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Unter der Staleke 219, Herbst 2020

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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EDITORIAL<br />

C privat<br />

SYLT –<br />

wir kommen!<br />

Endlos lange Strände, Schlick, Wattenmeer, Reetdächer, Seeluft …<br />

Lange Spaziergänge durch den Sand von Kampen nach Westerland – wie haben wir<br />

das vermisst. Es dauert nicht mehr lange, wir sitzen im Autozug von Niebüll nach<br />

Wester land und ich schmecke schon das Fischbrötchen aus <strong>der</strong> nördlichsten Fischbratküche<br />

Deutschlands, von Gosch. Wir können es kaum erwarten.<br />

Wir dürfen wie<strong>der</strong> auf die Insel und sind sehr glücklich!<br />

Einschecken in Kampen unter Reetdach mit wun<strong>der</strong>schönem Blick aufs Wattenmeer.<br />

Der erste Restaurantbesuch und eine leckere Fischsuppe in Westerland. Das ist ein tolles<br />

Geschenk, aber alles ist irgendwie an<strong>der</strong>s, eine eigenartige Atmosphäre um uns, ein<br />

zögerlicher Aufbruch, vermischt mit einer inneren Ruhe und Freude.<br />

Je<strong>der</strong> Schritt knirscht im Sand und es hört sich an wie die ersten Schritte im Neuschnee.<br />

Die Dünen haben sich neu und ganz hoch aufgetürmt, die vor einiger Zeit noch nicht<br />

existierten. Die Insel hat uns wie<strong>der</strong>, aber es fühlt sich an als ob die Stille <strong>der</strong> Insel tiefer<br />

ist. Wir werden nachdenklich. Hat das Corona mit uns gemacht? Wir werden durch<br />

Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen müssen, es wird<br />

sich alles än<strong>der</strong>n.<br />

Wir sitzen im Sand und es wird uns klar, dass das Meiste unverän<strong>der</strong>t geblieben ist:<br />

Der Wind weht weiter und die Sonne versinkt wie immer in <strong>der</strong> Nordsee. Der Sonnenuntergang<br />

ist jeden Abend an<strong>der</strong>s und immer ein Schauspiel ohnegleichen. Die Seele<br />

wird berührt und man wird ganz still und ruhig und ist entspannt. Ich glaube, dass wir<br />

Menschen uns verän<strong>der</strong>t haben. Diese Krise hinterlässt eine Geschichte, die weit in die<br />

Zukunft weist. Denken wir an die musizierenden Italiener auf den Balkonen. Schauen<br />

wir die Satellitenbil<strong>der</strong> an und wun<strong>der</strong>n uns darüber, dass diese Bil<strong>der</strong> uns Industriegebiete<br />

Chinas, Italiens und überall auf <strong>der</strong> Welt frei von Smog zeigen. <strong>2020</strong> wird <strong>der</strong><br />

CO 2 -Ausstoß <strong>der</strong> Menschheit zum ersten Mal fallen. Wenn das Virus so etwas kann,<br />

können wir das dann vielleicht auch?<br />

Bewegen sich die Menschen jetzt an<strong>der</strong>s? Ist alles so wie früher? Viele von uns fühlen<br />

sich jetzt sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden und Kommunizieren zu einem<br />

Halt kam. Verzicht ist nicht unbedingt Verlust, son<strong>der</strong>n können neue Räume ermöglichen.<br />

Vielleicht war <strong>der</strong> Virus nur ein Sendebote aus <strong>der</strong> Zukunft und will uns sagen,<br />

dass unsere Zivilisation zu dicht, zu schnell und zu überhitzt geworden ist. Wir rasen zu<br />

schnell in eine Richtung, in <strong>der</strong> es keine Zukunft gibt, doch sie kann sich immer wie<strong>der</strong><br />

neu erfinden und sie erfindet sich neu, wir werden uns noch wun<strong>der</strong>n.<br />

Doch allen zum Trotz, unseren Humor, unser Lachen haben wir nicht verloren, trotz<br />

Corona. Das hilft uns immer wie<strong>der</strong> weiter. Wir wollen doch alle nur glücklich und<br />

zufrieden sein und wenn wir alle auf uns aufpassen und uns gegenseitig helfen, gelingt<br />

das auch!<br />

Schöne, sonnige <strong>Herbst</strong>tage und Gelassenheit wünsche ich Ihnen. Bleiben Sie gesund!<br />

Ihr Gerhard Wüst<br />

UNTER DER STALEKE HERBST <strong>2020</strong> | 3

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