitrahmen: 8:00 bis ca. 21:00 Uhr<br />

Kosten: 25 Euro<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

7) Die Spree oberhalb Berlins - Ökologie und wasserwirtschaftliche Perspektiven eines<br />

Flachlandflusses unter starkem Nutzungsdruck<br />

Leitung: Dr. Martin Pusch (IGB), Torsten Weidner (Wasserverband Untere Spree)<br />

Die Exkursion führt zur "Müggelspree", einem 32 km langen Abschnitt der Spree oberhalb Berlins.<br />

Im Rahmen einer Befahrung mit Motorbooten wird die Ökologie dieses Flachlandflusses und seiner<br />

Aue erläutert. Es werden aktuelle wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Probleme<br />

dargestellt, die sich aus dem anthropogen bedingten Wassermangel im Spree-Einzugsgebiet ergeben.<br />

Außerdem werden Renaturierungs- und Managementansätze zur Lösung der anstehenden<br />

Probleme vorgestellt, deren Umsetzung zurzeit beginnt.<br />

Zeitrahmen: 8:50 Uhr Abfahrt ab Potsdam Hbf mit Regionalexpress der DB oder Treffpunkt 10:00<br />

Uhr am Bahnhof Hangelsberg (bei Fürstenwalde)<br />

ca. 19:00 Uhr Rückkunft in Potsdam<br />

Kosten: 5 Euro (bei eigener Anreise zum Bahnhof Hangelsberg; Info im Tagungsführer). Bitte eine<br />

kurze E-Mail an dgl@fu-confirm schicken, falls Sie mit dem eigenen PKW zum Bahnhof<br />

Hangelsberg fahren.)<br />

8) Tauchexkursion in die oligotrophen und mesotrophen Seen des Feldberger Seen- sowie<br />

des Stechlinseegebiets<br />

Leitung: Dr. Ralf Köhler, LUA Brandenburg (Ralf.Koehler@LUA.Brandenburg.de), Dr. Klaus van de<br />

Weyer, Lanaplan (Klaus.vdWeyer@Lanaplan.de)<br />

Zeitrahmen: 2 1/2 Tage: von Donnerstag abends (Anreise) 23.9. bis Sonntag mittags, den<br />

26.9.<strong>2004</strong><br />

Das Tauchen mit Pressluftflaschen hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung bei der<br />

Erfassung und Bewertung von Seen zugenommen. Nicht nur bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie,<br />

sondern auch bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie werden zunehmend Seen mit<br />

Hilfe von Tauchkartierungen bzw. Taucherfassungen untersucht.<br />

Wir wollen die Limnologentagung in Potsdam nutzen, um uns in Seen im Bereich der Feldberger<br />

Seen, an der Grenze zwischen Mecklenburg–Vorpommern und Brandenburg, sowie im Stechlinsee<br />

einerseits gemeinsam einen Eindruck zu verschaffen, welche Möglichkeiten Tauchkartierungen<br />

bieten und andererseits, um einige mesotrophe bzw. oligotrophe Hartwasserseen unter Wasser<br />

kennen zu lernen.<br />

Es ist geplant, folgende Seen zu betauchen:<br />

1) Stechlinsee, 2) Dreetzsee, 3) Carwitzer See, 4) Schmaler Luzin, 5) Breiter Luzin, 6) Zansen, 7)<br />

Krüselinsee (nur Schnorcheln möglich).<br />

Wir reisen Donnerstag Abend (23.9.<strong>2004</strong>) nach Abschluss der Vortragsveranstaltungen zu unserem<br />

Hotel an, um bereits Freitag Vormittag unseren ersten Tauchgang durchführen zu können.<br />

Sonntag Vormittag soll der letzte Tauchgang stattfinden, so dass wir nach 5 – 6 Tauchgängen die<br />

Heimreise antreten können.<br />

Auf der Tauchbasis "Octopus" auf dem Campingplatz am Dreetzsee Tel.: 039889 – 8344 bekommen<br />

wir Sauerstoff. Hier können wir unsere Ausrüstungen nach den Tauchgängen auch über<br />

Nacht zum Trocknen aufhängen. Die Geschäftszentrale von Octopus liegt in: Octopus Wassersport<br />

GmbH, Wolldegker Straße 38a, 17036 Neubrandenburg, Tel.: 03957/790480.<br />

Zu den Übernachtungskosten kommen noch Kosten für die Tauchgenehmigungen: 5 € pro Tag,<br />

also insgesamt 15 €. Die Luft kostet 0,4 € pro Liter.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Unterkunft und Verpflegung:<br />

Es gibt dabei zwei Alternativen zur Übernachtung:<br />

1) ALTES ZOLLHAUS AM LUZIN SEE<br />

Inh. Harry und Ilona Goerke<br />

Am Erddamm 31<br />

17258 Feldberg<br />

Tel. 039831 / 500 Fax: 039831 2 02 69<br />

eMail: altes.zollhaus@feldberg.de<br />

Das Alte Zollhaus liegt in überaus reizvoller Landschaft am Damm zwischen den Seen Breiter<br />

Luzin/ Schmaler Luzin und bietet eine ganz besondere Atmosphäre. Das historische Gebäude<br />

wurde stilvoll und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.<br />

EZ: 36 €/Nacht und DZ: 60 €/Nacht. Hier sind genügend DZ vorhanden.<br />

2) KRÜSELINER MÜHLE<br />

Brenncke & Menzke <strong>GbR</strong><br />

Krüseliner Mühle<br />

17258 Feldberger Seenlandschaft/OT Melchow<br />

Tel.: 039820/30441 Handy: 0171/8200624<br />

Die Krüseliner Mühle liegt direkt am Krüselinsee in ebenfalls sehr reizvoller Landschaft. Bietet<br />

allerdings nur eingeschränkten Komfort.<br />

Ca. 35 €/Nacht im DZ. Im Bungalow mit 5 bis 7 Personen deutlich günstiger. Es gibt hier nur zwei<br />

DZ sonst Bungalows.<br />

Die Veranstalter präferieren wegen der höheren Zahl der DZ und des besseren Komforts das Alte<br />

Zollhaus. Sollte aber die Mehrzahl der Teilnehmer aus Kostengründen die Krüseliner Mühle präferieren,<br />

dann werden wir dort übernachten.<br />

Wir bitten um Anmeldung bis Ende Mai <strong>2004</strong> direkt bei Dr. Ralf Köhler per Email (s.o.). Die<br />

Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen entscheidet über die Teilnahme. Wir können nur<br />

maximal 13 Exkursionsteilnehmer zulassen, da wir sonst zu viele Taucher werden. Bitte auch die<br />

Tauchexkursion auf der Anmeldung im 1. Rundschreiben mit der gewünschten Priorität ankreuzen.<br />

Die Tauchgenehmigungen werden von den Veranstaltern vor der Exkursion besorgt. Auch die Zimmer<br />

müssen vorher gebucht werden.<br />

Bei Ihrer Anmeldung geben Sie bitte folgende Angaben an:<br />

1) Name, Vorname, Anschrift und Telefon und unbedingt eine Email-Adresse<br />

2) Präferenz für die Unterkunft<br />

3) Anreise mit eigenem PKW und gegebenenfalls, ob noch ein weiterer Teilnehmer mitgenommen<br />

werden kann<br />

4) Zahl der gewünschten Übernachtungen mit An- und Abreisetag<br />

5) Sonstiges (Anregungen, Beiträge etc.).<br />

Innerhalb von vier Wochen nach dem Anmeldeschluss werden wir Sie informieren wie viele Teilnehmer<br />

wir sind und wo wir übernachten. Gleichzeitig werden wir Sie auffordern, die Beträge für<br />

Ihre Übernachtungen und die Tauchgenehmigungen zu überweisen.<br />

Bedingung für die Teilnahme ist das Mitbringen eines eigenen PKWs. Wegen der zu transportierenden<br />

Taucherausrüstungen ist das anders nicht zu machen. In Einzelfällen werden wir die<br />

Mitnahme organisieren können. Die An- und Abreise mit dem PKW muss jeder selbst organisieren,<br />

wobei wir vorher an die Teilnehmer genaue Anreisepläne senden.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass jeder für sich und seine Sicherheit selbst verantwortlich<br />

ist und keinerlei Ansprüche im Falle von Unfällen an die Veranstalter stellen kann. Wir erwarten,<br />

dass die Teilnehmer mindestens 50 Tauchgänge Taucherfahrung nachweisen können. Bitte bringen<br />

Sie in jedem Falle ihre Brevets mit, da diese notwendig sind, um die Tauchgenehmigungen zu<br />

bestätigen.<br />

In der Erwartung auf ein hochspannendes, lehr- und erlebnisreiches Wochenende<br />

Dr. Ralf Köhler Dr. Klaus van der Weyer<br />

Bei jeder Ganztagesexkursion wird die Gelegenheit bestehen, zwischendurch einen Mittagsimbiss<br />

auf eigene Rechnung einzunehmen. Bei Exkursion Nr. 4 ist es eventuell ratsam<br />

Verpflegung mitzunehmen. Bitte achten Sie diesbezüglich auf die Informationen im<br />

Tagungsführer.<br />

HALBTAGESEXKURSIONEN<br />

9) UBA: Sanierung des Schlachtensees<br />

Leitung: I. Chorus, I. Schauser, Klinkmüller (UBA) und BWB (Deffke.)<br />

Ort: Wasserwerke Beelitzhof, Kronprinzessinenweg 130, Berlin Wannsee, und Bootsverleih Hoppe<br />

am Schlachtensee, Marinesteig 6A; S-Bahn Potsdam Hbf bis Wannsee und 3-4 Stationen mit dem<br />

Bus) oder S-Bahn Nikolasee; 2 mal 10 Min. Fußweg<br />

Dauer: Ab Potsdam Hbf. um 9:00, Beginn am Wasserwerk Beelitzhof um 10:00; Ende am S-Bahnhof<br />

Schlachtensee um 12:30. Rückkehr entweder nach Berlin-Wannsee (ca. 15 Minuten ab S-<br />

Bahnhof Schlachtensee) oder Hbf Potsdam (ca. 30 Minuten ab S-Bahnhof Schlachtensee)<br />

Seit rund 20 Jahren wird das Wasservolumen des Schlachtensees rund zweimal pro Jahr mit Parmem<br />

Wasser ausgetauscht (rund 8 µg/L TP anstelle der rund 800 µg/L vor 1981). Seine Erholung<br />

vom hypertrophen zum nunmehr mesotrophen Gewässer ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Die halbtägige Exkursion zeigt die Anlage zur Phosphatfällung und Filtration am Zulauf sowie den<br />

Schlachtensee und erläutert die Reaktion der verschiedenen Ökosystemkomponenten. Sie beginnt<br />

mit einer Führung durch diese Aufbereitungsanlage (ca. 30 Min.). Danach führen etwa 10 Minuten<br />

Fußweg zum See, 10 weitere Minuten zum Ruderbootverleih. Dort wird die Wasserqualität in<br />

Augenschein genommen – je nach Wunsch am, auf dem, oder auch im Wasser. Am Ufer berichten<br />

wir Ihnen anhand eines „Hand-Out“ über die Reaktion des Ökosystems und die Entwicklung der<br />

Wasserqualität. Anschließend können auf der gegenüberliegenden Seite des Sees weitere<br />

Flüssigkeiten nach weiteren 30 Minuten Fußweg in der „Alten Fischerhütte“ beprobt werden.<br />

Zeitrahmen: 9:00 Uhr ab Potsdam Hbf, 10:00 Uhr Beginn am Wasserwerk Beelitzhof, 12:30 Uhr<br />

Ende am S-Bahnhof Schlachtensee, Rückkehr entweder nach Berlin-Wannsee (ca. 15 Minuten ab<br />

S-Bahnhof Schlachtensee) oder Hbf Potsdam (ca. 30 Minuten ab S-Bahnhof Schlachtensee). An-<br />

und Rückreise bitte selbst organisieren und bezahlen (z.B. Anreise mit der Bahn 2,30 €)<br />

Kosten: 10 Euro<br />

Bitte geben Sie im Anmeldeformular Ihre gewünschte Exkursion, sowie zwei Alternativen an. Die<br />

Belegung der Exkursionen erfolgt entsprechend der Reihenfolge des Eingangs der Exkursionsgebühren<br />

auf dem Tagungskonto. Sofern die von Ihnen gewünschte Exkursion bereits ausgebucht ist<br />

bzw. wegen zu geringer Teilnehmerzahl ausfallen muss, buchen wir Sie auf Ihre zweite (dritte)<br />

Präferenz um. Teilnehmer, die sich für die Tauchexkursion interessieren, melden sich bitte mit<br />

den oben angegebenen detaillierten Angaben direkt bei Herrn Köhler an.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Tagungskonto<br />

Kontoinhaber: Ursula Gaedke<br />

Bank: Deutsche Bank<br />

Konto-Nr: 323 1818 00<br />

BLZ: 120 700 24<br />

Verwendungszweck: <strong>DGL</strong> <strong>2004</strong> + Ihr Name<br />

Um die Überweisungen zuordnen zu können, ist es unbedingt notwendig, dass Sie unter „Verwendungszweck“<br />

auch Ihren Namen angeben.<br />

Kinderbetreuung<br />

Es steht ein separater Raum zur Verfügung, in dem Kinder selbst betreut werden können. Wenn<br />

eine Betreuung durch andere Personen gewünscht wird, vermerken Sie dies bitte auf dem Anmeldeformular.<br />

Übernachtungen/Anreise<br />

Wir empfehlen, die Buchungen – insbesondere für preiswerte Quartiere – so früh wie möglich vorzunehmen.<br />

Deshalb finden Sie im Mitteilungsheft bereits jetzt eine Liste der Quartiere mit den<br />

Preisen für Einzel- und Doppelzimmer. Die Verbindungen mit dem ÖPNV vom Hauptbahnhof zu<br />

den Hotels und von den Hotels zum Tagungsort werden im Tagungsführer beschrieben. Informationen<br />

über den Potsdamer und Berliner Nahverkehr finden Sie unter „http://www.bvg.de“. Der<br />

Verkehrsverbund Brandenburg-Berlin (VBB) bietet unter der „http://www.vbbonline.de“ Fahrpläne<br />

der einzelnen Haltestellen an, die als PDF ausgedruckt werden können. Einfach nur Start und Zielbahnhof<br />

eingeben und dann eine pdf-Datei generieren lassen und downloaden. Falls Sie umsteigen<br />

müssen, bitte nicht vergessen auch die Fahrpläne der Umsteigehaltestellen auszudrucken!<br />

Das Neue Palais, an dem die Tagung stattfindet, ist mit den Bus-Linien 605 und 695 z.B. vom<br />

Potsdamer Hbf zu erreichen (jeweils 20 min Takt, 14 min Fahrzeit). Man benötigt ca. 8 min zu Fuß<br />

vom Neuen Palais zum Bahnhof Potsdam Park Sanssouci, von wo aus Regionalzüge auch nach<br />

Berlin verkehren. Bitte beachten Sie: Potsdam grenzt unmittelbar an den südwestlichen Teil von<br />

Berlin, jedoch können bei Übernachtung in Berlin trotzdem lange Fahrzeiten innerhalb Berlins<br />

anfallen. Zwischen Berlin und Potsdam verkehren regelmäßig Regionalzüge. Eine Fahrt zum<br />

Bahnhof Potsdam Park Sanssouci dauert vom Bahnhof Zoo 22 min, von der Haltestelle Friedrichstraße<br />

31 min und vom Ostbahnhof 39 min. Hinzu kommen die Fahrt innerhalb Berlins und der<br />

Fußweg vom Bahnhof Park Sanssouci zum Neuen Palais. Vom Zentrum Berlins aus nach Potsdam<br />

benötigen Sie Tickets für die Zonen ABC. Ein Einzelfahrschein kostet 2,60 €, eine Tageskarte<br />

6,00 € und eine Wochenkarte 29,00 €. Von den Berliner Stadtteilen im Südwesten aus, die an<br />

Potsdam angrenzen, reicht ein Ticket der Zonen BC (Einzelfahrschein 2,25 €, Tageskarte 5,70 €,<br />

Wochenkarte 24,00 €).<br />

Mitwohnen<br />

Da Übernachtungen im Großraum Berlin nicht eben preiswert sind, hat sich das Tagungssekretariat<br />

angeboten auch als „Mitwohnzentrale“ zur Verfügung zu stehen. Wer also von den Tagungsteilnehmern<br />

im Raum Potsdam/Berlin wohnt und bereit ist während der Tagung Gäste zu beherbergen,<br />

soll dies bitte im Tagungssekretariat melden. Auch Übernachtungsgesuche können<br />

natürlich dort angemeldet werden (dgl@fu-confirm.de).<br />

Weitere Informationen<br />

Das Programm der Tagung sowie Informationen zur Anreise und zum Kulturprogramm (Get Together,<br />

Geselliger Abend etc.) finden Sie im Tagungsführer, der im Juli <strong>2004</strong> an alle angemeldeten<br />

Teilnehmer verschickt wird.<br />

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Wir freuen uns darauf, Sie in Potsdam begrüßen zu dürfen!<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Ursula Gaedke, Norbert Kamjunke, Jörg Tittel, Elly Spijkerman & Guntram Weithoff<br />

AG Ökologie/Ökosystem-Modellierung, Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam,<br />

Hildegard Feldmann, F&U confirm, Leipzig<br />

20 Jahre <strong>DGL</strong>: Selbstdarstellung der <strong>DGL</strong><br />

Wir feiern dieses Jahr in Potsdam unser 20 jähriges Bestehen.<br />

Das Präsidium der <strong>DGL</strong> möchte bis dahin unsere geplante Selbstdarstellung der Deutschen Limnologie<br />

fertig stellen.<br />

Alle Arbeitskreise und interessierten Mitglieder sollten für ihren Arbeitsbereich einen anschaulich<br />

gestalteten Text mit Bildern verfassen, der die Inhalte ihrer Arbeit allgemeinverständlich und interessant<br />

darstellt (Gewässergüte, Seensanierung, Plankton, Forschungsvorhaben etc.). Diese einzelnen<br />

Selbstdarstellungen der AKs und Mitglieder sollen dann zu einer gemeinsamen, modular<br />

aufgebauten Selbstdarstellung mit einem einheitlichen Layout zusammengestellt werden.<br />

Herr Dr. Hahn vom AK „Lebensraum Grundwasser“ stellte mit den <strong>Mitteilungen</strong> II_2003 als Beispiel<br />

einen entsprechenden Entwurf vor, der als Grundlage und Muster für andere AKs dienen soll.<br />

Dieser Entwurf steht auch auf unserer <strong>DGL</strong> – Homepage (www.dgl-ev.de), von wo er heruntergeladen<br />

werden kann.<br />

Wegen unseres 20-jährigen Jubiläums bitten wir deshalb noch einmal dringend alle Arbeitskreise,<br />

so bald als möglich nach dem in den <strong>Mitteilungen</strong> II_2003 veröffentlichten Muster des Arbeitskreises<br />

„Lebensraum Grundwasser“ eine Selbstdarstellung des jeweiligen Arbeitskreises sowie des eigenen<br />

Arbeitsfeldes zu erarbeiten.<br />

Bewerbungen für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis <strong>2004</strong> in Potsdam<br />

Autorinnen und Autoren bis 35 Jahre, die ihre Diplomarbeit bzw. Dissertation in wesentlichen Teilen<br />

oder eine andere herausragende Arbeit in einer Fachzeitschrift mit Begutachtungssystem publiziert<br />

oder bis zum ‚accepted’ gebracht haben, können von ihren akademischen Betreuern vorgeschlagen<br />

werden oder sich selbst für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis bewerben. Dem Bewerbungsschreiben<br />

sollten die zu begutachtende Veröffentlichung (eine Veröffentlichung!) sowie ein Lebenslauf<br />

und – wenn möglich - eine vollständige Publikationsliste beigefügt werden. Richten Sie die Bewerbung<br />

bitte bis zum 30. April <strong>2004</strong> an die Organisatorin des <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreises, Frau Prof.<br />

E.I. Meyer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Evolution und Ökologie der<br />

Tiere, Abteilung f. Limnologie, Hüfferstr. 1, 48149 Münster; e-mail: meyere@uni-muenster.de). Maximal<br />

drei Kandidatinnen/Kandidaten werden von einer Kommission ausgewählt und vom Präsidium<br />

der <strong>DGL</strong> zu einem Vortrag im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung nach Potsdam eingeladen.<br />

E.I. Meyer


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Posterwettbewerbe<br />

Ergebnisse des Wettbewerbs in Köln:<br />

Folgende 5 Poster wurden im Jahre 2003 in Köln prämiert:<br />

a) "Unterschiedliche Lebensformtypen metalimnischer Cyanobakterien am Beispiel von<br />

Planktothrix rubescens und Planktothrix clathrata (SKUJA)" von Michael Opitz (Technische<br />

Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie) und Andreas Nicklisch (Leibnitz-Institut<br />

für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin)<br />

b) "Wurden die Karten neu verteilt? - Das Makrozoobenthos der Oberelbe nach der Flut."<br />

von Michael Beilharz (Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie), Jochen H.E.<br />

Koop (Bundesanstalt für Gewässerkunde, Referat Tierökologie, Koblenz) und Jürgen Benndorf<br />

(Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie)<br />

c) "Unterschiede in life-history Parametern im Daphnia galeata x hyalina Artkomplex." von<br />

Astrid Löffler und Karl-Otto Rothhaupt (Universität Konstanz, Limnologisches Institut)<br />

d) "Einfluss von Wellenschlag auf die litorale Benthosgemeinschaft." von Nicole Schleifhacken<br />

und Karl-Otto Rothhaupt (Universität Konstanz, Limnologisches Institut)<br />

e) "Kann Vertikalmigration von Daphnien über Erfolg oder Mißerfolg von Biomanipulation<br />

entscheiden? Eine Simulationsstudie." von Lars Rudolf, Thomas Petzoldt, Karsten Rinke<br />

und Jürgen Benndorf (Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie)<br />

Jeder Erstautor dieser Poster erhielt als Preis von der <strong>DGL</strong> eine Urkunde, eine <strong>DGL</strong>-Kaffetasse<br />

(Special Edition) und einen Scheck über 200,- Euro.<br />

An der <strong>DGL</strong>-Posterprämierung durften nur Poster teilnehmen, deren Erstautor die dargestellten Ergebnisse<br />

im Rahmen seiner Diplom- oder Doktorarbeit erarbeitet hat. Von den 70 ausgestellten<br />

Postern nahmen daher 26 Poster an der Prämierung teil. Die Tagungsteilnehmer gaben insgesamt<br />

66 Stimmzettel mit 213 Bewertungen ab. An dieser Stelle wünschen wir uns, dass auf der nächsten<br />

<strong>DGL</strong> Tagung deutlich mehr Tagungsteilnehmer an der Posterbewertung teilnehmen und dadurch<br />

zeigen, dass sie ihre Verantwortung für die Nachwuchsförderung ernst nehmen.<br />

Dr. Jochen Koop<br />

Posterwettbewerb in Potsdam:<br />

Die in Köln durchgeführten Postermoderationen wurden sehr positiv aufgenommen. Deshalb sollen<br />

auch in Potsdam wieder Postermoderationen angeboten werden. Nach deren Abschluss sollten jeweils<br />

alle Teilnehmer die Gelegenheit nutzen und ihre Voten für den Posterwettbewerb abgeben.<br />

Zur Ehrenmitgliedschaft von Prof. Dr. Dietrich Uhlmann<br />

Laudatio Anlässlich der Ehrenmitgliedschaft für Herrn Professor Dietrich Uhlmann:<br />

Dietrich Uhlmann wurde am 4. August 1930 in Chemnitz geboren und verlebte seine Kindheit und<br />

einen Teil seiner Jugend bis zum Abitur dort. An der Universität Leipzig studierte er Zoologie und<br />

Botanik und diplomierte 1953 über die Rolle der Daphnien in Teichen. Als wissenschaftlicher<br />

Assistent am Zoologischen Institut der Universität Leipzig befasste er sich in seiner Doktorarbeit<br />

mit der Selbstreinigung kommunalen Abwassers in Abwasserteichen und promovierte 1957<br />

erfolgreich zu diesem Thema. Ab 1959 lehrte und forschte er als Oberassistent an der Abteilung<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

für Trink-, Brauch- und Abwasserbiologie am Zoologischen Institut, die er zeitweise auch leitete. Im<br />

Jahr 1964 habilitierte er sich mit Ergebnissen zu Untersuchungen des Stoffumsatzes und der<br />

Planktondynamik in extrem nährstoffreichen Flachgewässern. Zukunftsweisend waren in diesem<br />

Zusammenhang die Erkenntnisse Dietrich Uhlmanns zum Einfluss von Aufenthaltszeit und Biofiltration<br />

durch Daphnien auf die Steuerung der Phytoplanktonentwicklung: Was inzwischen unter<br />

dem Begriff „Biomanipulation“ als ein wichtiges Anwendungsgebiet in der Ökotechnologie von<br />

aquatischen Systemen verstanden wird, beschrieb Dietrich Uhlmann damals schon als „Daphnien-<br />

Klarwasserstadium“. Die Ergebnisse fanden weitere experimentelle Bestätigung und Vertiefung in<br />

Labor-Ökosystemen mit der bedeutsamen Feststellung, dass der Community – Stoffwechsel relativ<br />

konstant ist, jedoch die Struktur der Organismengemeinschaft und die Dominanz der Arten sehr<br />

variieren kann.<br />

Im Jahr 1967 erhielt Dietrich Uhlmann den Ruf für den Lehrstuhl Hydrobiologie am gleichnamigen<br />

Institut der Technischen Universität Dresden, dessen Leiter er bis zum Jahre 1995 war. In dieser<br />

Zeit bildete er Generationen von Hydrobiologen mit einer deutlichen Hinwendung zur angewandten<br />

Hydrobiologie aus, wodurch die Dresdener Hydrobiologenschule ein besonderes Profil erlangte.<br />

Aber auch eine Vielzahl von Chemikern, Hydrologen und Ingenieuren im Wasserbereich brachte er<br />

mit hydrobiologischen Grundlagen, Untersuchungsmethoden und Bewertungen in Kontakt. In diesem<br />

Sinne hat er von Beginn seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an intensive und erfolgreiche<br />

Anstrengungen unternommen, interdisziplinär zwischen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zu<br />

vermitteln. Sehr viel Zeit und Kraft widmet er bis zum heutigen Tage der Ausbildung von Fachkräften<br />

und Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern im Rahmen des UNESO- Postgradualstudiums<br />

„Environmental Management of Developing Countries“. Er hielt zahlreiche Gastvorlesungen<br />

im Ausland. Seit 1971 ist Dietrich Uhlmann Ordentliches Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und leitete dort die<br />

Arbeitsgruppe „Limnologie von Talsperren“. Dietrich Uhlmann war maßgeblich an Aufbau und<br />

Entwicklung der heutigen Ökologischen Station Neunzehnhain im Erzgebirge beteiligt. Mit mehr als<br />

150 Publikationen auf den Gebieten der Abwasserbiologie, der Limnologie von Talsperren, der Eutrophierung<br />

und Sanierung von Gewässern und auf anderen Gebieten der angewandten Gewässerforschung<br />

sowie mit seinem in deutscher und englischer Sprache erschienenem Lehrbuch der<br />

Technischen Hydrobiologie hat er ein hohes nationales und internationales Ansehen erlangt. Er<br />

trug als einer der Koordinatoren des BMFT-Verbundvorhabens "Stehende Gewässer" von 1993 bis<br />

1998 maßgeblich zum Gelingen des Vorhabens und dazu bei, dass viele junge ebenso wie profilierte<br />

Limnologen der neuen Bundesländer in die bundesdeutsche Forschungslandschaft integriert<br />

wurden. Große Verdienste erwarb sich unser Ehrenmitglied als Mitherausgeber der Internationalen<br />

Revue der gesamten Hydrobiologie. Trotz der relativen wissenschaftlichen Isolation in der DDR<br />

gelang es ihm, die wissenschaftlichen Kontakte auf dem Gebiet der Wasserforschung über diese<br />

Herausgeberschaft und durch sein anerkanntes Engagement in internationalen Gremien zu entwickeln.<br />

Dazu gehören die Tätigkeiten als nationaler Korrespondent des wissenschaftlichen Komitees<br />

zu Umweltproblemen (SCOPE), als Mitglied des Internationalen Rates der wissenschaftlichen<br />

Vereinigungen (ISCU) sowie des Nationalkomitees des Internationalen Hydrologischen Programms<br />

(IHP) und im Programm Man and Biosphere (MAB). Für zwei Wahlperioden (1987 bis<br />

1992) war Dietrich Uhlmann Vizepräsident der Internationalen Vereinigung für theoretische und angewandte<br />

Limnologie (IVL) / International Association of Theoretical and Applied Limnology (SIL).<br />

Für seine grundlegenden Arbeiten über die Limnologie von Abwasserteichen und Stauseen, über<br />

die Biologie und Steuerung von eutrophierten und belasteten Ökosystemen und anderen Gebieten<br />

der angewandten Limnologie erhielt er 1987 die höchste Auszeichnung der SIL, die Thienemann –<br />

Naumann - Gedenkmedaille. Darüber hinaus wurde er 1989 mit der Caspar Friedrich-Wolff-Medaille<br />

der Biologischen Gesellschaft der DDR und 1991 mit der Kolkwitz-Plakette des WaBoLu -<br />

Institutes des Umweltbundesamtes geehrt.<br />

Auch heute ist sein Arbeitsplatz in der TU Dresden nicht verwaist. Noch immer werden seine fachliche<br />

Kompetenz und Expertise in vielen Gremien und als Gutachter sehr geschätzt. Kollegen und<br />

Schüler Dietrich Uhlmanns achten ihn vor allem wegen seiner angenehm bescheidenen Art, seiner<br />

Kunst zu motivieren, seiner Gradlinigkeit und seines universellen Wissens.<br />

Im Namen seiner Schüler und Kollegen<br />

Brigitte Nixdorf, Michael Hupfer und Lothar Paul


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Dankesworte und Kommentar<br />

anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft durch die <strong>DGL</strong> am 30.09.03<br />

Dietrich Uhlmann:<br />

Ich empfinde diese Auszeichnung als eine außerordentlich große Ehre, muss auch erwähnen, das<br />

ich mir nunmehr fast schon wie ein Geist aus der Vergangenheit der Limnologie vorkomme. Aus<br />

beiden Gründen fühle ich mich dazu verpflichtet, etwas über meinen wissenschaftlichen Werdegang<br />

zu berichten.<br />

Ich war bereits 1955 beim Treffen der deutschen Limnologen im neu errichteten Institut für Binnenfischerei<br />

der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (der DDR) in Berlin- Friedrichshagen<br />

am Müggelsee dabei. Damals reisten H. J. Elster und Frau mit einem Motorroller an, und die meisten<br />

„Ost-Teilnehmer“ bestaunten das großartige Fahrzeug. Die nächste gesamtdeutsche Limnologentagung<br />

fand (nach dem SIL Kongreß 1956 in Finnland) erst im Herbst 1957 statt, und zwar in<br />

Krefeld-Hülserberg. Die dortige Limnologische Station Niederrhein stand unter der Leitung von H.<br />

W. Schmidt-Ries. An der Organisation der Tagung (der sich eine zweitägige Exkursion zum Laacher<br />

See und an die Eifelmaare anschloss) waren V. Herbst und K. Seidel maßgeblich beteiligt.<br />

Frau Seidel ging bald darauf nach Plön und war dort noch als Mitarbeiterin Thienemanns tätig. Zu<br />

den besonders aktiven Teilnehmern der Limnologentagung 1957 gehörten (nach meinem subjektiven<br />

Eindruck) H. Caspers (Hamburg), J. Illies (Schlitz) und T. Schräder (Jena). Letzterem gelang<br />

es bald darauf, bei der Berliner Akademie der Wissenschaften im Zusammenhang mit dem Bau<br />

eines Versuchs-Atomkraftwerkes am Stechlinsee die Gründung des limnologischen Laboratoriums<br />

Neuglobsow zu erwirken. Für dieses Laboratorium, jetzt Bestandteil des IGB Berlin, wurde 2003<br />

ein großzügig ausgestatteter Neubau eingeweiht.<br />

Im deutschsprachigen Raum (Wien und Salzburg) fand auch der SIL-Kongress 1959 statt, auf dem<br />

sich mir u.a. F. Ruttner und I. Findenegg eindrucksvoll in Erinnerung brachten. Die letzte gesamtdeutsche<br />

Limnologentagung war, wenn ich mich recht erinnere, 1960 in Hamburg.<br />

Im gleichen Jahr interessierte sich das Biologische Institut des Bitterfelder Chemiekombinates aus<br />

kaum noch nachvollziehbaren Gründen für die Kultivierung von Scirpus lacustris in (neutralen) Tagebaurestseen,<br />

und Uhlmann wurde dazu eingeladen, mit nach Plön zu fahren, von wo Frau<br />

Seidel für die Besichtigung einiger Restseen des Braunkohlentagebaues abgeholt wurde. Mit der<br />

Vorbereitung und dem Bauablauf des Plöner Instituts-Neubaus war vor allem W. Ohle befasst, den<br />

ich zu meinen langjährigen Förderern rechne. Ohle publizierte einige meiner wesentlichsten Arbeiten<br />

im „Archiv für Hydrobiologie“ und war an deren Inhalt sehr interessiert. Ohle war seit seiner<br />

Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion mit S. I. Kusnezow befreundet, dessen Buch „Die Rolle<br />

der Mikroorganismen im Stoffkreislauf der Seen“ (VEB Deutscher <strong>Verlag</strong> der Wissenschaften, Berlin<br />

1959) erheblichen Einfluss auf mein naturwissenschaftliches Weltbild nahm. Dieses war auch<br />

schon viel früher durch „Ereignisse am Rande“ mitbestimmt worden, z.B. dadurch, dass ich als<br />

Student zweimal auf Fischereifahrzeugen über weite Strecken (nördliche Nordsee bzw. Barentssee)<br />

mitreisen durfte, um aus dem Beifang Kursmaterial für das Zoologische Institut Leipzig zu besorgen.<br />

Bei dieser Gelegenheit konnten auch Proben für einen Phytoplankton-Längsschnitt zwischen<br />

Ostsee und Nordmeer entnommen werden.<br />

Ich gehöre dem Diplomjahrgang 1953 an. Das sind exakt 50 Jahre vor der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />

der <strong>DGL</strong>. Meine akademischen Lehrer an der Universität Leipzig waren W.<br />

Rammner, ein Schüler von R. Woltereck und E. Wagler, die sein Interesse u.a. auf die planktischen<br />

Cladoceren gelenkt hatten, und nach Rammners frühem Tod, A. Wetzel. Mit seinen früheren<br />

Schülern H. J. Elster und H. Liebmann teilte Wetzel das besondere Interesse an der Hydrobiologie.<br />

Er war 1945 „in den Westen“ gegangen, hatte in Langenargen gearbeitet und 1952 einen Ruf als<br />

Professor für Zoologie an die Universität Leipzig angenommen. Wetzel hing sehr an seinem Haus<br />

in Hohenstein-Ernstthal mit Fernblick bis zum Kamm des Erzgebirges. Meine Diplomarbeit, noch<br />

von Rammner betreut, befasste sich mit der natürlichen Nahrung von Daphnia magna und D.<br />

pulex. Dabei sollte versucht werden, die Püttersche Theorie (Ernährung hauptsächlich von gelösten<br />

organischen Stoffen) zu widerlegen, was auch gelang. Die Daphnien erreichten in abwasserbelasteten<br />

Dorfteichen Individuendichten bis ca. 1000/l und zeigten sich in der Lage, das<br />

Wasser klarzufiltrieren. Der gleiche Effekt konnte auch im Laborversuch mit Nano-Phytoplanktern<br />

oder mit Bakterien aus Abwasser-Einleitungen nachgewiesen werden (bei spezifischen Wachs-<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

tumsraten der Daphnien bis über 0,2 pro Tag). Dieser Effekt wurde in meiner ersten diesbezüglichen<br />

Publikation (Verh. Internat. Vereinig. Limnol. 13, 1958, 617-623 ) als „Klarwasserstadium“<br />

bezeichnet. Die in diesem Zusammenhang erforderliche Direktzählung der Bakterien auf dem<br />

Objektträger (mit einer selbst geätzten 1 cm 2 -Fläche) wurde zunächst mit im Vakuum bei 60°C<br />

eingeengten formolfixierten Wasserproben nach einer Karbolerythrosin-Färbung durchgeführt, bald<br />

darauf auf den mittlerweile von Sartorius produzierten Membranfiltern Tb2 (zum Nachweis von<br />

Tbc-Erregern). Deren Eignung für die Zählung von Wasserbakterien war kurz zuvor von H.<br />

Jannasch bestätigt worden, der damals noch nicht in Woods Hole, sondern an der limnologischen<br />

Flußstation Freudenthal an der Werra arbeitete.<br />

H.- J. Elster verfolgte, obwohl damals alles im Banne der seit 1952 möglichen Messung der planktischen<br />

Primärproduktion mittels 14 C-Markierung stand, die Arbeiten über die Filterwirkung der<br />

Daphnien in Dorfteichen mit großem Interesse und gab später dem damaligen Doktoranden W.<br />

Lampert die Aufgabe, den jahreszeitlichen Plankton-Massenwechsel im Bodensee zu untersuchen,<br />

und zwar mit der Zielstellung, auch dort nach einem „Klarwasserstadium“ Ausschau zu halten.<br />

Diese Aufgabe wurde bekanntlich sehr erfolgreich gelöst.<br />

Meine Dissertation („Die biologische Selbstreinigung in Abwasserteichen“, 1957) wurde von A.<br />

Wetzel betreut, ebenso die Untersuchungen für eine Habilitationsschrift („Limnologie extrem nährstoffreicher<br />

Flachgewässer“, 1964). Ich war nach dem Diplom zunächst als Assistent von Wetzel<br />

am Zoologischen Institut angestellt, danach wurde mir die Leitung der angegliederten „Abteilung<br />

für Trink-, Brauch- und Abwasserbiologie“ übertragen. In der Forschung befasste ich mich damals<br />

u.a. mit dem Einfluss von Planktonorganismen auf ihr Milieu. So konnte in „Mini-Planktontürmen“<br />

(oben schwach geheizt, unten gekühlt) gezeigt werden, daß Daphnienschwärme Homothermie<br />

erzeugten, während sich in der Kontrolle eine sehr scharfe thermische Schichtung ausbildete (Int.<br />

Rev. Hydrobiol. 46 (1961), 115-129). Anschließend beschäftigte ich mich u.a. mit dem Einfluss der<br />

Verweilzeit des Wassers auf das Phytoplanktonwachstum. Die neu erkannte Bedeutung der Verlustprozesse<br />

(neben dem Gefressenwerden noch vor allem Ausdünnung und Sedimentation) verschaffte<br />

mir 1970 die Chance, an einem Symposium „Wax and wane of phytoplankton populations“<br />

in Ambleside teilnehmen und dort u.a. mit J. W. G. Lund und C.S Reynolds diskutieren zu können.<br />

Ich wurde in Leipzig 1966 zum Dozenten berufen und 1968 nach Dresden als Professor und Leiter<br />

des „Bereichs Hydrobiologie“ der neu gegründeten „Sektion Wasserwesen“ an der Fakultät Bau-,<br />

Wasser-, Forstwesen der Technischen Universität. Für die Ausbildung von Diplombiologen im<br />

Fach Hydrobiologie standen (einschl. der Diplomarbeit) drei volle Studienjahre zur Verfügung, das<br />

Grundstudium Biologie der späteren Dresdener Absolventen wurde in Berlin, Leipzig oder Rostock<br />

absolviert. Als ebenso wichtig wie die Fachausbildung für Biologen (auch in nicht-biologischen<br />

Fächern!) erwiesen sich in Dresden hydrobiologische Vorlesungen und Kurse für Studierende der<br />

Wasserwirtschaft und des Wasserbaues (Grundstudium: Bauingenieurwesen), der Hydrologie (mit<br />

eigenem Grundstudium) sowie der Spezialisierungsrichtung Wasserchemie. Die Interdisziplinarität<br />

der Sektion Wasserwesen schuf ein günstiges Klima für die Entwicklung mathematischer Modelle<br />

von Stoffumsetzungen in Gewässer-Ökosystemen und wasserwirtschaftlichen Anlagen, z. B. Abwasserteichen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden auch grundsätzliche Probleme der Maßstabsübertragung<br />

aus biologischen Labormodellen in den großtechnischen bzw. den Gewässer-Maßstab<br />

bearbeitet.<br />

Seit 1971 bin ich Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW), und von 1978<br />

bis 2000 hatte ich die Leitung des SAW-Langfrist-Forschungsvorhabens „Limnologie von Talsperren“.<br />

Ich befasste mich u.a. mit der Leistungsfähigkeit künstlicher Gewässer als Reaktoren, der Abschätzung<br />

der Obergrenze der in Gewässern möglichen Phytoplanktonproduktion (gemeinsam mit<br />

H. Baumert), mit der Seen- Eutrophierung, den Belastbarkeitsgrenzen und den Möglichkeiten einer<br />

Regenerierung von geschädigten Gewässern. In diesem Zusammenhang wurden auch Stabilitäts-<br />

Probleme von eutrophen Flachgewässern einschl. Mehrfach-Stabilität bearbeitet (Developments in<br />

Hydrobiology 2 (1980), 235-247). In den letzten 18 Jahren beschäftigte ich mich u.a. mit der Gütebewirtschaftung<br />

von Standgewässern in warmen Klimaten und mit Sedimenten von Talsperren.<br />

Zu meinen langjährigen Förderern gehören außer den bereits Genannten (und neben weiteren)<br />

auch R.A. Vollenweider, H. Löffler, R. G. Wetzel, A. Duncan und A. Hillbricht-Ilkowska. Ich war (vor<br />

1990) über zwei Wahlperioden einer der beiden Vizepräsidenten der International Association of<br />

Limnology (SIL), über fast 3 Jahrzehnte einer der Herausgeber der „International Review of Hydrobiology“<br />

und erhielt 1987 die höchste Auszeichnung der SIL, die Naumann-Thienemann-Medaille,<br />

verliehen.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Buchveröffentlichungen:<br />

Uhlmann, D. (1978) : Hydrobiologie. Ein Grundriß für Ingenieure und Naturwissenschaftler. VEB G.<br />

Fischer <strong>Verlag</strong> Jena u. G. Fischer <strong>Verlag</strong> Stuttgart. 2.Aufl. 1982, 3.Aufl. 1988<br />

Uhlmann, D. (1980): Hydrobiology. A Text for Engineers and Scientists. John Wiley & Sons. Chichester,<br />

New York, Brisbane, Toronto<br />

Busch, K.-F., Uhlmann, D., Weise, G. (Hrsg.,1983): Ingenieurökologie. VEB G. Fischer <strong>Verlag</strong> Jena.<br />

2. Aufl. 1989<br />

S.-O.Ryding, S. O., Rast, W. (Edit., with the Assistance of D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyody,<br />

1989): The control of Eutrophication of Lakes and Reservoirs" Publ. by UNESCO and the Parthenon<br />

Publ. Group Paris<br />

Ryding, S. O., Rast, W. (Editores, con la colaboracion de D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyodi,<br />

1992): El control de la Eutrophicacion en lagos y pantanos. Edic. Piramide, Madrid<br />

Ryding, S. O., Rast, W. (Direction, avec la colloboration des D. Uhlmann, J. Clasen, L. Somlyodi,<br />

1994): Le controle de´l eutrophisation des lacs et des reservoirs. Masson Paris, UNESCO Paris<br />

Uhlmann, D., Horn, W. (2001): Hydrobiologie der Binnengewässer. Ein Grundriß für Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler. UTB 2206. <strong>Verlag</strong> Eugen Ulmer Stuttgart<br />

Kurz vor der Drucklegung: Röske, I., Uhlmann, D.: Biologie der Wasser- und Abwasserbehandlung.<br />

<strong>Verlag</strong> Eugen Ulmer Stuttgart<br />

Laudatio anlässlich des 80. Geburtstages von Dr. Hermann<br />

Heynig<br />

Anlässlich seines 80. Geburtstages sollen die Leistungen des Algologen und Limnologen Dr. rer.<br />

nat. Hermann Heynig gewürdigt werden. Besonders seine Arbeiten über planktische Algen und<br />

