Wolfgang Rott
Wolfgang Rott
Wolfgang Rott
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Hallo, liebe Clubmitglieder,<br />
Hallo, liebe Freunde des THC!<br />
100 Jahre THCM<br />
100 Jahre THC<br />
die Zukunft hat begonnen. Dieses Motto zeigt<br />
uns auf, dass unser THC einen 100- jährigen<br />
Rückblick mit Freude genießen kann, die Gegenwart<br />
gestaltet und mit viel Engagement und<br />
sportlichem Ehrgeiz in die Zukunft schaut.<br />
100 Jahre THCM heißt zwei Weltkriege überstehen,<br />
heißt politische, gesellschaft-liche und sportliche<br />
Höhen und Tiefen zu meistern.<br />
100 Jahre THCM sind auch 100 Jahre ehrenamtliche<br />
Arbeit von vielen, vielen Helfern. Stunde<br />
für Stunde wird von diesen investiert, um ihren<br />
Sport anderen Mit-bürgern näher zubringen<br />
– um den Mitgliedern nicht nur ein sportliches<br />
Zuhause zu bieten.<br />
Die hervorragende Jugendarbeit des THC können<br />
wir immer wieder nachhalten, wenn es heißt<br />
: Wir feiern mal wieder.<br />
Dann kommen die „ehemaligen Jugendlichen<br />
aus allen Gegenden Deutschlands, Europas,<br />
und sogar aus Übersee erreichen uns die Grüße<br />
für ein „Gutes Gelingen“.<br />
Dennoch dürfen wir nicht nur in die Vergangenheit<br />
schauen – der guten alten Zeit nachtrauern.<br />
Die Bedürfnisse unserer sportlichen Mitmenschen<br />
haben sich in den letzten Jahren extrem<br />
verändert und es wird von Jahr zu Jahr schwieriger,<br />
Menschen jeden Alters in einem Verein zu<br />
binden. Sport treiben, Spaß haben, die Freizeit<br />
sportlich gestalten ist die Devise, jedoch<br />
möglichst ohne eine Bindung einzugehen.<br />
Wir werden uns auf diese Situation einstellen,<br />
müssen neue Wege suchen, finden und diese<br />
konsequent beschreiten.<br />
Nichts Tun heißt Stillstand -<br />
Stillstand heißt Rückschritt.<br />
Es ist mir nicht möglich die letzten 100 Jahre<br />
Revue passieren zu lassen, aber auch in den<br />
letzten 20 Jahren haben wir in unserem THC schon<br />
viele Veränderungen erlebt. Der Tennis-boom war<br />
auf seinem höchsten Niveau und der THC hatte einen<br />
enormen Mitgliederzuwachs. Leider wurde dieser<br />
Boom vom Golfsport abgelöst und unsere Mitglieder<br />
wurden immer weniger und weniger.<br />
Seit nunmehr zwei Jahren verspüren wir wieder einen<br />
kleinen Aufwind, nicht nur im Hockeybereich.<br />
Dennoch können und dürfen wir uns nicht ausruhen;<br />
Elan, viele Ideen und viel Engagement ist in<br />
den nächsten Jahren mehr denn je gefordert.<br />
Wir müssen uns den neuen Voraussetzungen im<br />
Sport stellen, uns immer wieder die Frage stellen:<br />
Was können wir tun, um unseren Verein noch attraktiver<br />
für unsere jetzigen Mitglieder und für evtl.<br />
neue Mitglieder zu gestalten.<br />
Hierbei ist es besonders wichtig, für alle Altersgruppen<br />
„Sportliches und Geselliges“ anzubieten.<br />
Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass der Sport<br />
„bezahlbar“ bleiben soll – wir müssen die Verhältnismäßigkeit<br />
zu anderen Clubs wieder herstellen.<br />
3
Lassen Sie mich jedoch nicht nur den ehrenamtlichen<br />
Helfern danken, sondern auch unserem<br />
Gastronomiefamilienfachbetrieb, der Familie<br />
Jevremovic. Der Familie Jevremovic herzlichen<br />
Dank für die gute Zusammenarbeit in den letzten<br />
Jahren, und wir hoffen auf weitere gute Jahre mit<br />
Ihnen.<br />
Ein Dank gilt auch allen Helfern dieses Heftes -<br />
den Artikelschreibern, Gestaltern und<br />
insbesondere dem „Anzeigenbeschaffer“, der<br />
wochenlang die Geschäftswelt in Mettmann und<br />
Umgebungbearbeitet hat.<br />
100 Jahre THCM - ein Jahr der Superlative,<br />
wie Sie aus dem beigefügten Terminkalender<br />
entnehmen können. Feiern Sie dieses 100- jährige<br />
mit uns, aber schauen Sie nicht nur zurück<br />
sondern mit uns in die Zukunft.<br />
Ich wünsche Ihnen schöne Tage auf unserer Clubanlage<br />
und besuchen Sie mit möglichst vielen<br />
Freunden und Verwandten unsere Veranstaltungen.<br />
4<br />
Ihr Joachim Bay<br />
100 Jahre THC
Grußwort des<br />
Ehrenvorsitzenden<br />
In diesem Jahr kann der THC sein 100 jähriges<br />
Jubiläum feiern. Ein wahrhaft denkwürdiges<br />
Datum, gehört der THC im Bergischen Raum<br />
und darüber hinaus in ganz Nordrhein Westfalen<br />
zu den wenigen Vereinen die 1903 mit dem<br />
Tennis Sport begann , die Sportart Hockey 1948<br />
aufnahm und kontinuierlich die beiden Sportarten<br />
Tennis und Hockey ausbauten mit einer<br />
Mitgliederzahl in der Spitze von über 800<br />
Mitgliedern.<br />
Dieser Verein ist auch weit über die Grenzen<br />
Deutschlands hinaus bekannt durch sportliche<br />
Aktivitäten (Hockey Oberliga und Tennis<br />
Regionalliga) insbesondere durch den<br />
Hockeysport mit einem Nationaltorwart <strong>Wolfgang</strong><br />
<strong>Rott</strong> - Goldmedaillengewinner und hundertfachen<br />
Nationalspieler.<br />
Beide Sportarten wurden auf sehr hohem<br />
Leistungstandard ausgeübt. Die Jugendarbeit<br />
hatte dabei immer eine sehr hohe Priorität durch<br />
Einsatz von Geldmitteln, enorm vielen<br />
ehrenamtlichen Helfern und qualifizierten Trainern<br />
wie zum Beispiel im Tennis Detlev Irmler, Betreuer<br />
und Trainer der Deutschen Daviscup-Mannschaft.<br />
Die Anstrengungen über viele Jahre in der<br />
Jugendarbeit ergab den großen Erfolg des THC.<br />
Ich selbst, der nunmehr dem Verein seit 1949<br />
angehört kann dies für beide Sportarten<br />
bestätigen. Die Gesamtleistung des Vereins kann<br />
trotz der beiden Weltkriege nicht hoch genug<br />
eingeschätzt werden.<br />
Alle Präsidenten haben bis zum heutigen Tage<br />
unterschiedliche Prioritäten zum Wohle und<br />
Entwicklung des Vereins gesetzt.<br />
Ein Verein in dieser Größenordnung benötigt<br />
Mitglieder, die bereit sind, ehrenamtlich Aufgaben<br />
zu übernehmen. Erfreulich kann man feststellen,<br />
dass in der langen Geschichte des THC dies<br />
immer gelungen ist. Leider muss man feststellen<br />
,dass es heute immer schwieriger wird, Mitglieder<br />
dafür zu begeistern.<br />
Meine Motivation, so viele Jahre in vielen<br />
Bereichen des Vereins ehrenamtlich tätig<br />
100 Jahre THC<br />
gewesen zu sein, ich konnte zurückgeben, was<br />
ich in vielen Jahren erhalten habe.<br />
Die Gesamtanlage des THC macht heute mit 8<br />
Tennis Freiplätzen, einer Tennishalle, einem<br />
Kunstrasen-Hockeyplatz, einer Kegelbahn und<br />
einem gemütlichen und gepflegten Clubhaus<br />
einen hervorragenden Eindruck.<br />
Die beiden Sportarten Tennis und Hockey<br />
harmonieren hervorragend zusammen und sind<br />
Garant für ein gutes Clubleben und bieten den<br />
Umsatz für ein qualifizierten Ökonom, den der<br />
THC auch über 15 Jahre in dem Ehepaar<br />
Jevremovic hat. Dem Ehepaar Jevremovic an<br />
dieser Stelle auch mein herzlichen Dank für die<br />
vielen schönen Jahre.<br />
Es gab immer wieder Bestrebungen, zwischen<br />
den Abteilungen Tennis und Hockey eine<br />
Trennung herbei zuführen, was erfreulicherweise<br />
von der Mehrheit der Mitglieder abgelehnt wurde.<br />
Große Tennis und Hockey Vereine in Deutschland<br />
haben sich gerade in diesen Sportarten in der<br />
gleichen Form, wie der THC entwickelt.<br />
Der Verein hat auch über viele Jahre große<br />
Unterstützung durch die Stadt erfahren beim Bau<br />
des Kunstrasenplatzes im Jahre 1981, der<br />
Errichtung der Tennishalle 1987 und dem Bau von<br />
4 Tennis Plätzen durch Anpachtung von Gelände.<br />
Der Stadt erneut ein Dankeschön.<br />
Der Verein hat leider an Mitgliedern verloren. Die<br />
Gründe sind vielschichtig:<br />
1. Der Zustrom zu Golf - obwohl sehr teuer,<br />
war groß. Leider hat man mit einer Passiven<br />
Mitgliedschaft dem Club nicht die Treue<br />
gehalten und damit das zurück gegeben,<br />
was man vorher in vielen Jahren erhalten<br />
hat.<br />
2. Viele ehemalige Mitglieder nehmen den<br />
Club mit seinen guten Einrichtungen wahr,<br />
ohne sich Gedanken zu machen, wie die<br />
Kosten zu erwirtschaften sind, schade!<br />
3. Der Mensch von heute möchte frei sein,<br />
Clubleben ist nicht mehr in der Form<br />
gefragt.<br />
4. Leider haben einige reine Tennis-Vereine<br />
schon aufgeben müssen, da sich die<br />
gleichen Probleme gezeigt haben.<br />
5
Ich bin zuversichtlich, dass sich das Blatt auch<br />
wieder wenden wird.<br />
Dem heutigen Präsidenten Herrn Joachim Bay<br />
und seinen Vorstandsmitgliedern spreche ich<br />
meinen herzlichen Dank aus für die schwierige<br />
Arbeit und die Bekämpfung der Probleme.<br />
Ich wünsche dem THC für die kommenden<br />
Aufgaben viel Erfolg und hoffe darauf, dass die<br />
ehemaligen Mitglieder in dem einen oder anderen<br />
Fall Hilfe leisten.<br />
Für das Jubiläumsjahr und den vielen Veranstaltungen<br />
wünsche ich viel Erfolg, damit sich<br />
auch die enorm viele Arbeit gelohnt hat.<br />
6<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Helmut Schultze<br />
Februar 2003<br />
100 Jahre THC
100 Jahre THCM<br />
Inhalt<br />
Grußwort des Vorsitzenden ..................................................................................... 1<br />
Grußwort des Ehrenvorsitzenden ............................................................................ 3<br />
Die Clubgeschichte ................................................................................................. 6<br />
Grusswort des Bürgermeisters ............................................................................... 13<br />
Die Lenker des THC ............................................................................................... 14<br />
Grusswort des Landrats ......................................................................................... 17<br />
Die Tennis – Hochzeit 1979 – 1996.................................................................. 18<br />
Grusswort des DTB ................................................................................................ 36<br />
Erinnerungen Siegfried Birkenkamp....................................................................... 37<br />
Grusswort der CDU Mettmann ............................................................................... 39<br />
Unsere Clubmeister ............................................................................................... 40<br />
Grusswort der SPD Mettmann ............................................................................... 41<br />
Es war einmal... die Geschichte einer Hockeymannschaft .................................. 44<br />
Wie der Cup der Meister entstand ......................................................................... 58<br />
Die Neandertaler .................................................................................................... 62<br />
Grusswort des WHV............................................................................................... 65<br />
<strong>Wolfgang</strong> Hardt der dreizehnmalige Clubmeister................................................... 66<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />
Der hundertfache Nationalspieler und Goldmedaillengewinner ............................. 68<br />
Grusswort des LSB ................................................................................................ 72<br />
100 Jahre THC - 50 Jahre seine Wirte ................................................................... 73<br />
Grusswort des Ministers für Städtebau und Wohnen,<br />
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen ................................................ 75<br />
Sensationsfund im Neandertal ............................................................................... 76<br />
Die Chronik der ATAs ............................................................................................. 77<br />
Impressum ............................................................................................................. 80<br />
7
8<br />
Die Clubgeschichte<br />
Geschichte des Tennissports<br />
Wie aus einem Rasenspiel für höhere Töchter<br />
ein richtiger Sport entstand.<br />
Der pensionierte englische Major Walter Wingfield<br />
ließ sich im Jahre 1874 ein Rasenspiel<br />
patentieren, das er nach griechischen Vorbildern<br />
„Sapharistike“ nannte. Später taufte er es in<br />
„Lawn-Tennis“ (Rasen-Tennis) um. Es bestand<br />
aus zwei Rackets, zwei Pfosten und einem Netz.<br />
Für die Spielfläche empfahl er die Form eines<br />
Stundenglases. Seiten- und Grundlinien sollen<br />
sich ellipsenförmig zu einem Oval<br />
zusammenbiegen. Drei Jahre späte, bei einem<br />
offiziellen Wimbledon-Turnier, waren die<br />
Spielfelder schon rechteckig. Allerdings stimmten<br />
die Abmessungen noch nicht mit den heutigen<br />
überein.<br />
Major Wingfield verkaufte seine Tennisartikel<br />
hauptsächlich an höhere Töchter und Söhne.<br />
Auch über die Insel hinaus. In einem der<br />
Wingfield’schen Notizbücher ist beispielsweise<br />
unter dem 1. September 1874 zu lesen: „Zwei<br />
Rackets, Pfosten, Netz und Bälle an Ihre<br />
Kaiserliche Hoheit, die Kronprinzessin in Potsdam<br />
verkauft.“ Damit war Tennis, noch bevor es<br />
eintraf, in Deutschland bereits „hoffähig“. Es<br />
wurde gewissermaßen auf den Thron gehoben.<br />
Sport im heutigen Sinne war es natürlich noch<br />
nicht. Eher ein Gesellschaftsspiel, eine Erfindung<br />
für die Langeweile. Nach und nach drang es auch<br />
in andere Schichten vor und allmählich wandelte<br />
sich das kleine Rasenvergnügen in eine richtige<br />
Sportart.<br />
Als das Spiel – neunundzwanzig Jahre später in<br />
Mettmann eintraf, war Tennis bereits Sport, aber<br />
immer noch exklusiv und immer noch ein<br />
Vergnügen für die Bessergestellten. Aber es war<br />
auf dem Weg, den Sportler zu erreichen.<br />
Das in etwa war der Stand der tennisgeschichtlichen<br />
Entwicklung, als in Mettmann der<br />
THC entstand (damals hieß er noch nicht so). Man<br />
schrieb das Jahr 1903. In Detroit gründete Henry<br />
Ford seine Motor Company, Max Reinhardt<br />
Club-Historie<br />
inszenierte in Berlin Maxim Gorkis „Nachtasyl“ und<br />
die Brüder Wright hielten sich mit ihrem<br />
Doppeldecker über eine Minute lang in der Luft.<br />
Mettmann hatte 8.665 Einwohner. Der<br />
organisierte Sport war noch unterentwickelt. Es<br />
gab nur den MTV, also den Mettmanner<br />
Turnverein von 1882 und eine Sportabteilung im<br />
CVJM.<br />
Gut Groß-Goldberg 1903 in der Bildmitte die Goldberger<br />
Mühle<br />
Kaiserstraße 1918 (jetzt Goethestraße)
Wie im Goldberger-Wald eine<br />
Tennisgemeinschaft entstand<br />
Die Gründerjahre 1903 – 1919 des THC<br />
Das war keine Vereinsgründung im heutigen<br />
Sinne, eher eine Improvisation. Niemand kam auf<br />
die Idee, irgend etwas eintragen zu lassen. Man<br />
gründete im „amtlichen“ Sinne überhaupt nichts,<br />
sondern tat sich zu einer Gemeinschaft<br />
zusammen; zu einer Gemeinschaft von Leuten,<br />
die das Tennisspielen erlernen und ausüben<br />
wollten. Mehr was das nicht. Aber<br />
zusammenschließen musste man sich schon,<br />
sonst hätte das Unternehmen nicht begonnen, die<br />
Idee sicher nicht durchgesetzt werden können.<br />
Vom Start weg waren nämlich Geld und Arbeit<br />
nötig, denn zuallererst brauchte man ja einen<br />
Platz. Es musste also eine gute Portion Idealismus<br />
und Begeisterungsfähigkeit vorhanden gewesen<br />
sein, zumal von den Gründern noch keiner Tennis<br />
spielen konnte. Mit Ausnahme von vielleicht Frau<br />
Koch und Frau Hüttenheim. Diese Damen kamen<br />
aus Düsseldorf bzw. Köln und kannten Tennis.<br />
Ob sie’s auch konnten, ist nicht überliefert.<br />
Jedenfalls soll von ihnen die eigentliche Initiative<br />
ausgegangen sein.<br />
Wie man weiß, war Tennis zu jener Zeit ein Sport<br />
für Bessergestellte. Tennis spielten ausschließlich<br />
die „feinen Leute“. In Mettmann war das nicht<br />
anders. Aus der Gründerzeit sind folgende Namen<br />
bekannt: Ehepaar Hüttenheim, Eigentümer der<br />
Besteckfabrik Hüttenheim (1916 aus Mettmann<br />
verzogen); Ehepaar Fritz Koch, Mitinhaber der<br />
Nudelfabrik Koch (später Otto Fritsch); Ehepaar<br />
Willi Eigen, Inhaber der Brennerei Eigen,<br />
Kaldenberg; Anna und Karl Staudacher; Ehepaar<br />
Alfred Niederhagen, Prokurist bei Wolters (später<br />
Erster Vorsitzender des Clubs). Sicher gehörten<br />
noch andere Ehepaare und Einzelpersonen zur<br />
Gemeinschaft der „Ersten“. Genau ist das nicht<br />
mehr zu ermitteln. Fest steht aber, dass es nicht<br />
sehr viele waren und dass sie alle aus den<br />
besseren Kreisen kamen.<br />
Das also war die kleine Gruppe von Leuten, die<br />
damals im Goldberger Wald einen Tennisplatz<br />
baute. Es war ein so vielschichtiges und<br />
schwieriges Unterfangen, dass es festgehalten<br />
Club-Historie<br />
zu werden verdient.<br />
Der Goldberger-Wald, damals noch in dem Besitz<br />
des Reichsgrafen von Schaesberg, war kein<br />
Hochwald wie heute. Er war fast undurchdringlich<br />
und größer als wir ihn heute kennen. Erschlossen<br />
war er durch zwei schmale Gehpfade. Der<br />
anerkannte Mett-manner Heimatforscher, Dr. Karl<br />
Klockenhoff, erinnerte sich, dass damals niemand<br />
1906 Geschwister Staudacher mit Gast aus Frankreich<br />
den Wald ohne ausdrückliche Genehmigung des<br />
Pächters W. Pöll betreten durfte. Hauptsächlich<br />
um das Wild zu schonen (Füchse, Rehwild,<br />
Hasen, Wildtauben u.v.a.). In diesem Wald,<br />
unterhalb der Stadtwaldschänke (die es natürlich<br />
damals noch nicht gab), ging man zu Werke. Da<br />
musste man zunächst abholzen, die Wurzeln<br />
roden und das abschüssige Gelände einebnen.<br />
Mit Muskelkraft, versteht sich, denn Motorsägen,<br />
Bagger, Planierraupen etc. – das alles sind ja<br />
Errungenschaften der modernen, also unserer<br />
Zeit.<br />
Ob die Gründerherren die harte Arbeit selbst<br />
besorgten, ist fraglich. Alle waren ja gut gestellt,<br />
und die meisten von ihnen beschäftigten<br />
Angestellte und Arbeiter. Unklar ist auch, warum<br />
man für diesen ersten Platz ausgerechnet eine<br />
Stelle im Graf von Schaesbergschen „Urwald“<br />
aussuchte. Grundstücksmangel gab es ja nicht.<br />
Vor allem nicht bei diesen betuchten Herren. Es<br />
gab zwei Erklärungen.<br />
Die eine: Das Ehepaar Hüttenheim wohnte ganz<br />
in der Nähe (heute Daniel Kircher Straße). Die<br />
andere: Man wählte den Wald, um Schatten zu<br />
haben. Bei den Damen war es nämlich verpönt,<br />
sonnengebräunt zu sein.<br />
9
Zwischen den Kriegen 1919 – 1939<br />
Der lange 1. Weltkrieg schien das zarte<br />
Tennispflänzchen im Mettmanner Stadtwald zu<br />
zerstören. Aber es schien nur so. Es blühte<br />
schneller und strahlender aus, als man zu hoffen<br />
wagte. Zunächst als Abteilung des SSV, bald<br />
wieder als selbstständiger Club. Der alte Platz war<br />
natürlich „hin“. Völlig verrottet und überwuchert.<br />
Unter Alfred Niedernhagen (1. Vorsitzender von<br />
1919 bis 1931), wurde er praktisch ein zweites<br />
Mal gebaut. Der Tennissport entwickelte sich. Er<br />
wurde immer populärer und die Mitgliederzahlen<br />
stiegen. Ein zweiter Platz musste her. Das war<br />
jedenfalls die Meinung des kommunalpolitischen<br />
erfahrenen Ersten Vorsitzenden. Er setzte durch,<br />
dass die Stadt dem Club ein Gelände zuwies; und<br />
zwar genau dort, wo wir heute noch Tennis und<br />
Hockey spielen.<br />
Der Bau der Plätze wurde vergeben. Deshalb war<br />
eine Baubeschreibung nötig. Hier ein kleiner<br />
Auszug: „Die z.Z. zunehmende Verbreitung des<br />
Tennisspiels hat es mit sich gebracht, dass der<br />
Wettbewerb der die Plätze herstellenden Firmen<br />
bezüglich der Herstellung der Deckschicht in Form<br />
einer gewissen Geheimniskrämerei vor sich geht,<br />
indem jede Firma ihr Rezept für die Deckschicht<br />
besonders wichtig zu machen sucht.“ (Zu<br />
Deutsch: die Bau-Firmen wollen ihre Mixturen für<br />
die Deckschicht nicht verraten. Deshalb können<br />
Preisangebote nicht überprüft werden). Was die<br />
Plätze gekostet haben, ist nicht bekannt. Aber sie<br />
wurden gebaut, und zwar im Rahmen der<br />
„positiven Erwerbslosenfürsorge“, wie es offiziell<br />
hieß. Es waren Notstandsarbeiten in einer bitteren<br />
Zeit. Auftraggeber war die Stadt.<br />
Der Club trat dem Deutschen Tennisbund bei und<br />
bestritt von nun an Wettkämpfe mit anderen<br />
Clubs. Erster Gegner: der Netzballverein Velbert.<br />
Auch Clubmeisterschaften wurden seit 1925<br />
regelmäßig ausgespielt. Meister im „Single“ wurde<br />
Ludwig Rasche. Mit seinem Partner Werner<br />
Friebertshäuser schaffte er auch das Doppel und<br />
mit Schwester Lilli die „Mixted“-Meisterschaft.<br />
25 Jahre und das 1. Clubhaus<br />
Zum 25-jährigen Vereins-Jubiläum im Jahre 1928<br />
schließlich ein besonderer Höhepunkt: Das erste<br />
Clubhaus. Der Verein gab sich ein Zuhause. Er<br />
schuf, indem er ein Haus baute, die<br />
Voraussetzung, sich heimisch zu fühlen. Ein fast<br />
10<br />
Club-Historie<br />
schon historisches Ereignis.<br />
Die Baukosten in Höhe von 5.000 RM konnte der<br />
immer noch kleine Verein nicht aufbringen.<br />
Deshalb sprang Gustav Bovensiepen ein. Er gab<br />
ein langfristiges Darlehen über den vollen Betrag.<br />
Mit dem Bau des ersten Clubhauses änderte sich<br />
Ludwig Rasche mit seiner Schwester und<br />
Doppelpartnerin Lilli<br />
das Leben im Tennisclub erheblich. Vorher gab<br />
es ja weit und breit kein schützendes Dach. Wenn<br />
es mal regnete, musste man weglaufen. Es war<br />
auch nicht möglich, verschwitzte Trikots zu<br />
wechseln oder sich frisch zu machen. Lauter<br />
lästige Nachteile also. Doch damit war es nun<br />
endgültig vorbei.
