Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />
regionalpolitik<br />
Durch die Formulierung eines Zieles mit dem Namen „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ wird<br />
deutlich, wie sehr die Gemeinschaft daran interessiert ist, dass ihre Mitglieder zusammenarbeiten. Man<br />
hätte ja durchaus dieses Ziel in eines der anderen einfließen lassen können, aber man hat ein eigenes<br />
Ziel <strong>und</strong> damit ein starkes Bedürfnis an <strong>und</strong> eine starke Unterstützung von interregionaler<br />
Zusammenarbeit signalisiert.<br />
Dass das vorrangige Ziel der Europäischen Gemeinschaft natürlich nach wie vor<br />
„Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Beschäftigung“ heißt, wird deutlich in der Formulierung von zwei Zielen,<br />
die sich mit dieser Thematik befassen <strong>und</strong> diese Problematik von unterschiedlichen Seiten beleuchten<br />
<strong>und</strong> entwickeln sollen <strong>und</strong> natürlich in der jeweiligen Mittelzuteilung auf die einzelnen Ziele. Das Ziel<br />
„Europäische territoriale Zusammenarbeit“ wird „nur“ r<strong>und</strong> 4 % der Mittel erhalten. Es ist aber ein<br />
Signal, dass die Europäische Gemeinschaft erkannt hat, dass es neben einer Europäischen<br />
Wirtschaftsstrategie auch eine Europäische Raum- bzw. Regionalentwicklungsstrategie geben muss,<br />
um die Ungleichgewichte auszutarieren <strong>und</strong> den sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu<br />
sichern. Den nur gleichmäßig <strong>und</strong> gleichberechtigt entwickelte Regionen <strong>und</strong> damit Mitgliedsländer<br />
können auf lange Sicht den wirtschaftlichen Erfolg der Gemeinschaft garantieren. Unzufriedenheit <strong>und</strong><br />
Ungleichbehandlung einzelner Regionen oder Bevölkerungsgruppen gefährden die letztendlich die<br />
Stabilität eines Landes (siehe die letzten Ereignisse in Frankreich) <strong>und</strong> damit die Stabilität der<br />
gesamten Union.<br />
d.f Interregionale Kooperationen<br />
d.f.a Voraussetzungen 43<br />
Regionalisierung bedeutet die Zusammenfassung bzw. Entwicklung von Gebietseinheiten auf<br />
kultureller oder wirtschaftlicher Ebene. Sie ist förderlich für die europäische Integration <strong>und</strong> ist in den<br />
letzten Jahren vor allem <strong>als</strong> Motor für die Integration im Zuge der EU-Osterweiterung hilfreich<br />
gewesen. Aus dieser Erfahrung heraus stellt sich immer wieder die Frage, wie<br />
Regionalisierungstendenzen von verschiedenen Seiten gefördert werden kann, es wurde aber auch<br />
klar, dass dabei auch einige Probleme auftreten können.<br />
Auf den folgenden Seiten wird dargelegt, von welchen Akteuren die Regionalisierung unterstützt<br />
werden kann <strong>und</strong> welche Voraussetzungen dafür bestehen sollten.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich bestehen für die Regionalisierung drei Ebenen, auf denen Akteure den Prozess lenken.<br />
Diese Ebenen wirken in den meisten Fällen zusammen <strong>und</strong> sind daher schwer zu trennen, jedoch sind<br />
die Umstände, auf die geachtet werden muss, prinzipiell klar zuordenbar:<br />
� Die Ebene des Individuums: es ist zwar eine sehr detaillierte, jedoch eine überaus wichtige<br />
Ebene. Schließlich müssen vorerst einzelne Personen willens sein, mit anderen zu<br />
kooperieren: es muss einen „Gr<strong>und</strong>“ geben, dass Menschen miteinander kooperieren – dies<br />
ist der Fall, wenn der Einzelne persönlich positive Effekte aus der Kooperation ziehen kann<br />
<strong>und</strong> dies auch weiß. Weiters ist das Vorhandensein gemeinsamer Ziele bzw. einer<br />
gemeinsamen Vergangenheit oder Traditionen ein bedeutender Faktor, der die<br />
Kooperationsbereitschaft determiniert.<br />
� Die unternehmerische Ebene: auch auf dieser Ebene entstehen Kooperationen vorerst aus<br />
der Eigeninitiative einzelner heraus <strong>und</strong> werden im Lauf der Zeit erweitert. Durch die<br />
Zusammenarbeit wird es Unternehmern ermöglicht Netzwerke zu bilden <strong>und</strong>/oder durch die<br />
Bildung von Ideenpools das unternehmerische <strong>Innovations</strong>potenzial zu erhöhen.<br />
43 Blaas, W.: „Kooperation <strong>und</strong> Grenzüberschreitende Regionalisierung“ in: Biesecker, A; Elsner, W.; Grenzdörffer, K. (Hrsg.):<br />
„Kooperation <strong>und</strong> interaktives Lernen in der Ökonomie“, Sonderdruck Peter Lang Verlag 2002.<br />
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technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung