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Biofilmographie Stanislaw Mucha - strandfilm Produktions GmbH

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Auf dem Weg nach Bukarest, das Vlad<br />

Tepes ebenfalls gegründet haben soll,<br />

machen wir einen kurzen Abstecher<br />

in das 2.000-Seelendorf Scornicesti.<br />

Der Geburtsort von Ceausescu ist<br />

ein lang gestrecktes Straßendorf, das<br />

mittlerweile zu einer Pilgerstätte<br />

wurde. In den Medien ist Ceausescu<br />

oft als »Roter Vampir« bezeichnet<br />

worden.<br />

Es gibt etliche Rumänen, die<br />

behaupten, persönlich von Dracula<br />

betroffen zu sein. Sie erzählen, daß<br />

einige ihrer Vorfahren als Gepfählte<br />

des Vlad Tepes starben. Dazu gehört<br />

Dieter Schlesak, ein 70-jähriger<br />

Schwabe, der in Transsilvanien<br />

geboren wurde und als Romancier<br />

Korrekturen am Dracula-Mythos<br />

machte. Schlesak ist der Meinung,<br />

daß der historische Vlad ein<br />

Kriegsherr im Kampf gegen die<br />

Türkenherrschaft auf dem Balkan war.<br />

Vlad trug den Beinamen Tepes – »der<br />

Pfähler«, denn seine Feinde wurden<br />

gnadenlos gepfählt. Das Pfählen aber<br />

habe er nicht erfunden, sondern von<br />

den Türken übernommen.<br />

In Targoviste befindet sich die Ruine<br />

des Palastes von Dracula.<br />

Hier gibt es zahlreiche Dokumente<br />

und Handschriften, teilweise von<br />

Dracula persönlich verfaßt. Seine<br />

Schrift ist äußerst interessant für<br />

Walther Seidner, den Graphologen,<br />

der für uns eine Charakterstudie über<br />

ihn erstellte, ohne zu wissen, daß es<br />

sich um Vlad Tepes handelte.<br />

Vieles am Leben von Vlad Tepes<br />

ist verwirrend, so auch seine<br />

Beziehungen zu den Siebenbürger<br />

Sachsen. Die Sachsen hatten ihn<br />

zunächst unterstützt. Als er aber mit<br />

einer Stapelsteuer ihre Geschäfte<br />

einschränkte, haben sie sich an<br />

ihm gerächt und diskreditierende<br />

Geschichten über ihn verbreitet.<br />

Hunedoara (dt. Eisenmarkt) ist<br />

für unsere Dracula-Reise deshalb<br />

bedeutend, weil Dracula und der<br />

© U5 Filmproduktion – 2010 – Die Wahrheit über Dracula<br />

»Rote Vampir« Ceausescu sich hier<br />

so nahe kamen wie nirgendwo<br />

sonst in Rumänien. Inmitten eines<br />

verlassenen Industriekomplexes mit<br />

Eisenverhüttung, Chemiekombinaten<br />

und Baustoffindustrie befindet sich<br />

Schloß Corvinesti. In diesem alten<br />

Bischofsitz wurde Dracula gekrönt.<br />

Ceausescu wollte Dracula zeigen, wer<br />

sein rechtmäßiger Nachfolger ist,<br />

und umbaute die prächtige Burg mit<br />

trostlosen Industriehallen. Draculas<br />

Burg überdauerte jedoch Ceausescus<br />

Hallen.<br />

In Brasov (Kronstadt) befindet sich<br />

Draculas Lieblingsberg – Timpa<br />

(Belvedere). Man kann ihn nur<br />

mit einer Seilbahn erreichen. Der<br />

Seilbahn-Führer meint (wie so viele<br />

Rumänen), ein neuer Dracula würde<br />

dringend gebraucht. Oben auf dem<br />

Berg ist »Brasov« mit riesigen Lettern<br />

aufgestellt, die an »Hollywood« in<br />

den Hügeln bei Los Angeles erinnern.<br />

Hier oben hat Dracula angeblich<br />

Hunderte von Menschen gepfählt<br />

und dabei seelenruhig eine Mahlzeit<br />

eingenommen. Was auch unsere<br />

Fremdenführerin nicht daran hindert,<br />

sich nach einem neuen Vlad Tepes zu<br />

sehnen.<br />

Das berühmteste Dracula-Schloß ist<br />

Schloß Bran in Törzburg. Majestätisch<br />

thront es auf einem Felsen,<br />

verwinkelt und verwunschen, wild<br />

und unheimlich. Dracula soll hier nur<br />

eine einzige Nacht in seinem Leben<br />

verbracht haben, trotzdem läuft der<br />

Handel mit Dracula Devotionalien<br />

hier auf Hochtouren. In Souvenir-<br />

Buden verkaufen alte Frauen<br />

Dracula-Strickpullover, T-Shirts mit<br />

Fledermausdekor, überhaupt alles,<br />

was man sich zum Thema Dracula<br />

nur ausdenken kann.<br />

Die Bewohner des Dorfes Bran lachen<br />

über die Scharen japanischer und<br />

amerikanischer Touristen. Sie wissen<br />

nur zu gut, daß erst in den 1970er<br />

Jahren die Legende von Dracula<br />

und dem Stammsitz der Vampire<br />

mit diesem Ort in Verbindung<br />

gebracht wurde. Damals öffnete<br />

sich das kommunistische Rumänien<br />

westlichen Touristen, und die<br />

Parteigenossen wollten mit einem<br />

echten Dracula-Schloß aufwarten.<br />

Da Bran so aussah, wie man sich ein<br />

echtes Dracula-Schloß vorstellte,<br />

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