Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />
regionalpolitik<br />
D REGIONALPOLITIK<br />
d.a Begriffsbestimmung: Regionalpolitik<br />
„...die Beeinflussung wirtschaftlicher Prozesse in Teilräumen eines Staates oder eines größeren<br />
Wirtschaftsraumes durch die öffentliche Hand. Es soll dabei die durch den Markt erzeugte räumliche<br />
Allokation korrigiert werden.“ 33 Die Regionalpolitik unterscheidet sich demnach von der<br />
Raumordnungspolitik, welche eine umfassendere Gestaltung <strong>und</strong> Koordination der räumlichen<br />
Entwicklung eines Gebietes durch die öffentliche Hand zur Aufgabe hat. Die Teilräume, in denen die<br />
Regionalpolitik wirksam wird, können in homogene (Gleichartigkeit im Bezug auf Arbeitslosigkeit oder<br />
Pro- Kopf – Einkommen etc.) oder funktionale (funktionale Zugehörigkeit wie das Zentrum <strong>und</strong> sein<br />
Hinterland) Regionen unterteilt werden. Die wichtigsten Akteure der Regionalpolitik sind<br />
logischerweise die Nation<strong>als</strong>taaten, in denen die Regionen liegen <strong>und</strong> deren einschlägig ausgerichtete<br />
Ministerien. Weiters spielen in föderalen Staaten auch die Länder eine tragende Rolle in der<br />
Regionalpolitik. In den letzten Jahren hat die EU <strong>als</strong> supranationale Ebene mehr <strong>und</strong> mehr Aufgaben<br />
im Bereich der Regionalpolitik übernommen oder neu geschaffen. Sie entwickelte einerseits eigene<br />
Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen andererseits harmonisiert sie die Regionalpolitiken der Mitgliedländer nach<br />
Regeln der Wettbewerbspolitik. Eine weitere Ebene Stellen die Regionen selbst oder einzelne Städte<br />
dar, die mittlerweile eine aktive Wirtschaftspolitik betreiben.<br />
d.b Warum Regionalpolitik?<br />
In der Literatur lassen sich drei Gruppen von Argumenten für <strong>regionalpolitische</strong> Intervention finden.<br />
Diese sind ökonomische, soziale <strong>und</strong> ökologische Argumente.<br />
d.b.a Ökonomische Begründung von Regionalpolitik<br />
Nach neoklassischer Sichtweise sollte der Marktmechanismus von sich aus eine wachstumsoptimale<br />
Allokation der Ressourcen im Raum gewährleisten <strong>und</strong> Regionalpolitik somit nicht notwendig sein.<br />
Hierbei werden jedoch externe Effekte <strong>und</strong> die unvollkommene Mobilität von Ressourcen nicht<br />
berücksichtigt. Deshalb ist in Realität die Regionalpolitik auch aus ökonomischer Sicht notwendig.<br />
Grob zusammengefasst sind in Phasen eines schwachen Wirtschaftswachstums die höchsten Erträge<br />
öffentlicher Investitionen aufgr<strong>und</strong> von Agglomerationsvorteilen in den Ballungsräumen zu lukrieren.<br />
In Phasen eines lang anhaltenden starken Wirtschaftswachstums kommt es zur Überlastung der<br />
Agglomerationen, während in peripheren Regionen oft noch immer Arbeitskraftreserven <strong>und</strong> eine nur<br />
schlecht ausgelastete Infrastruktur gegeben sind. „In solchen Phasen ist die Lenkung öffentlicher <strong>und</strong><br />
privater Investitionen in peripheren Regionen sinnvoll, da dadurch der Inflationsdruck in<br />
Agglomerationen reduziert wird, <strong>und</strong> andererseits in der Peripherie bisher nicht genutzte Faktoren für<br />
den Produktionsprozess mobilisiert werden können.“ 34<br />
d.b.b Soziale Begründung von Regionalpolitik<br />
Der Marktmechanismus in einer Marktwirtschaft gewährleistet keine regional ausgeglichene<br />
Entwicklung in einem Wirtschaftraum. Einige Regionen sind im Bezug auf die Erwerbs- <strong>und</strong><br />
Einkommensmöglichkeiten begünstigt, andere werden vernachlässigt. In Gesellschaften in denen das<br />
Ziel der sozialen Gerechtigkeit eine große Rolle spielt, wird versucht, mit Hilfe der Regionalpolitik zu<br />
einer fairen Verteilung von Lebensqualität zwischen den verschiedenen Regionen beizutragen. Diese<br />
Versuche führten nicht immer zu den erhofften Ergebnissen. Deshalb sind die Zielsetzungen<br />
bescheidener geworden: oft gilt es <strong>als</strong> Erfolg wenn eine weitere Auseinanderentwicklung von<br />
Disparitäten verhindert werden kann.<br />
33<br />
Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> Stadtökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik. 3. erweiterte Auflage,<br />
Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006.<br />
34<br />
Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> Stadtökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik. 3. erweiterte Auflage,<br />
Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006.<br />
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technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung