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Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | regionale analyse<br />

Regionalanalyse Ried im Innkreis<br />

k.e Schlussfolgerungen<br />

Die oberösterreichische Bezirkshauptstadt Ried im Innkreis ist eine typische Kleinstadt mit knapp über<br />

11.400 Einwohnern <strong>und</strong> liegt in der ländlich geprägten Region Innviertel im Nordwesten des<br />

B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich.<br />

Der Bezirk verzeichnete in den letzten Jahren eine leicht positive Bevölkerungsentwicklung, die<br />

hauptsächlich durch eine positive Geburtenbilanz bedingt ist. In den Gemeinden im Zentrum des<br />

Bezirks rings um die Stadt Ried beeinflusste eine die positive Wanderung zur Bevölkerungszunahme,<br />

die Gemeinden am Rand des Bezirks waren von einer leicht negativen Wanderungsbilanz<br />

gekennzeichnet. Die Bevölkerungszunahme in der Stadt Ried war wesentlich geringer <strong>als</strong> jene in den<br />

angrenzenden Gemeinden, was auch im kleinstädtischen Kontext eine Tendenz zur Suburbanisierung<br />

erkennen lässt. Weiters zeichnet sich die Demographie des Bezirkes durch ein zunehmendes<br />

Älterwerden der Bevölkerung, besonders in den Nachbargemeinden der Stadt Ried, <strong>und</strong> einer eher<br />

unterdurchschnittlichen Schulbildung der Bevölkerung aus (� vgl. Kapitel k.a Demographie).<br />

Entlang der B143, der Hausruck-B<strong>und</strong>esstraße, die <strong>als</strong> Verbindung zwischen der Stadt Ried <strong>und</strong> der im<br />

Norden gelegenen Autobahnanschlussstelle an die A8 Ort im Innkreis dient, stellt eine wichtige<br />

Entwicklungsachse im Bezirk dar. Diesen Raum kennzeichnen sowohl eine wachsende Siedlungsdichte,<br />

höhere Bodenpreise, <strong>als</strong> auch eine vergleichsweise bessere Versorgungsqualität. In kultureller Hinsicht<br />

gibt es im Umkreis von Ried neben Museen <strong>und</strong> Burgen, auch Besonderheiten wie das Schwanthaler<br />

Krippenwerk zu besuchen (� vgl. Kapitel k.b Siedlung <strong>und</strong> Lebensqualität).<br />

Der Bezirk kann die Kaufkraft gut halten, erhält bedeutende Kaufkraftzuströme aus anderen Bezirken<br />

(Schärding, Grieskirchen) <strong>und</strong> hat keinen wesentlichen Kaufkraftabfluss in andere Bezirke oder in das<br />

Ausland zu verzeichnen. Die Stadt Ried im Innkreis ist das Versorgungszentrum der Region, das<br />

Mängel in der Nahversorgung in anderen Gemeinden des Bezirks ausgleicht. Nicht nur für den<br />

täglichen Bedarf, auch im Bereich der Bildung, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Kultur ist die Kleinstadt das<br />

Versorgungszentrum, was auch durch ihre Funktion <strong>als</strong> Bezirkshauptstadt erklärt werden kann.<br />

In wirtschaftlicher Hinsicht kann der Bezirk Ried Beschäftigungszuwächse verbuchen, die<br />

Arbeitslosigkeit liegt unter dem österreichischen Durchschnitt. Der Raum an der der Hausruck-<br />

B<strong>und</strong>esstraße ist auch in der wirtschaftlichen Entwicklung <strong>als</strong> besonders prosperierende<br />

Entwicklungsachse zu erkennen. Hier wurden in den letzten Jahren vergleichsweise viele Patente<br />

entwickelt <strong>und</strong> die Anzahl der Selbstständigen hat im Gegensatz zu anderen Gemeinden des Bezirks<br />

leicht zugenommen. Auch die Anzahl der Betriebsgründungen im Bezirk Ried im Innkreis liegt im<br />

guten Mittelfeld. Besonders interessant ist, dass in Oberösterreich wesentlich mehr Patente entwickelt<br />

wurden <strong>als</strong> in den anderen B<strong>und</strong>esländern mit der Ausnahme von Wien, das lediglich geringfügig<br />

mehr Patentanmeldungen zu verzeichnen hatte. Der Bezirk Ried verzeichnete durchschnittlich 2,54<br />

Patentanmeldungen pro 1000 Einwohner, was dem oberösterreichischen Durchschnitt entspricht. Die<br />

Stadt Ried kann mit einer überdurchschnittlichen Zahl an Patentanmeldungen (6,75 pro 1000<br />

Einwohner) <strong>als</strong> innovative Stadt bezeichnet werden.<br />

Die Errichtung des Techno-Z Ried im Innkreis kann <strong>als</strong> direkte Folge, der oberösterreichischen<br />

Technologie- <strong>und</strong> Standortpolitik gesehen werden, deren Ziel es ist die Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Landes durch die aktive Förderung von Innovation <strong>und</strong> Technologie zu steigern. Im Rahmen dieser<br />

wurde im Strategischen Programm 2000+ festgesetzt, in Oberösterreich ein flächendeckendes Netz an<br />

Technologie- <strong>und</strong> <strong>Innovations</strong>zentren zu errichten. Die Standorte sollten gleichmäßig auf die Bezirke<br />

des Landes aufgeteilt werden, so wurden meist die Bezirkshauptstädte, die regionalen<br />

Versorgungszentren darstellen, <strong>als</strong> Standorte ausgewählt. 86<br />

Ried kann <strong>als</strong> Bezirkshauptstadt <strong>und</strong> Versorgungszentrum <strong>als</strong> bedeutendste Gemeinde des Bezirks<br />

angesehen werden. Durch das Vorhandensein höherer Schulen sammeln sich mehr junge Leute mit<br />

innovativen Ideen in der Stadt <strong>und</strong> entwickeln, wenn ihnen die Möglichkeiten geboten werden, neue<br />

Produkte.<br />

86 Strategisches Programm 2000+, Kapitel 4.1.2 Technologienetzwerk OÖ, S. 23 ff.<br />

:::193:::<br />

technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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