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Knopf ohne Knopfloch_Leseprobe

Die Frauen und Männer, von denen Eike Kathrin Asen in ihren Kurzgeschichten und Gedichten erzählt, sind verletzlich und verletzend zugleich. Der Irrsinn der Liebe geht einher mit dem Irrsinn des Lebens, den die Autorin virtuos bis zur Fantastik auszureizen versteht. Ihre feinen Beobachtungen aus dem zwischenmenschlichen Alltag sind leise, lakonisch, zuweilen derb. Doch alles Leiden hat ein Ende, wenn Literatur ins Leben kommt. Dann kann auch die irrsinnigste Beziehung endlich ihre Erfüllung finden. Der Band vereint auf 120 Seiten dreizehn kurzweilige Geschichten und siebzehn Gedichte. Eike Kathrin Asen, geboren im heutigen Tschechien, wuchs in Berlin auf und lebte zwei Jahre in Paris und London. Nach jahrelanger Schreibpause belebte sie ihre Prosa und Lyrik neu, erhielt Preise in Poetry Slams und veröffentlichte ihre Texte in Anthologien und Lyrik-Zeitschriften. Jetzt hier bestellen: https://www.erzaehlverlag.de/shop/erzählkunst/#cc-m-product-10755892983 oder überall im Handel.

Die Frauen und Männer, von denen Eike Kathrin Asen in ihren Kurzgeschichten und Gedichten erzählt, sind verletzlich und verletzend zugleich. Der Irrsinn der Liebe geht einher mit dem Irrsinn des Lebens, den die Autorin virtuos bis zur Fantastik auszureizen versteht. Ihre feinen Beobachtungen aus dem zwischenmenschlichen Alltag sind leise, lakonisch, zuweilen derb. Doch alles Leiden hat ein Ende, wenn Literatur ins Leben kommt. Dann kann auch die irrsinnigste Beziehung endlich ihre Erfüllung finden. Der Band vereint auf 120 Seiten dreizehn kurzweilige Geschichten und siebzehn Gedichte.
Eike Kathrin Asen, geboren im heutigen Tschechien, wuchs in Berlin auf und lebte zwei Jahre in Paris und London. Nach jahrelanger Schreibpause belebte sie ihre Prosa und Lyrik neu, erhielt Preise in Poetry Slams und veröffentlichte ihre Texte in Anthologien und Lyrik-Zeitschriften.
Jetzt hier bestellen: https://www.erzaehlverlag.de/shop/erzählkunst/#cc-m-product-10755892983 oder überall im Handel.

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<strong>Knopf</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Knopf</strong>loch<br />

Geschichten & Gedichte<br />

Eike Kathrin Asen


Westentaschenerzähler<br />

Band 3<br />

© 2019 Der Erzählverlag, Berlin<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte<br />

bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de<br />

abrufbar.<br />

Umschlaggestaltung: Peter Amsler, Berlin<br />

© Umschlagillustration: Eike Kathrin Asen<br />

Hergestellt in Deutschland<br />

ISBN: 978-3-947831-24-1<br />

www.erzaehlverlag.de


Über den Westentaschenerzähler<br />

In die Westentasche gelangen Geschichten,<br />

die sich auf der Bühne, in der Schule<br />

oder zu Hause bewährt haben. Von hoher<br />

Erzählkunst, über Gedichte und Balladen<br />

bis zur humoristischen Kurzgeschichte: Es<br />

muss Groß oder Klein bereits einmal gefallen<br />

haben.


Deine Augen – eisige Bäche,<br />

doch auch Whirlpools<br />

mit viel blauem Chlor.<br />

Durch deine Augen trabt<br />

Dschingis Khans wilde,<br />

pferdbesessene Horde.<br />

Lächeln nur bis zu den Lippen,<br />

den schmalen,<br />

darüber hört alles auf,<br />

niemals erreicht es dein Auge.<br />

Ich spiel dir was auf der Geige,<br />

und summ’ dir was dazu,<br />

weil ich’s nicht sagen kann.<br />

Du sollst daraus Worte bauen,<br />

bist ja ein hochbegabter Architekt.<br />

Denn weißt du,


wenn ich finsteren Wald betrete,<br />

öde Felder, brackiges Wasser,<br />

dann beginnt ein Dämmern, ein Klaren,<br />

ein gleißendes Dröhnen -<br />

und danach: Stille für immer,<br />

wenn nicht ein Lächeln für mich<br />

dir doch noch ins Auge bricht.


leibt das Buch<br />

der einzige, der letzte<br />

Lichtschein im Dunkel.<br />

Der trägt durch die Nacht,<br />

eine helle Bahn<br />

von Seite zu Seite<br />

bis in jede graue Ecke<br />

des kommenden Tags.<br />

Das Herz beginnt<br />

wieder zu klopfen<br />

und es wird warm<br />

durch schwarze Schrift<br />

auf weißen Seiten –<br />

wenn alle Ketten reißen.


Mit aller Kraft will etwas raus,<br />

Grünes erbricht sich immer neu,<br />

ein Schwall und noch ein Schwall,<br />

peinlich wie Schlussverkauf.<br />

Unersättlich prahlt die Sonne,<br />

bietet die Knospen schamlos feil<br />

lustbesessen quillt es<br />

ungezügelt triebhaft.<br />

Auf dem Spielplatz zappeln Gören<br />

völlig haltlos wild geworden.<br />

Kirchenglocken hampeln<br />

viel zu laut wenn’s dämmert.<br />

Aus dem Dickicht lockt es Penner<br />

endlich heraus ins Tageslicht,


ihr Grau - einz’ger Lichtblick<br />

im albern Farbgeprotz.<br />

Aufdringlich wirft sich Blütenduft<br />

dir in die Nase, schon lange<br />

hast du sie voll genug<br />

und all das Niesen satt.


Ich lese und lese,<br />

blättre vor und zurück,<br />

Buchstaben,<br />

die tanzen für mich,<br />

wollen genährt sein,<br />

damit sie nicht zappeln<br />

wie Fische auf dem Schneidetisch,<br />

die wie verrückt ihre Heimat suchen.<br />

Sind Seiltänzer zuweilen,<br />

können dreifachen Salto,<br />

auch rückwärts,<br />

wollen vielleicht aus dem Wort ...<br />

Auf steilen Pfaden<br />

werden sie Steinschlag –


Gib acht,<br />

rühr das Geröll nicht an!<br />

Schlage das Buch nicht zu,<br />

wenn du müde bist<br />

mit nachtschwarzen Augen<br />

voll Schlaf.

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