Aber es passierte noch etwas anderes. Etwas,<br />
was nicht einkalkuliert und auch vorauszusehen<br />
war. Es entstand ein völlig neues Gefühl der<br />
Zusammengehörigkeit. Abends hatte es plötzlich<br />
niemand mehr eilig, nach Hause zu kommen. Man<br />
saß auch „apres“-Tennis zusammen. Oft sogar<br />
sehr lange. Manche kamen manchmal gar nicht<br />
Unser erstes Clubhaus 1930<br />
zum Tennisspielen in den Stadtwald, sondern nur<br />
um da zu sein. Es ist klar, dass sich dadurch alle<br />
viel besser kennen lernten. Eigentlich fing jetzt<br />
der Club an, Club zu werden.<br />
Es blieb natürlich nicht aus, dass die sportliche<br />
Entwicklung starken Auftrieb auslöste. Sogar eine<br />
Trainerin – man denke – wurde aus Düsseldorf<br />
geholt. Ihren Namen kennt keiner mehr.<br />
Bezeichnenderweise ist aber noch gut in<br />
Erinnerung, welches Salär sie verlangte.<br />
Immerhin drei Mark pro Stunde. Das war für<br />
damalige Verhältnisse nicht wenig. Nach ihr kam<br />
Fritz Kaldenbach. An ihn erinnern sich noch viele<br />
Ältere. Er war während der ganzen hier<br />
beschriebenen Periode, also in den dreißiger<br />
Jahren, Tennis-Trainer und -Lehrer.<br />
Der sportliche Aufwärtstrend machte es schon<br />
sehr früh nötig, die Anlage zu erweitern. Das ging<br />
aber nicht mehr so reibungslos vonstatten, wie<br />
kurz nach dem Kriege. Zusätzliches Gelände gab<br />
es nämlich nicht. Deshalb musste versucht<br />
werden, das vorhandene besser zu nutzen. Das<br />
tat man, indem man die beiden in Ost-West-<br />
Richtung angelegten Plätze einfach umdrehte. Sie<br />
wurden nunmehr in Südwest-Nordost-Richtung<br />
verlegt und so angeordnet, dass Raum für ein<br />
drittes Spielfeld entstand. Das Ergebnis dieser im<br />
Jahre 1930 durchgeführten Operation ist heute<br />
Club-Historie<br />
noch sichtbar, es sind unsere Plätze eins bis zwei<br />
und während in den zwanziger Jahren Ludwig<br />
Rasche Spitzenspieler des Clubs war, (er hat<br />
beispielsweise in den Anfangs-Turnieren oft<br />
gegen den Velberter Tennisförderer Robert<br />
Berninghaus gespielt), kamen jetzt jüngere Kräfte<br />
an die Spitze. Leider gibt es keine Aufzeichnungen<br />
mehr darüber. Sie sind dem Krieg zum Opfer<br />
gefallen. Aber es ist zuverlässig überliefert, dass<br />
Berni Schlieper (Rittergut Laubach) der<br />
Spitzenmann war. Er soll der damalige<br />
Abonnements-Clubmeister gewesen sein, ähnlich<br />
wie <strong>Wolfgang</strong> Hardt dreißig Jahre später. Sein<br />
härtester Widerpart war Dr. Kurt Klapperbein, der<br />
als U-Boot-Fahrer leider im Krieg blieb.<br />
Die Mitgliederliste der dreißiger Jahre enthält viele<br />
bekannte Mettmanner Namen. Hier eine Auswahl:<br />
Bovensiepen (7), Dr. Lindig, Dr. Höninger,<br />
Rasche, Pattberg, Arndt, Bergfeld, Kaldenbach,<br />
Niederhagen, Dr. Becker, Hardt, Vogel, Hütz. Zu<br />
den Jugendlichen zählten: K.W. Valentin (auch<br />
heute noch Clubmitglied!), Hans Schmidt, Hilde<br />
Wüsthoff (Frau Schmidt).<br />
Der plötzliche Tod Alfred Niederhagens im Jahre<br />
1931 hat eine empfindliche Lücke entstehen<br />
lassen. Sie war nur schwer zu schließen. Denn<br />
dieser Mann war ja nicht nur ein dynamischer<br />
Vorsitzender, er war ein beliebter Mensch.<br />
11
Die Nachfolge trat Walter Hütz an. Schon bald<br />
stellte sich heraus, dass der richtige Mann zur<br />
richtigen Zeit zur Stelle war. Er spielte auch nach<br />
dem Krieg eine wichtige Rolle.<br />
Er steuerte den Club, der damals über drei Plätze<br />
und ca. 90 Mitglieder verfügte, ruhig und<br />
erfolgreich durch die politischen Wirren der 30er<br />
Jahre. Als 1939 der Krieg begann, war das Ende<br />
abzusehen. Die Anlage gammelte vor sich hin,<br />
wurde unansehnlich und die Plätze unbespielbar.<br />
In das leerstehende Clubhaus zog eine Familie<br />
aus Wuppertal. Sie war ausgebombt.<br />
Phönix Tennis steigt aus schwarzer Asche –<br />
und Hockey kommt hinzu<br />
Die ausgebombte Familie aus Wuppertal wohnte<br />
nach dem 2. Weltkrieg immer noch im Clubhaus.<br />
Sie blieb ungestört wohnen, weil zunächst<br />
niemand an’s Tennisspielen dachte. Zu total war<br />
nach dem totalen Krieg das Chaos, zu tief die<br />
Depression. Wer heil aus dem Schlamassel<br />
herausgekommen war und das Glück hatte, früh<br />
zu Hause zu sein, der hatte andere Sorgen;<br />
Sorgen um die nackte Existenz. Es vergingen<br />
zwei Jahre, bis Walter Hütz schließlich doch zum<br />
Sammeln blies. Er stöberte viele Getreue aus der<br />
Vorkriegszeit auf und fand unter den Neu-<br />
Mettmannern ebenfalls Interessenten. Bald war<br />
eine statt-liche Zahl von Gleichgesinnten<br />
beieinander, die alle zur Arbeit bereitstanden.<br />
Jawohl, zur Arbeit, denn es gab zunächst nichts<br />
als Arbeit. Und es gab eine Besatzungsmacht,<br />
wie damals in den zwanziger Jahren. Ohne deren<br />
Einwilli-gung lief gar nichts. Irgendwie erwirkte<br />
Walter Hütz die Genehmigung zum<br />
Wiederbeginn.<br />
Nun ging es los. Die Gruppe von Tennisfreunden,<br />
die sich in ihrer Mehrheit nicht unbedingt aus<br />
Männern der Faust (der körperlichen Arbeit)<br />
zusammensetzte, machte Unmögliches möglich.<br />
Sie stand vor einer Wüste und verwandelte sie in<br />
Tennisplätze. Aus einem verkommenen,<br />
schwarzgefärbten Sturzacker machte sie die<br />
schönste Sportanlage. Geld war durchaus<br />
vorhanden, denn zur Wiederbegründung kamen<br />
24.000 Reichsmark in die Kasse, aber für Geld<br />
gab es ja nichts. Netze, Geräte, Zäune, alle diese<br />
notwendigen Dinge, die man gegen Bares einfach<br />
nicht bekommen konnte, mussten auf die damals<br />
einzig gängige Weise beschafft werden: mit<br />
12<br />
Club-Historie<br />
Tauschgeschäften über viele Stationen. Aber das<br />
Wunder geschah. Noch im gleichen Jahr konnte<br />
Tennis gespielt werden.<br />
Ins Clubhaus kam aber keiner hinein. Die Familie<br />
blieb wohnen. Also mussten die lästigen<br />
Begleitumstände der Frühzeit wieder in Kauf<br />
genommen werden. Das hieß, dass an Ort und<br />
Stelle niemand duschen und sich umziehen<br />
konnte und dass alle schnellstens das Weite<br />
suchen mussten, wenn es mal regnete.<br />
Das tat dem Eifer aber keinen Abbruch. Im<br />
Gegenteil, in dieser Zeit der zweiten<br />
„Metamorphose“ nahm der Club einen<br />
ungeheuren Aufschwung. Der Zulauf war stärker<br />
als jemals zuvor. Deshalb musste dafür gesorgt<br />
werden, dass genügend Plätze angeboten und<br />
die vorhandenen immer im Bestzustand gehalten<br />
wurden. Dazu brauchte man viel Wasser. Aus der<br />
Leitung kam aber nicht genügend. Ein Rinnsal<br />
nur, wo an trockenen Tagen ganze Ströme nötig<br />
gewesen wären. Also brauchte man eine Pumpe<br />
und um die Pumpe herum ein Häuschen. Walter<br />
Hütz stellte im Jahre 1948 folgenden Bauantrag:<br />
„Der Verein bittet um baupolizeiliche<br />
Genehmigung zur Errichtung eines<br />
Pumpenhauses lt. beiliegender Zeichnung und<br />
Beschreibung. Zur Unterhaltung des Sportplatzes<br />
wird unbedingt Wasser benötigt.“<br />
Nach dem Kriege war Walter Hütz, ebenfalls wie<br />
viele andere, zur Stelle. Er packte zu wie die<br />
anderen, spielte – als es 1947 wieder losging –<br />
Tennis wie früher und stand schließ-lich als Erster<br />
Vorsitzender von 1949 bis 1952 an der Spitze des<br />
Clubs. Etwa zehn Jahre später musste er sich<br />
aus Altersgründen allmählich vom aktiven<br />
Geschehen zurückziehen.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg gesellten sich zu der<br />
inzwischen stark gewordenen Tennis-abteilung<br />
die Hockeyspieler.<br />
Das war eine schwierige Geburt. Die damals noch<br />
ziemlich elitären Tennisleute wollten mit Hockey<br />
nichts zu tun haben.<br />
Die Verschmelzung gelang dennoch. Sie wurde<br />
am 7. Juli 1948 offiziell vollzogen. Seitdem nennt<br />
sich der Club THC, also Tennis und Hockey Club.<br />
Die Fusion ist dem Verein gut bekommen. Er<br />
entwickelte sich – von weitsichtigen Männern
Am 10. Mai 1948 wurde im Moselstübchen die<br />
Hockeyabteilung gegründet. Im Gründungsprotokoll<br />
wurden die folgenden Damen und<br />
Herren verzeichnet:<br />
Frau Färber, Emmy Reuter, Edith Kircher, Edith<br />
Schopf, Karl-Georg Barkhausen, Rudolf<br />
Dreisilker, Walter Hartenfels, Georg Amberg,<br />
Horst Finke (heute Ehrenvorsitzender), Herbert<br />
Fischer, Henner tauffenbach, Günter Krämer,<br />
<strong>Wolfgang</strong> van Helden, Karlheinz Zaeske, Otto<br />
Linnert, Herrmann Hocke.<br />
Das Moselstübchen 1948: die Gründungszellle der<br />
Hockeyabteilung<br />
geführt – in der Folgezeit zu einer starken Einheit.<br />
Doch leicht war der Weg nicht.<br />
Denn jetzt kam der Druck von draußen. Die Stadt<br />
wuchs. Tennis und Hockey wurden immer<br />
populärer, Hunderte drängten in den Club. Doch<br />
die Anlage war zu klein. Sie wuchs bei weitem<br />
nicht so schnell, wie es nötig gewesen wäre. So<br />
türmten sich Probleme auf, die unlösbar schienen.<br />
Aber sie wurden gelöst. Nicht automatisch und<br />
schon lange nicht vom Club, wie es immer so<br />
schön heißt. Gelöst wurden sie von<br />
Einzelpersonen. Von Persön-lichkeiten, die<br />
zupackten und die Dinge in Bewegung brachten.<br />
Alles in Eigenarbeit<br />
Mit unendlicher Mühe und zum großen Teil in<br />
Eigenarbeit (jeder musste zupacken) gelang es<br />
in den fünfziger Jahren und in den frühen<br />
Club-Historie<br />
sechziger Jahren, den ersten Hockeyplatz und<br />
drei weitere Tennisplätze zu bauen.<br />
Schließlich wurde 1968 ein neues, großzügiges<br />
Clubhaus gebaut (wie wir es auch heute noch<br />
nutzen).<br />
Aber dann war Feierabend. Kein Platz. Wir waren<br />
ein Volk ohne Raum. Es war ein langer,<br />
zeitraubender, mit bürokratischen Hinder-nissen<br />
gepflasterter Weg, bis endlich im Frühjahr 1978<br />
vier längst überfällige neue Tennisplätze<br />
Wie man sieht, wurde auch in den 50er Jahren schon kräftig gefeiert.<br />
Auch das sollte uns stets als Vorbild dienen.<br />
eingeweiht werden konnten. Damit wurde nicht<br />
nur eine Notlage beseitigt. Die vier Plätze waren<br />
eigentlich Voraussetzung dafür, dass kurze Zeit<br />
später der Tennissport einen ungeahnten<br />
Aufschwung bei uns nahm. Der THC wurde eine<br />
Tennishochburg.<br />
13
Auf der Hockeyanlage sah es ähnlich düster wie<br />
beim Tennis aus. Auch hier ein unge-bändigter<br />
Andrang. Dreizehn Mannschaften tummelten sich<br />
auf der Anlage. Das war viel zuviel für einen<br />
einzigen Rasenplatz. Für einen Platz zudem, der<br />
unter den Folgen seiner Geburtsfehler litt. Er hatte<br />
keine Drainage. Es musste also etwas<br />
geschehen. Und siehe da, es geschah ein kleines<br />
Wunder. Nachdem Mettmanner Kommunal-<br />
Politiker aller Fraktionen gemeinsam den<br />
Hockey-Notstand konstatierten, den notwendigen<br />
zweiten Platz aber kein Gelände aus dem Hut<br />
zaubern konnten, haben sie – von Fachleuten des<br />
THC klug beraten – die Weichen für einen<br />
Kunstrasenplatz gestellt.<br />
Kunstrasen hatten wir in Mettmann sehr früh.<br />
Er wurde am 28.03.1981 eingeweiht. Zu diesem<br />
Zeitpunkt gab es in der Bundesrepublik erst sechs<br />
Plätze dieser Art.<br />
Und Mettmann war dabei – großartig – .<br />
Das war wirklich ein kleines Wunder. Es muss<br />
festgehalten werden: der Kunstrasenplatz, der<br />
dem Mettmanner Hockey das sportliche<br />
Überleben ermöglichte, der im wahrsten Sinne<br />
des Wortes die „Grundlage“ für einen mehr und<br />
besseren Start bildete, war bis dahin das größte<br />
und aufwendigste, sicher aber auch das<br />
notwendigste Objekt, dass der THC je<br />
verwirklichte.<br />
Es folgten Jahre mit europäischen Spitzenhockey<br />
beim Cup der Meister.<br />
Kaum weniger spektakulär, ebenfalls notwendig,<br />
wenn auch nicht im gleichen Maße wie der<br />
Kunstrasen, war der Bau unserer imposanten 2-<br />
Feld-Tennishalle. Baumeister war Wilfried<br />
Feuerstack, Statiker, unser im Jahre 2002<br />
verstorbenes engagiertes Mitglied.<br />
Sie wurde am 08.10.1987 ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Seitdem steht im Mettmanner<br />
Stadtwald eine der schönsten Tennishallen<br />
Deutschlands. Das ist nicht chauvinistisch<br />
überzeichnet, sondern die übereinstimmende<br />
Meinung vieler weitgereister Tennisspieler und<br />
Gäste.<br />
In diesem Zustand, 7 Tennis-Freiplätze, 2 Hallen-<br />
14<br />
Club-Historie<br />
1987 die Tennishalle im Rohbau<br />
Tennisplätze, einen Kunstrasen-Hockeyplatz<br />
sowie ein weiträumiges Clubhaus mit Kegelbahn,<br />
zeigt sich noch heute im Jubiläumsjahr die Anlage<br />
in einem funktions-tüchtigen und gepflegten<br />
Zustand. Dies ist um so mehr hervorzuheben, da<br />
die Wartung und Pflege zu einem erheblichen Teil<br />
von Mitgliedern durchgeführt werden.<br />
Die Gastronomie trägt zusätzlich dazu bei, dass<br />
sich auf gutem Niveau die Mitglieder wohlfühlen<br />
können. Zu verdanken ist dies dem Ehepaar<br />
Jeremovic auch „Jemo“ genannt, die in diesem<br />
Jahr 16 Jahre bei uns sind und sich ebenfalls<br />
wohlfühlen.<br />
Heinz Wiederhut
100 Jahre THCM<br />
15
Ein Verein braucht viele ehrenamtliche Mitarbeiter,<br />
um zu funktionieren.<br />
Entscheidend für die Entwicklung eines<br />
Clubs sind jedoch die ersten Vorsitzenden,<br />
die die Weichen stellen und die Richtung<br />
vorgeben.<br />
Dass der THC 100 Jahre alt geworden ist<br />
und heute so gut da steht, verdanken wir<br />
ihnen. Ihre Verdienste einzeln aufzuzeigen,<br />
hiesse die Clubgeschichte nochmals zu<br />
erzählen.<br />
Deshalb an dieser Stelle als eine Art Ehrentafel<br />
alle Vorsitzenden des Clubs:<br />
1903 – 1914<br />
Herrmann Hüttenheim (Mitbegründer)<br />
Er war der erste Erste Vorsitzende.<br />
Leider gibt es kein Foto mehr von ihm.<br />
16<br />
1919 – 1931 Alfred Niederhagen<br />
100 Jahre THC<br />
Die Lenker des THC<br />
1931 – 1937 Walter Hütz<br />
und<br />
1947 – 1949<br />
1937 – 1939 Peter Robert Bovensiepen<br />
1949 – 1952 Ludwig Rasche
1952 – 1957 Karl-Georg Barkhausen<br />
1958 – 1972 Rudolf Dreisilker<br />
1972 – 1988 Horst Finke<br />
100 Jahre THC<br />
1988 – 1997 Helmut Schultze<br />
1997 – 1999 Ralf Kemper<br />
1999 – Joachim Bay<br />
17
18<br />
100 Jahre THC
100 Jahre THCM<br />
19
In Mettmann kannte die Tennisbegeisterung<br />
von jeher keine Grenzen. Wunsch und<br />
Wirklichkeit klafften aber lange Zeit weit<br />
auseinander. Über ein mittleres Leistungsvermögen<br />
kam die erste Herrenmannschaft<br />
eigentlich nie hinaus. Jahrzehntelang türmte<br />
sich die Bezirksklasse A wie ein Wall vor<br />
ihr auf, der einfach nicht zu überwinden war.<br />
1979 änderte sich das Bild. Er war eine<br />
Generation von jungen, ehrgeizigen Spielern<br />
herangewachsen. Sie schaffte endlich,<br />
was so lange herbeigewünscht wurde: den<br />
Aufstieg in nur vier Jahren, den Durchmarsch<br />
von der Bezirksklasse A in die<br />
Verbandsliga.<br />
Von der Begeisterung wurden alle erfasst.<br />
Sie wirkte ansteckend. Wer erinnert sich<br />
nicht noch an das spannende Aufstiegsspiel<br />
im TC Benrath als 1979 erstmals Scharen<br />
von THCern die Tennismannschaft zum<br />
Auswärtsspiel begleiteten.<br />
Szimke freut sich mit Strasser. Im Hintergrund H. Finke, H.G.<br />
Fischer<br />
Die damaligen Helden waren: Axel Pfitzner,<br />
Ingo Szimke, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Ulli und Dirk<br />
Schäfer, Peter Strasser, Dirk Reuscher und<br />
Coach Gerhard Bitterwolf.<br />
20<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Die Tennis – Hochzeit 1979 – 1996<br />
von der Bezirksliga bis zur Regionalliga<br />
v.l. oben: G. Bitterwolf, D. Reuscher, A. Pfitzner, P.Strasser, W. Hardt<br />
untere R.: J. Szimke, D. Schäfer, T. Lindner, U. Schäfer<br />
In dieser Zeit der Euphorie kam Detlev Irmler, der<br />
erfolgreiche Tennislehrer und ehemalige Nationaltrainer,<br />
zurück (vom THC Mettmann aus hat er<br />
als Achtzehnjähriger seine Karriere gestartet).<br />
Das war natürlich ein Glücksfall. Er baute jenes<br />
erstklassige Team auf, das 1981 den Aufstieg in<br />
die Oberliga und ein Jahr danach 1982 sofort den<br />
Aufstieg in die Regionalliga, also in die zweithöchste<br />
deutsche Spielklasse, schaffte. Dank seiner<br />
Bemühungen, seines Einflusses und seiner<br />
Reputation kamen Tennisspieler nach Mettmann,<br />
deren Namen in der Tenniswelt Rang und Klang<br />
haben:<br />
Günter Heinisch, <strong>Wolfgang</strong> Sonntag, Dr.<br />
Manfred Schlüter, Jürgen Müller, Uwe Schuhmann,<br />
Andreas Trenkle, Willi Otten, P. Krammenschneider,<br />
der Hochspringer Carlo<br />
Thränhardt, der Fernsehkommentator Jürgen<br />
Pohmann, Rolf Gehring, der Schwede Peter<br />
Carlsson, der Chilene Pedro Rebolledo, die<br />
Australier Wayne Hampson und Carl<br />
Limberger.