Bakterien und die Beiträge zur Hydrobiologie von Talsperren haben eine große Bedeutung für die<br />

Limnologie.<br />

Hermann Heynig wurde am 27. Januar 1924 in Annaberg im Erzgebirge geboren. Nach dem<br />

Schulbesuch in seiner Heimatstadt, wo er 1942 die Abiturprüfung bestand, begann er an den Universitäten<br />

Leipzig und Jena ein Biologiestudium, das er aber 1944 durch Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft<br />

abbrechen musste. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war Hermann<br />

Heynig von 1946 bis 1953 als so genannter „Neulehrer” und Fachlehrer für Biologie und<br />

Chemie in Annaberg tätig. Erst 1953 konnte er das Biologiestudium an der Martin-Luther-Universität<br />

in Halle (Saale) mit dem Hauptfach Botanik wieder aufnehmen und 1956 als Diplombiologe<br />

abschließen. 1963 wurde er mit seiner Dissertation über Untersuchungen zur Limnologie und Hygiene<br />

zweier kleiner Harztalsperren als Externer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

zum Dr. rer. nat. promoviert.<br />

Von 1956 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand war Hermann Heynig als Hydrobiologe im<br />

Fachgebiet Wasserhygiene am Bezirks-Hygieneinstitut in Halle (Saale) tätig.<br />

Der Jubilar gehört zu den besten Kennern der Mikroalgenflora von Ostdeutschland und ist ein sehr<br />

erfahrener Fachmann der angewandten Hydrobiologie. Zeugnis dafür sind über 80 Veröffentlichungen<br />

in wissenschaftlichen Zeitschriften zu den Themenbereichen Phytoplankton, Eutrophierung<br />

der Gewässer, Methoden der Hydrobiologie und hygienische Wasseruntersuchungen. Mehrere<br />

Taxa-Neubeschreibungen und Neukombinationen wurden von ihm vorgenommen. Auf sehr genaues<br />

mikroskopisches Beobachten und das Zeichnen der Mikroorganismen legte er besonders<br />

großen Wert, denn „... nur was man gezeichnet hat, hat man auch richtig verstanden.“ Hermann<br />

Heynig ist auch Autor wichtiger Arbeiten über Gewässerbakterien und über bakteriologischhygienische<br />

Wasseruntersuchungen.<br />

Von 1976 bis 1999 war der Jubilar Mitherausgeber von 17 Bänden bzw. Teilbänden der Neubearbeitung<br />

der „Süßwasserflora von Mitteleuropa”.. 1978 leistete Hermann Heynig mit der sprachli-<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

chen und fachlichen Durchsicht des Manuskriptes von H. Ettl des „Grundrisses der allgemeinen Algologie“<br />

(Gustav Fischer <strong>Verlag</strong> 1980) einen wichtigen Beitrag. Er stand und steht mit vielen in-<br />

und ausländischen Kollegen in Verbindung. So wurden von W. Schönborn die Protozoe Difflugia<br />

heynigi (Rhizopoda, Testacea) und von L. Krienitz die Grünalge Amphikrikos heynigii (Chlorococcales)<br />

zu Ehren von ihm benannt.<br />

Neben seiner umfangreichen Publikationstätigkeit teilte Hermann Heynig vielen interessierten<br />

Fachkollegen die Kenntnisse seines umfangreichen Wissens mit, und auch im Ruhestand gab es<br />

für ihn kein Nachlassen in seinen vielfältigen Forschungs- und Publikationsaktivitäten. So entstanden<br />

Arbeiten über das Plankton von Klein- und Parkgewässern, die Planktologischen Notizen und<br />

Beiträge zur Kenntnis des Süßen Sees bei Halle (Saale) und zu seinem Plankton sowie zum<br />

Plankton des Helme-Stausees.<br />

Alle Freunde und Kollegen wünschen dem Jubilar noch viele Jahre bei bester Gesundheit und für<br />

sich die wertvolle Unterstützung dieses erfahrenen Wissenschaftlers.<br />

Dr. Lothar Täuscher, Seddiner See/Berlin<br />

Runde Geburtstage<br />

Wir gratulieren allen Jubilaren herzlich!<br />

60 Jahre am: 16. 02. 44 Dr. Michael Schirmer<br />

06. 03. 44 Dr. Jürgen Hevers<br />

09. 03. 44 Dipl. Ing. Ingo Birkholz<br />

09. 04. 44 Dr. Andreas Nicklisch<br />

20. 04. 44 Dr. sc. na Urs Uehlinger<br />

25. 04. 44 Prof. Dr. Wilfried Wichard<br />

08. 05. 44 Dr. Peter Winde<br />

02. 07. 44 Dipl.-Biol. Frank Eiseler<br />

30. 09. 44 Dipl.-Biol. Helmut Schwab<br />

05. 10. 44 Dr. Reinhard Heerkloß<br />

20. 10. 44 Prof. Dr. Albrecht Gnauck<br />

11. 12. 44 Prof. Dr. Walter Geller<br />

65 Jahre am: 08. 07. 39 Dr. Eckhard Hollan<br />

16. 08. 39 Dr. Jürgen Clasen<br />

15. 09. 39 Dr. Helmut Müller<br />

13. 11. 39 Dr. Dieter Müller<br />

70 Jahre am: 14. 01. 34 Prof. Dr. Klaus Böttger<br />

03. 02. 34 Dr. habil. Wilfried Schönborn<br />

17. 04. 34 Dr. Horst Ziemann<br />

03. 10. 34 Dr. Erik Mauch<br />

11. 12. 34 Dr. Margrit Vöge<br />

80 Jahre und älter:<br />

81 01. 04. 23 Prof. Dr. Jürgen Overbeck<br />

82 09. 10. 22 Prof. Dr. Kurt Lillelund<br />

92 19. 07. 12 Dr. Walter Koste<br />

98 15. 05. 06 Dr. Gerhard Hutter


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Leider können wir den Mitgliedern anliegender alphabetisch sortierter Liste keine Geburtstagsglückwünsche<br />

übermitteln, da deren Geburtstage nicht in der Geschäftsstelle vorliegen. Bitten<br />

geben Sie deshalb Ihre Geburtsdaten per Email an die Geschäftsstelle weiter:<br />

Geschaeftstelle@dgl-ev.de<br />

Abée, Eva; Ahrens, Birgit; Alles, Erich; Almus, Ulrike; Almut, Gerhardt; Arndt, Hartmut; Arnold, Ute; Becker,<br />

Christine; Berger, Torsten; Dax, Karsten; Dokulil, Martin; Dreger, Frank; Dünne, Matthias; Eggers, Thomas<br />

Ols; Eickhoff, René; Engels, Katharina; Eulner, Bianca; Fassnacht, Barbara Lena; Fiedel, Stefan; Franek,<br />

Detlef; Freyhof, Jörg; Frimmel, Fritz H.; Garstecki, Tobias; Gerhardt, Volkmar; Gohr, Friedemann; Gonser,<br />

Tom; Goos, Cornelia; Görtz, Michael; Güde, Hans; Haase, Peter; Hahn, Hans Jürgen; Haidekker, Alexandra;<br />

Hauff-Tischendorf, Margit; Hemmer, Nessim; Hempel, Sabine; Hürlimann, Joachim; Ikbal, Meral Irmgard;<br />

Jax, Kurt; Jungbluth, Jürgen H.; Kail, Jochem; Karbe, Ludwig; Kaschek, Norbert; Knotz, Susanna; Kraemer,<br />

Susanne; Kruspe, Rainer; Küster, Claudia; Küster, Anette; Leichtfried, Maria; Lorenz, Armin; Maier,<br />

Christoph; Maxion, Christine; Müller, Thomas; Nemrava, Erika; Pantel, Stefan; Potel, Steffen; Prast, Mario;<br />

Ratte, H.T.; Reck-Mieth, Edith; Regel, Claudia; Rubsamen, Christof; Rustige, Karl-Heinz; Schiller, Wolfgang;<br />

Schmalz, Wolfgang; Schmidt, H.-H.; Schreiber, Ralf; Schumann, Rhena; Schwarzer, Arno; Sehmer, Arnold;<br />

Seifert, Kurt; Steinmetz, Heidrun; Stelling, André; Stelzer, Doris; Stief, Peter; Sures, Bernd; Vaupel-<br />

Steinbach, Martina; Volpers, Barbara; Weiß, Klaus; Welker, Martin; Wendlandt, Erhard; Wenikajtys, Marta;<br />

Widdig, Thomas; Zeidler, Alexandra;<br />

Nitrat aus Klärwerksabläufen und Phosphorfestlegung in<br />

Sedimenten: Auftakt zu einer <strong>DGL</strong>-Diskussion<br />

I. Chorus, J. Benndorf und H. Behrend<br />

Für die Jahrestagung der <strong>DGL</strong> im Herbst <strong>2004</strong> wird als Themenblock mit etwas provokantem Titel<br />

die Frage nach Sinn und Unsinn der Denitrifizierung von Klärwerksabläufen gestellt.<br />

Generell kann man feststellen, dass die auf dem Prinzip der Emissionsminderung beruhende<br />

Strategie der Reduzierung der Gewässerbelastung in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland<br />

äußerst erfolgreich war. Dies trifft insbesondere für die Einträge aus Kläranlagen zu und fand auch<br />

seinen Niederschlag in der EU-Abwasserrichtlinie.<br />

Dementsprechend wurden im letzten Jahrzehnt mit erheblichem Aufwand in den meisten größeren<br />

deutschen Klärwerken Behandlungsstufen für eine weitergehende Stickstoff- und Phosphorelimination<br />

installiert. Ziel der Reduktion der punktuellen Phosphoreinträge war vorwiegend die Verminderung<br />

der Eutrophierungserscheinungen in den Binnengewässer und auch der Phosphorfrachten<br />

in die Meere. Die Verminderung der Stickstoffeinträge ist dagegen vorwiegend für die Küstengewässer<br />

und Meere notwendig, da dort für viele Bereiche Stickstoff als limitierender Faktor für das<br />

Planktonwachstum gilt. Als Ziel der EU Abwasserrichtlinie kann darüber hinaus in manchen Ländern<br />

auch der Schutz von Oberflächenwasser für die Trinkwassergewinnung gelten. Schließlich<br />

werden auch Vorteile bei der Verfahrensführung der Abwasserbehandlung im Klärwerk als Grund<br />

für die Installation der Denitrifikationsstufe angeführt (pH-Wert Stabilisierung; Energieeinsparung).<br />

Aufgrund der hohen Anteile von diffusen Stickstoffeinträgen an den Frachten der Flüsse sind die<br />

durch Senkung der punktuellen Einträge erreichten Verminderungen der Frachten aber generell<br />

geringer als für Phosphor, so dass in keinem deutschen Flusssystem bisher die für die Nordsee<br />

geforderte Reduktion der Einträge um 50% erreicht wurde.<br />

Eine differenzierte regionale Betrachtung zeigt jedoch, dass insbesondere in den relativ trockenen<br />

und lockergesteinsgestimmten Gebieten des Nordostdeutschen Flachlandes die diffusen Einträge<br />

von Stickstoff und insbesondere Nitrat infolge sehr hoher Denitrifikationsraten in der ungesättigten<br />

Zone und im Grundwasser gering sind. Für die in diesen Gebieten liegenden eutrophen Gewässer<br />

(insbesondere Seen) reichen die aus diffusen Quellen stammenden Nitrateinträge nicht aus, um<br />

maßgeblich zur Oxidation von Gewässersedimenten beizutragen und damit die Freisetzung von<br />

Phosphor aus diesen Sedimenten zu reduzieren und zu verhindern. Für einige dieser Gewässer<br />

haben die zusätzlichen Nitrateinträge aus Kläranlagen mit einer Nitrifikationsstufe dazu geführt,<br />

dass in den letzten 10 bis 20 Jahren die Rücklösung von Phosphor wahrscheinlich deutlich geringer<br />

war als vorher. Mit der weitergehenden Denitrifikation in den großen Kläranlagen werden diese<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Nitrateinträge jedoch reduziert. Im Zusammenhang mit dem hohen Denitrifikationspotenzial der<br />

Gewässer selbst werden Zustände mit einer nahezu vollständigen Reduzierung des Nitrats und<br />

erhöhten P-Rücklösungen im Sediment wieder häufiger.<br />

Inzwischen wird durch eine zunehmende Anzahl von Ergebnissen aus verschiedenen eutrophen<br />

Gewässern immer deutlicher, dass Nitrateinträge aus Klärwerksabläufen maßgeblich zur Oxidation<br />

von Gewässersedimenten beitragen und somit die Freisetzung von Phosphat aus den Sedimenten<br />

reduzieren oder verhindern. Ggf. erfolgt die Denitrifikation von Klärwerksabläufen im Gewässer<br />

sehr weitgehend, so dass sie in manchen Situationen als Verfahrensschritt in der Abwasseraufbereitung<br />

überflüssig scheint (sie verursacht auf jeden Fall erhebliche zusätzliche Kosten, die sich<br />

in den Abwassergebühren niederschlagen). In manchen Gewässern scheint die Einführung der<br />

Denitrifikation im Klärwerk gar eine verstärkte Rücklösung von Phosphor aus Sedimenten auszulösen,<br />

wenn das Oxidationspotential durch Nitrat ausbleibt. Der diesem Sachverhalt zugrunde<br />

liegende Mechanismus ist seit vielen Jahrzehnten bekannt, wurde in Einzelfällen auch bei der<br />

Seenrestaurierung angewandt, aber von der Abwassergesetzgebung nicht aufgegriffen.<br />

In diesem Spannungsfeld stellt sich die Frage, ob die Denitrifizierung im Klärwerk in jedem Falle<br />

zum Umweltschutz beiträgt, oder ob eine zumindest zeitlich begrenzte flexiblere gesetzliche Herangehensweise<br />

zielführender wäre. In ihrer derzeitigen Fassung fordert die EU-Abwasserrichtlinie<br />

pauschal die Denitrifikation für alle Klärwerke, die Abwasser von > 50.000 Einwohnergleichwerten<br />

aufbereiten. Ausnahmeregelungen sind nicht möglich.<br />

Denkbar wäre z.B. die gesetzliche Vorgabe der Denitrifizierung von einer Bewertung des Nitratumsatzes<br />

und der Phosphorbelastung im jeweiligen Gewässerökosystem abhängig zu machen oder<br />

zumindest auf dieser Grundlage im bestehenden EU-Recht Ausnahmegenehmigungen zu ermöglichen.<br />

Stellt sich diese Frage überhaupt noch, nachdem die Umsetzung der EU Richtlinie weitgehend<br />

vollzogen, d.h. die Denitrifikationsstufen weitgehend gebaut sind? Die Weiterentwicklung von EU-<br />

Richtlinien erfordert in der Regel viele Jahre Arbeit. Sie beginnt in diesem Falle mit der Zusammenstellung,<br />

Auswertung und Bewertung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes. Bis eine Neufassung<br />

der EU-Richtlinie vorliegt und diese in nationales Recht umgesetzt ist, werden die Denitrifikationsanlagen<br />

wahrscheinlich abgeschrieben und Investitionen für deren Erneuerung fällig sein.<br />

Unnötige Denitrifikation kostet Energie und Geld, und in vielen Gewässern wird das Oxidationspotential<br />

des Nitrats gebraucht.<br />

Dabei muss man jedoch unterscheiden, ob diese Gewässer bereits unter natürlichen Bedingungen<br />

einen eutrophen Zustand aufweisen können oder dieser vor allem durch zu hohe anthropogene P-<br />

Einträge verursacht ist. Während man im ersten Fall diese Zustand akzeptieren sollte, muss man<br />

sich im zweiten Fall fragen, ob nicht ein besseres Nährstoffmanagement zu einer deutlichen Verminderung<br />

von Eutrophierungserscheinungen führen würde. Höhere Nitrateinträge bei gleichzeitig<br />

noch über die EU-Abwasserrahmenrichtlinie hinausgehenden P-Eliminierungen würden die Eutrophierungserscheinungen<br />

wahrscheinlich schneller und stärker zurückdrängen.<br />

Die Frage stellt sich also durchaus weiterhin, und es ist wünschenswert, dass es uns als <strong>DGL</strong><br />

gelingt, die wissenschaftliche Grundlage für die Weiterentwicklung dieses Bereichs der Abwassergesetzgebung<br />

zusammenzutragen.<br />

Zu klären wären u.a. folgende Fragen:<br />

1. Kann im Gewässer die Denitrifizierung (ganzjährig?) hinreichend weitgehend erfolgen, um<br />

erhöhte Frachten in den Küstengewässern auszuschließen?<br />

2. Sind erhöhte Nitratfrachten für die Küstengewässer wirklich negativ zu bewerten oder wirkt<br />

sich das Oxidationspotential des Nitrats nicht auch dort positiv aus, insbesondere dann,<br />

wenn die P-Limitation der Eutrophierung verstärkt wird?<br />

3. Ist in den Küstengewässern tatsächlich der Stickstoff der limitierende Faktor oder nicht<br />

auch Phosphor?


