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Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />

regionalentwicklung<br />

c.d.b Kohärenz der regionalen Entwicklungsmodelle<br />

Definition der Kohärenz<br />

Ein regionales Produktions- <strong>und</strong> Regulationssystem für eine Region sollte „kohärent“ strukturiert sein,<br />

damit diese im Wettbewerb der Regionen die Chance zum Mithalten wahrnehmen kann.<br />

Sofern die sozioökonomischen Strukturkomponenten einer Region „zusammenpassen“, kann deren<br />

Entwicklungsdynamik <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Mangelnde Kohärenz kann im<br />

Gegensatz dazu ein Entwicklungshindernis darstellen.<br />

Die „Kohärenz auf regionaler Ebene“ kann viele Definitionen umfassen. Einige sind hier angeführt:<br />

� Qualität <strong>und</strong> Intensität des Zusammenwirkens<br />

� Kohärenz des regionalen Sozialgefüges<br />

� Vorhandensein regionaler Leitsektoren <strong>und</strong> Vielfalt der Unternehmer in diesen: interne<br />

Kontrolle einer Region führt zu einer regionsinternen Industriestruktur, wohingegen bei<br />

externer Kontrolle eher eine fragmentierte Industriestruktur herausgebildet wird.<br />

� Zusammenwirken von Produktionssystem <strong>und</strong> regionalen Unterstützungseinrichtungen<br />

� Regionale Verankerung der Unternehmen <strong>und</strong> deren funktionale Kohärenz<br />

� Kohärenz der regionalen Entwicklungs- <strong>und</strong> staatlichen Förderungspolitik<br />

� Art des Zusammenwirkens der Sektoren Finanz, Industrie <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

Bildung von kohärenten Strukturen<br />

Kohärente Strukturen bilden sich schneller <strong>und</strong> effizienter, wenn gesellschaftliche Aktivitäten in einer<br />

Region mobilisiert (von unten, „bottom-up“) <strong>und</strong> nicht von oben („top-down“-Planung des Staates)<br />

verordnet werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich kohärente Strukturen eher durch Lern- <strong>und</strong><br />

Aushandlungsprozesse <strong>als</strong> durch Marktprozesse initiieren lassen, da sie in solchen Fällen von der<br />

„breiten Masse“ mitgetragen werden.<br />

Ausprägungen der Kohärenz<br />

� Hohe Kohärenz<br />

Regionen mit hoher Kohärenz sind <strong>als</strong> „industrielle Distrikte“ ausgeprägt: es existiert eine<br />

spezialisierte <strong>und</strong> integrierte regionale Industrie <strong>und</strong> die vorherrschende Organisation regionaler<br />

Produktion ist milieu-artig gestaltet.<br />

� Mittelmäßige Kohärenz<br />

Regionen, die dieser Klasse zugeschrieben werden können, sind geprägt von der Existenz<br />

netzwerkartiger regionalwirtschaftlicher Organisationsformen unter Kontrolle nationaler oder<br />

internationaler Unternehmen. Es entstehen funktional <strong>und</strong> regional integrierte<br />

Produktionskomplexe dieser Unternehmen.<br />

� Geringe Kohärenz<br />

Regionen mit geringer Kohärenz weisen sowohl geringe industriell-gewerbliche Spezialisierung<br />

<strong>als</strong> auch schwache regionsinterne Vernetzung <strong>und</strong> eine fragmentierte Struktur auf. Es herrscht<br />

funktional-räumliche Arbeitsteilung. Meist herrscht eine raumübergreifende nationale oder<br />

internationale Unternehmensorganisation vor. Oft weisen Regionen auch geringe Kohärenz auf,<br />

die<br />

� metropolitan <strong>und</strong> auf strategische Funktionen spezialisiert sind oder<br />

� peripher gelegen <strong>und</strong> auf gering qualifizierte Fertigungsfunktionen spezialisiert sind.<br />

:::44:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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