Die Mannschaft von 1981 war von D. Irmler so<br />
aufeinander abgestimmt, dass sie den Aufstieg<br />
in die Oberliga in einem beispiellosen Durchmarsch<br />
schafft.<br />
Von o.l. G.Bitterwolf, Th. Lindner, J. Szimke, P. Vienings, A. Schirner,<br />
A. Pfitzner, W. Hardt, St. Hutchinson, G. Heinisch, D. Irmler<br />
Zur Erinnerung noch mal die Gegner: Hilden,<br />
Flüren, Krefeld, Ratingen, Düsseldorf 99 und<br />
Dinslaken. Schließlich das Aufstiegsspiel gegen<br />
den berühmten Düsseldorfer Rochusclub, das 7<br />
: 2 gewonnen wurde.<br />
Die erste Regionalliga-Saison 1982<br />
Es war natürlich jedem klar, dass mit dem Aufstieg<br />
in die Regionalliga eine ungleich schwierigere<br />
Aufgabe bevorstand. Nicht mehr vergleichbar<br />
mit dem „Spaziergang“, der scheinbar so mü-<br />
Tennis-Hochzeit<br />
helos in der Oberliga gelang. Dass aber ein Krimi<br />
in fünf Akten folgen würde, ein Hitchcock mit dramatischem<br />
Schlusseffekt, damit war nicht zu rechnen.<br />
Das Abenteuer begann vielversprechend mit einem<br />
6 : 3 Sieg gegen den erfolggewohnten TC<br />
Blau-Weiß Neuß. Es wurde begeisternder Sport<br />
geboten. Jetzt erst war sichtbar, wie hoch das<br />
Regionalliga-Niveau ist und wie groß der Unterschied<br />
zu den Spielen des Vorjahres. Drei Einzel<br />
und alle Doppel konnten gewonnen werden. Die<br />
nächste Begegnung fand wegen Dauerregen in<br />
einer Essener Halle statt. Aber das machte den<br />
Mettmannern nichts aus. Das schnellere Spiel<br />
schien ihnen sogar entgegen zu kommen. Grün-<br />
Weiß Essen, eine Traditi-onsmannschaft, mit großen<br />
Namen durchsetzt, konnte ebenfalls mit 6 : 3<br />
besiegt werden.<br />
Aber dann riss der Faden ein bisschen. Die<br />
Auswärtsspiele in Bonn und Aachen gingen<br />
knapp verloren.<br />
Der letzte Spieltag spielte sich zu einem Höhepunkt<br />
von seltener Dramatik zu. Die meisten<br />
Mannschaften konnten noch auf-, fast alle aber<br />
auch absteigen. In diesem letzten Spieltag kam<br />
Bielefeld, der erklärte Favorit, nach Mettmann.<br />
Das Ergebnis ist bekannt. Wieder ging das Match<br />
knapp und unglücklich 4 : 5 verloren. Sollten<br />
Mühe, Einsatz und Engagement umsonst gewesen<br />
sein?<br />
Die Spannung war unerträglich. Jeder wollte wissen,<br />
wie die Spiele Neuß – Aachen und Bonn –<br />
Essen ausgegangen waren. Denn davon hing<br />
jetzt alles ab.<br />
Dann kam die erlösende Nachricht – der THC<br />
bleibt in der Regionalliga und hat damit das<br />
selbstgesteckte Saisonziel erreicht.<br />
21
Tennis-Hochzeit<br />
Als Folge: Tennis blüht in Mettmann auf. Die 1. Tennis-Herrenmannschaft, neben der Regionalliga-Hockeymannschaft<br />
inzwischen ein<br />
Fünfzehn Tennis-Mannschaften vertreten die Far- Aushängeschild des THC Mettmann, hat hochben<br />
des THC Mettmann<br />
karätiges Tennis nach Mettmann gebracht. Im<br />
Jahr 1983 spielte der THC erstmalig in seiner<br />
Vereinsgeschichte in der zweithöchsten Spielklasse<br />
– Regionalliga mit zwei Mannschaften.<br />
Die spielerische Klasse unserer Regionalligaspieler,<br />
ihre Perfektion, ihr Können wirken auf viele<br />
andere Tennisspieler stimulierend. Vor allem auf<br />
Jugendliche. So ist es nicht verwunderlich, dass<br />
gerade bei Ihnen ein deutlicher Leistungsanstieg<br />
festzustellen ist. Das drückt sich unter anderem<br />
auch in den Ergebnissen der diesjährigen Pflichtspiele<br />
aus. Alle 15 Mannschaften können sich mit<br />
ihren bisherigen Ergebnissen sehen lassen.<br />
Auch und vor allem die erste Damen-Mannschaft,<br />
die immerhin in der Verbandsliga spielt und sich<br />
leider im Jahre 1982 auflöste. Mit Elisabeth<br />
Kamphues und Anka Schäfer baute Barbara<br />
Hauch in aller Stille mit talentierten 14-15 jährigen<br />
Nachwuchsspielerinnen aus dem THC eine<br />
neue Damenmannschaft auf, die versuchten, in<br />
der Verbandsliga zu verbleiben und somit auch<br />
auf der Damenseite ein hohes Niveau in Mettmann<br />
als Gegenpart zu bieten.<br />
Auf den Gipfel zu kommen ist schwer. Aber<br />
noch schwerer ist es, sich dort zu halten.<br />
Von 1982 bis 1989 gehörte der THC-Mettmann –<br />
mit einjähriger Unterbrechung – zu den herausragenden<br />
Mannschaften der Regionalliga West,<br />
also zur zweithöchsten deutschen Spielklasse.<br />
Das will viel heißen für einen Club, der eigentlich<br />
keine Mäzene hat und der auf seiner schönen,<br />
aber bescheidenen Anlage keine potenten Sponsoren<br />
halten kann.<br />
Der Höhenflug ist Detlev Irmler zu verdanken. Der<br />
frühere Daviscup-Coach und Vorgänger von<br />
Bungert und Pilic spürte immer wieder junge Talente<br />
auf und hat es verstanden, sie mit geringen<br />
finanziellen Aufwendungen an den THC zu binden.<br />
Parallel zu dieser sportlichen Leistung organisierte<br />
er das Nachwuchstraining. Die THC-Jugend wurde<br />
auf eine Weise gefördert, wie das nur selten<br />
in vergleichbaren Tennisclubs anzutreffen ist. Die<br />
Früchte dieser Arbeit stellten sich schon bald ein.<br />
1983 Tennis + Hockey, beide in der Regionalliga,<br />
ein sportlicher Höhepunkt des THC<br />
22<br />
Die Tennis-Regionalliga-Gegner waren:<br />
BW Neuß II<br />
TTC Bielefeld<br />
SW Bonn<br />
GW Essen<br />
GW Aachen
Unter G. Bitterwolf kämpften für den THC:<br />
Im Durchmarsch in die Regionalliga: v.l.o: G. Heinisch,<br />
D. Irmler, W. Hampson, G. BItterwolf, A. Trenkle, Dr. M.<br />
Schlüter, J. Kampues, T. Lindner, A. Schirner,<br />
W. Sonntag, U. Schumann<br />
Nur durch eine äußerst ungünstige Konstellation<br />
fand sich diese Mannschaft zum Saisonende in<br />
der Oberliga wieder. Es muss einfach nochmals<br />
in Erinnerung gebracht werden, dass Mettmann<br />
am letzten Spieltag gegen TC Bielefeld mit einem<br />
einzigen Spiel mehr und einem 5 : 4-Sieg über<br />
Bielefeld den Gruppensieg und somit die Westdeutsche<br />
Endrunde und die Qualifikation zur Bundesliga-Aufstiegsrunde<br />
erreicht hätte. Tatsächlich<br />
jedoch durch die 4 : 5-Niederlage Gruppenvorletzter<br />
wurde und im späteren Abstiegsspiel gegen<br />
BW Neuß II unterlegen war und den Weg in<br />
die Oberliga antreten musste.<br />
1984 wird der THC nun Oberliga spielen, jedoch<br />
die Regionalliga-Spielstärke konserviert, mit dem<br />
festen Ziel, 1985 wieder aufzusteigen.<br />
Die Mannschaft 1984 hat sich auf zwei Plätzen<br />
verändert:<br />
für <strong>Wolfgang</strong> Sonntag kam Jürgen Müller, für<br />
Thomas Lindner kam Stefan Heckmanns, der fast<br />
2 m große schlaksige Kerl. Wer erinnert sich nicht<br />
gern an seine frische Spielweise. An 9 spielte das<br />
jüngste THC-Mitglied Joachim Schierner.<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Der Sofortaufstieg 1984 nach einem Jahr<br />
Oberliga in die Regionalliga ist der Truppe glänzend<br />
gelungen.<br />
Der Durchmarsch gelang der harmonisch<br />
aufeinander abstimmten Truppe mit W. Hampson,<br />
A. Trenkle, St. Heckmanns, U. Schumann, J.<br />
Müller, G. Heinisch, D. Irmler, Dr. M. Schlüter, A.<br />
Schirner, J. Szimke, U. Schäfer und J. Kamphues.<br />
GW Ratingen, HTC Uhlenhorst, BW Bochold und<br />
PSV Essen wurden mit deutlichen Siegen auf die<br />
Plätze verwiesen. Vor dem letzten Spieltag bei<br />
TC Blau-Schwarz Düsseldorf hatte man schon die<br />
Aufstiegsrunde erreicht. Diese fand auf der Anlage<br />
des THC statt. Die drei weiteren Teilnehmer<br />
der Aufstiegsrunde waren: PSU Essen, TC<br />
Bredeney und RW Dinslaken.<br />
Am 1. September besiegte der THC mit knappen<br />
5:4 den RW Dinslaken im 2. Spiel und war nach<br />
einem Jahr wieder glücklicher Regionalligist.<br />
23
1985 – 1988<br />
Vier Jahre Herrentennis vom Feinsten<br />
Daher soll an dieser Stelle etwas ausführlicher<br />
über die Geschehnisse berichtet werden. Lassen<br />
wir noch einmal alles Revue passieren.<br />
Die Fila und dann ab 1986 die Maredo-Truppe<br />
bescherte dem THC in den kommenden vier Jahren<br />
höchsten Genuss. Eine Hochzeit von<br />
hochwertigstem Tennis, spannendsten Turniertagen<br />
und hochkarätigen Spielern begeisterten<br />
die Mettmanner Tennisfans. Grundlage war das<br />
perfekte organisatorische Umfeld.<br />
Jedes Spiel hatte neben einem Schiedsrichter<br />
auch genügend Ballkinder zur Verfügung, sowie<br />
Anzüge und Informationstafeln.<br />
G. Bitterwolf, G. Heinisch und R. Thron (Rheinische Post)<br />
Heinz Wiederhut in Zusammenarbeit mit Rainer<br />
Thron und Marcus Westphal von der Rheinischen<br />
Post sorgten mit einer hervorragenden Pressearbeit<br />
für Informationen und stimmten die Tennisfans<br />
so ein, dass zu Auswärtsspielen selbst bis<br />
Bielefeld über 100 Mettmanner mitreisten. 200 –<br />
350 Zuschauer pro Heimspiel waren keine Ausnahme.<br />
Die Mannschaft hatte durch Maredo als Sponsor<br />
die entsprechende Unterstützung.<br />
Ralf Busenherz, der heute mit einer eigenen Praxis<br />
in Heiligenhaus seine Existenz geschaffen hat,<br />
betreute die Mannschaft hervorragend und „ent-<br />
24<br />
Tennis-Hochzeit<br />
sorgte“ auf irgendeine Art die Wehwehchen der<br />
Spieler.<br />
Trotz dieser optimalen Voraussetzungen, die die<br />
THC-Kasse nicht belasteten, verstummten nie die<br />
Kritiker des THC, die gerne einen ruhigen, gemütlichen<br />
Club beibehalten hätten.<br />
Der positive Effekt war aber wesentlich größer.<br />
Die Jugend wurde begeistert und dem Tennis- und<br />
Hockeyclub vermehrt zugeführt. Das Clubleben<br />
war erfrischend und wurde überwiegend durch<br />
Jugendliche gestaltet.<br />
Der Tennis-Krimi 1985<br />
Nach dem Wiederaufstieg war klar, wir müssen<br />
uns intensiver vorbereiten, sowie verstärken. Auf<br />
jeden Fall wollten wir in der Regionalliga bleiben.<br />
Die Gegner:<br />
Die harmonische Mannschaft von 1985 noch von FILA gesponsert:<br />
v.l.o. G. Bitterwolf, St. Heckmanns, M. Tönges, U. Schumann, J.<br />
Müller,<br />
TK Kurhaus Ch. Engelbrecht, Aachen, D. Irmler, BW Krefeld, T. Schäfer, VFL P. Carlsson, Bochum, Ch. Kern<br />
TG Bochum 49, TC Weiden, TTC Bielefeld.<br />
Imponierender konnte der erste große Schritt in<br />
Richtung Klassenerhalt nicht ausfallen. Mit 8:1<br />
deklassierte der THC Mettmann bei Saisonstart<br />
der Tennis-Regionalliga den TK Kurhaus Aachen.<br />
Das darauffolgende Wochenende war für die<br />
THC-Fans aufregend. Gewann man am Frei
tag mit einem Zittersieg gegen den Favoriten BW<br />
Krefeld mit 5:4, verlor man am Sonntag genau so<br />
knapp mit 4:5 gegen den VFL Bochum.<br />
Am vierten Spieltag unterlag man mit 2:7 gegen<br />
den TG Bochum 49 und konnte zwei Tage später<br />
mit einem Tenniskrimi gegen TC Weiden mit 5:4<br />
das Konto wieder ausgleichen.<br />
Christian Engelberg, erstmals eingesetzt, konn-<br />
Peter Carlsson der sympathische Schwede spielte<br />
von 1985-89 gerne in Mettmann<br />
te mit einem Sieg gegen J. Sieben zu dem Sieg<br />
beitragen. Sollte der letzte Spieltag dem THC zum<br />
Verhängnis werden? Man verlor nach langem<br />
Kampf in Bielefeld mit 4:5.<br />
In der Tennis-Regionalliga liegen Aufstieg und<br />
Abstieg dicht zusammen. Diese Erfahrung machte<br />
der THC Mettmann nicht zum ersten Mal. Vor<br />
zwei Jahren verlor man das letzte Spiel und musste<br />
dadurch den Gang in die Drittklassigkeit antreten<br />
– bei einem Sieg wäre das Team damals aufgestiegen.<br />
Auch in diesem Sommer ergab sich diese Situation,<br />
und wieder scheint dem THC das Glück nicht<br />
zur Seite zu stehen. Nach der 4:5 Niederlage<br />
Tennis-Hochzeit<br />
gegen den TTC Bielefeld muss der THC jedoch<br />
in die Relegation gegen den 5. der Parallelgruppe<br />
RW Hagen.<br />
Dann das große Aufatmen beim THC Mettmann!<br />
Mit einem 6:3-Erfolg über Rot-Weiß<br />
Hagen sicherte sich Mettmann vorzeitig den<br />
Klassenerhalt in der Tennis-Regionalliga.<br />
„Viele haben mich für verrückt erklärt, als ich so<br />
stark auf die Jugend gesetzt habe“, erinnerte sich<br />
THC-Coach Detlev Irmler. Markus Tönges und<br />
Christian Engelberg sorgten zusammen nicht nur<br />
für drei Gewinnpunkte, sondern sie holten für den<br />
THC mit ihrem 7:5, 6:3 Doppelerfolg gegen<br />
Braasch/Bürger auch die entscheidenden fünften<br />
Zähler. Die Mettmanner „Youngsters“ können<br />
zudem auf eine sehr gute Saison zurück-blicken.<br />
Mit jeweils vier Siegen aus sieben Matches zählen<br />
sie zu den erfolgreichsten Punktesammlern beim<br />
THC.<br />
Im gleichen Jahr feierte die 1. Damen-mannschaft<br />
mit eigenen Jugendlichen, unter der Betreuung<br />
von <strong>Wolfgang</strong> Hardt, den Aufstieg in die<br />
Verbandsliga. Zur jüngsten Mannschaft in dieser<br />
Spielklasse gehörten Anja Schürholz (18),<br />
Susanne Nolte (17), Babette Birkenkamp (17),<br />
Katrin Schultze (16), Nicole Wißerodt (15), Meike<br />
Petersen (16), Ellen Reinke (16) und Claudia<br />
Vollmer (17).<br />
1986 soll es nicht so nervenaufreibend werden<br />
v.l. A. Schürholz, S. Nolte, B. Birkenkamp, K.Schultze, N.<br />
Wißerodt,<br />
M. Petersen, E. Reinke, C. Vollmer, W. Hardt<br />
In diesem Jahr war es noch spannender<br />
geworden. Träumte man am vorletzten<br />
25
Tennis-Hochzeit<br />
Spieltag noch von der Endrunde, fing man sich<br />
am letzten Spieltag bei Etuf Essen eine 1:8<br />
Niederlage ein und war dann letztlich mit dem<br />
vierten Platz in der Regionalliga zufrieden.<br />
oben v.l. T. Schäfer, D. Irmler, M. Tönges<br />
Mitte v.l. P. Carlsson, C. Engelberg, C. Odendahl, H.<br />
Wiederhut,<br />
J. Müller, U. Schumann, S. Heckmannns<br />
unten v.l. C. Kern, J. Ferch, M. Oswianka<br />
Gestartet war man wieder bei den Rivalen aus<br />
der Seidenstadt BW Krefeld, mit einem<br />
imponierenden 7:2 Erfolg. Mit einem Sieg über<br />
BW Wickrath (5:4) und zwei Tage darauf mit 6:3<br />
gegen Rot-Weiß Hagen fuhr der THC drei Siege<br />
hintereinander ein. Die Spieltage hatten Daviscup-<br />
Charakter. Alle Spieler wuchsen über sich hinaus.<br />
Wer erinnert sich nicht noch an das fast<br />
historische Match von Jürgen Müller auf Platz 6<br />
gegen Carsten Skielka.<br />
Die Presse schrieb damals:<br />
Jürgen Müller schien gegen Carsten Skielka den<br />
wichtigen vierten Einzelpunkt für den THC<br />
einzufahren. Er führte bereits 7:5 und 5:2, als sich<br />
die ersten Zuschauer „zum Bier“ ins Clubhaus<br />
begaben. Sie mussten jedoch Ihre<br />
26<br />
Erfrischungspause unterbrechen, denn Müller<br />
vergab vier Matchbälle und verlor den zweiten<br />
Satz im Tie-Break. Detlev Irmler hielt es unter den<br />
Zuschauern nicht mehr aus und begab sich zu<br />
seinem Schützling auf die Bank. Trotz einer Reihe<br />
von Spielbällen und der lautstarken Anfeuerungen<br />
der begeisterten Zuschauer geriet Müller schier<br />
aussichtslos mit 0:5 in Rückstand. Erneut zog es<br />
die ersten Zu-schauer in Richtung Clubhaus-<br />
Theke. Aber sie sollten alle wiederkommen. Dicht<br />
gedrängt, teilweise auf Stühlen, standen die Fans<br />
an den Fenstern des Clubhauses.<br />
Dann das 3:5, wenig später das 4:5. Dann ein<br />
Riesenapplaus – Müller hatte ausgeglichen.<br />
Kommentar des Irmler-Kritikers: „Ich hab’s immer<br />
gesagt: Irmler auf der Bank ist das halbe Match.“<br />
Müller hatte danach zwei Spielbälle zum 6:5-<br />
Break, aber Skielka wehrte sie ab und holte das<br />
Spiel. Müller glich wieder aus.
Bei jedem Schlag des Mettmanners hielten alle<br />
den Atem an, bis der Ball wieder im Feld gelandet<br />
war. Im Tie-Break ging der Mettmanner mit 3:0<br />
und 4:1 in Führung, aber diesmal glich Skielka<br />
zum 4:4 aus. 5:4 für Müller, dann 5:5. Schließlich<br />
nach über drei Stunden der fünfte Matchball für<br />
Müller. Skielka setzte einen Rückhand-Volley ins<br />
Aus – Spiel, Satz und Sieg.<br />
Der vierte Spieltag wurde gegen Dinslaken mit<br />
4:5 verloren, was jedoch zwei Tage später gegen<br />
BW Neuß II und einem 7:2 Sieg wieder<br />
ausgeglichen wurde. Irmler setzte in Neuß wieder<br />
auf die Jugend. Joachim Ferch spielte erstmals<br />
Einzel und die Odendahl-Brüder Markus und<br />
Christian schnupperten erstmals Regionalliga-Luft<br />
im Doppel mit einem Sieg an der Seite von J.<br />
Müller und von Schuhmann.<br />
Dann kam die Ernüchterung des Höhenfluges.<br />
Der letzte Spieltag gegen Etuf Essen war eine<br />
herbe Enttäuschung. Nach drei Stunden waren<br />
bereits alle 6 Einzel verloren, ohne einen einzigen<br />
Satz zu gewinnen. Dementsprechend war<br />
natürlich auch die Stimmung im Mannschaftsbus.<br />
Enttäuschtes Schweigen beherrschte die Szene<br />
und alle trauerten dem unnötig verschenkten Sieg<br />
in Dinslaken nach. Coach Detlev Irmler war der<br />
Schmerz dieser Schlappe am deutlichsten anzumerken.<br />
Christoph Odendahl betreut Markus Tönges,<br />
auf dem Schiri-Stuhl Hans-B. Adams<br />
Es war trotzdem ein tolles Jahr.<br />
Namhafte Spieler wie Carsten Braasch, Jochen<br />
Hierl, Jens Wörmann, C. Krannenschneider, Ulli<br />
Pinner, S. Bengoschea/Lopes-Maeso kämpften<br />
gegen die Mettmanner.<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Prominenz im THC<br />
Durch das überregionale sportliche Engagement<br />
von Detlev Irmler, fand viel sportliche Prominenz<br />
den Weg auf die Sportanlage im Mettmanner<br />
Stadtwald. Am Prominenten-Stammtisch sah man<br />
unter anderem Jürgen Hingsen (Zehnkampf-<br />
Weltrekordler), Carlo Tränhardt (Hochspringer<br />
und Mannschaftsmitglied 1985), Jürgen<br />
Fassbender (Ex-Daviscupspieler), Rudi Cerne<br />
(Eiskunstlauf-Meister und Fernseh-Sportkommentator),<br />
Rolf Milser (Gewichtheber) und<br />
Rolf Gehring (Daviscupspieler und Deutscher<br />
Meister).<br />
Ja, zu dieser Zeit war im THC was los!<br />
1987 Die Regionalligasaison der Regen-<br />
Rolf Gehring, ehemaliger Daviscup-Spieler<br />
mit vollendetem Durchschwung<br />
unterbrechungen<br />
Detlev Irmler baute eine stark veränderte<br />
Mannschaft auf, mit Angriff auf die vorderen<br />
Regionalligaplätze.<br />
Dieses Jahr war zu der perfekten Organisation<br />
auch noch ein Sporternährungshersteller,<br />
vertreten durch Toni Helmus, ein gewichtiger<br />
27
Mann, als Sponsor hinzugekommen, der der<br />
Mannschaft einen überdimensionalen<br />
Wohnwagen zur Verfügung stellte.<br />
Für den THC waren gemeldet:<br />
Rolf Gehring, Peter Carlsson, Andy Lech, Markus<br />
Tönges, Sascha Lesch, Marek Owsianka,<br />
Christoph und Markus Odendahl und Torsten<br />
Schäfer. Als Trainer agierte Stefan Reich.<br />
Der Saisonstart gegen VFL Bochum gelang mit<br />
einem 5:4 Sieg, wobei Andy Lerch und Marek<br />
Owsianka die herausragenden Spieler waren. Der<br />
2. Spieltag gegen den alten Rivalen BW Wickrat<br />
wurde von 150 THCer begleitet und war ein Krimi,<br />
der nach den Einzel 3:3 endete und erst spät<br />
nachts wegen Regenunter-brechung in der Halle<br />
nach viel emotionaler Aufladung und Gezanke mit<br />
6:3 vom THC gewonnen wurde.<br />
Dann gegen TC Bad Oeynhausen, wieder durch<br />
Regen, schon in den Einzel mehrmals<br />
unterbrochen, wurde es eine 10-Stunden-<br />
Schlacht.<br />
28<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Christoph Odendahl feierte seinen ersten Einzeleinsatz<br />
gegen Uwe Schulz mit dem ersten Einzelsieg.<br />
Die starken Doppel des THC<br />
Der THC Mettmann, inzwischen für seine starken<br />
Doppel, sowie starker Doppelaufstellung bekannt,<br />
holte oft nach Einzelständen von 3:3, zum<br />
Leidwesen seiner Gegner, meisten noch zwei<br />
Doppelsiege zum glücklichen 5:4 Endstand.<br />
So war es auch gegen BW Krefeld, wo man sich<br />
mit 5:4 die Weste weiß hielt. Hier überzeugten<br />
die THC Youngster Odendahl und Schäfer mit<br />
dem endscheidenden Doppelpunkt zum Endsieg.<br />
Nach TTC Bielefeld waren 100 THCer mitgereist<br />
und sahen mit über 1000 Zuschauern eine unglückliche<br />
4:5 Niederlage. Alles schien dort
gut zu laufen, aber dann verletzte sich Peter<br />
Carlsson im 3. Satz und musste das Spiel abgeben.<br />
Ein Muskelfaserriss musste ihn bei den Doppel<br />
pausieren lassen und der THC konnte nicht<br />
in der gut eingespielten Doppelaufstellung die<br />
Niederlage vermeiden.<br />
Etwas enttäuscht aber dann glücklich hatte man<br />
doch den zweiten Tabellenplatz erreicht und somit<br />
am nächsten Wochenende die westdeutsche<br />
Endrunde erreicht. Für den verletzten Schweden<br />
nominiert Irmler den Australier Russel Marlowe<br />
als Nr. 1 nach.<br />
Das Endspiel bestritt Bielefeld und Hagen.<br />
Bielefeld ging als Sieger hervor und Mettmann<br />
konnte keinen Sieg mehr anhängen. Letztlich war<br />
man mit der Saison sehr zufrieden. Alle sind auf<br />
ihre Kosten gekommen. Der THC war Zweiter<br />
geworden.<br />
1988 Der Höhepunkt<br />
des Mettmanner Tennis<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Das Jahr 1988 war das erfolgreichste aller Tennisjahre<br />
im THC. Wir hatten sogar die Bundesliga-<br />
Qualifikation erreicht (was dann aber Endstation<br />
bedeutete). Mettmann ereichte hinter TTC<br />
Bielefeld, gegen die sich Mettmann immer schwer<br />
tat, wieder den zweiten Tabellenplatz.<br />
Die Spiele wurde bis auf Bielefeld 3:6 alle gewonnen<br />
mit 6:3 gegen Neuß II, 7:2 gegen RTHC<br />
Leverkusen, 9:0 gegen TC Oeynhausen, 6:3 gegen<br />
BW Krefeld und 5:4 gegen VFL Bochum.<br />
Die Bundesliga-Aufstiegsrunde wurde in Mettmann<br />
im THC und in Metzkausen ausgetragen.<br />
Die Gegner waren:<br />
BTTC Bielefeld<br />
Etuf Essen<br />
TC 49 Bochum<br />
Etuf Essen stieg damals in die Bundesliga auf.<br />
das Stärkste, was der THC je aufzubieten hatte, die Mannschaft, die die Enderunde zur Westdeutschen Meisterschaft<br />
und Qualifikation zur Bundesligaaufstiegsrunde erreicht hatte. v.l. D. Irmler, R. Gehring, P.Reboledo, W. Otten, M.<br />
Tönges,<br />
T. Schäfer, S. Lohse, A. Lech, R. Biesenbach, J. Flock, P. Carlsson, M. Fischer, H. Wiederhut, M. Odendahl, M.<br />
Wißerodt<br />
29
Auch die zweite Herren-Mannschaft waren nicht<br />
nur Unterbau für die erste Mannschaft sondern<br />
in diesen Jahren auch sehr erfolgreich.<br />
Um ein Haar hätte unsere zweite Herren-Mannschaft<br />
– lauter Jugendliche – den Aufstieg in die<br />
Oberliga geschafft. Die entscheidende Begegnung<br />
mit dem Düsseldorfer Rochusclub verlor sie<br />
knapp mit 4 : 5.<br />
Erfolgreiche Eigengewächse in der Verbandsliga<br />
v.l. Coach H. Wiederhut, C. Kern, V. Ohle, C. Odendahl, T. Schäfer,<br />
J. Ferch, C. Engelberg, R. Biesenbach, Trainer Hettich<br />
Der Höhepunkt war erreicht, war’s das?<br />
Die damalige Mannschaft (P. Rebolledo, P.<br />
Carlsson, A. Lesch, W. Otten, R. Gehring, M.<br />
Tönges, St. Reich, St. Lohse und T. Schäfer), hatte<br />
einen so hohen finanziellen Wert, dass weder der<br />
THC noch Detlev Irmler sie in Mettmann weiterführen<br />
konnten.<br />
Es war deshalb nicht verwunderlich, dass der reiche<br />
Nachbar aus Düsseldorf, der sich damals mit<br />
viel Mühe gerade mal in der Oberliga hielt, nicht<br />
nur D. Irmler, sondern mit ihm fast alle<br />
30<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Mettmanner Stars anlockte.<br />
Somit hatte D. Irmler 1988 sein neues Domizil<br />
verlagert, ohne seine Zelte in Mettmann abzubrechen.<br />
Was nun? – fragten die Verantwortlichen. Sich<br />
freiwillig aus der Regionalliga zu verabschieden,<br />
kam nicht in Frage.<br />
Deshalb setzten sie auf die Jugend, kochten um<br />
übrigen aber auf Sparflamme. In letzter Minute<br />
zog Detlev Irmler doch noch einen guten Spieler<br />
aus dem Zylinder: den Essener<br />
Krammenschneider.<br />
Alle anderen Akteure waren jung und unerfahren.<br />
Über 10 Jahre managten Detlev Irmler und Heinz<br />
Wiederhut das THC-Leistungstennis<br />
Es waren jene jungen Leute, die im Jahr zuvor<br />
die schon erwähnte zweite Mannschaft bildeten.<br />
Diese Truppe, der man ja keine Überlebenschancen<br />
einräumte, spielte derart frech auf, dass<br />
die Großen aus dem NRW-Tennis-
metropolen plötzlich Fracksausen bekamen. Wir<br />
sind letztlich doch abgestiegen, o.k. Aber es ging<br />
knapp zu. Mit 2 : 4 Siegen mussten wir in die<br />
Abstiegsrunde und dort haben wir zweimal mit 4<br />
: 5 verloren.<br />
Somit stieg der THC 1989 aus der Regionalliga<br />
ab.<br />
In dieser Saison 89 spielten wir in der Oberliga.<br />
Leider konnten die Spieler T. Schäfer, St. Lohse<br />
und M. Joachim nicht gehalten werden.<br />
Wir hatten aber das Glück, den sympathischen<br />
Australier Carl Limberger verpflichten zu können.<br />
Er wird das junge Team in allen Spielen<br />
verstärken. Wenn die Mannschaft „1990“ mit<br />
Limberger, St. Reich, P: Jakob, den Brüdern<br />
Odendahl, R. Razimi und dem Jungtalent M.<br />
Schmoll wieder zu einer Einheit<br />
zusammenwächst, dann ist in Mettmann wieder<br />
großen Tennis zu erwarten. Es gibt sogar<br />
Optimisten, die an den Wiederaufstieg glauben.<br />
1990 wurde die Mannschaft von Heinz Wiederhut<br />
und Günther Heinisch betreut. Ebenso hatte<br />
Detlev Irmler seine Mitarbeit zugesagt.<br />
Die Mannschaft Carl Limberger, Stefan Reich,<br />
Patrik Jacob, Christoph und Markus Odendahl,<br />
Benjamin Schmoll, Ramin Razimi und Peter Nussbaum<br />
schaffte in der Oberliga mit einer Portion<br />
„Dussel“ den Klassenerhalt.<br />
Daher war der Verlauf der Meisterschaft überaus<br />
spannend wie nie zuvor. Es bewies erneut, dass<br />
Tennis-Hochzeit<br />
in der Oberliga hervorragendes Tennis gespielt<br />
wird.<br />
In der II. Mannschaft spielten Marcel Wisseroth,<br />
Olaf Knütel, Meinholf Kümper, Joachim Ferch,<br />
Carsten Schmidt, Miguel Gomes-Schwarz,<br />
immerhin in der Verbandsliga, konnten aber den<br />
Abstieg in die Bezirksklasse nicht verhindern.<br />
Junioren-Mannschaft – eine weitere erfolgreiche<br />
Jugendmannschaft des THC<br />
Den großen Erfolg schaffte der Nachwuchs mit<br />
Olaf Knütel, Marcel Wißerodt, Patric Jacob,<br />
Carsten Schmidt und zwar den Aufstieg in die<br />
Junioren-Oberligaklasse – die höchste Klasse der<br />
Jugendlichen.<br />
Bravo – dies sind die Früchte der gesamten Arbeit<br />
der letzten 10 Jahre.<br />
31
Turbulenzen<br />
1991 gab es in der Oberliga Turbulenzen und<br />
Unruhe im Sommer. Sie sind nicht nach außen<br />
gedrungen, weil es der Mannschaftsführung gelang,<br />
sie unter dem Deckel zu halten. Es gelang<br />
uns vor allem – und das war wichtig – sie nicht in<br />
leistungshemmende Belastungen ausufern zu<br />
lassen. Die Trennung von einem Stammspieler<br />
mittendrin, also während der Medienspiele, machte<br />
das Maß der Schwierigkeiten endgültig voll.<br />
Trotz allem spielte die Mannschaft erfolgreich. Sie<br />
landete auf dem dritten Platz, was absolut unseren<br />
Vorstellungen entsprach.<br />
Die guten Ergebnisse hätten wir angesichts der<br />
geschilderten Probleme wohl nicht so reibungslos<br />
geschafft, wenn ein Youngster namens Olaf<br />
Knütel uns mit seiner jugendlichen Unbekümmertheit<br />
nicht so toll geholfen hätte. Der 17-jährige<br />
Schüler sprang ins eiskalte Wasser, schwamm<br />
sich frei und entpuppte sich zur Überraschung<br />
aller Beteiligten als selbstbewusster Punktelieferant.<br />
Dass wir den erhofften – wenn auch nicht geplanten<br />
– Aufstieg in die Regionalliga knapp verpassten,<br />
lag letztlich an einem unglücklich verlorenen,<br />
dummen Doppel in Viersen.<br />
Immer treue Fans<br />
v.l. B. Hauch, Ch. Hagen, E. Guski, S. Wiederhut, I. Solitair<br />
Am Ende der Saison verließ uns Patrik Jakob. Er<br />
ging als Profi zum Düsseldorfer Rochusclub, wo<br />
er ein besseres Angebot hatte. Auch Benjamin<br />
Schmoll verließ uns. Bei ihm war es die Entfernung.<br />
Es war einfach zu lästig und zu anstren-<br />
32<br />
Tennis-Hochzeit<br />
gend, täglich von Lüdenscheid nach Mettmann<br />
zu fahren.<br />
Aber mit unserem neuen Mann, Frank Schäfer<br />
und mit dem weiter gereiften und dadurch noch<br />
stärkeren Olaf Knütel, haben wir wieder eine<br />
schlagkräftige – vor allem harmonische – Erste<br />
Mannschaft.<br />
Regionalliga im Visier<br />
1992 spielten für den THC in der Oberliga Carl<br />
Limberger, Frank Schäfer, Stefan Lohse,<br />
Christoph Odendahl, Olaf Knütel, Marcus<br />
Odendahl, Roger Mönks und Marcel Wißerodt.<br />
Wir hatten den Aufstieg von der Oberliga in die<br />
Regionalliga im Visier. Leider hat es wieder nicht<br />
geklappt. Dennoch können wir mit der Mannschaft<br />
zufrieden sein. Sie hat bravourös gekämpft und<br />
sich – trotz unvorhergesehener Handikaps – in<br />
einer Liga behauptet, in der die Trauben sehr hoch<br />
hängen. Auch in diesem Jahr geht das Team gut<br />
gerüstet in die Arena. Das Ziel heißt Aufstieg. Was<br />
sonst?<br />
Ziel Regionalliga<br />
Nach der erfolgreichen Winter-Hallen-Runde, in<br />
der wir den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse<br />
schafften, wollten wir eine ebenso spektakuläre<br />
Sommersaison hinlegen. Der Wiederaufstieg<br />
in die Regionalliga, den wir in mehreren<br />
Anläufen ja so knapp verfehlten, war erklärtes Ziel<br />
für 1993.<br />
1993 Endlich Wiederaufstieg in die Regionalliga<br />
Wir hatten auf der ganzen Linie aufgerüstet. Es<br />
war uns einerseits so ernst wie noch nie, in diesem<br />
Sommer 93 endlich in die Regionalliga aufzusteigen.<br />
Zum anderen wollten wir Mannschaft<br />
und Umfeld über dieses Nahziel hinaus festigen<br />
und es besser auf die Zukunft vorbereiten. Aus<br />
diesem Grunde hatten wir die Führung verstärkt<br />
bzw. ein Team gebildet, das die Aufgaben untereinander<br />
aufteilt. Dazu gekommen, neben Heinz<br />
Wiederhut, waren die erfahrenen Tennishasen<br />
Gerhard Bitterwolf (Coaching), Günter Heinisch<br />
und Walter Kämmerling sowie R. Beisenherz für<br />
die physiotherapeutische Betreuung.
Günter Heinisch, alter THC-er, Ehrenspiel-führer,<br />
einer der elegantesten Tennisspieler seiner Zeit,<br />
wollte sich nicht nur mit seinem geschätzten Rat<br />
einschalten, sondern aktiv das Führungsteam<br />
unterstützen.<br />
In der Mannschaft hatte sich auch einiges geändert.<br />
Wir hatten aus den Fehlern der Vergangenheit<br />
gelernt. Hinter Carl Limberger, er im vierten<br />
Jahr für Mettmann spielte, wurde ein Ausländer<br />
gemeldet – Wayne Arthurs, 21, aus Australien.<br />
Als Neuzugang konnte der Bundesligaspieler Willi<br />
Otten (ca. Nr. 68 der deutschen Rangliste)<br />
verpflichtet werden. Er war 1989 bereits für ein<br />
Jahr bei uns, also ein alter Bekannter.<br />
Außerdem konnte man Thorsten Schäfer zurückholen,<br />
der wohl erfolgreichste aus dem THC hervorgegangene<br />
Crack.<br />
Stefan Lohse, der voll im Berufsleben seinen<br />
Mann steht, spielte ausgeglichen und war in der<br />
Lage, ein hohes Tempo zu gehen. Er ist für jede<br />
Überraschung gut.<br />
Roger Mönks und die beiden Odendahl-Brüder,<br />
Christoph und Marcus, die bereits im sechsten<br />
Jahr in Mettmann spielten, hoffentlich die Punkte<br />
sammeln – wie in den letzten Jahren.<br />
Um den Anspruch zu untermauern, die Regionalliga<br />
wirklich zu erreichen, hatten wir für die<br />
wichtigsten Begegnungen den franzö-sischen<br />
Daviscup-Spieler Thierry Champion (Nr. 60 ATP)<br />
an die erste Stelle gesetzt und somit dem THC<br />
Regionalligastärke verliehen.<br />
Die Vorbereitung fand wieder in Meran statt.<br />
Dieses „Trainingslager“ hat sich bestens bewährt.<br />
Unsere Gegner kannten wir natürlich auch schon.<br />
Es waren: BW Wickrath, BW Neuß II, Solinger<br />
THC 02, THC Viersen, Polizei SV Essen, ESV<br />
SW Opladen und ETB SW Essen.<br />
1993 Endlich aufgestiegen!<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Wir sind in der Regionalliga.<br />
- Der Tennis Krimi -<br />
Kein Wunder, dass die junge Truppe, die ja im<br />
Kern zusammenblieb und zu einem echten Team<br />
zusammenwuchs, diesmal mit noch mehr Biss<br />
und mit noch stärkerer Motivation ans Werk ging.<br />
Erfahrung, Kompetenz und Tatkraft und dem unbedingten<br />
Willen, es im Jubiläumsjahr (90 Jahre<br />
THC) endlich zu schaffen, ging die junge Mannschaft<br />
am Samstag, dem 1. Mai in’s erste Match.<br />
Ausgerechnet in Viersen, wo bisher für die<br />
Mettmanner Truppe nur wenig zu holen war. Es<br />
war ein Aufgalopp nach Maß. Mit 7:2 überrannten<br />
die jungen Himmelstürmer die Gruppenführer.<br />
2. Spieltag<br />
Der Paukenschlag: Blau Weiß Wickrath, der Absteiger<br />
aus der Regionalliga, war unser Gast.<br />
Wegen Dunkelheit konnte der hart umkämpfte<br />
Sieg erst am Sonntag eingefahren werden<br />
3. Spieltag<br />
Wir mussten nach Solingen und trafen dort erneut<br />
auf einen Absteiger aus der Regionalliga.<br />
Also, schon wieder ein schwerer Gegner. Diesmal<br />
kam hinzu, dass wir auswärts anzutreten hatten.<br />
Aber es lief ähnlich wie gegen Wickrath. Nach<br />
den beiden Einzel-Runden lagen wir mit 4:2 vorn<br />
und erneut holten wir erst am nächsten Spieltag<br />
der Sieg mit 7:2.<br />
4. Spieltag<br />
Der Polizei Sportverein Essen war unser Gast,<br />
und zum ersten Mal gingen wir als Favorit auf<br />
den Platz. 7:2 hieß es wieder.<br />
5. Spieltag<br />
Gegner war erneut ein Essener Verein. Der ETB<br />
Schwarz Weiß, berühmter Fußballclub. Die Geschichte<br />
ist schnell erzählt: 9:0.<br />
6. Spieltag<br />
Gegner war der ESV Opladen. Nach den Einzeln<br />
stand es 3:3. Das regte uns aber nicht auf. Wir<br />
gingen selbstbewusst in die Doppel und gewannen<br />
alle drei. Spätestens jetzt hat<br />
33
te auch der Letzte begriffen, dass wir bereits in<br />
Neuß, unserem letzten Spiel, den Aufstieg in die<br />
Regionalliga schaffen können.<br />
7. Spieltag in Neuß<br />
100 Mettmanner mussten miterleben, wie Markus<br />
Odendahl und Willi Otten ihre Einzel verloren und<br />
Carl Limberger ebenfalls auf der Verliererstrasse<br />
war, Torsten Schäfer allerdings den ersten Punkt<br />
zum 1.3 holte.<br />
Christoph Odendahl und Stefan Lohse spielten<br />
beide das Match ihres Lebens gegen A. Souvidis<br />
und T. Efkemann und glichen zum 3:3 aus.<br />
Erlösung bei den Fans – Spannung wie lange nicht<br />
mehr.<br />
In den Doppeln musste die Entscheidung fallen.<br />
Der Auftakt war vielversprechend. Lohse und<br />
Schäfer gewannen in zwei Sätzen und ließen<br />
dabei Riglewski, neben Michael Stich<br />
Deutschlands bester Doppelspieler, gar nicht gut<br />
aussehen. 4:3 für Mettmann, aber auf den<br />
anderen Plätzen war noch alles offen. Otten,<br />
durch eine Armverletzung gehandicapt, und C.<br />
Odendahl verloren ihr Match 6:7 im dritten Satz.<br />
Die Entscheidung fiel also buchstäblich in<br />
allerletzter Sekunde. Und da bewiesen Limberger<br />
/ M. Odendahl Kampfkraft und Nervenstärke.<br />
Nach klar verlorenem zweiten Satz (1:6), siegten<br />
sie im dritten Durchgang 6:3. Der Jubel kannte<br />
keine Grenzen.<br />
Der THC war nach vierjähriger Abwesenheit<br />
wieder in der Regionalliga, der zweit-höchsten<br />
deutschen Spielklasse.<br />
Bei der anschließenden Aufstiegsfeier im Club ging es hoch her.<br />
Wegen unangenehmer Vorkommnisse in Neuß<br />
fuhr man anschließend sofort nach Mettmann und<br />
34<br />
Tennis-Hochzeit<br />
feierte im Clubhaus. Die ganze Woche wurde die<br />
Mannschaft eingeladen.<br />
Heinz Wiederhut, der die Mannschaft über 14<br />
Jahre begleitete und der gute Geist war, immer<br />
für alle Probleme offen war und Lösungen fand,<br />
nichts ihm zu viel war und auch Krisen meisterte,<br />
verkündete seinen Rücktritt. Es war ihm dann<br />
doch zuviel geworden.<br />
Wieder in der Regionalliga!<br />
v.o.r. G. Bitterwolf, C. Limberger, M. Odendahl, W. Otten,<br />
C. Odendahl, T. Schäfer, S. Lohse, H. Wiederhut<br />
Jetzt, wo der Aufstieg geschafft war und die Arbeit<br />
in viele helfende Hände gelegt wurde, konnte er<br />
auf wunderschöne Jahre zurück-blicken und mit<br />
gutem Gewissen übergeben.<br />
1994<br />
Unter der Führung von G. Heinisch traten an:<br />
Simon Youl (Australier), Carl Limberger, Torsten<br />
Park, Willi Otten, Torsten Schäfer, Michael Gardemann,<br />
Stefan Lohse, Christoph und Markus<br />
Odendahl, Roger Mönks.<br />
Leider wurde das Ziel verfehlt und es gab nichts<br />
zu beschönigen<br />
Wir sind wieder abgestiegen
Der neue Spielplan sah jetzt Hin- und Rückspiele<br />
vor. Unsere Gegner waren nicht so stark, dachten<br />
wir, alte Bekannte, und so wurden wir direkt am<br />
1. Spieltag mit 1:8 abgefertigt. Oeynhausen am<br />
2. Spieltag zuhause – Niederlage, wir konnten es<br />
nicht glauben. 3. Spieltag BW Krefeld –<br />
erschütternd, 0:6 nach den Einzeln. Das<br />
Selbstvertrauen schwand. Aachen war dann auch<br />
nicht zu bezwingen.<br />
In Oeynhausen machten zwar Markus und<br />
Torsten ihre besten Spiele – aber es reichte wieder<br />
nicht zum Sieg.<br />
Dann Krefeld, ohne ihren Star Magnus Larson –<br />
sie sind dennoch zu stark.<br />
Danach nochmals Aachen – unglaublich, war<br />
wahr, der 1. Sieg, sogar mit 6:3.<br />
Letztes Heimspiel: Oberhausen siegt bei uns mit<br />
der Reservemannschaft.<br />
In der Abstiegsrunde konnte zwar gegen Bochum<br />
gewonnen werden aber wir waren nach<br />
schwacher Leistung wieder in der Oberliga.<br />
Tennis-Hochzeit<br />
1995<br />
Die Mannschaft veränderte sich auf Position 3 und<br />
4. Für Torsten Park kam Patric Jakob zum THC<br />
zurück und für Willi Otten Igor Flego.<br />
M. Gardemann und Roger Mönks wurden nicht<br />
mehr verpflichtet und das Motto hieß:<br />
Man muss nicht unbedingt aufsteigen, um ein<br />
Erfolgserlebnis zu haben – die Klasse halten ist<br />
auch ganz schön<br />
Einen richtigen Katzenjammer gab es eigentlich<br />
nicht, als unsere erste Tennis-mannschaft 1994<br />
aus der Regionalliga abstieg. Alle Beteiligten<br />
waren realistisch genug, einzusehen, dass diese<br />
Liga eine Nummer zu groß für sie war. Die<br />
Verantwortlichen, aber auch die Mannschaft<br />
haben gegeben, was sie konnten – ihr Bestes.<br />
Dass das Beste nicht ausreichte, hatte einen<br />
einfachen Grund: Finanziell zu schwach. Wer in<br />
der Regionalliga mithalten will, muss heutzutage<br />
viel mehr Geld in die Mannschaft stecken, als es<br />
zum Beispiel dem THC möglich war.<br />
Der Start gegen Opladen ging unglücklich mit 3:6<br />
verloren, obwohl er auf eigenem Gelände stattfand.<br />
Es blieb aber die einzige Niederlage während der<br />
gesamten Spielzeit! Alle anderen Spiele wurden<br />
mit zum Teil deutlichen Ergebnissen von 8:1 oder<br />
7:2 gewonnen. Dabei waren die Gegner nicht von<br />
schlechten Eltern: Neuß II, Rot-Weiß Dinslaken,<br />
Blau-Weiß Dinslaken. Langenfeld und Solingen.<br />
Das sind weiß Gott keine Anfänger. Um so gewichtiger<br />
der glatte Durchmarsch, der um ein Haar<br />
– obwohl es keiner wollte – erneut in die Regionalliga<br />
geführt hätte.<br />
1996<br />
Die Mannschaft, mit der wir die neue Saison starteten,<br />
unterschied sich nur wenig von der des<br />
Vorjahres. Wir waren gerüstet.<br />
Das gab es noch nicht oft, aber wir hatten – bis<br />
auf eine Ausnahme – in der Saison 96 die gleiche<br />
Mannschaft, wie im Vorjahr, behalten können.<br />
Marc Brix verstärkte den THC.<br />
35
Unsere Gegner waren: Solingen TC 02, HTC<br />
Uhlenhorst, BW Neuß II, BW Dinslaken, RW<br />
Dinslaken, Kahlenberger HTC.<br />
Das Ergebnis vorweggenommen:<br />
Schluss mit Spitzentennis<br />
Die erste Mannschaft löste sich auf. Schade eigentlich!<br />
Das sagten viele Tennisfreunde, die mit<br />
dem Team gejubelt, gelitten und sich mit ihm identifiziert<br />
hatten.<br />
Die Sommersaison ging zu Ende und mit ihr verschwand<br />
ein Team von der Bildfläche, das fünfzehn<br />
Jahre lang großes Tennis nach Mettmann<br />
brachte: Die Erste Herrenmannschaft, das Aushängeschild<br />
des THC.<br />
Schade eigentlich!<br />
Fünfzehn Jahre Spitzentennis. Da ist im Sport eine<br />
lange Zeit. Vor allem wenn, wie in diesem Falle,<br />
alles geboten wurde, was ein Sportlerherz<br />
begehrte: Aufstiege in Serie, gute Jugendarbeit,<br />
die zu einem gesunden Unterbau der Mannschaft<br />
führten und eine magnetische Anziehungskraft<br />
auf gute Nachwuchsspieler aus der Region<br />
ausübte.<br />
Die aktuelle Situation stellte sich wie folgt dar:<br />
Nach dem glücklichen Ausgang der Auf- und<br />
Abstiegsspiele der Bundesliga, hatte der THC in<br />
der nächsten Saison einen Platz in der Tennis-<br />
Oberliga. Leider fehlte dazu die entsprechende<br />
Mannschaft.<br />
Schade eigentlich.<br />
36<br />
Tennis-Hochzeit<br />
Der verstorbene Helmut Meurer schrieb damals:<br />
Eine Ära geht zu Ende.<br />
Es scheint endgültig zu sein: der THC Mettmann<br />
muss sich vom Spitzentennis verabschieden.<br />
Vielleicht nur vorläufig? Vielleicht aber auch für<br />
eine lange Zeit? Wie auch immer, Abschied<br />
nehmen von etwas, das man liebgewonnen hat,<br />
tut weh. Es berührt unser Gemüt und auch unsere<br />
„patriotischen“ Gefühle. Oder waren wir nicht stolz<br />
auf unseren Verein, wenn er in heißen Tennis-<br />
Gefechten mit den Arrivierten der Tenniszunft<br />
mithalten konnte? Natürlich waren wir stolz, und<br />
das mit Recht. Schließlich gehörten wir dazu; wir<br />
waren doch eine Art Familie! Mitglieder ein und<br />
desselben Clubs und damit viel dichter am<br />
Geschehen als jeder andere Fan.<br />
Heinz Wiederhut
Tennis-Hochzeit<br />
37
Liebe Tennisfreunde,<br />
der Tennis- und Hockey-Club Grün-Weiß<br />
1903 e.V. Mettmann begeht seinen 100.<br />
Geburtstag. Nicht viele Vereine in Deutschland<br />
können auf eine solche Tradition zurückblicken.<br />
Darauf können Sie stolz sein, ein guter<br />
Grund zum Feiern ist es allemal.<br />
Vieles hat sich im Tennis seit damals verändert.<br />
Was als Sport für eine kleine Elite<br />
begann, ist mittlerweile zu einer der beliebtesten<br />
Freizeitbeschäftigungen hierzulande<br />
geworden.<br />
Knapp zwei Millionen Tennisspielerinnen<br />
38<br />
100 Jahre THCM<br />
und -spieler sind Mitglieder in den Vereinen des<br />
Deutschen Tennis Bundes.<br />
Dieser rasante Aufschwung, den das Tennis genommen<br />
hat, wäre ohne Vereine wie den Ihren<br />
nicht denkbar.<br />
100 Jahre Tennis in Mettmann sind aber auch<br />
Verpflichtung, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen,<br />
sondern die Erfordernisse der Zukunft<br />
mit dem gleichen Engagement anzugehen, wie<br />
es in Ihrem Verein zur guten Tradition gehört.<br />
Dabei wünsche ich Ihnen, auch im Namen des<br />
Präsidiums des Deutschen Tennis Bundes, alles<br />
Gute.<br />
Dr. Georg Frhr. von Waldenfels<br />
Präsident des Deutschen Tennis Bundes
Erinnerungen<br />
Siegfried Birkenkamp<br />
„57 Jahre Mitgliedschaft“ bin 1946 in den<br />
THC eingetreten.<br />
Damals musste man einen oder besser<br />
zwei Bürgen nachweisen. Bei mir waren es<br />
Hans Pattberg, Prokurist bei der Fa. Georg<br />
Fischer (wichtig!) und als zweiter Bürge<br />
Zahnarzt Dr. Hans Becker von der<br />
Bahnstraße. Hans Pattberg war damals<br />
Schriftführer und Kassenwart. 1.Vorsitzender<br />
war Ewald Hütz, Vater von Horst<br />
Hütz – Meckenstock.<br />
Zwei Tennisplätze standen zur Verfügung.<br />
Jetzt Platz 1 und 2. Diese lagen in umgekehrter<br />
Richtung, nebeneinander.<br />
Wir besaßen damals schon ein eigenes<br />
kleines Clubhaus „ein etwas besseres<br />
Gartenhaus“ mit einer schmalen Terrasse.<br />
1946 stand uns nur die Terrasse etwa 15x3<br />
Meter zur Verfügung. Auf der Terrasse<br />
stand eine große Holzkiste für Getränke.<br />
Im Häuschen wohnten damals noch 2 ältere<br />
Damen, die ihre Wohnung bei einem<br />
Bombenangriff in Wuppertal verloren<br />
hatten. Die Wohnungsnot war groß.<br />
Unter Anleitung von Erich Hardt und Ludwig<br />
Rasche, Amtmann bei der Stadtverwaltung,<br />
wurde ein dritter Tennisplatz unten im Wald<br />
gebaut (heute Platz 6). Es war eine<br />
schwierige Baustelle. Von Hand wurden<br />
Bäume gefällt, zum Teil felsiger Untergrund.<br />
Es wurde mehrmals gesprengt. Die zwei<br />
Damen mussten während der Sprengung<br />
das Clubhaus verlassen. Ich erinnere mich,<br />
die Ladung wurde etwas stärker eingesetzt.<br />
Das Pappdach wurde stark beschädigt. So<br />
waren wir die Damen los. Wir zogen in<br />
unser Clubhaus ein.<br />
Der erste Platzwart, den ich kennenlernte,<br />
hieß mit Namen Schwalfenberg. – ein<br />
älterer Rentner. Der Club wuchs an<br />
Mitgliedern, viele Jugendliche wurden<br />
angeworben. Mein ständiger Partner war<br />
damals Walter Drost.<br />
Einige Namen, die aktiv am Tennis teilnahmen:<br />
Fam. Erich Hardt, Ludwig Rasche, Fam. Herbert<br />
Vogel, Franz Bieker, Georg Amberg – langjähriger<br />
Clubmeister, spielte einen eleganten Ball -, Peter<br />
Hörle, Karl Friedrich Diepenbeck, Hans Krämer,<br />
Liane Thöne, Lotte Frickenhaus, Dr. Ugowski –<br />
Direktor bei Kalk Dornap, bei den Balljungen sehr<br />
beliebt. Balljunge Fränzchen wurde von ihm<br />
großzügig belohnt. Georg Amberg legte die Tarife<br />
für die Balljungen fest: pro Stunde 50 Pfennig.<br />
Es wurde genau auf die Minute abgerechnet.<br />
Fränzchen wartete natürlich auf Dr. Ugowski und<br />
Klara Hardt. „Schorsch“ hatte es da schwer. Bei 1<br />
½ Stunden mussten die Balljungen bei ihm auch<br />
schon mal 25 Pfennig zurückgeben. Georg, ich<br />
hoffe, Du verzeihst mir.<br />
Unser erster Trainer war ein Herr Kaldenbach, er<br />
besaß ein Zigarrengeschäft in der Freiheitstrasse.<br />
Sein Spitzname „Schöckelbein“ - er hatte eine<br />
Verletzung aus dem 2. Weltkrieg.<br />
Die ersten Hockeyspiele fanden auf dem<br />
Fußballplatz am Pfingstgarten statt, jetziges<br />
Grundbuchamt.<br />
Gründungsmitglieder der Hockeyabteilung waren:<br />
Rudolph Dreisilker, Horst Finke, Otto Linnert,<br />
Günter Hartenfels, Friedrich Diepenbeck, Günter<br />
Hansen, Hans-Joachim Bovensiepen, Günter<br />
Lamprecht, Hans-Werner Kraus, u.a.m.<br />
Anfang der 50er Jahre stellte die Stadt uns ein<br />
Grundstück für den neuen Hockeyplatz zur<br />
Verfügung. Der Gärtner Bösche begradigte von<br />
Hand die Bodenfläche und es wurde Gras<br />
eingesät. Unter Ludwig Rasche und Rudolph<br />
Dreisilker wurde der THC umbenannt – vorher<br />
hießen wir TC03 Mettmann.<br />
39
Für uns Tennisspieler mit unseren Familien war<br />
der Hockeyplatz eine Bereicherung. Zu dieser Zeit<br />
kannte man noch keine Häuschen im Grünen. Wir<br />
wohnten fast alle im Stadtgebiet.<br />
Einige Familiennamen: Erich und Klara Hardt,<br />
Rudolf und Hilde Dreisilker, Herbert Vogel, Ilse<br />
und Adi Manns, Siegfried und Helga Hoff-staedter,<br />
Lotti und Walter Kämmerling, Otto und Rosi<br />
Balzer, Gerd und Irm Schmidt, Siegfried und Uschi<br />
Birkenkamp, Helmut und Inge Schultze, Detlef<br />
und Barbara Scholten, Anneliese und Wilhelm<br />
Nolte, Volkard und Steffanie Nolte, u.v.m.<br />
Aus diesen Familien stammen die Hockey-spieler,<br />
die den THC geprägt haben.<br />
So schließe ich meinen Brief. Es sollen auch noch<br />
andere alte Mitglieder zu Wort kommen.<br />
Es war eine schöne Zeit.<br />
Wir verbrachten unsere Freizeit mit vielen<br />
Mitgliedern im Sommer auf dem Hockeyplatz.<br />
Siegfried Birkenkamp<br />
Auch Skiurlaub wurde zusammen unternommen. In Fieberbrunn Anfang der 50er Jahre, Vollpension in privater Unterkunft für DM 6,50.<br />
Auf den Fotos: Walter und Lotte Kämmerling, Günter Hansen, Hans-Joachim Bovensiepen, Günter Lamprecht Siegfried Birkenkamp<br />
und der kleine Junge Rolf Kämmerling, Manfred Kraus, 2 Mädchen aus Fieberbrunn.<br />
40
100 Jahre THCM<br />
Gratulation und Grußwort zum 100 – jährigen Bestehen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitglieder des THC Mettmann,<br />
der Stadtverband der CDU – Mettmann gratuliert dem Tennis- und Hockey-Club Grün-Weiß 1903<br />
e.V. Mettmann recht herzlich zum 100 – jährigen Vereinsjubiläum!<br />
Es stimmt zuversichtlich, wenn ein Verein, der vor hundert Jahren – zu einer Zeit, als der<br />
Goldberger Wald noch ein „Urwald“ im Besitz eines Reichsgrafen und Tennis eine Sportart der<br />
elitären Oberschicht fernab des Breitensports war – gegründet wurde, heute noch besteht.<br />
Insbesondere, wenn der Verein nicht nur noch besteht, sondern mit ca. 510 Mitgliedern (Tendenz<br />
steigend!), davon einer Vielzahl an aktiven Mitgliedern, wesentlich zum sportlichen Angebot und<br />
Vereinsleben in unserer Stadt auf hohem Niveau beiträgt. Letzteres so manchen Widrigkeiten zum<br />
Trotz und gegen den Trend, welcher in der heutigen Zeit leider eher zur individuellen,<br />
konsumierenden Freizeitgestaltung geht, als den Einzelnen den Vereins- und Mannschaftssport<br />
suchen lässt.<br />
Es ist besonders erfreulich, dass gegen diesen Trend die Mitgliederzahlen der Tennis- und<br />
Hockeyabteilungen wieder zunehmen und heute mehr als 150 Kindern und Jugendlichen nicht nur<br />
ein sportliches Zuhause gegeben wird. Das spricht nicht nur für eine gute Jugendarbeit, sondern<br />
auch für eine gute Vereinspolitik und ein gesundes Vereinsleben sowie hervorragende<br />
Sportstätten.<br />
Es ist dem Verein und unserer Stadt zu wünschen, dass auch in Zukunft wieder Spitzensport in<br />
oberen Ligen in Mettmann gespielt wird, wie es nach 1948 und der Umbenennung vom „TC 03<br />
Mettmann“ in den „THC Mettmann 1903 e.V.“ als Tennis- und Hockey-Club im Bereich des<br />
Hockeysportes in den 60er- und 70er-Jahren und auch im Bereich des Tennissports in den 80erund<br />
90er – Jahren der Fall gewesen ist.<br />
Für 100 Jahre im Dienste der erfolgreichen Jugendförderung und des Erwachsenensports gebührt<br />
dem Verein, seinen Gründervätern und den sportlichen Leistungsträgern, aber auch den vielen<br />
ehrenamtlichen Helfern und Vereinsmitgliedern unser großer Dank und aufrichtige Anerkennung!<br />
Für die kommenden 100 Jahre wünschen wir dem Verein, den einzelnen Abteilungen und<br />
Mannschaften alles Gute, wachsende Mitgliederzahlen sowie viele sportliche Erfolge!<br />
Markus Pelshenke<br />
Stadtverbandsvorsitzender<br />
41
42<br />
Clubmeister<br />
Unsere Clubmeister<br />
Herren Einzel A Damen Einzel A<br />
1925 Rasche<br />
1947 Amberg -<br />
1948 Amberg -<br />
1949 Amberg Knoche / Überholz<br />
1950 Amberg Krommes : Stöcker<br />
1951 Amberg L. Kraemer<br />
1952 Amberg L. Kraemer<br />
1953 Amberg L. Kraemer<br />
1954 Amberg L. Kraemer<br />
1955 Amberg : Krämer Thöne : Hardt<br />
1956 Drost : Reucher L. Kraemer<br />
1957 Reucher : Hardt Hardt : Frickenhaus<br />
1958 Hardt: Reucher Manns: Reucher<br />
1959 Hardt : Nolte Hardt : Manns<br />
1960 Hardt : Reucher Frickenhaus: Hardt<br />
1961 Hardt : Neumann I. Manns : Hardt<br />
1962 Hell : Hardt B. Manns<br />
1963 Hardt : Hell Reucher : Balzer<br />
1964 Hardt: Reucher Schultze : Balzer<br />
1965 Hardt : Reucher Balzer : Hardt<br />
1966 Hardt : Steffen Balzer : Schultze<br />
1967 Hardt : Steffen Balzer : Frickenhaus<br />
1968 Hardt: Finke Balzer: Scholten<br />
1969 Hardt: Finke Balzer : Petersen<br />
1970 Finke : Hardt Balzer : Petersen<br />
1971 Hardt : Kämmerling Balzer : Scholten<br />
1972 Steffen : Finke Balzer : Scholten<br />
1973 Finke : Steffen Scholten : Balzer<br />
1974 Steffen : Gusko Scholten : Balzer<br />
1975 Hardt : Strasser Balzer : Scholten<br />
1976 Strasser : Steffen Balzer : Kämmerling<br />
1977 Steffen : Gusko Balzer : Velzke<br />
1978 - -<br />
1979 Pfitzner : Irmler Balzer : Scholten<br />
1980 Lindner : J. Kamphues Scholten : Schäfer<br />
1981 - -<br />
1982 Lindner : J. Kamphues Kamphues : Brandt<br />
1983 Müller : Schumann Reinke : C. Vollmer<br />
1984 Müller :Heckmanns Reinke : Wißerodt<br />
1985 T. Schäfer : A. Schirner Reinke : Wißerodt<br />
1986 Ferch : Kern Reinke : Wißerodt<br />
1987 T. Schäfer : C. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />
1988 T. Schäfer : C. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />
1989 T. Schäfer : M. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />
1990 Nußbaum : J. Kamphues Reinke : Kuipers<br />
1991 U. Schäfer : M. Wißerodt Kibele : Becker<br />
1992 M.Odendahl : D. Schäfer Kamphues : Becker<br />
1993 M.Odendahl : D. Schäfer Kamphues : Becker<br />
1994 M. Odendahl : U. Schäfer Kamphues : Roepke<br />
1995 M. Odendahl : C. Odendahl -<br />
1996 U. Schäfer : S. Arnz -<br />
1997 A. Becher : S.Flieter B. Kamphues : E. Holzapfel<br />
1998 S. Arnz : M. Matthäus N. Küchler : C. Solitair<br />
1999 A. Becher : A. Tenner C. Solitair : B. Kamphues<br />
2000 P. Becher : D. Asheuer U. Becher : E. Holzapfel<br />
2001 P. Becher : R. Solitair U. Becher : E. Holzapfel<br />
2002 A. Becher : S. Brückner U. Becher : E. Holzapfel<br />
Die ersten Clubmeister: 1925<br />
gewann Ludwig Rasche das<br />
Herren-Einzel und mit seiner<br />
Schwester Lilli das Mixed.
100 Jahre THCM<br />
43
44<br />
Hockeymannschaft
Hockeymannschaft<br />
45
Hockeymannschaft<br />
Es war einmal...<br />
die Geschichte einer Hockeymannschaft<br />
Es war einmal ein achtjähriger Knabe, der 1946 über seine Eltern den damaligen<br />
TC-Mettmann kennen lernte. Man kann sich bei der heutigen Anlage<br />
nicht mehr vorstellen, wie die ,,Sportarena“ mit einer Holzhütte (Clubhaus)<br />
und 2 Tennisplätzen und der Verrottung durch 6 Kriegsjahre ausgesehen hat.<br />
1947 begann der Spielbetrieb auf 3 Tennisplätzen, aber die Holzhütte war<br />
immer noch von 2 Damen, die in Wuppertal ausgebombt waren, belegt. Im<br />
Jahre 1951 kam der Hockeyplatz dazu. Dieser Knabe, der 1952 Hockeymitglied<br />
wurde, spielte 1953 als l5jähriger in der 1.Tennis- und als l6jähriger in<br />
Knaben 1953 auf dem THC-Hockeyplatz (hat sich doch einiges verändert)<br />
der 1.Hockeymannschaft.<br />
Die Mannschaft bestand hauptsächlich aus Spielern der Gründerzeit 1948 wie<br />
K. G. Barkhausen sen., S. Birkenkamp, H. J. Bovensiepen,<br />
Dr. Diepenbeck, R. Dreisilker, H. Finke sen., Fischer,<br />
Dr. Flachsenberg, G. Hansen, F. Humpert, W. Kämmerling sen., H.W.<br />
Kraus, M. Kraus, H. Kraus, G. Krüsselberg, G. Lambrecht,<br />
H. Maas, F. Ordemann, Schröder (damals am Gallberg<br />
tödlich verunglückt), U. Seidemann, H. Taufenbach, K.H. Zaeske.<br />
In dieser Mannschaft spielten aber auch schon Nachwuchskräfte, die etwa<br />
meinem Jahrgang entsprachen, wie<br />
Dieter und Ulrich Dreisilker, Gernot Hansen gen. Connie, Helmut Schultze<br />
gen. Habu.<br />
Mit ihnen und den Spielern<br />
1.Mannschaft 1956 auf unserem Platz (oben im Hintergrund der<br />
Judenfriedhof)<br />
Gehrke Barkhausen gen. Gockel, Bernd Bremenfeld gen. Bremme, Dietmar<br />
Bothe gen. Bowo, Helmut Drost gen. Ede, Jost Finke (1 A-Länderspiel),<br />
Eckard Hansen, Holger Jacobitz (tödlich verunglückt), Rolf Kämmerling gen.<br />
Rolfi, Walter Kämmerling, Klaus Kamphues gen. Jäger, Helmut Kircher gen.<br />
Wimpi, Hans Jürgen Meinerzhagen gen. Hajü, Gerd Neuhaus gen. Opa,<br />
Volkhard Nolte gen. Spargel, Wilhelm Nolte gen. weisser Hai, Werner<br />
Nowak gen. Schimmel (Trainer A-Damen-Nationalmannschaft), Arnd<br />
Petersen gen. Toni, Ulrich Pfohl gen. Föcki, Jürgen Pohlhaus gen. Schimmel<br />
(als erster Auswärtiger von der ETG Wuppertal gekommen), <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />
gen. 46 Wolla (100 A-Länderspiele, Olympia-Sieger 1972 in München, Olympia-
Hockeymannschaft<br />
Teilnehmer 1968 in Mexiko und 1976 in Montreal, Teilnehmer an 2 WM, 3.Platz<br />
1973 in Amsterdam, Europameister 1970 in Brüssel), Hubert Rehkämper gen.<br />
C, Wilhelm Rehkämper gen. Ipo, Jürgen Scholten gen. Jogi, Hubert Steffen<br />
gen. Hubsi (Jugendnationalspieler), Klaus Vogel gen. Baby, Klaus Weyermann<br />
gen. Pakistan -Sam (kam als 1. Mannschaftsspieler vom damaligen SSV Mettmann<br />
als l8jähriger zum THC) -<br />
wurde für die nächsten 20 Jahre eine Mannschaft<br />
geformt, die durch Disziplin, Zusammenhalt<br />
und Kameradschaft Erfolge errang, die<br />
ihresgleichen suchen.<br />
Durch diese Erfolge kamen automatisch ,,fertige<br />
Spieler“ aus anderen Vereinen zu uns (heute<br />
ist es leider, leider genau umgekehrt). Die<br />
ersten waren Egon Rutz vom DHC, Gerd<br />
Dreyer, deutscher Meister mit Goslar 08 und Uhlenhorst Mülheim, Bernd Bornstein<br />
vom DSD, Horst Matthes vom HC Heidelberg, Mathias Merkert vom Berliner<br />
HC, Hans Vehrenberg und Bert Bramer vom DHC, Horst Zimmermann von<br />
Gold-Weiss Wuppertal.<br />
Man stelle sich vor: Mit nur etwa 40 Spielern wurde ca. 20 Jahre durchweg<br />
Spitzenhockey gespielt.<br />
Aus der nachfolgenden Aufstellung ist ersichtlich, welche Aktivitäten diese<br />
Mannschaft dank des vorzüglichen Managements der Hockeyabteilungsleiter<br />
Rudolf Dreisilker, Horst Finke, Helmut Schultze und Volhard Nolte absolviert hat:<br />
1955 1. ausländischer Besuch aus Holland, RK ,,De<br />
Warande“ Oosterhout (10 Jahre nach Kriegsende)<br />
1956 verstärkte A-Jugend auf Hockeytour<br />
nach Erlangen-<br />
Nürnberg-Marktbreit<br />
Der Main war in Marktbreit über<br />
die Ufer getreten. Habe Klaus<br />
Kamphues. selten so arbeiten<br />
gesehen.<br />
Mannschaftsführer G. Lamprecht begrüßt die Gäste<br />
Im Hintergrund W. Hardt und G. Hansen<br />
47<br />
v.l. Weyermann, Birkenkamp, Dreisilker jr., Kamphues, Neuhaus,<br />
Schultze, Heimann�, Dreisilker sen., Jacobitz, Drost,<br />
Rehkämper, Hardt
1957Turnier in RK ,,De Warande“ Oosterhout<br />
48<br />
Hockeymannschaft<br />
Jeder Hockeyspieler hatte Spieltermine für die gesamte Saison<br />
Stehend v.l. G. Hansen, U. Dreisilker, H. Finke, K. Kamphues, C.Rehkämper, H. Schultze,<br />
H. Maas, H. Drost, W. Hardt, U. Seidemann, D. Dreisilker<br />
1958 Osterturnier in RK Rüsselsheim<br />
Pfingstturnier in Travemünde,<br />
1. Riesenerfolg mit 3 : 2 gegen den damaligen<br />
deutschen Spitzenverein Etuf Essen mit Nationaltorwart<br />
Lücker und Linksaussen Winters<br />
Dreisilker, Kamphues, Petersen, Bothe, Schultze,<br />
Rehkämper I, Weyermann, Hardt, Rehmämper II,<br />
Neuhaus, Nolte I<br />
Unsere Gegner waren u. a.<br />
SC Forsthausstrasse Frankfurt<br />
THGC Großflottbeck Hamburg<br />
Metropolitan Police HC London<br />
SV Saar 05 Saarbrücken<br />
Club zur Vahr Bremen<br />
Huovit Helsinki<br />
BSG Medizin Leipzig<br />
BG Einheit Zentrum Leipzig<br />
Kreuznacher HC<br />
Rot-Weiß München<br />
HC Hannover<br />
MSC München<br />
RBC <strong>Rott</strong>erdam<br />
Royal Oree Brüssel<br />
Royal Primerose Brüssel<br />
CD Tarrasa, Spanien<br />
CA Mountrouge Paris<br />
HC Venlo<br />
Klaus Weyermann sichert die Aktion von <strong>Wolfgang</strong> Hardt nach<br />
dem Motto „greif Du an, ich deck den Raum“ ab.
Hockeymannschaft<br />
1959 Turnier in RK ,,De Warande“ Oosterhout,<br />
Turnier in Bad Kreuznach<br />
Turnier in Leipzig<br />
1960 Turnier in Saarbrücken,<br />
Teilnahme Westdeutsche Hallenmeisterschaft<br />
1961 Pfingstturnier in CD Tarrasa (Spanien) Fahrt innerhalb<br />
von 8 Tagen organisiert, da der DHC kurzfristig<br />
absagen mußte.<br />
1962 Turnier in <strong>Rott</strong>erdam, Besuch der südafrikanischen<br />
Studenten-Nationalmannschft ,,Proteas“<br />
1963 Turnier in Mettmann (60 Jahre THC) Start in die<br />
Meisterschaft (zweithöchste Klasse = 1. Verbandsliga<br />
eingestuft; bis dahin nur Freundschaftsspiele)<br />
1964 Osterturnier in Paris<br />
Aufstieg nicht gelungen<br />
v.l.: Hardt, Pohlhaus, Scholten, Kämmerling, Petersen, Dr. Dreisilker, Jacobitz �,<br />
Pfohl, Neuhaus, Schultze, <strong>Rott</strong><br />
HC Laval<br />
University Edinburgh<br />
Wiesbadener THC<br />
THC Hanau<br />
Schott Mainz<br />
Club an der Alster Hamburg<br />
Horn-Hamm Hamburg<br />
CASG Paris<br />
49
Hockeymannschaft<br />
1965 Im 2. Anlauf: Aufstieg in die höchste Klasse,<br />
die Oberliga<br />
Turnier in Wiesbaden<br />
Turnier in Prag<br />
1966 Verbleib in der Oberliga<br />
1967 Pfingstturnier in Wien, Besuch der Rhodesischen Nationalmannschaft<br />
in Mettmann, Abstieg aus der Oberliga<br />
50<br />
<strong>Wolfgang</strong> Hardt in Aktion beim<br />
Hockeyturnier in Wien<br />
Delmes war zigfacher Nationalspieler und u.a. Bundestrainer bei den<br />
olympischen Spielen in München. Im Hintergrund Sam<br />
Weyermann.<br />
Sparta Prag<br />
TEC Darmstadt<br />
Rot-Weiß Wettingen<br />
HC Lahr<br />
HC Wien<br />
Grün-Weiß Mayen<br />
Goslar 08<br />
Marienburger SC<br />
Blau-Weiß Köln<br />
Rot-Weiß Köln<br />
Schwarz-Weiß Köln<br />
DSD Düsseldorf<br />
DHC Düsseldorf<br />
DSC 99 Düsseldorf<br />
SV 04 Düsseldorf<br />
Gold-Weiß Wuppertal<br />
ETG Wuppertal<br />
Wuppertaler SV<br />
Barmer TV<br />
Bonner THV<br />
Schwarz-Weiß Bonn<br />
VFB Hilden<br />
Duisburger SV<br />
Eintracht Duisburg<br />
Preußen Duisburg<br />
Meidericher SV
Hockeymannschaft<br />
1. Trainer: Achim Engels.<br />
Bis dahin war Sam Weyermann ehrenamtlicher<br />
Konditionstrainer<br />
1968 Hallenturniersieger ,,Wilo Kurzrock“-Pokal in<br />
Bielefeld gegen SUS Bielefeld,<br />
Turniersieger in Brüssel<br />
1969 Wiederaufstieg in die Oberliga,<br />
Turniersieger in Brüssel<br />
1970 Verbleib in der Oberliga, keine Turniere;<br />
sparen für 1971<br />
Club Raffelberg<br />
Uhlenhorst Mülheim<br />
Kahlenberger HC<br />
Etuf Essen<br />
Essen 99<br />
Kupferdreher HTC<br />
Grün-Weiß Lüdenscheid<br />
Crefelder HTC<br />
SV Crefeld 10<br />
Schwarz-Weiß Neuss<br />
Tus 46 Iserlohn<br />
Solinger HC<br />
Gladbacher HTC<br />
Rheydter SV<br />
Grün-Weiß Viersen<br />
VFL Bochum 48<br />
HG Dortmund<br />
Eintracht Dortmund<br />
HC Rot-Weiß Velbert<br />
RK Rüsselsheim<br />
RTHC Leverkusen<br />
51
52<br />
Hockeymannschaft<br />
1971 Die Traumtour nach Südafrika, Rhodesien - jetzt Simbabwe, und Südwest-Afrika -<br />
jetzt Namibia. 35.000km Flug, 15 Spiele in 3 Wochen!!<br />
v.l. Trainer Günther Flasdick, Jürgen Pohlhaus, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Volkhard Nolte, Walter Kämmerling, Dr. Ulrich Dreisilker,<br />
Gerd Neuhaus, Hubert Steffen, Dietmar Bothe, Jost Finke, <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong>, Helmut Kircher, Wilhelm Rehkämper.<br />
Es fehlen Gerd Dreyer, Bert Bramer �, Hans Vehrenberg
Hockeymannschaft<br />
53
1971 Verbleib in der Oberliga<br />
54<br />
Hockeymannschaft<br />
1972 <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> mit der Deutschen Nationalmannschaft<br />
Olympiasieger in München<br />
mit<br />
1 : 0 gegen Pakistan, Verbleib in der<br />
Oberliga, Olympiamannschaft in Mettmann<br />
1973 Turnier in Goslar
Hockeymannschaft<br />
Meine Hockeylaufbahn in der 1. Mannschaft ging nun langsam zu Ende, und ich<br />
schloss mich der damals neu gegründeten, glorreichen 1 b an.<br />
v.l.: <strong>Wolfgang</strong> Hardt, <strong>Wolfgang</strong> Flakowski,<br />
H.J. Meinerzhagen, Kalle Kaffsack, Harald<br />
Fischer, Mike Frege, Begleiter Schreier,<br />
Dietmar Böse, Chris Brenger<br />
Sitzend: Thomas Buserath, <strong>Wolfgang</strong><br />
Bormann, Ingwer Brodersen, Michael<br />
Künzelmann �<br />
Der 1. Mannschaft half ich 1976 nochmal beim Turnier in Lahr aus und den<br />
,,Neanderthalern“ 1977 bei meiner 2. Traumreise nach Südamerika (Venezuela-<br />
Barbados-Peru- Brasilien).<br />
55
56<br />
Hockeymannschaft<br />
Das endgültige ,,Aus“ kam dann mit der Auflösung der ,,Neanderthaler“ im September<br />
1995, wo ich meine letzten Hockeyjahre verbrachte.<br />
Obere Reihe v.l.: Helmut Brandt, Dr. Rolf Kämmerling, Volkart Nolte, Dr. Ulrich Dreisilker, Helmut Schultze,<br />
Hans-B. Adams.<br />
Mittlere Reihe: Klaus Weyermann, Klaus Vogel, Werner Nowak, Detlef Irmler, Wilhelm Rehkämper, Gerd<br />
Dreyer, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Manfred Andreß, Wilhelm Nolte, Arnd Petersen.<br />
Untere Reihe: Jürgen Pohlhaus, Ulrich Pfohl, Dr. Jürgen Scholten, Walter Kämmerling.<br />
Es fehlen: Detlef Scholten, Dr. Theo Scholten
Hockeymannschaft<br />
Leider erwies sich die Auflösung für die Hockeyabteilung des THC als äußerst<br />
negativ. Es fehlt seitdem an ,,gestandenen Fachleuten“. Bei Golf als Sport habe ich<br />
persönlich so meine Bedenken, u. a. halte ich Tischtennis für eine härtere Sportart.<br />
Die „Seuche“ Golf muss wohl andere Hintergründe haben. Ein Verein kann nur<br />
sportlich überleben, wenn ,,die Alten“ das Rückgrat bilden, egal in welcher Art und<br />
Weise.<br />
57
58<br />
Hockeymannschaft<br />
Nochmal zum Thema Golf: 1971 spielte ich meine erste und letzte Golfpartie in East<br />
London (Südafrika).<br />
Fachleuten zufolge muss das gar nicht so schlecht gewesen sein.<br />
Zur heutigen 1. Hockeymannschaft: Irgendwie tut sie mir leid; immer so alleine<br />
gelassen. Keiner kennt sie im Verein, wo man doch lt. Zeitung ein Hockeycrack und<br />
-so oder so - der Größte und der Beste ist. Ist es Fügung des Schicksals, dass man<br />
trotzdem absteigt, muss der Verein gewechselt werden. Und da man in den letzten<br />
Jahren des öfteren abgestiegen ist, kann evtl. das ,,Personal“ knapp werden. Logisch,<br />
dass man zusätzlich noch ,,Auszeiten“ nehmen muss.
Hockeymannschaft<br />
Dann noch die schlechten Trainer, usw. usw. Geht es so weiter, findet ein 110jähriges<br />
Jubiläum für Hockeyspieler nicht mehr statt. Oder??<br />
Lt. Uli Bergmann sen. spielen zur Zeit 8 Mettmanner in der Bundesliga und 3 in der<br />
Regionalliga. Was könnte werden, wenn sich die richtigen Leute mal zusammensetzen<br />
würden, auch und vor allen Dingen mit ehemaligen ,,Neanderthalern“, wenn<br />
sie noch zu motivieren sind.<br />
Und doch, oder gerade jetzt, taucht ein Lichtblick am Horizont auf. Uli Bergmann jr.<br />
hat zum Beginn des Jubiläumsjahres das Traineramt übernommen. Wer, wenn nicht<br />
er, könnte das untergehende Schiff wieder flott machen!<br />
Zum Schluss ein kleines Beispiel,, wie sich die Zeiten geändert haben gegenüber<br />
damals:<br />
Im Januar 2002 wurde im Europapokal der Landesmeister Rot-Weiss Wettingen<br />
(Schweiz) Sieger vor Tarrasa (Spanien) und Rot-Weiss München. Unser Hockeyteam<br />
spielte damals 2 : 2 gegen den Sieger und verlor jeweils 0 : 1 gegen den<br />
Zweit- und Drittplazierten. Ich finde, eine tolle Bilanz unserer Mannschaft innerhalb<br />
der aufgeführten 20 Jahre. Diese Zeit musste einfach mal aufgearbeitet werden.<br />
Das war einmal - ohne Gewähr<br />
<strong>Wolfgang</strong> Hardt gen. Tümmler - Frünk - Cöbes<br />
59
60<br />
Hockeymannschaft
Wie der Cup der Meister<br />
entstand<br />
Der Cup der Meister war das sportliche Ereignis<br />
im Mettmann der 80er Jahre.<br />
Für eine solche Veranstaltung braucht es 2 Voraussetzungen:<br />
1. einen hervorragenden Hockeyplatz<br />
2. einen Organisator: „Mister Cup der Meister“<br />
1980 haben wir in Mettmann mit dem Bau des<br />
Kunstrasens begonnen. Dank der Unter-stützung<br />
a l l e r im Rat der Stadt Mettmann vertretenen<br />
Parteien, aber auch der Verwaltung der Stadt (die<br />
Stadt gewährte uns einen jährlichen Zinszuschuss<br />
zu unserem Millionen-Projekt) ließ sich seinerzeit<br />
das Projekt „Kunstrasen“ verwirklichen.<br />
Aus Dankbarkeit gegenüber der Stadt wollten wir<br />
dann auch mit dem Kunstrasen für Mettmann<br />
werben.<br />
Wir haben Länderspiele nach Mettmann geholt,<br />
die Hockey Damen wie Herren Nationalmannschaften<br />
führen ihre Vorberei-tungslehrgänge zu<br />
großen Turnieren, wie Olympische Spiele bei uns<br />
durch.<br />
Dann kam Hans B. Adams (Mister Cup der Meister)<br />
vor fünf Jahren, unmittelbar mit der Einweihung<br />
des neuen Kunstrasens die Idee, jährlich<br />
ein großes, um nicht zu sagen, das größte<br />
Hockeyturnier der Bundesrepublik in Mettmann<br />
stattfinden zu lassen.<br />
Hans Adams erfand auch den Titel „Cup der Meister“<br />
und der war wirklich bezeichnend für diese<br />
Veranstaltung.<br />
Das Frühjahr wurde gewählt, weil die Hockeyspieler<br />
gerade die Hallen verlassen haben und<br />
sich in irgendeiner Form auf die neue Feldsaison<br />
vorbereiten müssen.<br />
Auf Naturrasen ließe sich ein „Cup der Meister“<br />
nicht durchführen.<br />
Unmittelbar nach Beendigung dieses ersten Turniers<br />
ist Hans B. Adams von allen teilnehmenden<br />
Mannschaften gebeten worden dieses Turnier<br />
weiter fortzuführen. Man zeigte sich zufrieden mit<br />
Cup der Meister<br />
61
Cup der Meister<br />
Sportprogramm sowie auch den von uns gebotenen<br />
Nebenprogrammen und Veranstaltungen.<br />
Dieses aus den Mündern vom Präsidenten des<br />
DHB als auch den Verantwortlichen der Mannschaften<br />
wie Spieler und Trainer zu hören, war<br />
schon eine große Ehre.“<br />
In den beiden ersten Jahren war das Wetter<br />
immer prächtig. Zu den Endspielen fanden sich<br />
ca. 3000 Zuschauer ein. In den folgenden Jahren<br />
hatte man mit dem Wetter leider etwas Pech,<br />
aber über das gesamte Turnier konnte man mit<br />
ca. 3000 Besuchern rechnen.<br />
Wie kam man bei Ihrem Turnier eigentlich finanziell<br />
zurecht ?<br />
Es bedurfte unsagbarer Mühe, die vielen benötigten<br />
Spenden aufzutreiben.<br />
Leider verfügt Hockey nicht über so viel Popularität<br />
wie König-Fußball, wo sich oftmals die Sponsoren<br />
drängen.<br />
Das Vergnügen „Dynamo Alma Ata“ aus Kasachstan<br />
hat jährlich allein 10 bis 15 Tsd. DM gekostet,<br />
die wir für eine Woche Aufenthalt aufzubringen<br />
hatten.<br />
62<br />
Bei den übrigen Mannschaften von Hamburg über<br />
Berlin bis nach München, die alle der Bundesliga<br />
angehören und sich jeweils in der deutschen Endrunde<br />
qualifizieren konnten finanzieren ihren Aufenthalt<br />
mit Hotel in Mettmann selbst, aber auch<br />
die Mannschaften aus der Schweiz und auch aus<br />
Holland stellten keine finanziellen Forderungen.
Wie ist man eigentlich auf Dynamo Alma Ata gekommen<br />
?<br />
Das Turnier sollte im Laufe der Jahre immer attraktiver<br />
machen. Als Hans B. Adams von seiner<br />
Urlaubsheimreise kommend im Flug-zeug saß<br />
und aus der Zeitung entnehmen konnte: Dynamo<br />
Alma Ata ist der neue Europapokalsieger, war<br />
ihm klar: „die hole ich nach Mettmann.“<br />
Diese Idee wurde anfänglich im Club nur belächelt.<br />
Dann kamen die ersten Telegramme aus Moskau<br />
Hans B. Adams „Mister Cup der Meister“<br />
mit einem großen Fragenkomplex z.B. nach Sponsor<br />
für Sportkleidung, Schuh-werkausrüster etc.,<br />
den Hans B. auch Gott sei Dank in der Firma FILA<br />
finden konnte.<br />
Cup der Meister<br />
Dann kam die Zusage aus Moskau und<br />
verabredungsgemäß holten die Organisatoren die<br />
Truppe vom Frankfurter Flughafen ab, dieses alles<br />
zu einem Zeitpunkt wo die allgemeinen Sportbeziehungen<br />
mit der Sowjetunion als eingefroren<br />
galten!<br />
Der Cup der Meister wurde so bekannt, dass im<br />
Laufe der Jahre immer mehr Anfragen von internationalen<br />
Mannschaften kamen. Zum Schluss<br />
hätte man ein 16er-Feld beschicken können.<br />
Doch das war auf nur einem Hockey-platz nicht<br />
machbar.<br />
Und dann - nach 10 Jahren - war plötzlich Schluss.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Nachdem Hans B. das Turnier 10 Jahre perfekt<br />
organisiert hatte, kam kurz Turnierbeginn jemand,<br />
der ihm erklären wollte, welche Offiziellen man<br />
doch unbedingt einladen müsste.<br />
Wer Hans kennt, der weiß, da ist er konse-quent.<br />
Wenn jemand meint, es besser machen zu können,<br />
dann soll er es machen.<br />
Ja und das war dann das Ende der Ära Cup der<br />
Meister.<br />
63
64<br />
Die Neandertaler<br />
1978 schrieb der unvergessene Helmut<br />
Meurer in der THC Ausgabe, April 1978 zu<br />
75 Jahre THC über die Neandertaler:<br />
Wenn in einem Hockeyclub von Reiseherren<br />
die Rede ist, sind nicht etwa Vertreter<br />
oder Reisende gemeint, sondern<br />
Hockeyspieler.<br />
Das mag ungewöhnlich klingen, weil man<br />
sich einfach keine Herren vorstellen kann,<br />
die immerzu verreisen müssen, um Hockey<br />
zu spielen, aber es stimmt.<br />
Reiseherren sind Hockey Spieler. Keine<br />
gewöhnlichen freilich, eher eine spezielle<br />
Sorte, eine Mischung aus Erfahrung und<br />
sportlicher Überreife. Nicht mehr das Beste,<br />
was ein Club zu bieten hat, aber auch<br />
nicht das Schlechteste.<br />
Reiseherren sind Hockeyspieler im sportlichen<br />
Mittelalter. Warum sie allerdings<br />
Reiseherren heißen, wissen sie selbst nicht.<br />
Sie verreisen ja nicht nur, sie spielen auch<br />
durchaus Zuhause. Übernehmen wir also<br />
ein Begriff, dessen Wortsinn nicht stimmt,<br />
der aber im Hockey-deutsch fest verankert<br />
ist.<br />
Die Neandertaler<br />
Die Neandertaler 2001<br />
Soweit das Zitat.<br />
Die Gründung erfolgte 1974 im Clubhaus des<br />
THC. Die Gründungsmitglieder:<br />
H. Adams, M. Andreß, D. Bothe, H. Brandt, W.<br />
Kämmerling, G. Neuhaus, W. Nolte, A. Petersen,<br />
W. Pfeil, H. Rehkämper, W. Rehkämper, E. Rutz,<br />
D. Scholten, T. Scholten, H. Schultze, H. Zimmermann,<br />
K. Weyermann.<br />
Die Mannschaft wurde gegründet, weil viele Spieler<br />
der 1. oder 2. Mannschaft keine Möglichkeit<br />
hatten, regelmäßig zu spielen.<br />
Die Mannschaft wurde in der Hockey-zeitung von<br />
R. Dreisilker bekannt gemacht.<br />
Die Mannschaft legte sich eine einheitliche Kleidung<br />
zu und nannte sich die Neandertaler.<br />
Nach und nach kamen Spieler der ersten Mannschaft<br />
hinzu, wie J. Pohlhaus, U. Dreisilker, W.<br />
Hardt konnte auch überzeugt werden, G. Dreyer,<br />
J. Scholten, K. Pfohl, V. Nolte, D. Irmler, R. Kämmerling,<br />
K. Vogel, W. <strong>Rott</strong>, W. Nowak und I.<br />
Brodersen.<br />
Es bildeten sich sehr schnell in vielen anderen<br />
Clubs Reisemannschaften, die sich auch spezielle<br />
Namen gaben, wie Pittermänner, Black-Mollis,<br />
Pilskes, Old Fellows, Mosterts, usw., sodass sehr<br />
schnell ein Spielplan für alle Mannschaften zustande<br />
kam.
Die Neandertaler<br />
Die ersten Spielführer waren D. Scholten und<br />
Helmut Schultze, viele der Gruppe folgten.<br />
Die Neandertaler Mannschaft nahm viele Jahre<br />
an einer Bierrunde teil; der Abschluss eines jeden<br />
Jahres war ein großes Fest, welches der Sieger<br />
auszutragen hatte.<br />
Auch die Neandertaler waren mehrfach Sieger<br />
dieses Wettbewerbs und haben schöne Feste mit<br />
allen Mannschaften und Anhang aus-getragen.<br />
Selbstverständlich standen viele Reise auf dem<br />
Programm, innerhalb Deutschlands, in Europa,<br />
Holland, Belgien, England, Spanien, Schweiz und<br />
Osteuropa. Als besondere Reisen jeweils über<br />
drei Wochen waren Südamerika, in die Länder<br />
Venezuela, Peru, Lima, Cuzco (Hauptstadt des<br />
Inka Herrschaftsbereich), Brasilien ( Rio de<br />
Janeiro, Brasilia, Sao Paulo und Salvador de<br />
Bahia), Südafrika in vielen Städten und im ehemaligen<br />
Rhodesien.<br />
Eine solch große Reisetätigkeit hat über viele<br />
Jahre innerhalb der Mannschaft und des<br />
65
66<br />
Die Neandertaler beim Golfen<br />
Die Neandertaler<br />
gesamten Anhangs eine große Gemeinschaft<br />
gefördert, sodass auch viele Feste außerhalb des<br />
Sports gefeiert wurden.<br />
Die Neandertaler haben auch eine Menge im THC<br />
bewegt, so wurde der untere Raum des Clubhauses,<br />
ausgebaut mit einem Aufwand von DM<br />
70.000, viele Neandertaler waren über viele Jahre<br />
auch ehrenamtlich im Club tätig.<br />
Leider kam bei einigen Neandertalern das eine<br />
und andere Wehwehchen, sodass es große<br />
Schwierigkeiten bereitete, eine Mannschaft zu<br />
stellen.<br />
Der Golfsport hat die Hockey-Freunde stark beeindruckt,<br />
sodass eine große Anzahl in Golfclubs<br />
eingetreten ist und zu meinem Bedauern den THC<br />
verlassen hat. Auch hier wäre es eine schöne<br />
Geste gewesen, den Club mit einer passiven Mitgliedschaft<br />
zu unterstützen.<br />
Dies die kurze Geschichte der Neandertaler, denn<br />
in vielen THC Veröffentlichungen ist viel über diese<br />
Gruppe geschrieben worden.<br />
Helmut Schultze<br />
Alt Neandertaler<br />
Februar 2003<br />
PS. Seit einigen Jahren wird jedes Jahr zu meiner<br />
Freude ein Neandertaler-Golf-Turnier abgehalten,<br />
immerhin spielen 14 Alt-Neander-taler<br />
Golf, sodass alte Freundschaften aufgefrischt<br />
werden.
Grußwort<br />
Der Westdeutsche Hockey-Verband e.V.,<br />
seine Vereine und sein Präsidium<br />
wünschen dem Tennis- und Hockey-Club<br />
Grün-Weiß 1903 e.V. Mettmann zu seinem<br />
100-jährigen Jubiläum alles Gute und<br />
sagen ,,Herzlichen Glückwunsch“.<br />
100 Jahre Clubgeschichte ist in unserer<br />
schnelllebigen Zeit sehr viel. Wenn dann<br />
ein Club, dessen Anlagen in den beiden<br />
Kriegen zerstört wurden, einen solchen<br />
Feiertag in Frische begehen kann, so zeigt<br />
dies, dass in den 100 Jahren sich immer<br />
wieder Idealisten gefunden haben, die<br />
Geschicke des Clubs zu lenken, um nun<br />
beim Jubiläum mit berechtigtem Stolz auf<br />
das Erreichte zurückblicken zu können.<br />
Dazu gehört auch die Hockeyabteilung, die<br />
vor 55 Jahren von den Gründungsvätern<br />
um Rudolf Dreisilker ins Leben gerufen<br />
wurde. Mit Detmar Wette stellte der THC<br />
Mettmann den ersten offiziellen Verbandsvorsitzenden<br />
des Westdeutschen Hockey-<br />
Verbandes in den Jahren 1949 bis 1953.<br />
Rudolf Dreisilker, der Mitgründer der noch<br />
heute erscheinenden Deutschen Hockeyzeitung,<br />
hat über Jahrzehnte die große<br />
Hockeyfamilie über unseren Sport<br />
informiert.<br />
Helmut Kircher hat von 1973 bis 1978 als<br />
Schatzmeister dem Verband neue Impulse<br />
gegeben.<br />
Nicht unerwähnt bleiben darf Volkart Nolte,<br />
der als Vor- und Querdenker über viele<br />
100 Jahre THCM<br />
Jahre die Verbandsentwicklung positiv beeinflusst<br />
hat.<br />
Und mit dem Goldjungen <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong>, dem<br />
Olympiasieger von 1972 haben sie ein großes<br />
Sportidol in ihren Reihen.<br />
Ihre Hockeyabteilung steht seit ihrer Gründung<br />
auf gesunden und stabilen Füßen, auch wenn der<br />
ganz große sportliche Mannschaftserfolg noch<br />
aussteht. So können sie sich mit ihren rund 180<br />
aktiven und davon 120 jugendlichen Hockeyspielern<br />
zu den gesunden Vereinen unseres<br />
Verbandes zählen. Gesund wohl auch deshalb,<br />
weil die Jugendarbeit bei ihnen stets vorrangig<br />
betrieben wurde.<br />
So möchte ich ihnen zu ihrem Jubeltag nicht nur<br />
gratulieren, vielmehr auch einmal Danke sagen<br />
für die enge Verbundenheit dem Westdeutschen<br />
Hockey-Verband gegenüber.<br />
Ich wünsche dem THC Grün-Weiß e.V. Mettmann<br />
mit allen seinen Mitgliedern ein schönes<br />
Jubiläumsjahr und für die Zukunft viele Erfolge.<br />
Westdeutscher Hockey-Verband e.V.<br />
Walther Lonnes<br />
Präsident<br />
67
68<br />
<strong>Wolfgang</strong> Hardt<br />
Der dreizehnmalige<br />
Clubmeister im Herren-<br />
Einzel<br />
Niemand ist im THC so oft Clubmeister geworden<br />
wie <strong>Wolfgang</strong> Hardt. Mit dreizehn Einzeltiteln<br />
hält er einen Rekord, den so schnell niemand<br />
überbieten dürfte.<br />
An seine erste Meisterschaft, die er mit achtzehn<br />
Jahren schaffte, erinnert er sich noch besonders<br />
lebhaft. Wilhelm Reucher war sein Endspielgegner.<br />
Es war unerträglich heiß und das Spiel ging über<br />
drei lange Sätze. Als es nach spannenden, endlosen<br />
zweieinhalb Stunden endlich vorbei war, war<br />
<strong>Wolfgang</strong> so fertig, dass er buchstäblich umfiel.<br />
Tennis spielt er auch heute noch gelegentlich.<br />
Nicht mehr so ehrgeizig - aber genauso elegant wie damals!<br />
Die Glückwünsche seines Gegners, so sagt er,<br />
hat er nur im Unterbewusstsein wahrgenommen.<br />
Für Spannung und ungewöhnliche Effekte hat<br />
<strong>Wolfgang</strong>, der ,,Köbes“, schon immer gesorgt.<br />
Zum Beispiel als Hockeyspieler. Sein Debut war<br />
Portraits<br />
eine echte ,,Köbeniade“.<br />
Statt zur Kirche zum Konfirmandenunterricht,<br />
wohin er sollte, ging er in den Club. Dort spielten<br />
seine Freunde A-Knaben-Hockey gegen ,,Rot-<br />
Weiß“ Köln. Der Linksaußen fehlte. Kurzentschlossen<br />
sprang <strong>Wolfgang</strong> ein. Weil er keine<br />
Sportklamotten hatte - es war ja sein erstes<br />
Hockeyspiel überhaupt - spielte er im<br />
Konfirmationsanzug.<br />
Mettmann gewann 5: 0. Der Konfirmand auf Linksaußen<br />
gab für zwei dieser fünf Tore die Vorlagen.<br />
Es blieben nicht die einzigen. <strong>Wolfgang</strong> hatte Blut<br />
geleckt. Hockey gefiel ihm immer besser. Bald<br />
war er Stammspieler in den jeweiligen Jugendmannschaften<br />
und später auch Stammspieler der<br />
ersten Herren und danach bei den<br />
Neanderthalern.<br />
Trotz aller guten Leistungen auf dem Hockeyplatz<br />
blieb Tennis natürlich sein sportliches Metier Nr.<br />
Eins. Schon früh reifte er zu einem Spieler heran,<br />
für den der THC keine entwicklungsfähige Basis<br />
mehr bot. Unangefochten stand er an der Spitze.<br />
Gegner, mit denen er sich hätte messen, von<br />
denen er hätte lernen können, hatte er nicht mehr.<br />
Deshalb ging er nach Hilden. Nicht für ganz, nicht<br />
wie die modernen Globetrotter. die alle Zelte hinter<br />
sich abbrechen. <strong>Wolfgang</strong> spielte in Hilden nur<br />
die Medenspiele und trainierte dafür. Alles andere<br />
blieb in Mettmann. Wie hätte es auch anders<br />
sein können.<br />
Mettmanner ist er mit Leib und Seele und THCer<br />
ebenfalls. Im THC wuchs er gewissermaßen auf.
Wie alle ,,großen“ Tennisspieler war er zunächst<br />
mal Balljunge. Mit zehn Jahren dann Vereinsmitglied;<br />
und das ist er ohne Unterbrechung auch<br />
heute noch. Dazwischen liegen nicht nur die vie-<br />
Es gab sogar mal kurzeitig ein THC-Skiffle-Band!<br />
Besetzung: Rainer Eckel Gitarre, <strong>Wolfgang</strong> Ehrenstein<br />
Gitarre, <strong>Wolfgang</strong> Bormann Banjo, <strong>Wolfgang</strong> Hardt Bass,<br />
Rolf Kämmerling Waschbrett<br />
Portraits<br />
len Club-Titel sondern auch der eines Kreismeisters.<br />
Das Kunststück, der beste Tennisspieler<br />
des Kreises zu sein, gelang ihm 1966.<br />
Er war maßgeblich als 41-jähriger! 1979 am Aufstieg<br />
der ersten Tennismannschaft in die<br />
Verbandsliga beteiligt. 1983 holte er sich als 45jähriger<br />
mit Partner Dirk Reuscher seinen letzten<br />
A-Titel im Doppel gegen Dirk und Ulrich Schäfer<br />
und wurde im selben Jahr Jungsenioren- und<br />
Seniorenmeister. Danach trat er als aktiver Spieler<br />
zurück.<br />
Insgesamt gewann er 13x den A-Einzeltitel, 16x<br />
A-Doppel und 12x hintereinander den A-Mixed-<br />
Titel.<br />
69
70<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />
Der hundertfache<br />
Nationalspieler und<br />
Goldmedaillengewinner<br />
Am 26.7.1966, war in der ,,Rheinischen Post“ in<br />
einem langen Artikel über <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> unter<br />
anderem folgendes zu lesen: „Der junge Mettmanner<br />
Hockeyspieler steht damit am Beginn einer<br />
sportlichen Laufbahn, die ihn zu vielen Höhepunkten<br />
führen dürfte, vermutlich auch zur<br />
Olympia-Teilnahme 1968 in Mexico City.“<br />
Das war damals eine kühne Prognose. Heute<br />
wissen wir, dass der prophetische Satz eher untertrieben<br />
war.<br />
Wolla als 16-jähriger<br />
Portraits<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hatte gerade erfahren, dass er den<br />
Auslese-Kursus in Köln bestanden und sich die<br />
Fahrkarte für eine große Hockeyreise nach Pakistan<br />
verdient hatte. Er war National-spieler. Und<br />
diese Chance wusste er zu nutzen. Schon sein<br />
Debut war beeindruckend.<br />
Im deutschen Hockeytor, das war Fachleuten und<br />
Laien gleichermaßen klar, stand ein Weltklasse-
himmelt und die besten von ihnen noch leidenschaftlicher<br />
verehrt werden als hierzu-lande die<br />
großen Fußballstars. Auf den Titelseiten der Zeitungen<br />
haben sie ihn gefeiert; sie machten ihn<br />
zum Heros des deutschen Teams.<br />
In Pakistan begann für den damals l9jährigen<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> eine Hockeytkarriere ohne Beispiel.<br />
Wolla kam mit zwölf Jahren zum Hockey. Es war<br />
der reinste Zufall. Freunde hatten ihn überredet,<br />
doch mal ein bisschen mitzu-machen. Er trat dem<br />
THC bei, spielte zunächst im Feld, was er<br />
übrigens hervorragend kann, und ging dann ins<br />
Tor.<br />
Bereits mit fünfzehn Jahren machte er das erste<br />
Portraits<br />
Spiel in der ersten Mannschaft. Es war ein<br />
,,Nationalspiel“. Mettmann trat gegen eine starke<br />
Vereinsmannschaft aus Südafrika an.<br />
Wie gut er hielt, beweist eine ungewöhnliche<br />
Geste des gegnerischen Kapitäns: Er besuchte<br />
den Mettmanner Jungtorwart zu Hause und<br />
beglück-wünschte mit einem Blumenstrauß ihn<br />
und seine Eltern.<br />
Jetzt ging es steil bergauf. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hatte<br />
schon bald einen Stammplatz in der ersten Mannschaft;<br />
Fachleute wurden aufmerksam auf ihn.<br />
Es kam der denkwürdige Auslese-Kursus in Köln<br />
und die Reise nach Pakistan.<br />
71
Jetzt ging es Schlag auf Schlag.<br />
Es folgten die Vorbereitungsspiele für Mexiko und<br />
die Olympischen Spiele selbst. Deutschland wurde<br />
Vierter und <strong>Rott</strong> zum besten Torwart des Turniers<br />
gewählt.<br />
1970 Europameisterschaften in Brüssel. Deutschland<br />
Erster, <strong>Rott</strong> wiederum bester Torwart.<br />
Dann Weltmeisterschaften 1971 in Barcelona und<br />
schließlich zum zweiten Mal Olympia. Man weiß<br />
es noch gut, Deutschland gewann in München<br />
das Olympische Turnier und damit die Goldmedaille.<br />
Die deutschen Hockeyspieler erlebten ihren größten<br />
sportlichen Triumph. Als erster Goldmedaillengewinner<br />
des Kreises und der Stadt Mettmann<br />
wurde <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> gefeiert, gelobt und hochgeehrt.<br />
Ein altes Foto Wollas mit Medaille war nicht aufzutreiben. Aber auch<br />
heute noch gibt er im Olympia-Outfit mit seiner Goldmedaille eine<br />
gute Figur ab.<br />
72<br />
Portraits<br />
,,<strong>Rott</strong> - Mettmann“ - das war plötzlich ein Begriff,<br />
den man auch in Nicht-Hockey-Kreisen richtig<br />
einzuordnen wusste.<br />
Eine Berufung in die Nationalmannschaft folgte<br />
der anderen, bis schließlich zum dritten Mal<br />
Olympia vor der Türe stand. Als wiederum einziger<br />
Spieler des Kreises fuhr er mit nach Kanada.<br />
Seine beispiellose internationale Karriere neigte<br />
Konzentrationsphase vor dem Sieben-Meter-Schiessen<br />
sich aber jetzt dem Ende zu. Er hatte fast alles<br />
erreicht, was ein Amateur-Sportler reinsten Wassers<br />
erreichen kann. Sogar den einhundertsten<br />
Einsatz in einem Länderspiel. Welch ein Rekord!<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hat durch sein überragendes Können<br />
nicht nur die erste Mannschaft gestützt, er<br />
hat den THC zum meistzitierten Mettmanner Club<br />
gemacht.
