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Wolfgang Rott

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Hallo, liebe Clubmitglieder,<br />

Hallo, liebe Freunde des THC!<br />

100 Jahre THCM<br />

100 Jahre THC<br />

die Zukunft hat begonnen. Dieses Motto zeigt<br />

uns auf, dass unser THC einen 100- jährigen<br />

Rückblick mit Freude genießen kann, die Gegenwart<br />

gestaltet und mit viel Engagement und<br />

sportlichem Ehrgeiz in die Zukunft schaut.<br />

100 Jahre THCM heißt zwei Weltkriege überstehen,<br />

heißt politische, gesellschaft-liche und sportliche<br />

Höhen und Tiefen zu meistern.<br />

100 Jahre THCM sind auch 100 Jahre ehrenamtliche<br />

Arbeit von vielen, vielen Helfern. Stunde<br />

für Stunde wird von diesen investiert, um ihren<br />

Sport anderen Mit-bürgern näher zubringen<br />

– um den Mitgliedern nicht nur ein sportliches<br />

Zuhause zu bieten.<br />

Die hervorragende Jugendarbeit des THC können<br />

wir immer wieder nachhalten, wenn es heißt<br />

: Wir feiern mal wieder.<br />

Dann kommen die „ehemaligen Jugendlichen<br />

aus allen Gegenden Deutschlands, Europas,<br />

und sogar aus Übersee erreichen uns die Grüße<br />

für ein „Gutes Gelingen“.<br />

Dennoch dürfen wir nicht nur in die Vergangenheit<br />

schauen – der guten alten Zeit nachtrauern.<br />

Die Bedürfnisse unserer sportlichen Mitmenschen<br />

haben sich in den letzten Jahren extrem<br />

verändert und es wird von Jahr zu Jahr schwieriger,<br />

Menschen jeden Alters in einem Verein zu<br />

binden. Sport treiben, Spaß haben, die Freizeit<br />

sportlich gestalten ist die Devise, jedoch<br />

möglichst ohne eine Bindung einzugehen.<br />

Wir werden uns auf diese Situation einstellen,<br />

müssen neue Wege suchen, finden und diese<br />

konsequent beschreiten.<br />

Nichts Tun heißt Stillstand -<br />

Stillstand heißt Rückschritt.<br />

Es ist mir nicht möglich die letzten 100 Jahre<br />

Revue passieren zu lassen, aber auch in den<br />

letzten 20 Jahren haben wir in unserem THC schon<br />

viele Veränderungen erlebt. Der Tennis-boom war<br />

auf seinem höchsten Niveau und der THC hatte einen<br />

enormen Mitgliederzuwachs. Leider wurde dieser<br />

Boom vom Golfsport abgelöst und unsere Mitglieder<br />

wurden immer weniger und weniger.<br />

Seit nunmehr zwei Jahren verspüren wir wieder einen<br />

kleinen Aufwind, nicht nur im Hockeybereich.<br />

Dennoch können und dürfen wir uns nicht ausruhen;<br />

Elan, viele Ideen und viel Engagement ist in<br />

den nächsten Jahren mehr denn je gefordert.<br />

Wir müssen uns den neuen Voraussetzungen im<br />

Sport stellen, uns immer wieder die Frage stellen:<br />

Was können wir tun, um unseren Verein noch attraktiver<br />

für unsere jetzigen Mitglieder und für evtl.<br />

neue Mitglieder zu gestalten.<br />

Hierbei ist es besonders wichtig, für alle Altersgruppen<br />

„Sportliches und Geselliges“ anzubieten.<br />

Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass der Sport<br />

„bezahlbar“ bleiben soll – wir müssen die Verhältnismäßigkeit<br />

zu anderen Clubs wieder herstellen.<br />

3


Lassen Sie mich jedoch nicht nur den ehrenamtlichen<br />

Helfern danken, sondern auch unserem<br />

Gastronomiefamilienfachbetrieb, der Familie<br />

Jevremovic. Der Familie Jevremovic herzlichen<br />

Dank für die gute Zusammenarbeit in den letzten<br />

Jahren, und wir hoffen auf weitere gute Jahre mit<br />

Ihnen.<br />

Ein Dank gilt auch allen Helfern dieses Heftes -<br />

den Artikelschreibern, Gestaltern und<br />

insbesondere dem „Anzeigenbeschaffer“, der<br />

wochenlang die Geschäftswelt in Mettmann und<br />

Umgebungbearbeitet hat.<br />

100 Jahre THCM - ein Jahr der Superlative,<br />

wie Sie aus dem beigefügten Terminkalender<br />

entnehmen können. Feiern Sie dieses 100- jährige<br />

mit uns, aber schauen Sie nicht nur zurück<br />

sondern mit uns in die Zukunft.<br />

Ich wünsche Ihnen schöne Tage auf unserer Clubanlage<br />

und besuchen Sie mit möglichst vielen<br />

Freunden und Verwandten unsere Veranstaltungen.<br />

4<br />

Ihr Joachim Bay<br />

100 Jahre THC


Grußwort des<br />

Ehrenvorsitzenden<br />

In diesem Jahr kann der THC sein 100 jähriges<br />

Jubiläum feiern. Ein wahrhaft denkwürdiges<br />

Datum, gehört der THC im Bergischen Raum<br />

und darüber hinaus in ganz Nordrhein Westfalen<br />

zu den wenigen Vereinen die 1903 mit dem<br />

Tennis Sport begann , die Sportart Hockey 1948<br />

aufnahm und kontinuierlich die beiden Sportarten<br />

Tennis und Hockey ausbauten mit einer<br />

Mitgliederzahl in der Spitze von über 800<br />

Mitgliedern.<br />

Dieser Verein ist auch weit über die Grenzen<br />

Deutschlands hinaus bekannt durch sportliche<br />

Aktivitäten (Hockey Oberliga und Tennis<br />

Regionalliga) insbesondere durch den<br />

Hockeysport mit einem Nationaltorwart <strong>Wolfgang</strong><br />

<strong>Rott</strong> - Goldmedaillengewinner und hundertfachen<br />

Nationalspieler.<br />

Beide Sportarten wurden auf sehr hohem<br />

Leistungstandard ausgeübt. Die Jugendarbeit<br />

hatte dabei immer eine sehr hohe Priorität durch<br />

Einsatz von Geldmitteln, enorm vielen<br />

ehrenamtlichen Helfern und qualifizierten Trainern<br />

wie zum Beispiel im Tennis Detlev Irmler, Betreuer<br />

und Trainer der Deutschen Daviscup-Mannschaft.<br />

Die Anstrengungen über viele Jahre in der<br />

Jugendarbeit ergab den großen Erfolg des THC.<br />

Ich selbst, der nunmehr dem Verein seit 1949<br />

angehört kann dies für beide Sportarten<br />

bestätigen. Die Gesamtleistung des Vereins kann<br />

trotz der beiden Weltkriege nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden.<br />

Alle Präsidenten haben bis zum heutigen Tage<br />

unterschiedliche Prioritäten zum Wohle und<br />

Entwicklung des Vereins gesetzt.<br />

Ein Verein in dieser Größenordnung benötigt<br />

Mitglieder, die bereit sind, ehrenamtlich Aufgaben<br />

zu übernehmen. Erfreulich kann man feststellen,<br />

dass in der langen Geschichte des THC dies<br />

immer gelungen ist. Leider muss man feststellen<br />

,dass es heute immer schwieriger wird, Mitglieder<br />

dafür zu begeistern.<br />

Meine Motivation, so viele Jahre in vielen<br />

Bereichen des Vereins ehrenamtlich tätig<br />

100 Jahre THC<br />

gewesen zu sein, ich konnte zurückgeben, was<br />

ich in vielen Jahren erhalten habe.<br />

Die Gesamtanlage des THC macht heute mit 8<br />

Tennis Freiplätzen, einer Tennishalle, einem<br />

Kunstrasen-Hockeyplatz, einer Kegelbahn und<br />

einem gemütlichen und gepflegten Clubhaus<br />

einen hervorragenden Eindruck.<br />

Die beiden Sportarten Tennis und Hockey<br />

harmonieren hervorragend zusammen und sind<br />

Garant für ein gutes Clubleben und bieten den<br />

Umsatz für ein qualifizierten Ökonom, den der<br />

THC auch über 15 Jahre in dem Ehepaar<br />

Jevremovic hat. Dem Ehepaar Jevremovic an<br />

dieser Stelle auch mein herzlichen Dank für die<br />

vielen schönen Jahre.<br />

Es gab immer wieder Bestrebungen, zwischen<br />

den Abteilungen Tennis und Hockey eine<br />

Trennung herbei zuführen, was erfreulicherweise<br />

von der Mehrheit der Mitglieder abgelehnt wurde.<br />

Große Tennis und Hockey Vereine in Deutschland<br />

haben sich gerade in diesen Sportarten in der<br />

gleichen Form, wie der THC entwickelt.<br />

Der Verein hat auch über viele Jahre große<br />

Unterstützung durch die Stadt erfahren beim Bau<br />

des Kunstrasenplatzes im Jahre 1981, der<br />

Errichtung der Tennishalle 1987 und dem Bau von<br />

4 Tennis Plätzen durch Anpachtung von Gelände.<br />

Der Stadt erneut ein Dankeschön.<br />

Der Verein hat leider an Mitgliedern verloren. Die<br />

Gründe sind vielschichtig:<br />

1. Der Zustrom zu Golf - obwohl sehr teuer,<br />

war groß. Leider hat man mit einer Passiven<br />

Mitgliedschaft dem Club nicht die Treue<br />

gehalten und damit das zurück gegeben,<br />

was man vorher in vielen Jahren erhalten<br />

hat.<br />

2. Viele ehemalige Mitglieder nehmen den<br />

Club mit seinen guten Einrichtungen wahr,<br />

ohne sich Gedanken zu machen, wie die<br />

Kosten zu erwirtschaften sind, schade!<br />

3. Der Mensch von heute möchte frei sein,<br />

Clubleben ist nicht mehr in der Form<br />

gefragt.<br />

4. Leider haben einige reine Tennis-Vereine<br />

schon aufgeben müssen, da sich die<br />

gleichen Probleme gezeigt haben.<br />

5


Ich bin zuversichtlich, dass sich das Blatt auch<br />

wieder wenden wird.<br />

Dem heutigen Präsidenten Herrn Joachim Bay<br />

und seinen Vorstandsmitgliedern spreche ich<br />

meinen herzlichen Dank aus für die schwierige<br />

Arbeit und die Bekämpfung der Probleme.<br />

Ich wünsche dem THC für die kommenden<br />

Aufgaben viel Erfolg und hoffe darauf, dass die<br />

ehemaligen Mitglieder in dem einen oder anderen<br />

Fall Hilfe leisten.<br />

Für das Jubiläumsjahr und den vielen Veranstaltungen<br />

wünsche ich viel Erfolg, damit sich<br />

auch die enorm viele Arbeit gelohnt hat.<br />

6<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Helmut Schultze<br />

Februar 2003<br />

100 Jahre THC


100 Jahre THCM<br />

Inhalt<br />

Grußwort des Vorsitzenden ..................................................................................... 1<br />

Grußwort des Ehrenvorsitzenden ............................................................................ 3<br />

Die Clubgeschichte ................................................................................................. 6<br />

Grusswort des Bürgermeisters ............................................................................... 13<br />

Die Lenker des THC ............................................................................................... 14<br />

Grusswort des Landrats ......................................................................................... 17<br />

Die Tennis – Hochzeit 1979 – 1996.................................................................. 18<br />

Grusswort des DTB ................................................................................................ 36<br />

Erinnerungen Siegfried Birkenkamp....................................................................... 37<br />

Grusswort der CDU Mettmann ............................................................................... 39<br />

Unsere Clubmeister ............................................................................................... 40<br />

Grusswort der SPD Mettmann ............................................................................... 41<br />

Es war einmal... die Geschichte einer Hockeymannschaft .................................. 44<br />

Wie der Cup der Meister entstand ......................................................................... 58<br />

Die Neandertaler .................................................................................................... 62<br />

Grusswort des WHV............................................................................................... 65<br />

<strong>Wolfgang</strong> Hardt der dreizehnmalige Clubmeister................................................... 66<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />

Der hundertfache Nationalspieler und Goldmedaillengewinner ............................. 68<br />

Grusswort des LSB ................................................................................................ 72<br />

100 Jahre THC - 50 Jahre seine Wirte ................................................................... 73<br />

Grusswort des Ministers für Städtebau und Wohnen,<br />

Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen ................................................ 75<br />

Sensationsfund im Neandertal ............................................................................... 76<br />

Die Chronik der ATAs ............................................................................................. 77<br />

Impressum ............................................................................................................. 80<br />

7


8<br />

Die Clubgeschichte<br />

Geschichte des Tennissports<br />

Wie aus einem Rasenspiel für höhere Töchter<br />

ein richtiger Sport entstand.<br />

Der pensionierte englische Major Walter Wingfield<br />

ließ sich im Jahre 1874 ein Rasenspiel<br />

patentieren, das er nach griechischen Vorbildern<br />

„Sapharistike“ nannte. Später taufte er es in<br />

„Lawn-Tennis“ (Rasen-Tennis) um. Es bestand<br />

aus zwei Rackets, zwei Pfosten und einem Netz.<br />

Für die Spielfläche empfahl er die Form eines<br />

Stundenglases. Seiten- und Grundlinien sollen<br />

sich ellipsenförmig zu einem Oval<br />

zusammenbiegen. Drei Jahre späte, bei einem<br />

offiziellen Wimbledon-Turnier, waren die<br />

Spielfelder schon rechteckig. Allerdings stimmten<br />

die Abmessungen noch nicht mit den heutigen<br />

überein.<br />

Major Wingfield verkaufte seine Tennisartikel<br />

hauptsächlich an höhere Töchter und Söhne.<br />

Auch über die Insel hinaus. In einem der<br />

Wingfield’schen Notizbücher ist beispielsweise<br />

unter dem 1. September 1874 zu lesen: „Zwei<br />

Rackets, Pfosten, Netz und Bälle an Ihre<br />

Kaiserliche Hoheit, die Kronprinzessin in Potsdam<br />

verkauft.“ Damit war Tennis, noch bevor es<br />

eintraf, in Deutschland bereits „hoffähig“. Es<br />

wurde gewissermaßen auf den Thron gehoben.<br />

Sport im heutigen Sinne war es natürlich noch<br />

nicht. Eher ein Gesellschaftsspiel, eine Erfindung<br />

für die Langeweile. Nach und nach drang es auch<br />

in andere Schichten vor und allmählich wandelte<br />

sich das kleine Rasenvergnügen in eine richtige<br />

Sportart.<br />

Als das Spiel – neunundzwanzig Jahre später in<br />

Mettmann eintraf, war Tennis bereits Sport, aber<br />

immer noch exklusiv und immer noch ein<br />

Vergnügen für die Bessergestellten. Aber es war<br />

auf dem Weg, den Sportler zu erreichen.<br />

Das in etwa war der Stand der tennisgeschichtlichen<br />

Entwicklung, als in Mettmann der<br />

THC entstand (damals hieß er noch nicht so). Man<br />

schrieb das Jahr 1903. In Detroit gründete Henry<br />

Ford seine Motor Company, Max Reinhardt<br />

Club-Historie<br />

inszenierte in Berlin Maxim Gorkis „Nachtasyl“ und<br />

die Brüder Wright hielten sich mit ihrem<br />

Doppeldecker über eine Minute lang in der Luft.<br />

Mettmann hatte 8.665 Einwohner. Der<br />

organisierte Sport war noch unterentwickelt. Es<br />

gab nur den MTV, also den Mettmanner<br />

Turnverein von 1882 und eine Sportabteilung im<br />

CVJM.<br />

Gut Groß-Goldberg 1903 in der Bildmitte die Goldberger<br />

Mühle<br />

Kaiserstraße 1918 (jetzt Goethestraße)


Wie im Goldberger-Wald eine<br />

Tennisgemeinschaft entstand<br />

Die Gründerjahre 1903 – 1919 des THC<br />

Das war keine Vereinsgründung im heutigen<br />

Sinne, eher eine Improvisation. Niemand kam auf<br />

die Idee, irgend etwas eintragen zu lassen. Man<br />

gründete im „amtlichen“ Sinne überhaupt nichts,<br />

sondern tat sich zu einer Gemeinschaft<br />

zusammen; zu einer Gemeinschaft von Leuten,<br />

die das Tennisspielen erlernen und ausüben<br />

wollten. Mehr was das nicht. Aber<br />

zusammenschließen musste man sich schon,<br />

sonst hätte das Unternehmen nicht begonnen, die<br />

Idee sicher nicht durchgesetzt werden können.<br />

Vom Start weg waren nämlich Geld und Arbeit<br />

nötig, denn zuallererst brauchte man ja einen<br />

Platz. Es musste also eine gute Portion Idealismus<br />

und Begeisterungsfähigkeit vorhanden gewesen<br />

sein, zumal von den Gründern noch keiner Tennis<br />

spielen konnte. Mit Ausnahme von vielleicht Frau<br />

Koch und Frau Hüttenheim. Diese Damen kamen<br />

aus Düsseldorf bzw. Köln und kannten Tennis.<br />

Ob sie’s auch konnten, ist nicht überliefert.<br />

Jedenfalls soll von ihnen die eigentliche Initiative<br />

ausgegangen sein.<br />

Wie man weiß, war Tennis zu jener Zeit ein Sport<br />

für Bessergestellte. Tennis spielten ausschließlich<br />

die „feinen Leute“. In Mettmann war das nicht<br />

anders. Aus der Gründerzeit sind folgende Namen<br />

bekannt: Ehepaar Hüttenheim, Eigentümer der<br />

Besteckfabrik Hüttenheim (1916 aus Mettmann<br />

verzogen); Ehepaar Fritz Koch, Mitinhaber der<br />

Nudelfabrik Koch (später Otto Fritsch); Ehepaar<br />

Willi Eigen, Inhaber der Brennerei Eigen,<br />

Kaldenberg; Anna und Karl Staudacher; Ehepaar<br />

Alfred Niederhagen, Prokurist bei Wolters (später<br />

Erster Vorsitzender des Clubs). Sicher gehörten<br />

noch andere Ehepaare und Einzelpersonen zur<br />

Gemeinschaft der „Ersten“. Genau ist das nicht<br />

mehr zu ermitteln. Fest steht aber, dass es nicht<br />

sehr viele waren und dass sie alle aus den<br />

besseren Kreisen kamen.<br />

Das also war die kleine Gruppe von Leuten, die<br />

damals im Goldberger Wald einen Tennisplatz<br />

baute. Es war ein so vielschichtiges und<br />

schwieriges Unterfangen, dass es festgehalten<br />

Club-Historie<br />

zu werden verdient.<br />

Der Goldberger-Wald, damals noch in dem Besitz<br />

des Reichsgrafen von Schaesberg, war kein<br />

Hochwald wie heute. Er war fast undurchdringlich<br />

und größer als wir ihn heute kennen. Erschlossen<br />

war er durch zwei schmale Gehpfade. Der<br />

anerkannte Mett-manner Heimatforscher, Dr. Karl<br />

Klockenhoff, erinnerte sich, dass damals niemand<br />

1906 Geschwister Staudacher mit Gast aus Frankreich<br />

den Wald ohne ausdrückliche Genehmigung des<br />

Pächters W. Pöll betreten durfte. Hauptsächlich<br />

um das Wild zu schonen (Füchse, Rehwild,<br />

Hasen, Wildtauben u.v.a.). In diesem Wald,<br />

unterhalb der Stadtwaldschänke (die es natürlich<br />

damals noch nicht gab), ging man zu Werke. Da<br />

musste man zunächst abholzen, die Wurzeln<br />

roden und das abschüssige Gelände einebnen.<br />

Mit Muskelkraft, versteht sich, denn Motorsägen,<br />

Bagger, Planierraupen etc. – das alles sind ja<br />

Errungenschaften der modernen, also unserer<br />

Zeit.<br />

Ob die Gründerherren die harte Arbeit selbst<br />

besorgten, ist fraglich. Alle waren ja gut gestellt,<br />

und die meisten von ihnen beschäftigten<br />

Angestellte und Arbeiter. Unklar ist auch, warum<br />

man für diesen ersten Platz ausgerechnet eine<br />

Stelle im Graf von Schaesbergschen „Urwald“<br />

aussuchte. Grundstücksmangel gab es ja nicht.<br />

Vor allem nicht bei diesen betuchten Herren. Es<br />

gab zwei Erklärungen.<br />

Die eine: Das Ehepaar Hüttenheim wohnte ganz<br />

in der Nähe (heute Daniel Kircher Straße). Die<br />

andere: Man wählte den Wald, um Schatten zu<br />

haben. Bei den Damen war es nämlich verpönt,<br />

sonnengebräunt zu sein.<br />

9


Zwischen den Kriegen 1919 – 1939<br />

Der lange 1. Weltkrieg schien das zarte<br />

Tennispflänzchen im Mettmanner Stadtwald zu<br />

zerstören. Aber es schien nur so. Es blühte<br />

schneller und strahlender aus, als man zu hoffen<br />

wagte. Zunächst als Abteilung des SSV, bald<br />

wieder als selbstständiger Club. Der alte Platz war<br />

natürlich „hin“. Völlig verrottet und überwuchert.<br />

Unter Alfred Niedernhagen (1. Vorsitzender von<br />

1919 bis 1931), wurde er praktisch ein zweites<br />

Mal gebaut. Der Tennissport entwickelte sich. Er<br />

wurde immer populärer und die Mitgliederzahlen<br />

stiegen. Ein zweiter Platz musste her. Das war<br />

jedenfalls die Meinung des kommunalpolitischen<br />

erfahrenen Ersten Vorsitzenden. Er setzte durch,<br />

dass die Stadt dem Club ein Gelände zuwies; und<br />

zwar genau dort, wo wir heute noch Tennis und<br />

Hockey spielen.<br />

Der Bau der Plätze wurde vergeben. Deshalb war<br />

eine Baubeschreibung nötig. Hier ein kleiner<br />

Auszug: „Die z.Z. zunehmende Verbreitung des<br />

Tennisspiels hat es mit sich gebracht, dass der<br />

Wettbewerb der die Plätze herstellenden Firmen<br />

bezüglich der Herstellung der Deckschicht in Form<br />

einer gewissen Geheimniskrämerei vor sich geht,<br />

indem jede Firma ihr Rezept für die Deckschicht<br />

besonders wichtig zu machen sucht.“ (Zu<br />

Deutsch: die Bau-Firmen wollen ihre Mixturen für<br />

die Deckschicht nicht verraten. Deshalb können<br />

Preisangebote nicht überprüft werden). Was die<br />

Plätze gekostet haben, ist nicht bekannt. Aber sie<br />

wurden gebaut, und zwar im Rahmen der<br />

„positiven Erwerbslosenfürsorge“, wie es offiziell<br />

hieß. Es waren Notstandsarbeiten in einer bitteren<br />

Zeit. Auftraggeber war die Stadt.<br />

Der Club trat dem Deutschen Tennisbund bei und<br />

bestritt von nun an Wettkämpfe mit anderen<br />

Clubs. Erster Gegner: der Netzballverein Velbert.<br />

Auch Clubmeisterschaften wurden seit 1925<br />

regelmäßig ausgespielt. Meister im „Single“ wurde<br />

Ludwig Rasche. Mit seinem Partner Werner<br />

Friebertshäuser schaffte er auch das Doppel und<br />

mit Schwester Lilli die „Mixted“-Meisterschaft.<br />

25 Jahre und das 1. Clubhaus<br />

Zum 25-jährigen Vereins-Jubiläum im Jahre 1928<br />

schließlich ein besonderer Höhepunkt: Das erste<br />

Clubhaus. Der Verein gab sich ein Zuhause. Er<br />

schuf, indem er ein Haus baute, die<br />

Voraussetzung, sich heimisch zu fühlen. Ein fast<br />

10<br />

Club-Historie<br />

schon historisches Ereignis.<br />

Die Baukosten in Höhe von 5.000 RM konnte der<br />

immer noch kleine Verein nicht aufbringen.<br />

Deshalb sprang Gustav Bovensiepen ein. Er gab<br />

ein langfristiges Darlehen über den vollen Betrag.<br />

Mit dem Bau des ersten Clubhauses änderte sich<br />

Ludwig Rasche mit seiner Schwester und<br />

Doppelpartnerin Lilli<br />

das Leben im Tennisclub erheblich. Vorher gab<br />

es ja weit und breit kein schützendes Dach. Wenn<br />

es mal regnete, musste man weglaufen. Es war<br />

auch nicht möglich, verschwitzte Trikots zu<br />

wechseln oder sich frisch zu machen. Lauter<br />

lästige Nachteile also. Doch damit war es nun<br />

endgültig vorbei.


