22.12.2012 Aufrufe

Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />

regionalpolitik<br />

Jedoch ist zu sagen, dass in den 1980er Jahren in den USA <strong>und</strong> Großbritannien eine derartige<br />

neoklassische Ausrichtung zu eher Bescheidenen Erfolgen führten, da das neoklassische Modell einige<br />

konzeptuelle Schwachstellen aufweist, nämlich die Vernachlässigung von Skalen- <strong>und</strong><br />

Agglomerationseffekten, die Vernachlässigung von Monopolen <strong>und</strong> Oligopolen, die Verleugnung von<br />

großen, multinationalen Unternehmungen <strong>und</strong> dauerhafte Informationsprobleme <strong>und</strong><br />

Mobilitätsbarrieren.<br />

Keynesianische Strategie<br />

Keyne´s Makroökonomische Theorie zeigte, dass der Marktmechanismus nicht so perfekt funktioniert,<br />

wie in der Neoklassischen Theorie angenommen, <strong>und</strong> zeigt, dass zur Erreichung von Vollbeschäftigung<br />

der Staat in die Wirtschaft eingreifen sollte. Die Theorie der Exportbasiskonzeption trägt hierbei eine<br />

wichtige Rolle. „Die Regionalpolitik darauf ausgerichtet, exportintensive industrielle Unternehmungen<br />

in den betreffenden Regionen anzusiedeln. Wichtige Instrumente sind sie Schaffung der<br />

infrastrukturellen Voraussetzungen sowie Investitionsanreize. Auch die gezielte Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge an Unternehmungen in Problemregionen ist ein nachfragestimulierendes Instrument.“.<br />

erweiterte Auflage, Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006. Die Schwächen dieser Strategie liegen in der<br />

Vernachlässigung der Angebotsseite der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> interregionalen Interdependenzen.<br />

Weiters ist es in Zeiten der EU schwierig geworden, öffentliche Aufträge an bestimmte, zu fördernde<br />

Regionen zu vergeben, da eine bewusste Bevorteilung nicht erlaubt ist, <strong>als</strong>o immer die Region für<br />

einen öffentlichen Auftrag gewählt werden muss, die das beste Angebot macht.<br />

Wachstumspolansatz<br />

Auch hier wird, im Gegensatz zur neoklassischen Strategie, eine stärkere Rolle des Staates <strong>als</strong><br />

notwendig erachtet, da aufgr<strong>und</strong> von Polarisationsprozessen regionale Ungleichheiten oft dauerhaft<br />

sind oder sich sogar verstärken können.<br />

Die Schaffung von Skalen- <strong>und</strong> Agglomerationsvorteilen durch einen räumlich konzentrierten<br />

Infrastrukturausbau <strong>und</strong> durch größere Projekte der Industrialisierung stehen im Mittelpunkt dieser<br />

Strategie. Der Staat soll weiters Ausbreitungseffekte auf folgende Weise unterstützen: Ausbau der<br />

Verkehrs- <strong>und</strong> Kommunikationsverbindungen, Förderung komplementärer Industrien <strong>und</strong><br />

Unterstützung des Technologietransfers. Besonders in den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

hat der Wachstumspolansatz in Europäischen Ländern eine große Rolle gespielt. In Frankreich wurden<br />

Gleichgewichtsmetropolen <strong>als</strong> Gegengewichte zu Paris ausgewählt. In Spanien wurden<br />

Wachstumspole gefördert, um in peripheren Regionen die Industrialisierung heran zu treiben. In<br />

Österreich <strong>und</strong> Deutschland entsprach diese Politik eher der Zentrale-Orte- Konzeption, da eher<br />

mittlere <strong>und</strong> kleine Zentren im ländlichen Raum gefördert wurden.<br />

d.c.b Endogene Strategien<br />

Die exogenen <strong>regionalpolitische</strong>n Strategien sehen Regionalentwicklung in erster Linie durch externe<br />

Impulse bewirkt, „wobei Betriebsansiedlungen durch größere Unternehmungen, Zuflüsse von Kapital<br />

<strong>und</strong> Know-How sowie Infrastrukturbereitstellung <strong>und</strong> finanzielle Anreize durch übergeordnete Ebenen<br />

wie Nation<strong>als</strong>taat oder Europäische Union eine große Rolle spielen.“ 37 . Studien aus den siebziger <strong>und</strong><br />

achtziger Jahren kritisieren diese Strategien aufgr<strong>und</strong> folgender Charakteristika:<br />

� Ungünstige Struktureffekte, da sich meist nur Zweigstellen, die von Zentren aus kontrolliert<br />

werden, ansiedeln <strong>und</strong> meist nur in standardisierter Produktion tätig sind, daher<br />

� Schaffung von Arbeitsplätzen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen<br />

� Angesiedelten Betriebe sind nicht beständig <strong>und</strong> deren Arbeitsplätze sind konjunkturanfällig<br />

� Geringe Verflechtungen innerhalb der Region.<br />

Der geringe Erfolg der exogenen Strategien <strong>und</strong> auch die Veränderung der Wirtschaftslage durch die<br />

Globalisierung brachte in Europa Ende der 1970er Jahre ein Umdenken in der Regionalpolitik.<br />

37<br />

Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> Stadtökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik 3. erweiterte Auflage,<br />

Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006.<br />

:::47:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!