Portraits<br />
Mehr noch, seinem Vorbild, seiner Persön-lichkeit<br />
und seinen Erfolgen ist es entscheidend zu verdanken,<br />
dass die ,,Grün-Weißen“ im Stadtwald<br />
keine Nachwuchssorgen im Jugendhockey haben.<br />
73
Die ganze Welt beneidet uns um unsere<br />
Vereine! Ohne das dichte Netz der Vereine<br />
hätte der Sport in unserem Land nur für<br />
einen Bruchteil der Menschen Bestandteil<br />
des täglichen Lebens werden können. Der<br />
Öffentlichkeit ist viel zu wenig bewusst,<br />
welche Werte die über 20.000 Vereine mit<br />
ihrem fast 600.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für 5 Millionen Menschen unseres<br />
Landes erarbeiten.<br />
Dazu liefert auch der Tennis- und Hockey-<br />
Club Grün-Weiß Mettmann seinen<br />
unverzichtbaren Beitrag. Und dieses jetzt<br />
schon 100 Jahre lang!<br />
Sportvereine sind eine ganz wesentliche<br />
Klammer im Gemeinwesen, die in erheblichem<br />
Maße für die Identifizierung der Bürger<br />
mit ihrer Gemeinde sorgen. In den<br />
Sportvereinen können junge Menschen in<br />
idealtypischer Art und Weise Leistungsfähigkeit<br />
und Durchsetzungskraft erlernen<br />
und darüber hinaus die für unsere Gesellschaft<br />
so wichtigen Tugenden wie Fairness<br />
und Teamfähigkeit erfahren. Der Tennisund<br />
Hockey-Club Grün-Weiß Mettmann<br />
gibt mit seiner Arbeit jungen Menschen<br />
Orientierung und Erfolgs-erlebnisse! Nicht<br />
umsonst hat der Club -im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Vereinen- keine Nachwuchssorgen.<br />
Als Präsident des LandesSportBundes<br />
freue ich mich sehr darüber, da mir die Kinder-<br />
und Jugendförderung in den Sportvereinen<br />
besonders am Herzen liegt. Wir dürfen<br />
nicht vergessen: Die Kinder- und Jugendarbeit<br />
in Sportvereinen ist die beste<br />
Vorbeugung gegen die auftretenden gesellschaftlichen<br />
Probleme in diesen Bereichen!<br />
So gratuliere ich dem Tennis- und Hockey-<br />
74<br />
100 Jahre THCM<br />
Grußwort zum 100-jährigen Vereinsjubiläum<br />
des Tennis- und Hockey-Clubs Grün-Weiß 1903 e.V.<br />
Mettmann<br />
Club Grün-Weiß e.V. Mettmann zum 100-jährigen<br />
Vereinsjubiläum und wünsche ihm für die weitere<br />
Zukunft alles Gute!<br />
Ich freue mich, wenn der Verein auch weiterhin<br />
den regen Zuspruch erfährt, den er aufgrund seines<br />
beispielhaften Engagements in der Vergangenheit<br />
und der Gegenwart verdient und wünsche<br />
ihnen weiterhin idealistisch gesinnte und einsatzbereite<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine<br />
gute Vereins-Zukunft erst möglich machen. Sie<br />
sind letztendlich die Garanten für ein Stück<br />
Lebensqualität, das es in schlechter werdenden<br />
Zeiten mit Überzeugung und persönlichem Engagement<br />
zu vermitteln gilt.<br />
Richard Winkels<br />
Präsident des LandesSportBundes<br />
Nordrhein- Westfalen
100 Jahre THC<br />
50 Jahre seine<br />
Wirte<br />
Es begann in den 50er Jahren mit Paule<br />
Vogel, der mit Frau, Tochter und Sohn in<br />
den ersten Neubau nach der Holzhütte einzog.<br />
(Vorher waren die Herren<br />
Schwalfenberg und Rainer Haus- und<br />
Platzwarte.) Paule war damals noch amtierender<br />
Weltmeister – und zwar in der<br />
Disziplin „mit dem Fahrrad um die Welt“.<br />
Sein Spezialgetränk war u.a. „kurmärkischer<br />
Scheißdreck“, ein Likör mit<br />
irgendeiner harten Mischung. Mit diesem<br />
Getränk wurde auch die Fußballweltmeisterschaft<br />
1954 in Bern in seiner<br />
kleinen Wohnung am Radio gefeiert. Radio<br />
bzw. Fernseher gab es damals im THC<br />
nicht.<br />
Es folgte von 1957- 1959 Frau Czarnotta<br />
mit Ehemann Peter. Er war Tennislehrer,<br />
organisierte damals die beliebten „Deutschen<br />
Meisterschaften“ der Balljungen (u.a.<br />
J. Faßbender), kam von Hamborn 07 und<br />
war später noch jahrelang Trainer auf Gut<br />
Höhne. Viele jetzige THCer hatten die<br />
Tenniskunst bei ihm auf Höhne erlernt.<br />
Bemerkenswert war, dass seine Schwiegermutter<br />
– von uns liebevoll „Oma Schalke“<br />
genannt – einige Jahre jünger war als<br />
Schwiegersohn Peter.<br />
Bei Clubfesten erlitt unser Tennisbaron seine<br />
schlimmsten Erniedrigungen. Er musste,<br />
von seiner jungen Frau gescheucht,<br />
versehen mit weißen Handschuhen und<br />
einem verächtlichen Gesichtsausdruck, leere<br />
Biergläser und gefüllte Aschenbecher<br />
entsorgen.<br />
Außerdem absolvierte der damals 18jährige<br />
Detlef Irmler – heutiger Chef des ISI<br />
(Irmler Sport Inn) auf der Bollenhöhe, ehemaliger<br />
Daviscup-Trainer, heutiger Chef der<br />
Bundesligamannschaft vom Rochus-Club<br />
– sein Tennis-Praktikum bei Peter.<br />
Hubert Steffen mit Frau Maria und Sohn Hubert<br />
beehrten den THC von 1959-1969. Klein Hubert<br />
– genannt Hubsi, damals 9 Jahre alt, seit 1978 in<br />
München lebend, gehört immer noch zu den<br />
treuesten THCern.<br />
Von 1969-1976 (mit kurzer Unterbrechung)<br />
regierte der Mettmanner Franz Kaffsack mit<br />
seiner Frau Hanni und den Söhnen Kalle und<br />
Thomas hinter der THC-Theke. „Weltruhm“<br />
erlangte er mit seiner Kaffsack-Schnitte und<br />
Hannis-Superkuchen. Zu vermerken sei noch,<br />
dass bis zu dieser Zeit alle damaligen<br />
Tennisplätze von den THC-Wirten gepflegt und<br />
in Ordnung gehalten wurden.<br />
In ein tiefes Loch fiel der THC mit seinen Wirten<br />
von 1976- April 1979. Die genaue Reihenfolge<br />
der Wirte bekomme ich aus dem Gedächtnis gar<br />
nicht mehr hin. Da waren Namen wie Horn,<br />
Gnielczyk, Lindner, Nieborak und Siebert<br />
(frisch verheiratetes Ehepaar aus dem Harz<br />
verbrachte im THC mehr Zeit mit Kinder machen<br />
als mit Bier zapfen. Der Spuk war denn auch nach<br />
1 Monat zu Ende.).<br />
Den negativen Höhepunkt setzte das Ehepaar<br />
Witziak. Angeblich verurteilter DDR-Flüchtling,<br />
angeblicher Bronzemedaillengewinner bei den<br />
olympischen Spielen 1960 in Rom (Radfahren).<br />
Ein hochgradiger Zockertyp. Bei<br />
Bundesligaradioübertragungen samstags<br />
nachmittags durfte sich kein THCer wagen, ein<br />
lautes Wort zu sagen. Sein größtes Talent aber<br />
bewies er in der Vermittlung von Yachtmotoren in<br />
Köln mit über zweistelligen Gewinnchancen.<br />
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Einige gestandene THCer konnten leider seinem<br />
„Charme“ hier nicht widerstehen.<br />
Ab April 1979 bis März 1982 residierte Familie<br />
Melka mit 4 durchaus netten Töchtern im THC.<br />
Ihnen folgte bis Oktober 1983 das Ehepaar Pfahl,<br />
das es schaffte, nach einer Samstagabendsause<br />
über Nacht mit Sack und Pack zu verschwinden,<br />
ohne dass irgend jemand was davon merkte.<br />
Zinsmeister hießen die nächsten Clubwirte bis<br />
März 1986. Bei ihnen war das Besondere, dass<br />
er nur für die Küche und sie nur für die Theke<br />
zuständig waren.<br />
Da die für sie engagierten Nachfolger einfach<br />
nicht erschienen waren, musste der Schreiberling<br />
dieser Zeilen pünktlich ab 18 Uhr die Ökonomie<br />
für 6 Wochen übernehmen.<br />
Im Mai 1986 bis September 1987 übernahm Ehepaar<br />
Dannenberg. Sie eine ehemalige<br />
Burgschauspielerin, er ein kräftiger, durchtrainierter<br />
Mann, dem beim Bierzapfen literweise der<br />
Schweiß aus dem etwas lichten Haar floss.<br />
In dieser Zeit erreichte die THC-Speisekarte einen<br />
Höhepunkt und Dannenburger (Frikadellen)<br />
gelangten zu Berühmtheit. Die Speisekarte bestand<br />
weitgehend aus Dannenburger-Varianten<br />
(Dannenburger natur, Dannenburger mit Senf und<br />
Dannenburger mit Ketchup).<br />
In diesen ca. 35 Jahren regierten also mindestens<br />
14 Gastwirte im THC, was eine durchschnittliche<br />
Verweildauer von 2,5 Jahren ergibt.<br />
76<br />
Und dann, im September 1987, kamen welche,<br />
die den ganzen Durchschnitt versauten. Vom<br />
Tennisclub „Blau-Schwarz“ Düsseldorf kommend<br />
übernahm Ehepaar Jevremovic Küche und Theke.<br />
Milomir alias Jemo, seine Ehefrau Vera und<br />
ihre drei Mädels Zorana, Nina und Tamara. Es ist<br />
kaum fassbar, sie sind bereits seit 16 Jahren im<br />
Club! Welch ein Glück für den THC.<br />
Das wars – ohne Gewähr.<br />
<strong>Wolfgang</strong> Hardt
Noch nie hatten die Menschen soviel Freizeit<br />
wie heute. In den vergangenen 40 Jahren<br />
hat sich die freie Zeit pro Tag verdoppelt,<br />
die Dauer des Urlaubs sogar verdreifacht.<br />
Es ist erfreulich, dass viele Menschen<br />
diesen Spielraum nutzen um Sport zu treiben.<br />
Alle Umfragen zeigen, dass Sport die beliebteste<br />
aktive Freizeitbeschäftigung ist.<br />
Die Arbeit der Sportvereine gewinnt damit<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Im Sportland Nordrhein-Westfalen greifen<br />
wir diese Entwicklung auf. Dafür haben wir<br />
ein umfassendes Paket von Aktivitäten und<br />
Maßnahmen auf den Weg gebracht.<br />
Mit dem ,,Pakt für den Sport“, den die Landesregierung<br />
und der Landessportbund<br />
geschlossen haben, wollen wir konkrete<br />
Verbesserungen für die Menschen im Lande<br />
erreichen.<br />
Seit seiner Gründung vermittelt der Tennisund<br />
Hockeyclub Mettmann nicht nur Spaß<br />
an Leistung und Wettbewerb, sondern auch<br />
Werte wie gegenseitige Hilfe, Rücksichtnahme<br />
und Verantwortlichkeit — vor allem<br />
an seine jugendlichen Mitglieder. Damit<br />
trägt er bei zu einer Gesellschaft, die sportlicher,<br />
gesünder, vielleicht auch sozialer und<br />
lebenswerter wird.<br />
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des<br />
Tennis- und Hockeyclubs Mettmann von<br />
allen Übungsleitern, Trainern und Betreuern<br />
bis hin zum Vorstand gilt deshalb mein<br />
Dank für ihr ausdauerndes Engagement.<br />
Ich wünsche dem Tennis- und Hockeyclub<br />
Mettmann, seinen Freunden und Partnern<br />
schöne Jubiläumsfeiern.<br />
100 Jahre THCM<br />
Grußwort<br />
von Dr. Michael Vesper<br />
anlässlich des<br />
100-jährigen Jubiläums des Tennis- und Hockeyclubs Mettmann<br />
Und ich bin mir sicher: Sie blicken heute nicht nur<br />
auf 100 Jahre Sportgeschichte zurück, sondern<br />
auch mit Zuversicht nach vorne!<br />
Dr. Michael Vesper<br />
Minister für Städtebau und Wohnen<br />
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
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Sensationsfund im<br />
Neandertal!<br />
Mettmann, den 23.3.2003<br />
Bei einem wissenschaftlichen Kongress im<br />
Neandertal-Museum besuchten die Teilnehmer<br />
den Fundort des Neandertalers.<br />
Dabei machte man eine sensationelle Entdeckung.<br />
Unter einer Steinplatte fand man prähistorische<br />
Malereien.<br />
Begeistert waren die Wissenschaftler über die<br />
damals angewandte Konservierungs-technik.<br />
Der Maler „neanderthaliensis“ hatte seine<br />
Zeichnungen in Bienenwachs gegossen und<br />
anschließend in Lehm gepackt. Nur so ist der<br />
gute Erhaltungs-zustand der Bilder zu erklären.<br />
Die Funde widerlegen zwei bisher als gesichert<br />
angesehene Theorien:<br />
1. Der Neandertaler war kein Nomade!<br />
Zumindest die im Neandertal ansässige Volksgruppe<br />
ist nicht weiter nach Westen gezogen,<br />
sondern blieb über Jahrtausende im Neandertal<br />
78<br />
100 Jahre THCM<br />
und hat sich dort später mit dem neuzeitlichen<br />
Menschen vermischt.<br />
Neandertaler in Siegerpose nach gewonnenem Match<br />
2. Bereits vor 30.000 Jahren spielte man Hockey -<br />
wenn auch nach etwas anderen Regeln.<br />
Unklar ist den Wissenschaftlern noch die nahezu<br />
fotorealistische Technik des prähistorischen Malers.<br />
Eine eilends gebildete Arbeitsgruppe internationaler<br />
Fachleute befasst sich derzeit mit diesem<br />
Phänomen. Auf dem obigen Bild sind klar die<br />
hockeytypischen Assessoirs - Keule und Sportkleidung<br />
- zu erkennen.<br />
Da starke Ähnlichkeiten mit heutigen Mettmannern<br />
unverkennnbar sind, kann es nur so sein, dass<br />
diese Volksgruppe im Homo Sapiens aufge-gangen<br />
ist.<br />
Mit Spannung erwarten wir in Kürze weitere Ergebnisse.<br />
Im Bild der damalige Mannschaftsführer.<br />
Man rief ihn übrigens „Haa-puuh“.
Chronik der A.T.A.<br />
Auch wir haben in diesem Jahr etwas zu<br />
feiern, denn unsere Hausfrauenmannschaft<br />
A.T.A. besteht im Mai 2003 zwanzig Jahre.<br />
Begonnen hat alles vor über 25 Jahren, als<br />
mir Peter Strasser versuchte, das Tennisspielen<br />
beizubringen. Dabei lernte ich Lydia<br />
Funk, Anne Stöcker und Sigrid Wiederhut<br />
kennen.<br />
Wir trafen uns jeden Donnerstag um 15 00<br />
Uhr im THC. In der Umkleidekabine und<br />
auch im Clubhaus hatten wir unseren<br />
Stammplatz.<br />
Als Anne diese Runde verließ, gesellte sich<br />
Bernadette Schirner zu uns. Von da an ging<br />
es oft sehr heiß her!<br />
Die schönsten Jahre verbrachten wir im<br />
Winter in der aufblasbaren Halle. Diese<br />
Halle war vor Hässlichkeit schön, aber wir<br />
vier gaben ihr durch unsere Anwesenheit<br />
das gewisse Etwas.<br />
Nie wurde Altweiberfastnacht im THC bes-<br />
Altweiberfastnacht 1979<br />
ser gefeiert!<br />
Nach ein paar Jahren wollten wir uns vermehren<br />
und eine Mannschaft gründen, die<br />
über die Dörfer fährt und mit anderen Hausfrauen<br />
Tennis spielt.<br />
Hierzu bereit mitzumachen erklärten sich<br />
Gisela auf dem Graben, Lilo Sattler, Inge<br />
Scholten und Inge Solitair. Die ATAs waren<br />
geboren!<br />
Die ATAs<br />
Wir wählten eine Spielführerin, eine<br />
Finanzverwalterin und eine Teamsprecherin. Es<br />
musste ja alles seine Ordnung haben. Das erste<br />
Spiel war auf unserer Anlage am 15. Juni 1983<br />
gegen Grün-Weiß Neuss, was wir erfolgreich hin-<br />
Das erste Hausfrauenturnier. 1983, Gegner : Grün-Weiß Neuss<br />
ter uns brachten.<br />
Es wurden Freundschaften geknüpft und bis in<br />
den Abend gefeiert, so dass unsere Männer<br />
manchmal dachten, wir wären auf der Strecke<br />
geblieben.<br />
Wir trafen uns zu Weihnachtsfeiern und machten<br />
Ausflüge, pflegten aber auch weiterhin die Kontakte<br />
zu anderen Tennisvereinen. Bei allen Unternehmungen<br />
kam das Tennisspiel nie zu kurz.<br />
Zwei aus unserer Truppe entwickelten sich zum<br />
starken Doppel und spielten jahrelang bei den 2.<br />
Seniorinnen erfolgreich mit.<br />
Auch bei den Clubmeisterschaften verbuchten sie<br />
Siege durch mehrmalige Gewinne im Doppel-B.<br />
So vergingen die Jahre und auch die Spielerinnen<br />
in unserer Runde wechselten – bis auf drei, die<br />
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80<br />
Die Viererbande vor der alten Belegungstafel<br />
heute noch aus der Gründerzeit dabei sind.<br />
Ich bin stolz, auf eine über 25-jährige Zusammengehörigkeit<br />
zurückblicken zu können.<br />
Hoffentlich geht es noch ein paar Jahre weiter,<br />
obwohl die Knie nicht immer wollen, der Rücken<br />
streikt und die Schultern und Arme schmerzen.<br />
Das Alter schreitet eben voran.<br />
Trotzdem sage ich mir, wer rastet, der rostet.<br />
Bewegung ist alles, Sport hält fit!<br />
In diesem Sinne trinke ich einen Kamillentee auf<br />
die vergangenen Zeiten.<br />
Herzlichst die Teamsprecherin der ATA<br />
Karin Wißerodt<br />
Die ATAs
Die ATAs<br />
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In eigener Sache<br />
Die Redaktion bedankt sich für die Unterstützung<br />
durch die Mitglieder mit Bildern und Beiträgen.<br />
Ein besonderer Dank geht an Heinz Wiederhut<br />
und „Koebes“ Hardt für ihre Artikel und<br />
Bilder und an Hans Vieten, der die Geschäftswelt<br />
in Mettmann und Umgebung bei seiner<br />
Anzeigenaquisition wochenlang „in Angst und<br />
Schrecken“ versetzt hat. Herzlichen Dank!<br />
Allen Inserenten dieses Heftes gilt mein besonderer<br />
Dank. Ohne ihre Unterstützung wäre<br />
ein solches Heft nicht möglich.<br />
Deshalb - Berücksichtigen Sie bei Ihren Einkaufsüberlegungen<br />
die Inserenten dieses<br />
Heftes! und lassen Sie sie ruhig wissen, dass<br />
Sie auf Grund der Anzeige in diesem Heft kommen.<br />
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100 Jahre THCM<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
THC - Tennis- und Hockey-Club<br />
Grün-Weiß 1903 e.V. Mettmann.<br />
Mitglied des Tennisverbandes Niederrhein und<br />
des Westdeutschen Hockeyverbandes<br />
Clubhaus und Platzanlage für Tennis und<br />
Hockey:<br />
40822 Mettmann, Böttinger Weg 15,<br />
Tel. 02104 - 983 676 (Büro)<br />
02104 - 983 677 (Gastronomie)<br />
Konto:<br />
Kreissparkasse Düsseldorf 170 6063<br />
Verantwortlich für Inhalt und Redaktion:<br />
Ulrich Küpper<br />
Anzeigen: der Vorstand<br />
Fotonachweis: Clubarchiv und Mitglieder<br />
Titelseite: Pro Print GmbH, Düsseldorf