Dies academicus 2007 - Universität Passau
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<strong>Dies</strong> <strong>academicus</strong> <strong>2007</strong><br />
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Programm
Inhaltsverzeichnis<br />
3 Programm<br />
4 Verleihung der Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
4 Karl-Heinz-Pollok-Gedächtnispreis des Neuburger<br />
Gesprächskreises Wissenschaft und Praxis<br />
an der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
6 Dissertationspreis des Vereins der Freunde und<br />
Förderer der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
8 Dissertationspreis der Niederbayerischen Sparkassen<br />
10 Dissertationspreise<br />
Programm<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: „Ein musikalischer Spaß“ K.V. 522<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Allegro<br />
Rektor Professor Dr. Walter Schweitzer<br />
Begrüßung<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Menuetto. Maestoso<br />
Professor Christian Lengauer, Ph. D.<br />
Interdisziplinäre Forschung – eine Vision für die<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio<br />
Professor Dr. Ernst Struck, Prorektor<br />
Verleihung der Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Presto<br />
Empfang in der Mensa<br />
Musikalische Umrahmung durch das<br />
„Akademische Kammerorchester an der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong>“<br />
unter der Leitung von Frau Frauja Seewald<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 3
Privatdozentin<br />
Dr. Anita Schilcher:<br />
„Schreiben in simulierten, problemorientierten<br />
Lernumgebungen. Entwicklung eines schreibdidaktischen<br />
Modells auf der Grundlage textlinguistischer<br />
und kognitionspsychologischer<br />
Forschungsergebnisse sowie eine empirische<br />
Evaluation seiner Wirksamkeit.“<br />
Frau Dr. Schilcher ist Privatdozentin im Fach Didaktik der Deutschen<br />
Sprache und Literatur an der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong>. Dort absolvierte sie auch<br />
ihr Studium für das Lehramt an Grundschulen und einen Magisterstudiengang<br />
mit Deutscher Literaturwissenschaft als Hauptfach. Nach<br />
Abschluss ihres Studiums und des Referendariats war Frau Dr. Schilcher<br />
zunächst drei Jahre im Schuldienst, bevor sie eine Abordnung an die<br />
<strong>Universität</strong> erhielt, um über das Werte- und Normensystem in der aktuellen<br />
Kinder- und Jugendliteratur zu promovieren (Doktorvater: Prof. Dr.<br />
Walter Seifert). Anschließend ermöglichten ihr ein Stipendium für Postdoktorandinnen<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> und eine erneute Abordnung die<br />
Arbeit an der Habilitationsschrift (Betreuung: Prof. Dr. Karla Müller).<br />
Die Habilitationsschrift von Frau Dr. Schilcher ist deshalb von Bedeutung<br />
für die schulische Praxis, weil Schreiben neben dem Lesen zwar zu den<br />
zentralen Kompetenzen zählt, die der Deutschunterricht auszubilden<br />
hat, die Fachdidaktik Deutsch jedoch dem Lesen traditionell mehr Aufmerksamkeit<br />
gewidmet hat als dem Schreiben. In den großen internationalen<br />
Vergleichsstudien IGLU und PISA werden Schreibkompetenzen<br />
überhaupt nicht erhoben, so dass nur wenige empirisch gesicherte<br />
Daten zur Schreibkompetenz und noch weniger zu fördernden Lehr-/<br />
Lernarrangements vorliegen. Hier ist die Arbeit von Frau Schilcher angesiedelt.<br />
Ziel ihrer Arbeit war es, ein Modell schulischen Schreibens zu entwickeln,<br />
das sowohl die textlinguistische wie kognitionspsychologische<br />
Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Karl-Heinz-Pollok-Gedächtnispreis des Neuburger Gesprächskreises<br />
Wissenschaft und Praxis an der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
Gutachter: Prof. Dr. Karla Müller, Prof. Dr. Sabine Martschinke<br />
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch (Universiät <strong>Passau</strong>),<br />
Prof. Dr. Volker Frederking (<strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg)<br />
Forschung berücksichtigt und auf Modellen der aktuellen Schreibprozessforschung<br />
aufbaut. Es konnte gezeigt werden, dass ein Modell, das<br />
die Funktion als übergeordnete Einordnungsinstanz in den Mittelpunkt<br />
des Schreibprozesses stellt, zentrale Forderungen von Textlinguistik und<br />
Schreibprozessforschung erfüllt. Aus der Kognitionspsychologie und der<br />
Lehr-/Lernforschung wurden Ergebnisse zum Lösen komplexer Probleme<br />
innerhalb von Simulationen und problemorientierten Lernumgebungen<br />
aufgegriffen. Da Schüler nur dann lernen können, komplexe Probleme<br />
zu bewältigen, wenn sie sich Strategien in problemhaltigen Situationen<br />
eigenaktiv und erprobend aneignen, wurden problemhaltige Umgebungen<br />
simuliert, die solche Aneignungsprozesse unterstützen. Dazu<br />
wurde strukturiertes Material entwickelt, das Schüler gemäß ihrem<br />
Vorwissen individualisiert nutzen können. Sowohl die quantitativ-empirische<br />
Auswertung der Projekte wie auch der qualitative Blick auf die entstandenen<br />
Schülertexte zeigen, dass das Schreiben in simulierten problemhaltigen<br />
Lernumgebungen eine Möglichkeit darstellt, schulische<br />
Schreibprozesse sinnvoll zu motivieren und schülerbezogen umzusetzen<br />
und dabei auch einen Beitrag zu Routinisierung und Übung von Schreibkompetenzen<br />
zu leisten. Ein weiteres Schwerpunktthema der Forschungstätigkeit<br />
von Frau Dr. Schilcher ist das vor allem seit PISA ins Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit gerückte Lesekompetenzdefizit der Jungen.<br />
Zu den didaktischen Konsequenzen dieser Problematik liegen zahlreiche<br />
Veröffentlichungen von Frau Dr. Schilcher vor.<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 5
Dr. Konrad Wieland:<br />
„Der Fels in der Brandung. Beständigkeitsdenken<br />
und Beständigkeitsbilder im Korpus der Gedichte<br />
des Sigmund von Birken (1626-1681)“<br />
Der Nürnberg-Dichter, Literaturtheoretiker und Historiograph Sigmund<br />
von Birken war nach Martin Opitz der wichtigste und zu<br />
Lebzeiten angesehenste Literatur- und Kulturmanager im deutschsprachigen<br />
Raum. Die partielle Wiederentdeckung der Barockliteratur<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die eine bis heute nachwirkende literaturhistorische<br />
Kanonbildung begründete, hat ihn unberücksichtigt<br />
gelassen. Neuerdings jedoch findet er großes Interesse, weil er der<br />
einzige Autor seiner Epoche ist, dessen Archiv weitgehend unverstört<br />
erhalten ist: ein Quellenfundus von unschätzbarem Wert für die<br />
Erforschung der Sozial-, Literatur- und Kulturgeschichte der Frühen<br />
Neuzeit.<br />
Konrad Wieland liefert die erste Monographie zu dem riesigen, zu<br />
Lebzeiten des Autors in ungezählten Einzeldrucken in geringen<br />
Auflagen, nie gesammelt publizierten lyrischen Oeuvre Birkens. Der<br />
Zentralaspekt seiner Arbeit gilt dem nicht nur dieses lyrische Werk,<br />
sondern das Denken und die Literatur der Zeit überhaupt beherrschenden<br />
Constantia-Konzept. Grundlage der Arbeit sind eine<br />
Darstellung der Grundzüge der stoischen Philosophie und des im 17.<br />
Jahrhundert intensiv rezipierten Neostoizismus des Justus Lipsius sowie<br />
eine Nachzeichnung neostoizistisch-christlichen Denkens von der<br />
mittelalterlichen Augustinus- und Boethius-Rezeption über Petrarca in<br />
die Frühe Neuzeit hinein. Auf dieser Basis werden die verschiedenen,<br />
z. T. in lateinischer Sprache geführten Sammelhandschriften, in die<br />
Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Dissertationspreis des Vereins der Freunde<br />
und Förderer der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
Erstgutachter: Prof. Dr. Hartmut Laufhütte<br />
Zweitgutachterin: Prof. Dr. Karla Müller<br />
Drittgutachter: Prof. Dr. Michael Titzmann<br />
Birken seine Gedichte eingetragen hat, so ausgewertet, dass die<br />
Vielfalt des Themen- und Bildkomplexes, in welchem sich das Constantia-Denken<br />
in Birkens geistlicher und weltlicher Lyrik manifestiert,<br />
zutage tritt. Dokumentation und interpretatorische Skizzen gewinnen<br />
erheblich an Plausibilität, weil sie durch Vergleiche mit der Praxis<br />
anderer Autoren jener Epoche abgesichert werden. Die Arbeit füllt ein<br />
Desiderat der Birken- wie der Frühe-Neuzeit-Forschung.<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 7
Dr. Kathrin Huber:<br />
„Optimierung der Personaleinsatzplanung in Call<br />
Centern – Theoretische Systematisierung und<br />
empirische Überprüfung.“<br />
Frau Dr. Kathrin Huber studierte in den Jahren 1998 bis 2003 an der<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten<br />
Marketing, Statistik und Wirtschaftsinformatik und war anschließend<br />
bis Ende des Jahres 2006 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />
Lehrstuhl für Statistik der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät tätig.<br />
An diesem Lehrstuhl verfasste sie ihre Dissertation in Zusammenarbeit<br />
mit der Fa. Infoportal, München, einem Dienstleistungsunternehmen<br />
im Bereich der serviceorientierten Kundenkommunikation. Neben<br />
ihrer Tätigkeit am Lehrstuhl arbeitete sie auch an einigen praxisorientierten<br />
Projekten im Bereich der statistischen Qualitätskontrolle und<br />
im Bereich der Marktforschung und unterrichtete zusätzlich an der<br />
Staatsuniversität für Management in Moskau.<br />
Das Thema ihrer Dissertation zeichnet sich sowohl durch seine wissenschaftliche<br />
Bedeutung als auch durch seine praktische Relevanz aus.<br />
Die Fokussierung auf den Personaleinsatz ergibt sich aus der aktuellen<br />
Situation auf dem Telekommunikationsmarkt. <strong>Dies</strong>e ist wegen der<br />
Liberalisierung und Öffnung dieses Marktes durch einen hohen<br />
Wettbewerb aufgrund der Vielzahl von Anbietern geprägt. Als Folge<br />
ergibt sich ein enorm hoher Kostendruck aber auch eine hohe Service-<br />
erwartung der Kunden. Als Optimierungsmöglichkeit bleibt Call<br />
Centern oft nur die Optimierung der Personaleinsatzkosten, die weit<br />
über 60 Prozent der Gesamtkosten betragen. Deshalb ist die Zielsetzung<br />
der Dissertation, einen optimalen Personaleinsatzplan für Call<br />
Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Dissertationspreis der Niederbayerischen Sparkassen<br />
Erstgutachter: Prof. Dr. Gertrud Moosmüller<br />
Zweitgutachter: Prof. Dr. Walter Schweitzer<br />
Center zu erarbeiten, der sowohl eine strategische Komponente, die<br />
auf der Grundlage einer sehr guten Callprognose beruht, als auch eine<br />
operative Komponente, die zu einer optimalen Schichtplanung der<br />
Agenten unter Berücksichtigung der Aufrechterhaltung des Servicelevels<br />
einerseits und der Kostenminimierung andererseits führt,<br />
besitzt. Die Verfasserin handelt die Thematik nicht nur umfassend<br />
theoretisch ab (u. a. Einsatz von Künstlichen Neuronalen Netzen, Modellen<br />
der Warteschlangentheorie, ganzzahlige Optimierung), sondern<br />
überprüft die unterschiedlichsten theoretischen Modellansätze<br />
auch empirisch anhand eines sehr großen Datensatzes. Dabei beweist<br />
sie stets einen sensiblen Umgang mit dem gegebenen Datenmaterial<br />
und einen wohlüberlegten Einsatz verschiedener multivariater statistischer<br />
Verfahren sowie des Simulationsinstrumentariums. Die Ergebnisse<br />
der Arbeit sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern können<br />
direkt in der Praxis umgesetzt werden.<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 9
Dr. Anton Cuffari:<br />
„Judenfeindschaft in Antike und Altem<br />
Testament. Terminologische, historische und<br />
theologische Untersuchungen.“<br />
Herr Dr. Anton Cuffari wurde 1972 in Hutthurm bei <strong>Passau</strong> geboren.<br />
Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium Leopoldinum in<br />
<strong>Passau</strong> im Jahre 1992 studierte er Mathematik, Physik und Katholische<br />
Theologie an den <strong>Universität</strong>en Regensburg und <strong>Passau</strong>. Ein Stipendium<br />
des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ermöglichte<br />
ihm zudem ein zweisemestriges Studium in Jerusalem mit den<br />
Schwerpunkten Biblische Archäologie, Ostkirchenkunde, Judaistik und<br />
Islamistik. Seit April 2002 ist Herr Cuffari wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl für Alttestamentliche Exegese und Hebräische Sprache<br />
an der Kath.-Theol. Fakultät der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong>. Als Lehrbeauftragter<br />
hatte er zuvor sechs Semester Hebräisch unterrichtet.<br />
Seine Dissertation behandelt das Thema „Judenfeindschaft in Antike<br />
und Altem Testament. Terminologische, historische und theologische<br />
Untersuchungen“. Seit etwa hundert Jahren befasst sich die Geschichtswissenschaft<br />
mit Formen antiker Judenfeindschaft. Dabei richtet<br />
sie ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Konflikte und Kontroversen<br />
zwischen Juden und Nichtjuden. Daraus resultiert die verbreitete<br />
Vorstellung, das Verhältnis der Nichtjuden zu den Juden sei in der<br />
Antike weitgehend durch Feindschaft geprägt gewesen. Die Arbeit<br />
von Herrn Cuffari korrigiert diese einseitige Sicht. Sie resultiert aus der<br />
primär ereignisgeschichtlichen Orientierung der Geschichtswissenschaft,<br />
die sich auf judenfeindliche Handlungen konzentriert. Anton<br />
Cuffari vertritt die Auffassung, dass, um zu einem ausgewogenen<br />
Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Dissertationspreis<br />
Erstgutachter: Prof. Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger<br />
Zweitgutachter: Prof. Dr. Otto Schwankl<br />
Urteil in dieser Frage zu gelangen, auch die Einstellungen von<br />
Nichtjuden gegenüber Juden zu berücksichtigen sind. Dazu untersucht<br />
er für den Zeitraum zwischen dem 5. Jh. v. Chr. und dem 1. Jh.<br />
n. Chr. sämtliche einschlägige Quellen. Er gelangt zu folgenden<br />
Ergebnissen: Aus den literarischen Zeugnissen geht eindeutig hervor,<br />
dass die Antike kein einheitliches Bild von Juden und Judentum hatte,<br />
sondern eine Vielzahl von Bildern. Setzt man die Häufigkeit der judenfeindlichen<br />
Handlungen und Einstellungen in Relation zu dem weit<br />
gefassten Zeitraum, kann daraus der Schluss gezogen werden, dass<br />
judenfeindliche Haltungen und Ereignisse in der Antike eher selten<br />
aufgetreten sind. Die Theorie eines „ewigen Antisemitismus“, die etwa<br />
von 1880 bis in die 50er Jahre des 20. Jhdts. vertreten wurde, und<br />
nach welcher der Antisemitismus so alt sei wie das Judentum selbst,<br />
kann als endgültig überholt und widerlegt gelten. Entgegen der landläufigen<br />
Meinung ist das Verhältnis von Nichtjuden zu Juden in der<br />
Antike daher in erster Linie nicht als „judenfeindlich“ zu umschreiben.<br />
Berücksichtigt man die große Anzahl der Zeugnisse an judenfreundlichen<br />
Einstellungen und Handlungen in der Antike, so darf man mit<br />
gutem Recht behaupten, dass Judenfeindschaft kein Charakteristikum<br />
der Antike ist. Davon zeugt nicht zuletzt die Erfahrung des jüdischen<br />
Proselytentums. Aufgrund seines ethisch hochstehenden Monotheismus<br />
galt das Judentum vielen in der Antike als attraktive Religion.<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 11
Dr. Stefan Heinz:<br />
„Urheberrechtliche Gleichbehandlung von alten<br />
und neuen Medien – Verletzungsrisiko, Reaktionen<br />
und Überreaktionen.“<br />
Dr. Stefan Heinz wurde am 28.7.1976 in Erlangen geboren. Nach<br />
glänzend bestandenem Abitur und der Ableistung seines Zivildienstes<br />
in den USA nahm er zum WS 1997/98 das Studium der Rechtswissenschaften<br />
auf. Schon nach einem Studienjahr wechselte er von Erlangen-Nürnberg<br />
an die <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> („der Sprachen wegen“).<br />
Dort legte er nicht nur die Erste Juristische Staatsprüfung mit Prädikat<br />