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

4. In welchen Gebieten dominieren die Nitrateinträge aus Kläranlagen die gesamten Nitrat<br />

bzw. Stickstoffeinträge, welche Veränderungen der Eintragsituation haben sich durch die<br />

weitergehende Denitrifikation in den KKA ergeben?<br />

5. In welche Gewässern könnte durch höhere Nitrateinträge die Rücklösung von Phosphor<br />

und damit ein mögliches höheres Phytoplanktonwachstum vermieden werden?<br />

Ziel dieses Themenblocks auf der <strong>DGL</strong> Jahrestagung ist es, Fallbeispiele zusammenzutragen,<br />

die diese Fragen erhellen und Kriterien dafür zu diskutieren, unter welchen Umständen Nitrat aus<br />

Abwasser im Gewässer erwünscht sein könnte. Ggf. gelingt es in der Diskussion, eine ersten Bewertung<br />

der Möglichkeiten einer kontrollierten Nutzung von Nitrat aus Abwässern zur Sedimentoxidation<br />

zu erarbeiten. Daher soll die Diskussion möglichst gut strukturiert werden.<br />

Bei Ihrer Anmeldung von Vorträgen zu diesen Fragen – insb. auch zu Fallbeispielen – bitten wir<br />

daher auch um formlose Nennung weiterer Diskussionspunkte, falls Ihnen in diesem Zusammenhang<br />

weitere wichtig erscheinen. Ferner sind Kurzbeiträge zu dieser Diskussion für die nächsten<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> erwünscht.<br />

Zusammenarbeit der „Europäischen limnologischen Vereine“<br />

Auf dem dritten „Symposium for European Freshwater Sciences (SEFS3) vom 13. – 17.7.2003 in<br />

Edinburgh setzten sich eine Reihe von Vertretern europäischer limnologischer Vereine zusammen,<br />

um über eine zukünftige Zusammenarbeit zu diskutieren und diese zu entwickeln.<br />

Am 28.3.2003 erhielten wir und die anderen beteiligten Europäischen Limnologischen Vereine folgende<br />

Email von Roger Sweeting, wo er auf einen Text von Alan Hildrew von Oktober 2003 zu „A<br />

European Committee of the Freshwater Biological Association“ hinweist und um Stellungnahme<br />

dazu bittet. Alan Hildrew hatte in diesem Text (siehe unten) die Ergebnisse der Diskussionen von<br />

Edinburgh zusammengefasst.<br />

Dear Colleague<br />

In April 2003 we conducted an e-mail exchange between the European Associations of Limnology<br />

and Freshwater Ecology. In July we held a meeting for Association representatives during the<br />

Symposium for European Freshwater Sciences (SEFS) in Edinburgh: subsequently Alan Hildrew<br />

led a discussion of all the SEFS participants to elicit their response to the setting up of a European<br />

Committee to pursue initiatives in limnology and freshwater ecology. The response was very favourable<br />

to the proposals contained in the attached document. In order to take these forward we need<br />

your comments, suggestions and support. I would be grateful if those of you who were at SEFS in<br />

Edinburgh can confirm that this document reflects the conclusions of the discussion and also that<br />

all of you provide feedback from your Association about its content. Please acknowledge that you<br />

have received it and let me know whether you or someone else will be responding (and when) from<br />

your Association.<br />

Many thanks<br />

Best wishes<br />

Roger Sweeting<br />

Seite 36


Seite 37<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Hier nun die Zusammenfassung der Ergebnisse von Edinburgh durch Alan Hildrew:<br />

A European Committee of the Freshwater Biological Association<br />

Introduction<br />

The justification for a Europe-wide organisation in our branch of science rests on a number of<br />

considerations:<br />

i) Much of the funding of freshwater environmental research in Europe comes from the EU, is<br />

done via multi-national networks, and has therefore increased international collaboration.<br />

ii) There is a perceived need for a European forum, of international standards of scientific<br />

excellence, at which young scientists can present their work, eventually approaching the<br />

quality of meetings of North American societies such as ASLO and NABS. Edinburgh 2003<br />

marked the third successful meeting of SEFS and clearly captured the imagination of a<br />

growing number of freshwater biologists in Europe. An organisation is needed to secure the<br />

future of these meetings.<br />

iii) A continent-wide organisation could provide other benefits of large scientific societies,<br />

including information exchange (through an electronic newsletter for instance), encouraging<br />

specialist groups, offering support and guidance to students, eventual provision of a journal,<br />

as well as others.<br />

iv) An independent, influential scientific voice is needed at a European level, to match the<br />

scale at which environmental legislation and funding is organised.<br />

Terms of reference<br />

To move towards such a European organisation, the resolution of those ‘national’ freshwater associations<br />

represented at SEFS 3 in Edinburgh was that a new Society was not necessary. It was<br />

agreed that the Freshwater Biological Association, which does not have an explicit 'national' name,<br />

could take the lead in constituting that committee, which would be open to willing partner<br />

associations.<br />

To begin, the FBA has produced these brief ‘terms of reference’ for that committee, which will be<br />

circulated, firstly among those partners present in Edinburgh and also among other European<br />

Associations and Societies.<br />

The Freshwater Biological Association will then issue invitations to form a European Committee,<br />

which is charged with encouraging cooperative initiatives among European nations, defined at the<br />

date of writing as those of the European Union and associated and candidate states.<br />

The functions will include taking measures to ensure the future of the Symposium for European<br />

Freshwater Sciences (SEFS) by soliciting bids from member countries to organise meetings,<br />

initially at two-year intervals.<br />

The Chair and Secretary of the Committee will be provided by FBA. FBA and other partner national<br />

societies or associations will each be invited to nominate one further member of the Committee.<br />

There will initially be two ‘meetings’ per year, one held by e-mail and one in person. In ‘SEFS<br />

years’ (presently alternate) the committee will meet at that time and venue, leaving one meeting<br />

every two years to be arranged elsewhere.<br />

Societies/Associations represented on the Committee will be responsible for their own costs of<br />

attendance.<br />

Other costs of particular European initiatives (eg newsletters, administrative costs, printing etc)<br />

borne by the FBA will be provided, either, by capitation from national associations in proportion to


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

the membership represented, or, if the national body chooses, through individual subscription of<br />

those persons wishing to join.<br />

Alan Hildrew October 2003<br />

Im Folgenden die Antwort der <strong>DGL</strong>:<br />

Dear Roger Sweeting,<br />

thank you for the activities for an European Committee to pursue initiatives in limnology and freshwater<br />

ecology. Hereby, the German Society of Limnology (<strong>DGL</strong>) provides a positive feedback<br />

about the content of the paper. We especially support the idea for a European forum of international<br />

standards and of scientific excellence, at which young scientists can present their work. SEFS<br />

will be the best platform for it.<br />

We agree that a new European Society is not necessary now but support the ideas of a Europewide<br />

organisation in future basing on the proposed measures like: information exchange, encouraging<br />

specialist groups and offering support and guidance to students. We support all the activities<br />

of FBA to coordinate cooperative initiatives among European nations.<br />

Please, nominate Ralf Köhler and Brigitte Nixdorf as members of the Committee or as responsible<br />

members of the <strong>DGL</strong>.<br />

Many thanks and kind regards<br />

Brigitte Nixdorf<br />

(President of the <strong>DGL</strong>)<br />

Berichte aus den Arbeitskreisen<br />

Arbeitskreis „Taxonomie für die Praxis“<br />

In <strong>2004</strong> gehen die Kurse in das 12. Jahr, man kann das wohl als Erfolg ansehen. Über die Jahre<br />

ist über den Einzelkurs hinaus ein echter Arbeitskreis entstanden; die Leute kennen sich, kommunizieren<br />

untereinander und sind oft durch persönliche Freundschaften verbunden - eine "community".<br />

Kurs 26 im März d.J. ist ausgebucht. Die Ausschreibung für den Kurs 27 im September (Malacostraca,<br />

Spongillidea, Bryozoa) geht diese Woche raus. Es ist die Wiederholung des sehr erfolgreichen<br />

(Thema, Didaktik) Kurses vom Herbst; dennoch sollte noch etwas Werbung sein, damit<br />

auch die Wiederholung ausgebucht ist.<br />

Übersicht über bisherige Bestimmungskurse des Arbeitskreises Taxonomie<br />

Nr Termin Ort Thema Referenten<br />

1 08/11-10-1993 Marburg Trichoptera, Plecoptera W. Bohle, P. Zwick<br />

2 24/26-06-1995 Gunzenhausen Zoo- und Phytoplankton D. Krause, E. Mauch<br />

3 19/21-05-1995 Langenargen Tubificidae G. Sauter<br />

4 08/10-09-1995 Bad Bevensen Mollusca R. Brinkmann<br />

5 10/12-041996 Bad Bevensen Tubificidae G. Sauter<br />

6 12/14-04-1996 Bad Bevensen Chironomidae-Larven C.-J. Otto<br />

7 14/16-03-1997 Bad Bevensen Simuliidae u. a. Diptera G. Seitz, A. Starck<br />

8 10/13-07-1997 Bad Bevensen Aquat. Moose +<br />

Makrophyten<br />

W. Haerdtle, G. Adam<br />

9 30-01/01-02-1998 Braunschweig Wassermilben R. Gerecke<br />

Seite 38


Seite 39<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

10 26/29-03-1998 Bad Bevensen Limoniidae u. a. Diptera H. Reusch, R. Wagner<br />

11 08/11-10-1998 Bad Bevensen Limoniidae u. a. Diptera H. Reusch, R. Wagner<br />

12 29/31-01-1999 Braunschweig Odonata-Larven C. Schütte, F. Suhling<br />

13 29-08/01-09-1999 Bad Bevensen aquat. Coleoptera R. Bellstedt, W.<br />

Sondermann<br />

14 01/04-09-1999 Bad Bevensen aquat. Coleoptera R. Bellstedt, W.<br />

Sondermann<br />

15 16/19-02-2000 Bad Bevensen Trichoptera-Larven W. Graf, J. Waringer<br />

16 03/07-10-2000 Bad Bevensen Hirudinea, Mollusca H. Nesemann, E. Colling<br />

17 07/11-10-2000 Bad Bevensen Hirudinea, Mollusca H. Nesemann, E. Colling<br />

18 13/16-03-2001 Bad Bevensen Trichoptera-Larven W. Graf, J. Waringer<br />

19 03/06-09-2001 Bad Bevensen Heteroptera, Coleoptera M. Hess, W. Sondermann<br />

20 03/06-04-2002 Bad Bevensen Chironomidae-Larven H. Moller Pillot, C.-J. Otto<br />

21 06/09-04-2002 Bad Bevensen Chironomidae-Larven H. Moller Pillot, C.-J. Otto<br />

22 25/28-09-2002 Bad Bevensen Ephemeroptera Larven A. Haybach, C.-J. Otto<br />

23 11/14-03-2003 Bad Bevensen Ephemeroptera Larven A. Haybach, C.-J. Otto<br />

24 06/09-09-2003 Bad Bevensen limnische Malacostraca A. Martens, T. O. Eggers,<br />

Spongillidae, Bryozoa K. Grabow<br />

25 21/23-07-2003 Roggenburg Makrophyten, Characeae C. Jorda, J. Domany<br />

26 16/19-03-<strong>2004</strong> Bad Bevensen Trichoptera-Imagines P. J. Neu, B. Robert<br />

27 24/27-09-<strong>2004</strong> Bad Bevensen limnische Malacostraca, A. Martens, T. O. Eggers,<br />

Spongillidae, Bryozoa K. Grabow<br />

In Vorbereitung<br />

28 03-2005 Bad Bevensen Einführung Makrobenthos B. Eiseler, M. Hess<br />

2. Int. Fachtagung Hirudinea, Leipzig, 03/06-10-2003, Leitung C. Grosser<br />

3. Int. Fachtagung Hirudinea 2005: noch offen<br />

Arbeitskreis „Flachseen“<br />

Mit den ersten <strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> des Jahres beginnen auch schon die Vorbereitungen für die<br />

jährliche <strong>DGL</strong>-Tagung, auf der sich der AK Flachseen jetzt seit 2001 regelmäßig trifft. Auch dieses<br />

Jahr wollen wir in Potsdam ein AK Treffen organisieren. Die Details werden wir später per e-mail<br />

versenden, wenn das Programm der Tagung etwas weiter gediehen ist.<br />

Parallel dazu wird es in Potsdam eine spezielle Tagungssession zu Flachseen geben. Auf Einladung<br />

von Ursula Gaedke, der diesjährigen Organisatorin der Jahresversammlung bieten wir folgenden<br />

Themenblock an:<br />

"Wem nutzen (submerse) Makrophyten?"<br />

Makrophyten stellen wichtige Strukturelemente im Litoral von Seen dar, können aber auch zu unerwünschten<br />

Massenentwicklungen führen. Vor allem eutrophe Flachseen profitieren von submersen<br />

Makrophyten mit einer deutlich verbesserten Wasserqualität. Wir hoffen auch auf Beiträge zu<br />

Makrophyten in Bodden, tieferen Seen und Fliessgewässern, um Nutzen und Probleme durch submerse<br />

Makrophyten zu diskutieren.<br />

Wer Interesse hat, im Rahmen dieses Blockes einen Vortrag oder ein Poster anzubieten, möchte<br />

sich bitte schon im Vorfeld, vor der Anmeldung für die Tagung, mit Sabine Hilt oder Elisabeth<br />

Gross in Verbindung setzen. Wir hoffen, schon aus dem AK heraus ein interessantes Spektrum<br />

von Beiträgen aus Grundlagen- und angewandter Forschung, lentischen und lotischen, Süßwasser<br />

und evtl. auch Brackwassergebieten zusammenstellen zu können. „Provokative“ Beiträge, die zur<br />

Diskussion kontroverser Aspekte anregen sind ausdrücklich erwünscht!


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Weiterhin möchten wir auf die aktualisierte Adressliste auf unserer homepage (http://www-f.igbberlin.de/)<br />

hinweisen. Gleichzeitig möchten wir alle bitten, aktuelle Projekte, Dokumente und Literaturzitate<br />

an uns weiterzuleiten, damit sie in die homepage aufgenommen werden können. Dieses<br />

Jahr gibt es einen einzigen neuen Beitrag zum Forum, interessanterweise wieder zum Thema<br />

Elodea und Fadenalgen! Schauen Sie doch wieder einmal rein!<br />

Konstanz & Berlin, den 6. Februar <strong>2004</strong> Elisabeth Gross & Sabine Hilt (geb. Körner)<br />

Arbeitskreis „Lebensraum Grundwasser“<br />

Derzeit hat der Arbeitskreis Lebensraum Grundwasser vor allem einen Arbeitsschwerpunkt, die<br />

Vorbereitung einer Fachtagung "Grundwasser - Lebensraum, Ressource, Schutzgut". Die Tagung<br />

soll im Herbst <strong>2004</strong> in Landau in der Pfalz stattfinden. Sie richtet sich an die Umweltpolitik, Naturschutz-<br />

und Wasserfachbehörden, Wasserversorger und Naturschutzverbände. Ziel ist es, über<br />

das Grundwasser als Lebensraum zu informieren und mit namhaften Experten die rechtliche<br />

Stellung des Grundwasser zu diskutieren und mögliche Perspektiven aufzuzeigen.<br />

Mitveranstalter sind, außer der <strong>DGL</strong>, das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der<br />

DVWK, der DVGW und die Universität in Landau. Offen ist allerdings noch die Frage der Finanzierung.<br />

Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet am 7. und 8. Mai <strong>2004</strong> (Freitag ab 13:00 bis Samstagmittag)<br />

in Wielenbach in Bayern statt. Am Freitag werden Angelegenheiten des AK diskutiert,<br />

am Samstag gibt Herr Prof. Traunspurger eine Einführung in die Ökologie und Bestimmung der<br />

Nematoden. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen und sollten sich rechtzeitig anmelden. Nähere<br />

Auskunft erteilt Dr. Michael Gierig (email: michael.gierig@lfw.bayern.de, Tel.: 0881/185-118).<br />

Berichte aus der Geschäftsstelle<br />

Seit einem Jahr hat die <strong>DGL</strong> nun eine zentrale Mitgliederdatenbank. Damit diese immer auf dem<br />

aktuellsten Stand ist und teure Rücksendungen bzw. Rücküberweisungen vermieden werden,<br />

möchte ich daran erinnern, Änderungen der Adresse oder der Bankverbindung umgehend der<br />

Geschäftsstelle mitzuteilen! Kurze e-Mail genügt! (geschaeftsstelle@dgl-ev.de).<br />

Wer der <strong>DGL</strong> noch keine Einzugsermächtigung für den Mitgliedsbeitrag erteilt hat, kann sich von<br />

der website das Formular Beitrittserklärung ausdrucken, dort die Einzugsermächtigung ausfüllen<br />

und unterschrieben an die Geschäftsstelle senden. Sie erleichtern uns damit die Arbeit und helfen<br />

die Verwaltungskosten der <strong>DGL</strong> zu senken!<br />

Bisher liegen uns nur von 43 % unserer Mitglieder die e-Mail-Adressen vor. Da dieses Medium<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnt, an dieser Stelle nochmals die Bitte, Ihre e-Mail-Adressen der<br />

Geschäftsstelle mitzuteilen. Wir können dadurch Verwaltungskosten sparen, aber auch die Portokosten<br />

bei Versandaktionen in Zukunft stark senken.<br />

Unsere website hat einen neuen Menüpunkt „Stellenbörse“. Wenn Sie eine Stelle anzubieten<br />

haben oder suchen, schicken Sie uns eine e-Mail mit den entsprechenden Angaben an<br />

website@dgl-ev.de.<br />

Die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> ist Dienstags von 9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. In der übrigen Zeit läuft<br />

der Anrufbeantworter unter der Nummer 040/38 61 44 65.<br />

Jürgen Spieker<br />

Seite 40


Tagungsberichte<br />

2. Internationalen Fachtagung<br />

"Hirudinea: Taxonomie, Faunistik, Biologie"<br />

03. bis 06. Oktober 2003 in Leipzig<br />

Seite 41<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Dem Beschluss der 1. Internationalen Fachtagung „Hirudinea: Taxonomie, Faunistik, Biologie“ in<br />

Karnin/Mecklenburg-Vorpommern, im zweijährigen Rhythmus derartige Tagungen durchzuführen,<br />

folgend, fand vom 03. bis 06. Oktober 2003 in Leipzig die 2. Internationale Fachtagung in<br />

Deutschland statt. Den organisatorischen Rahmen der Veranstaltung bildete der Arbeitskreis<br />

„Taxonomie für die Praxis“ in der Deutschen Gesellschaft für Limnologie.<br />

Den Einladungen folgten 15 Teilnehmer aus insgesamt sechs Ländern (Polen, Ukraine, Slowenien,<br />

Indien, Niederlande, Deutschland). Den zum Teil nicht unerheblichen zeitlichen und finanziellen<br />

Aufwendungen vieler Teilnehmer zur Anreise sollte die intensive Nutzung der Tagungszeit Rechnung<br />

tragen. Acht Fachvorträge zur Taxonomie, Faunistik sowie zur Evolution der Hirudinea regten<br />

zu Diskussionen und mannigfaltigen Gesprächen an. Material aus den verschiedensten Teilen der<br />

Erde wurde vorgestellt oder auch nachbestimmt. Eine Exkursion in das Biosphärenreservat „Mittlere<br />

Elbe“ brachte den Teilnehmern die sehr artenreiche Elbaue der Dessau-Wörlitzer-Kulturlandschaft<br />

näher. Verschiedene Lebensräume bemerkenswerter Egel, z.B. von Placobdella costata<br />

oder der Locus typicus von Trocheta haskonis, wurden vorgestellt.<br />

Am Ende der Tagung traten die Teilnehmer ihre Heimreise nicht nur mit neuen Erkenntnissen zur<br />

Taxonomie, Faunistik und Biologie der Hirudinea an, sondern hatten Kontakte zu anderen Egelspezialisten<br />

geknüpft oder Möglichkeiten intensiverer Zusammenarbeit gefunden. Für die Anwesenden<br />

war die 2. Internationale Fachtagung Hirudinea erfolgreich und sind zukünftige derartige<br />

Veranstaltungen notwendige Instrumente in der Egelforschung.<br />

Die osteuropäischen Gäste danken vielmals dem Arbeitskreis Taxonomie in der Deutschen Gesellschaft<br />

für Limnologie für die unbürokratische finanzielle Unterstützung ihrer Teilnahme.<br />

Clemens Grosser<br />

Makrophyten gehören zu den nach EU-Wasserrahmenrichtlinie zu betrachtenden Qualitätskomponenten<br />

für die Beurteilung des ökologischen Zustands von Gewässern. Der 25. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs<br />

griff somit ein hochaktuelles Thema auf und war wieder rasch ausgebucht. Den 30<br />

Kursteilnehmern wurde in den sehr gut ausgestatteten Räumen des Zentrums für Familie, Umwelt<br />

und Kultur im Kloster Roggenburg unter der bewährten Leitung von Dr. Erik Mauch ein umfangreiches,<br />

tag- und abendfüllendes Arbeitsprogramm geboten. In Vorträgen und mit Videotechnik<br />

stellten die Referenten Inken Domany und Christian Jorda die Bestimmungsmerkmale der Wasserpflanzen<br />

vor und betreuten die Teilnehmer fachkundig und geduldig bei den Bestimmungsübungen.<br />

Olav König sorgte für den reibungslosen technischen Ablauf des Kurses. Der Schwerpunkt<br />

lag auf der Bestimmung von Armleuchteralgen, Laichkraut- und Hahnenfußgewächsen sowie<br />

Wasserlinsen, doch auch andere wichtige Wasser- und Uferpflanzen wurden behandelt. Das


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

reichhaltige Kursmaterial - allen „Sammlern“ sei herzlich gedankt! - hätte noch für weitere Tage<br />

Unterrichtsstoff geboten.<br />

Im Namen der Teilnehmer nochmals ganz herzlichen Dank an Herrn Dr. Mauch, Frau Domany,<br />

Herrn Jorda, Herrn König und die Wasserwirtschaftsverwaltung in Schwaben (insbesondere das<br />

Wasserwirtschaftsamt Krumbach) für die hervorragende Organisation und Durchführung des Bestimmungskurses<br />

sowie an das Kloster Roggenburg, dessen angenehme und freundliche Atmosphäre<br />

zum Erfolg des Kurses beitrug.<br />

Marina Carstens und Margit Schönberger<br />

Veranstaltungshinweise (nach Datum sortiert)<br />

How to assess and measure biodiversity within restoration projects?<br />

Annual meeting of the working group for restoration ecology of the GFÖ<br />

1. – 3. April <strong>2004</strong> at the Institute of Ecology, Technical University of Berlin, Germany<br />

Location:<br />

Institute of Ecology, Dept. Ecosystem Science/Plant Ecology<br />

Rothenburgstr. 12<br />

D-12165 Berlin/Steglitz<br />

Registration:<br />

Stefan Zerbe<br />

Institute of Ecology Technical University of Berlin<br />

Rothenburgstr. 12<br />

D-12165 Berlin, Germany<br />

fax: ++49 30 314 71355<br />

Stefan.Zerbe@TU-Berlin.de<br />

Soelle und andere stehende Kleingewaesser:<br />

Wie im letzten Jahr soll auch <strong>2004</strong> in Rostock wieder ein kleiner Workshop über Sölleforschung<br />

abgehalten werden. Schwerpunkt ist diesmal die Untersuchungsmethodik (Zoologie, Botanik,<br />

Abiotik). Ort: Albert Einstein Strasse 3a, Hörsaal 2, D-18059 Rostock. Zeit: 23.-25.4.<strong>2004</strong><br />

Interessenten wenden sich bitte an Ursula Karlowski, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik,<br />

Wismarsche Str. 8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6205, fax=0381-498 6202,<br />

mailto:ursula.karlowski@biologie.uni-rostock.de<br />

Einführungskurs „Bestimmung, Erfassung und Bewertung aquatischer Makrophyten gemäß<br />

Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)“<br />

Termin:<br />

08./09.07.<strong>2004</strong> und Nachexkursion am 10.07.<strong>2004</strong><br />

Ort:<br />

Biologische Station Krickenbecker Seen e.V, Krickenbecker Allee 17, 41334 Nettetal-Hinsbeck,<br />

Tel.: 02153-91 29 09, Fax: 02153-9 58 35-9, Internet: www.bsks.de, http://www.bsks.de/<br />

anfahrt.html<br />

Seite 42


Kontakt und Anmeldung bis zum 30.04.<strong>2004</strong>:<br />

Dr. Klaus van de Weyer, lanaplan, Lobbericher Str. 5, D-41334 Nettetal,<br />

Tel.: 02153-97 19 22, Fax: 02153-97 19 21, E-Mail: klaus.vdweyer@lanaplan.de<br />

Seite 43<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Teilnahmegebühr:<br />

140,- € (120,- € zzgl. 20,- € für Arbeitsmaterialen: Bestimmungsschlüssel aquatische Makrophyten<br />

mit Abbildungen für alle Arten und ein Skript zum Kurs)<br />

Studenten: 100,- € (80,- € zzgl. 20,- € für Arbeitsmaterialen)<br />

Teilnehmerzahl:<br />

maximal 16 Personen<br />

Short courses for postgraduates<br />

The Freshwater Biological Association is sponsoring some short courses for postgraduates at the<br />

University of Jyväskylä, Finland, during the University's annual Summer School held 9 - 27 August<br />

<strong>2004</strong>. Further details about the courses will be available early in <strong>2004</strong> at the Summer School<br />

website (www.jvu.fi/summerschool).<br />

These courses may be of interest to some of your Student Members, particularly those planning to<br />

attend the SIL Congress (also held in Finland in August <strong>2004</strong>), who may wish to consider<br />

extending their stay in Finland to participate in the Summer School.<br />

Dr Karen Rouen<br />

Information and Membership Officer<br />

Freshwater Biological Association<br />

The Ferry House<br />

Far Sawrey<br />

AMBLESIDE<br />

Cumbria LA22 0LP<br />

Tel: +44 (0) 15394 42468<br />

Fax: +44 (0) 15394 46914<br />

Web: www.fba.org.uk<br />

Email: kjro@fba.org.uk<br />

Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie in der Feldberger Seenlandschaft<br />

In der Zeit vom 29.08. bis 03.09.<strong>2004</strong> und vom 05.09. bis 10.09.<strong>2004</strong> findet der 9. Sommerworkshop<br />

für Umweltanalytik und Umweltchemie in zwei Durchgängen am Krüselinsee statt.<br />

In diesen Sommerworkshops für Umweltanalytik und Umweltchemie beschäftigen sich die Teilnehmer<br />

in einer der schönsten Landschaften Norddeutschlands mit der Untersuchung von Gewässern.<br />

Die Feldberger Seenlandschaft bietet dafür ideale Bedingungen. Hier findet man Seen mit unterschiedlicher<br />

Wasserqualität, die ausreichend tief sind, um die Probleme während der Sommerstagnation<br />

der Seen aufzeigen zu können. Es werden der Feldberger Haussee, der Krüselinsee<br />

und der Schmale Luzin, Seen mit ganz unterschiedlicher Wasserqualität, untersucht. Nach einführenden<br />

Vorträgen, in denen den Teilnehmern grundlegendes Wissen zur Gewässeranalytik und zu<br />

den Analysenverfahren vermittelt wird, erfolgt die Beprobung der drei Seen in kleinen Gruppen.<br />

Jede Gruppe beprobt einen See. Dabei werden das Sauerstoff- und Temperaturtiefenprofil und die<br />

