Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

projekt3 | innovations und technologiezentren als regionalpolitische instrumente | regionale analyse
Regionalanalyse Ried im Innkreis
Die Stadt ermöglicht innovativen Menschen wichtige Kontakte zu Gleichgesinnten und kann so
möglicherweise Kooperationen hervorbringen. Ein Vorteil der Kleinstadt ist, dass sich die Menschen
kennen und so auch über Gespräche mit Bekannten eventuell Kooperationspartner kennen lernen.
Neben dem Netzwerk aus innovativen Leuten sind die gute Erreichbarkeit, Möglichkeiten zur
Weiterbildung und die politische Unterstützung sehr wichtig für die Innovationstätigkeit in einer
Region. Diese Voraussetzungen kann die Stadt Ried ganz gut erfüllen, wie auch in der
überdurchschnittlichen Anzahl von Patentanmeldungen zu erkennen ist.
Die Wahl des Branchenschwerpunkts für das Techno-Z erfolgte aus den endogenen Potenzialen der
Region um Ried im Innkreis. In Ried gab es bereits vor Errichtung des Technologiezentrums einen
Schwerpunkt in der Kunststofferzeugung und -verarbeitung. Ein Beispiel dafür ist die international
erfolgreiche Firma Fischer (Schierzeugung), die Anfang des 20. Jahrhunderts in Ried gegründet wurde
und später mit der Tochterfirma FACC im Bereich der Flugzeugteilerzeugung weiterentwickelte.
In wie weit das Techno-Z Ried im Innkreis Impulse für die regionale Wirtschaft auslöste, konnte durch
die durchgeführten Analysen leider nicht festgestellt werden. Da das Techno-Z erst im Jahr 1999
gegründet wurde und die meisten Analysen sich auf den Zeitraum von 1991 bis 2001 beschränken,
kann hier kaum auf Auswirkungen des Technologiezentrums geschlossen werden. Aufgrund fehlender
Daten konnten der Zeitraum der Analysen leider nicht ausgedehnt werden. Außerdem können die
sehr komplexen Zusammenhänge, die in einer Wirtschaftregion bestehen und deren Entwicklung
beeinflussen, durch die vorhandenen Daten nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Dass Technologiezentren einen Beitrag zur Regionalentwicklung liefern, wurde von Dr. Georg
Kreilinger wissenschaftlich belegt. Einerseits leisten sie durch Firmen und Standortentwicklung einen
wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, andererseits auch durch Projekte und
Dienstleistungen.
Einen kleineren allerdings nicht unwesentlichen Beitrag zur Regionalentwicklung liefern
Technologiezentren, weil sie durch Vernetzungsaktivitäten und ihre Tätigkeit als Informations- und
Kommunikationsdrehscheiben Know-How, vor allem im Technologiebereich, vermitteln und so soziales
Kapital in der Region halten und zusätzlich aufbauen.87
Durch die durchgeführten Analysen konnte ein guter Überblick über die Entwicklung der Region und
den regionalen Kontext des Techno-Z Ried im Innkreis gegeben werden. Als entscheidende Faktoren
für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung können die gute Erreichbarkeit, die relativ
große Entfernung zu größeren Städten, und der internationale Erfolg einzelner innovativer Menschen
(Gründer der Firma Fischer) gelten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Bezirk Ried im Innkreis zwar nicht mit Großstädten
wie Wien verglichen werden kann, die Stadt ist allerdings im Vergleich zu anderen Gemeinden des
Bezirks der optimale Standort für das Technologiezentrum und auch im Vergleich zu anderen
Bezirkshauptstädten gut abschneidet. Der Bezirk wirkt durchaus autark und lebendig, die Stadt Ried
ist ein guter Standort für Betriebe und konnte sein Potenzial durch das Techno-Z eventuell noch
ausbauen.
87 Kreilinger, G. : „Impuls- und Technologiezentren als Beitrag zur Regionalentwicklung“
:::194:::
technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- und umweltplanung
finanzwissenschaft und infrastrukturpolitik | stadt- und regionalforschung