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Wolfgang Rott

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Zwischen den Kriegen 1919 – 1939<br />

Der lange 1. Weltkrieg schien das zarte<br />

Tennispflänzchen im Mettmanner Stadtwald zu<br />

zerstören. Aber es schien nur so. Es blühte<br />

schneller und strahlender aus, als man zu hoffen<br />

wagte. Zunächst als Abteilung des SSV, bald<br />

wieder als selbstständiger Club. Der alte Platz war<br />

natürlich „hin“. Völlig verrottet und überwuchert.<br />

Unter Alfred Niedernhagen (1. Vorsitzender von<br />

1919 bis 1931), wurde er praktisch ein zweites<br />

Mal gebaut. Der Tennissport entwickelte sich. Er<br />

wurde immer populärer und die Mitgliederzahlen<br />

stiegen. Ein zweiter Platz musste her. Das war<br />

jedenfalls die Meinung des kommunalpolitischen<br />

erfahrenen Ersten Vorsitzenden. Er setzte durch,<br />

dass die Stadt dem Club ein Gelände zuwies; und<br />

zwar genau dort, wo wir heute noch Tennis und<br />

Hockey spielen.<br />

Der Bau der Plätze wurde vergeben. Deshalb war<br />

eine Baubeschreibung nötig. Hier ein kleiner<br />

Auszug: „Die z.Z. zunehmende Verbreitung des<br />

Tennisspiels hat es mit sich gebracht, dass der<br />

Wettbewerb der die Plätze herstellenden Firmen<br />

bezüglich der Herstellung der Deckschicht in Form<br />

einer gewissen Geheimniskrämerei vor sich geht,<br />

indem jede Firma ihr Rezept für die Deckschicht<br />

besonders wichtig zu machen sucht.“ (Zu<br />

Deutsch: die Bau-Firmen wollen ihre Mixturen für<br />

die Deckschicht nicht verraten. Deshalb können<br />

Preisangebote nicht überprüft werden). Was die<br />

Plätze gekostet haben, ist nicht bekannt. Aber sie<br />

wurden gebaut, und zwar im Rahmen der<br />

„positiven Erwerbslosenfürsorge“, wie es offiziell<br />

hieß. Es waren Notstandsarbeiten in einer bitteren<br />

Zeit. Auftraggeber war die Stadt.<br />

Der Club trat dem Deutschen Tennisbund bei und<br />

bestritt von nun an Wettkämpfe mit anderen<br />

Clubs. Erster Gegner: der Netzballverein Velbert.<br />

Auch Clubmeisterschaften wurden seit 1925<br />

regelmäßig ausgespielt. Meister im „Single“ wurde<br />

Ludwig Rasche. Mit seinem Partner Werner<br />

Friebertshäuser schaffte er auch das Doppel und<br />

mit Schwester Lilli die „Mixted“-Meisterschaft.<br />

25 Jahre und das 1. Clubhaus<br />

Zum 25-jährigen Vereins-Jubiläum im Jahre 1928<br />

schließlich ein besonderer Höhepunkt: Das erste<br />

Clubhaus. Der Verein gab sich ein Zuhause. Er<br />

schuf, indem er ein Haus baute, die<br />

Voraussetzung, sich heimisch zu fühlen. Ein fast<br />

10<br />

Club-Historie<br />

schon historisches Ereignis.<br />

Die Baukosten in Höhe von 5.000 RM konnte der<br />

immer noch kleine Verein nicht aufbringen.<br />

Deshalb sprang Gustav Bovensiepen ein. Er gab<br />

ein langfristiges Darlehen über den vollen Betrag.<br />

Mit dem Bau des ersten Clubhauses änderte sich<br />

Ludwig Rasche mit seiner Schwester und<br />

Doppelpartnerin Lilli<br />

das Leben im Tennisclub erheblich. Vorher gab<br />

es ja weit und breit kein schützendes Dach. Wenn<br />

es mal regnete, musste man weglaufen. Es war<br />

auch nicht möglich, verschwitzte Trikots zu<br />

wechseln oder sich frisch zu machen. Lauter<br />

lästige Nachteile also. Doch damit war es nun<br />

endgültig vorbei.

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