Sichttiefe bestimmt und Wasserproben aus verschiedenen Tiefen und eine Sedimentprobe für die<br />

chemischen Untersuchungen selbst genommen. In den folgenden Tagen werden diese Proben<br />

von den jeweiligen Gruppen aufbereitet und mittels moderner Analysenmethoden wie AAS, Inversvoltametrie,<br />

Gaschromatographie, Ionenchromatographie, Photometrie und Fließinjektionsanalyse<br />

auf die Gehalte an Nährstoffen, Härtebildnern, Schwermetallen, verschiedenen Anionen, Mineralölkohlenwasserstoffen<br />

und Chlorophyll a untersucht. Ein Tag ist für die Gewässerbiologie vorgesehen.<br />

Nach einer Einführung werden vorkommende Makrophyten bestimmt und deren Anforderungen<br />

an die Gewässergüte diskutiert. Außerdem werden Planktonproben aus diesen Seen genommen<br />

und die einzelnen Spezies unter dem Mikroskop identifiziert.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Das Anliegen der von uns in den Semesterferien angebotenen Sommerkurse „Umweltanalytik und<br />

Umweltchemie“ ist es, interessierten Studenten verschiedenster Fachrichtungen durch die chemische<br />

und biologische Charakterisierung von Gewässern einerseits die Funktionsweise nutzbarer<br />

Analysenverfahren zu vermitteln und andererseits das komplexe Zusammenwirken chemischer<br />

und biologischer Prozesse verständlich zu machen. Die Kurse sind für „Einsteiger“ gedacht. Sie<br />

sind so aufgebaut, dass auch „Nichtnaturwissenschaftler“ viel von den bearbeiteten Themen<br />

verstehen und für sich persönlich lernen können.<br />

Veranstalter:<br />

Es ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der vier hier benannten Institute und Arbeitsgemeinschaften<br />

unter Federführung der HU Berlin.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Institut für Chemie - Analytik und Umweltchemie AG Prof. Dr. Linscheid<br />

Technische Universität Berlin<br />

Institut für Technischen Umweltschutz<br />

AG PD Dr. W. Frenzel<br />

Institut für angewandte Gewässerökologie GmbH AG Prof. Dr. O. Mietz<br />

AG BONITO e.V.<br />

Wissenschaftliche Leitung: DB W.M. Richter<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr.Georg Kubsch<br />

Tel. 030 2093 7177<br />

email: georg.kubsch@chemie.hu-berlin.de<br />

Es gibt auch eine Homepage mit weiteren Informationen für Interessenten.<br />

Die Adresse lautet: www.chemie.hu-berlin.de/linscheid/sommer/index.html<br />

27. <strong>DGL</strong>-Bestimmungskurs: "Limnische Malacostraca, Bryozoa und Spongillidae mit besonderer<br />

Berücksichtigung der Neozoen-Frage" vom 24. bis 27. September <strong>2004</strong> in der<br />

Europäischen Akademie Bad Bevensen-Medingen<br />

Referenten: Prof. Dr. Andreas Martens, Karlsruhe Dipl.- Biol. Thomas Ols Eggers, Braunschweig<br />

Dipl.-Biol. Karsten Grabow, Karlsruhe<br />

Dieser Kurs wurde im September 2003 zum ersten Mal abgehalten. Er war hinsichtlich der Thematik<br />

und der Durchführung ein großer Erfolg und soll deshalb noch einmal angeboten werden.<br />

Angesichts des anhaltenden Zustroms invasiver Arten nach Mitteleuropa bereitet die Bestimmung<br />

der Malacostraca erhebliche Probleme. Im Kurs werden deshalb die Mehrzahl der limnischen<br />

Amphipoda. Isopoda. Mysidacea und Decapoda präsentiert. In den Kursunterlagen werden entsprechend<br />

aktualisierte Bestimmungsschlüssel bereitgestellt. Dies gilt auch für die Spongillidae<br />

und die Bryozoa, für die es ebenfalls keine Bestimmungsliteratur neueren Datums gibt.<br />

Der Kurs beginnt am Freitag, 24.09.<strong>2004</strong> um 14.00 Uhr und endet am Montag, 27.09.<strong>2004</strong> um<br />

12.00 Uhr. Die Kosten für den Kurs betragen Euro 265,00 für <strong>DGL</strong>-Mitglieder, VBTA-Mitglieder und<br />

Studenten; für Nichtmitglieder Euro 285,00.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Anmeldung:<br />

Verbindlich und nur schriftlich mit Brief (kein Fax, da schlechte Lesbarkeit) mit einem Formblatt,<br />

das zu beziehen ist unter:<br />

Deutsche Gesellschaft für Limnologie D-86424 Dinkelscherben, <strong>2004</strong>-01-23<br />

Arbeitskreis Taxonomie für die Praxis Mühlangerstraße 11<br />

Dr. Erik Mauch Tel. +49-(0)8292-2212<br />

Vorankündigung<br />

Fachtagung: Biologische Gewässeruntersuchung und Bewertung - Taxonomie und Qualitätssicherung<br />

Symposium zur Feier des 70. Geburtstages von Dr. Erik Mauch<br />

6.Okt.<strong>2004</strong> 9.00 - ca. 15.00 Uhr<br />

Rokokosaal der Regierung von Schwaben<br />

Fronhof - Augsburg<br />

Veranstalter : Regierung von Schwaben und Deutsche Gesellschaft für Limnologie e.V.<br />

11th Magdeburg Seminar on Waters in Central and Eastern Europe: Assessment,<br />

Protection, Management<br />

The organisation committee is pleased to announce the 11th Magdeburg Seminar on Waters in<br />

Central and Eastern Europe: Assessment, Protection, Management 18 - 22 October <strong>2004</strong> at the<br />

UFZ-Centre for Environmental Research in Leipzig Our traditional, prior binational Czech-German<br />

meetings increasingly appeared as too limited to face future problems of river catchments and their<br />

management on European level. By enlarging the scope of thematic topics and participating<br />

countries, especially in Central and Eastern Europe for EU-candidates, we respond to the future<br />

scientific needs in the field of water protection and management of river basins.<br />

Conference Secretariat:<br />

Dr. Hildegard Feldmann<br />

Ogarit Uhlmann<br />

UFZ Leipzig-Halle<br />

Permoserstrasse 15<br />

04318 Leipzig<br />

Germany phone: +49(0)341 / 235 . 2413 fax: +49(0)341 / 235 . 2782 mail: waters@ufz.de<br />

www.ufz.de/magdeburg-seminar/<br />

SEFS V: Symposium of European Freshwater Societies<br />

I’d like to inform you on the progress that has been made in our search for right people and a right<br />

place for SEFS V in Poland. The place would be Krakow, quite a pleasant medieval town merely<br />

100 km from the magnificent alpine lakes of Tatra Mountains, the old capital of Poland.<br />

The SEFSV would precede or follow (more likely) the Xth Congress of the European Society<br />

for Evolutionary Biology held at the Jagiellonian University, Cracow, from 15 to 20 August<br />

2005, and chaired by Prof. Dr. hab. Jan Kozlowski (www.eko.uj.edu.pl/index_en.html). It is also<br />

likely that it would be just in time to jump over to Lunzer Untersee in Austria to celebrate the<br />

anniversary of one of the oldest European Limnological Field Stations


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Buchbesprechungen und Buchangebote<br />

Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg): Taxaliste der Gewässerorganismen<br />

Deutschlands zur Kodierung biologischer Befunde: - Informationsberichte des Bayerischen<br />

Landesamtes für Wasserwirtschaft, Heft 1/03, München 2003 ISBN: -3-930253-89-5, 367 S., 6<br />

Abb., 1 Tab, 1CD. – Bezug: Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, Postfach 2061, 94460 Deggendorf,<br />

Preis: 25.- EUR zzgl. Versandkosten.<br />

Unter der Leitung von Erik Mauch und weiteren sechs Personen als Autoren- und Redaktionsteam<br />

wurde das Werk erarbeitet. Zum Gesamt-Team gehörten außerdem vier Helfer bei der Literaturrecherche<br />

und 29 beratende Spezialisten für die verschiedenen Organismengruppen. Die Taxaliste<br />

geht zurück auf die bereits 1985 veröffentlichte, sogenannte „Bayernliste“. Die sorgfältig erarbeitete<br />

und fortgeschriebene Bayernliste hat rasch große Anerkennung gewonnen und wird seit einer<br />

ganzen Reihe von Jahren als bundesweite Liste geführt. Nicht nur zur Erstellung der DIN-Norm für<br />

die Bestimmung des Saprobienindex 1990 wurde sie zugrunde gelegt. Nunmehr ist die Taxaliste<br />

der Gewässerorganismen Deutschlands in erweiterter, gebundener und aktueller Form erschienen.<br />

Damit ist sie einschließlich der Codierung das taxonomische Regelwerk für die Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

und wurde bereits bei der Revision der Saprobienindex- DIN <strong>2004</strong> herangezogen.<br />

Aufgeführt in der Liste sind 9714 Taxa aus 116 systematischen Gruppen, die in deutschen Gewässern<br />

und ihren Grenzräumen gesichert nachgewiesen sind. Neben den gültigen Namen, mit Autor<br />

und Datum, ist die Codenummer aufgeführt. Auch viele Synonyme werden genannt. In der beigefügten<br />

CD sind darüber hinaus Informationen zum Lebensformentyp enthalten. Die „Taxaliste“<br />

ist mit akribischer Suche und großem, nachhaltigen Fleiß von vielen Mitarbeitern erstellt worden,<br />

anders wäre die Aufgabe gar nicht zu lösen gewesen. Ein solches Werk ist heutzutage im Hinblick<br />

auf die elektronische Datenverarbeitung und den Datenaustausch, aber auch im Zuge der Einführung<br />

der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie unverzichtbar. Deshalb muss man den Autoren<br />

und allen Mitwirkenden dafür herzlich danken. Zu danken ist auch den Verantwortlichen im Bayerischen<br />

Staatsministerium für Landesentwicklung und im Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft,<br />

die diese Aufgabe als die ihre übernommen und einen sehr günstigen Preis des Werkes ermöglicht<br />

haben. Taxonomie ist in ständiger Entwicklung, und deshalb wird die Taxaliste fortgeschrieben.<br />

Es wird auch dargestellt, wie das zu geschehen hat. Hinweise für künftige Auflagen<br />

können geschickt werden an das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft, Referat 17,<br />

Postfach 190241 in D-80602 München oder poststelle@lfw.bayern.de.<br />

Die Verwendung der Taxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands bei limnologisch-biologischen<br />

Arbeiten ist schlichtweg ein MUSS! Es ist zu wünschen, dass das Werk, wie schon begonnen,<br />

auch im Bereich der reinen Forschung benutzt wird, schon damit der Dialog nicht durch<br />

taxonomische Verständigungsschwierigkeiten leidet.<br />

Günther Friedrich<br />

„Handbuch der Fließgewässer Norddeutschlands. Typologie – Bewertung – Management.<br />

Atlas für die limnologische Praxis“ Autoren: Mario Sommerhäuser und Helmut Schuhmacher,<br />

2003 Hardcover, 278 Seiten, Format 21 x 28 cm; EUR 98,- / sFr 160,-; ISBN 3-609-68030-X<br />

Neu erschienen bei der ecomed-<strong>Verlag</strong>sgesellschaft ist in diesem Jahr ein umfassendes Buch<br />

über die Fließgewässertypen der norddeutschen Tieflandsregion, ihre Bewertung und ihr Management.<br />

Ein solches Werk, das die Besonderheiten der lange als eigenständige Gewässertypen verkannten<br />

Tieflandbäche und kleinen Flüssen im Tiefland herausstellt, war überfällig: Noch bei Joachim<br />

Illies galten die Gewässer der Ebene als Sonderfall, die nicht recht in sein bekanntes Zonierungskonzept<br />

passen wollten. Deutschland weist zu über 40 % seiner Fläche Tieflandregionen auf;<br />

für die vielen dringenden Fragen der Bewirtschaftung und des Schutzes der empfindlichen und oft<br />

besonders beeinträchtigten Gewässer dieses Raumes fehlten bisher wesentliche Grundlagen.<br />

Das vorliegende Handbuch liefert neue Leitlinien und grundlegende Informationen für Beurteilung<br />

und Management der Fließgewässer Norddeutschlands. Es basiert auf umfassenden Untersuchungen<br />

zu Hydrologie, Bettgestalt, Besiedlung durch Pflanzen- und Tiergemeinschaften sowie zur<br />

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Seite 47<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

ökologischen Ausprägung dieser Fließgewässer. Mit der ausführlichen Charakterisierung der verschiedenen<br />

Gewässertypen in mehrseitigen „Steckbriefen“ wird ein wichtiger Brückenschlag in<br />

Richtung Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie vollzogen, für die solche Informationen über<br />

die naturnahen „Referenzbedingungen“ unerlässlich sind.<br />

Die reich illustrierten Steckbriefe bieten Profile, Übersichts- und Detailaufnahmen, geologische und<br />

morphologische Kenndaten sowie physiko-chemische Leitwerte des Wassers und Beschreibungen<br />

Fauna und Flora der Gewässer. Ein kurzer Atlas der Gewässerumfeld-Typen wird ebenfalls bereitgestellt<br />

- gerade im Tiefland interessant, wo die Verzahnung von Gewässer und Aue am größten<br />

ist.<br />

Wer mehr Hintergrundinformationen über die glaziale und postglaziale Entwicklung der noch recht<br />

jungen Tieflandbäche und ihre Eigenheiten sucht, wird in dem lehrbuchartigen, einführenden Teil<br />

fündig. Dieser enthält ausführliche Beiträge zur geologischen Genese und Flussgeschichte einschließlich<br />

Informationen zu anthropogenen Veränderungen von Gewässer und Aue, was im Hinblick<br />

auf Maßnahmen zur Strukturverbesserung von besonderer Bedeutung ist (Autor: U.<br />

Koenzen).<br />

Auch Spezialthemen wie die Rolle des Bibers in naturnahen Tieflandbächen (Autor: D. Hering), die<br />

natürliche Fischfauna (Autor: Chr. Frenz) sowie Ausführungen zu den Themenkreisen Bewaldung<br />

und Totholz (Autor: D. Hering) tragen zur aktuellen Diskussion bei.<br />

Für den Wissenschaftler mag am Rande interessant sein, dass in diesem Buch erstmals die Gewässertypisierung,<br />

– die ihre Wurzeln bereits in der Seenklassifizierung vor 100 Jahren hat und<br />

heute ein wichtiges Hilfsmittel der leitbildorientierten Gewässerbewirtschaftung ist –, als eigenständige<br />

limnologische Fachdisziplin vorgestellt wird, wenn auch in den begrenzten Möglichkeiten der<br />

Darstellung in einem allgemein geschriebenen Fachbuch. Für den Praktiker, der mit Umsetzung<br />

der Wasserrahmenrichtlinie befasst ist, finden sich Erläuterungen und weiterführende Hinweise zu<br />

allen notwendigen Arbeitsmaterialien (Referenzgewässer, Kartendarstellungen der Fließgewässerlandschaften<br />

und –typen u.a.).<br />

Das Bildmaterial ist durchweg von guter Qualität und führt zu einer höheren Wertschätzung dieser<br />

recht verkannten Gewässertypen, die im naturnahen Zustand eine beeindruckende Vielfalt besitzen<br />

können – von moorigen Gewässern über den „klassischen“ Sandbach bis hin zu mittelgebirgsartigen<br />

Bächen in steilen Kerbtälern. Eine Bilanz des Zerstörungsgrades der meisten dieser<br />

Typen wird ebenfalls gegeben und zeigt die Dringlichkeit, gut erhaltene Gewässer des Tieflandes<br />

besonders zu schützen und zu entwickeln. Es ist zu loben, dass die Autoren den Mut haben, auch<br />

noch nicht endgültig abgeschlossene Materialien aus der aktuellen Diskussion wie die neuen<br />

typspezifischen Bewertungsverfahren vorzustellen.<br />

Für weitergehende Studien ist das ausführliche Quellen- und Literaturverzeichnis nützlich. Eine<br />

gezielte Suche nach speziellen Aspekten bzw. bestimmten Gewässern wird durch ein detailliertes<br />

Stichwortverzeichnis ermöglicht. Ein Glossar wäre allerdings eine einem Handbuch angemessene<br />

Ergänzung gewesen.<br />

Zu bemängeln bleibt – neben dem hohen Preis von 98,00 Euro -, dass das Handbuch sich vorwiegend<br />

auf die kleinen bis mittelgroßen Fließgewässer konzentriert: Flüsse und Ströme werden nicht<br />

abgehandelt, hier besteht weiterhin ein Wissensdefizit. Für den Anwender wäre es wünschenswert,<br />

ein solches Werk fortzuschreiben unter Einbeziehung aller deutschen Fließgewässer bis hin<br />

zu den alpinen Gewässern und den großen Strömen, um so für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

ein Standardwerk für den Teil biologische Grundlagen zu erhalten.<br />

Vergleicht man abschließend diese Neuerscheinung mit dem 1998 bei Parey erschienenen Buch<br />

„Fließgewässer- und Talraumtypen des Norddeutschen Tieflandes“ von Dietmar Mehl und Volker<br />

Thiele, so fällt als erstes auf, dass im neuen „Handbuch ...“ tatsächlich ganz Norddeutschland behandelt<br />

wird, während im Buch von Mehl und Thiele lediglich die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns<br />

vorgestellt werden. Ein weiterer Unterschied ist, dass es im neuen Werk gelungen ist,<br />

die Vielfalt der Tiefland-Fließgewässer zu 12 gut unterscheidbaren Typen zusammenzufassen, die<br />

auch küstennahe Gewässer einschließen, während von Mehl und Thiele alleine für Mecklenburg-


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Vorpommern eine in der Praxis schwer zu handhabende Zahl von 24 Typen definiert wurde. Dass<br />

im neuen Handbuch auch der aktuelle, inzwischen weit fortgeschrittene Diskussionsstand zum<br />

Themenkreis enthalten ist, liegt am Zeitpunkt des Erscheinens.<br />

Ernst A. Nusch<br />

Institut für Länderkunde, Leipzig (Hrsg.) „Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland, Relief,<br />

Boden und Wasser“. Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong> Heidelberg, Berlin, 171 Seiten, ISBN 3-<br />

8274-0953-5, 99 Euro (CD-ROM 3-8274-0954-3, Preis 99 Euro, Buch + CD-ROM 3-8274-0955-1,<br />

Preis 159 Euro).<br />

Der Nationalatlas Deutschlands ist ein verlegerisches Großprojekt, das einen einzigartigen und<br />

komprimierten Überblick über die wichtigen Bereiche Deutschlands (z.B. Gesellschaft und Staat,<br />

Bevölkerung, Dörfer und Städte, Bildung und Kultur, Freizeit und Tourismus, Deutschland und die<br />

Welt) in 12 Bänden und einem Registerband geben wird. Bis 2005 sollen alle Bände vorliegen. Der<br />

Band Nr. 2 „Relief, Boden und Wasser“ ist 2003 erschienen und thematisiert folgende Bereiche:<br />

Erdgeschichte, Oberflächenformen, Böden und Wasser und Gewässer. Der Limnologe findet hier<br />

in sehr komprimierter Form eine Fülle von geographischen Hintergrundinformationen, die für die<br />

Gewässerentstehung und -belastungen von Bedeutung sind. Alle Ausführungen sind in hervorragender<br />

Kartenqualität illustriert und mit historischen Abrissen ergänzt. Geoökologischen Landschaftstypen,<br />

die Geologie und Reliefgliederungen werden sehr anschaulich abgebildet und beschrieben.<br />

Die Böden, ihre Güte und Belastungen und die Bodenerosion durch Wasser und Wind<br />

bilden eine gute stoffliche Grundlage für die Beurteilung der geogen bedingten Stoffbelastungen in<br />

den unterschiedlichen Gewässereinzugsbebieten. Biologische Gewässergütedaten der Flüsse<br />

2000 und Schwebstofftransporte werden ebenso anschaulich dargestellt wie die Anzahl und Verteilung<br />

der Standgewässer Deutschlands. Man findet gutes Datenmaterial über die Grundwasserbeschaffenheit<br />

und die Wasserversorgung in Deutschland.<br />

Dieser Atlas ist für alle Ämter und Behörden, aber auch Schulen und Universitäten ein aktuelles<br />

und unverzichtbares Nachschlagewerk. Er wird allen im Gewässerbereich tätigen Personen empfohlen,<br />

die sich für die Zusammenhänge zwischen Relief, Boden und Wasser interessieren.<br />

Brigitte Nixdorf<br />

Heldt, Hans-Walter. “Pflanzenbiochemie”, 3. Auflage, Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong><br />

Heidelberg, Berlin. 622 Seiten, ISBN 3-8274-1330-3.<br />

Dieses spezielle Lehrbuch, das seit 1996 nunmehr in der dritten, überarbeiteten Auflage vorliegt,<br />

wendet sich vor allem an Studierende und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Biochemie von<br />

Pflanzen lernen, lehren und forschen. Es vermittelt einen umfassenden und aktuellen Überblick<br />

über das gesamte Gebiet der Pflanzenbiochemie - von der Photosynthese bis hin zu Sekundärmetaboliten<br />

und Phytohormonen. Die Grundlagen der pflanzlichen Gentechnik werden ebenfalls vermittelt<br />

und ihre wirtschaftliche Anwendung aufgezeigt.<br />

Das Lehrbuch besticht durch seine klare Strukturierung und eine einfache aber genaue Darstellung<br />

der komplexen Sachverhalte. Die thesenartige Formulierung der Kapitelüberschriften ermöglicht<br />

dem Leser eine leichte Orientierung und ist darüber hinaus sehr einprägsam, was für Studierende<br />

von großem Vorteil ist. Eine Vielzahl von übersichtlichen, meist zweifarbigen Abbildungen trägt<br />

zum Verständnis des Stoffes bei. Die Literaturzitate sind auf dem neuesten Stand.<br />

Dieses Lehrbuch ist jedem Limnologen als Einführung in die Biochemie und Physiologie der Pflanzen<br />

zu empfehlen, auch wenn einige Besonderheiten von Wasserpflanzen wie z.B. im Gasaustausch<br />

nicht besprochen werden. Im Kapitel Photosynthese nehmen jedoch Algen, Cyanobakterien<br />

und Purpurbakterien breiteren Raum ein.<br />

Jacqueline Rücker<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Hofrichter, R. „Das Mittelmeer“, Bd. II/1: Bestimmungsführer Prokaryota, Protista, Fungi,<br />

Algae, Plantae, Animalia (bis Nemertea), Spektrum Akademischer <strong>Verlag</strong> Heidelberg, Berlin.<br />

859 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, ISBN 3-8274-1090-8, Preis: 69,95 Euro.<br />

Für das dreibändig konzipierte Werk über Fauna, Flora und Ökologie des Mittelmeeres liegt nun<br />

neben dem „Allgemeinen Teil“ (Band I) der zweite Band zur Bestimmung der Bakterien, der Mikroalgen<br />

und Protozoen und der Algen und Seegräser vor. Die Tiere werden systematisch bis zu den<br />

Schnurwürmern behandelt. Dieses Werk ist kein Bestimmungsbuch im herkömmlichen Sinne,<br />

obwohl es systematisch aufgebaut ist. Es besticht durch die Vielzahl der brillanten Abbildungen<br />

und die Fülle von zusätzlichen wissenschaftlich historischen Informationen oder auch aktuellen Nutzungsaspekten<br />

zu den einzelnen Organismengruppen.<br />

Dabei werden zunächst neben der Verbreitung im Mittelmeerraum die Phylogenie sowie die<br />

wichtigsten morphologischen, trophischen, taxonomischen und ökologischen Eigenschaften der<br />

einzelnen Gruppen beschrieben. Die Bestimmung erfolgt über eine Beschreibung der relevanten<br />

Taxamerkmale, die sehr anschaulich von aussagekräftigen Fotos oder Zeichnungen unterlegt<br />

werden. Der Autor betont, dass dieses Werk natürlich keine vollständige Beschreibung der mediterranen<br />

Unterwasserwelt sein kann; seine Auswahl ist jedoch vorzüglich gelungen. Sie ist vor<br />

allem auf die aktiven Unterwasserbeobachter zugeschnitten, die mit „offenen Augen“ das Mittelmeer<br />

erkunden. Es kann dem meeresbiologisch interessierten Limnologen für Tauch- und Schnorchelexkursionen,<br />

für Bestimmungsübungen und Unterwasserfotographie nur wärmstens empfohlen<br />

werden. Wer dieses Buch mit Muße in die Hand nimmt, wird es ganz sicher nicht so bald wieder<br />

weglegen: Es ist wissenschaftlich anregend und ein ästhetisches Vergnügen.<br />

Brigitte Nixdorf<br />

Buchangebot:<br />

Thomas Pitsch: Zur Larvaltaxonomie, Faunistik und Oekologie mitteleuropaeischer Fliesswasser-<br />

Koecherfliegen (Insecta: Trichoptera):<br />

Restbestaende des Buches sind beim Autor zum Preis von 25 Euro pro Exemplar noch erhaeltlich.<br />

Bestellungen bitte an: Thomas Pitsch, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik, Wismarsche Str.<br />

8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6204, fax=0381-498 6202, thomas.pitsch@biologie.unirostock.de<br />

Sonstige Hinweise<br />

Literaturdatenbank zum Thema Sölleforschung<br />

Wir arbeiten an einer Literaturdatenbank zum Thema Sölleforschung. Für Hinweise zu relevanten<br />

Literaturzitaten sind wir dankbar. Die Datenbank wird in Kürze auch im Internet verfügbar sein.<br />

http://www.biologie.uni-rostock.de/abt/botanik/soelleworkshop/soelle.htm<br />

Interessenten wenden sich bitte an Ursula Karlowski, Uni Rostock, Biowissenschaften, Botanik,<br />

Wismarsche Str. 8, D-18051 Rostock, tel=0381-498 6205, fax=0381-498 6202,<br />

mailto:ursula.karlowski@biologie.uni-rostock.de


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I/<strong>2004</strong><br />

Nicht ganz so ernste Dinge<br />

Biologen und Statistik:<br />

Eine Gruppe von Statistikern und eine Gruppe von Biologen fahren mit dem Zug zu einer Tagung.<br />

Jeder Biologe besitzt eine Fahrkarte, dagegen hat die Gruppe der Statistiker nur eine einzige<br />

Karte. Plötzlich ruft einer der Statistiker: "Der Schaffner kommt !", worauf sich alle Statistiker in eine<br />

der Toiletten zwängen. Der Schaffner kontrolliert die Biologen, sieht, dass das WC besetzt ist<br />

und klopft an die Tür: "Die Fahrkarte bitte!" Einer der Statistiker schiebt die Fahrkarte unter der Tür<br />

durch und der Schaffner zieht zufrieden ab. Auf der Rückfahrt beschliessen die Biologen, denselben<br />

Trick anzuwenden und kaufen nur eine Karte für die ganze Gruppe. Sie sind sehr verwundert,<br />

als sie merken, dass die Statistiker diesmal überhaupt keine Fahrkarte haben. Dann ruft einer der<br />

Statistiker: "Der Schaffner kommt !". Sofort stürzen die Biologen in das eine WC, die Statistiker<br />

machen sich etwas gemächlicher auf den Weg zu einem anderen WC. Bevor der letzte der<br />

Statistiker die Toilette betritt, klopft er bei den Biologen an: "Die Fahrkarte bitte!" Und die Moral von<br />

der Geschicht:<br />

Biologen verwenden Methoden der Statistik, ohne sie zu verstehen!<br />

Allgemeine Angaben zur <strong>DGL</strong><br />

Rückfragen aller Art zur <strong>DGL</strong>:<br />

Bitte bei Anfragen immer zuerst einmal in die Homepage der <strong>DGL</strong> schauen www.dgl-ev.de. Dort<br />

sind die aktuellen Adressen der Gremien (Arbeitsgruppen, Präsidium etc.) der <strong>DGL</strong> zu finden.<br />

Zudem sind auch die Informationen zur nächsten Jahrestagung, aktuelle Termine u. a. angegeben.<br />

1) Rein formale Anfragen und Anmerkungen (Mitgliedsbeiträge, Anträge zur Mitgliedschaft,<br />

Terminen etc.) bitte immer an die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> richten:<br />

2) Anfragen und Beiträge zu den <strong>Mitteilungen</strong> an den Schriftführer: Dr. Ralf Köhler<br />

3) Inhaltliche Anfragen an die Mitglieder des Präsidiums bzw. die Arbeitskreissprecher richten<br />

4) Anfragen zu den Tagungsbänden –<br />

5) Anfragen zur Tagungsorganisation an: Dr. Hildegard Feldmann oder Frau Ogarit Uhlmann<br />

Geschäftstelle der <strong>DGL</strong>: Dr. Jürgen Spieker<br />

Tel.: Tel: 040/38614465 e-mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Tagungsbände: Dipl.-Biol. Maria Kapfer<br />

<strong>Weißensee</strong> <strong>Verlag</strong> Kreuzbergstraße 30, 10965 Berlin<br />

Tel. (030) 91 207-100, Fax: (030) 91 20 7-111<br />

www.weissensee-verlag.de e-mail: mk@weissensee-verlag.de<br />

Organisation der Jahrestagungen: Dr. Hildegard Feldmann<br />

Tel.: 0341/235 – 2264 e-mail: feldfrau@pro.ufz.de<br />

Verantwortlich für die <strong>Mitteilungen</strong> und Ansprechpartner:<br />

Schriftführer der <strong>DGL</strong>: Dr. Ralf Köhler<br />

Tel.: 0331/2776 – 275 e-mail: Ralf.H.Koehler@t-online.de<br />

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