Aber es passierte noch etwas anderes. Etwas,<br />

was nicht einkalkuliert und auch vorauszusehen<br />

war. Es entstand ein völlig neues Gefühl der<br />

Zusammengehörigkeit. Abends hatte es plötzlich<br />

niemand mehr eilig, nach Hause zu kommen. Man<br />

saß auch „apres“-Tennis zusammen. Oft sogar<br />

sehr lange. Manche kamen manchmal gar nicht<br />

Unser erstes Clubhaus 1930<br />

zum Tennisspielen in den Stadtwald, sondern nur<br />

um da zu sein. Es ist klar, dass sich dadurch alle<br />

viel besser kennen lernten. Eigentlich fing jetzt<br />

der Club an, Club zu werden.<br />

Es blieb natürlich nicht aus, dass die sportliche<br />

Entwicklung starken Auftrieb auslöste. Sogar eine<br />

Trainerin – man denke – wurde aus Düsseldorf<br />

geholt. Ihren Namen kennt keiner mehr.<br />

Bezeichnenderweise ist aber noch gut in<br />

Erinnerung, welches Salär sie verlangte.<br />

Immerhin drei Mark pro Stunde. Das war für<br />

damalige Verhältnisse nicht wenig. Nach ihr kam<br />

Fritz Kaldenbach. An ihn erinnern sich noch viele<br />

Ältere. Er war während der ganzen hier<br />

beschriebenen Periode, also in den dreißiger<br />

Jahren, Tennis-Trainer und -Lehrer.<br />

Der sportliche Aufwärtstrend machte es schon<br />

sehr früh nötig, die Anlage zu erweitern. Das ging<br />

aber nicht mehr so reibungslos vonstatten, wie<br />

kurz nach dem Kriege. Zusätzliches Gelände gab<br />

es nämlich nicht. Deshalb musste versucht<br />

werden, das vorhandene besser zu nutzen. Das<br />

tat man, indem man die beiden in Ost-West-<br />

Richtung angelegten Plätze einfach umdrehte. Sie<br />

wurden nunmehr in Südwest-Nordost-Richtung<br />

verlegt und so angeordnet, dass Raum für ein<br />

drittes Spielfeld entstand. Das Ergebnis dieser im<br />

Jahre 1930 durchgeführten Operation ist heute<br />

Club-Historie<br />

noch sichtbar, es sind unsere Plätze eins bis zwei<br />

und während in den zwanziger Jahren Ludwig<br />

Rasche Spitzenspieler des Clubs war, (er hat<br />

beispielsweise in den Anfangs-Turnieren oft<br />

gegen den Velberter Tennisförderer Robert<br />

Berninghaus gespielt), kamen jetzt jüngere Kräfte<br />

an die Spitze. Leider gibt es keine Aufzeichnungen<br />

mehr darüber. Sie sind dem Krieg zum Opfer<br />

gefallen. Aber es ist zuverlässig überliefert, dass<br />

Berni Schlieper (Rittergut Laubach) der<br />

Spitzenmann war. Er soll der damalige<br />

Abonnements-Clubmeister gewesen sein, ähnlich<br />

wie <strong>Wolfgang</strong> Hardt dreißig Jahre später. Sein<br />

härtester Widerpart war Dr. Kurt Klapperbein, der<br />

als U-Boot-Fahrer leider im Krieg blieb.<br />

Die Mitgliederliste der dreißiger Jahre enthält viele<br />

bekannte Mettmanner Namen. Hier eine Auswahl:<br />

Bovensiepen (7), Dr. Lindig, Dr. Höninger,<br />

Rasche, Pattberg, Arndt, Bergfeld, Kaldenbach,<br />

Niederhagen, Dr. Becker, Hardt, Vogel, Hütz. Zu<br />

den Jugendlichen zählten: K.W. Valentin (auch<br />

heute noch Clubmitglied!), Hans Schmidt, Hilde<br />

Wüsthoff (Frau Schmidt).<br />

Der plötzliche Tod Alfred Niederhagens im Jahre<br />

1931 hat eine empfindliche Lücke entstehen<br />

lassen. Sie war nur schwer zu schließen. Denn<br />

dieser Mann war ja nicht nur ein dynamischer<br />

Vorsitzender, er war ein beliebter Mensch.<br />

11


Die Nachfolge trat Walter Hütz an. Schon bald<br />

stellte sich heraus, dass der richtige Mann zur<br />

richtigen Zeit zur Stelle war. Er spielte auch nach<br />

dem Krieg eine wichtige Rolle.<br />

Er steuerte den Club, der damals über drei Plätze<br />

und ca. 90 Mitglieder verfügte, ruhig und<br />

erfolgreich durch die politischen Wirren der 30er<br />

Jahre. Als 1939 der Krieg begann, war das Ende<br />

abzusehen. Die Anlage gammelte vor sich hin,<br />

wurde unansehnlich und die Plätze unbespielbar.<br />

In das leerstehende Clubhaus zog eine Familie<br />

aus Wuppertal. Sie war ausgebombt.<br />

Phönix Tennis steigt aus schwarzer Asche –<br />

und Hockey kommt hinzu<br />

Die ausgebombte Familie aus Wuppertal wohnte<br />

nach dem 2. Weltkrieg immer noch im Clubhaus.<br />

Sie blieb ungestört wohnen, weil zunächst<br />

niemand an’s Tennisspielen dachte. Zu total war<br />

nach dem totalen Krieg das Chaos, zu tief die<br />

Depression. Wer heil aus dem Schlamassel<br />

herausgekommen war und das Glück hatte, früh<br />

zu Hause zu sein, der hatte andere Sorgen;<br />

Sorgen um die nackte Existenz. Es vergingen<br />

zwei Jahre, bis Walter Hütz schließlich doch zum<br />

Sammeln blies. Er stöberte viele Getreue aus der<br />

Vorkriegszeit auf und fand unter den Neu-<br />

Mettmannern ebenfalls Interessenten. Bald war<br />

eine statt-liche Zahl von Gleichgesinnten<br />

beieinander, die alle zur Arbeit bereitstanden.<br />

Jawohl, zur Arbeit, denn es gab zunächst nichts<br />

als Arbeit. Und es gab eine Besatzungsmacht,<br />

wie damals in den zwanziger Jahren. Ohne deren<br />

Einwilli-gung lief gar nichts. Irgendwie erwirkte<br />

Walter Hütz die Genehmigung zum<br />

Wiederbeginn.<br />

Nun ging es los. Die Gruppe von Tennisfreunden,<br />

die sich in ihrer Mehrheit nicht unbedingt aus<br />

Männern der Faust (der körperlichen Arbeit)<br />

zusammensetzte, machte Unmögliches möglich.<br />

Sie stand vor einer Wüste und verwandelte sie in<br />

Tennisplätze. Aus einem verkommenen,<br />

schwarzgefärbten Sturzacker machte sie die<br />

schönste Sportanlage. Geld war durchaus<br />

vorhanden, denn zur Wiederbegründung kamen<br />

24.000 Reichsmark in die Kasse, aber für Geld<br />

gab es ja nichts. Netze, Geräte, Zäune, alle diese<br />

notwendigen Dinge, die man gegen Bares einfach<br />

nicht bekommen konnte, mussten auf die damals<br />

einzig gängige Weise beschafft werden: mit<br />

12<br />

Club-Historie<br />

Tauschgeschäften über viele Stationen. Aber das<br />

Wunder geschah. Noch im gleichen Jahr konnte<br />

Tennis gespielt werden.<br />

Ins Clubhaus kam aber keiner hinein. Die Familie<br />

blieb wohnen. Also mussten die lästigen<br />

Begleitumstände der Frühzeit wieder in Kauf<br />

genommen werden. Das hieß, dass an Ort und<br />

Stelle niemand duschen und sich umziehen<br />

konnte und dass alle schnellstens das Weite<br />

suchen mussten, wenn es mal regnete.<br />

Das tat dem Eifer aber keinen Abbruch. Im<br />

Gegenteil, in dieser Zeit der zweiten<br />

„Metamorphose“ nahm der Club einen<br />

ungeheuren Aufschwung. Der Zulauf war stärker<br />

als jemals zuvor. Deshalb musste dafür gesorgt<br />

werden, dass genügend Plätze angeboten und<br />

die vorhandenen immer im Bestzustand gehalten<br />

wurden. Dazu brauchte man viel Wasser. Aus der<br />

Leitung kam aber nicht genügend. Ein Rinnsal<br />

nur, wo an trockenen Tagen ganze Ströme nötig<br />

gewesen wären. Also brauchte man eine Pumpe<br />

und um die Pumpe herum ein Häuschen. Walter<br />

Hütz stellte im Jahre 1948 folgenden Bauantrag:<br />

„Der Verein bittet um baupolizeiliche<br />

Genehmigung zur Errichtung eines<br />

Pumpenhauses lt. beiliegender Zeichnung und<br />

Beschreibung. Zur Unterhaltung des Sportplatzes<br />

wird unbedingt Wasser benötigt.“<br />

Nach dem Kriege war Walter Hütz, ebenfalls wie<br />

viele andere, zur Stelle. Er packte zu wie die<br />

anderen, spielte – als es 1947 wieder losging –<br />

Tennis wie früher und stand schließ-lich als Erster<br />

Vorsitzender von 1949 bis 1952 an der Spitze des<br />

Clubs. Etwa zehn Jahre später musste er sich<br />

aus Altersgründen allmählich vom aktiven<br />

Geschehen zurückziehen.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg gesellten sich zu der<br />

inzwischen stark gewordenen Tennis-abteilung<br />

die Hockeyspieler.<br />

Das war eine schwierige Geburt. Die damals noch<br />

ziemlich elitären Tennisleute wollten mit Hockey<br />

nichts zu tun haben.<br />

Die Verschmelzung gelang dennoch. Sie wurde<br />

am 7. Juli 1948 offiziell vollzogen. Seitdem nennt<br />

sich der Club THC, also Tennis und Hockey Club.<br />

Die Fusion ist dem Verein gut bekommen. Er<br />

entwickelte sich – von weitsichtigen Männern


Am 10. Mai 1948 wurde im Moselstübchen die<br />

Hockeyabteilung gegründet. Im Gründungsprotokoll<br />

wurden die folgenden Damen und<br />

Herren verzeichnet:<br />

Frau Färber, Emmy Reuter, Edith Kircher, Edith<br />

Schopf, Karl-Georg Barkhausen, Rudolf<br />

Dreisilker, Walter Hartenfels, Georg Amberg,<br />

Horst Finke (heute Ehrenvorsitzender), Herbert<br />

Fischer, Henner tauffenbach, Günter Krämer,<br />

<strong>Wolfgang</strong> van Helden, Karlheinz Zaeske, Otto<br />

Linnert, Herrmann Hocke.<br />

Das Moselstübchen 1948: die Gründungszellle der<br />

Hockeyabteilung<br />

geführt – in der Folgezeit zu einer starken Einheit.<br />

Doch leicht war der Weg nicht.<br />

Denn jetzt kam der Druck von draußen. Die Stadt<br />

wuchs. Tennis und Hockey wurden immer<br />

populärer, Hunderte drängten in den Club. Doch<br />

die Anlage war zu klein. Sie wuchs bei weitem<br />

nicht so schnell, wie es nötig gewesen wäre. So<br />

türmten sich Probleme auf, die unlösbar schienen.<br />

Aber sie wurden gelöst. Nicht automatisch und<br />

schon lange nicht vom Club, wie es immer so<br />

schön heißt. Gelöst wurden sie von<br />

Einzelpersonen. Von Persön-lichkeiten, die<br />

zupackten und die Dinge in Bewegung brachten.<br />

Alles in Eigenarbeit<br />

Mit unendlicher Mühe und zum großen Teil in<br />

Eigenarbeit (jeder musste zupacken) gelang es<br />

in den fünfziger Jahren und in den frühen<br />

Club-Historie<br />

sechziger Jahren, den ersten Hockeyplatz und<br />

drei weitere Tennisplätze zu bauen.<br />

Schließlich wurde 1968 ein neues, großzügiges<br />

Clubhaus gebaut (wie wir es auch heute noch<br />

nutzen).<br />

Aber dann war Feierabend. Kein Platz. Wir waren<br />

ein Volk ohne Raum. Es war ein langer,<br />

zeitraubender, mit bürokratischen Hinder-nissen<br />

gepflasterter Weg, bis endlich im Frühjahr 1978<br />

vier längst überfällige neue Tennisplätze<br />

Wie man sieht, wurde auch in den 50er Jahren schon kräftig gefeiert.<br />

Auch das sollte uns stets als Vorbild dienen.<br />

eingeweiht werden konnten. Damit wurde nicht<br />

nur eine Notlage beseitigt. Die vier Plätze waren<br />

eigentlich Voraussetzung dafür, dass kurze Zeit<br />

später der Tennissport einen ungeahnten<br />

Aufschwung bei uns nahm. Der THC wurde eine<br />

Tennishochburg.<br />

13


Auf der Hockeyanlage sah es ähnlich düster wie<br />

beim Tennis aus. Auch hier ein unge-bändigter<br />

Andrang. Dreizehn Mannschaften tummelten sich<br />

auf der Anlage. Das war viel zuviel für einen<br />

einzigen Rasenplatz. Für einen Platz zudem, der<br />

unter den Folgen seiner Geburtsfehler litt. Er hatte<br />

keine Drainage. Es musste also etwas<br />

geschehen. Und siehe da, es geschah ein kleines<br />

Wunder. Nachdem Mettmanner Kommunal-<br />

Politiker aller Fraktionen gemeinsam den<br />

Hockey-Notstand konstatierten, den notwendigen<br />

zweiten Platz aber kein Gelände aus dem Hut<br />

zaubern konnten, haben sie – von Fachleuten des<br />

THC klug beraten – die Weichen für einen<br />

Kunstrasenplatz gestellt.<br />

Kunstrasen hatten wir in Mettmann sehr früh.<br />

Er wurde am 28.03.1981 eingeweiht. Zu diesem<br />

Zeitpunkt gab es in der Bundesrepublik erst sechs<br />

Plätze dieser Art.<br />

Und Mettmann war dabei – großartig – .<br />

Das war wirklich ein kleines Wunder. Es muss<br />

festgehalten werden: der Kunstrasenplatz, der<br />

dem Mettmanner Hockey das sportliche<br />

Überleben ermöglichte, der im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die „Grundlage“ für einen mehr und<br />

besseren Start bildete, war bis dahin das größte<br />

und aufwendigste, sicher aber auch das<br />

notwendigste Objekt, dass der THC je<br />

verwirklichte.<br />

Es folgten Jahre mit europäischen Spitzenhockey<br />

beim Cup der Meister.<br />

Kaum weniger spektakulär, ebenfalls notwendig,<br />

wenn auch nicht im gleichen Maße wie der<br />

Kunstrasen, war der Bau unserer imposanten 2-<br />

Feld-Tennishalle. Baumeister war Wilfried<br />

Feuerstack, Statiker, unser im Jahre 2002<br />

verstorbenes engagiertes Mitglied.<br />

Sie wurde am 08.10.1987 ihrer Bestimmung<br />

übergeben. Seitdem steht im Mettmanner<br />

Stadtwald eine der schönsten Tennishallen<br />

Deutschlands. Das ist nicht chauvinistisch<br />

überzeichnet, sondern die übereinstimmende<br />

Meinung vieler weitgereister Tennisspieler und<br />

Gäste.<br />

In diesem Zustand, 7 Tennis-Freiplätze, 2 Hallen-<br />

14<br />

Club-Historie<br />

1987 die Tennishalle im Rohbau<br />

Tennisplätze, einen Kunstrasen-Hockeyplatz<br />

sowie ein weiträumiges Clubhaus mit Kegelbahn,<br />

zeigt sich noch heute im Jubiläumsjahr die Anlage<br />

in einem funktions-tüchtigen und gepflegten<br />

Zustand. Dies ist um so mehr hervorzuheben, da<br />

die Wartung und Pflege zu einem erheblichen Teil<br />

von Mitgliedern durchgeführt werden.<br />

Die Gastronomie trägt zusätzlich dazu bei, dass<br />

sich auf gutem Niveau die Mitglieder wohlfühlen<br />

können. Zu verdanken ist dies dem Ehepaar<br />

Jeremovic auch „Jemo“ genannt, die in diesem<br />

Jahr 16 Jahre bei uns sind und sich ebenfalls<br />

wohlfühlen.<br />

Heinz Wiederhut


100 Jahre THCM<br />

15


Ein Verein braucht viele ehrenamtliche Mitarbeiter,<br />

um zu funktionieren.<br />

Entscheidend für die Entwicklung eines<br />

Clubs sind jedoch die ersten Vorsitzenden,<br />

die die Weichen stellen und die Richtung<br />

vorgeben.<br />

Dass der THC 100 Jahre alt geworden ist<br />

und heute so gut da steht, verdanken wir<br />

ihnen. Ihre Verdienste einzeln aufzuzeigen,<br />

hiesse die Clubgeschichte nochmals zu<br />

erzählen.<br />

Deshalb an dieser Stelle als eine Art Ehrentafel<br />

alle Vorsitzenden des Clubs:<br />

1903 – 1914<br />

Herrmann Hüttenheim (Mitbegründer)<br />

Er war der erste Erste Vorsitzende.<br />

Leider gibt es kein Foto mehr von ihm.<br />

16<br />

1919 – 1931 Alfred Niederhagen<br />

100 Jahre THC<br />

Die Lenker des THC<br />

1931 – 1937 Walter Hütz<br />

und<br />

1947 – 1949<br />

1937 – 1939 Peter Robert Bovensiepen<br />

1949 – 1952 Ludwig Rasche


1952 – 1957 Karl-Georg Barkhausen<br />

1958 – 1972 Rudolf Dreisilker<br />

1972 – 1988 Horst Finke<br />

100 Jahre THC<br />

1988 – 1997 Helmut Schultze<br />

1997 – 1999 Ralf Kemper<br />

1999 – Joachim Bay<br />

17


18<br />

100 Jahre THC


100 Jahre THCM<br />

19


In Mettmann kannte die Tennisbegeisterung<br />

von jeher keine Grenzen. Wunsch und<br />

Wirklichkeit klafften aber lange Zeit weit<br />

auseinander. Über ein mittleres Leistungsvermögen<br />

kam die erste Herrenmannschaft<br />

eigentlich nie hinaus. Jahrzehntelang türmte<br />

sich die Bezirksklasse A wie ein Wall vor<br />

ihr auf, der einfach nicht zu überwinden war.<br />

1979 änderte sich das Bild. Er war eine<br />

Generation von jungen, ehrgeizigen Spielern<br />

herangewachsen. Sie schaffte endlich,<br />

was so lange herbeigewünscht wurde: den<br />

Aufstieg in nur vier Jahren, den Durchmarsch<br />

von der Bezirksklasse A in die<br />

Verbandsliga.<br />

Von der Begeisterung wurden alle erfasst.<br />

Sie wirkte ansteckend. Wer erinnert sich<br />

nicht noch an das spannende Aufstiegsspiel<br />

im TC Benrath als 1979 erstmals Scharen<br />

von THCern die Tennismannschaft zum<br />

Auswärtsspiel begleiteten.<br />

Szimke freut sich mit Strasser. Im Hintergrund H. Finke, H.G.<br />

Fischer<br />

Die damaligen Helden waren: Axel Pfitzner,<br />

Ingo Szimke, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Ulli und Dirk<br />

Schäfer, Peter Strasser, Dirk Reuscher und<br />

Coach Gerhard Bitterwolf.<br />

20<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Die Tennis – Hochzeit 1979 – 1996<br />

von der Bezirksliga bis zur Regionalliga<br />

v.l. oben: G. Bitterwolf, D. Reuscher, A. Pfitzner, P.Strasser, W. Hardt<br />

untere R.: J. Szimke, D. Schäfer, T. Lindner, U. Schäfer<br />

In dieser Zeit der Euphorie kam Detlev Irmler, der<br />

erfolgreiche Tennislehrer und ehemalige Nationaltrainer,<br />

zurück (vom THC Mettmann aus hat er<br />

als Achtzehnjähriger seine Karriere gestartet).<br />

Das war natürlich ein Glücksfall. Er baute jenes<br />

erstklassige Team auf, das 1981 den Aufstieg in<br />

die Oberliga und ein Jahr danach 1982 sofort den<br />

Aufstieg in die Regionalliga, also in die zweithöchste<br />

deutsche Spielklasse, schaffte. Dank seiner<br />

Bemühungen, seines Einflusses und seiner<br />

Reputation kamen Tennisspieler nach Mettmann,<br />

deren Namen in der Tenniswelt Rang und Klang<br />

haben:<br />

Günter Heinisch, <strong>Wolfgang</strong> Sonntag, Dr.<br />

Manfred Schlüter, Jürgen Müller, Uwe Schuhmann,<br />

Andreas Trenkle, Willi Otten, P. Krammenschneider,<br />

der Hochspringer Carlo<br />

Thränhardt, der Fernsehkommentator Jürgen<br />

Pohmann, Rolf Gehring, der Schwede Peter<br />

Carlsson, der Chilene Pedro Rebolledo, die<br />

Australier Wayne Hampson und Carl<br />

Limberger.


Die Mannschaft von 1981 war von D. Irmler so<br />

aufeinander abgestimmt, dass sie den Aufstieg<br />

in die Oberliga in einem beispiellosen Durchmarsch<br />

schafft.<br />

Von o.l. G.Bitterwolf, Th. Lindner, J. Szimke, P. Vienings, A. Schirner,<br />

A. Pfitzner, W. Hardt, St. Hutchinson, G. Heinisch, D. Irmler<br />

Zur Erinnerung noch mal die Gegner: Hilden,<br />

Flüren, Krefeld, Ratingen, Düsseldorf 99 und<br />

Dinslaken. Schließlich das Aufstiegsspiel gegen<br />

den berühmten Düsseldorfer Rochusclub, das 7<br />

: 2 gewonnen wurde.<br />

Die erste Regionalliga-Saison 1982<br />

Es war natürlich jedem klar, dass mit dem Aufstieg<br />

in die Regionalliga eine ungleich schwierigere<br />

Aufgabe bevorstand. Nicht mehr vergleichbar<br />

mit dem „Spaziergang“, der scheinbar so mü-<br />

Tennis-Hochzeit<br />

helos in der Oberliga gelang. Dass aber ein Krimi<br />

in fünf Akten folgen würde, ein Hitchcock mit dramatischem<br />

Schlusseffekt, damit war nicht zu rechnen.<br />

Das Abenteuer begann vielversprechend mit einem<br />

6 : 3 Sieg gegen den erfolggewohnten TC<br />

Blau-Weiß Neuß. Es wurde begeisternder Sport<br />

geboten. Jetzt erst war sichtbar, wie hoch das<br />

Regionalliga-Niveau ist und wie groß der Unterschied<br />

zu den Spielen des Vorjahres. Drei Einzel<br />

und alle Doppel konnten gewonnen werden. Die<br />

nächste Begegnung fand wegen Dauerregen in<br />

einer Essener Halle statt. Aber das machte den<br />

Mettmannern nichts aus. Das schnellere Spiel<br />

schien ihnen sogar entgegen zu kommen. Grün-<br />

Weiß Essen, eine Traditi-onsmannschaft, mit großen<br />

Namen durchsetzt, konnte ebenfalls mit 6 : 3<br />

besiegt werden.<br />

Aber dann riss der Faden ein bisschen. Die<br />

Auswärtsspiele in Bonn und Aachen gingen<br />

knapp verloren.<br />

Der letzte Spieltag spielte sich zu einem Höhepunkt<br />

von seltener Dramatik zu. Die meisten<br />

Mannschaften konnten noch auf-, fast alle aber<br />

auch absteigen. In diesem letzten Spieltag kam<br />

Bielefeld, der erklärte Favorit, nach Mettmann.<br />

Das Ergebnis ist bekannt. Wieder ging das Match<br />

knapp und unglücklich 4 : 5 verloren. Sollten<br />

Mühe, Einsatz und Engagement umsonst gewesen<br />

sein?<br />

Die Spannung war unerträglich. Jeder wollte wissen,<br />

wie die Spiele Neuß – Aachen und Bonn –<br />

Essen ausgegangen waren. Denn davon hing<br />

jetzt alles ab.<br />

Dann kam die erlösende Nachricht – der THC<br />

bleibt in der Regionalliga und hat damit das<br />

selbstgesteckte Saisonziel erreicht.<br />

21


Tennis-Hochzeit<br />

Als Folge: Tennis blüht in Mettmann auf. Die 1. Tennis-Herrenmannschaft, neben der Regionalliga-Hockeymannschaft<br />

inzwischen ein<br />

Fünfzehn Tennis-Mannschaften vertreten die Far- Aushängeschild des THC Mettmann, hat hochben<br />

des THC Mettmann<br />

karätiges Tennis nach Mettmann gebracht. Im<br />

Jahr 1983 spielte der THC erstmalig in seiner<br />

Vereinsgeschichte in der zweithöchsten Spielklasse<br />

– Regionalliga mit zwei Mannschaften.<br />

Die spielerische Klasse unserer Regionalligaspieler,<br />

ihre Perfektion, ihr Können wirken auf viele<br />

andere Tennisspieler stimulierend. Vor allem auf<br />

Jugendliche. So ist es nicht verwunderlich, dass<br />

gerade bei Ihnen ein deutlicher Leistungsanstieg<br />

festzustellen ist. Das drückt sich unter anderem<br />

auch in den Ergebnissen der diesjährigen Pflichtspiele<br />

aus. Alle 15 Mannschaften können sich mit<br />

ihren bisherigen Ergebnissen sehen lassen.<br />

Auch und vor allem die erste Damen-Mannschaft,<br />

die immerhin in der Verbandsliga spielt und sich<br />

leider im Jahre 1982 auflöste. Mit Elisabeth<br />

Kamphues und Anka Schäfer baute Barbara<br />

Hauch in aller Stille mit talentierten 14-15 jährigen<br />

Nachwuchsspielerinnen aus dem THC eine<br />

neue Damenmannschaft auf, die versuchten, in<br />

der Verbandsliga zu verbleiben und somit auch<br />

auf der Damenseite ein hohes Niveau in Mettmann<br />

als Gegenpart zu bieten.<br />

Auf den Gipfel zu kommen ist schwer. Aber<br />

noch schwerer ist es, sich dort zu halten.<br />

Von 1982 bis 1989 gehörte der THC-Mettmann –<br />

mit einjähriger Unterbrechung – zu den herausragenden<br />

Mannschaften der Regionalliga West,<br />

also zur zweithöchsten deutschen Spielklasse.<br />

Das will viel heißen für einen Club, der eigentlich<br />

keine Mäzene hat und der auf seiner schönen,<br />

aber bescheidenen Anlage keine potenten Sponsoren<br />

halten kann.<br />

Der Höhenflug ist Detlev Irmler zu verdanken. Der<br />

frühere Daviscup-Coach und Vorgänger von<br />

Bungert und Pilic spürte immer wieder junge Talente<br />

auf und hat es verstanden, sie mit geringen<br />

finanziellen Aufwendungen an den THC zu binden.<br />

Parallel zu dieser sportlichen Leistung organisierte<br />

er das Nachwuchstraining. Die THC-Jugend wurde<br />

auf eine Weise gefördert, wie das nur selten<br />

in vergleichbaren Tennisclubs anzutreffen ist. Die<br />

Früchte dieser Arbeit stellten sich schon bald ein.<br />

1983 Tennis + Hockey, beide in der Regionalliga,<br />

ein sportlicher Höhepunkt des THC<br />

22<br />

Die Tennis-Regionalliga-Gegner waren:<br />

BW Neuß II<br />

TTC Bielefeld<br />

SW Bonn<br />

GW Essen<br />

GW Aachen


Unter G. Bitterwolf kämpften für den THC:<br />

Im Durchmarsch in die Regionalliga: v.l.o: G. Heinisch,<br />

D. Irmler, W. Hampson, G. BItterwolf, A. Trenkle, Dr. M.<br />

Schlüter, J. Kampues, T. Lindner, A. Schirner,<br />

W. Sonntag, U. Schumann<br />

Nur durch eine äußerst ungünstige Konstellation<br />

fand sich diese Mannschaft zum Saisonende in<br />

der Oberliga wieder. Es muss einfach nochmals<br />

in Erinnerung gebracht werden, dass Mettmann<br />

am letzten Spieltag gegen TC Bielefeld mit einem<br />

einzigen Spiel mehr und einem 5 : 4-Sieg über<br />

Bielefeld den Gruppensieg und somit die Westdeutsche<br />

Endrunde und die Qualifikation zur Bundesliga-Aufstiegsrunde<br />

erreicht hätte. Tatsächlich<br />

jedoch durch die 4 : 5-Niederlage Gruppenvorletzter<br />

wurde und im späteren Abstiegsspiel gegen<br />

BW Neuß II unterlegen war und den Weg in<br />

die Oberliga antreten musste.<br />

1984 wird der THC nun Oberliga spielen, jedoch<br />

die Regionalliga-Spielstärke konserviert, mit dem<br />

festen Ziel, 1985 wieder aufzusteigen.<br />

Die Mannschaft 1984 hat sich auf zwei Plätzen<br />

verändert:<br />

für <strong>Wolfgang</strong> Sonntag kam Jürgen Müller, für<br />

Thomas Lindner kam Stefan Heckmanns, der fast<br />

2 m große schlaksige Kerl. Wer erinnert sich nicht<br />

gern an seine frische Spielweise. An 9 spielte das<br />

jüngste THC-Mitglied Joachim Schierner.<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Der Sofortaufstieg 1984 nach einem Jahr<br />

Oberliga in die Regionalliga ist der Truppe glänzend<br />

gelungen.<br />

Der Durchmarsch gelang der harmonisch<br />

aufeinander abstimmten Truppe mit W. Hampson,<br />

A. Trenkle, St. Heckmanns, U. Schumann, J.<br />

Müller, G. Heinisch, D. Irmler, Dr. M. Schlüter, A.<br />

Schirner, J. Szimke, U. Schäfer und J. Kamphues.<br />

GW Ratingen, HTC Uhlenhorst, BW Bochold und<br />

PSV Essen wurden mit deutlichen Siegen auf die<br />

Plätze verwiesen. Vor dem letzten Spieltag bei<br />

TC Blau-Schwarz Düsseldorf hatte man schon die<br />

Aufstiegsrunde erreicht. Diese fand auf der Anlage<br />

des THC statt. Die drei weiteren Teilnehmer<br />

der Aufstiegsrunde waren: PSU Essen, TC<br />

Bredeney und RW Dinslaken.<br />

Am 1. September besiegte der THC mit knappen<br />

5:4 den RW Dinslaken im 2. Spiel und war nach<br />

einem Jahr wieder glücklicher Regionalligist.<br />

23


1985 – 1988<br />

Vier Jahre Herrentennis vom Feinsten<br />

Daher soll an dieser Stelle etwas ausführlicher<br />

über die Geschehnisse berichtet werden. Lassen<br />

wir noch einmal alles Revue passieren.<br />

Die Fila und dann ab 1986 die Maredo-Truppe<br />

bescherte dem THC in den kommenden vier Jahren<br />

höchsten Genuss. Eine Hochzeit von<br />

hochwertigstem Tennis, spannendsten Turniertagen<br />

und hochkarätigen Spielern begeisterten<br />

die Mettmanner Tennisfans. Grundlage war das<br />

perfekte organisatorische Umfeld.<br />

Jedes Spiel hatte neben einem Schiedsrichter<br />

auch genügend Ballkinder zur Verfügung, sowie<br />

Anzüge und Informationstafeln.<br />

G. Bitterwolf, G. Heinisch und R. Thron (Rheinische Post)<br />

Heinz Wiederhut in Zusammenarbeit mit Rainer<br />

Thron und Marcus Westphal von der Rheinischen<br />

Post sorgten mit einer hervorragenden Pressearbeit<br />

für Informationen und stimmten die Tennisfans<br />

so ein, dass zu Auswärtsspielen selbst bis<br />

Bielefeld über 100 Mettmanner mitreisten. 200 –<br />

350 Zuschauer pro Heimspiel waren keine Ausnahme.<br />

Die Mannschaft hatte durch Maredo als Sponsor<br />

die entsprechende Unterstützung.<br />

Ralf Busenherz, der heute mit einer eigenen Praxis<br />

in Heiligenhaus seine Existenz geschaffen hat,<br />

betreute die Mannschaft hervorragend und „ent-<br />

24<br />

Tennis-Hochzeit<br />

sorgte“ auf irgendeine Art die Wehwehchen der<br />

Spieler.<br />

Trotz dieser optimalen Voraussetzungen, die die<br />

THC-Kasse nicht belasteten, verstummten nie die<br />

Kritiker des THC, die gerne einen ruhigen, gemütlichen<br />

Club beibehalten hätten.<br />

Der positive Effekt war aber wesentlich größer.<br />

Die Jugend wurde begeistert und dem Tennis- und<br />

Hockeyclub vermehrt zugeführt. Das Clubleben<br />

war erfrischend und wurde überwiegend durch<br />

Jugendliche gestaltet.<br />

Der Tennis-Krimi 1985<br />

Nach dem Wiederaufstieg war klar, wir müssen<br />

uns intensiver vorbereiten, sowie verstärken. Auf<br />

jeden Fall wollten wir in der Regionalliga bleiben.<br />

Die Gegner:<br />

Die harmonische Mannschaft von 1985 noch von FILA gesponsert:<br />

v.l.o. G. Bitterwolf, St. Heckmanns, M. Tönges, U. Schumann, J.<br />

Müller,<br />

TK Kurhaus Ch. Engelbrecht, Aachen, D. Irmler, BW Krefeld, T. Schäfer, VFL P. Carlsson, Bochum, Ch. Kern<br />

TG Bochum 49, TC Weiden, TTC Bielefeld.<br />

Imponierender konnte der erste große Schritt in<br />

Richtung Klassenerhalt nicht ausfallen. Mit 8:1<br />

deklassierte der THC Mettmann bei Saisonstart<br />

der Tennis-Regionalliga den TK Kurhaus Aachen.<br />

Das darauffolgende Wochenende war für die<br />

THC-Fans aufregend. Gewann man am Frei


tag mit einem Zittersieg gegen den Favoriten BW<br />

Krefeld mit 5:4, verlor man am Sonntag genau so<br />

knapp mit 4:5 gegen den VFL Bochum.<br />

Am vierten Spieltag unterlag man mit 2:7 gegen<br />

den TG Bochum 49 und konnte zwei Tage später<br />

mit einem Tenniskrimi gegen TC Weiden mit 5:4<br />

das Konto wieder ausgleichen.<br />

Christian Engelberg, erstmals eingesetzt, konn-<br />

Peter Carlsson der sympathische Schwede spielte<br />

von 1985-89 gerne in Mettmann<br />

te mit einem Sieg gegen J. Sieben zu dem Sieg<br />

beitragen. Sollte der letzte Spieltag dem THC zum<br />

Verhängnis werden? Man verlor nach langem<br />

Kampf in Bielefeld mit 4:5.<br />

In der Tennis-Regionalliga liegen Aufstieg und<br />

Abstieg dicht zusammen. Diese Erfahrung machte<br />

der THC Mettmann nicht zum ersten Mal. Vor<br />

zwei Jahren verlor man das letzte Spiel und musste<br />

dadurch den Gang in die Drittklassigkeit antreten<br />

– bei einem Sieg wäre das Team damals aufgestiegen.<br />

Auch in diesem Sommer ergab sich diese Situation,<br />

und wieder scheint dem THC das Glück nicht<br />

zur Seite zu stehen. Nach der 4:5 Niederlage<br />

Tennis-Hochzeit<br />

gegen den TTC Bielefeld muss der THC jedoch<br />

in die Relegation gegen den 5. der Parallelgruppe<br />

RW Hagen.<br />

Dann das große Aufatmen beim THC Mettmann!<br />

Mit einem 6:3-Erfolg über Rot-Weiß<br />

Hagen sicherte sich Mettmann vorzeitig den<br />

Klassenerhalt in der Tennis-Regionalliga.<br />

„Viele haben mich für verrückt erklärt, als ich so<br />

stark auf die Jugend gesetzt habe“, erinnerte sich<br />

THC-Coach Detlev Irmler. Markus Tönges und<br />

Christian Engelberg sorgten zusammen nicht nur<br />

für drei Gewinnpunkte, sondern sie holten für den<br />

THC mit ihrem 7:5, 6:3 Doppelerfolg gegen<br />

Braasch/Bürger auch die entscheidenden fünften<br />

Zähler. Die Mettmanner „Youngsters“ können<br />

zudem auf eine sehr gute Saison zurück-blicken.<br />

Mit jeweils vier Siegen aus sieben Matches zählen<br />

sie zu den erfolgreichsten Punktesammlern beim<br />

THC.<br />

Im gleichen Jahr feierte die 1. Damen-mannschaft<br />

mit eigenen Jugendlichen, unter der Betreuung<br />

von <strong>Wolfgang</strong> Hardt, den Aufstieg in die<br />

Verbandsliga. Zur jüngsten Mannschaft in dieser<br />

Spielklasse gehörten Anja Schürholz (18),<br />

Susanne Nolte (17), Babette Birkenkamp (17),<br />

Katrin Schultze (16), Nicole Wißerodt (15), Meike<br />

Petersen (16), Ellen Reinke (16) und Claudia<br />

Vollmer (17).<br />

1986 soll es nicht so nervenaufreibend werden<br />

v.l. A. Schürholz, S. Nolte, B. Birkenkamp, K.Schultze, N.<br />

Wißerodt,<br />

M. Petersen, E. Reinke, C. Vollmer, W. Hardt<br />

In diesem Jahr war es noch spannender<br />

geworden. Träumte man am vorletzten<br />

25


Tennis-Hochzeit<br />

Spieltag noch von der Endrunde, fing man sich<br />

am letzten Spieltag bei Etuf Essen eine 1:8<br />

Niederlage ein und war dann letztlich mit dem<br />

vierten Platz in der Regionalliga zufrieden.<br />

oben v.l. T. Schäfer, D. Irmler, M. Tönges<br />

Mitte v.l. P. Carlsson, C. Engelberg, C. Odendahl, H.<br />

Wiederhut,<br />

J. Müller, U. Schumann, S. Heckmannns<br />

unten v.l. C. Kern, J. Ferch, M. Oswianka<br />

Gestartet war man wieder bei den Rivalen aus<br />

der Seidenstadt BW Krefeld, mit einem<br />

imponierenden 7:2 Erfolg. Mit einem Sieg über<br />

BW Wickrath (5:4) und zwei Tage darauf mit 6:3<br />

gegen Rot-Weiß Hagen fuhr der THC drei Siege<br />

hintereinander ein. Die Spieltage hatten Daviscup-<br />

Charakter. Alle Spieler wuchsen über sich hinaus.<br />

Wer erinnert sich nicht noch an das fast<br />

historische Match von Jürgen Müller auf Platz 6<br />

gegen Carsten Skielka.<br />

Die Presse schrieb damals:<br />

Jürgen Müller schien gegen Carsten Skielka den<br />

wichtigen vierten Einzelpunkt für den THC<br />

einzufahren. Er führte bereits 7:5 und 5:2, als sich<br />

die ersten Zuschauer „zum Bier“ ins Clubhaus<br />

begaben. Sie mussten jedoch Ihre<br />

26<br />

Erfrischungspause unterbrechen, denn Müller<br />

vergab vier Matchbälle und verlor den zweiten<br />

Satz im Tie-Break. Detlev Irmler hielt es unter den<br />

Zuschauern nicht mehr aus und begab sich zu<br />

seinem Schützling auf die Bank. Trotz einer Reihe<br />

von Spielbällen und der lautstarken Anfeuerungen<br />

der begeisterten Zuschauer geriet Müller schier<br />

aussichtslos mit 0:5 in Rückstand. Erneut zog es<br />

die ersten Zu-schauer in Richtung Clubhaus-<br />

Theke. Aber sie sollten alle wiederkommen. Dicht<br />

gedrängt, teilweise auf Stühlen, standen die Fans<br />

an den Fenstern des Clubhauses.<br />

Dann das 3:5, wenig später das 4:5. Dann ein<br />

Riesenapplaus – Müller hatte ausgeglichen.<br />

Kommentar des Irmler-Kritikers: „Ich hab’s immer<br />

gesagt: Irmler auf der Bank ist das halbe Match.“<br />

Müller hatte danach zwei Spielbälle zum 6:5-<br />

Break, aber Skielka wehrte sie ab und holte das<br />

Spiel. Müller glich wieder aus.


Bei jedem Schlag des Mettmanners hielten alle<br />

den Atem an, bis der Ball wieder im Feld gelandet<br />

war. Im Tie-Break ging der Mettmanner mit 3:0<br />

und 4:1 in Führung, aber diesmal glich Skielka<br />

zum 4:4 aus. 5:4 für Müller, dann 5:5. Schließlich<br />

nach über drei Stunden der fünfte Matchball für<br />

Müller. Skielka setzte einen Rückhand-Volley ins<br />

Aus – Spiel, Satz und Sieg.<br />

Der vierte Spieltag wurde gegen Dinslaken mit<br />

4:5 verloren, was jedoch zwei Tage später gegen<br />

BW Neuß II und einem 7:2 Sieg wieder<br />

ausgeglichen wurde. Irmler setzte in Neuß wieder<br />

auf die Jugend. Joachim Ferch spielte erstmals<br />

Einzel und die Odendahl-Brüder Markus und<br />

Christian schnupperten erstmals Regionalliga-Luft<br />

im Doppel mit einem Sieg an der Seite von J.<br />

Müller und von Schuhmann.<br />

Dann kam die Ernüchterung des Höhenfluges.<br />

Der letzte Spieltag gegen Etuf Essen war eine<br />

herbe Enttäuschung. Nach drei Stunden waren<br />

bereits alle 6 Einzel verloren, ohne einen einzigen<br />

Satz zu gewinnen. Dementsprechend war<br />

natürlich auch die Stimmung im Mannschaftsbus.<br />

Enttäuschtes Schweigen beherrschte die Szene<br />

und alle trauerten dem unnötig verschenkten Sieg<br />

in Dinslaken nach. Coach Detlev Irmler war der<br />

Schmerz dieser Schlappe am deutlichsten anzumerken.<br />

Christoph Odendahl betreut Markus Tönges,<br />

auf dem Schiri-Stuhl Hans-B. Adams<br />

Es war trotzdem ein tolles Jahr.<br />

Namhafte Spieler wie Carsten Braasch, Jochen<br />

Hierl, Jens Wörmann, C. Krannenschneider, Ulli<br />

Pinner, S. Bengoschea/Lopes-Maeso kämpften<br />

gegen die Mettmanner.<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Prominenz im THC<br />

Durch das überregionale sportliche Engagement<br />

von Detlev Irmler, fand viel sportliche Prominenz<br />

den Weg auf die Sportanlage im Mettmanner<br />

Stadtwald. Am Prominenten-Stammtisch sah man<br />

unter anderem Jürgen Hingsen (Zehnkampf-<br />

Weltrekordler), Carlo Tränhardt (Hochspringer<br />

und Mannschaftsmitglied 1985), Jürgen<br />

Fassbender (Ex-Daviscupspieler), Rudi Cerne<br />

(Eiskunstlauf-Meister und Fernseh-Sportkommentator),<br />

Rolf Milser (Gewichtheber) und<br />

Rolf Gehring (Daviscupspieler und Deutscher<br />

Meister).<br />

Ja, zu dieser Zeit war im THC was los!<br />

1987 Die Regionalligasaison der Regen-<br />

Rolf Gehring, ehemaliger Daviscup-Spieler<br />

mit vollendetem Durchschwung<br />

unterbrechungen<br />

Detlev Irmler baute eine stark veränderte<br />

Mannschaft auf, mit Angriff auf die vorderen<br />

Regionalligaplätze.<br />

Dieses Jahr war zu der perfekten Organisation<br />

auch noch ein Sporternährungshersteller,<br />

vertreten durch Toni Helmus, ein gewichtiger<br />

27


Mann, als Sponsor hinzugekommen, der der<br />

Mannschaft einen überdimensionalen<br />

Wohnwagen zur Verfügung stellte.<br />

Für den THC waren gemeldet:<br />

Rolf Gehring, Peter Carlsson, Andy Lech, Markus<br />

Tönges, Sascha Lesch, Marek Owsianka,<br />

Christoph und Markus Odendahl und Torsten<br />

Schäfer. Als Trainer agierte Stefan Reich.<br />

Der Saisonstart gegen VFL Bochum gelang mit<br />

einem 5:4 Sieg, wobei Andy Lerch und Marek<br />

Owsianka die herausragenden Spieler waren. Der<br />

2. Spieltag gegen den alten Rivalen BW Wickrat<br />

wurde von 150 THCer begleitet und war ein Krimi,<br />

der nach den Einzel 3:3 endete und erst spät<br />

nachts wegen Regenunter-brechung in der Halle<br />

nach viel emotionaler Aufladung und Gezanke mit<br />

6:3 vom THC gewonnen wurde.<br />

Dann gegen TC Bad Oeynhausen, wieder durch<br />

Regen, schon in den Einzel mehrmals<br />

unterbrochen, wurde es eine 10-Stunden-<br />

Schlacht.<br />

28<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Christoph Odendahl feierte seinen ersten Einzeleinsatz<br />

gegen Uwe Schulz mit dem ersten Einzelsieg.<br />

Die starken Doppel des THC<br />

Der THC Mettmann, inzwischen für seine starken<br />

Doppel, sowie starker Doppelaufstellung bekannt,<br />

holte oft nach Einzelständen von 3:3, zum<br />

Leidwesen seiner Gegner, meisten noch zwei<br />

Doppelsiege zum glücklichen 5:4 Endstand.<br />

So war es auch gegen BW Krefeld, wo man sich<br />

mit 5:4 die Weste weiß hielt. Hier überzeugten<br />

die THC Youngster Odendahl und Schäfer mit<br />

dem endscheidenden Doppelpunkt zum Endsieg.<br />

Nach TTC Bielefeld waren 100 THCer mitgereist<br />

und sahen mit über 1000 Zuschauern eine unglückliche<br />

4:5 Niederlage. Alles schien dort


gut zu laufen, aber dann verletzte sich Peter<br />

Carlsson im 3. Satz und musste das Spiel abgeben.<br />

Ein Muskelfaserriss musste ihn bei den Doppel<br />

pausieren lassen und der THC konnte nicht<br />

in der gut eingespielten Doppelaufstellung die<br />

Niederlage vermeiden.<br />

Etwas enttäuscht aber dann glücklich hatte man<br />

doch den zweiten Tabellenplatz erreicht und somit<br />

am nächsten Wochenende die westdeutsche<br />

Endrunde erreicht. Für den verletzten Schweden<br />

nominiert Irmler den Australier Russel Marlowe<br />

als Nr. 1 nach.<br />

Das Endspiel bestritt Bielefeld und Hagen.<br />

Bielefeld ging als Sieger hervor und Mettmann<br />

konnte keinen Sieg mehr anhängen. Letztlich war<br />

man mit der Saison sehr zufrieden. Alle sind auf<br />

ihre Kosten gekommen. Der THC war Zweiter<br />

geworden.<br />

1988 Der Höhepunkt<br />

des Mettmanner Tennis<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Das Jahr 1988 war das erfolgreichste aller Tennisjahre<br />

im THC. Wir hatten sogar die Bundesliga-<br />

Qualifikation erreicht (was dann aber Endstation<br />

bedeutete). Mettmann ereichte hinter TTC<br />

Bielefeld, gegen die sich Mettmann immer schwer<br />

tat, wieder den zweiten Tabellenplatz.<br />

Die Spiele wurde bis auf Bielefeld 3:6 alle gewonnen<br />

mit 6:3 gegen Neuß II, 7:2 gegen RTHC<br />

Leverkusen, 9:0 gegen TC Oeynhausen, 6:3 gegen<br />

BW Krefeld und 5:4 gegen VFL Bochum.<br />

Die Bundesliga-Aufstiegsrunde wurde in Mettmann<br />

im THC und in Metzkausen ausgetragen.<br />

Die Gegner waren:<br />

BTTC Bielefeld<br />

Etuf Essen<br />

TC 49 Bochum<br />

Etuf Essen stieg damals in die Bundesliga auf.<br />

das Stärkste, was der THC je aufzubieten hatte, die Mannschaft, die die Enderunde zur Westdeutschen Meisterschaft<br />

und Qualifikation zur Bundesligaaufstiegsrunde erreicht hatte. v.l. D. Irmler, R. Gehring, P.Reboledo, W. Otten, M.<br />

Tönges,<br />

T. Schäfer, S. Lohse, A. Lech, R. Biesenbach, J. Flock, P. Carlsson, M. Fischer, H. Wiederhut, M. Odendahl, M.<br />

Wißerodt<br />

29


Auch die zweite Herren-Mannschaft waren nicht<br />

nur Unterbau für die erste Mannschaft sondern<br />

in diesen Jahren auch sehr erfolgreich.<br />

Um ein Haar hätte unsere zweite Herren-Mannschaft<br />

– lauter Jugendliche – den Aufstieg in die<br />

Oberliga geschafft. Die entscheidende Begegnung<br />

mit dem Düsseldorfer Rochusclub verlor sie<br />

knapp mit 4 : 5.<br />

Erfolgreiche Eigengewächse in der Verbandsliga<br />

v.l. Coach H. Wiederhut, C. Kern, V. Ohle, C. Odendahl, T. Schäfer,<br />

J. Ferch, C. Engelberg, R. Biesenbach, Trainer Hettich<br />

Der Höhepunkt war erreicht, war’s das?<br />

Die damalige Mannschaft (P. Rebolledo, P.<br />

Carlsson, A. Lesch, W. Otten, R. Gehring, M.<br />

Tönges, St. Reich, St. Lohse und T. Schäfer), hatte<br />

einen so hohen finanziellen Wert, dass weder der<br />

THC noch Detlev Irmler sie in Mettmann weiterführen<br />

konnten.<br />

Es war deshalb nicht verwunderlich, dass der reiche<br />

Nachbar aus Düsseldorf, der sich damals mit<br />

viel Mühe gerade mal in der Oberliga hielt, nicht<br />

nur D. Irmler, sondern mit ihm fast alle<br />

30<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Mettmanner Stars anlockte.<br />

Somit hatte D. Irmler 1988 sein neues Domizil<br />

verlagert, ohne seine Zelte in Mettmann abzubrechen.<br />

Was nun? – fragten die Verantwortlichen. Sich<br />

freiwillig aus der Regionalliga zu verabschieden,<br />

kam nicht in Frage.<br />

Deshalb setzten sie auf die Jugend, kochten um<br />

übrigen aber auf Sparflamme. In letzter Minute<br />

zog Detlev Irmler doch noch einen guten Spieler<br />

aus dem Zylinder: den Essener<br />

Krammenschneider.<br />

Alle anderen Akteure waren jung und unerfahren.<br />

Über 10 Jahre managten Detlev Irmler und Heinz<br />

Wiederhut das THC-Leistungstennis<br />

Es waren jene jungen Leute, die im Jahr zuvor<br />

die schon erwähnte zweite Mannschaft bildeten.<br />

Diese Truppe, der man ja keine Überlebenschancen<br />

einräumte, spielte derart frech auf, dass<br />

die Großen aus dem NRW-Tennis-


metropolen plötzlich Fracksausen bekamen. Wir<br />

sind letztlich doch abgestiegen, o.k. Aber es ging<br />

knapp zu. Mit 2 : 4 Siegen mussten wir in die<br />

Abstiegsrunde und dort haben wir zweimal mit 4<br />

: 5 verloren.<br />

Somit stieg der THC 1989 aus der Regionalliga<br />

ab.<br />

In dieser Saison 89 spielten wir in der Oberliga.<br />

Leider konnten die Spieler T. Schäfer, St. Lohse<br />

und M. Joachim nicht gehalten werden.<br />

Wir hatten aber das Glück, den sympathischen<br />

Australier Carl Limberger verpflichten zu können.<br />

Er wird das junge Team in allen Spielen<br />

verstärken. Wenn die Mannschaft „1990“ mit<br />

Limberger, St. Reich, P: Jakob, den Brüdern<br />

Odendahl, R. Razimi und dem Jungtalent M.<br />

Schmoll wieder zu einer Einheit<br />

zusammenwächst, dann ist in Mettmann wieder<br />

großen Tennis zu erwarten. Es gibt sogar<br />

Optimisten, die an den Wiederaufstieg glauben.<br />

1990 wurde die Mannschaft von Heinz Wiederhut<br />

und Günther Heinisch betreut. Ebenso hatte<br />

Detlev Irmler seine Mitarbeit zugesagt.<br />

Die Mannschaft Carl Limberger, Stefan Reich,<br />

Patrik Jacob, Christoph und Markus Odendahl,<br />

Benjamin Schmoll, Ramin Razimi und Peter Nussbaum<br />

schaffte in der Oberliga mit einer Portion<br />

„Dussel“ den Klassenerhalt.<br />

Daher war der Verlauf der Meisterschaft überaus<br />

spannend wie nie zuvor. Es bewies erneut, dass<br />

Tennis-Hochzeit<br />

in der Oberliga hervorragendes Tennis gespielt<br />

wird.<br />

In der II. Mannschaft spielten Marcel Wisseroth,<br />

Olaf Knütel, Meinholf Kümper, Joachim Ferch,<br />

Carsten Schmidt, Miguel Gomes-Schwarz,<br />

immerhin in der Verbandsliga, konnten aber den<br />

Abstieg in die Bezirksklasse nicht verhindern.<br />

Junioren-Mannschaft – eine weitere erfolgreiche<br />

Jugendmannschaft des THC<br />

Den großen Erfolg schaffte der Nachwuchs mit<br />

Olaf Knütel, Marcel Wißerodt, Patric Jacob,<br />

Carsten Schmidt und zwar den Aufstieg in die<br />

Junioren-Oberligaklasse – die höchste Klasse der<br />

Jugendlichen.<br />

Bravo – dies sind die Früchte der gesamten Arbeit<br />

der letzten 10 Jahre.<br />

31


Turbulenzen<br />

1991 gab es in der Oberliga Turbulenzen und<br />

Unruhe im Sommer. Sie sind nicht nach außen<br />

gedrungen, weil es der Mannschaftsführung gelang,<br />

sie unter dem Deckel zu halten. Es gelang<br />

uns vor allem – und das war wichtig – sie nicht in<br />

leistungshemmende Belastungen ausufern zu<br />

lassen. Die Trennung von einem Stammspieler<br />

mittendrin, also während der Medienspiele, machte<br />

das Maß der Schwierigkeiten endgültig voll.<br />

Trotz allem spielte die Mannschaft erfolgreich. Sie<br />

landete auf dem dritten Platz, was absolut unseren<br />

Vorstellungen entsprach.<br />

Die guten Ergebnisse hätten wir angesichts der<br />

geschilderten Probleme wohl nicht so reibungslos<br />

geschafft, wenn ein Youngster namens Olaf<br />

Knütel uns mit seiner jugendlichen Unbekümmertheit<br />

nicht so toll geholfen hätte. Der 17-jährige<br />

Schüler sprang ins eiskalte Wasser, schwamm<br />

sich frei und entpuppte sich zur Überraschung<br />

aller Beteiligten als selbstbewusster Punktelieferant.<br />

Dass wir den erhofften – wenn auch nicht geplanten<br />

– Aufstieg in die Regionalliga knapp verpassten,<br />

lag letztlich an einem unglücklich verlorenen,<br />

dummen Doppel in Viersen.<br />

Immer treue Fans<br />

v.l. B. Hauch, Ch. Hagen, E. Guski, S. Wiederhut, I. Solitair<br />

Am Ende der Saison verließ uns Patrik Jakob. Er<br />

ging als Profi zum Düsseldorfer Rochusclub, wo<br />

er ein besseres Angebot hatte. Auch Benjamin<br />

Schmoll verließ uns. Bei ihm war es die Entfernung.<br />

Es war einfach zu lästig und zu anstren-<br />

32<br />

Tennis-Hochzeit<br />

gend, täglich von Lüdenscheid nach Mettmann<br />

zu fahren.<br />

Aber mit unserem neuen Mann, Frank Schäfer<br />

und mit dem weiter gereiften und dadurch noch<br />

stärkeren Olaf Knütel, haben wir wieder eine<br />

schlagkräftige – vor allem harmonische – Erste<br />

Mannschaft.<br />

Regionalliga im Visier<br />

1992 spielten für den THC in der Oberliga Carl<br />

Limberger, Frank Schäfer, Stefan Lohse,<br />

Christoph Odendahl, Olaf Knütel, Marcus<br />

Odendahl, Roger Mönks und Marcel Wißerodt.<br />

Wir hatten den Aufstieg von der Oberliga in die<br />

Regionalliga im Visier. Leider hat es wieder nicht<br />

geklappt. Dennoch können wir mit der Mannschaft<br />

zufrieden sein. Sie hat bravourös gekämpft und<br />

sich – trotz unvorhergesehener Handikaps – in<br />

einer Liga behauptet, in der die Trauben sehr hoch<br />

hängen. Auch in diesem Jahr geht das Team gut<br />

gerüstet in die Arena. Das Ziel heißt Aufstieg. Was<br />

sonst?<br />

Ziel Regionalliga<br />

Nach der erfolgreichen Winter-Hallen-Runde, in<br />

der wir den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse<br />

schafften, wollten wir eine ebenso spektakuläre<br />

Sommersaison hinlegen. Der Wiederaufstieg<br />

in die Regionalliga, den wir in mehreren<br />

Anläufen ja so knapp verfehlten, war erklärtes Ziel<br />

für 1993.<br />

1993 Endlich Wiederaufstieg in die Regionalliga<br />

Wir hatten auf der ganzen Linie aufgerüstet. Es<br />

war uns einerseits so ernst wie noch nie, in diesem<br />

Sommer 93 endlich in die Regionalliga aufzusteigen.<br />

Zum anderen wollten wir Mannschaft<br />

und Umfeld über dieses Nahziel hinaus festigen<br />

und es besser auf die Zukunft vorbereiten. Aus<br />

diesem Grunde hatten wir die Führung verstärkt<br />

bzw. ein Team gebildet, das die Aufgaben untereinander<br />

aufteilt. Dazu gekommen, neben Heinz<br />

Wiederhut, waren die erfahrenen Tennishasen<br />

Gerhard Bitterwolf (Coaching), Günter Heinisch<br />

und Walter Kämmerling sowie R. Beisenherz für<br />

die physiotherapeutische Betreuung.


