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Innovations- und Technologiezentren als regionalpolitische ...

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p3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren <strong>als</strong> <strong>regionalpolitische</strong> instrumente | die zentren<br />

<strong>Innovations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Technologiezentren</strong> in Wien<br />

� Ab einer gewissen Firmengröße wird meist eine eigene Sekretariatskraft eingestellt, sodass<br />

die zentralen Sekretariatsleistungen nicht mehr benötigt werden<br />

Zur Zielgruppe gehören unabhängig von der Orientierung des Unternehmens KMU mit 2-4 Mitarbeitern<br />

ohne eigene Verwaltungskraft.<br />

Wenn sich ein Unternehmen <strong>als</strong> Flächemieter bewirbt, beginnt ein Prozess des Monitorings. Besonders<br />

geachtet wird auf folgende Faktoren:<br />

� Internetauftritt<br />

� Firmenbuchinformationen<br />

� Persönliches Gefühl<br />

� Daten der Wirtschafts-Datenbank – hier ist ersichtlich, ob es bereits Insolvenzen gegeben<br />

hat etc.<br />

Mit Baufirmen mussten bereits schlechte Erfahrungen gemacht werden, daher werden diese eher nicht<br />

angenommen.<br />

i.b.e Zusammenfassende Bewertung<br />

Sehr transparent <strong>und</strong> gut durchdacht sind die Aufgabenaufteilung <strong>und</strong> die Serviceeinrichtungen im<br />

SIG. Mieter können klar definierte Leistungspakete in Anspruch nehmen <strong>und</strong> die Preisstaffelung<br />

hinsichtlich beanspruchter Fläche <strong>und</strong> Serviceleistungen (z.B. zentrales Sekretariat) ist<br />

nachvollziehbar. Im Betrieb scheinen die Aufgaben der involvierten Personen – Office Management,<br />

Finanzmanagement, externe Kommunikation etc. - klar abgesteckt zu sein, was einerseits für einen<br />

„Flächenanbieter“ günstig ist, da alle ihre Aufgaben kennen. Weiters ist man nahezu unabhängig von<br />

öffentlichen Einrichtungen <strong>und</strong> deren Zielsetzungen, da das Unternehmen rein privat geführt wird (die<br />

Wirtschaftskammer war nur in der Entstehungsphase des SIG im Zuge der Gewerbehofinitiative<br />

involviert). Jedoch scheint sich die Betriebsleistung sehr stark auf reine Flächenvermietung zu<br />

konzentrieren <strong>und</strong> es gibt wenig Raum für neue Ideen oder Richtungen, in die sich das Unternehmen<br />

weiter entwickeln könnte.<br />

Als freilich sehr günstig für den Betreiber ergibt sich die Möglichkeit, drei hinsichtlich Prestige <strong>und</strong><br />

Infrastrukturanforderungen unterschiedliche Standorte anbieten zu können – dies bedeutet, dass<br />

potentielle Mieter, sind sie bereits interessiert, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen für sie passenden<br />

Standort der SIG an einem der drei Standorte für sich entdecken können.<br />

Das Hauptziel der Betreiber ist <strong>als</strong>o eine Vollvermietung der angebotenen Flächen – darüber hinaus<br />

gibt es keine Ambitionen, das Angebot (in qualitativer Hinsicht in Bezug auf die Mieter) zu erweitern.<br />

Dies ist jedoch legitim, da das Zentrum selbst ja keineswegs <strong>als</strong> „Gründerzentrum“ gesehen wird.<br />

Durch die fehlende weitere Entwicklung können aber auch keine weiteren Förderungen lukriert<br />

werden – zwei Förderungen (v.a. für technische Ausstattung) wurden dem Unternehmen bereits<br />

gestrichen, da derzeit keine weitere Verbesserung der Ausstattung möglich ist.<br />

Weiters ist es für die Betreiber immer günstiger, mehr kleinere Unternehmen zu beherbergen, da eine<br />

größere Anzahl an Unternehmen mehr Mieteinnahmen bringt. Für Unternehmen, die im Zuge ihrer<br />

Expansion zu groß werden, gibt es kaum eine andere Möglichkeit, <strong>als</strong> auszuziehen, da dies von den<br />

Betreibern dem Unternehmen so kommuniziert wird. Diese – salopp gesagt – Rauswurfmentalität ist<br />

der SIG jedoch kaum übel zu nehmen, da die Firmen ja nicht <strong>als</strong> „Gründer“ gelten <strong>und</strong> daher<br />

wahrscheinlich eher auf einen finanziellen Polster zurückgreifen können. Eine Mietdauer von<br />

durchschnittlich 3,7 Jahren ist weiters <strong>als</strong> nicht auffällig anzusehen – im Vergleich mit Technologie-<br />

<strong>und</strong> Gründerzentren. Da die Mieter in einem der SIG-Standorte jedoch meist Nicht-Neugründer sind,<br />

erscheint für diese größenmäßig etwas stabilere Gruppe der Unternehmen diese Mietdauer doch etwas<br />

kurz. Leider konnten keine Daten zur durchschnittlichen Verweildauer eines „virtuellen Büros“<br />

akquiriert werden – ein nicht unbeträchtlicher Teil der Einnahmen wird mit dieser derzeit sehr<br />

modernen Art der Imagepflege für Unternehmen lukriert.<br />

:::145:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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