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Unter der Staleke 219, Herbst 2020

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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„Das Pflegeheim mit <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

atmosphäre, eine oase im Grünen<br />

und doch zentral zum Wohnen“<br />

22 | HERBST <strong>2020</strong><br />

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Hagen im Bremischen · Loxstedt<br />

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Menschen jüdischen Glaubens.<br />

Die israelitische Gemeinde bekam<br />

dann die Erlaubnis, gegen<br />

die Gebühr von 1,16 Reichstalern,<br />

ihre Verstorbenen (…) im Forst<br />

Döhren zu beerdigen. Diese erste<br />

jüdische Begräbnisstätte lag weit<br />

außerhalb (…) und verfügte über<br />

keinerlei Einfriedung …<br />

Im Laufe des Jahres 1887 errichtete<br />

man (…) ein schmiedeeisernes<br />

Eingangstor mit einer Pforte und<br />

vermutlich auch einer Hecke zur<br />

Umzäunung des Friedhofs. Zu<br />

dem Tor gehören drei Steinsäulen;<br />

zwei von ihnen zeigen den<br />

Denkspruch: „Hier ruhen sie von<br />

ihrer Arbeit. Ihre Werke folgen ihnen<br />

nach. 1887“<br />

Vergleicht man die Entstehungszeit<br />

des jüdischen und des kommunalen<br />

Friedhofs, so fällt auf,<br />

dass die (…) Hagener Begräbnisstätte<br />

erst rund 70 Jahre später<br />

(…) eingeweiht wurde. Vorher<br />

war Bramstedt die für Hagen<br />

zuständige Kirchengemeinde,<br />

sodass dort sämtliche Bestattungen<br />

aus <strong>der</strong> Gemeinde Hagen,<br />

ausgenommen die <strong>der</strong> Juden,<br />

stattfanden …<br />

Aufgrund des zahlenmäßigen<br />

Anstiegs <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde<br />

(…) reichte die bereits bestehende<br />

Grabstätte nicht mehr aus.<br />

Dies machte eine Friedhofserweiterung<br />

unumgänglich. Nach<br />

mehrjährigen Verhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> Landdrostei (Anm.: i.e.<br />

Bezirksregierung) gab diese dem<br />

Antrag im Jahre 1844 statt. Gegen<br />

eine alljährliche Gebühr und<br />

<strong>der</strong> Verpflichtung zur Übernahme<br />

sämtlicher <strong>Unter</strong>haltungskosten<br />

genehmigte die Landdrostei<br />

eine Erweiterung auf 1388 m².<br />

Zum Wachstum <strong>der</strong> Hagener Judengemeinde<br />

geben die Zahlen<br />

aus den Jahren 1816 mit 63 Personen,<br />

1841 mit 81 und 1870 mit 150<br />

Mitglie<strong>der</strong>n einen Überblick …<br />

Möglicherweise erscheint es verwun<strong>der</strong>lich,<br />

dass <strong>der</strong> ältere Teil<br />

des jüdischen Friedhofs auf <strong>der</strong><br />

rechten Seite, welcher schon vor<br />

<strong>der</strong> Erweiterung existierte, fast<br />

einer Wiese gleicht …<br />

Aus religiösen Gründen wi<strong>der</strong>sprach<br />

das Setzen persönlicher<br />

Grabsteine <strong>der</strong> jüdisch-orthodoxen<br />

Vorstellung des Gleichheitsgrundsatzes<br />

im Tode. „Niemand<br />

sollte sich mit einem beson<strong>der</strong>en<br />

Grabstein hervorheben. Vor Gott<br />

sollen alle gleich sein.“<br />

Man favorisierte schlichte Beisetzungen<br />

und schmucklose Gräber<br />

in jeglicher Hinsicht...<br />

Mit fortlaufen<strong>der</strong> Zeit sind auch<br />

die strenggläubigen, die orthodoxen<br />

Juden zu einer dem Christentum<br />

ähnlichen Grabsteinkultur<br />

übergegangen. Infolgedessen<br />

besitzt <strong>der</strong> jüdische Friedhof vornehmlich<br />

Grabplatten aus dem<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t. An <strong>der</strong> Grabsteingestaltung<br />

sind außerdem<br />

Einflüsse des jeweiligen Zeitgeschmacks<br />

und seiner Architektur<br />

zu erkennen … Es wurde zunehmend<br />

üblich, die Inschriften mit<br />

detaillierten Hinweisen auf das<br />

Wirken und die beson<strong>der</strong>en Verdienste<br />

des Verstorbenen zu versehen.<br />

Aber auch Sprüche zur Abschiednahme<br />

häuften sich. Dabei<br />

enthalten viele Grabsteine (…)<br />

sowohl hebräische als auch deutsche<br />

Inschriften. Dieses Vorkommen<br />

zeigt, dass die einheimische<br />

jüdische Gemeinde versuchte,<br />

sich auch in <strong>der</strong> Friedhofskultur<br />

den christlichen Gepflogenheiten<br />

anzunähern …<br />

5. <strong>Unter</strong>gang <strong>der</strong> jüdischen<br />

Gemeinde Hagen<br />

Der von den Nationalsozialisten<br />

geplante (und durchgeführte)<br />

Massenmord an den Juden<br />

(…) reichte bis nach Hagen und<br />

schaffte es, die ehemalige israelitische<br />

Gemeinde komplett aufzulösen.<br />

Nach <strong>der</strong> Judenemanzipation im<br />

Jahre 1871, als Juden (…) allmählich<br />

die vollen bürgerlichen Rechte<br />

erhielten, galten diese laut <strong>der</strong><br />

(Reichs-)verfassung als gleichgestellt.<br />

Auch in Hagen wurden die<br />

jüdischen Bewohner vollkommen<br />

in die Gemeinschaft integriert,<br />

von den Mitbürgern respektiert<br />

und anerkannt …<br />

Doch wodurch wurde <strong>der</strong> hochgeschätzte<br />

Freund und Nachbar<br />

zum Feind – „<strong>der</strong> Jude“?<br />

Nach dem ersten Weltkrieg be­<br />

UNTER DER STALEKE

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