Günter Heinisch, alter THC-er, Ehrenspiel-führer,<br />

einer der elegantesten Tennisspieler seiner Zeit,<br />

wollte sich nicht nur mit seinem geschätzten Rat<br />

einschalten, sondern aktiv das Führungsteam<br />

unterstützen.<br />

In der Mannschaft hatte sich auch einiges geändert.<br />

Wir hatten aus den Fehlern der Vergangenheit<br />

gelernt. Hinter Carl Limberger, er im vierten<br />

Jahr für Mettmann spielte, wurde ein Ausländer<br />

gemeldet – Wayne Arthurs, 21, aus Australien.<br />

Als Neuzugang konnte der Bundesligaspieler Willi<br />

Otten (ca. Nr. 68 der deutschen Rangliste)<br />

verpflichtet werden. Er war 1989 bereits für ein<br />

Jahr bei uns, also ein alter Bekannter.<br />

Außerdem konnte man Thorsten Schäfer zurückholen,<br />

der wohl erfolgreichste aus dem THC hervorgegangene<br />

Crack.<br />

Stefan Lohse, der voll im Berufsleben seinen<br />

Mann steht, spielte ausgeglichen und war in der<br />

Lage, ein hohes Tempo zu gehen. Er ist für jede<br />

Überraschung gut.<br />

Roger Mönks und die beiden Odendahl-Brüder,<br />

Christoph und Marcus, die bereits im sechsten<br />

Jahr in Mettmann spielten, hoffentlich die Punkte<br />

sammeln – wie in den letzten Jahren.<br />

Um den Anspruch zu untermauern, die Regionalliga<br />

wirklich zu erreichen, hatten wir für die<br />

wichtigsten Begegnungen den franzö-sischen<br />

Daviscup-Spieler Thierry Champion (Nr. 60 ATP)<br />

an die erste Stelle gesetzt und somit dem THC<br />

Regionalligastärke verliehen.<br />

Die Vorbereitung fand wieder in Meran statt.<br />

Dieses „Trainingslager“ hat sich bestens bewährt.<br />

Unsere Gegner kannten wir natürlich auch schon.<br />

Es waren: BW Wickrath, BW Neuß II, Solinger<br />

THC 02, THC Viersen, Polizei SV Essen, ESV<br />

SW Opladen und ETB SW Essen.<br />

1993 Endlich aufgestiegen!<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Wir sind in der Regionalliga.<br />

- Der Tennis Krimi -<br />

Kein Wunder, dass die junge Truppe, die ja im<br />

Kern zusammenblieb und zu einem echten Team<br />

zusammenwuchs, diesmal mit noch mehr Biss<br />

und mit noch stärkerer Motivation ans Werk ging.<br />

Erfahrung, Kompetenz und Tatkraft und dem unbedingten<br />

Willen, es im Jubiläumsjahr (90 Jahre<br />

THC) endlich zu schaffen, ging die junge Mannschaft<br />

am Samstag, dem 1. Mai in’s erste Match.<br />

Ausgerechnet in Viersen, wo bisher für die<br />

Mettmanner Truppe nur wenig zu holen war. Es<br />

war ein Aufgalopp nach Maß. Mit 7:2 überrannten<br />

die jungen Himmelstürmer die Gruppenführer.<br />

2. Spieltag<br />

Der Paukenschlag: Blau Weiß Wickrath, der Absteiger<br />

aus der Regionalliga, war unser Gast.<br />

Wegen Dunkelheit konnte der hart umkämpfte<br />

Sieg erst am Sonntag eingefahren werden<br />

3. Spieltag<br />

Wir mussten nach Solingen und trafen dort erneut<br />

auf einen Absteiger aus der Regionalliga.<br />

Also, schon wieder ein schwerer Gegner. Diesmal<br />

kam hinzu, dass wir auswärts anzutreten hatten.<br />

Aber es lief ähnlich wie gegen Wickrath. Nach<br />

den beiden Einzel-Runden lagen wir mit 4:2 vorn<br />

und erneut holten wir erst am nächsten Spieltag<br />

der Sieg mit 7:2.<br />

4. Spieltag<br />

Der Polizei Sportverein Essen war unser Gast,<br />

und zum ersten Mal gingen wir als Favorit auf<br />

den Platz. 7:2 hieß es wieder.<br />

5. Spieltag<br />

Gegner war erneut ein Essener Verein. Der ETB<br />

Schwarz Weiß, berühmter Fußballclub. Die Geschichte<br />

ist schnell erzählt: 9:0.<br />

6. Spieltag<br />

Gegner war der ESV Opladen. Nach den Einzeln<br />

stand es 3:3. Das regte uns aber nicht auf. Wir<br />

gingen selbstbewusst in die Doppel und gewannen<br />

alle drei. Spätestens jetzt hat<br />

33


te auch der Letzte begriffen, dass wir bereits in<br />

Neuß, unserem letzten Spiel, den Aufstieg in die<br />

Regionalliga schaffen können.<br />

7. Spieltag in Neuß<br />

100 Mettmanner mussten miterleben, wie Markus<br />

Odendahl und Willi Otten ihre Einzel verloren und<br />

Carl Limberger ebenfalls auf der Verliererstrasse<br />

war, Torsten Schäfer allerdings den ersten Punkt<br />

zum 1.3 holte.<br />

Christoph Odendahl und Stefan Lohse spielten<br />

beide das Match ihres Lebens gegen A. Souvidis<br />

und T. Efkemann und glichen zum 3:3 aus.<br />

Erlösung bei den Fans – Spannung wie lange nicht<br />

mehr.<br />

In den Doppeln musste die Entscheidung fallen.<br />

Der Auftakt war vielversprechend. Lohse und<br />

Schäfer gewannen in zwei Sätzen und ließen<br />

dabei Riglewski, neben Michael Stich<br />

Deutschlands bester Doppelspieler, gar nicht gut<br />

aussehen. 4:3 für Mettmann, aber auf den<br />

anderen Plätzen war noch alles offen. Otten,<br />

durch eine Armverletzung gehandicapt, und C.<br />

Odendahl verloren ihr Match 6:7 im dritten Satz.<br />

Die Entscheidung fiel also buchstäblich in<br />

allerletzter Sekunde. Und da bewiesen Limberger<br />

/ M. Odendahl Kampfkraft und Nervenstärke.<br />

Nach klar verlorenem zweiten Satz (1:6), siegten<br />

sie im dritten Durchgang 6:3. Der Jubel kannte<br />

keine Grenzen.<br />

Der THC war nach vierjähriger Abwesenheit<br />

wieder in der Regionalliga, der zweit-höchsten<br />

deutschen Spielklasse.<br />

Bei der anschließenden Aufstiegsfeier im Club ging es hoch her.<br />

Wegen unangenehmer Vorkommnisse in Neuß<br />

fuhr man anschließend sofort nach Mettmann und<br />

34<br />

Tennis-Hochzeit<br />

feierte im Clubhaus. Die ganze Woche wurde die<br />

Mannschaft eingeladen.<br />

Heinz Wiederhut, der die Mannschaft über 14<br />

Jahre begleitete und der gute Geist war, immer<br />

für alle Probleme offen war und Lösungen fand,<br />

nichts ihm zu viel war und auch Krisen meisterte,<br />

verkündete seinen Rücktritt. Es war ihm dann<br />

doch zuviel geworden.<br />

Wieder in der Regionalliga!<br />

v.o.r. G. Bitterwolf, C. Limberger, M. Odendahl, W. Otten,<br />

C. Odendahl, T. Schäfer, S. Lohse, H. Wiederhut<br />

Jetzt, wo der Aufstieg geschafft war und die Arbeit<br />

in viele helfende Hände gelegt wurde, konnte er<br />

auf wunderschöne Jahre zurück-blicken und mit<br />

gutem Gewissen übergeben.<br />

1994<br />

Unter der Führung von G. Heinisch traten an:<br />

Simon Youl (Australier), Carl Limberger, Torsten<br />

Park, Willi Otten, Torsten Schäfer, Michael Gardemann,<br />

Stefan Lohse, Christoph und Markus<br />

Odendahl, Roger Mönks.<br />

Leider wurde das Ziel verfehlt und es gab nichts<br />

zu beschönigen<br />

Wir sind wieder abgestiegen


Der neue Spielplan sah jetzt Hin- und Rückspiele<br />

vor. Unsere Gegner waren nicht so stark, dachten<br />

wir, alte Bekannte, und so wurden wir direkt am<br />

1. Spieltag mit 1:8 abgefertigt. Oeynhausen am<br />

2. Spieltag zuhause – Niederlage, wir konnten es<br />

nicht glauben. 3. Spieltag BW Krefeld –<br />

erschütternd, 0:6 nach den Einzeln. Das<br />

Selbstvertrauen schwand. Aachen war dann auch<br />

nicht zu bezwingen.<br />

In Oeynhausen machten zwar Markus und<br />

Torsten ihre besten Spiele – aber es reichte wieder<br />

nicht zum Sieg.<br />

Dann Krefeld, ohne ihren Star Magnus Larson –<br />

sie sind dennoch zu stark.<br />

Danach nochmals Aachen – unglaublich, war<br />

wahr, der 1. Sieg, sogar mit 6:3.<br />

Letztes Heimspiel: Oberhausen siegt bei uns mit<br />

der Reservemannschaft.<br />

In der Abstiegsrunde konnte zwar gegen Bochum<br />

gewonnen werden aber wir waren nach<br />

schwacher Leistung wieder in der Oberliga.<br />

Tennis-Hochzeit<br />

1995<br />

Die Mannschaft veränderte sich auf Position 3 und<br />

4. Für Torsten Park kam Patric Jakob zum THC<br />

zurück und für Willi Otten Igor Flego.<br />

M. Gardemann und Roger Mönks wurden nicht<br />

mehr verpflichtet und das Motto hieß:<br />

Man muss nicht unbedingt aufsteigen, um ein<br />

Erfolgserlebnis zu haben – die Klasse halten ist<br />

auch ganz schön<br />

Einen richtigen Katzenjammer gab es eigentlich<br />

nicht, als unsere erste Tennis-mannschaft 1994<br />

aus der Regionalliga abstieg. Alle Beteiligten<br />

waren realistisch genug, einzusehen, dass diese<br />

Liga eine Nummer zu groß für sie war. Die<br />

Verantwortlichen, aber auch die Mannschaft<br />

haben gegeben, was sie konnten – ihr Bestes.<br />

Dass das Beste nicht ausreichte, hatte einen<br />

einfachen Grund: Finanziell zu schwach. Wer in<br />

der Regionalliga mithalten will, muss heutzutage<br />

viel mehr Geld in die Mannschaft stecken, als es<br />

zum Beispiel dem THC möglich war.<br />

Der Start gegen Opladen ging unglücklich mit 3:6<br />

verloren, obwohl er auf eigenem Gelände stattfand.<br />

Es blieb aber die einzige Niederlage während der<br />

gesamten Spielzeit! Alle anderen Spiele wurden<br />

mit zum Teil deutlichen Ergebnissen von 8:1 oder<br />

7:2 gewonnen. Dabei waren die Gegner nicht von<br />

schlechten Eltern: Neuß II, Rot-Weiß Dinslaken,<br />

Blau-Weiß Dinslaken. Langenfeld und Solingen.<br />

Das sind weiß Gott keine Anfänger. Um so gewichtiger<br />

der glatte Durchmarsch, der um ein Haar<br />

– obwohl es keiner wollte – erneut in die Regionalliga<br />

geführt hätte.<br />

1996<br />

Die Mannschaft, mit der wir die neue Saison starteten,<br />

unterschied sich nur wenig von der des<br />

Vorjahres. Wir waren gerüstet.<br />

Das gab es noch nicht oft, aber wir hatten – bis<br />

auf eine Ausnahme – in der Saison 96 die gleiche<br />

Mannschaft, wie im Vorjahr, behalten können.<br />

Marc Brix verstärkte den THC.<br />

35


Unsere Gegner waren: Solingen TC 02, HTC<br />

Uhlenhorst, BW Neuß II, BW Dinslaken, RW<br />

Dinslaken, Kahlenberger HTC.<br />

Das Ergebnis vorweggenommen:<br />

Schluss mit Spitzentennis<br />

Die erste Mannschaft löste sich auf. Schade eigentlich!<br />

Das sagten viele Tennisfreunde, die mit<br />

dem Team gejubelt, gelitten und sich mit ihm identifiziert<br />

hatten.<br />

Die Sommersaison ging zu Ende und mit ihr verschwand<br />

ein Team von der Bildfläche, das fünfzehn<br />

Jahre lang großes Tennis nach Mettmann<br />

brachte: Die Erste Herrenmannschaft, das Aushängeschild<br />

des THC.<br />

Schade eigentlich!<br />

Fünfzehn Jahre Spitzentennis. Da ist im Sport eine<br />

lange Zeit. Vor allem wenn, wie in diesem Falle,<br />

alles geboten wurde, was ein Sportlerherz<br />

begehrte: Aufstiege in Serie, gute Jugendarbeit,<br />

die zu einem gesunden Unterbau der Mannschaft<br />

führten und eine magnetische Anziehungskraft<br />

auf gute Nachwuchsspieler aus der Region<br />

ausübte.<br />

Die aktuelle Situation stellte sich wie folgt dar:<br />

Nach dem glücklichen Ausgang der Auf- und<br />

Abstiegsspiele der Bundesliga, hatte der THC in<br />

der nächsten Saison einen Platz in der Tennis-<br />

Oberliga. Leider fehlte dazu die entsprechende<br />

Mannschaft.<br />

Schade eigentlich.<br />

36<br />

Tennis-Hochzeit<br />

Der verstorbene Helmut Meurer schrieb damals:<br />

Eine Ära geht zu Ende.<br />

Es scheint endgültig zu sein: der THC Mettmann<br />

muss sich vom Spitzentennis verabschieden.<br />

Vielleicht nur vorläufig? Vielleicht aber auch für<br />

eine lange Zeit? Wie auch immer, Abschied<br />

nehmen von etwas, das man liebgewonnen hat,<br />

tut weh. Es berührt unser Gemüt und auch unsere<br />

„patriotischen“ Gefühle. Oder waren wir nicht stolz<br />

auf unseren Verein, wenn er in heißen Tennis-<br />

Gefechten mit den Arrivierten der Tenniszunft<br />

mithalten konnte? Natürlich waren wir stolz, und<br />

das mit Recht. Schließlich gehörten wir dazu; wir<br />

waren doch eine Art Familie! Mitglieder ein und<br />

desselben Clubs und damit viel dichter am<br />

Geschehen als jeder andere Fan.<br />

Heinz Wiederhut


Tennis-Hochzeit<br />

37


Liebe Tennisfreunde,<br />

der Tennis- und Hockey-Club Grün-Weiß<br />

1903 e.V. Mettmann begeht seinen 100.<br />

Geburtstag. Nicht viele Vereine in Deutschland<br />

können auf eine solche Tradition zurückblicken.<br />

Darauf können Sie stolz sein, ein guter<br />

Grund zum Feiern ist es allemal.<br />

Vieles hat sich im Tennis seit damals verändert.<br />

Was als Sport für eine kleine Elite<br />

begann, ist mittlerweile zu einer der beliebtesten<br />

Freizeitbeschäftigungen hierzulande<br />

geworden.<br />

Knapp zwei Millionen Tennisspielerinnen<br />

38<br />

100 Jahre THCM<br />

und -spieler sind Mitglieder in den Vereinen des<br />

Deutschen Tennis Bundes.<br />

Dieser rasante Aufschwung, den das Tennis genommen<br />

hat, wäre ohne Vereine wie den Ihren<br />

nicht denkbar.<br />

100 Jahre Tennis in Mettmann sind aber auch<br />

Verpflichtung, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen,<br />

sondern die Erfordernisse der Zukunft<br />

mit dem gleichen Engagement anzugehen, wie<br />

es in Ihrem Verein zur guten Tradition gehört.<br />

Dabei wünsche ich Ihnen, auch im Namen des<br />

Präsidiums des Deutschen Tennis Bundes, alles<br />

Gute.<br />

Dr. Georg Frhr. von Waldenfels<br />

Präsident des Deutschen Tennis Bundes


Erinnerungen<br />

Siegfried Birkenkamp<br />

„57 Jahre Mitgliedschaft“ bin 1946 in den<br />

THC eingetreten.<br />

Damals musste man einen oder besser<br />

zwei Bürgen nachweisen. Bei mir waren es<br />

Hans Pattberg, Prokurist bei der Fa. Georg<br />

Fischer (wichtig!) und als zweiter Bürge<br />

Zahnarzt Dr. Hans Becker von der<br />

Bahnstraße. Hans Pattberg war damals<br />

Schriftführer und Kassenwart. 1.Vorsitzender<br />

war Ewald Hütz, Vater von Horst<br />

Hütz – Meckenstock.<br />

Zwei Tennisplätze standen zur Verfügung.<br />

Jetzt Platz 1 und 2. Diese lagen in umgekehrter<br />

Richtung, nebeneinander.<br />

Wir besaßen damals schon ein eigenes<br />

kleines Clubhaus „ein etwas besseres<br />

Gartenhaus“ mit einer schmalen Terrasse.<br />

1946 stand uns nur die Terrasse etwa 15x3<br />

Meter zur Verfügung. Auf der Terrasse<br />

stand eine große Holzkiste für Getränke.<br />

Im Häuschen wohnten damals noch 2 ältere<br />

Damen, die ihre Wohnung bei einem<br />

Bombenangriff in Wuppertal verloren<br />

hatten. Die Wohnungsnot war groß.<br />

Unter Anleitung von Erich Hardt und Ludwig<br />

Rasche, Amtmann bei der Stadtverwaltung,<br />

wurde ein dritter Tennisplatz unten im Wald<br />

gebaut (heute Platz 6). Es war eine<br />

schwierige Baustelle. Von Hand wurden<br />

Bäume gefällt, zum Teil felsiger Untergrund.<br />

Es wurde mehrmals gesprengt. Die zwei<br />

Damen mussten während der Sprengung<br />

das Clubhaus verlassen. Ich erinnere mich,<br />

die Ladung wurde etwas stärker eingesetzt.<br />

Das Pappdach wurde stark beschädigt. So<br />

waren wir die Damen los. Wir zogen in<br />

unser Clubhaus ein.<br />

Der erste Platzwart, den ich kennenlernte,<br />

hieß mit Namen Schwalfenberg. – ein<br />

älterer Rentner. Der Club wuchs an<br />

Mitgliedern, viele Jugendliche wurden<br />

angeworben. Mein ständiger Partner war<br />

damals Walter Drost.<br />

Einige Namen, die aktiv am Tennis teilnahmen:<br />

Fam. Erich Hardt, Ludwig Rasche, Fam. Herbert<br />

Vogel, Franz Bieker, Georg Amberg – langjähriger<br />

Clubmeister, spielte einen eleganten Ball -, Peter<br />

Hörle, Karl Friedrich Diepenbeck, Hans Krämer,<br />

Liane Thöne, Lotte Frickenhaus, Dr. Ugowski –<br />

Direktor bei Kalk Dornap, bei den Balljungen sehr<br />

beliebt. Balljunge Fränzchen wurde von ihm<br />

großzügig belohnt. Georg Amberg legte die Tarife<br />

für die Balljungen fest: pro Stunde 50 Pfennig.<br />

Es wurde genau auf die Minute abgerechnet.<br />

Fränzchen wartete natürlich auf Dr. Ugowski und<br />

Klara Hardt. „Schorsch“ hatte es da schwer. Bei 1<br />

½ Stunden mussten die Balljungen bei ihm auch<br />

schon mal 25 Pfennig zurückgeben. Georg, ich<br />

hoffe, Du verzeihst mir.<br />

Unser erster Trainer war ein Herr Kaldenbach, er<br />

besaß ein Zigarrengeschäft in der Freiheitstrasse.<br />

Sein Spitzname „Schöckelbein“ - er hatte eine<br />

Verletzung aus dem 2. Weltkrieg.<br />

Die ersten Hockeyspiele fanden auf dem<br />

Fußballplatz am Pfingstgarten statt, jetziges<br />

Grundbuchamt.<br />

Gründungsmitglieder der Hockeyabteilung waren:<br />

Rudolph Dreisilker, Horst Finke, Otto Linnert,<br />

Günter Hartenfels, Friedrich Diepenbeck, Günter<br />

Hansen, Hans-Joachim Bovensiepen, Günter<br />

Lamprecht, Hans-Werner Kraus, u.a.m.<br />

Anfang der 50er Jahre stellte die Stadt uns ein<br />

Grundstück für den neuen Hockeyplatz zur<br />

Verfügung. Der Gärtner Bösche begradigte von<br />

Hand die Bodenfläche und es wurde Gras<br />

eingesät. Unter Ludwig Rasche und Rudolph<br />

Dreisilker wurde der THC umbenannt – vorher<br />

hießen wir TC03 Mettmann.<br />

39


Für uns Tennisspieler mit unseren Familien war<br />

der Hockeyplatz eine Bereicherung. Zu dieser Zeit<br />

kannte man noch keine Häuschen im Grünen. Wir<br />

wohnten fast alle im Stadtgebiet.<br />

Einige Familiennamen: Erich und Klara Hardt,<br />

Rudolf und Hilde Dreisilker, Herbert Vogel, Ilse<br />

und Adi Manns, Siegfried und Helga Hoff-staedter,<br />

Lotti und Walter Kämmerling, Otto und Rosi<br />

Balzer, Gerd und Irm Schmidt, Siegfried und Uschi<br />

Birkenkamp, Helmut und Inge Schultze, Detlef<br />

und Barbara Scholten, Anneliese und Wilhelm<br />

Nolte, Volkard und Steffanie Nolte, u.v.m.<br />

Aus diesen Familien stammen die Hockey-spieler,<br />

die den THC geprägt haben.<br />

So schließe ich meinen Brief. Es sollen auch noch<br />

andere alte Mitglieder zu Wort kommen.<br />

Es war eine schöne Zeit.<br />

Wir verbrachten unsere Freizeit mit vielen<br />

Mitgliedern im Sommer auf dem Hockeyplatz.<br />

Siegfried Birkenkamp<br />

Auch Skiurlaub wurde zusammen unternommen. In Fieberbrunn Anfang der 50er Jahre, Vollpension in privater Unterkunft für DM 6,50.<br />

Auf den Fotos: Walter und Lotte Kämmerling, Günter Hansen, Hans-Joachim Bovensiepen, Günter Lamprecht Siegfried Birkenkamp<br />

und der kleine Junge Rolf Kämmerling, Manfred Kraus, 2 Mädchen aus Fieberbrunn.<br />

40


100 Jahre THCM<br />

Gratulation und Grußwort zum 100 – jährigen Bestehen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Mitglieder des THC Mettmann,<br />

der Stadtverband der CDU – Mettmann gratuliert dem Tennis- und Hockey-Club Grün-Weiß 1903<br />

e.V. Mettmann recht herzlich zum 100 – jährigen Vereinsjubiläum!<br />

Es stimmt zuversichtlich, wenn ein Verein, der vor hundert Jahren – zu einer Zeit, als der<br />

Goldberger Wald noch ein „Urwald“ im Besitz eines Reichsgrafen und Tennis eine Sportart der<br />

elitären Oberschicht fernab des Breitensports war – gegründet wurde, heute noch besteht.<br />

Insbesondere, wenn der Verein nicht nur noch besteht, sondern mit ca. 510 Mitgliedern (Tendenz<br />

steigend!), davon einer Vielzahl an aktiven Mitgliedern, wesentlich zum sportlichen Angebot und<br />

Vereinsleben in unserer Stadt auf hohem Niveau beiträgt. Letzteres so manchen Widrigkeiten zum<br />

Trotz und gegen den Trend, welcher in der heutigen Zeit leider eher zur individuellen,<br />

konsumierenden Freizeitgestaltung geht, als den Einzelnen den Vereins- und Mannschaftssport<br />

suchen lässt.<br />

Es ist besonders erfreulich, dass gegen diesen Trend die Mitgliederzahlen der Tennis- und<br />

Hockeyabteilungen wieder zunehmen und heute mehr als 150 Kindern und Jugendlichen nicht nur<br />

ein sportliches Zuhause gegeben wird. Das spricht nicht nur für eine gute Jugendarbeit, sondern<br />

auch für eine gute Vereinspolitik und ein gesundes Vereinsleben sowie hervorragende<br />

Sportstätten.<br />

Es ist dem Verein und unserer Stadt zu wünschen, dass auch in Zukunft wieder Spitzensport in<br />

oberen Ligen in Mettmann gespielt wird, wie es nach 1948 und der Umbenennung vom „TC 03<br />

Mettmann“ in den „THC Mettmann 1903 e.V.“ als Tennis- und Hockey-Club im Bereich des<br />

Hockeysportes in den 60er- und 70er-Jahren und auch im Bereich des Tennissports in den 80erund<br />

90er – Jahren der Fall gewesen ist.<br />

Für 100 Jahre im Dienste der erfolgreichen Jugendförderung und des Erwachsenensports gebührt<br />

dem Verein, seinen Gründervätern und den sportlichen Leistungsträgern, aber auch den vielen<br />

ehrenamtlichen Helfern und Vereinsmitgliedern unser großer Dank und aufrichtige Anerkennung!<br />

Für die kommenden 100 Jahre wünschen wir dem Verein, den einzelnen Abteilungen und<br />

Mannschaften alles Gute, wachsende Mitgliederzahlen sowie viele sportliche Erfolge!<br />

Markus Pelshenke<br />

Stadtverbandsvorsitzender<br />

41


42<br />

Clubmeister<br />

Unsere Clubmeister<br />

Herren Einzel A Damen Einzel A<br />

1925 Rasche<br />

1947 Amberg -<br />

1948 Amberg -<br />

1949 Amberg Knoche / Überholz<br />

1950 Amberg Krommes : Stöcker<br />

1951 Amberg L. Kraemer<br />

1952 Amberg L. Kraemer<br />

1953 Amberg L. Kraemer<br />

1954 Amberg L. Kraemer<br />

1955 Amberg : Krämer Thöne : Hardt<br />

1956 Drost : Reucher L. Kraemer<br />

1957 Reucher : Hardt Hardt : Frickenhaus<br />

1958 Hardt: Reucher Manns: Reucher<br />

1959 Hardt : Nolte Hardt : Manns<br />

1960 Hardt : Reucher Frickenhaus: Hardt<br />

1961 Hardt : Neumann I. Manns : Hardt<br />

1962 Hell : Hardt B. Manns<br />

1963 Hardt : Hell Reucher : Balzer<br />

1964 Hardt: Reucher Schultze : Balzer<br />

1965 Hardt : Reucher Balzer : Hardt<br />

1966 Hardt : Steffen Balzer : Schultze<br />

1967 Hardt : Steffen Balzer : Frickenhaus<br />

1968 Hardt: Finke Balzer: Scholten<br />

1969 Hardt: Finke Balzer : Petersen<br />

1970 Finke : Hardt Balzer : Petersen<br />

1971 Hardt : Kämmerling Balzer : Scholten<br />

1972 Steffen : Finke Balzer : Scholten<br />

1973 Finke : Steffen Scholten : Balzer<br />

1974 Steffen : Gusko Scholten : Balzer<br />

1975 Hardt : Strasser Balzer : Scholten<br />

1976 Strasser : Steffen Balzer : Kämmerling<br />

1977 Steffen : Gusko Balzer : Velzke<br />

1978 - -<br />

1979 Pfitzner : Irmler Balzer : Scholten<br />

1980 Lindner : J. Kamphues Scholten : Schäfer<br />

1981 - -<br />

1982 Lindner : J. Kamphues Kamphues : Brandt<br />

1983 Müller : Schumann Reinke : C. Vollmer<br />

1984 Müller :Heckmanns Reinke : Wißerodt<br />

1985 T. Schäfer : A. Schirner Reinke : Wißerodt<br />

1986 Ferch : Kern Reinke : Wißerodt<br />

1987 T. Schäfer : C. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />

1988 T. Schäfer : C. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />

1989 T. Schäfer : M. Odendahl Reinke : Wißerodt<br />

1990 Nußbaum : J. Kamphues Reinke : Kuipers<br />

1991 U. Schäfer : M. Wißerodt Kibele : Becker<br />

1992 M.Odendahl : D. Schäfer Kamphues : Becker<br />

1993 M.Odendahl : D. Schäfer Kamphues : Becker<br />

1994 M. Odendahl : U. Schäfer Kamphues : Roepke<br />

1995 M. Odendahl : C. Odendahl -<br />

1996 U. Schäfer : S. Arnz -<br />

1997 A. Becher : S.Flieter B. Kamphues : E. Holzapfel<br />

1998 S. Arnz : M. Matthäus N. Küchler : C. Solitair<br />

1999 A. Becher : A. Tenner C. Solitair : B. Kamphues<br />

2000 P. Becher : D. Asheuer U. Becher : E. Holzapfel<br />

2001 P. Becher : R. Solitair U. Becher : E. Holzapfel<br />

2002 A. Becher : S. Brückner U. Becher : E. Holzapfel<br />

Die ersten Clubmeister: 1925<br />

gewann Ludwig Rasche das<br />

Herren-Einzel und mit seiner<br />

Schwester Lilli das Mixed.


100 Jahre THCM<br />

43


44<br />

Hockeymannschaft


Hockeymannschaft<br />

45


Hockeymannschaft<br />

Es war einmal...<br />

die Geschichte einer Hockeymannschaft<br />

Es war einmal ein achtjähriger Knabe, der 1946 über seine Eltern den damaligen<br />

TC-Mettmann kennen lernte. Man kann sich bei der heutigen Anlage<br />

nicht mehr vorstellen, wie die ,,Sportarena“ mit einer Holzhütte (Clubhaus)<br />

und 2 Tennisplätzen und der Verrottung durch 6 Kriegsjahre ausgesehen hat.<br />

1947 begann der Spielbetrieb auf 3 Tennisplätzen, aber die Holzhütte war<br />

immer noch von 2 Damen, die in Wuppertal ausgebombt waren, belegt. Im<br />

Jahre 1951 kam der Hockeyplatz dazu. Dieser Knabe, der 1952 Hockeymitglied<br />

wurde, spielte 1953 als l5jähriger in der 1.Tennis- und als l6jähriger in<br />

Knaben 1953 auf dem THC-Hockeyplatz (hat sich doch einiges verändert)<br />

der 1.Hockeymannschaft.<br />

Die Mannschaft bestand hauptsächlich aus Spielern der Gründerzeit 1948 wie<br />

K. G. Barkhausen sen., S. Birkenkamp, H. J. Bovensiepen,<br />

Dr. Diepenbeck, R. Dreisilker, H. Finke sen., Fischer,<br />

Dr. Flachsenberg, G. Hansen, F. Humpert, W. Kämmerling sen., H.W.<br />

Kraus, M. Kraus, H. Kraus, G. Krüsselberg, G. Lambrecht,<br />

H. Maas, F. Ordemann, Schröder (damals am Gallberg<br />

tödlich verunglückt), U. Seidemann, H. Taufenbach, K.H. Zaeske.<br />

In dieser Mannschaft spielten aber auch schon Nachwuchskräfte, die etwa<br />

meinem Jahrgang entsprachen, wie<br />

Dieter und Ulrich Dreisilker, Gernot Hansen gen. Connie, Helmut Schultze<br />

gen. Habu.<br />

Mit ihnen und den Spielern<br />

1.Mannschaft 1956 auf unserem Platz (oben im Hintergrund der<br />

Judenfriedhof)<br />

Gehrke Barkhausen gen. Gockel, Bernd Bremenfeld gen. Bremme, Dietmar<br />

Bothe gen. Bowo, Helmut Drost gen. Ede, Jost Finke (1 A-Länderspiel),<br />

Eckard Hansen, Holger Jacobitz (tödlich verunglückt), Rolf Kämmerling gen.<br />

Rolfi, Walter Kämmerling, Klaus Kamphues gen. Jäger, Helmut Kircher gen.<br />

Wimpi, Hans Jürgen Meinerzhagen gen. Hajü, Gerd Neuhaus gen. Opa,<br />

Volkhard Nolte gen. Spargel, Wilhelm Nolte gen. weisser Hai, Werner<br />

Nowak gen. Schimmel (Trainer A-Damen-Nationalmannschaft), Arnd<br />

Petersen gen. Toni, Ulrich Pfohl gen. Föcki, Jürgen Pohlhaus gen. Schimmel<br />

(als erster Auswärtiger von der ETG Wuppertal gekommen), <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />

gen. 46 Wolla (100 A-Länderspiele, Olympia-Sieger 1972 in München, Olympia-


Hockeymannschaft<br />

Teilnehmer 1968 in Mexiko und 1976 in Montreal, Teilnehmer an 2 WM, 3.Platz<br />

1973 in Amsterdam, Europameister 1970 in Brüssel), Hubert Rehkämper gen.<br />

C, Wilhelm Rehkämper gen. Ipo, Jürgen Scholten gen. Jogi, Hubert Steffen<br />

gen. Hubsi (Jugendnationalspieler), Klaus Vogel gen. Baby, Klaus Weyermann<br />

gen. Pakistan -Sam (kam als 1. Mannschaftsspieler vom damaligen SSV Mettmann<br />

als l8jähriger zum THC) -<br />

wurde für die nächsten 20 Jahre eine Mannschaft<br />

geformt, die durch Disziplin, Zusammenhalt<br />

und Kameradschaft Erfolge errang, die<br />

ihresgleichen suchen.<br />

Durch diese Erfolge kamen automatisch ,,fertige<br />

Spieler“ aus anderen Vereinen zu uns (heute<br />

ist es leider, leider genau umgekehrt). Die<br />

ersten waren Egon Rutz vom DHC, Gerd<br />

Dreyer, deutscher Meister mit Goslar 08 und Uhlenhorst Mülheim, Bernd Bornstein<br />

vom DSD, Horst Matthes vom HC Heidelberg, Mathias Merkert vom Berliner<br />

HC, Hans Vehrenberg und Bert Bramer vom DHC, Horst Zimmermann von<br />

Gold-Weiss Wuppertal.<br />

Man stelle sich vor: Mit nur etwa 40 Spielern wurde ca. 20 Jahre durchweg<br />

Spitzenhockey gespielt.<br />

Aus der nachfolgenden Aufstellung ist ersichtlich, welche Aktivitäten diese<br />

Mannschaft dank des vorzüglichen Managements der Hockeyabteilungsleiter<br />

Rudolf Dreisilker, Horst Finke, Helmut Schultze und Volhard Nolte absolviert hat:<br />

1955 1. ausländischer Besuch aus Holland, RK ,,De<br />

Warande“ Oosterhout (10 Jahre nach Kriegsende)<br />

1956 verstärkte A-Jugend auf Hockeytour<br />

nach Erlangen-<br />

Nürnberg-Marktbreit<br />

Der Main war in Marktbreit über<br />

die Ufer getreten. Habe Klaus<br />

Kamphues. selten so arbeiten<br />

gesehen.<br />

Mannschaftsführer G. Lamprecht begrüßt die Gäste<br />

Im Hintergrund W. Hardt und G. Hansen<br />

47<br />

v.l. Weyermann, Birkenkamp, Dreisilker jr., Kamphues, Neuhaus,<br />

Schultze, Heimann�, Dreisilker sen., Jacobitz, Drost,<br />

Rehkämper, Hardt


1957Turnier in RK ,,De Warande“ Oosterhout<br />

48<br />

Hockeymannschaft<br />

Jeder Hockeyspieler hatte Spieltermine für die gesamte Saison<br />

Stehend v.l. G. Hansen, U. Dreisilker, H. Finke, K. Kamphues, C.Rehkämper, H. Schultze,<br />

H. Maas, H. Drost, W. Hardt, U. Seidemann, D. Dreisilker<br />

1958 Osterturnier in RK Rüsselsheim<br />

Pfingstturnier in Travemünde,<br />

1. Riesenerfolg mit 3 : 2 gegen den damaligen<br />

deutschen Spitzenverein Etuf Essen mit Nationaltorwart<br />

Lücker und Linksaussen Winters<br />

Dreisilker, Kamphues, Petersen, Bothe, Schultze,<br />

Rehkämper I, Weyermann, Hardt, Rehmämper II,<br />

Neuhaus, Nolte I<br />

Unsere Gegner waren u. a.<br />

SC Forsthausstrasse Frankfurt<br />

THGC Großflottbeck Hamburg<br />

Metropolitan Police HC London<br />

SV Saar 05 Saarbrücken<br />

Club zur Vahr Bremen<br />

Huovit Helsinki<br />

BSG Medizin Leipzig<br />

BG Einheit Zentrum Leipzig<br />

Kreuznacher HC<br />

Rot-Weiß München<br />

HC Hannover<br />

MSC München<br />

RBC <strong>Rott</strong>erdam<br />

Royal Oree Brüssel<br />

Royal Primerose Brüssel<br />

CD Tarrasa, Spanien<br />

CA Mountrouge Paris<br />

HC Venlo<br />

Klaus Weyermann sichert die Aktion von <strong>Wolfgang</strong> Hardt nach<br />

dem Motto „greif Du an, ich deck den Raum“ ab.


Hockeymannschaft<br />

1959 Turnier in RK ,,De Warande“ Oosterhout,<br />

Turnier in Bad Kreuznach<br />

Turnier in Leipzig<br />

1960 Turnier in Saarbrücken,<br />

Teilnahme Westdeutsche Hallenmeisterschaft<br />

1961 Pfingstturnier in CD Tarrasa (Spanien) Fahrt innerhalb<br />

von 8 Tagen organisiert, da der DHC kurzfristig<br />

absagen mußte.<br />

1962 Turnier in <strong>Rott</strong>erdam, Besuch der südafrikanischen<br />

Studenten-Nationalmannschft ,,Proteas“<br />

1963 Turnier in Mettmann (60 Jahre THC) Start in die<br />

Meisterschaft (zweithöchste Klasse = 1. Verbandsliga<br />

eingestuft; bis dahin nur Freundschaftsspiele)<br />

1964 Osterturnier in Paris<br />

Aufstieg nicht gelungen<br />

v.l.: Hardt, Pohlhaus, Scholten, Kämmerling, Petersen, Dr. Dreisilker, Jacobitz �,<br />

Pfohl, Neuhaus, Schultze, <strong>Rott</strong><br />

HC Laval<br />

University Edinburgh<br />

Wiesbadener THC<br />

THC Hanau<br />

Schott Mainz<br />

Club an der Alster Hamburg<br />

Horn-Hamm Hamburg<br />

CASG Paris<br />

49


Hockeymannschaft<br />

1965 Im 2. Anlauf: Aufstieg in die höchste Klasse,<br />

die Oberliga<br />

Turnier in Wiesbaden<br />

Turnier in Prag<br />

1966 Verbleib in der Oberliga<br />

1967 Pfingstturnier in Wien, Besuch der Rhodesischen Nationalmannschaft<br />

in Mettmann, Abstieg aus der Oberliga<br />

50<br />

<strong>Wolfgang</strong> Hardt in Aktion beim<br />

Hockeyturnier in Wien<br />

Delmes war zigfacher Nationalspieler und u.a. Bundestrainer bei den<br />

olympischen Spielen in München. Im Hintergrund Sam<br />

Weyermann.<br />

Sparta Prag<br />

TEC Darmstadt<br />

Rot-Weiß Wettingen<br />

HC Lahr<br />

HC Wien<br />

Grün-Weiß Mayen<br />

Goslar 08<br />

Marienburger SC<br />

Blau-Weiß Köln<br />

Rot-Weiß Köln<br />

Schwarz-Weiß Köln<br />

DSD Düsseldorf<br />

DHC Düsseldorf<br />

DSC 99 Düsseldorf<br />

SV 04 Düsseldorf<br />

Gold-Weiß Wuppertal<br />

ETG Wuppertal<br />

Wuppertaler SV<br />

Barmer TV<br />

Bonner THV<br />

Schwarz-Weiß Bonn<br />

VFB Hilden<br />

Duisburger SV<br />

Eintracht Duisburg<br />

Preußen Duisburg<br />

Meidericher SV


Hockeymannschaft<br />

1. Trainer: Achim Engels.<br />

Bis dahin war Sam Weyermann ehrenamtlicher<br />

Konditionstrainer<br />

1968 Hallenturniersieger ,,Wilo Kurzrock“-Pokal in<br />

Bielefeld gegen SUS Bielefeld,<br />

Turniersieger in Brüssel<br />

1969 Wiederaufstieg in die Oberliga,<br />

Turniersieger in Brüssel<br />

1970 Verbleib in der Oberliga, keine Turniere;<br />

sparen für 1971<br />

Club Raffelberg<br />

Uhlenhorst Mülheim<br />

Kahlenberger HC<br />

Etuf Essen<br />

Essen 99<br />

Kupferdreher HTC<br />

Grün-Weiß Lüdenscheid<br />

Crefelder HTC<br />

SV Crefeld 10<br />

Schwarz-Weiß Neuss<br />

Tus 46 Iserlohn<br />

Solinger HC<br />

Gladbacher HTC<br />

Rheydter SV<br />

Grün-Weiß Viersen<br />

VFL Bochum 48<br />

HG Dortmund<br />

Eintracht Dortmund<br />

HC Rot-Weiß Velbert<br />

RK Rüsselsheim<br />

RTHC Leverkusen<br />

51


52<br />

Hockeymannschaft<br />

1971 Die Traumtour nach Südafrika, Rhodesien - jetzt Simbabwe, und Südwest-Afrika -<br />

jetzt Namibia. 35.000km Flug, 15 Spiele in 3 Wochen!!<br />

v.l. Trainer Günther Flasdick, Jürgen Pohlhaus, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Volkhard Nolte, Walter Kämmerling, Dr. Ulrich Dreisilker,<br />

Gerd Neuhaus, Hubert Steffen, Dietmar Bothe, Jost Finke, <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong>, Helmut Kircher, Wilhelm Rehkämper.<br />

Es fehlen Gerd Dreyer, Bert Bramer �, Hans Vehrenberg


Hockeymannschaft<br />

53


1971 Verbleib in der Oberliga<br />

54<br />

Hockeymannschaft<br />

1972 <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> mit der Deutschen Nationalmannschaft<br />

Olympiasieger in München<br />

mit<br />

1 : 0 gegen Pakistan, Verbleib in der<br />

Oberliga, Olympiamannschaft in Mettmann<br />

1973 Turnier in Goslar


Hockeymannschaft<br />

Meine Hockeylaufbahn in der 1. Mannschaft ging nun langsam zu Ende, und ich<br />

schloss mich der damals neu gegründeten, glorreichen 1 b an.<br />

v.l.: <strong>Wolfgang</strong> Hardt, <strong>Wolfgang</strong> Flakowski,<br />

H.J. Meinerzhagen, Kalle Kaffsack, Harald<br />

Fischer, Mike Frege, Begleiter Schreier,<br />

Dietmar Böse, Chris Brenger<br />

Sitzend: Thomas Buserath, <strong>Wolfgang</strong><br />

Bormann, Ingwer Brodersen, Michael<br />

Künzelmann �<br />

Der 1. Mannschaft half ich 1976 nochmal beim Turnier in Lahr aus und den<br />

,,Neanderthalern“ 1977 bei meiner 2. Traumreise nach Südamerika (Venezuela-<br />

Barbados-Peru- Brasilien).<br />

55


56<br />

Hockeymannschaft<br />

Das endgültige ,,Aus“ kam dann mit der Auflösung der ,,Neanderthaler“ im September<br />

1995, wo ich meine letzten Hockeyjahre verbrachte.<br />

Obere Reihe v.l.: Helmut Brandt, Dr. Rolf Kämmerling, Volkart Nolte, Dr. Ulrich Dreisilker, Helmut Schultze,<br />

Hans-B. Adams.<br />

Mittlere Reihe: Klaus Weyermann, Klaus Vogel, Werner Nowak, Detlef Irmler, Wilhelm Rehkämper, Gerd<br />

Dreyer, <strong>Wolfgang</strong> Hardt, Manfred Andreß, Wilhelm Nolte, Arnd Petersen.<br />

Untere Reihe: Jürgen Pohlhaus, Ulrich Pfohl, Dr. Jürgen Scholten, Walter Kämmerling.<br />

Es fehlen: Detlef Scholten, Dr. Theo Scholten


Hockeymannschaft<br />

Leider erwies sich die Auflösung für die Hockeyabteilung des THC als äußerst<br />

negativ. Es fehlt seitdem an ,,gestandenen Fachleuten“. Bei Golf als Sport habe ich<br />

persönlich so meine Bedenken, u. a. halte ich Tischtennis für eine härtere Sportart.<br />

Die „Seuche“ Golf muss wohl andere Hintergründe haben. Ein Verein kann nur<br />

sportlich überleben, wenn ,,die Alten“ das Rückgrat bilden, egal in welcher Art und<br />

Weise.<br />

57


58<br />

Hockeymannschaft<br />

Nochmal zum Thema Golf: 1971 spielte ich meine erste und letzte Golfpartie in East<br />

London (Südafrika).<br />

Fachleuten zufolge muss das gar nicht so schlecht gewesen sein.<br />

Zur heutigen 1. Hockeymannschaft: Irgendwie tut sie mir leid; immer so alleine<br />

gelassen. Keiner kennt sie im Verein, wo man doch lt. Zeitung ein Hockeycrack und<br />

-so oder so - der Größte und der Beste ist. Ist es Fügung des Schicksals, dass man<br />

trotzdem absteigt, muss der Verein gewechselt werden. Und da man in den letzten<br />

Jahren des öfteren abgestiegen ist, kann evtl. das ,,Personal“ knapp werden. Logisch,<br />

dass man zusätzlich noch ,,Auszeiten“ nehmen muss.


Hockeymannschaft<br />

Dann noch die schlechten Trainer, usw. usw. Geht es so weiter, findet ein 110jähriges<br />

Jubiläum für Hockeyspieler nicht mehr statt. Oder??<br />

Lt. Uli Bergmann sen. spielen zur Zeit 8 Mettmanner in der Bundesliga und 3 in der<br />

Regionalliga. Was könnte werden, wenn sich die richtigen Leute mal zusammensetzen<br />

würden, auch und vor allen Dingen mit ehemaligen ,,Neanderthalern“, wenn<br />

sie noch zu motivieren sind.<br />

Und doch, oder gerade jetzt, taucht ein Lichtblick am Horizont auf. Uli Bergmann jr.<br />

hat zum Beginn des Jubiläumsjahres das Traineramt übernommen. Wer, wenn nicht<br />

er, könnte das untergehende Schiff wieder flott machen!<br />

Zum Schluss ein kleines Beispiel,, wie sich die Zeiten geändert haben gegenüber<br />

damals:<br />

Im Januar 2002 wurde im Europapokal der Landesmeister Rot-Weiss Wettingen<br />

(Schweiz) Sieger vor Tarrasa (Spanien) und Rot-Weiss München. Unser Hockeyteam<br />

spielte damals 2 : 2 gegen den Sieger und verlor jeweils 0 : 1 gegen den<br />

Zweit- und Drittplazierten. Ich finde, eine tolle Bilanz unserer Mannschaft innerhalb<br />

der aufgeführten 20 Jahre. Diese Zeit musste einfach mal aufgearbeitet werden.<br />

Das war einmal - ohne Gewähr<br />

<strong>Wolfgang</strong> Hardt gen. Tümmler - Frünk - Cöbes<br />

59


60<br />

Hockeymannschaft


Wie der Cup der Meister<br />

entstand<br />

Der Cup der Meister war das sportliche Ereignis<br />

im Mettmann der 80er Jahre.<br />

Für eine solche Veranstaltung braucht es 2 Voraussetzungen:<br />

1. einen hervorragenden Hockeyplatz<br />

2. einen Organisator: „Mister Cup der Meister“<br />

1980 haben wir in Mettmann mit dem Bau des<br />

Kunstrasens begonnen. Dank der Unter-stützung<br />

a l l e r im Rat der Stadt Mettmann vertretenen<br />

Parteien, aber auch der Verwaltung der Stadt (die<br />

Stadt gewährte uns einen jährlichen Zinszuschuss<br />

zu unserem Millionen-Projekt) ließ sich seinerzeit<br />

das Projekt „Kunstrasen“ verwirklichen.<br />

Aus Dankbarkeit gegenüber der Stadt wollten wir<br />

dann auch mit dem Kunstrasen für Mettmann<br />

werben.<br />

Wir haben Länderspiele nach Mettmann geholt,<br />

die Hockey Damen wie Herren Nationalmannschaften<br />

führen ihre Vorberei-tungslehrgänge zu<br />

großen Turnieren, wie Olympische Spiele bei uns<br />

durch.<br />

Dann kam Hans B. Adams (Mister Cup der Meister)<br />

vor fünf Jahren, unmittelbar mit der Einweihung<br />

des neuen Kunstrasens die Idee, jährlich<br />

ein großes, um nicht zu sagen, das größte<br />

Hockeyturnier der Bundesrepublik in Mettmann<br />

stattfinden zu lassen.<br />

Hans Adams erfand auch den Titel „Cup der Meister“<br />

und der war wirklich bezeichnend für diese<br />

Veranstaltung.<br />

Das Frühjahr wurde gewählt, weil die Hockeyspieler<br />

gerade die Hallen verlassen haben und<br />

sich in irgendeiner Form auf die neue Feldsaison<br />

vorbereiten müssen.<br />

Auf Naturrasen ließe sich ein „Cup der Meister“<br />

nicht durchführen.<br />

Unmittelbar nach Beendigung dieses ersten Turniers<br />

ist Hans B. Adams von allen teilnehmenden<br />

Mannschaften gebeten worden dieses Turnier<br />

weiter fortzuführen. Man zeigte sich zufrieden mit<br />

Cup der Meister<br />

61


Cup der Meister<br />

Sportprogramm sowie auch den von uns gebotenen<br />

Nebenprogrammen und Veranstaltungen.<br />

Dieses aus den Mündern vom Präsidenten des<br />

DHB als auch den Verantwortlichen der Mannschaften<br />

wie Spieler und Trainer zu hören, war<br />

schon eine große Ehre.“<br />

In den beiden ersten Jahren war das Wetter<br />

immer prächtig. Zu den Endspielen fanden sich<br />

ca. 3000 Zuschauer ein. In den folgenden Jahren<br />

hatte man mit dem Wetter leider etwas Pech,<br />

aber über das gesamte Turnier konnte man mit<br />

ca. 3000 Besuchern rechnen.<br />

Wie kam man bei Ihrem Turnier eigentlich finanziell<br />

zurecht ?<br />

Es bedurfte unsagbarer Mühe, die vielen benötigten<br />

Spenden aufzutreiben.<br />

Leider verfügt Hockey nicht über so viel Popularität<br />

wie König-Fußball, wo sich oftmals die Sponsoren<br />

drängen.<br />

Das Vergnügen „Dynamo Alma Ata“ aus Kasachstan<br />

hat jährlich allein 10 bis 15 Tsd. DM gekostet,<br />

die wir für eine Woche Aufenthalt aufzubringen<br />

hatten.<br />

62<br />

Bei den übrigen Mannschaften von Hamburg über<br />

Berlin bis nach München, die alle der Bundesliga<br />

angehören und sich jeweils in der deutschen Endrunde<br />

qualifizieren konnten finanzieren ihren Aufenthalt<br />

mit Hotel in Mettmann selbst, aber auch<br />

die Mannschaften aus der Schweiz und auch aus<br />

Holland stellten keine finanziellen Forderungen.


Wie ist man eigentlich auf Dynamo Alma Ata gekommen<br />

?<br />

Das Turnier sollte im Laufe der Jahre immer attraktiver<br />

machen. Als Hans B. Adams von seiner<br />

Urlaubsheimreise kommend im Flug-zeug saß<br />

und aus der Zeitung entnehmen konnte: Dynamo<br />

Alma Ata ist der neue Europapokalsieger, war<br />

ihm klar: „die hole ich nach Mettmann.“<br />

Diese Idee wurde anfänglich im Club nur belächelt.<br />

Dann kamen die ersten Telegramme aus Moskau<br />

Hans B. Adams „Mister Cup der Meister“<br />

mit einem großen Fragenkomplex z.B. nach Sponsor<br />

für Sportkleidung, Schuh-werkausrüster etc.,<br />

den Hans B. auch Gott sei Dank in der Firma FILA<br />

finden konnte.<br />

Cup der Meister<br />

Dann kam die Zusage aus Moskau und<br />

verabredungsgemäß holten die Organisatoren die<br />

Truppe vom Frankfurter Flughafen ab, dieses alles<br />

zu einem Zeitpunkt wo die allgemeinen Sportbeziehungen<br />

mit der Sowjetunion als eingefroren<br />

galten!<br />

Der Cup der Meister wurde so bekannt, dass im<br />

Laufe der Jahre immer mehr Anfragen von internationalen<br />

Mannschaften kamen. Zum Schluss<br />

hätte man ein 16er-Feld beschicken können.<br />

Doch das war auf nur einem Hockey-platz nicht<br />

machbar.<br />

Und dann - nach 10 Jahren - war plötzlich Schluss.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Nachdem Hans B. das Turnier 10 Jahre perfekt<br />

organisiert hatte, kam kurz Turnierbeginn jemand,<br />

der ihm erklären wollte, welche Offiziellen man<br />

doch unbedingt einladen müsste.<br />

Wer Hans kennt, der weiß, da ist er konse-quent.<br />

Wenn jemand meint, es besser machen zu können,<br />

dann soll er es machen.<br />

Ja und das war dann das Ende der Ära Cup der<br />

Meister.<br />

63


64<br />

Die Neandertaler<br />

1978 schrieb der unvergessene Helmut<br />

Meurer in der THC Ausgabe, April 1978 zu<br />

75 Jahre THC über die Neandertaler:<br />

Wenn in einem Hockeyclub von Reiseherren<br />

die Rede ist, sind nicht etwa Vertreter<br />

oder Reisende gemeint, sondern<br />

Hockeyspieler.<br />

Das mag ungewöhnlich klingen, weil man<br />

sich einfach keine Herren vorstellen kann,<br />

die immerzu verreisen müssen, um Hockey<br />

zu spielen, aber es stimmt.<br />

Reiseherren sind Hockey Spieler. Keine<br />

gewöhnlichen freilich, eher eine spezielle<br />

Sorte, eine Mischung aus Erfahrung und<br />

sportlicher Überreife. Nicht mehr das Beste,<br />

was ein Club zu bieten hat, aber auch<br />

nicht das Schlechteste.<br />

Reiseherren sind Hockeyspieler im sportlichen<br />

Mittelalter. Warum sie allerdings<br />

Reiseherren heißen, wissen sie selbst nicht.<br />

Sie verreisen ja nicht nur, sie spielen auch<br />

durchaus Zuhause. Übernehmen wir also<br />

ein Begriff, dessen Wortsinn nicht stimmt,<br />

der aber im Hockey-deutsch fest verankert<br />

ist.<br />

Die Neandertaler<br />

Die Neandertaler 2001<br />

Soweit das Zitat.<br />

Die Gründung erfolgte 1974 im Clubhaus des<br />

THC. Die Gründungsmitglieder:<br />

H. Adams, M. Andreß, D. Bothe, H. Brandt, W.<br />

Kämmerling, G. Neuhaus, W. Nolte, A. Petersen,<br />

W. Pfeil, H. Rehkämper, W. Rehkämper, E. Rutz,<br />

D. Scholten, T. Scholten, H. Schultze, H. Zimmermann,<br />

K. Weyermann.<br />

Die Mannschaft wurde gegründet, weil viele Spieler<br />

der 1. oder 2. Mannschaft keine Möglichkeit<br />

hatten, regelmäßig zu spielen.<br />

Die Mannschaft wurde in der Hockey-zeitung von<br />

R. Dreisilker bekannt gemacht.<br />

Die Mannschaft legte sich eine einheitliche Kleidung<br />

zu und nannte sich die Neandertaler.<br />

Nach und nach kamen Spieler der ersten Mannschaft<br />

hinzu, wie J. Pohlhaus, U. Dreisilker, W.<br />

Hardt konnte auch überzeugt werden, G. Dreyer,<br />

J. Scholten, K. Pfohl, V. Nolte, D. Irmler, R. Kämmerling,<br />

K. Vogel, W. <strong>Rott</strong>, W. Nowak und I.<br />

Brodersen.<br />

Es bildeten sich sehr schnell in vielen anderen<br />

Clubs Reisemannschaften, die sich auch spezielle<br />

Namen gaben, wie Pittermänner, Black-Mollis,<br />

Pilskes, Old Fellows, Mosterts, usw., sodass sehr<br />

schnell ein Spielplan für alle Mannschaften zustande<br />

kam.


Die Neandertaler<br />

Die ersten Spielführer waren D. Scholten und<br />

Helmut Schultze, viele der Gruppe folgten.<br />

Die Neandertaler Mannschaft nahm viele Jahre<br />

an einer Bierrunde teil; der Abschluss eines jeden<br />

Jahres war ein großes Fest, welches der Sieger<br />

auszutragen hatte.<br />

Auch die Neandertaler waren mehrfach Sieger<br />

dieses Wettbewerbs und haben schöne Feste mit<br />

allen Mannschaften und Anhang aus-getragen.<br />

Selbstverständlich standen viele Reise auf dem<br />

Programm, innerhalb Deutschlands, in Europa,<br />

Holland, Belgien, England, Spanien, Schweiz und<br />

Osteuropa. Als besondere Reisen jeweils über<br />

drei Wochen waren Südamerika, in die Länder<br />

Venezuela, Peru, Lima, Cuzco (Hauptstadt des<br />

Inka Herrschaftsbereich), Brasilien ( Rio de<br />

Janeiro, Brasilia, Sao Paulo und Salvador de<br />

Bahia), Südafrika in vielen Städten und im ehemaligen<br />

Rhodesien.<br />

Eine solch große Reisetätigkeit hat über viele<br />

Jahre innerhalb der Mannschaft und des<br />

65


66<br />

Die Neandertaler beim Golfen<br />

Die Neandertaler<br />

gesamten Anhangs eine große Gemeinschaft<br />

gefördert, sodass auch viele Feste außerhalb des<br />

Sports gefeiert wurden.<br />

Die Neandertaler haben auch eine Menge im THC<br />

bewegt, so wurde der untere Raum des Clubhauses,<br />

ausgebaut mit einem Aufwand von DM<br />

70.000, viele Neandertaler waren über viele Jahre<br />

auch ehrenamtlich im Club tätig.<br />

Leider kam bei einigen Neandertalern das eine<br />

und andere Wehwehchen, sodass es große<br />

Schwierigkeiten bereitete, eine Mannschaft zu<br />

stellen.<br />

Der Golfsport hat die Hockey-Freunde stark beeindruckt,<br />

sodass eine große Anzahl in Golfclubs<br />

eingetreten ist und zu meinem Bedauern den THC<br />

verlassen hat. Auch hier wäre es eine schöne<br />

Geste gewesen, den Club mit einer passiven Mitgliedschaft<br />

zu unterstützen.<br />

Dies die kurze Geschichte der Neandertaler, denn<br />

in vielen THC Veröffentlichungen ist viel über diese<br />

Gruppe geschrieben worden.<br />

Helmut Schultze<br />

Alt Neandertaler<br />

Februar 2003<br />

PS. Seit einigen Jahren wird jedes Jahr zu meiner<br />

Freude ein Neandertaler-Golf-Turnier abgehalten,<br />

immerhin spielen 14 Alt-Neander-taler<br />

Golf, sodass alte Freundschaften aufgefrischt<br />

werden.


Grußwort<br />

Der Westdeutsche Hockey-Verband e.V.,<br />

seine Vereine und sein Präsidium<br />

wünschen dem Tennis- und Hockey-Club<br />

Grün-Weiß 1903 e.V. Mettmann zu seinem<br />

100-jährigen Jubiläum alles Gute und<br />

sagen ,,Herzlichen Glückwunsch“.<br />

100 Jahre Clubgeschichte ist in unserer<br />

schnelllebigen Zeit sehr viel. Wenn dann<br />

ein Club, dessen Anlagen in den beiden<br />

Kriegen zerstört wurden, einen solchen<br />

Feiertag in Frische begehen kann, so zeigt<br />

dies, dass in den 100 Jahren sich immer<br />

wieder Idealisten gefunden haben, die<br />

Geschicke des Clubs zu lenken, um nun<br />

beim Jubiläum mit berechtigtem Stolz auf<br />

das Erreichte zurückblicken zu können.<br />

Dazu gehört auch die Hockeyabteilung, die<br />

vor 55 Jahren von den Gründungsvätern<br />

um Rudolf Dreisilker ins Leben gerufen<br />

wurde. Mit Detmar Wette stellte der THC<br />

Mettmann den ersten offiziellen Verbandsvorsitzenden<br />

des Westdeutschen Hockey-<br />

Verbandes in den Jahren 1949 bis 1953.<br />

Rudolf Dreisilker, der Mitgründer der noch<br />

heute erscheinenden Deutschen Hockeyzeitung,<br />

hat über Jahrzehnte die große<br />

Hockeyfamilie über unseren Sport<br />

informiert.<br />

Helmut Kircher hat von 1973 bis 1978 als<br />

Schatzmeister dem Verband neue Impulse<br />

gegeben.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf Volkart Nolte,<br />

der als Vor- und Querdenker über viele<br />

100 Jahre THCM<br />

Jahre die Verbandsentwicklung positiv beeinflusst<br />

hat.<br />

Und mit dem Goldjungen <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong>, dem<br />

Olympiasieger von 1972 haben sie ein großes<br />

Sportidol in ihren Reihen.<br />

Ihre Hockeyabteilung steht seit ihrer Gründung<br />

auf gesunden und stabilen Füßen, auch wenn der<br />

ganz große sportliche Mannschaftserfolg noch<br />

aussteht. So können sie sich mit ihren rund 180<br />

aktiven und davon 120 jugendlichen Hockeyspielern<br />

zu den gesunden Vereinen unseres<br />

Verbandes zählen. Gesund wohl auch deshalb,<br />

weil die Jugendarbeit bei ihnen stets vorrangig<br />

betrieben wurde.<br />

So möchte ich ihnen zu ihrem Jubeltag nicht nur<br />

gratulieren, vielmehr auch einmal Danke sagen<br />

für die enge Verbundenheit dem Westdeutschen<br />

Hockey-Verband gegenüber.<br />

Ich wünsche dem THC Grün-Weiß e.V. Mettmann<br />

mit allen seinen Mitgliedern ein schönes<br />

Jubiläumsjahr und für die Zukunft viele Erfolge.<br />

Westdeutscher Hockey-Verband e.V.<br />

Walther Lonnes<br />

Präsident<br />

67


68<br />

<strong>Wolfgang</strong> Hardt<br />

Der dreizehnmalige<br />

Clubmeister im Herren-<br />

Einzel<br />

Niemand ist im THC so oft Clubmeister geworden<br />

wie <strong>Wolfgang</strong> Hardt. Mit dreizehn Einzeltiteln<br />

hält er einen Rekord, den so schnell niemand<br />

überbieten dürfte.<br />

An seine erste Meisterschaft, die er mit achtzehn<br />

Jahren schaffte, erinnert er sich noch besonders<br />

lebhaft. Wilhelm Reucher war sein Endspielgegner.<br />

Es war unerträglich heiß und das Spiel ging über<br />

drei lange Sätze. Als es nach spannenden, endlosen<br />

zweieinhalb Stunden endlich vorbei war, war<br />

<strong>Wolfgang</strong> so fertig, dass er buchstäblich umfiel.<br />

Tennis spielt er auch heute noch gelegentlich.<br />

Nicht mehr so ehrgeizig - aber genauso elegant wie damals!<br />

Die Glückwünsche seines Gegners, so sagt er,<br />

hat er nur im Unterbewusstsein wahrgenommen.<br />

Für Spannung und ungewöhnliche Effekte hat<br />

<strong>Wolfgang</strong>, der ,,Köbes“, schon immer gesorgt.<br />

Zum Beispiel als Hockeyspieler. Sein Debut war<br />

Portraits<br />

eine echte ,,Köbeniade“.<br />

Statt zur Kirche zum Konfirmandenunterricht,<br />

wohin er sollte, ging er in den Club. Dort spielten<br />

seine Freunde A-Knaben-Hockey gegen ,,Rot-<br />

Weiß“ Köln. Der Linksaußen fehlte. Kurzentschlossen<br />

sprang <strong>Wolfgang</strong> ein. Weil er keine<br />

Sportklamotten hatte - es war ja sein erstes<br />

Hockeyspiel überhaupt - spielte er im<br />

Konfirmationsanzug.<br />

Mettmann gewann 5: 0. Der Konfirmand auf Linksaußen<br />

gab für zwei dieser fünf Tore die Vorlagen.<br />

Es blieben nicht die einzigen. <strong>Wolfgang</strong> hatte Blut<br />

geleckt. Hockey gefiel ihm immer besser. Bald<br />

war er Stammspieler in den jeweiligen Jugendmannschaften<br />

und später auch Stammspieler der<br />

ersten Herren und danach bei den<br />

Neanderthalern.<br />

Trotz aller guten Leistungen auf dem Hockeyplatz<br />

blieb Tennis natürlich sein sportliches Metier Nr.<br />

Eins. Schon früh reifte er zu einem Spieler heran,<br />

für den der THC keine entwicklungsfähige Basis<br />

mehr bot. Unangefochten stand er an der Spitze.<br />

Gegner, mit denen er sich hätte messen, von<br />

denen er hätte lernen können, hatte er nicht mehr.<br />

Deshalb ging er nach Hilden. Nicht für ganz, nicht<br />

wie die modernen Globetrotter. die alle Zelte hinter<br />

sich abbrechen. <strong>Wolfgang</strong> spielte in Hilden nur<br />

die Medenspiele und trainierte dafür. Alles andere<br />

blieb in Mettmann. Wie hätte es auch anders<br />

sein können.<br />

Mettmanner ist er mit Leib und Seele und THCer<br />

ebenfalls. Im THC wuchs er gewissermaßen auf.


Wie alle ,,großen“ Tennisspieler war er zunächst<br />

mal Balljunge. Mit zehn Jahren dann Vereinsmitglied;<br />

und das ist er ohne Unterbrechung auch<br />

heute noch. Dazwischen liegen nicht nur die vie-<br />

Es gab sogar mal kurzeitig ein THC-Skiffle-Band!<br />

Besetzung: Rainer Eckel Gitarre, <strong>Wolfgang</strong> Ehrenstein<br />

Gitarre, <strong>Wolfgang</strong> Bormann Banjo, <strong>Wolfgang</strong> Hardt Bass,<br />

Rolf Kämmerling Waschbrett<br />

Portraits<br />

len Club-Titel sondern auch der eines Kreismeisters.<br />

Das Kunststück, der beste Tennisspieler<br />

des Kreises zu sein, gelang ihm 1966.<br />

Er war maßgeblich als 41-jähriger! 1979 am Aufstieg<br />

der ersten Tennismannschaft in die<br />

Verbandsliga beteiligt. 1983 holte er sich als 45jähriger<br />

mit Partner Dirk Reuscher seinen letzten<br />

A-Titel im Doppel gegen Dirk und Ulrich Schäfer<br />

und wurde im selben Jahr Jungsenioren- und<br />

Seniorenmeister. Danach trat er als aktiver Spieler<br />

zurück.<br />

Insgesamt gewann er 13x den A-Einzeltitel, 16x<br />

A-Doppel und 12x hintereinander den A-Mixed-<br />

Titel.<br />

69


70<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong><br />

Der hundertfache<br />

Nationalspieler und<br />

Goldmedaillengewinner<br />

Am 26.7.1966, war in der ,,Rheinischen Post“ in<br />

einem langen Artikel über <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> unter<br />

anderem folgendes zu lesen: „Der junge Mettmanner<br />

Hockeyspieler steht damit am Beginn einer<br />

sportlichen Laufbahn, die ihn zu vielen Höhepunkten<br />

führen dürfte, vermutlich auch zur<br />

Olympia-Teilnahme 1968 in Mexico City.“<br />

Das war damals eine kühne Prognose. Heute<br />

wissen wir, dass der prophetische Satz eher untertrieben<br />

war.<br />

Wolla als 16-jähriger<br />

Portraits<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hatte gerade erfahren, dass er den<br />

Auslese-Kursus in Köln bestanden und sich die<br />

Fahrkarte für eine große Hockeyreise nach Pakistan<br />

verdient hatte. Er war National-spieler. Und<br />

diese Chance wusste er zu nutzen. Schon sein<br />

Debut war beeindruckend.<br />

Im deutschen Hockeytor, das war Fachleuten und<br />

Laien gleichermaßen klar, stand ein Weltklasse-


himmelt und die besten von ihnen noch leidenschaftlicher<br />

verehrt werden als hierzu-lande die<br />

großen Fußballstars. Auf den Titelseiten der Zeitungen<br />

haben sie ihn gefeiert; sie machten ihn<br />

zum Heros des deutschen Teams.<br />

In Pakistan begann für den damals l9jährigen<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> eine Hockeytkarriere ohne Beispiel.<br />

Wolla kam mit zwölf Jahren zum Hockey. Es war<br />

der reinste Zufall. Freunde hatten ihn überredet,<br />

doch mal ein bisschen mitzu-machen. Er trat dem<br />

THC bei, spielte zunächst im Feld, was er<br />

übrigens hervorragend kann, und ging dann ins<br />

Tor.<br />

Bereits mit fünfzehn Jahren machte er das erste<br />

Portraits<br />

Spiel in der ersten Mannschaft. Es war ein<br />

,,Nationalspiel“. Mettmann trat gegen eine starke<br />

Vereinsmannschaft aus Südafrika an.<br />

Wie gut er hielt, beweist eine ungewöhnliche<br />

Geste des gegnerischen Kapitäns: Er besuchte<br />

den Mettmanner Jungtorwart zu Hause und<br />

beglück-wünschte mit einem Blumenstrauß ihn<br />

und seine Eltern.<br />

Jetzt ging es steil bergauf. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hatte<br />

schon bald einen Stammplatz in der ersten Mannschaft;<br />

Fachleute wurden aufmerksam auf ihn.<br />

Es kam der denkwürdige Auslese-Kursus in Köln<br />

und die Reise nach Pakistan.<br />

71


Jetzt ging es Schlag auf Schlag.<br />

Es folgten die Vorbereitungsspiele für Mexiko und<br />

die Olympischen Spiele selbst. Deutschland wurde<br />

Vierter und <strong>Rott</strong> zum besten Torwart des Turniers<br />

gewählt.<br />

1970 Europameisterschaften in Brüssel. Deutschland<br />

Erster, <strong>Rott</strong> wiederum bester Torwart.<br />

Dann Weltmeisterschaften 1971 in Barcelona und<br />

schließlich zum zweiten Mal Olympia. Man weiß<br />

es noch gut, Deutschland gewann in München<br />

das Olympische Turnier und damit die Goldmedaille.<br />

Die deutschen Hockeyspieler erlebten ihren größten<br />

sportlichen Triumph. Als erster Goldmedaillengewinner<br />

des Kreises und der Stadt Mettmann<br />

wurde <strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> gefeiert, gelobt und hochgeehrt.<br />

Ein altes Foto Wollas mit Medaille war nicht aufzutreiben. Aber auch<br />

heute noch gibt er im Olympia-Outfit mit seiner Goldmedaille eine<br />

gute Figur ab.<br />

72<br />

Portraits<br />

,,<strong>Rott</strong> - Mettmann“ - das war plötzlich ein Begriff,<br />

den man auch in Nicht-Hockey-Kreisen richtig<br />

einzuordnen wusste.<br />

Eine Berufung in die Nationalmannschaft folgte<br />

der anderen, bis schließlich zum dritten Mal<br />

Olympia vor der Türe stand. Als wiederum einziger<br />

Spieler des Kreises fuhr er mit nach Kanada.<br />

Seine beispiellose internationale Karriere neigte<br />

Konzentrationsphase vor dem Sieben-Meter-Schiessen<br />

sich aber jetzt dem Ende zu. Er hatte fast alles<br />

erreicht, was ein Amateur-Sportler reinsten Wassers<br />

erreichen kann. Sogar den einhundertsten<br />

Einsatz in einem Länderspiel. Welch ein Rekord!<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Rott</strong> hat durch sein überragendes Können<br />

nicht nur die erste Mannschaft gestützt, er<br />

hat den THC zum meistzitierten Mettmanner Club<br />

gemacht.


Portraits<br />

Mehr noch, seinem Vorbild, seiner Persön-lichkeit<br />

und seinen Erfolgen ist es entscheidend zu verdanken,<br />

dass die ,,Grün-Weißen“ im Stadtwald<br />

keine Nachwuchssorgen im Jugendhockey haben.<br />

73


Die ganze Welt beneidet uns um unsere<br />

Vereine! Ohne das dichte Netz der Vereine<br />

hätte der Sport in unserem Land nur für<br />

einen Bruchteil der Menschen Bestandteil<br />

des täglichen Lebens werden können. Der<br />

Öffentlichkeit ist viel zu wenig bewusst,<br />

welche Werte die über 20.000 Vereine mit<br />

ihrem fast 600.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für 5 Millionen Menschen unseres<br />

Landes erarbeiten.<br />

Dazu liefert auch der Tennis- und Hockey-<br />

Club Grün-Weiß Mettmann seinen<br />

unverzichtbaren Beitrag. Und dieses jetzt<br />

schon 100 Jahre lang!<br />

Sportvereine sind eine ganz wesentliche<br />

Klammer im Gemeinwesen, die in erheblichem<br />

Maße für die Identifizierung der Bürger<br />

mit ihrer Gemeinde sorgen. In den<br />

Sportvereinen können junge Menschen in<br />

idealtypischer Art und Weise Leistungsfähigkeit<br />

und Durchsetzungskraft erlernen<br />

und darüber hinaus die für unsere Gesellschaft<br />

so wichtigen Tugenden wie Fairness<br />

und Teamfähigkeit erfahren. Der Tennisund<br />

Hockey-Club Grün-Weiß Mettmann<br />

gibt mit seiner Arbeit jungen Menschen<br />

Orientierung und Erfolgs-erlebnisse! Nicht<br />

umsonst hat der Club -im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Vereinen- keine Nachwuchssorgen.<br />

Als Präsident des LandesSportBundes<br />

freue ich mich sehr darüber, da mir die Kinder-<br />

und Jugendförderung in den Sportvereinen<br />

besonders am Herzen liegt. Wir dürfen<br />

nicht vergessen: Die Kinder- und Jugendarbeit<br />

in Sportvereinen ist die beste<br />

Vorbeugung gegen die auftretenden gesellschaftlichen<br />

Probleme in diesen Bereichen!<br />

So gratuliere ich dem Tennis- und Hockey-<br />

74<br />

100 Jahre THCM<br />

Grußwort zum 100-jährigen Vereinsjubiläum<br />

des Tennis- und Hockey-Clubs Grün-Weiß 1903 e.V.<br />

Mettmann<br />

Club Grün-Weiß e.V. Mettmann zum 100-jährigen<br />

Vereinsjubiläum und wünsche ihm für die weitere<br />

Zukunft alles Gute!<br />

Ich freue mich, wenn der Verein auch weiterhin<br />

den regen Zuspruch erfährt, den er aufgrund seines<br />

beispielhaften Engagements in der Vergangenheit<br />

und der Gegenwart verdient und wünsche<br />

ihnen weiterhin idealistisch gesinnte und einsatzbereite<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine<br />

gute Vereins-Zukunft erst möglich machen. Sie<br />

sind letztendlich die Garanten für ein Stück<br />

Lebensqualität, das es in schlechter werdenden<br />

Zeiten mit Überzeugung und persönlichem Engagement<br />

zu vermitteln gilt.<br />

Richard Winkels<br />

Präsident des LandesSportBundes<br />

Nordrhein- Westfalen


100 Jahre THC<br />

50 Jahre seine<br />

Wirte<br />

Es begann in den 50er Jahren mit Paule<br />

Vogel, der mit Frau, Tochter und Sohn in<br />

den ersten Neubau nach der Holzhütte einzog.<br />

(Vorher waren die Herren<br />

Schwalfenberg und Rainer Haus- und<br />

Platzwarte.) Paule war damals noch amtierender<br />

Weltmeister – und zwar in der<br />

Disziplin „mit dem Fahrrad um die Welt“.<br />

Sein Spezialgetränk war u.a. „kurmärkischer<br />

Scheißdreck“, ein Likör mit<br />

irgendeiner harten Mischung. Mit diesem<br />

Getränk wurde auch die Fußballweltmeisterschaft<br />

1954 in Bern in seiner<br />

kleinen Wohnung am Radio gefeiert. Radio<br />

bzw. Fernseher gab es damals im THC<br />

nicht.<br />

Es folgte von 1957- 1959 Frau Czarnotta<br />

mit Ehemann Peter. Er war Tennislehrer,<br />

organisierte damals die beliebten „Deutschen<br />

Meisterschaften“ der Balljungen (u.a.<br />

J. Faßbender), kam von Hamborn 07 und<br />

war später noch jahrelang Trainer auf Gut<br />

Höhne. Viele jetzige THCer hatten die<br />

Tenniskunst bei ihm auf Höhne erlernt.<br />

Bemerkenswert war, dass seine Schwiegermutter<br />

– von uns liebevoll „Oma Schalke“<br />

genannt – einige Jahre jünger war als<br />

Schwiegersohn Peter.<br />

Bei Clubfesten erlitt unser Tennisbaron seine<br />

schlimmsten Erniedrigungen. Er musste,<br />

von seiner jungen Frau gescheucht,<br />

versehen mit weißen Handschuhen und<br />

einem verächtlichen Gesichtsausdruck, leere<br />

Biergläser und gefüllte Aschenbecher<br />

entsorgen.<br />

Außerdem absolvierte der damals 18jährige<br />

Detlef Irmler – heutiger Chef des ISI<br />

(Irmler Sport Inn) auf der Bollenhöhe, ehemaliger<br />

Daviscup-Trainer, heutiger Chef der<br />

Bundesligamannschaft vom Rochus-Club<br />

– sein Tennis-Praktikum bei Peter.<br />

Hubert Steffen mit Frau Maria und Sohn Hubert<br />

beehrten den THC von 1959-1969. Klein Hubert<br />

– genannt Hubsi, damals 9 Jahre alt, seit 1978 in<br />

München lebend, gehört immer noch zu den<br />

treuesten THCern.<br />

Von 1969-1976 (mit kurzer Unterbrechung)<br />

regierte der Mettmanner Franz Kaffsack mit<br />

seiner Frau Hanni und den Söhnen Kalle und<br />

Thomas hinter der THC-Theke. „Weltruhm“<br />

erlangte er mit seiner Kaffsack-Schnitte und<br />

Hannis-Superkuchen. Zu vermerken sei noch,<br />

dass bis zu dieser Zeit alle damaligen<br />

Tennisplätze von den THC-Wirten gepflegt und<br />

in Ordnung gehalten wurden.<br />

In ein tiefes Loch fiel der THC mit seinen Wirten<br />

von 1976- April 1979. Die genaue Reihenfolge<br />

der Wirte bekomme ich aus dem Gedächtnis gar<br />

nicht mehr hin. Da waren Namen wie Horn,<br />

Gnielczyk, Lindner, Nieborak und Siebert<br />

(frisch verheiratetes Ehepaar aus dem Harz<br />

verbrachte im THC mehr Zeit mit Kinder machen<br />

als mit Bier zapfen. Der Spuk war denn auch nach<br />

1 Monat zu Ende.).<br />

Den negativen Höhepunkt setzte das Ehepaar<br />

Witziak. Angeblich verurteilter DDR-Flüchtling,<br />

angeblicher Bronzemedaillengewinner bei den<br />

olympischen Spielen 1960 in Rom (Radfahren).<br />

Ein hochgradiger Zockertyp. Bei<br />

Bundesligaradioübertragungen samstags<br />

nachmittags durfte sich kein THCer wagen, ein<br />

lautes Wort zu sagen. Sein größtes Talent aber<br />

bewies er in der Vermittlung von Yachtmotoren in<br />

Köln mit über zweistelligen Gewinnchancen.<br />

75


Einige gestandene THCer konnten leider seinem<br />

„Charme“ hier nicht widerstehen.<br />

Ab April 1979 bis März 1982 residierte Familie<br />

Melka mit 4 durchaus netten Töchtern im THC.<br />

Ihnen folgte bis Oktober 1983 das Ehepaar Pfahl,<br />

das es schaffte, nach einer Samstagabendsause<br />

über Nacht mit Sack und Pack zu verschwinden,<br />

ohne dass irgend jemand was davon merkte.<br />

Zinsmeister hießen die nächsten Clubwirte bis<br />

März 1986. Bei ihnen war das Besondere, dass<br />

er nur für die Küche und sie nur für die Theke<br />

zuständig waren.<br />

Da die für sie engagierten Nachfolger einfach<br />

nicht erschienen waren, musste der Schreiberling<br />

dieser Zeilen pünktlich ab 18 Uhr die Ökonomie<br />

für 6 Wochen übernehmen.<br />

Im Mai 1986 bis September 1987 übernahm Ehepaar<br />

Dannenberg. Sie eine ehemalige<br />

Burgschauspielerin, er ein kräftiger, durchtrainierter<br />

Mann, dem beim Bierzapfen literweise der<br />

Schweiß aus dem etwas lichten Haar floss.<br />

In dieser Zeit erreichte die THC-Speisekarte einen<br />

Höhepunkt und Dannenburger (Frikadellen)<br />

gelangten zu Berühmtheit. Die Speisekarte bestand<br />

weitgehend aus Dannenburger-Varianten<br />

(Dannenburger natur, Dannenburger mit Senf und<br />

Dannenburger mit Ketchup).<br />

In diesen ca. 35 Jahren regierten also mindestens<br />

14 Gastwirte im THC, was eine durchschnittliche<br />

Verweildauer von 2,5 Jahren ergibt.<br />

76<br />

Und dann, im September 1987, kamen welche,<br />

die den ganzen Durchschnitt versauten. Vom<br />

Tennisclub „Blau-Schwarz“ Düsseldorf kommend<br />

übernahm Ehepaar Jevremovic Küche und Theke.<br />

Milomir alias Jemo, seine Ehefrau Vera und<br />

ihre drei Mädels Zorana, Nina und Tamara. Es ist<br />

kaum fassbar, sie sind bereits seit 16 Jahren im<br />

Club! Welch ein Glück für den THC.<br />

Das wars – ohne Gewähr.<br />

<strong>Wolfgang</strong> Hardt


Noch nie hatten die Menschen soviel Freizeit<br />

wie heute. In den vergangenen 40 Jahren<br />

hat sich die freie Zeit pro Tag verdoppelt,<br />

die Dauer des Urlaubs sogar verdreifacht.<br />

Es ist erfreulich, dass viele Menschen<br />

diesen Spielraum nutzen um Sport zu treiben.<br />

Alle Umfragen zeigen, dass Sport die beliebteste<br />

aktive Freizeitbeschäftigung ist.<br />

Die Arbeit der Sportvereine gewinnt damit<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Im Sportland Nordrhein-Westfalen greifen<br />

wir diese Entwicklung auf. Dafür haben wir<br />

ein umfassendes Paket von Aktivitäten und<br />

Maßnahmen auf den Weg gebracht.<br />

Mit dem ,,Pakt für den Sport“, den die Landesregierung<br />

und der Landessportbund<br />

geschlossen haben, wollen wir konkrete<br />

Verbesserungen für die Menschen im Lande<br />

erreichen.<br />

Seit seiner Gründung vermittelt der Tennisund<br />

Hockeyclub Mettmann nicht nur Spaß<br />

an Leistung und Wettbewerb, sondern auch<br />

Werte wie gegenseitige Hilfe, Rücksichtnahme<br />

und Verantwortlichkeit — vor allem<br />

an seine jugendlichen Mitglieder. Damit<br />

trägt er bei zu einer Gesellschaft, die sportlicher,<br />

gesünder, vielleicht auch sozialer und<br />

lebenswerter wird.<br />

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des<br />

Tennis- und Hockeyclubs Mettmann von<br />

allen Übungsleitern, Trainern und Betreuern<br />

bis hin zum Vorstand gilt deshalb mein<br />

Dank für ihr ausdauerndes Engagement.<br />

Ich wünsche dem Tennis- und Hockeyclub<br />

Mettmann, seinen Freunden und Partnern<br />

schöne Jubiläumsfeiern.<br />

100 Jahre THCM<br />

Grußwort<br />

von Dr. Michael Vesper<br />

anlässlich des<br />

100-jährigen Jubiläums des Tennis- und Hockeyclubs Mettmann<br />

Und ich bin mir sicher: Sie blicken heute nicht nur<br />

auf 100 Jahre Sportgeschichte zurück, sondern<br />

auch mit Zuversicht nach vorne!<br />

Dr. Michael Vesper<br />

Minister für Städtebau und Wohnen<br />

Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

77


Sensationsfund im<br />

Neandertal!<br />

Mettmann, den 23.3.2003<br />

Bei einem wissenschaftlichen Kongress im<br />

Neandertal-Museum besuchten die Teilnehmer<br />

den Fundort des Neandertalers.<br />

Dabei machte man eine sensationelle Entdeckung.<br />

Unter einer Steinplatte fand man prähistorische<br />

Malereien.<br />

Begeistert waren die Wissenschaftler über die<br />

damals angewandte Konservierungs-technik.<br />

Der Maler „neanderthaliensis“ hatte seine<br />

Zeichnungen in Bienenwachs gegossen und<br />

anschließend in Lehm gepackt. Nur so ist der<br />

gute Erhaltungs-zustand der Bilder zu erklären.<br />

Die Funde widerlegen zwei bisher als gesichert<br />

angesehene Theorien:<br />

1. Der Neandertaler war kein Nomade!<br />

Zumindest die im Neandertal ansässige Volksgruppe<br />

ist nicht weiter nach Westen gezogen,<br />

sondern blieb über Jahrtausende im Neandertal<br />

78<br />

100 Jahre THCM<br />

und hat sich dort später mit dem neuzeitlichen<br />

Menschen vermischt.<br />

Neandertaler in Siegerpose nach gewonnenem Match<br />

2. Bereits vor 30.000 Jahren spielte man Hockey -<br />

wenn auch nach etwas anderen Regeln.<br />

Unklar ist den Wissenschaftlern noch die nahezu<br />

fotorealistische Technik des prähistorischen Malers.<br />

Eine eilends gebildete Arbeitsgruppe internationaler<br />

Fachleute befasst sich derzeit mit diesem<br />

Phänomen. Auf dem obigen Bild sind klar die<br />

hockeytypischen Assessoirs - Keule und Sportkleidung<br />

- zu erkennen.<br />

Da starke Ähnlichkeiten mit heutigen Mettmannern<br />

unverkennnbar sind, kann es nur so sein, dass<br />

diese Volksgruppe im Homo Sapiens aufge-gangen<br />

ist.<br />

Mit Spannung erwarten wir in Kürze weitere Ergebnisse.<br />

Im Bild der damalige Mannschaftsführer.<br />

Man rief ihn übrigens „Haa-puuh“.


Chronik der A.T.A.<br />

Auch wir haben in diesem Jahr etwas zu<br />

feiern, denn unsere Hausfrauenmannschaft<br />

A.T.A. besteht im Mai 2003 zwanzig Jahre.<br />

Begonnen hat alles vor über 25 Jahren, als<br />

mir Peter Strasser versuchte, das Tennisspielen<br />

beizubringen. Dabei lernte ich Lydia<br />

Funk, Anne Stöcker und Sigrid Wiederhut<br />

kennen.<br />

Wir trafen uns jeden Donnerstag um 15 00<br />

Uhr im THC. In der Umkleidekabine und<br />

auch im Clubhaus hatten wir unseren<br />

Stammplatz.<br />

Als Anne diese Runde verließ, gesellte sich<br />

Bernadette Schirner zu uns. Von da an ging<br />

es oft sehr heiß her!<br />

Die schönsten Jahre verbrachten wir im<br />

Winter in der aufblasbaren Halle. Diese<br />

Halle war vor Hässlichkeit schön, aber wir<br />

vier gaben ihr durch unsere Anwesenheit<br />

das gewisse Etwas.<br />

Nie wurde Altweiberfastnacht im THC bes-<br />

Altweiberfastnacht 1979<br />

ser gefeiert!<br />

Nach ein paar Jahren wollten wir uns vermehren<br />

und eine Mannschaft gründen, die<br />

über die Dörfer fährt und mit anderen Hausfrauen<br />

Tennis spielt.<br />

Hierzu bereit mitzumachen erklärten sich<br />

Gisela auf dem Graben, Lilo Sattler, Inge<br />

Scholten und Inge Solitair. Die ATAs waren<br />

geboren!<br />

Die ATAs<br />

Wir wählten eine Spielführerin, eine<br />

Finanzverwalterin und eine Teamsprecherin. Es<br />

musste ja alles seine Ordnung haben. Das erste<br />

Spiel war auf unserer Anlage am 15. Juni 1983<br />

gegen Grün-Weiß Neuss, was wir erfolgreich hin-<br />

Das erste Hausfrauenturnier. 1983, Gegner : Grün-Weiß Neuss<br />

ter uns brachten.<br />

Es wurden Freundschaften geknüpft und bis in<br />

den Abend gefeiert, so dass unsere Männer<br />

manchmal dachten, wir wären auf der Strecke<br />

geblieben.<br />

Wir trafen uns zu Weihnachtsfeiern und machten<br />

Ausflüge, pflegten aber auch weiterhin die Kontakte<br />

zu anderen Tennisvereinen. Bei allen Unternehmungen<br />

kam das Tennisspiel nie zu kurz.<br />

Zwei aus unserer Truppe entwickelten sich zum<br />

starken Doppel und spielten jahrelang bei den 2.<br />

Seniorinnen erfolgreich mit.<br />

Auch bei den Clubmeisterschaften verbuchten sie<br />

Siege durch mehrmalige Gewinne im Doppel-B.<br />

So vergingen die Jahre und auch die Spielerinnen<br />

in unserer Runde wechselten – bis auf drei, die<br />

79


80<br />

Die Viererbande vor der alten Belegungstafel<br />

heute noch aus der Gründerzeit dabei sind.<br />

Ich bin stolz, auf eine über 25-jährige Zusammengehörigkeit<br />

zurückblicken zu können.<br />

Hoffentlich geht es noch ein paar Jahre weiter,<br />

obwohl die Knie nicht immer wollen, der Rücken<br />

streikt und die Schultern und Arme schmerzen.<br />

Das Alter schreitet eben voran.<br />

Trotzdem sage ich mir, wer rastet, der rostet.<br />

Bewegung ist alles, Sport hält fit!<br />

In diesem Sinne trinke ich einen Kamillentee auf<br />

die vergangenen Zeiten.<br />

Herzlichst die Teamsprecherin der ATA<br />

Karin Wißerodt<br />

Die ATAs


Die ATAs<br />

81


In eigener Sache<br />

Die Redaktion bedankt sich für die Unterstützung<br />

durch die Mitglieder mit Bildern und Beiträgen.<br />

Ein besonderer Dank geht an Heinz Wiederhut<br />

und „Koebes“ Hardt für ihre Artikel und<br />

Bilder und an Hans Vieten, der die Geschäftswelt<br />

in Mettmann und Umgebung bei seiner<br />

Anzeigenaquisition wochenlang „in Angst und<br />

Schrecken“ versetzt hat. Herzlichen Dank!<br />

Allen Inserenten dieses Heftes gilt mein besonderer<br />

Dank. Ohne ihre Unterstützung wäre<br />

ein solches Heft nicht möglich.<br />

Deshalb - Berücksichtigen Sie bei Ihren Einkaufsüberlegungen<br />

die Inserenten dieses<br />

Heftes! und lassen Sie sie ruhig wissen, dass<br />

Sie auf Grund der Anzeige in diesem Heft kommen.<br />

82<br />

100 Jahre THCM<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

THC - Tennis- und Hockey-Club<br />

Grün-Weiß 1903 e.V. Mettmann.<br />

Mitglied des Tennisverbandes Niederrhein und<br />

des Westdeutschen Hockeyverbandes<br />

Clubhaus und Platzanlage für Tennis und<br />

Hockey:<br />

40822 Mettmann, Böttinger Weg 15,<br />

Tel. 02104 - 983 676 (Büro)<br />

02104 - 983 677 (Gastronomie)<br />

Konto:<br />

Kreissparkasse Düsseldorf 170 6063<br />

Verantwortlich für Inhalt und Redaktion:<br />

Ulrich Küpper<br />

Anzeigen: der Vorstand<br />

Fotonachweis: Clubarchiv und Mitglieder<br />

Titelseite: Pro Print GmbH, Düsseldorf

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