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Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | regionale analyse<br />

Regionalanalyse Gmünd<br />

Es wurde im Rahmen dieser Arbeit versucht an Hand der verfügbaren Daten <strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> von<br />

Recherchen herauszufinden ob es überhaupt so etwas wie einen Cluster im Waldviertel gibt. Im<br />

Besonderen wurden die einzelnen Betriebe <strong>und</strong> die Verteilung der Beschäftigten in den jeweiligen<br />

Branchen betrachtet, um Hinweise darauf zu finden, welche Art von Cluster es in der Region geben<br />

könnte. Auf Gr<strong>und</strong> der hohen Anteile der aktiven Betriebsstandorte in der Holzverarbeitungsbranche<br />

<strong>und</strong> der Beschäftigten in der zugehörigen Wirtschaftsklasse hat sich gezeigt, dass ein Holzcluster<br />

vorhanden ist. Bestätigt wurde diese Annahme auch durch Recherchen bei ECO Plus. Weiters sind<br />

auch der Wellbeing – Cluster <strong>und</strong> der Ökobau – Cluster zu erwähnen, wenngleich letzterer für das<br />

Waldviertel eine eher untergeordnete Bedeutung hat. Die genannten Cluster werden allesamt von der<br />

ECO Plus Niederösterreich betreut <strong>und</strong> gefördert.<br />

Beispiel für Clusterbildung – Holz- <strong>und</strong> Energiepark Waldviertel GmbH<br />

Wie der Name Waldviertel ja schon impliziert, hat die Ressource Holz immer noch eine<br />

identitätsstiftende Bedeutung für die Region. Daher ist die Tatsache, dass es sehr viele Betriebe in der<br />

Region gibt, die mit der Verarbeitung dieser Ressource zu tun haben, eigentlich auch nicht weiter<br />

verw<strong>und</strong>erlich.<br />

Ein gutes Beispiel für den Holzcluster im Waldviertel ist der „Holz- <strong>und</strong> Energiepark Waldviertel<br />

(HEW)“ in Vitis. Gesellschafter sind 18 Waldviertler Gemeinden im Rahmen der bereits erwähnten<br />

interkommunalen Standortkooperation. Eigentümer der Liegenschaft ist die Holz- <strong>und</strong> Energiepark<br />

Vitis GmbH (Tochtergesellschaft der Raiffeisen Holding NÖ - Wien). Gefördert wird dieses Projekt<br />

durch die ECO Plus Landesgesellschaft. Natürlich bleibt auch dieses Projekt nicht von Problemen<br />

verschont, die im Endeffekt die wirtschaftliche Lage der Region wiederspiegeln. Die Gesellschafter sind<br />

kleine, wenig finanzkräftige Waldviertler Gemeinden, die nur wenig zur Finanzierung beitragen<br />

können.<br />

Der Park bietet Holz- <strong>und</strong> bioenergieerzeugenden Betrieben kostengünstig erschlossene<br />

Gewerbegründe <strong>und</strong> Industriegründe mit Bahnanschluss <strong>und</strong> in günstig gelegener Verkehrslage, sowie<br />

Unterstützung bei Unternehmensgründung, Betriebsansiedelung <strong>und</strong> Förderabwicklung. Die<br />

Hauptaufgaben des Parks liegen in Aufbau eines Vermarktungszentrums für Holz- <strong>und</strong> Holzprodukte<br />

aus dem Waldviertel <strong>und</strong> in der Unterstützung von Bioenergieprojekten. Mit dieser Kooperation will<br />

man einen idealen Standort für holzproduzierende <strong>und</strong> -verarbeitende Unternehmen im nördlichen<br />

Niederösterreich schaffen.<br />

Es ist geplant, in dem Park zwei Pyrolyseanlagen errichtet werden, in denen man in erster Linie<br />

Waldhackgut, Sägeabfälle <strong>und</strong> Altholz vergast, um anschließend in Strom <strong>und</strong> Wärme umgesetzt zu<br />

werden. Eine der Anlagen wird durch einen Investor betrieben, die zweite Anlage soll über ein<br />

Bürgerbeteiligungsmodell errichtet werden. Man forscht in der Firma PyroEnergy bei Karlstein / Thaya<br />

an der Möglichkeit, andere holzähnliche Stoffe wie beispielsweise Stroh oder Elefantengras zu<br />

vergasen, um die dadurch entstehende Energie in Strom umzuwandeln.<br />

(siehe http://www.oekonews.at; http://www.holz-energiepark.at)<br />

Es wurde nun festgestellt, dass Clusterbildung im Waldviertel stattgef<strong>und</strong>en hat, aber wie passt nun<br />

der Access Industrial Park hier hinein? Ist auch er Teil dieses (Holz-)Clusters? Diese Frage lässt sich<br />

leider nicht klar mit ja oder nein beantworten. Fest steht, dass es interkommunale Kooperationen im<br />

Waldviertel zur gemeinsamen Vermarktung heimischer Produkte, Standorte <strong>und</strong> des Images gibt.<br />

Tatsache ist auch, dass Holz ein wichtiger Faktor in der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> eng mit dem Image<br />

des Waldviertels verb<strong>und</strong>en ist. Im Access Park gibt es viele Firmen, die in dieses Konzept passen<br />

würden, sind jedoch keine eingetragenen Mitglieder in der von ECO Plus geführten Cluster. Dafür<br />

liegen in Gmünd einige Betriebe außerhalb des Parks, die <strong>als</strong> Mitglieder eingetragen sind. Die Frage<br />

Teil oder nicht Teil des Systems wird dadurch eher philosophisch; denn selbst wenn sie nicht <strong>als</strong><br />

Mitglieder dieses Cluster eingetragen sind, sind sie doch soweit in den Cluster eingeb<strong>und</strong>en, dass sie<br />

von der gemeinsamen Vermarktung ihres Rohstoffes bzw. Produktes <strong>und</strong> den Imagegewinn allgemein<br />

profitieren.<br />

:::238:::<br />

technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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