ab (2002), sondern absolvierte auch die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung<br />
(Teil 1 und 2) mit Auszeichnung sowie eine Zusatzausbildung<br />
zu Patentrecht, Softwareschutz und Patentrecherche mit<br />
erstklassigem Erfolg. Schon früh zeigte sich Talent und Interesse des<br />
Preisträgers an dem Schnittbereich von Recht und Technik bzw.<br />
Informationstechnologie. Konsequent nahm er das Stellenangebot an<br />
dem Lehrstuhl mit internetrechtlichem Schwerpunkt (Prof. Dr. Dirk<br />
Heckmann) an, wo er in den Jahren 2002 bis 2004 als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter zu Rechtsfragen des gesamten IT-Rechts forschte, den<br />
Lehrstuhlinhaber im Aufbau des neuen Studienschwerpunkts „IuK-<br />
Recht in der Verwaltung“ unterstützte und seine Doktorarbeit anfertigte.<br />
Seine hohe Begabung zeigte sich auch in der Einladung, die er<br />
als Referent zur Herbstakademie der Deutschen Gesellschaft für Recht<br />
und Informatik 2004 erhielt. Im Januar 2006 schließlich wurde er mit<br />
dem Prädikat summa cum laude zum Dr. jur. an der Juristischen Fakultät<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> promoviert. Seine Arbeit zur „Urheberrechtlichen<br />
Gleichbehandlung von alten und neuen Medien“ ist mitt-<br />
Wissenschaftspreise der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Dissertationspreis<br />
Erstgutachter: Prof. Dr. Dirk Heckmann (<strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong>)<br />
Zweitgutachter: Prof. Dr. Andreas Wiebe (Wirtschaftsuniversität Wien)<br />
lerweile in der renommierten Schriftenreihe Information und Recht im<br />
Beck-Verlag erschienen. Die Schrift befasst sich mit dem Phänomen,<br />
dass viele Werke (der Musik, der Literatur usw.) digitalisierbar sind und<br />
auch auf elektronischem Wege (z. B. über das Internet) verbreitet werden,<br />
ihr urheberrechtlicher Schutz sich aber von dem „konventionel-<br />
ler“ Werke unterscheidet. Ist diese Ungleichbehandlung im Informationszeitalter<br />
zu rechtfertigen? Der Zweitgutachter Prof. Dr.<br />
Andreas Wiebe von der Wirtschaftsuniversität Wien hob in seinem Votum<br />
den innovativen Ansatz, die Tiefe und Präzision der Darstellung<br />
hervor, was in der Feststellung mündete: „Eine derart tiefgehende und<br />
umfassende Untersuchung ist bisher in dieser Dichte und der Verknüpfung<br />
zum verfassungsrechtlichen Gleichheitssatz im deutschsprachigen<br />
Bereich nicht vorhanden“. Die nunmehr preisgekrönte Arbeit<br />
spiegelt in besonderer Weise das Profilelement der „grenzüberschreitenden<br />
Forschung“ in <strong>Passau</strong> wider: durch die Verknüpfung von<br />
Zivilrecht und Verfassungsrecht, klassischer Dogmatik und Gesetzesreform,<br />
Recht und Informatik, nationalem und internationalem Recht.<br />
Dr. Stefan Heinz lebt heute in Düsseldorf, wo er nach erfolgreichem<br />
2. Staatsexamen in der internationalen Kanzlei Lovells im Fachgebiet<br />
Intellectual Property tätig ist.<br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 13
Sponsoren<br />
Wir danken unseren Sponsoren<br />
Neuburger Gesprächskreis<br />
Wissenschaft und Praxis an der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
Niederbayerische Sparkassen<br />
Verein der Freunde und Förderer<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> e. V.<br />
Landkreis <strong>Passau</strong><br />
Stadt <strong>Passau</strong><br />
Dr. Peter Kahn, stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender a. D.<br />
der Bayerischen Landesbank<br />
sowie mehreren Spendern, die nicht<br />
genannt werden möchten<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong><br />
Der Rektor<br />
Innstraße 41<br />
94032 <strong>Passau</strong><br />
Gestaltung und DTP:<br />
Referat für Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen<br />
Silke Roth, Mag. art.<br />
Druck:<br />
Rothe, Druck und Medien, <strong>Passau</strong><br />
DIES ACADEMICUS <strong>2007</strong> 15