Wolfgang Rott
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100 Jahre THC<br />
50 Jahre seine<br />
Wirte<br />
Es begann in den 50er Jahren mit Paule<br />
Vogel, der mit Frau, Tochter und Sohn in<br />
den ersten Neubau nach der Holzhütte einzog.<br />
(Vorher waren die Herren<br />
Schwalfenberg und Rainer Haus- und<br />
Platzwarte.) Paule war damals noch amtierender<br />
Weltmeister – und zwar in der<br />
Disziplin „mit dem Fahrrad um die Welt“.<br />
Sein Spezialgetränk war u.a. „kurmärkischer<br />
Scheißdreck“, ein Likör mit<br />
irgendeiner harten Mischung. Mit diesem<br />
Getränk wurde auch die Fußballweltmeisterschaft<br />
1954 in Bern in seiner<br />
kleinen Wohnung am Radio gefeiert. Radio<br />
bzw. Fernseher gab es damals im THC<br />
nicht.<br />
Es folgte von 1957- 1959 Frau Czarnotta<br />
mit Ehemann Peter. Er war Tennislehrer,<br />
organisierte damals die beliebten „Deutschen<br />
Meisterschaften“ der Balljungen (u.a.<br />
J. Faßbender), kam von Hamborn 07 und<br />
war später noch jahrelang Trainer auf Gut<br />
Höhne. Viele jetzige THCer hatten die<br />
Tenniskunst bei ihm auf Höhne erlernt.<br />
Bemerkenswert war, dass seine Schwiegermutter<br />
– von uns liebevoll „Oma Schalke“<br />
genannt – einige Jahre jünger war als<br />
Schwiegersohn Peter.<br />
Bei Clubfesten erlitt unser Tennisbaron seine<br />
schlimmsten Erniedrigungen. Er musste,<br />
von seiner jungen Frau gescheucht,<br />
versehen mit weißen Handschuhen und<br />
einem verächtlichen Gesichtsausdruck, leere<br />
Biergläser und gefüllte Aschenbecher<br />
entsorgen.<br />
Außerdem absolvierte der damals 18jährige<br />
Detlef Irmler – heutiger Chef des ISI<br />
(Irmler Sport Inn) auf der Bollenhöhe, ehemaliger<br />
Daviscup-Trainer, heutiger Chef der<br />
Bundesligamannschaft vom Rochus-Club<br />
– sein Tennis-Praktikum bei Peter.<br />
Hubert Steffen mit Frau Maria und Sohn Hubert<br />
beehrten den THC von 1959-1969. Klein Hubert<br />
– genannt Hubsi, damals 9 Jahre alt, seit 1978 in<br />
München lebend, gehört immer noch zu den<br />
treuesten THCern.<br />
Von 1969-1976 (mit kurzer Unterbrechung)<br />
regierte der Mettmanner Franz Kaffsack mit<br />
seiner Frau Hanni und den Söhnen Kalle und<br />
Thomas hinter der THC-Theke. „Weltruhm“<br />
erlangte er mit seiner Kaffsack-Schnitte und<br />
Hannis-Superkuchen. Zu vermerken sei noch,<br />
dass bis zu dieser Zeit alle damaligen<br />
Tennisplätze von den THC-Wirten gepflegt und<br />
in Ordnung gehalten wurden.<br />
In ein tiefes Loch fiel der THC mit seinen Wirten<br />
von 1976- April 1979. Die genaue Reihenfolge<br />
der Wirte bekomme ich aus dem Gedächtnis gar<br />
nicht mehr hin. Da waren Namen wie Horn,<br />
Gnielczyk, Lindner, Nieborak und Siebert<br />
(frisch verheiratetes Ehepaar aus dem Harz<br />
verbrachte im THC mehr Zeit mit Kinder machen<br />
als mit Bier zapfen. Der Spuk war denn auch nach<br />
1 Monat zu Ende.).<br />
Den negativen Höhepunkt setzte das Ehepaar<br />
Witziak. Angeblich verurteilter DDR-Flüchtling,<br />
angeblicher Bronzemedaillengewinner bei den<br />
olympischen Spielen 1960 in Rom (Radfahren).<br />
Ein hochgradiger Zockertyp. Bei<br />
Bundesligaradioübertragungen samstags<br />
nachmittags durfte sich kein THCer wagen, ein<br />
lautes Wort zu sagen. Sein größtes Talent aber<br />
bewies er in der Vermittlung von Yachtmotoren in<br />
Köln mit über zweistelligen Gewinnchancen.<br />
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