Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | theorie<br />
innovation<br />
Empirische Untersuchungen von M. Abramovitz (1956), J.W. Kendrick (1956), R.M. Solow (1957) <strong>und</strong><br />
E.F. Dension (1962) verdeutlichten, dass es einen weiteren Wachstumsfaktor gibt. Ein relativ hoher<br />
Prozentsatz des Outputwachstums konnte nicht auf den vermehrten Einsatz von Produktionsfaktoren<br />
zurückgeführt werden. Diese bis dahin nicht beachtete Restgröße wurde <strong>als</strong> technischer Fortschritt<br />
bezeichnet. Sein Einfluss schwankt je nach Untersuchung zwischen 20 <strong>und</strong> 60%.<br />
In der traditionellen Wachstumstheorie wurde von technischem Fortschritt <strong>als</strong> exogene Größe<br />
ausgegangen, die unabhängig vom Kapital- <strong>und</strong> Arbeitseinsatz in der Ökonomie den Output erhöht.<br />
Das hat sich <strong>als</strong> problematisch erwiesen, weil technischer Fortschritt der einzige Faktor ist, der<br />
längerfristig einen Anstieg der Pro-Kopf-Einkommen führen kann. Zusätzlich hat sich gezeigt, dass der<br />
Wachstumsprozess der auf Investitionen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Anhäufung von Kapital<br />
zurückgeht, ohne technischen Fortschritt zum Erliegen kommt.<br />
Nur wenn der technische Fortschritt auf mehr oder weniger zufällige Entwicklungen zurückginge, wäre<br />
die traditionelle Wachstumstheorie vertretbar, in der Innovation <strong>als</strong> exogener Faktor beschrieben wird.<br />
Tatsächlich ist es aber so, dass Unternehmen eine großen Teil ihrer Mittel in Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung investieren. Besonders forschungsintensive Branchen sind die elektronische Industrie,<br />
Chemie <strong>und</strong> die Pharma-Industrie. Es zeigt sich <strong>als</strong>o deutlich, dass technischer Fortschritt nicht wie<br />
„Manna vom Himmel fällt“ sondern unter Einsatz von Ressourcen produziert werden muss. Deswegen<br />
sollte der Fortschritt auch <strong>als</strong> ein Teil der allgemeinen Wirtschaftstheorie begriffen <strong>und</strong> nicht <strong>als</strong><br />
externer Faktor behandelt werden.<br />
Versucht man die Produktion von technischem Fortschritt in das Konzept der neoklassischen Theorie<br />
zu integrieren, stößt man auf erhebliche Schwierigkeiten. Das erklärt sich dadurch, dass das Produkt<br />
„Technologie“ besondere Eigenschaften aufweist. Es weist Merkmale öffentlicher Güter auf, die den<br />
Anforderungen widersprechen, die das neoklassische Modell an Güter stellt.<br />
� Technologie kann nicht-rivalisierend genutzt werden. Technisches Wissen, das in einem<br />
Unternehmen eingesetzt wird, kann genauso in einem anderen eingesetzt werden, ohne<br />
dass es neu produziert werden müsste.<br />
� Für technisches Wissen gilt in einem gewissen Grad die Nicht-Ausschließbarkeit. Der<br />
Innovator kann andere nur in beschränktem Umfang davon abhalten, dieses Wissen<br />
ebenfalls zu nutzen. Oft zeigt sich die Innovation schon am Endprodukt, so dass sie für alle<br />
zugänglich ist, sobald das Produkt auf dem Markt ist. Patentrecht <strong>und</strong> handelbare Lizenzen<br />
versuchen das technische Neuerungen zu schützen, allerdings ist sie umso schlechter zu<br />
schützen, je mehr sie im immateriellen, geistigen Bereich liegt. Werden Innovationen nicht<br />
ausreichend vor Imitation geschützt, hält dies die Unternehmen davon ab, in Innovationen<br />
zu investieren. Die Unternehmer werden nur investieren, wenn feststeht, dass sie dadurch<br />
einen Marktvorteil erhalten.<br />
Aus den beschriebenen Eigenschaften ergibt sich, dass die Produktion technischen Fortschritts von<br />
starken externen Effekten geprägt ist. Produziert <strong>als</strong>o ein Unternehmen eine bestimmte technische<br />
Neuerung, so wirkt sich das nicht nur auf das Unternehmen selbst, sondern auch auf andere positiv<br />
aus. Der Nutzen der Innovation geht über den einzelwirtschaftlichen des Innovators hinaus.<br />
Man kann aber auch mit technischem Fortschritt alle Neuerungen bezeichnen, die im<br />
Produktionsprozess zum Einsatz kommen <strong>und</strong> dazu führen, dass mit einem gegebenen Input an Arbeit<br />
<strong>und</strong> Kapital eine größere Menge an Gütern <strong>und</strong> Diensten, <strong>als</strong>o ein höheres Sozialprodukt hergestellt<br />
werden kann. Daraus ergibt sich, die Wachstumsrate der totalen Faktorproduktivität <strong>als</strong> Maßziffer des<br />
technischen Fortschritts. 7<br />
7 Hanusch, H., Kuhn, T.: „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“ Springer-Verlag, 1994<br />
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technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung