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Wolfgang Rott

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8<br />

Die Clubgeschichte<br />

Geschichte des Tennissports<br />

Wie aus einem Rasenspiel für höhere Töchter<br />

ein richtiger Sport entstand.<br />

Der pensionierte englische Major Walter Wingfield<br />

ließ sich im Jahre 1874 ein Rasenspiel<br />

patentieren, das er nach griechischen Vorbildern<br />

„Sapharistike“ nannte. Später taufte er es in<br />

„Lawn-Tennis“ (Rasen-Tennis) um. Es bestand<br />

aus zwei Rackets, zwei Pfosten und einem Netz.<br />

Für die Spielfläche empfahl er die Form eines<br />

Stundenglases. Seiten- und Grundlinien sollen<br />

sich ellipsenförmig zu einem Oval<br />

zusammenbiegen. Drei Jahre späte, bei einem<br />

offiziellen Wimbledon-Turnier, waren die<br />

Spielfelder schon rechteckig. Allerdings stimmten<br />

die Abmessungen noch nicht mit den heutigen<br />

überein.<br />

Major Wingfield verkaufte seine Tennisartikel<br />

hauptsächlich an höhere Töchter und Söhne.<br />

Auch über die Insel hinaus. In einem der<br />

Wingfield’schen Notizbücher ist beispielsweise<br />

unter dem 1. September 1874 zu lesen: „Zwei<br />

Rackets, Pfosten, Netz und Bälle an Ihre<br />

Kaiserliche Hoheit, die Kronprinzessin in Potsdam<br />

verkauft.“ Damit war Tennis, noch bevor es<br />

eintraf, in Deutschland bereits „hoffähig“. Es<br />

wurde gewissermaßen auf den Thron gehoben.<br />

Sport im heutigen Sinne war es natürlich noch<br />

nicht. Eher ein Gesellschaftsspiel, eine Erfindung<br />

für die Langeweile. Nach und nach drang es auch<br />

in andere Schichten vor und allmählich wandelte<br />

sich das kleine Rasenvergnügen in eine richtige<br />

Sportart.<br />

Als das Spiel – neunundzwanzig Jahre später in<br />

Mettmann eintraf, war Tennis bereits Sport, aber<br />

immer noch exklusiv und immer noch ein<br />

Vergnügen für die Bessergestellten. Aber es war<br />

auf dem Weg, den Sportler zu erreichen.<br />

Das in etwa war der Stand der tennisgeschichtlichen<br />

Entwicklung, als in Mettmann der<br />

THC entstand (damals hieß er noch nicht so). Man<br />

schrieb das Jahr 1903. In Detroit gründete Henry<br />

Ford seine Motor Company, Max Reinhardt<br />

Club-Historie<br />

inszenierte in Berlin Maxim Gorkis „Nachtasyl“ und<br />

die Brüder Wright hielten sich mit ihrem<br />

Doppeldecker über eine Minute lang in der Luft.<br />

Mettmann hatte 8.665 Einwohner. Der<br />

organisierte Sport war noch unterentwickelt. Es<br />

gab nur den MTV, also den Mettmanner<br />

Turnverein von 1882 und eine Sportabteilung im<br />

CVJM.<br />

Gut Groß-Goldberg 1903 in der Bildmitte die Goldberger<br />

Mühle<br />

Kaiserstraße 1918 (jetzt Goethestraße)

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