Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />
innovation<br />
a.h Informations- <strong>und</strong> Technologietransfer 8<br />
Zur Beschleunigung von <strong>Innovations</strong>prozessen wird von den westlichen Industriestaaten gezielte<br />
Förderpolitik betrieben, wobei zwei Bereiche unterschieden werden können:<br />
� Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik, <strong>und</strong><br />
� Informations- <strong>und</strong> Technologietransfer<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik fördert im Wesentlichen die Produktion von Wissen <strong>und</strong> Techniken<br />
sowie Verfahren <strong>und</strong> Methoden der Anwendung. Sie setzt in einer frühen Phase des<br />
<strong>Innovations</strong>prozesses an.<br />
Im Unterschied dazu versteht man unter Informations- <strong>und</strong> Technologietransfer Austauschprozesse<br />
zwischen Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen sowie deren finanzielle Förderung. Handelt es<br />
sich dabei um technik-bezogenes Wissen spricht man von Technologietransfer. Technisches Wissen<br />
sind zum Beispiel Konstruktionsunterlagen (CAD), Verfahrensanweisungen, Modelle, Maschinen sowie<br />
personengeb<strong>und</strong>enes Know-how („tacit knowledge“). Unter Informationstransfer versteht man<br />
hingegen Austauschprozesse von Wissen aus alle anderen für unternehmerische Aktivitäten relevanten<br />
Bereiche wie beispielsweise Informationen über Unternehmensorganisation <strong>und</strong><br />
Managementmethoden, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Motivation von Mitarbeitern, Marketing, usw.,<br />
welches nicht technik-bezogen ist.<br />
Ziel einer innovationsorientierten Regionalpolitik ist die größere räumliche Chancengleichheit beim<br />
Zugang zu <strong>Innovations</strong>prozessen sowie die Steigerung der <strong>Innovations</strong>- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Wirtschaft beziehungsweise der Unternehmen in benachteiligten Regionen. Weiters soll in den<br />
Regionen die endogene Betriebsgründungstätigkeit erhöht werden. Wichtig ist dabei die regionale<br />
Verankerung <strong>und</strong> Organisation der Instrumente.<br />
a.h.a Die Bedeutung von Innovation <strong>und</strong> technologischer<br />
Entwicklung für die Regionalentwicklung<br />
Marktprozesse setzen sich aus drei Aspekten zusammen: innovatives Lernen einzelner Unternehmen,<br />
Diffusion innovativen Wissens <strong>und</strong> Produkte <strong>und</strong> Selektion unternehmerischer Leistung durch den<br />
Markt. Gelingt es einem Unternehmer eine Innovation erfolgreich auf den Markt zu bringen, verändert<br />
er dadurch seine Wettbewerbsposition, was zu einer Veränderung der Marktstruktur führt.<br />
Es kann dem Innovator sogar gelingen eine Monopolstellung innezuhaben. Das hängt aber von einer<br />
Reihe Bedingungen ab. Zum einen zählt die Geschwindigkeit der einsetzenden Imitation oder Diffusion<br />
<strong>und</strong> damit auch die Eigenschaften der Innovation (z.B.: Spezifität, Reinheitsgrad der Verfügungskräfte<br />
stellt ein Maß für Imitationsbarrieren dar). Die Monopolstellung verhilft dem Unternehmen über einen<br />
bestimmten Zeitraum hinweg zu höheren Gewinnen. Das wird <strong>als</strong> Anreiz gesehen, um in die<br />
Entwicklung neuer Verfahrenstechniken zu investieren.<br />
Nach einer bestimmten Zeitspanne führt die Diffusion dazu, dass auch andere Unternehmen die neue<br />
Technologie nutzen können. Die Innovation wird <strong>als</strong>o teilweise zu einem öffentlichen Gut, was zu<br />
einem Prozess des langfristigen positiven Pro-Kopf-Wachstums führt. Im Gegensatz zu dem Ansatz<br />
der vollkommenen Konkurrenz zeigt sich, dass es Unternehmern möglich ist, durch gezielte<br />
Investitionen in neue Technologien vorübergehend Monopolstellung auf dem Markt zu erreichen.<br />
Durch Veränderung von Rahmenbedingungen wie Strukturwandel <strong>und</strong> Konkurrenzverschärfung sind<br />
Unternehmen gezwungen verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung oder Steigerung ihrer<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu ergreifen. Innovation spielt dabei eine große Rolle. Die Umsetzung von<br />
Innovationen ist aber in der Regel mit einem höheren unternehmerischen Risiko behaftet <strong>und</strong><br />
kostenintensiver.<br />
8 Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK): <strong>Innovations</strong>- <strong>und</strong> Technologietransferzentren <strong>als</strong><br />
Instrumente einer regionalen Industriepolitik in Österreich, Schriftenreihe 81, Wien, 1990, S. 10-11<br />
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technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung