Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />
regionalpolitik<br />
Eigenständige Regionalentwicklung<br />
Mit einer Stärkung der Region „von unten“ soll hier versucht werden, die eigenen Potenziale einer<br />
Region zu suchen, zu finden <strong>und</strong> zu fördern. Es soll dadurch die wirtschaftliche, aber auch die<br />
kulturelle <strong>und</strong> politische Eigenständigkeit einer Region erhöht werden. „ Diese Strategien wurden Ende<br />
der siebziger <strong>und</strong> Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>als</strong> Gegenkonzept zur<br />
Ansiedlungsstrategie formuliert <strong>und</strong> insbesondere auf periphere ländliche Regionen angewandt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Negativabgrenzung stellt sie weniger eine eigene kohärente Konzeption dar, vielmehr<br />
handelt es sich um eine Zusammenstellung von Prinzipien der Regionalpolitik, die formuliert wurden,<br />
um Fehler der mobilitätsorientierten Strategie zu vermeiden.“ 38<br />
Wichtige Prinzipien in diesem Zusammenhang sind:<br />
� Entwicklung regionaler Ressourcen (natürliche Ressourcen, Unternehmertum, Wissen,<br />
Qualifikationen,…)<br />
� Sektorübergreifende Strategie: es sollen auch die in der traditionellen Regionalpolitik häufig<br />
vernachlässigten Sektoren wie Landwirtschaft, Energie, Kleingewerbe <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
in die Regionalkonzepte stärker einbezogen werden <strong>und</strong> deren Verflechtung gefördert<br />
werden. Intention ist die Nutzung von Komplementaritäten <strong>und</strong> das Auslösen von Synergien<br />
� Einbeziehung von Energie- <strong>und</strong> Umweltprojekten<br />
� Innerregionale Verkehrserschließung<br />
� Konkurrenzfähig durch Produktqualität <strong>und</strong> Innovation: zum Teil durch Bildung von<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Netzwerken in der Region<br />
� Breite Beteiligung regionaler Interessensgruppen (Arbeitskräfte, Gewerkschaften, politische<br />
Entscheidungsträger,…)<br />
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die eigenständige Regionalentwicklung besser auf die<br />
Erfordernisse der jeweiligen Region Rücksicht nimmt. Auch die qualitativen Wirkungen wie Qualität<br />
der Arbeitsplätze oder <strong>Innovations</strong>fähigkeit der Betriebe, sind meist besser <strong>als</strong> bei exogenen<br />
Strategien. Es sind aber auch Schwächen zu erwähnen. Diese liegen einerseits darin, dass die<br />
endogenen Strategien keine exakte theoretische F<strong>und</strong>ierung aufweisen, da sie immer nur <strong>als</strong><br />
Gegenansatz zu den exogenen Strategien aufgestellt wurden. Das endogene Potenzial einer Region<br />
kann schlicht <strong>und</strong> einfach qualitativ zu gering sein, um nennenswerte wirtschaftliche Entwicklungen<br />
auszulösen. In Regionen die großteils von alten Industriezweigen wirtschaftlich bestimmt sind, die<br />
Entscheidungsträger meist nicht aus der Region stammen <strong>und</strong> dadurch die vorhandenen Probleme<br />
nicht adäquat erfasst werden.<br />
<strong>Innovations</strong>orientierte Strategie<br />
Die innovationsorientierte Regionalpolitik knüpft zwar an dem in einer Region vorhandenen Potential<br />
an, ist im Vergleich zur eigenständigen Regionalentwicklung allerdings stärker auf die innovatorischen<br />
<strong>und</strong> technologischen Fähigkeiten der Unternehmungen fokussiert <strong>und</strong> weniger umfassend angelegt.<br />
Die immer kürzer werdenden Produktzyklen werden in der Wettbewerbsstrategie immer wichtiger, da<br />
man sich nicht mehr mehrere Jahrzehnte auf einem Wettbewerbsvorteil durch eine Innovation<br />
ausruhen kann. Der <strong>Innovations</strong>ansatz beruht auf der Förderung von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung,<br />
kann jedoch in seiner politischen Ausprägung erhebliche Unterschiede aufweisen. Hierbei kann<br />
entweder 1. eine Exklusivitätsstrategie oder 2. die gegenteilige Nivellierungsstrategie (vgl.<br />
BÖKEMANN) verfolgt werden, die sich folgendermaßen äußern:<br />
� Unterstützung von Hochtechnologie <strong>und</strong> technologischen Clustern (Starke Regionen):<br />
38<br />
Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> Stadtökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik 3. erweiterte Auflage,<br />
Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006.<br />
:::48:::<br />
technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung