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Z-kompakt 3/20 digital

Z-kompakt 3/20:  • Echt oder Fake? - Realität statt Imitation – hinter jeder Information steckt eine Absicht. • Ein Riss durch Familien und Kirchen Corona-Nebenwirkung: Spaltpilz – Kampf für gefühlte Wahrheiten • Wie kommunizieren in Krisenzeiten? – Angstverstärkende Maßnahmen – Was die Zahlen tatsächlich aussagen. • Corona-Mathematik – was ein israelischer Professor aus den Statistiken entnimmt • Der Schrei des Raben – ein Schrei der Schöpfung • Wissenschaft und Ersatzreligion – über Wissen und Scheinwissen • Wie tot ist Hirntod? – Organspenden • Gehirn oder Herz, wo sitzt die Persönlichkeit? • Nachruf auf die Hagia Sophia – was sich im Jahre 1453 zutrug • Realität statt Imitation, das Buch - eine Kostprobe von jedem der 13 Kapitel.

Z-kompakt 3/20: 
• Echt oder Fake? - Realität statt Imitation – hinter jeder Information steckt eine Absicht.
• Ein Riss durch Familien und Kirchen Corona-Nebenwirkung: Spaltpilz – Kampf für gefühlte Wahrheiten
• Wie kommunizieren in Krisenzeiten? – Angstverstärkende Maßnahmen – Was die Zahlen tatsächlich aussagen.
• Corona-Mathematik – was ein israelischer Professor aus den Statistiken entnimmt
• Der Schrei des Raben – ein Schrei der Schöpfung
• Wissenschaft und Ersatzreligion – über Wissen und Scheinwissen
• Wie tot ist Hirntod? – Organspenden
• Gehirn oder Herz, wo sitzt die Persönlichkeit?
• Nachruf auf die Hagia Sophia – was sich im Jahre 1453 zutrug
• Realität statt Imitation, das Buch - eine Kostprobe von jedem der 13 Kapitel.

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N r. 3 / 2 0

X Ein Riss durch Familien und Kirchen X Corona-Nebenwirkung:

Spaltpilz X Wie kommunizieren in Krisenzeiten?

‒ Angstverstärkende Maßnahmen X Corona-

Mathematik X Der Schrei des Raben X Wissenschaft

und Ersatzreligion ‒ Über Wissen und Scheinwissen X

Wie tot ist Hirntod? ‒ Organspende X Gehirn oder

Herz, wo sitzt die Persönlichkeit? X Nachruf auf die

Hagia Sophia X Realität statt Imitation, das Buch X

Echt oder Fake?

Realität statt Imitation

Etwas ist faul im Staate Dänemark!“

Etwas ist nicht in Ordnung, etwas

stimmt nicht. Das lässt William

Shakespeare den Marcellus feststellen,

in der Tragödie „Hamlet“.

Jene, die heute das feststellen, werden

gerne „Verschwörungsneurotiker“

genannt, und die Aufbegehrer kontern

pauschal mit „Lügenpresse“.

Was ist wahr? Liegt die Wahrheit im

Auge des Betrachters? Redet man sich vor

allem das wahr, was man gerne als Wahrheit

haben möchte? Ein Beispiel: Am 1. August fand

in Berlin eine Demonstration statt – teilgenommen

haben 17 000 bis 1,3 Mio. Menschen. Der unvoreingenommene

Betrachter wundert sich über die große

Spannweite der Möglichkeiten.

Bei einer höchstmöglichen Dichte von 6,6 Personen

pro Quadratmeter – das wäre im engsten Körperkontakt,

verschwitzt aneinanderklebend, weit

enger als im Aufzug – hätten auf der Fläche zwischen

Brendenburger Tor und Siegessäule theoretisch maximal

200 000 Menschen Platz. Aus den Bildern, die veröffentlicht

wurden, lässt sich eine tatsächliche Dichte

von 0,8 bis 2,2 Personen pro Quadratmeter ableiten,

also im Mittelwert wären das immerhin 50 000 ...

Hinter jeder Information steckt eine Absicht. Die einen

wollen, dass es viele waren, die anderen nicht. So hat

man in den 1970er-Jahren u. a. „wissenschaftlich“

bewiesen, dass Stillen in vielerlei Hinsicht

schädlich sei, für Mutter und Kind; die

Babynahrung von Minubra hingegen

wäre frei von Schadstoffen, enthielte

alle wichtigen Spurenelemente und

entlaste die Mutter – die würde nämlich

im wahrsten Sinne des Wortes

sonst „ausgesaugt“. Erfüllt von edler

Fürsorge für Mutter und Kind hatte

Minubra diesen Forschungsauftrag

samt Ergebnis in Auftrag gegeben. Auf

diese Weise hat man auch herausgefunden,

dass Butter den Cholesterinspiegel ansteigen

lässt, Margarine hingegen, weil rein

pflanzlich, nicht. Wer hatte wohl diesen

Forschungsauftrag bezahlt?

Kampf für eine „gefühlte Wahrheit“

Realität oder Täuschung? Wer kann das

heute noch unterscheiden? Dramatisch

wird es, wenn die einen Getäuschten und

die anderen Getäuschten sich gegenseitig

den Schädel einschlagen, weil jeder für die von

ihm gefühlte Wahrheit kämpft. Das geschieht zurzeit

zwischen den Befürwortern der Corona-Schutzmaßnahmen

und denen, die sich ihrer Grundrechte

beraubt wissen. Die mit dem Problem direkt Befassten

hingegen bekennen, man wisse noch zu wenig über die

möglichen Gefahren des Virus, sein Mutationsverhalten

und die Spätfolgen.

Foto: © Agentur PJI/Montage

U

A u s g a b e 3 / 2 0

Z-kompakt 1

w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e


kompakt

Redaktion: Peter Ischka

Impressum

Herausgeber:

Anschrift: Zukunft-Europa e.V.

Zukunft-Europa e.V.

Vorstand: Peter

Ischka, Dr. Martin Fontanari,

Christa Meves,

Sr. Dogan Hatune

Postfach 1409 • 73014 Göppingen

www.ZwieZukunft.de • info@ZwieZukunft.de

Liebe Leser

beider Geschlechter,

wer würde nicht die Wahrheit

bevorzugen? Doch

manche fürchten sich vor

ihr, haben gar Angst, der

Wahrheit ins Auge zu sehen. Daher machen

wir uns gerne etwas vor, reden uns etwas

schön – jeder auf seine Weise. Doch da haben

wir dann das Schlamassel.

Zurzeit prasseln die Meldungen von

regierungskonformen Medien auf uns ein

und eine noch größere Flut aus „alternativen“

Quellen. Das Problem ist nur: Sollten

die einen falsch liegen, bedeutet das noch

lange nicht, dass die anderen recht hätten.

Es ist eine Systemfrage, die sich uns

stellt – vor allen uns Christen, die es ernst

meinen: Entweder ticken wir nach dem

System dieser Welt oder nach dem System

der Souveränität von Jesus Christus. Jesus

hat mal gesagt: Der Fürst dieser Welt hat

keinen Anspruch in mir. – Seid nicht gleichförmig

dieser Welt, empfiehlt Paulus, sondern

werdet verändert durch ein völlig

anderes Denkkonzept. – Viele Kirchen hingegen

suchen verstärkt sich der Welt anzupassen,

in der Hoffnung, dadurch die Austrittszahlen

zu verringern. Das kann nur

vergeblich sein.

In der Zeit, die vor uns liegt, wird es

dringlicher, herauszufinden, wie das geht:

nicht gleichförmig dem Weltsystem zu sein –

nicht theologisch, sondern praktisch. „Sucht

als Erstes Sein System …“: Das heißt nicht,

dass wir irgendwelche Dogmen für wahr halten

müssen; es geht darum, ganz praktisch

so zu lieben, wie Er geliebt hat, so zu vergeben,

wie Er vergeben hat, und die Kraft einzusetzen,

die Er uns hinterlassen hat. Klug

geredet haben wir nun wohl lange genug.

In dieser Ausgabe gibt es wieder einige

Lektorat: Gabriele Pässler,

www.g-paessler.de

Produktion: Agentur PJI UG, Adelberg

Druck: Printendo.de GmbH

13353 Berlin, Westhafenstraße 1

Erscheinungsweise:

Unregelmäßig, ca. 4 bis 6 x jährlich

Ausgabe 3/20 September 2020

Einzel-Abo: € 29,– inkl. Versand in D.

Einzelexemplar.: Z-kompakt € 2,95

Auch digital verfügbar. Abo-digital: € 19,-

Themen-Z € 4,95, Doppel-Nr. € 7,95

Anregungen dazu. Natürlich sind auch

das nur Worte, aber nur so lange, bis sie

jemand anwendet und damit den gewissen

Unterschied macht. Diesen Unterschied

braucht es gerade heute und in der Zeit,

die vor uns liegt.

In Zeiten, in denen die Interessen von

allen Seiten so massiv auf uns einprasseln

– jeder sucht das Seine –, da ist es umso

wichtiger, klar zu bleiben und unterscheiden

zu können, um zu entdecken, was das

Konzept Gottes ist.

In der Auseinandersetzung zu den

Corona-Schutzmaßnahmen sehen wir eine

immer aggressiver werdende Polarisierung.

Es geht ein Riss sogar durch Familien und

Kirche. Lassen Sie sich von keiner der beiden

Seiten einspannen. Lassen Sie sich nicht

infizieren von diesem Spaltpilz!

In dieser Ausgabe werben wir für die Realität,

damit wir uns von Imitationen und Täuschungen

nicht weiter verschaukeln lassen.

Aber wenn es um „die“ Realität geht, wird es

intolerant – da bleibt am Ende nur eine Quelle

übrig in aller „Diversität“ dieser Welt.

Für diese Quelle möchte

ich Sie begeistern.

Ihr

Peter Ischka

PS.: Der letzte Beitrag ist eine Rezension

zum Buch „Realität statt Imitation“. Neun

intern. Autoren tragen zusammen, was uns

hilft, effektiver in der Realität Gottes inmitten

dieser Welt zu leben. Das Buch mit mp3-

CD ist ein hervorragender Impulsgeber.

PPS.: Der Lockdown hat auch bei uns Spuren

hinterlassen. Wer möchte, kann uns mit

einer Extra-Spende den Rücken stärken.

Vielen Dank!

Copyright: Wenn nichts anderes vermerkt

ist, liegen alle Rechte bei Zukunft-Europa e.V.,

Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur

auf Anfrage bei der Redaktion.

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Zukunft-Europa e.V. ist auf Spenden angewiesen,

die sind steuerlich abzugsfähig.

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Auch online auf www.ZfürZukunft.de

können Sie bequem und sicher spenden.

Aufgeklärt?

Hingegen ist es keine Täuschung, dass

im letzten Jahr etwa eine halbe Million

Mitglieder die beiden Großkirchen verlassen

haben. Der „Tagesspiegel“ titelt:

„Deutschland nimmt Abschied von Gott“.

Idea hat über diese Realität mit dem EKD-

Vizepräsidenten Thies Gundlach gesprochen.

1 Neben finanziellen Gründen sieht

er, dass die Menschen keine Beziehung

mehr hätten zu Gott, Glauben und Kirche

und deshalb austreten würden. „Religiös

unaufgeregt und aufgeklärt“, das sieht er

als Zukunftsausrichtung der EKD.

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen

aus seiner selbstverschuldeten

Unmündigkeit“, hat Immanuel Kant im

18. Jh. postuliert und meinte damit das

Unvermögen, sich seines Verstandes zu

bedienen ohne Leitung durch einen anderen.

Gottes Offenbarung in der Bibel sei

solch eine Fremdbestimmung – darüber

hat die EKD ihre Mitglieder schon weithin

aufgeklärt. So seien Berichte über die

Jungfrauengeburt Jesu und seine Auferstehung

von den Toten nur dem naiven

Glaubens-Auffassungsvermögen jener

Zeit zuzuschreiben; heute könne man

so etwas einem vernünftigen Menschen

nicht mehr zumuten.

Um den dramatischen Verlust an Glaubenssubstanz

zu kompensieren, könnte

man eine Art EKD-Club-Card kreieren

und damit die Mitglieder bei der Stange

halten: Rabatte bei Kirchenkonzerten

und vielleicht ein exklusives Geburtstagsgeschenk

jedes Jahr, inklusive Selfie mit

dem Ratsvorsitzenden. So könnte eine

Identitätsstärkung bewirkt werden.

Gott ist Realität,

Götter versuchen sich als Imitation

Der Verstand ist nicht das geeignete

Organ, um über Gott Klarheit zu bekommen.

Das hat schon Paulus klargestellt:

„Mit dem Herzen wird geglaubt.“ Für

jene, die das mit dem Kopf versuchen,

heißt glauben „nicht wissen“; wer aber

mit dem Herzen glaubt, der erlangt die

höchste Form des Wissens.

Es ist etwas ganz Natürliches, nach

Gott zu suchen – das macht den Men-

2 Z-kompakt


kompakt

schen zum Menschen, ein Tier tut das

nicht. Es gibt viele Imitate auf dem

Markt, so kann das Suchen durchaus auf

sonderbare Wege führen, bis hinein in

finstere Sackgassen. Was bringen Religionen

denn schon: Sie sind Ersatzformen

für das Eigentliche, etwas, das so aussieht

„als ob“ – und wer das Original

nicht kennt, kann leicht getäuscht werden.

Doch es gibt ein einfaches Erkennungsmerkmal:

Wasser fließt nur von

oben nach unten. Religionen aber verlangen,

dass ihre Nachfolger etwas tun,

um ihrem Gott zu gefallen, sie suchen ihn

mit Ritualen wohlgesonnen zu stimmen.

Als könnte man Wasser nach oben fließen

lassen! Bei einem Gott aber, der wirklich

Gott ist, würde all unser Bemühen kein

Gewicht in die Waagschale werfen.

Imitationen erzeugen Täuschungen

und führen zu schrecklichen Ent-Täuschungen,

denn kein Ritual kann die

innerste Sehnsucht nach der direkten

Beziehung zu Gott stillen.

Kann Wasser von

unten nach oben fließen?

Wie das Wasser von oben nach unten

fließt, so strömt unablässig und unbegrenzt

Liebe von dem einzigen Gott, der

die Realität ist. Denn Gott hat die Menschen

dieser Welt so sehr geliebt, dass er

seinen einzigen Sohn stellvertretend für

sie hinrichten ließ, damit jeder, der an ihn

glaubt, nicht die Folgen seiner Sünde zu

spüren bekommt, sondern ein Leben in

unmittelbarer Beziehung mit ihm, dem

Gott dieser unvorstellbaren Liebe, haben

kann. 2 Wie man das Wasser nur spürt,

wenn man sich seinem Fluss aussetzt, so

kann man Gott nur erleben, wenn man in

den Strom seiner Liebe eintaucht.

Imitate lassen uns unsere Sehnsucht

nach Gott als gestillt erscheinen – eine

Zeitlang. Doch allein die Realität der

Gottesbeziehung kann den Menschen im

tiefsten Inneren zufriedenstellen. Imitate

rauben nur Zeit; das Eigentliche enthalten

sie uns vor.

Auch der atheistische Humanismus ist

solch eine Religion – man hat einfach die

Vernunft zu Gott erklärt; das ist, als würde

jemand einen Würfel für rund erklären.

Mithilfe der Vernunft wollte man ein

Paradies auf Erden schaffen,

doch es wurden die Tore

zur Hölle aufgestoßen. Die

Vernunft gebar Ideologien,

denen Hunderte Millionen

Menschen zum Opfer gefallen

sind: Kommunismus,

National sozialismus, Genderismus

– alles Imitationen

des Eigentlichen, aber tödlich

und ohne Erfüllung und

Ziel.

Schon der weise Salomo

hat es erkannt, man könnte es also wissen:

„Vertraue einzig auf Gott mit deinem

ganzen Herzen und stütze dich nicht auf

deinen Verstand! Auf all deinen Wegen

erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst

deine Wege! Sei nicht weise in deinen

Augen, habe Ehrfurcht vor Gott und weiche

vom Bösen! Das ist Heilung für deinen

Leib, Labsal für deine Gebeine.“ 3

Gibt es Leben vor

dem Tod?

Wer will schon Imitate, wenn es

doch die Realität gibt?

Das Imitat zurückweisen, das wäre hier

doch das einzig Vernünftige. Ja, das sollte

man meinen – aber es scheint, als hätte der

Mensch einen angeborenen Hang zur Illusion.

Durchschnittlich gibt der Deutsche

im Jahr 2370 Euro für Versicherungen aus;

eine der beliebtesten Versicherungen ist

die Lebensversicherung. Welch ein Wortspiel

– weiß doch schon der Volksmund:

Nichts ist so sicher wie der Tod. Das Leben

kann man nicht versichern. Es stellt sich

vielmehr die Frage: Gibt es Leben vor dem

Tod? Ein Leben in der Realität, die mit

dem Tod nicht beendet werden kann? Was

könnte diese Realität sein?

Viele Gläubige meinen, das, was sie im

Kopf für wahr halten, wäre Realität. Was

Einbildung und was Realität ist, das zeigt

sich spätestens, wenn jemand mit einer

entsicherten Schusswaffe am Kopf vor

der Wahl steht, diesem Glauben zu entsagen

oder augenblicklich zu sterben. Ein

überspitztes Beispiel? Weltweit leben 260

Millionen Christen unter hoher bis extremer

Verfolgung. 4 Viele von ihnen werden

genau vor diese Wahl gestellt und entscheiden

sich dafür – zu sterben. Sie müssen

wohl in dieser Realität leben, sonst

könnten sie diesen Preis nicht bezahlen.

Weg von der Illusion

Wer sich Veränderung zum Guten wünscht,

in seinem eigenen Leben und auch in der

Gesellschaft, der kommt nicht darum

herum: Er muss wechseln von der humanistischen

Illusion und Imitation zur Realität

des unsichtbaren Gottes. Nur so kommen

wir in den Genuss, dass er, Gott, unsere

extrem holprigen Wege ebnet – die Wege

der schier unlösbar erscheinenden, von

Menschen gemachten Probleme unserer

Zeit. Bisher haben wir es, und das war

sicher gut gemeint, immer wieder mit

menschlichen Lösungen versucht – wie

arrogant! Doch Gott widersteht den Arroganten,

den Demütigen hingegen erweist

er den überragenden Reichtum seiner

Gnade. 5 Wäre es das nicht wert, dass man

es einmal ausprobiert?

1 IdeaSpektrum Nr. 29 vom 15.07.2020.

2 Nach Johannes 3,16.

3 Sprüche 3,5–8.

4 Weltverfolgungsindex 2020 https://www.opendoors.

de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex.

5 Jakobus 4,6; Epheser 2,7.

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Ein Riss durch Familien und Kirchen

Corona-Nebenwirkung: Spaltpilz greift um sich

Foto: © 123RF/Antonio Guillem, Iakov Filimonov; Montage

Befürworter und Gegner der Corona-

Maßnahmen stehen sich immer

entschlossener gegenüber – es

kommt einem Glaubenskrieg gleich, so

heftig werden die Kämpfe ausgetragen.

Die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung

der Virus-Ausbreitung bewirken

Meinungsunterschiede, die mitunter

zu nicht mehr überbrückbaren Rissen in

Beziehungen führen. Eine Kluft zieht sich

auch durch Familien und Kirchen; doch

beziehen beide Seiten ihr Wissen nur von

Leuten, die vorgeben, etwas zu wissen.

Denn Genaues weiß kaum einer. Wir leben

in einer Krise, die es in diesem Ausmaß so

noch nie gegeben hat. Das macht Angst.

Aber Angst ist nie ein guter Ratgeber. Die

Krise ist wohl nicht primär das Virus, sondern

das, was daraus gemacht wird.

Studie: Gefühl der Ohnmacht

Bis Ende April haben Forscher der TU

Ilmenau (Fachgebiet Empirische Medienforschung

und politische Kommunikation)

über 1500 Personen dazu befragt,

wie sie die Coronakrise wahrnehmen,

wie sie sich politisch verorten und welche

Medien sie bevorzugt nutzen.

Erkenntnisse aus der Umfrage: Fast

die Hälfte der Befragten (48 Prozent)

nimmt in der Coronakrise eine starke

Einschränkung ihrer Grundrechte wahr;

35 Prozent der Befragten ärgern sich einfach

darüber, dass ihr Leben nicht wie

gewohnt ablaufen kann. Ein Wert erregt

besondere Aufmerksamkeit: 85 Prozent

der Befragten haben das Gefühl, in der

Coronakrise keinen Einfluss auf das Handeln

der Regierung zu haben. Dieses

Gefühl einer gewissen Ohnmacht,

also keinen Einfluss zu haben, war

noch nie so groß wie jetzt, stellen die

Wissenschaftler fest. Im Alltag mehren

sich die Anzeichen, dass sich die Gesellschaft

zunehmend teilt in Unterstützer

und Gegner der verordneten Schutzmaßnahmen,

es entsteht eine sich stärker

artikulierende Opposition.

Wie schon in der Flüchtlings- und

der Klimafrage zeige sich auch in der

gegenwärtigen Krise eine immer deutlichere

Bruchlinie; man erkenne einen

deutlichen Zusammenhang zwischen der

jeweiligen Einstellung und dem Medienkonsum:

ob jemand bevorzugt öffentlichrechtliche

oder aber alternative, d. h.

soziale Medien nutze. Heute gehe man

ins Internet und finde umgehend eine

Bestätigung für die eigene Sicht, für die

„gefühlte Wahrheit“, so die Forscher.

Die Zeichen ständen eher auf Konflikt

als auf Friedlichkeit. Diese Entwicklung,

deren Tragweite kaum abzuschätzen

ist, werde befeuert durch die sozialen

und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Natürlich: Krisen waren schon immer

Beschleuniger bereits schwelender Konflikte,

sie haben immer schon latente

oder beginnende Brüche deutlicher sichtbar

gemacht.

Sorgen nehmen zu

Dieser Erfahrung wurde bereits im geltenden

Koalitionsvertrag der Regierungsparteien

Rechnung getragen: „Den sozialen

Zusammenhalt in unserem Land

wollen wir stärken und die entstandenen

Spaltungen überwinden.“ Man nehme die

Ängste der Menschen ernst und wolle

ihnen durch die gemeinsame Arbeit

umfassend begegnen.

Der Philosoph Philipp Hübl weiß: Auf Krisen

reagiert der Mensch in der Regel mit

Aufregung. So treibt uns vor allem gerade

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kompakt

die Sorge um, eine Spielart der Angst um

das, was für uns einen besonderen Wert

hat: unser Leben, unsere Familie, unsere

Freunde, unsere berufliche Zukunft. In

der aktuellen Krise hat das Sorgen also

deutlich zugenommen.

Die Datenlage ist dürftig

Was wissen wir über die gegenwärtige

Krise? Die Wissenschaft spricht von „Fallibilismus“

und meint damit, dass es keine

absolute Gewissheit geben könne und

Irrtümer niemals ausgeschlossen seien.

Kurzform: Wir wissen einfach zu wenig.

Alles, was wir in Sachen Covid-19 gegenwärtig

für wissenschaftlichen „Fakt“ halten,

ist vorläufig und kann, ja muss ständig

revidiert werden. Die Datenlage ist dürftig

und nicht immer zuverlässig; sobald neue

Daten vorliegen, müssen die alten über

den Haufen geworfen werden. Herr Drosten,

der inzwischen bekannte und vielkritisierte

Virologe an der Charité, ist da ein

gutes Beispiel: Der revidiert seine Aussagen

immer dann, wenn neue Erkenntnisse

vorliegen. Das tut er nicht deshalb, weil er

etwa ständig lügen würde, sondern weil

auch er um Durchblick ringt.

Im Spannungsfeld:

Leben oder Freiheit?

Es gilt, eine Abwägung vorzunehmen

zwischen zwei großen moralischen Prinzipien:

Auf der einen Seite steht die sogenannte

Freiheit, auf der anderen der

Schutz des Lebens – beides sind hohe

Werte. Wir können auf der einen Seite

Leben schützen, indem wir auf der anderen

Seite die Freiheit einschränken; oder

wir können die Freiheit wahren, dafür

haben wir aber deutlich mehr Infizierte

und Tote. Wie soll das gewichtet werden?

Das ist die Herausforderung, das Spannungsfeld

der Politiker.

Dann gibt es allerhand Verschwörungsgeschichten

– an die man glauben

muss, denn echte Beweise gibt es für sie

nicht: Ist der weltweite Lockdown die

Generalprobe für eine Weltherrschaft

und ein lückenloses Überwachungssy-

Foto: © Wikiwand.com

stem? Soll per flächendeckender Impfpflicht

die Weltbevölkerung reduziert

werden, damit eine Elite die schwindenden

Ressourcen unter sich aufteilen

kann? Wurde das Virus künstlich erzeugt

und strategisch, d. h. bewusst und gezielt

eingesetzt, um die oben genannten Ziele

voranzutreiben? Das sind nur einige der

übergeordneten globalen Themen. Oder

die Ansicht, „Corona“ sei ziemlich harmlos

und die Maßnahmen überzogen und

würden nur dazu dienen, im Hintergrund

verdeckte Ziele durchzusetzen – so werde

bewusst eine Wirtschaftskrise initiiert,

um mithilfe einer Währungsreform die

Abschaffung des Bargelds zu erzwingen.

Meinungsunterschiede über diese Themen

haben Freundschaften zerstört und

ziehen sich durch Familien und Kirchen.

„Bist du wirklich so blind? Es ist doch

offensichtlich!“, knallt man einander vor

den Latz. Die eigene Meinung ist inzwischen

ausgehärtet (obwohl keiner überprüfen

kann, ob sie zutrifft) und man ist

zum Kämpfer geworden. Die Emotionen

sind inzwischen so geladen, dass manche

auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.

Christen und Zukunftsangst

Erstaunlich: Auch Christen sind empfänglich

für Verschwörungsgeschichten,

besonders wenn sie schaurige End zeitinterpretationen

ansprechen. – Woran

sollten Christen glauben?

Verschwörungs- und Endzeitgeschichten

haben eines gemeinsam: Sie machen

Die apokalyptischen Reiter, wie der russische Maler

Wiktor Michailowitsch Wasnezow sie sich vorgestellt hat

Angst. Sollen wir Verkündiger der Angst

sein? Christen haben das Privileg, wenn

sie Gott (ehr)fürchten, völlig angstfrei

leben zu können – wenn sie nicht an Verschwörungen

glauben, sondern dem Wort

Gottes: Angst ist nicht in der Liebe, sondern

die vollkommene Liebe treibt die

Angst aus, denn die Angst rechnet mit

Strafe. Wer aber Angst hat, ist nicht vollendet

in der Liebe. 1 Denn die Liebe Gottes

ist ausgegossen in unsere Herzen (die der

Gläubigen) durch den Heiligen Geist, der

uns gegeben worden ist. 2

Was kann uns

von Gottes Liebe trennen?

Achtung, das nun gilt nur für ernsthafte,

entschiedene Christen:

Selbst wenn all diese Verschwörungsgeschichten

wahr wären – totale Überwachung,

künstliches Virus als Vorwand,

bargeldloses Zahlungssystem … – mal ehrlich:

Was soll diese Aufregung für einen

Christen? Wie auch immer die Ankündigung

der „letzten Tage“ dieser Zeitepoche,

der sogenannten Apokalypse, auch ausgelegt

werden: Es kommt zu einer Kollision

zweier Systeme. Das eine ist das System

dieser Welt, in dem Angst der Motor ist,

das andere ist das System der Souveränität

von Jesus Christus, dem alle Macht

im Himmel und auf Erden gehört. Die

vordringliche Frage lautet: Auf welches

System setze ich und bin Teil davon?

Ja, manches wird den Lauf der Zeit

nehmen; aber als Christ müssen wir uns

nicht von diesem Mainstream mitreißen

6 Z-kompakt


kompakt

lassen. Eine richtige Sicht zu haben hilft,

entsprechende Entscheidungen zu treffen

und sich auf das, was kommt, vorzubereiten.

Wir sollen auf keinen Fall den Kopf in

den Sand stecken und auch nicht den den

Täuschungsmanövern falscher Propheten

auf den Leim gehen.

Wer oder was könnte uns von Christus

und seiner Liebe trennen? Virus-Pandemien

und Angst vielleicht? Kontrolle einer

Weltregierung? Dass man nicht mehr

kaufen und verkaufen kann? Armut? Oder

sogar ein gewaltsamer Tod?

Mitten in alledem triumphieren wir

auch über diese schrecklichen „Endzeitereignisse“

– durch Christus, der uns so

geliebt hat und nie aufhört, uns zu lieben.

Paulus ist sich da ganz sicher: Weder

Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen,

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges

noch irgendwelche Gewalten, weder

Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas

auf dieser Welt können uns trennen von

der Liebe Gottes, die er uns in Jesus Christus,

unserem Herrn, geschenkt hat. 3

Augen auf vor

dem Spaltpilz!

Wie dem auch sei, wir

müssen den Tatsachen

ins Auge blicken, aber

deshalb brauchen wir

doch nicht mit den Wölfen

zu heulen und den

Spaltpilz zu nähren.

Lassen Sie sich nicht

ein auf diese polarisierenden

Diskussionen, in

denen jeder mit seinen

Vermutungen recht

haben will. Ja, „in der

Welt habt ihr Angst (Bedrängnis), doch

bleibt locker, ich habe die Welt überwunden“,

hat Jesus einmal gesagt. 4 Wir

Christen könnten den gewissen Unterschied

machen: in der Finsternis z. B.

können wir Licht sein und bei Angst mit

dem Gegenmittel kontern – mit Liebe. Wo

alles spaltet, können wir verbinden.

Gerade jetzt kann sich erweisen, was

unser Glaube wert ist (wenn er nicht nur

Besser verbinden als spalten!

Einbildung ist). Ein Pionier des Glaubens

rät: Freut euch, wenn ihr in so manche

Krisen kommt, denn dann könnt ihr praktisch

ausprobieren, ob euer Glaube etwas

taugt, und am Ende kommt dabei sogar

ein vollkommenes Werk heraus. 5

1 1. Johannes 4,18.

2 Römer 5,5.

3 Römer 8,35–39.

4 Johannes 16,33.

5 Nach Jakobus 1,2–4.

Foto: © 123rf/Andriy Popov

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Z-kompakt 7


kompakt

Wie kommunizieren in Krisenzeiten?

Angstverstärkende Maßnahmen – die neuesten Ratgeber?

Aus der Ergänzung zur dritten Auflage von „Die verbo(r)gene Wirklichkeit“ von Prof. Wolfgang Leisenberg, redaktionell bearbeitet

Foto: © Agentur PJI, Montage mit ARD Pressefotos

Corona schien zunächst weit weg, in

China. Mit den ersten Toten in Italien

änderte sich das schlagartig:

Bilder von überfüllten Intensivstationen

und Särgen, die vom Militär abtransportiert

wurden, deuteten auf eine hohe

Sterblichkeit hin und auf eine Überlastung

unserer Gesundheitssysteme, und

ein Impfstoff war nicht in Sicht. Wie wird

man mit einer solchen Bedrohung fertig?

In einem Thesenpapier 1

schreiben die

Autoren um Prof. Schrappe: „Sprache und

Kommunikation sind in Zeiten gesellschaftlicher

Verunsicherung verantwortungsvoll

zu benutzende Instrumente zur

Steuerung von Verhalten und gesellschaftlichen

Prozessen. Es ist dringend geboten,

dass alle Beteiligten sich dieser Verantwortung

stärker im Sinne einer abwägenden

Risikokommunikation bewusstwerden. Ein

Kommunikationsrahmen (framing), der auf

einer dauerhaften, unabänderlichen Bedrohungssituation

beruht, kann nur kurzfristig

aufrechterhalten werden und muss durch

positive Botschaften, die auf Lösungskompetenz

Bezug nehmen, abgelöst werden.“

Unrealistisch und verzerrt

Man hätte erwarten müssen, dass in

einer so bedrohlichen Situation Wissenschaftler

aller relevanten Fachrichtungen

zusammengerufen werden, um die Situa-

tion umfassend zu analysieren. Aber das

Gegenteil geschah: Man ließ öffentlich

fast nur das Robert-Koch-Institut und den

Virologen Prof. Drosten von der Charité

in Berlin zu Wort kommen; an ihnen orientierte

sich offenbar die Krisenstrategie

der Regierung. Wissenschaftler hingegen,

die sich kritisch zum Krisenmanagement

oder der regierungsamtlichen Einschätzung

äußerten, wurden ignoriert oder

gar öffentlich diskreditiert. „Warum“, so

der Epidemiologe Prof. Bhakdi, „gab es

nicht einmal eine Diskussionsrunde mit

den Beratern der Regierung und den Kritikern

der Regierungslinie, einen offenen

sachlichen Austausch?“ 2

Täglich wurden in den Medien die Zahlen

der Johns-Hopkins-Universität (JHU)

und des Robert-Koch-Instituts (RKI) präsentiert,

die Anzahl der „Infizierten“, der

„Genesenen“ und der „Toten in Verbindung

mit Corona“. Aus ihnen ließ sich eine

„Infektions-Sterblichkeit“ berechnen (Tote

pro Infizierte) als Maß für die Gefährlichkeit

des Virus. Dieser Wert schwankte um

die 3,7 %; gemessen an Influenza-Viren

mit 0,2–0,4 % zeigte das eine mehr als

zehnmal höhere Gefährlichkeit an.

Aber was sagten diese Zahlen aus? Die

Zahl der „Infizierten“ war die Zahl der von

den Gesundheitsämtern gemeldeten positiv

Getesteten. Aber sie erfasst nur einen

Bruchteil der wirklich Infizierten; zudem

hängt sie ab von der Anzahl der Tests: Je

mehr man testet, umso mehr „Infizierte“

findet man. Die Zahl der „Genesenen“

erweckte den Eindruck, dass alle Infizierten

auch krank wurden – aber das ist

nicht der Fall. Schließlich kann aus der

Zahl der „mit“ Covid-19 Verstorbenen

nicht abgelesen werden, wie viele tatsächlich

„an“ dem Virus gestorben sind;

auf dieser Liste erscheint auch jemand,

der an Krebs oder Schlaganfall gestorben

ist und positiv auf Covid-19 getestet

wurde. Kurz: Die veröffentlichten Zahlen

suggerieren eine hohe Gefährlichkeit des

Virus, aber sie bilden nicht die Realität

ab. So wurde durch Politik und Medien

permanent ein verzerrtes Bild verbreitet.

Einsichten aus Autopsien?

Vom RKI, einer Behörde des Gesundheitsministeriums,

wurde nichts unternommen,

um zu den Infizierten, den Erkrankten und

der Infektions-Sterblichkeit re prä sentative

Daten zu gewinnen. Das ist befremdlich;

aber mehr noch: Bis zum 7. April gab

das Robert Koch-Institut die Empfehlung,

Autopsien sollten aus Sicherheitsgründen

(?) vermieden werden. Erst als die Deutsche

Gesellschaft für Pathologie auf eine

8 Z-kompakt


kompakt

Foto: © twitter.com/WarsontheBrink

Korrektur dieser Empfehlung drängte, verschwand

dieser Satz von der RKI-Website.

Am 21. April erklärte RKI-Vizechef Lars

Schaade – viel zu spät, aber zutreffend:

„Gerade wenn die Erkrankung neu ist, ist

es wichtig, möglichst viel zu obduzieren.“

Allerdings gibt es immer noch keine Kriterien

zur Unterscheidung, ob ein Patient

„mit“ oder „an“ Covid-19 gestorben ist.

Auch die Medien beteiligten sich intensiv an

der Desinformation der Bevölkerung: Bilder

wie jene vom italienischen Militär, das die

Corona-Toten in Bergamo abtransportierte,

haben Mitte März die Welt erschüttert. Eine

Bildunterschrift beim „Tagesspiegel“ am

19. März lautete: „Lkw der Armee transportieren

die Corona-Toten in Bergamo ab,

weil die örtlichen Friedhöfe überfüllt sind.“

Wurden sie zur visuellen Begründung für

den ab 23. März angeordneten Lockdown,

obwohl laut RKI-Statistik die Zahl der Infektionen

schon ab dem 16. März zurückging?

Hätten die Medien – wie es ihre Aufgabe ist

– genauer hingeschaut, hätten sie gewusst,

dass es im katholischen Italien eine große

Ausnahme ist, Tote zu verbrennen, was auf

Anordnung der Provinz regierung aber nun

zu geschehen hatte. So musste man die

Leichen auf die Krematorien der Nachbarprovinzen

verteilen, aus Kostengründen

geschah das durch das Militär. Die örtlichen

Friedhöfe waren zu keiner Zeit „überfüllt“. 3

Ü80: Kein Promille Corona-Tote

Erst allmählich tauchten seriöse Berechnungen

auf: Prof. John P. A. Ioannidis von

der Stanford-Universität, einer der weltweit

führenden Epidemiologen, berechnete

mit den vorhandenen Zahlen das

Risiko, an Covid-19 zu sterben. Für

Deutsch land fand er am Ende der Epidemie

Mitte Mai pro 10 000 Todesfälle von

über 80-Jährigen 8 Corona-Tote (0,08 %).

Nicht einmal 1 von 1000 geht somit auf

das Konto von Covid-19 – an den üblichen

Erregern starben 11 von 1000.

Die erste wissenschaftliche Untersuchung

zu Kenndaten der Pandemie

in Deutschland wurde durchgeführt vom

Team um Prof. Dr. Hendrick Streeck (Universität

Bonn) im Corona-Hotspot Gangelt,

einer Kleinstadt mit 12 000 Einwohnern

im Kreis Heinsberg. 4

Überraschend an

der „Heinsberg-Studie“ 5 : Durch die hohe

„Dunkelziffer“ nicht getesteter Infizierter

fiel die Infektionssterblichkeit und damit

die Gefährlichkeit auf weniger als ein

Wie war das nun tatsächlich

mit den Militärtransporten

in Italien?

Zehntel des vom RKI suggerierten Wertes.

Sie liege, so Prof. Streeck, „vermutlich

im Bereich 0,24–0,26 % oder sogar

darunter“ und damit im Bereich normaler

Grippe-Viren. Andere Studien kommen zu

Werten zwischen 0,1 und 0,5 %. 6 Auch ein

Vergleich der historischen wöchentlichen

Sterbezahlen des RKI zeigt, dass die Welle

der „Übersterblichkeit“ durch Covid-19

einer mittleren Grippewelle entspricht

(dicke Linie) mit weit weniger Toten als die

der Grippewelle von 2018 (helle Linie).

Die Heinsberg-Studie bestätigte weiter:

Wo viele Menschen eng zusammenkommen,

breitet sich das Virus schnell aus.

Das wirkt wie ein „Brandbeschleuniger“

für die Übertragung des Sars-CoV-2. So

waren unter den Personen mit Symptomen

auffällig viele, die an der Karnevalssitzung

teilgenommen hatten.

Aber die Heinsberg-Studie zeigte auch,

dass – anders als zuvor angenommen – ein

Infizierter nicht zwangsläufig den Rest der

Familie ansteckt. Das Risiko, sich in einem

Haushalt mit zwei Personen anzustecken,

liegt bei nur 44 %, in Vier-Personen-Haushalten

sogar bei nur 18 %. 7

Wer ist nun wirklich gefährdet?

Ob das Virus tödlich ist oder nicht, hängt

viel weniger vom Virus ab als vielmehr

von dem Gesamtgesundheitszustand des

Infi zierten. Nach Zahlen des „Nationalen

Gesundheitsinstituts Italiens“ (ISS) 8 liegt

das Durchschnittsalter der Corona-Toten

bei 81 Jahren. 96,2 % von ihnen hatten

schon eine oder mehrere Vorerkrankungen,

mehr als 60 % drei und mehr. Das

gilt auch für die 1,1 % der Toten, die jünger

als 50 Jahre alt waren. Kinder und Jugendliche

sind dagegen so gut wie gar nicht

betroffen. Dabei ist das Alter per se nicht

das entscheidende Kriterium. Wer relativ

fit und gesund ist, braucht sich vor Viren

genauso wenig zu fürchten wie Jüngere. 9

Das Fazit des Epidemiologen Prof.

Sucharit Bhakdi: „Ich sage nicht, dass das

Virus ungefährlich ist; es kann, wie viele

andere Erreger auch, ein volles Fass zum

Überlaufen bringen – nicht mehr und nicht

weniger. Ich sage aber, das Virus ist nicht

gemeingefährlich.“

Die deutsche Krisenstrategie

Mit einem Tunnelblick auf das Ziel „möglichst

wenige Corona-Tote“ wählten

Deutschland und die meisten europäischen

Staaten die „Lockdown-Strategie“.

Quelle: Sterbefallzahlen insgesamt: Statistisches Bundesamt;

Covid-19-Todesfälle: Robert Koch-Institut.

Z-kompakt 9


kompakt

Foto: © Bundesregierung/Kühler

Krisensitzung um Krisensitzung

in der Regierung.

Symbolfoto, man hat sich ja nur

über Screens gesehen ...

Aber der Blick auf die Covid-19-Toten

allein lässt die gewaltigen Kollateralschäden

der Maßnahmen außer Acht.

Stephan Kohns, stellvertretender Leiter

des Referats „Krisenmanagement und

Bevölkerungsschutz 4“ im Innenministerium

machte als Erster auf diese Kollateralschäden

des Lockdown aufmerksam.

Nachdem er vergeblich versucht hatte,

intern eine Änderung der Strategie zu

erreichen, hat er aus seinem Verständnis

des Amtseides, für das deutsche Volk

„Schaden von ihm [zu] wenden“, mit zehn

Wissenschaftlern eine Studie erstellt und

an die Innenministerien der Länder weitergeleitet.

Diese Analyse ist zugleich

auch ein hartes Urteil über die Mängel

des politischen Krisenmanagements.

Die Glaubwürdigkeit seiner Analyse

wird dadurch unterstrichen, dass er

sich darüber klar sein musste, dass eine

öffentliche Bekanntgabe seiner Analyse

das Ende seiner Karriere bedeuten kann

(was für Kohns dann tatsächlich der Fall

war). Die wichtigste Aussage der Analyse:

„COVID-19 war ein Fehlalarm und

die Schäden aufgrund der Maßnahmen

übersteigen ihren Nutzen bei Weitem.“

Die Schäden sind nicht nur materieller

Art; die Zahl der Toten aufgrund

verschobener Operationen und nicht

durchgeführter Vor- und Nachsorgeuntersuchungen

übersteigt die vermiedenen

Corona-Toten deutlich.

Das Fazit einer Virologin: Der Lockdown

habe dazu beigetragen, die Covid-19-Fallzahlen

zu senken. Aber das sei keine Langzeit-Strategie;

er sei wirtschaftlich, mental

und sozial nicht durchzuhalten. 10

Wirksame Maßnahmen

und das bestimmende Schutzziel

Der renommierte schwedische Epidemiologe

Johan Gieseke wies schon früh darauf

hin, dass es nur Sinn mache, evidenzbasierte,

also nachweislich wirksame Maßnahmen

anzuwenden. Der Lockdown sei

nicht nur sinnlos, sondern schädlich. „Es

gibt nur zwei Maßnahmen, die wirklich

eine wissenschaftliche Grundlage haben:

Die eine ist, sich die Hände zu waschen.

Das wissen wir seit Ignaz Semmelweis

vor 150 Jahren. Das andere ist Social

Distancing, da ist auch bewiesen, dass es

wirkt.“ 11 So verzichtete Schweden auf den

Lockdown – und wurde nach anfänglicher

Skepsis selbst vom Exekutivdirektor der

WHO, Mike Ryan, als Vorbild im Kampf

gegen das Corona-Virus 12 bezeichnet.

Demgegenüber hielt die deutsche

Regierung an ihren Entscheidungen fest,

obwohl „die Studienergebnisse von Heinsberg

und die bekannten Zahlen die wissenschaftliche

Grundlage ihrer Corona-

Politik erschütterten“. 13

So hat sie sich

in eine Sackgasse manövriert und muss

nun exakt das tun, wovor Prof. Schrappe

eingangs gewarnt hatte: um jeden Preis

den Eindruck einer großen Gefahr

aufrechterhalten.

Stephan Kohns kommt daher zu dem

bestürzenden Fazit: „Angesichts des sachlichen

Befunds und der dazu im Kontrast

stehenden Entscheidungen der Politik

kann die Befürchtung aufkommen, dass

das bestimmende Schutzziel des nationalen

Krisenmanagements nicht mehr die

Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung

ist, sondern die Glaubwürdigkeit und

Akzeptanz von Regierungsparteien und

Regierungsmitgliedern.“

Kohns beklagte auch die „Hofberichterstattung“

der Medien: „Grundsätzlich könnten

die großen elektronischen Massenmedien

und die überregionalen Leitmedien ein

Korrektiv unterschiedlicher Interpretationen

bilden. [...] Die Leitmedien und allen

voran die Öffentlich-Rechtlichen sehen sich

offenbar überwiegend als Übermittler der

als gemeinsam angesehenen Grundpositionierungen

der dominierenden politischen

Richtung an die Bevölkerung.“ 14

Wissenschaftliche Irritation

Regierungen sagen, sie folgten der Wissenschaft.

Aber Wissenschaftler sind

heute in hohem Maße von Regierungen

abhängig. Die Folgen dieser Abhängigkeit

skizziert der Medienwissenschaftler

Norbert Bolz: „Es findet ein regelrechtes

Casting statt: Die besten Chancen haben

diejenigen, die genau das liefern, was

zu bestimmten Themen jeweils erwartet

wird. Dass immer mehr als Gefälligkeitswissenschaftler

auftreten, ist mittlerweile

ein sehr tiefes Problem des akademischen

Betriebs.“ 15

Ein eindrückliches Erlebnis aus der

Anfangszeit dieser Entwicklung beschrieb

Prof. Dr. Werner Lachmann: „Im Jahr 1973

bewarb ich mich um eine Stelle bei der EU.

Gegen Schluss des Einstellungsgesprächs

warf ich ein: ‚Es würde mir Freude bereiten,

die Kommission wirtschaftspolitisch zu

beraten.‘ Darauf antwortete der Gesprächsführer:

‚Sie haben da etwas missverstanden.

Die Kommission entscheidet – und Sie

müssen das anschließend wissenschaftlich

begründen.‘ Ich lehnte ab.“ 16 Aber wer, der

noch Karriere machen will, wird diesem

Beispiel folgen?

10 Z-kompakt


kompakt

Was macht dieses

Wissen nun mit uns?

Die offizielle Krisenkommunikation

vergrößert die Kluft zwischen

Realität und Imitation.

Der Faktencheck von Herrn Prof. Leisenberg

lässt erkennen: Durch ungenaue

oder falsche Gewichtung von Zahlen

wurden Ängste und Panik angefacht, was

verschärfte Maßnahmen der Regierung

rechtfertigen sollte. War es, dass Politiker

selbst in Panik geraten sind und darauf

reagiert haben? War es, dass eine Nation

aufgrund der Maßnahmen anderer Nationen

sich hat unter Druck setzen lassen?

Was kann der Einzelne tun?

Als Erstes ist es notwendig, den Fakten

ins Auge zu blicken; den Kopf in den

Stand zu stecken führt nur zu Neurosen.

Wobei zu beachten ist: Manche Erkenntnisse

sind noch jung und es kommen täglich

neue hinzu. Als Nicht-Sachverständige

sind wir auf externe Informationen

angewiesen; dabei ist zu berücksichtigen,

dass diese richtig, halb-wahr oder falsch

sein können. Jeder blickt durch die Brille

seiner eigenen Weltsicht – er wird bei der

Prüfung von Richtigkeit seiner Prägung

unterliegen und kaum objektiv bleiben

können. – Ab wann erzeugt eine Polarisierung

feindliche Parteiung ...? – Das Recht

auf eine eigene Meinung und darauf, sie

zu äußern, sollen wir immer auch dem

Andersdenkenden zugestehen.

Jeder Bürger hat das Recht, im Rahmen

der gesetzlichen Möglichkeiten seine Meinung

zu bekunden. Er kann an Demonstrationen

teilnehmen, kann Leserbriefe

schreiben und sich an Politiker wenden, er

kann sich in Foren äußern, selber politisch

aktiv werden … Dabei ist immer die Frage:

Was soll und kann mein Protest bewirken?

Was kann an dem jeweiligen Problem konkret

geändert werden?

Foto: © pinterest/meispiel

Wer hat die

besseren

Karten?

Ein Christ hat die besseren Karten

Er kann tun, was Paulus seinem Begleiter

Timotheus empfohlen hat: Betet besonders

für alle, die in Regierung und Staat

Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe

und Frieden leben können, ehrfürchtig

vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen

gegenüber. 17 Das Wort, das im

Griechischen für „beten“ gebraucht wird,

bezieht sich auf Fürbitte und bedeutet

explizit „ins Schwarze treffen“. Beten ist

also kein frommes Wünsch-dir-was-Blabla,

sondern eine gezielte Lösungsansage, wie

wir das gerne im Vaterunser aussprechen:

„Dein Wille geschehe“ – z. B. in der Regierung

–, „wie es im Himmel vorgesehen ist.“

Ein Christ hätte die Möglichkeit, den speziellen

Willen Gottes für eine bestimmte

Problematik zu kennen 18 – und im Gebet

auszusprechen: „Genau das geschehe!“

Das hieße „ins Schwarze treffen“. In der

letzten Ausgabe haben wir im Artikel „Da

hilft nur noch Beten“ 19 einiges dazu ausführlicher

dargelegt.

Manche Christen halten es gelegentlich

leider eher mit Petrus, der als Ausdruck

seines Protests sein Schwert zückte

und einem der Verfolger von Jesus ein Ohr

abschlug. Jesus hingegen rührte das Ohr

seines Gegners an und heilte es. „Alle,

die das Schwert nehmen, werden durchs

Schwert umkommen“, gab er seinen Jüngern

zu bedenken. 20

Der Artikel „Ein Riss durch Familie

und Kirche“ geht näher ein auf die gefährliche

Polarisierung unterschiedlicher Meinungen

(Seite 5).

Prof. Ing. Wolfgang Leisenberg, Prof. und Dekan

in Frankfurt und Gießen, CEO einer Firma für thermische

Verfahrenstechnik. Ausgezeichnet mit Innovationspreisen:

„Innovativer Mittelstand“ 2004 und

„Hessischer Innovationspreis“ 2008.

1 Prof. Dr. M. Schrappe et al., Thesenpapier 2.0, http://

www.matthias.schrappe.com/einzel/thesenpapier_

corona2.pdf.

2 Karina Reiss, Sucharit Bhakdi, Corona Fehlalarm? Zahlen,

Daten und Hintergründe. – Wien: Goldegg, 2020, S. 127.

3 „Unzensuriert“, 9. Mai 2020.

4 Ergebnisse der „Heinsberg-Studie“, https://www.unibonn.de/neues/111-2020.

5 Ergebnisse der „Heinsberg-Studie“, wie Anm. 4.

6 Professor Dr. Dr. Hans E. Müller, Universität Bonn, in

„Junge Freiheit“ 21/20.

7 Ergebnisse der „Heinsberg-Studie“, wie Anm. 4.

8 Nationales Gesundheitsinstitut Italien, in „Unzensuriert“,

16.05.2020.

9 Reiss, Bhakdi, wie Anm. 2, S. 49.

10 Thiemo Heeg, Interview mit Virologin Emma Hodcroft,

faz.net 02.06.2020.

11 www.addendum.org/coronavirus/ Interview-johangieseke/.

12 www.augsburger-allgemeine.de/panorama/WHO-lobt-

Sonderweg-Koennen-wir-vom-Modell-Schweden-lernenid57329376.html.

13 Professor Dr. Dr. Hans E. Müller, Medizinal-Untersuchungsamt

Braunschweig und Universität Bonn, „Junge Freiheit“

21/20.

14 Stephan Kohns, Bericht an Krisenstab. Tichys Einblick

07/20 oder vollständig als PDF: www.achgut.com/

images/uploads/afqktxhppam7qh5d/200508_Versendung_Bericht_an_Krisenstab_01.pdf.

15 Prof. Dr. Norbert Bolz, Tichys Einblick 07/20 oder vollständig

als PDF: www.achgut.com/images/uploads/afqktxhppam

7qh5d/200508_Versendung_Bericht_an_Krisenstab_01.pdf..

16 Prof. Dr. Werner Lachmann, factum 4/2020.

17 1. Timotheus 2,2.

18 Epheser 1,9; Kolosser 1,9.

19 Z-kompakt 2/20, Seite 8.

20 Johannes 18,10; Lukas 22,50; Matthäus 26,51–52.

Z-kompakt 11


kompakt

Foto: © Agentur PJI UG, Montage

Corona-Mathematik

Israelischer Professor für Mathematik untersucht

Corona-Statistiken aus aller Welt auf

gemeinsame relevante Muster

Es gibt auch andere Interpretationen,

die Auswirkungen der Pandemie

zu bewerten: Der israelische

Professor und Ex-General Isaac

Ben-Israel wollte mit Hilfe eines internationalen

Vergleichs wissen, ob es ein

gemeinsames Muster gibt – das für die

Politik relevant wäre. Der 71-Jährige studierte

in Tel Aviv Mathematik, Physik und

Philosophie, diente bei der israelischen

Luftwaffe, beaufsichtigte die militärische

Forschung. Seit zehn Jahren ist er Chef

des nationalen Forschungsrats.

Egal ob Schweden oder Südafrika

Ben-Israel hat sich die Corona-Zahlen

aus 24 Ländern genau angeschaut – und

das Ergebnis hat ihn überrascht. Er habe

Staaten miteinander verglichen, die auf

„Corona“ mit unterschiedlichen Maßnahmen

reagierten; die Krankheitsentwicklung

habe in allen Ländern trotz deutlich

unterschiedlichem Vorgehen einen

sehr ähnlichen Verlauf genommen. 1 Wie

konnte das sein?

Neben dem in allen Ländern gleich

verlaufenden Muster fiel ihm eine weitere

Besonderheit auf in der Wachstumsrate

der Neuinfektionen gegenüber der Rate

der Erkrankungen: Die Ausbreitung verlaufe

4–6 Wochen lang exponentiell, erreiche

dann die Spitze und zeige nach einer

Woche wieder nach unten; nach zehn

Wochen liege das Wachstum „bei praktisch

null“. Ben-Israel fügt hinzu: „Die Zahlenreihen

sprechen eine deutliche Sprache.“

Verblüffend sei vor allem, dass sich

diese ähnlichen Entwicklungen überall

erkennen ließen, egal in welchem Land

und unabhängig von den Maßnahmen, mit

denen Politiker gegen Sars-CoV-2 vorgehen.

Ben-Israels Folgerung: Shutdowns

haben nicht geholfen, die Expansion zu

stoppen. Mehr noch: Mit den hohen ökonomischen

und sozialen Kosten, die das Stoppen

der Wirtschaft nach sich zieht, bringen

die Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen.

Abstand halten und Gesichtsmasken tragen

genüge, um sich vor dem Virus zu schützen,

ist Ben-Israel überzeugt. Alle gegen

„Corona“ erlassenen Ge- und Verbote sieht

er als Folge einer gewissen „Hysterie“.

Worauf er die Ergebnisse seiner

Untersuchung zurückführe? „Ich habe

keine Erklärung,“ so Ben-Israel. Harte

Maßnahmen gegen die Epidemie bewertet

der multidisziplinäre Forscher jedenfalls

als Fehleinschätzung. Kritiker wenden

ein, die schauerlichen Bilder aus

Italien, aus Spanien, Belgien oder New

York würden nicht zu seiner These passen;

Isaac Ben-Israel entgegnet: Überall

dort, wo die Corona-Mortalität hoch sei,

sei das Gesundheitssystem schwach und

überlastet – das habe sich in Italien schon

bei der „normalen“ Grippewelle von 2017

beobachten lassen. Damals brach das italienische

Gesundheitssystem zusammen.

Herdenimmunität oder Lockdown?

Beide Strategien wurden schon in der

Spanischen Grippe 1918/19 erprobt.

Auch damals wurde versucht, die Ausbreitung

der Krankheit zu unterbinden durch

Schulschließung, Isolation von Kranken,

Quarantäne und Versammlungsverbote.

Wissenschaftler untersuchten 43 Städte in

Mexiko 2 und kamen zu ähnlichen Ergebnissen

wie Wissenschaftler, die über die

USA forschten: 3 Städte mit frühen Isolations-Maßnahmen

hatten nur etwa halb

so hohe maximale Sterblichkeitsraten wie

die „Immunitäts-Städte“, fanden sich aber

nach einer Lockerung schnell in einer

starken zweiten Welle wieder.

Das Fazit der Studie: „Ohne effektive

Impfung bleiben Städte, die mit Isolations-

Strategie vorgingen, anfälliger als jene, die

auf die Herdenimmunität gesetzt haben.“

Das gilt auch heute: „Wir müssen mit einer

Dauerwelle rechnen, die immer wieder

hoch- und runtergeht“, so Prof. Streeck. 4

Auch Kollateralschäden mitzählen

Einbruch der Wirtschaft mit einer Verschuldung,

die die Staatsfinanzen auf

Jahre oder gar Jahrzehnte belasten wird.

Auch gesundheitliche Kollateralschäden

entstehen: Aufgrund von verschobenen

oder abgesagten Operationen

wegen Beschränkungen der Klinik-Kapazitäten

wurden in Deutschland 2,5 Millionen

Menschen nicht versorgt – nicht operiert,

obwohl dies nötig gewesen wäre.

Die voraussichtliche Sterberate lässt sich

nicht seriös einschätzen; Experten gehen

aus von Zahlen deutlich über 5.000. 5

1 Pierre Heumann, Weltwoche, 22.04.2020.

2 Alexandra Minna Stern, Howard Markel, „What

Mexico Taught the World About Pandemic Influenza.

Preparedness and Community Mitigation Strategies“,

16.09.2009.

3 Sibylle Anderl, „Das Risiko der zweiten Welle“, FAZ,

28.04.2020.

4 Joachim Müller-Jung, FAZ, 28.06.2020.

5 Stephan Kohns, Bericht an Krisenstab. Tichys Einblick

07/20 oder vollständig als pdf: www.achgut.com/

images/uploads/afqktxhppam7qh5d/200508_Versendung_Bericht_an_Krisenstab_01.pdf.

12 Z-kompakt


kompakt

Der Schrei des Raben

... als würde die Schöpfung mit diesem Virus mahnend unsere

Schöpfungsverantwortung einfordern

Martin Schleske

Das ist ein Weckruf

Nachdem an der Corona-Krise in Deutschland

die ersten acht Menschen gestorben

waren, hörte ich eine Woche lang

täglich im Gebet immer wieder nur das

Eine: „Diese Krise ist ein Weckruf an die

Menschheit. Sie hat mit dem fortschreitenden

Artensterben zu tun.“ Das verstand

ich anfangs nicht: „Gibt es doch

so viele Bereiche, vor denen wir unsere

Ohren vor Leid und Ungerechtigkeit

verschließen!“

Foto: © Wikipedia, Frank Schulenburg / CC BY-SA 4.0/Montage PJI

Was wir durch das Corona-Virus

erleben, ist aus meiner Sicht

keine Krise, sondern das, was

man biblisch „Plage“ nennt. Es ist die

Frucht unseres unrechten Handelns

(Ungerechtigkeit), die uns nun kollektiv

trifft. Besteht ein Zusammenhang zwischen

dieser Gesundheitskrise und dem

weltweiten Massensterben der Arten?

Ist es nicht das Gesetz von Ursache und

Wirkung? „Irrt euch nicht, Gott lasst sich

nicht spotten. Denn was der Mensch sät,

das wird er ernten.“ 1 Es ist, als würde sich

die Schöpfung mit diesem Virus mahnend

an uns wenden und Schöpfungsverantwortung

einklagen. Jetzt seufzt die Schöpfung.

Wir haben das Gebet der Arten

überhört. Im Buch Hiob lesen wir davon,

dass Tiere einen instinktiven Zugang zu

ihrem Schöpfer haben: „Wer bereitet dem

Raben die Speise, wenn seine Jungen zu

Gott rufen und irrefliegen, weil sie nichts

zu essen haben?“ 2 Sie rufen zu Gott. Und

dann: Gott selbst stimmt einen Lobpreis

an! Es ist ein Gesang Gottes voll Ehrfurcht

und Freude über der Vielfalt der Arten:

der Hirschkuh in ihren Wehen, dem Wildesel,

der das Lärmen der Stadt verachtet,

dem Wildstier, den Fittichen der Strauße

… 3 Der Schöpfer rühmt diese Vielfalt der

Arten – und sie rühmen ihn!

Ihr Schrei wurde gehört

Vor Ausbruch der großen Plagen heißt es

im Buch Exodus: „Ich habe ihr Geschrei

über ihre Bedränger gehört; ihr Leiden

habe ich erkannt.“ 4 Das Leiden der

Schöpfung ist ein Gebet, ein Seufzen, das

zum Himmel drängt. Plage bedeutet im

Hebräischen auch „Wunde“. Wir spüren,

dass uns durch diese Wunde etwas gesagt

werden soll. Die Schöpfung klagt ihrem

Schöpfer ihr Leid über den Menschen.

Der Schöpfer lässt den Aufschrei der

Schöpfung zu uns sprechen; er schickt

keine künstliche Strafe. Wir „ernten, was

wir gesät haben“, so wird unser falsches

Tun selbst zur Strafe – „Die Strafe für die

Sünde ist die Sünde selbst.“ 5

Nach etwa fünf Tagen weckte mich nachts

ein unheimlicher Vogelschrei. Er war von

einer Eindringlichkeit, dass ich Gänsehaut

bekam. Darauf folgend ein Gesang

in solcher Schönheit, wie ich es nie zuvor

gehört hatte. Es kam von den Bäumen des

Osthanges und drang durch das geöffnete

Fenster. Der eindringliche Schrei und der

Gesang wirkten wie ein Gebet, ein Ruf

– tragisch und zugleich von ungeheurer

Schönheit. Ich sagte ohne nachzudenken:

„Jesus, wenn dieser sonderbare Vogelruf

bestätigen soll, dass dieser Virusangriff

ein Weckruf ist, der das weltweite Artensterben

meint, dann lass ihn noch einmal

genauso schreien.“ Da schrie er erneut.

Nur ein einziges Mal. – Ich lag erschüttert

da. Ein deutliches Ja auf das, was ich

all die Tage im Gebet gehört hatte.

Zwei Tage später: In einer Arbeitspause

legte ich mich in die Dachkapelle meiner

Werkstatt, um zu beten. Das ist für mich

ein liebender Dialog: „Herr, was willst du

mir sagen? Woran soll ich denken? An

welche Menschen und Situationen willst

du mich erinnern, dass ich sie stärke und

segne?“ So lag ich in konzentriertem

Schweigen vor Gott, und ich wurde erneut

an jenen Vers im Buch Hiob erinnert, an

die Raben, die in ihrer Not zu Gott rufen. 6

Es vergingen keine drei Atemzüge, da

schreckte mich ein lauter Schrei auf. Ich

riss die Augen auf. Ein Rabe war zum

geöffneten Dachflächenfenster geflogen,

unter dem ich lag. Er wiederholte seinen

Schrei, dann flog er fort. Selten habe ich

eine so unmittelbare Äußerung auf ein

Z-kompakt 13


kompakt

Foto: © Screenshot, Fenster zum Sonntag

inneres Gebet erlebt, eine prophetische

Bestätigung jener gewaltigen Mahnung:

„Erkennt die Verantwortung, die Arten zu

schützen, die ich erschaffen habe.“

Ein kurzes Erschrecken

reicht nicht

Wir werden so viele Plagen erleben, bis

wir leidvoll gelernt haben, dass jede noch

so gut begründete Verstockung uns mehr

kostet als unsere Umkehr.

Dürfen wir gegen Plagen anbeten, als

sei es ein Feind, anstatt ihre Botschaft

zu hören? Die christliche Kirche verliert

ihren Meister, wenn sie taub und träge

geworden ist, das „Trachten nach der

Gerechtigkeit“ 7

als ihre heilige „Berufung

zur Zukunft“ zu sehen. Hat das

Evangelium etwa nicht die Kraft, die

gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche

und ökologische Zukunft zu gestalten?

„Ich weiß wohl, was ich für Gedanken

über euch habe, spricht der Ewige:

Gedanken des Friedens und nicht des

Leides, dass ich euch Zukunft und Hoffnung

gebe.“ 8 Ich glaube, Gott will nicht

die Plagen, sondern eine Bewegung „Gospel

for Future“!

Der Geigenbauer

Martin Schleske

Sehnsucht nach Stimmigkeit

Vielleicht kann die Intonation, also die

Stimmung eines Musikinstrumentes,

hierfür ein Gleichnis sein: Der Schmerz

über eine falsche musikalische Intonation

ist nicht böse, er ist ein Signal dafür,

dass etwas nicht stimmig ist. Doch dieser

Schmerz verlangt, das Falsche zu korrigieren.

Welch unerträglichen Zustand

hätte unsere Welt, wenn wir von dieser

Sehnsucht nach Stimmigkeit nichts

wüssten!

Der Geschmack des Reiches Gottes

Krisen lehren uns auf eine schmerzhafte

Weise, was nicht „stimmig“ ist. Wir erleben

einen mahnenden Schmerzensschrei

der Schöpfung an uns, ein ökologisches

Seufzen nach Weisheit und Behutsamkeit,

ein Seufzen nach Schutz und Würde der

Tierwelt, dem Segen der Pflanzen, der

Vielfalt der Arten, dem Gleichgewicht der

Schöpfung. „Denn die ganze Schöpfung

seufzt bis zu diesem Augenblick und liegt

in Wehen, und sie wartet ängstlich darauf,

dass die Kinder Gottes offenbar werden.“ 9

Die Schöpfung ist wie eine Frau, die in

Wehen liegt. Lassen wir sie sterben und

singen dazu unsere Lieder? Die Schöpfung

sehnt sich nach einer Zukunft, in der

die Kinder Gottes zeigen, wozu sie befähigt

sind. Diese Offenbarung darf aber

nicht von Frömmigkeit aufgeschlürft werden,

sondern muss auch politisch, wirtschaftlich

und ökologisch Fleisch werden.

Denn der Geist Gottes zielt nicht auf

unsere Befindlichkeit, sondern auf seine

Gerechtigkeit 10

– der höchste Lebenswert,

der Geschmack des Reiches Gottes.

Im direkten Zusammenhang

Zu jener Zeit häuften sich Veröffentlichungen

verschiedenster Wissenschaftler,

viele mit ähnlicher Aussage: Es besteht

ein direkter Zusammenhang zwischen

der Gesundheitskrise und dem Massensterben

der Arten.

• Die genetische Homogenität und die

räumliche Konzentration der industriellen

Massentierhaltung bereiten den

Nährboden für die Ausbreitung von

Infektionskrankheiten.

• Konsequenter Klima- und Artenschutz

bedeuten Gesundheitsschutz für den

Menschen.

• Weitere, bisher unbekannte Viren in

der Tierwelt warten nur auf das Überschreiten

der Artengrenze. (Hinzu

kommt der gefährliche Hochmut des

Menschen, an Viren zu „spielen“, auf

deren Manipulation das menschliche

Immunsystem nicht vorbereitet ist.)

• Der Erhalt artenreicher Naturräume

für Tiere und Pflanzen, stabile regionale

Ökosysteme sowie ein globaler

Klimaschutz dienen nicht nur dem

langfristigen Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Sie sind auch eine wesentliche

und „günstigere“ Vorsorge vor

ruinösen Pandemien.

• Wir haben es nicht mit einem „Black

Swan“, einem seltenen Ereignis zu tun,

sondern mit dem Sichtbar- und Spürbarwerden

systemischer Problemlagen. Sie

fordern uns zum Handeln heraus. 11

Sünde

„Zielverfehlung“ wird in deutschen Bibelübersetzungen

mit dem Begriff „Sünde“

wiedergegeben. Nach einer Studie des

Stockholm Resilience Centre aus dem

Jahr 2009 ist das verkraftbare Artensterben

bereits um das Zehnfache überschritten

und ist damit noch vor dem

Klimawandel das größere ökologische

Problem. Ursprünglich wollte die UNO

mit ihrer Biodiversitätskonvention von

1992 das weltweite Artensterben bis

zum Jahr 2010 gestoppt haben. Mit dem

Nagoya-Protokoll von 2010 wurde dieses

Ziel auf das Jahr 2020 verschoben. Zielverfehlung.

Wir haben 2020 erreicht. Es

ist ein erschütterndes „Heute“, von dem

14 Z-kompakt


kompakt

auch der Hebräerbrief spricht. 12 Haben

wir unsere Herzen verstockt und bestürmen

in der Krise den Himmel mit unseren

kleinen Gebeten? – Nein. Der Himmel

bestürmt uns. Er bestürmt uns, dass wir

endlich hinhören. Es liegt an uns, zu entscheiden,

ob wir lieber die Sprache des

Gebotes oder die Sprache der Erschütterung

hören, „auf dass es uns wohlergehe

und wir leben“. 13

Ergibt der Schmerz einen Sinn?

So fing ich an, meine anfangs noch rätselhafte

Gebetswahrnehmung vom Seufzen

des Massenaussterbens besser zu verstehen.

Offensichtlich brauchen wir die

unbestechliche Macht von Krisenzeiten,

um zu hören, was uns gesagt werden soll.

Gute Vorsätze sind zu schwach, unser

Ego zu überwinden. Krisen entfalten eine

andere Kraft.

Wann immer wir Leid erleben, stellen

wir Fragen, die wir uns in guten Zeiten

allzu gern ersparen: Hat die Krise eine

Bedeutung, die ich entziffern kann, ergibt

die schmerzhafte Erfahrung einen Sinn?

Hat das Leid, das wir erfahren, also nur

eine Ursache oder auch einen Grund?

Dem Verstand mag eine Erklärung ausreichen,

die Seele aber schreit nach einer

Begründung.

Foto: © MPG Ranch, Vimeo Screenshots

Aufgestört zum Lieben

Ein Wort aus der Thora kann unserer

Seele gegenüber eine Hilfe sein: „Wie ein

Adler, der seine Brut aufstört zum Flug

und über seinen Jungen schwebt, so breitete

Gott seine Flügel aus, nahm uns und

trug uns auf seinen Schwingen.“ 14 Hier

ist uns gesagt: Krisenzeiten können eine

heilsame Störung sein, um zu begreifen,

wozu wir eigentlich berufen sind: nicht

zu Nesthockern, sondern zum Fliegen! Es

ist eben diese heilige Verunsicherung, die

jede Krise in sich trägt, dass sie uns wach

und wahrhaftig macht.

Vielleicht machen uns gerade Zeiten

wie diese klar, dass der Glaube nicht nur

aus Vertrauen, sondern auch aus Ehrfurcht

besteht. Der reife Glaube ist nicht

nur Vertrauen, sondern auch eine Verneigung

der Seele vor dem Geheimnis Gottes.

Ein Wissen, dass mein Leben anders sein

darf, als ich es mir wünsche, und zu wissen,

dass auch Gott anders sein darf, als

mein Glaube es ihm erlauben will. Das

ist Gottesfurcht. Doch gerade die Gottesfurcht

steht nicht außerhalb der Liebe,

sie ist der ernste Teil ihres Wesens.

Was am Ende die Kraft haben wird zu tragen,

wird nicht das sein, was wir glauben

können, sondern das, was wir lieben wollen.

In der Krise wird allein die Liebe tragen.

Auch Petrus, dieser für alles kämpfende

Mensch, wurde in der Krise des

Kreuzes nicht gefragt: „Glaubst du an

mich?“, sondern: „Liebst du mich?“ 15

Jede Krise, die wir durchleben, stellt

uns die Frage: Auf welche Weise willst

Die ihren Glauben offen bekennen, das

sind die wirklich Mutigen! Das ist heute

ein spannendes Abenteuer.

Wer die Antwort kennt,

sollte sie auch geben!

Die Felder sind weiß von Fragenden,

der Anwortgeber sind wenige!

Helfen Sie mit, dass sich das verbessert:

Mission-is-possible (mip) rüstet Sein

Bodenpersonal aus zum Dienst.

Aufgestört: Vom Nesthocken

zum Fliegen

du deine Liebe zeigen? Vielleicht ist das

letztlich die einzige Frage, die das Leben

uns stellt. Wir überheben uns am Leben,

wenn wir meinen, die wesentlichen Fragen

ließen sich einfach beantworten – als

hätten die Fragen nicht den Sinn und das

Recht, durchlebt zu werden!

1 Galater 6,7. 2 Hiob 38,41.

3 Hiob 39. 4 2. Mose 3,7.

5 Jüdischer Ausspruch, vgl. Hosea 10,13; Jesaja 59,4.

6 Hiob 38,41. 7 Matthäus 6,33.

8 Jeremia 29,11. 9 Römer 8,19–20.

10 Römer 8,3–4.

11 Süddeutsche Zeitung vom 15.04.2020: „Der Schock

hat System“, Rosol, C.; Renn, J.; Schlögl, R. (die Autoren

sind Direktoren versch. Max-Planck-Institute); The

Guardian vom 18.03.2020, John Vidal: „Tip of the

iceberg: is our destruction of nature responsible

for Covid-19“; ZDF vom 24.03.2020, Harald Lesch:

„Corona: Was weiß die Wissenschaft?“

12 Hebräer 3,7. 13 5. Mose 6,24–25.

14 5. Mose 32,11, Zü. B. 15 Johannes 21,15.

mip coacht Gemeinden und Gruppen mit

der upgedatetsten „HG-Technologie“.

mip veranstaltet bewegen, das nächste Mal

am 6.‒8. November 2020.

mip unterstützt effiziente Projekte in

Albanien und Ruanda.

mippen Sie mit, machen

Sie es möglich ‒

Vielen Dank!

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www.mission-is-possible.de

Mission is possible e.V. Spenden-Konto:

KSK Göppingen, BIC: GOPSDE6GXXX

IBAN: DE23 6105 0000 0049 0096 08

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kompakt

Foto: © Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / CC BY-SA-3.0, Montage

Über Wissen und Scheinwissen

Thomas Bargatzky

Begeisterte junge Leute demonstrierten

im vergangenen Jahr mit

der Parole „We believe in science“:

Wir glauben an die Wissenschaft. „Hört auf

die Wissenschaft“, ermahnte die damals

16-jährige Greta Thunberg im September

2019 die Mitglieder des US-Kongresses,

denn die beweise, dass der Klimawandel

vom Menschen verursacht sei. Im selben

Monat verkündete Stefan Raue, Intendant

des Deutschlandfunks, nicht jeder Beitrag

im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsse

die Position der „Klimaleugner“ wiedergeben,

denn es gebe kaum noch Wissenschaftler,

die den menschengemachten

Klimawandel „leugnen“. 1

Lehrstück Neandertaler I:

Wissenschaft kann sich irren

Der Lehrer und Naturforscher Johann

Carl Fuhlrott hätte beim Deutschlandfunk

keine Chance gehabt. Er ordnete

die 1856 im Neandertal bei Düsseldorf

gefundenen Knochenfragmente wissenschaftlich

korrekt einem Urmenschen

zu. Fast die gesamte Gelehrtenzunft seiner

Zeit lehnte Fuhlrotts Befund ab, auch

Professor Rudolf Virchow, Deutschlands

berühmtester Pathologe. Virchow war

davon überzeugt, dass es sich bei den

Skelettresten aus dem Neandertal um

Überreste von einem kranken Mann jüngeren

Datums handelte; so deutete er spezifische

Merkmale des später als „Neandertaler“

anerkannten Urmenschen wie

die leicht gebogenen Oberschenkelknochen

als Ergebnis einer rachitischen

Erkrankung. Virchow blieb bei seiner

Meinung, als sich auch in anderen Teilen

Europas Funde menschlicher Knochen

von der Art des Neandertalers häuften

und sich die Überzeugung durchzusetzen

begann, dass man es bei diesen Funden

mit den Überresten einer wirklichen

Urmenschenart zu tun hatte. 2

Aus diesem Beispiel können wir so

manches lernen. Zunächst: Wissenschaftler

sind sich selten einig. Ist eine Mehrheit

unter ihnen sich dennoch einmal

einig, dann bedeutet dies noch lange

nicht, dass sie richtigliegen. Auch die

Meinung der Minderheit kann sich als die

richtige durchsetzen. Anscheinend unerschütterliche

Wahrheiten können immer

wieder ins Wanken geraten, so die Überzeugung

von der Unveränderlichkeit der

Arten, die im 19. Jahrhundert auch unter

Wissenschaftlern weit verbreitet war –

nicht zuletzt auch, weil man glaubte, sie

sei durch die wörtlich zu verstehende

Lehre der Bibel gerechtfertigt. Es war ja

die Zeit der Auseinandersetzung mit der

Evolutionstheorie, die von der Veränderlichkeit

der Arten ausgeht.

Lehrstück Neandertaler II:

Faktor Aussterben

Noch eine, auf viele vielleicht schockierend

wirkende, Erkenntnis können wir

aus dem Streit um den Neandertaler

ableiten: Wissenschaftliche Erkenntnisse

setzen sich oft nicht im gepflegten Austausch

von Argumenten und Gegenargumenten

durch, wobei letzten Endes die

besseren Argumente akzeptiert werden,

sondern dank dem Faktor Biologie.

Anhänger einer unhaltbar gewordenen

Lehrmeinung beugen sich den Argumenten

nicht bereitwillig, sondern klammern

sich gleichsam an ihre Theorien und

verteidigen diese durch immer neue und

noch raffiniertere Überlegungen, gerade

auch dann, wenn neue Theorien von Jüngeren

oder, wie im Falle Fuhlrotts, von

Außenseitern vorgebracht werden.

Die Geschichte der Wissenschaft belegt

zweifelsfrei: Neue Lehren und Erkenntnisse

setzen sich oft einfach deshalb

durch, weil die ältere Gelehrten-Generation

ausstirbt und den Jüngeren und deren

Theorien das Feld überlassen muss. 3

Wenn ‒ dann, aber keine Beweise

Wie kann das sein? Um besser zu verstehen,

warum die Geschichte der Wissenschaft

nicht nur eine Geschichte des Erkenntnisfortschritts

ist, sondern auch eine

Geschichte der wissenschaftlichen Irrtümer,

4 befassen wir uns kurz mit der Methodik

des wissenschaftlichen Erklärens.

Die unter Nicht-Wissenschaftlern weitverbreitete

Meinung, die Wissenschaft

liefere für ihre Theorien und Ergebnisse

Beweise, ist wiederum selbst ein Irrtum

(dem freilich auch viele Wissenschaftler

anhängen). Beweise gibt es, strenggenommen,

nur in der Mathematik und in

16 Z-kompakt


kompakt

Foto: © Wikipedia, Neandertal-Museum

der Logik. Die Erfahrungswissenschaften,

seien es Naturwissenschaften oder Kulturund

Geisteswissenschaften, haben dagegen

eine Vielzahl von Erklärungs- und

Begründungsverfahren, und die unterscheiden

sich je nach den Erfordernissen

des Forschungsgegenstands: Experimente,

Auswertung von Urkunden im

Rahmen von Archivstudien, Befragungen

und andere Verfahren der Datenerhebung

und Datenanalyse sollen im Verein

mit bereits „gesicherten“ Erkenntnissen

und Erfahrungsregeln zu einem Befund

führen.

Die Erklärung des Befundes folgt

letzten Endes dem Modell des Konditionalsatzes:

„Wenn – dann“: Wenn dies

und dies und dies der Fall ist, dann folgt

daraus unter Anwendung der Regeln des

logischen Schließens das und das. So werden

zukünftige Ereignisse vorhergesagt

wie etwa der Zeitpunkt einer Sonnenfinsternis.

Historiker erklären auf diese

Weise vergangene Ereignisse oder Großereignisse,

z. B. den Zusammenbruch des

Römischen Reichs.

Ohne Grundannahmen geht es nicht

Der Knackpunkt einer wissenschaftlichen

Erklärung ist die Wenn-Komponente; hier

können höchst unterschiedliche Grundannahmen

in das Argument eingehen.

Es kann sich um mathematische Gesetze

handeln oder um Axiome, die selbst oft

nicht beweisbar sind, aber der Erklärung

notwendig zugrunde liegen müssen, wie

etwa die Axiome der euklidischen Geometrie

bei Messungen.

Die Axiome, die in historische oder wirt -

schaftswissenschaftliche Erkläru ngen eingehen,

sind Erfahrungsregeln, psychologische

Annahmen oder ökonomische

Gesetze und Sachverhalte, die selbst oft

nicht hinterfragt werden. Man muss ja

irgendwo beginnen; ohne von bestimmten

Voraussetzungen auszugehen, kann man

keine wissenschaftliche Erklärung geben.

Neue Erkenntnisse

setzen sich oft einfach

deshalb durch, weil die

ältere Gelehrten-

Generation ausstirbt

In der Regel ist es den Forschern nicht

bewusst, aber die Wenn-Komponente

einer wissenschaftlichen Erklärung enthält

auch Tiefen-Überzeugungen weltanschaulicher

oder religiöser Art, die in

der Persönlichkeit eines Wissenschaftlers

verankert sind oder zu den unhinterfragten

Denkvoraussetzungen seines

Zeitalters gehören.

Es mutet absurd an, aber auch bei falschen

Grundannahmen in bestimmten Bereichen

kann man zu richtigen Aussagen gelangen.

Bei vormodernen Völkern war beispielsweise

das Weltbild weitverbreitet, das die

Erde als Scheibe in den Mittelpunkt des

Kosmos stellt, wobei sich Himmel und

Unterwelt über und unter dieser Scheibe

wölben und die Himmelskörper auf ihren

Bahnen diese Welten durchlaufen.

Trotz dieses falschen Weltmodells war

man durchaus in der Lage, für lebenswichtige

Tätigkeiten wie die Jagd, die Aussaat

und die Ernte die entscheidenden Kalenderdaten

präzise festzulegen. Aus der

Korrektheit dieser Feststellungen folgt

aber nicht zwingend, dass auch das angenommene

zugrunde liegende Weltmodell

richtig ist.

Zurück zum Klimastreit …

Kehren wir zur Ausgangslage zurück.

Ein Teil der Wissenschaftler – meinetwegen

auch eine Mehrzahl – operiert, vereinfacht

gesagt, mit der Aussage: „Wenn

Menschen mit ihrer Landwirtschaft und

Industrie vermehrt CO 2 ausstoßen, dann

erwärmt sich die Erde.“

Nehmen wir nun an, dass die Erde sich

tatsächlich erwärmt. Der vom Menschen

verursachte CO 2 -Ausstoß kann dafür verantwortlich

sein, muss es aber nicht. Aus

der Feststellung des Befunds kann nicht

gefolgert werden, dass auch die Prämisse

zutreffend ist. Für den Befund können

auch andere Faktoren verantwortlich

sein, etwa Veränderungen in der Intensität

der Sonneneinstrahlung.

„Wir glauben an die Wissenschaft“ –

das bedeutet leider oft: Wir glauben nur

an die Aussagen von Wissenschaftlern,

die unseren Vorurteilen und Interessen

entgegenkommen.

… und der Coronakrise

In der Coronakrise tritt die Brisanz eines

anderen Wissenschaftlerstreits mit Macht

in unsere Wahrnehmung, denn die Pandemie

beeinflusst nicht nur unseren Alltag,

sondern auch die wirtschaftliche Lebensfähigkeit

des Staates. Auch hier wird eine

Mehrheitsmeinung, vertreten u. a. vom

Leiter der Berliner Charité, dem Virologen

Christian Drosten, kritisiert von einer

Minderheit, als deren Sprecher sich der

Pneumologe und Gesundheitspolitiker

Wolfgang Wodarg äußert. 5

Wodarg zufolge treten Jahr für Jahr

Epidemien mit Coronaviren auf, besondere

Tests oder Schutzmaßnahmen seien

nicht notwendig, die von den Gesundheitsbehörden

unter Berufung auf das Robert-

Koch-Institut verhängten Einschränkungen

seien überzogen. Dem scheinen die dramatisch

erhöhten Sterbefälle in Norditalien

zu widersprechen; teilweise können diese

aber auch einer mangelhaften Infrastruktur

im Gesundheitswesen angelastet werden,

beispielsweise der Schließung von

Krankenhäusern.

Z-kompakt 17


kompakt

Foto: © pixabay/ RAEng_Publications

Politik muss handeln, Forschung

braucht Zeit und Freiheit

Wie dem auch sei, die Politik kann in diesem

Fall nicht warten, bis die Wissenschaftler

sich einigen, sie muss vorher handeln.

Die Wissenschaft ist zwar ein wertvolles

Instrument der Erkenntnisgewinnung, aber

„Schnellschüsse“ zur Lösung dringender

Gegenwartsprobleme kann sie nicht abfeuern;

der Forschungsprozess ist eine auf

langfristiges Handeln angelegte Unternehmung

und funktioniert am besten ohne

politischen Druck.

Jedenfalls hängt die Korrektheit eines

wissenschaftlichen Befunds nicht von

Mehrheitsentscheidungen ab – und auch

nicht vom Diktum des Direktors einer

Rundfunkanstalt. Und was die „Klimarettung“

angeht: Die Verunglimpfung der

Skeptiker als „Klimaleugner“ wie auch

die Instrumentalisierung von Kindern im

Dienst außerwissenschaftlicher Interessen

belegen, dass wir es hier nicht mehr

mit einem wissenschaftlichen Problem

zu tun haben, sondern auch mit einem

pseudoreligiösen: 6

Lektorat & Übersetzung

Translation Переводы

Manuskript-Bearbeitung

Abschlussarbeit, Artikel,

Bericht, Broschüre,

Sachbuch, Website

Gabriele Pässler

Tel. 07754 - 92 94 39

info@g-paessler.de

Unsere Gesellschaft hat die Orientierung

verloren und greift zum Strohhalm

einer zur Ersatzreligion erhobenen Wissenschaft.

Dafür gibt es Gründe, die aber

an dieser Stelle nicht mehr erörtert werden

können.

Prof. Dr. Thomas Bargatzky (geb. 1946) ist emeritierter

Professor für Ethnologie an der Universität

Bayreuth. Er forschte in Polynesien und im nordamerikanischen

Südwesten.

Literatur: Über die in den Fußnoten genannten Schriften

hinaus sei noch auf folgende Werke verwiesen:

• Reinhard Löw: Die neuen Gottesbeweise. – Augsburg:

Pattloch, 1994 (darin das Kapitel I: „Kurze Verständigung

über das philosophische Handwerkszeug“).

• Dirk Maxeiner u. Michael Miersch: Lexikon der Öko-

Irrtümer. – Frankfurt am Main: Eichborn, 1998.

• Martin Kuckenburg: Lag Eden im Neandertal? Auf

der Suche nach dem frühen Menschen. Düsseldorf:

ECON, 1997.

1 „Deutschlandfunk-Intendant erklärt, wie beim DLF

zensiert wird“. Science Files, 22.09.2019. https://

sciencefiles.org/2019/09/22/deutschlandfunk-intendant-erklart-wie-beim-dlf-zensiert-wird/,

Zugriff

06.07.2020.

2 Siehe Martin Kuckenburg: Lag Eden im Neandertal?

Auf der Suche nach dem frühen Menschen. Düsseldorf:

ECON, 1997.

3 Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher

Revolutionen (2., revidierte und ergänzte Auflage).

– Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1976.

4 Eine gut lesbare, anschauliche Zusammenstellung

bietet Heinrich Zankl: Der große Irrtum. Wo die Wissenschaft

sich täuschte. Darmstadt: Wissenschaftliche

Buchgesellschaft, 2004.

5 Z. B. Wolfgang Wodarg, „Die Panikmacher. Die

Medien schüren zum Coronavirus die Angst“. Rubikon,

14.03.2020, https://www.rubikon.news/artikel/

die-panikmacher (Zugriff 16.03.2020).

6 Einen guten Überblick gibt beispielsweise der Journalist

Hinrich Rohbohm in seiner Dokumentation „Die

Akte Greta. Hintergründe und Hintermänner des Klimawahns“.

JF Spezial, Herbst/Winter 2019.

Sie könnten ein Buch

schreiben

... ja, warum eigentlich nicht?

Ihre Texte – korrekt, verständlich, interessant

Ihr Erfahrungsreichtum für die Nachwelt

Durch die Diskussion um eine

Widerspruchslösung steht Organspende

immer wieder im Fokus

des öffentlichen Interesses. Was steckt

dahinter?

Verschiedene Umfragen zeigen, dass

die Bevölkerung nicht richtig über die

Organspende aufgeklärt ist, obwohl in allen

Medien dafür geworben wird. So gaben

400 von 1000 Befragten an, dass man keine

Organe entnehmen dürfe, wenn das Herz

noch schlägt. Genau das aber ist der Fall.

32 % der Befragten wussten nicht, dass der

„Hirntod“ das zwingende Kriterium für die

Organspende ist. Darüber hinaus zeigte

sich, dass Besitzer eines Organspendeausweises

nicht besser informiert waren als

die Befragten ohne Ausweis.

Beim „Hirntod“ arbeiten alle Funktionsbereiche

wie Wundheilung, Blutgerinnung,

Zellerneuerung, Blutdruck und

auch alle Organe wie Herz, Leber, Lungen,

denn gerade diese sollen ja gespendet

werden. Und dennoch wird der „Hirntote“

mit seinen sehr gut funktionierenden

Organen für tot erklärt. Das haben Ärzte

und Juristen so entschieden, die deutschen

Theologen der evangelischen und

katholischen Kirche haben dies 1990 in

einer gemeinsamen Erklärung bestätigt

und seit 1997 ist es im Transplantationsgesetz

festgeschrieben. Aber ist ein Hirntoter

auch wirklich tot?

Der „hirntote“ Patient kann nicht mehr

selber atmen, deshalb liegt er an einer

Beatmungsmaschine. Er hat keine Reflexe

mehr, die auf eine aktive Hirntätigkeit hinweisen.

So wird er für tot erklärt, damit

der Arzt, der die sehr gut funktionierenden

Organe entnimmt bzw. einpflanzt, nicht

wegen Totschlages angeklagt werden kann,

wie es 1967 in Japan geschehen ist.

Tod neu definiert

Es war eine Entscheidung von Menschen,

als 1968 durch die Ad-Hoc-Kommission

der Universität Harvard mit dem „Hirntod“

der Tod des Menschen neu definiert

wurde. Es war nicht Gott, der seine bisherige

Ordnung von Leben und Tod geän-

18 Z-kompakt


kompakt

Foto: © Malteser Mainz/Montage

Wie tot ist hirntot?

Fragen über Gott, die Welt und Organspenden

Dr. Peter Beck

dert hat. „Da fand man sie alle tot, lauter

Leichen“, 1 kann man in der Bibel lesen.

Bei Gott ist ein Mensch also offensichtlich

erst dann tot, wenn er eine Leiche ist.

Im praktischen medizinischen Alltag

gilt das auch bei uns Medizinern –

nur nicht auf der Intensivstation, wenn

wir dem schwerstkranken, sterbenden

„hirntoten“ Patienten Organe entnehmen

wollen. Denn die Organe einer Leiche

sind für eine Transplantation nicht

mehr brauchbar. Häufig wird entgegnet,

die Organe funktionierten doch nur noch

dank der Beatmung. Das ist zwar richtig,

aber wäre der betreffende Mensch ganz

tot, also eine Leiche, dann könnte ein

Beatmungsgerät in den Toten noch so viel

Luft hineinpumpen – was übrigens nicht

möglich wäre –, aber das würde dennoch

kein funktionsfähiges Organ erzeugen.

Hilft Organspende wirklich? Oder:

Ein Bund mit dem Tod

Mit der Organentnahme wollen wir

etwas Gutes tun und einem anderen

schwerkranken Patienten helfen. Die Vorgehensweise

erinnert aber stark an einen

jahrtausendealten Ausspruch:

„Wir haben einen Bund mit dem Tod

geschlossen und einen Vertrag mit dem

Totenreich gemacht … denn wir haben

Lüge zu unserer Zuflucht gemacht, in

Betrug und Täuschung uns geborgen!“ 2

Durch die Organentnahme töten wir

den einen, um dem anderen zu helfen.

Doch helfen wir ihm wirklich?

Ein älterer Mann stirbt und trifft

seine etwas früher ver storbene

Frau im Himmel wieder

Sie empfängt ihn mit überschwänglicher

Freude und zeigt ihm ihre Wohnung,

besser gesagt: einen Palast. Nachdem

sie unzählige Räume durchschritten

haben, bewegen sie sich hinaus auf eine

der Terrassen. Es breitet sich ein Panorama

in so intensiven Farben aus, wie er

es noch nie gesehen hat. Vor ihnen ein

Immunsuppression lebenslänglich

Der menschliche Körper wurde mit einem

Abwehrsystem geschaffen, das alles, was

fremd ist, abstößt: Bakterien, Viren und

ebenso auch fremde Organe – das funktioniert

ein Leben lang.

Nach einer Organtransplantation muss

die körpereigene Abwehr des Empfängers

unterdrückt werden, damit das

fremde Organ nicht abgestoßen wird. Die

Folgen sind schwere Infektionen, häufig

auch Bluthochdruck, Diabetes und

Knochenschwäche.

Die Unterdrückung des Immunsystems

fördert die Entwicklung bösartiger

Zellen; das Ergebnis: Menschen mit

einem fremden Organ bekommen bis zu

100 Mal mehr Krebserkrankungen als die

Normalbevölkerung!

In Gottes Ordnung ist es offensichtlich

nicht vorgesehen, dass wir die körpereigene

Abwehr unterdrücken.

Bangen um ein Drittherz

und andere Herzensfragen

Äußerlich geht es vielen Patienten mit

einem fremden Organ gut, sie sind glücklich,

dem Tod entronnen zu sein – zu diesem

Zeitpunkt. Doch auch wenn alles gut

verläuft, wird das fremde Organ nach

einigen Jahren seinen Dienst einstellen

und es beginnt von Neuem das Zittern, ob

Fluss mit kristallklarem Wasser. Licht

strahlt von allen Gegenständen. Der

Fußboden wirkt wie gläsernes Gold.

Der Mann kommt aus dem Staunen

nicht mehr heraus. Mit offenem Mund

blickt er staunend um sich. Er benötigt

einige Zeit, um sich zu sammeln, dann

bricht es aus ihm heraus: „Hätte ich

gewusst, wie unaussprechlich herrlich

es hier ist, dann hätte ich auf die Herztransplantation

verzichtet!“

Z-kompakt 19


kompakt

noch einmal ein Organ zur Verfügung stehen

wird. Viele der Transplantations-Patienten

leben inzwischen mit einem zweiten

fremden Herzen oder mit einer dritten

fremden Lunge.

Etwa 25 % aller Patienten mit einem

fremden Organ beenden die Behandlung

zur Unterdrückung ihrer Körperabwehr –

und das löst unmittelbar die Abstoßungsreaktion

aus.

Warum tun sie das, warum nehmen sie

ihre Medikamente nicht mehr? Sie wollen

nicht mehr unter dem Diktat der regelmäßigen

Tabletteneinnahme stehen, oder sie

haben Ich-Störungen: „Kann ich als Frau

mit dem Herzen eines Mannes noch wie

eine Frau lieben?“, oder Schuldgefühle:

„Ich habe ein neues Herz, weil ein anderer

starb und ich hatte darauf gehofft.“

Das 10. Gebot bekommt in diesem

Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung:

„Du sollst nicht begehren das Haus

deines Nächsten. Du sollst nicht begehren

die Frau deines Nächsten … noch

seine Organe, noch irgendetwas, was deinem

Nächsten gehört.“ 3

Die Beachtung dieser zehn Punkte,

die weithin bewährte Grundlage unseres

Rechtssystems sind, hat sich bisher

immer als vorteilhaft erwiesen.

1 Jesaja 37,36.

2 Jesaja 28,15.

3 Nach 2. Mose 20,17.

Wenn Ihnen die »Z« gut

bekommt, dann behalten

Sie es nicht für sich!

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Foto: © 123RF/Fabio Berti

Gehirn oder Herz:

Wo ist der Sitz Ihrer Persönlichkeit?

Reinhard Hirtler

Schon länger beschäftige ich mich

mit dem Herzen des Menschen und

dabei habe ich höchst erstaunliche

Zusammenhänge erkannt. Für so vieles

ist unser Herz der Schlüssel: „Mit dem

Herzen wird geglaubt …“ 1 – und nicht mit

dem Gehirn.

Wahrscheinlich deshalb betonte der

weise Salomo: „Mehr als alles andere

behüte dein Herz; denn in ihm entspringt

die Quelle des Lebens.“ 2 Das Herz ist also

außerordentlich wichtig, mehr als alles

andere – auch wichtiger als das Gehirn?

Das Wort „Herz“ steht für unser Innerstes,

das Zentrum unserer Leidenschaften; es ist

die Instanz, in der unsere Entscheidungen

zustande kommen. Entscheidungen entstehen

in unserem Herzen, nicht im Kopf.

Wie nun funktioniert das Herz?

Die Wissenschaft hat herausgefunden,

dass das Herz viel mehr ist als nur ein

pumpender Muskel; bis zu 60 % besteht

es aus Neuronen – manche sprechen vom

eigentlichen Gehirn. Nicht umsonst sagt

Salomo: Das Herz ist das Zentrum des

Lebens; und Jesus sagt: Aus dem Herzen

heraus kommen böse Gedanken. 3 Unsere

Gedanken kommen also nicht aus dem

Gehirn, sondern aus dem Herzen.

Zum Verständnis: Die Seele ist der

Ort des Verstandes – also der Gedanken,

des Willens und der Gefühle; die Seele

ist gerettet, 4 sie ist erneuert. 5 Der Geist

eines Gläubigen ist perfekt, komplett,

heilig, gerecht, reif, stark, voll vom Leben

Gottes. Die Schnittstelle zwischen Geist

und Seele (Verstand) ist das Herz, so wie

das Gehirn der Prozessor ist zwischen

Verstand (Seele) und Körper.

Schauen wir uns das Gehirn an: Es

denkt nicht (dafür ist der Verstand zuständig);

Verstand und Gehirn ist zweierlei.

Unser Gehirn entspricht einem Computer-

Prozessor; es ist nur die Schaltstelle, in

der die Gedanken des Verstandes, der ein

Teil der Seele ist, verwandelt werden z. B.

in Worte, in Befehle, in Ideen, Eindrücke

und Konzepte, so dass man erkennen und

verstehen kann, was der Verstand denkt.

Ich hatte eine Freundin, die mit einer

schrecklichen Krankheit geboren wurde:

Ihr Hirn funktionierte nicht richtig. Ihr

Körper hingegen wuchs ganz normal; sie

hatte den Körper einer jungen Frau, war

aber an den Rollstuhl gefesselt, konnte

weder gehen noch sprechen noch essen.

Der Arzt sagte: „Sie versteht alles, was

ihr sagt. Das Problem ist ihr Gehirn, sonst

ist alles normal.“ Wenn sie mich sah, war

20 Z-kompakt


kompakt

sie immer sehr aufgeregt. Ihr Verstand

sagte: Umarme ihn, lege deine Arme um

ihn – aber ihr Gehirn war nicht fähig,

diese Befehle an den Körper weiterzugeben;

stattdessen zuckten ihre Beine wie

verrückt. Die Übermittlung vom Verstand

zum Körper funktionierte nicht. Ihr Verstand

konnte denken: Liebe, essen, umarmen

– alles, was wir auch empfinden und

denken; aber weil der Prozessor nicht

funktionierte, konnte der Körper nicht

entsprechend handeln.

Das heißt: Auch Menschen, deren Hirn

nicht richtig funktioniert, können denken

und fühlen – denn mit dem Gehirn denken

wir nicht, wir verarbeiten nur. [Dieser

Zusammenhang ist ein sehr brisanter

Aspekt zur „Hirntod“-Diagnose. 6 ]

Das Herz ‒ Prozessor

zwischen Geist und Seele

Was das Gehirn für die Seele und den

Körper ist, das ist das Herz für den Geist

und die Seele.

Gott hat uns in Christus alles gegeben.

Wo hat er das deponiert? In unserem

Geist. So haben wir alles bereits in uns.

Im Geist gibt es keinen Mangel. Unser

Geist ist perfekt.

Warum erleben wir es oft so anders,

warum erfahren wir das oft nur teilweise

oder gar nicht? Wie das Gehirn meiner

Freundin die Gedanken nicht richtig

verarbeiten konnte, so kann unser Herz

die Informationen, die Gott in den Geist

gegeben hat, oft auch nicht richtig verarbeiten.

Das Herz bestimmt, wie die Informationen

im Geist verarbeitet werden,

und somit auch, was diese Informationen

in Seele und Körper bewirken.

Es ist wirklich interessant: In den Ausführungen

der Psychologen über das Unterbewusstsein

und in den Aussagen der

Bibel über das Herz findet sich viel Übereinstimmendes.

Nun ist das Herz ja weder

der Geist noch ist es die Seele; ist es dann

so etwas wie das Unterbewusstsein?

Ich habe einen Fachbericht gelesen

über eine Frau – sie war immer sehr

krank und galt als austherapiert. Die

Ärzte konnten bei ihr keine körperliche

Ursache finden: „Wir können nichts für

Sie tun!“, und schickten sie zum Psychiater.

Unter Hypnose sagte sie: „Als Kind

war ich sehr krank, und der Arzt sagte:

‚Es ist tragisch, sie wird nie gesund sein

können.‘“ Das war Jahrzehnte her, sie

erinnerte sich nicht daran, aber diese

Festlegung war ihr aufs Herz geschrieben,

ihr Herz glaubte: „Ich werde immer

krank sein“, und so geschah es auch.

Auf das Herz schreiben ‒ Womit?

Gedanken kommen also aus dem Herzen,

sie werden im Gehirn verarbeitet und

dann werden sie zur Tat.

Wenn ich mein Herz bewusst mit

guten Gedanken speise, wenn ich ständig

wünschenswerte Inhalte meditiere, also

nachsinne über Gottes Zusagen, dann

prägt das meine Gedanken und die beeinflussen

mein Herz – es wird auf das Herz

geschrieben. So werden Gedanken zum

Teil meines Herzens und mein Herz kann

glauben.

Wenn sich Gedanken und zustimmende

Gefühle zu einer Einheit verbinden, dann

ist etwas auf mein Herz geschrieben worden,

dann habe ich Gewissheit darüber.

Das Herz zeigt sich ja durch Gefühle,

Gedanken und Reaktionen. Was dein

Herz glaubt, wird sichtbar durch die

Emotionen, die ein Gedanke hervorruft

– Freude, Zustimmung, das Gefühl der

Geborgenheit (im Gegensatz zu Angst

und Abwehr). Fehlen diese wohltuenden

Emotionen, dann glaubt mein Herz

noch nicht. Was mein Herz aber einmal

erfasst hat, das ist nicht mehr so leicht

zu verändern.

Priorität #1: Behüte dein Herz!

„Mehr denn alles andere behüte dein

Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“ 7

Bedenke: Das Herz verarbeitet, was vom

Geist kommt. Dein Herz entscheidet, was

vom Geist in die Seele kommt und dann

weiterfließt zu deinem ganzen Körper.

Dein Geist ist perfekt – in deinem Geist

hast du Gottes Gesundheit. Das ist in

dir! Aber ob diese Gesundheit in deinen

Körper kommt, das wird durch das Herz

entschieden.

Deshalb lerne, dein Herz richtig zu

programmieren. Du wirst nur so erfolgreich

sein, wie dein eigenes Herz dich

sieht. Denn die Quellen des Lebens entspringen

in deinem Herzen. Lass also die

einfachen und kraftvollen Zusagen Gottes

auf dein Herz schreiben. Mache es wie

Maria: Sie bewahrte „alle diese Worte“ in

ihrem Herzen und bewegte sie, verinnerlichte

sie, bis sie fest auf dem Herzen eingeschrieben

waren.

So bist du in der Lage, dein Herz zu

bewahren vor allen üblen religiösen Einflüssen,

die dir die Erfüllung der Zusagen

im Wort Gottes vorenthalten wollen.

Dieser Beitrag ist Teil eines Videointerviews im Juli

2020, erschienen in „Realität statt Imitation“, Edition

PJI, Adelberg 2020.

Reinhard Hirtler lebt in Brasilien. Dort baut er Waisenhäuser

8 und holt die Kleinen von der Straße, man

könnte wohl sagen: aus der Hölle. Er hat eine Reihe

Bücher geschrieben und ist in vielen Ländern ein

begehrter Referent.

1 Römer 10,10. 2 Sprüche 4,23.

3 Markus 7,21. 4 Hebräer 10,39.

5 Psalm 23,3.

6 Anmerkung des Herausgebers.

7 Sprüche 4,23.

8 https://www.braziliankidskare.org/de/.

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gel und Bitterkeit. Eine wahre Geschichte, die

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kompakt

Foto: © Agentur PJI UG

Am 29. Mai 1453 ging die damals

größte Kathedrale dem Christentum

verloren. „Sultan“ Recep

Erdoğan hat mit dem übergroßen Freitagsgebet

in der und um die Hagia Sophia

am 24. Juli 2020 vor allem an dieses historische

Ereignis erinnert. Stefan Zweig

schrieb darüber eindrücklich in „Sternstunden

der Menschheit“ (1927).

Wie es dazu kam

Im Februar 1451 erfährt Mehmed II., der

älteste Sohn von Sultan Murad, vom Tod

seines Vaters. Als erste Handlung lässt er

jeden Rivalen gleichen Blutes beseitigen.

Dass nun statt des bedächtigeren

Murad dieser junge, leidenschaftliche

und ruhmgierige Sohn Sultan des Osmanischen

Reichs geworden sei, erfüllt

Byzanz mit Entsetzen.

Mehmed II. hat sich ehrgeizig geschworen,

die einstige Hauptstadt der Welt in

seinen Besitz zu bringen. Vom Imperium

Byzantinum, dem oströmischen Kaiserreich,

das einstens die Welt umspannte,

ist damals schon nichts übriggeblieben

als ein Haupt ohne Leib, eine Hauptstadt

ohne Land: Konstantinopel. Zerrissen von

nationalen und religiösen Streitigkeiten,

kann diese Stadt kaum noch etwas aufbringen,

um sich aus eigener Kraft eines

Feindes zu erwehren.

Dieses Byzanz ist für Europa ein Symbol

jahrtausendealter gemeinsamer Kultur,

ein letztes, schon zerfallendes Bollwerk im

Osten. Die Hagia Sophia ist der schönste

Dom der oströmischen Christenheit.

Der Krieg beginnt

Gewaltherrscher, wenn sie einen Krieg

vorbereiten, sprechen so lange wie möglich

ausgiebigst vom Frieden. So empfängt

auch Mehmed II. bei seiner Thronbesteigung

gerade die Gesandten des Kaisers

Konstantin mit den freundlichsten und

beruhigendsten Worten; er beschwört

öffent lich und feierlich bei Allah und seinem

Propheten, bei den Engeln und dem

Koran, dass er die Verträge mit dem

Palaiologos treu einhalten wolle.

Gleichzeitig aber bereitet der Hinterhältige

den Angriff auf Byzanz vor. Am

5. April 1453 überschwemmt, einer plötzlichen

Sturmflut gleich, eine unüberschaubare

osmanische Armee die Ebene

von Byzanz bis vor dessen Mauern.

Der Sultan schlägt sein Zelt gegenüber

der Lykaspforte auf, lässt den Gebetsteppich

entrollen und beugt sich dreimal

gegen Mekka. Zehntausende um Zehntausende

seines Heeres tun es ihm gleich. Die

Belagerung der Stadt hat begonnen.

Die Mauern und die Kanonen

Byzanz hat nur noch die Macht und Stärke

seiner Mauern; nichts ist ihm von seiner

einstigen weltumspannenden Vergangenheit

geblieben. Gigantische Maße entfaltet

die Brustwehr gegen das offene Land,

die sogenannte Theodosische Mauer.

Keine Stadt Europas ist fester und besser

geschirmt als Konstantinopel.

Seit Monaten und Jahren bewegt Mehmed

II. nur der eine Gedanke: Wie dies

Uneinnehmbare einnehmen, dies Unzertrümmerbare

zertrümmern?

Also stärkere Kanonen beschaffen! Eine

neue Artillerie muss erfunden werden –

um jeden Preis. Solch eine Ankündigung

erweckte immer schon schöpferische

Kräfte. So erscheint beim Sultan bald

der Mann, der als der erfindungsreichste

Kanonengießer der Welt gilt: Urbas, ein

Christ aus Ungarn. Er hat eben zuvor

seine Dienste dem Kaiser Konstantin

angeboten; doch Mehmeds II. höhere

Bezahlung und kühnerer Auftrag, eine

Kanone zu gießen, wie sie die Welt davor

noch nicht gesehen hat, ist verlockender.

Europa, hilf!

Die Belagerten wissen: Sie werden hinter

den zerschossenen Mauern nicht lange

Widerstand leisten, wenn nicht baldigst

Hilfe kommt. Achttausend gegen hundertfünfzigtausend.

– Aber hat nicht

Venedig zugesagt, Schiffe zu entsenden?

Kann der Papst gleichgültig bleiben,

wenn Hagia Sophia, die herrlichste Kirche

des Abendlandes, in Gefahr schwebt,

eine Moschee zu werden? Versteht

Eu ropa, in Zwist befangen und durch

hundertfache niedere Eifersucht zerteilt,

noch immer nicht die Gefahr für die Kultur

des Abendlandes?

22 Z-kompakt


kompakt

Doch Venedig und der Papst, alle haben

sie Byzanz vergessen. Immer wiederholen

sich in der Geschichte diese tragischen

Augenblicke: Wo höchster Zusammenhalt

zum Schutze notwendig wäre, vermögen

die Fürsten auch nicht für eine

kurze Spanne ihre kleinen Rivalitäten

niederzulegen.

Foto: © Agentur PJI UG

Die Nacht vor dem Sturm

Der große, der entscheidende Sturm wird

für den 29. Mai beschlossen. Ein Festtag

wird vom Sultan angeordnet: hundertfünfzigtausend

Mann, vom ersten bis

zum letzten, müssen alle die festlichen

Gebräuche erfüllen, die der Islam vorschreibt.

Und als guter Psychologe weiß

er, wie am besten die Kampflust bis zum

Äußersten zu entfachen ist; und so gibt er

ein furchtbares Versprechen, das er bei

Trommeln und Fanfaren in alle Winde ruft

läßt: „Mehmed II. schwört beim Namen

Allahs, beim Namen Mohammeds und

der viertausend Propheten, er schwört

bei der Seele seines Vaters, des Sultans

Murad, bei den Häuptern seiner Kinder

und bei seinem Säbel, dass seinen Truppen

nach der Erstürmung der Stadt unbeschränktes

Recht auf drei Tage Plünderung

gegeben wird. Alles, was in diesen

Mauern ist, soll den siegreichen Soldaten

gehören, und er selbst verzichtet auf

jeglichen Teil, außer auf die Ehre, dieses

letzte Bollwerk des oströmischen Reiches

erobert zu haben.“

Wie ein Sturm schwillt das laute

Getöse des Jubels und der rasende Allahil-Allah-Schrei

der Tausenden hinüber zur

verängstigten Stadt.

Die letzte Messe in Hagia Sophia

Die Belagerten benötigen keine Kundschafter,

um zu wissen: Der Sturm ist

befohlen.

Immer erschafft erst die äußerste Not

die unvergleichlichen Schauspiele tiefer

Einigung. Allen wird gewahr, was ihnen

zu verteidigen obliege: der Glaube, eine

große Vergangenheit, die gemeinsame

Kultur. Auf den Befehl des Kaisers sammelt

sich das ganze Volk, Orthodoxe

und Katholiken, Priester und Laien, Kinder

und Greise, zu einer einzigen Prozession.

Niemand darf, niemand will zu

Hause bleiben, vom Reichsten bis zum

Ärmsten reihen sie sich fromm und singend

alle zum „Kyrie eleison“ in den feierlichen

Zug.

Es geht um die Christenheit und die

abendländische Welt – und die Gefahr,

wenn sie den Mordbrennern erliegen;

Mehmed II. und Konstantin, beide wissen

sie: Dieser Tag entscheidet auf Jahrhunderte

Geschichte.

Nun beginnt die letzte Szene, eine der

ergreifendsten Europas, eine unvergessliche

Ekstase des Unterganges. In Hagia

Sophia, der damals noch herrlichsten

Kathedrale der Welt, versammeln sich

die Todgeweihten. Um den Kaiser schart

sich der ganze Hof, die Adeligen, die griechische

und die römische Priesterschaft:

und hinter ihnen knien stumm und ehrfürchtig

tausende und abertausende murmelnder

Schatten; und die Kerzen, die

mühsam die Wölbungen erleuchten, lassen

die einmütig hingebeugte Masse im

Gebet wie einen einzigen Leib erscheinen.

Dann tritt einer nach dem anderen,

der Kaiser zuerst, vor den Altar, um die

Tröstung des Glaubens zu empfangen. Die

letzte, die Totenmesse des oströmischen

Reiches hat begonnen. Denn zum letzten

Mal lebt der christliche Glaube in der

Kathedrale Justinians.

Nach dieser erschütternden Zeremonie

kehrt der Kaiser noch einmal flüchtig

in seinen Palast zurück, um alle seine

Untergebenen und Diener um Vergebung

zu bitten für alles Unrecht, das er jemals

im Leben gegen sie begangen habe.

Kerkaporta, die vergessene Tür

Um ein Uhr morgens mit einem einzigen

Schrei „Allah, Allah il Allah“ stürzen sich

Hunderttausende mit Waffen und Leitern,

Stricken und Enterhaken gegen die Mauern.

Das scharfe Getöse vereinigt sich

Foto: © Seite aus dem Buch „Auf der Suche nach Kraft“, edition PJI

Längsschnitt der Hagia Sophia

vor dem Umbau zu einer

Moschee. Im Panoramabild ist

sie ganz links zu sehen.

Z-kompakt 23


kompakt

Foto: © Seite aus dem Buch „Auf der Suche nach Kraft“, edition PJI

mit den Schreien der Menschen und dem

Donner der Kanonen zu einem einzigen

Orkan.

Da entscheidet ein tragischer Zwischenfall,

eine jener geheimnisvollen Sekunden,

wie sie manchmal die Geschichte in

ihren unerforschlichen Ratschlüssen hervorbringt,

mit einem Schlage das Schicksal

von Byzanz.

Die sogenannte Kerkaporta ist durch

ein unbegreifliches Versehen offengeblieben.

Nur eine kleine Türe, in Friedenszeiten

für Fußgänger bestimmt während

jener Stunden, da die großen Tore noch

geschlossen sind: Die Janitscharen finden

zu ihrem Erstaunen diese Tür aufgetan!

Völlig widerstandslos stößt ein ganzer

Trupp hinein in die Innenstadt, den

ahnungslosen Verteidigern des Außenwalls

unvermutet in den Rücken fallend.

Ein paar Krieger gewahren die Türken

hinter den eigenen Reihen. Dann jener

Schrei, der Schrei des falschen Gerüchts:

„Die Stadt ist genommen!“ Laut und lauter

jubeln die Türken ihn jetzt weiter:

„Die Stadt ist genommen!“, und dieser

Schrei zerbricht allen Widerstand.

Der letzte Kaiser Ostroms hat sein

Leben samt seinem Reiche verloren. Die

Kerkaporta, die vergessene Tür, hat Weltgeschichte

entschieden.

Das Kreuz stürzt nieder

Genau tausend Jahre, nachdem Rom von

den Vandalen so denkwürdig geplündert

wurde, beginnt die Plünderung von

Byzanz.

Nach dem ersten fürchterlichen Massaker

seiner Krieger überlässt Mehmed II.

ihnen wahllos Häuser und Paläste, Kirchen

und Klöster, Männer, Frauen und

Kinder zur Beute. Wie Höllenteufel jagen

die Tausende durch die Gassen, um einer

dem anderen zuvorzukommen.

Der erste Sturm geht gegen die Kirchen,

dort glühen die goldenen Gefäße, dort

funkeln Juwelen.

In den Häusern besteht die Beute nicht

nur aus Edelsteinen, Stoffen und Geld und

tragbarer Habe, auch die Frauen sind

Ware für die Serails, die Männer und Kinder

für den Sklavenmarkt. Gleichzeitig mit

dem Raub wütet sinnlose Zerstörung.

Was die Kreuzfahrer bei ihrer vielleicht

ebenso fürchterlichen Plünderung

noch übriggelassen, wird von den

rasenden Siegern zerschlagen, zertrennt,

die kostbaren Bilder werden vernichtet,

die Bücher, in denen die Weisheit von

Jahrhunderten bewahrt, für alle Ewigkeit

achtlos zerstört. Nie wird die Menschheit

zur Gänze wissen, wie viel der geistigen

Welt dadurch verlorenging.

Erst am Nachmittag zieht Mehmed II. in

die eroberte Stadt ein. Sein erster Weg

gilt nicht dem Gewinn – stolz reitet er hin

zur Kathedrale, dem strahlenden Haupt

von Byzanz. Erst will er Allah danken,

ehe er ihm für ewige Zeiten diese Kirche

weiht. Er neigt das Haupt zum Gebet.

Dann betritt der Sultan als erster Diener

Allahs die Kathedrale Justinians, die Kirche

Hagia Sophia.

Sofort lässt er durch einen Imam

die Kanzel besteigen und von dort das

mohammedanische Bekenntnis verkünden,

während der Padischah, das Antlitz

gegen Mekka gewendet, das erste Gebet

zu Allah, dem Herrscher der Welten, in

diesem christlichen Dom verrichtet.

Am nächsten Tage schon erhalten

Werkleute den Auftrag, alle Zeichen des

früheren Glaubens zu entfernen; weggerissen

werden die Altäre, übertüncht

die frommen Mosaiken, und das hocherhobene

Kreuz von Hagia Sophia, das

tausend Jahre seine Arme ausgebreitet,

stürzt dumpf polternd zu Boden.

Laut hallt der steinerne Ton durch die

Kirche und weit über sie hinaus. Denn von

diesem Sturz erbebt das ganze Abendland.

Schrecklich hallt die Nachricht wider in

Rom, wie ein warnender Donner rollt sie

nach Frankreich, nach Deutschland hinüber,

und schaudernd erkennt Europa, dass

dank seiner dumpfen Gleichgültigkeit eine

schicksalhaft zerstörende Gewalt hereingebrochen

ist, die jahrhundertelang seine

Kräfte binden und lähmen wird. Aber

in der Geschichte wie im menschlichen

Leben bringt Bedauern einen verlorenen

Augenblick nicht mehr wieder, und tausend

Jahre kaufen nicht zurück, was eine

einzige Stunde versäumt.

Auszug (bearbeitet) des Kapitels „Die Eroberung

von Byzanz“ in „Sternstunden der Menschheit“ von

Stefan Zweig.

Dieser Text von Stefan Zweig ist auch in „Auf der

Suchen nach Kraft – Einzigartige Erfahrungen auf

dem Paulusweg“ verarbeitet. Die Panoramabilder

sind aus diesem Buch. http://shop.agentur-pji.com.

24 Z-kompakt


kompakt

Realität statt Imitation

Der bewegen20-Inhalt ist nun als Buch mit mp3-CD erschienen. Neun Autoren aus

acht Ländern 1 sagen, wie wir religiöse Ersatzformen überwinden, um in dem zu leben,

was uns durch Christus bereits gegeben ist.

Das Zusammentreffen bewegen findet

zwei mal im Jahr östlich von

Stuttgart statt, mit dem Ziel, den

nächsten essenziellen Schritt für Christen

in den Fokus zu bekommen (www.bewegen.love).

Wir leben in einer finalen Zeit,

es geht schnell, die Veränderungszyklen

gönnen sich nahezu keine Pause mehr.

Wir leben etwa 1995 Jahre nach der Verlautbarung

Jesu: „Es ist vollbracht!“ Es

ist zu erwarten, dass Christus in Bälde

seiner Braut begegnen wird – damit ist

seine Gemeinde gemeint, von der er das

Haupt ist.

In dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen

erfahren wir jedoch, dass es 50 %

„Ausschuss“ geben wird, 2 die Braut aber

soll ohne Flecken und Runzeln sein. 3 Deshalb

will bewegen dazu beitragen, dass

wir fit werden für das, was kommt, und

uns nicht mit einer Imitation des Christentums

zufriedengeben.

Die Aussagen der einzelnen Autoren

werden hier sehr komprimiert und unvollständig

wiedergegeben.

Nullpunkt-

Erfahrung

Günther Hess sandte seinen Beitrag

aus Ruanda, wo er wegen des Lockdowns

festgesessen hat. Sonst lebt

er in Berlin und in Zypern; er ist Pionier

für Hauskirchen-Netzwerke.

In Afrika kam er zu einer Nullpunkt-Erfahrung.

Die Regierung in Ruanda hatte über

700 Kirchen schließen lassen, alles, was

er geplant hatte, fiel aus.

Bereits Ende letzten Jahres hatte er den

Eindruck, es komme etwas noch nie Dagewesenes

auf uns zu. „Wir müssen uns gut

darauf vorbereiten“, betonte er damals.

Es geht um den Geist der Wahrheit. Als

Christen haben wir ihn – und doch leben

wir nicht immer in seiner Realität.

Innerhalb einer Woche hat Gott ganz

radikal die Systemfrage gestellt! Weltweit

wurden die meisten Gottesdienste

geschlossen. Trotz des totalen Lockdowns

konnten in Ruanda die Grundlagen

für ein neues Hauskirchen-Netzwerk

gelegt werden.

Mit dieser Systemfrage lädt Gott uns

ein, unsere gewohnten Vorstellungen vom

Christsein zu hinterfragen: „Liebe Leute,

ihr braucht eine Nullpunkt-Erfahrung;

anders kann ich euch nicht aus eurem

religiösen Trott herauslocken.“

Inzwischen trainiert Günther Hess

mehrere Leiter aus verschiedenen Regionen

Ruandas, es fängt an, auf das ganze

Land auszustrahlen. Was sich aus dieser

Nullpunkt-Erfahrung entwickelt hat, ist

zu einer Bewegung geworden.

Erweckung

einer toten Kirche

Phillip Hand aus Großbritannien

leitet das „Encounter Revival Center“

südlich von Manchester.

Den Bericht von der Totenauferweckung

des Lazarus 4 gebraucht er auch als Bild

für die Erweckung der Kirche. Dieser

Bericht kann unter die Haut gehen: Wo

Gott uns durch sein Wort begegnet, verändert

uns das. Wenn Gott sich Zeit lässt,

wie in dieser Geschichte, kommen Fragen

auf. Aber das Wunder kommt – wenn wir

Jesus alle Ehre geben.

Ganze Länder oder Einzelpersonen

haben Gott den Rücken zugekehrt, sie

haben ihm nicht die Ehre gegeben. Sind

wir enttäuscht von Gott, weil er nicht tut,

was wir uns wünschen? Es ist Zeit, dass

Europa die Kraft Gottes erfährt.

Die Gemeinde ist zwar tot, aber sie

wird auferweckt. Wenn wir die Kraft der

Auferstehung ergreifen, dann wird einiges

Leseprobe,

Buch und CD

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für uns sichtbar, worüber wir in der Finsternis

bisher gestolpert sind.

Nehmen wir diese Geschichte von

Lazarus prophetisch für die Kirche. Zu

viele denken heute: „Die Gemeinde, die

ist schon in Ordnung so, sie schläft nur

ein bisschen“; kaum jemand erkennt, wie

tiefgehend das Problem ist.

Es ist Zeit, dass das Wort Gottes zu der

toten Kirche gesprochen wird. Als Jesus

sprach, wurde Lazarus lebendig – „Löst

seine Grabtücher!“ Dazu müssen wir

unseren Teil beitragen: Wir müssen das,

was tot war, auswickeln und befreien. Der

Stein, der zurückgehalten hat, muss entfernt

werden. Die Tage der Auferstehung

stehen bevor.

Wir widerstehen,

der Feind flieht

Willi Mayer ist so etwas wie ein

geistlicher Vater in Baden-Württemberg.

Er hat etliche Gemeinden

gegründet und ist Ratgeber

für Leiter. Einer seiner Schwerpunkte

ist, im Sieg zu leben –

auch über die Mächte der Finsternis.

... nicht

nur lesen,

sondern auch

ganz und gar

verstoffwechseln!

Jesus erwartet, dass wir für seine Sache

eintreten und dabei vor unbequemen Widrigkeiten

nicht zurückschrecken. Diese

Widrigkeiten können ganz menschliche

Ursachen haben, aber auch durch Finster-

Z-kompakt 25


kompakt

nismächte bewirkt werden. Wenn wir mit

Jesus siegreich sein wollen, müssen wir

lernen, mit solchen „Nebenwirkungen“

fertigzuwerden.

Wir müssen lernen, stark in Jesus Christus

zu sein. Ja, wir brauchen die Auferstehungskraft,

von der Phillip gesprochen

hat: Wir müssen erfüllt sein mit dem Heiligen

Geist.

Die Anschläge des Teufels sind trickreich

und listig. Er kommt immer wieder mit

der Frage: „Sollte Gott gesagt haben …?“

Er provoziert zum Unglauben, er versucht,

das Vertrauen auf Gott zu untergraben.

Seine Spezialität sind religiöse Denkmuster;

die sehen zwar fromm aus, schrammen

aber sicher am Ziel vorbei.

Doch das Wichtigste – und viele Christen

übersehen das – ist nicht der Kampf gegen

dämonische Mächte, der Kampf beginnt in

mir! Unser alter Mensch widerstrebt Gott,

und das ist das Problem.

Jesus ist gekommen, um die Taten des

Teufels zu vernichten – auch in mir, wenn

ich es zulasse. Dazu nehmen wir den

bereits vollbrachten Sieg Jesu für uns an:

„Jesus, du hast die Werke der Finsternis in

mir zerstört!“ Ist das nicht wunderbar?

Dienst auf

drei Ebenen

John David Kirby aus Florida (USA)

ist als Erweckungsprediger

(revivalist) bekannt: Er weckt auf.

Lehre, Lehre, Lehre reicht nicht aus.

Menschen werden mehr von der Gegenwart

Gottes angezogen und von seiner

umfassenden Liebe. Die Pharisäer und

Sadduzäer, die Lehrer der damaligen

Zeit, legten den Menschen Lasten auf

und hielten sie sogar von Jesus fern.

Nach seiner Taufe wurde Jesus mit

dem Heiligen Geist erfüllt, und sofort

begannen die Wunder in Vollmacht: Er

heilte alle Kranken, befreite Menschen

von Dämonen und weckte Tote auf.

Dazu ruft Gott seine Leiter auch heute;

doch das kostet etwas. So wie Jesus zu

dem Aussätzigen sagte: „Ich will, sei

gereinigt!“, so müssen auch wir Leiter

überzeugt sein, dass Gott die Menschen

um uns herum heilen will. – Wir müssen

tun, was Jesus tat: Er hat das Wort Gottes

gelehrt, er hat das Reich Gottes gepredigt

und er hat die

Kranken geheilt.

Einheit, die nicht

produzierbar ist

Wieslaw Ziemba leitet die

Gebetsbewegung „Polen für Jesus“.

Alles, was nicht zu Gottes Reich gehört,

wird erschüttert, damit das bleibt, was

ewig ist. Wenn wir in Europa Veränderung

wollen, brauchen wir eine Offenbarung

des Reiches Gottes, eine neue Bewegung,

eine weitere Reformation.

Wie aber kommt solch eine Bewegung

Gottes in Gang? Ich glaube: Diese

Gemeinde muss zurückgegeben werden

an ihren Herrn, an Jesus. Es ist seine

Gemeinde!

Wie gelangen wir zur Einheit des

Leibes Christi, zu wahrer Einheit? „Ist

der Christus denn zerteilt?“ Der eine

sagt: „Ich bin Katholik“, der nächste:

„Ich bin evangelisch“, andere: „Ich bin

Freikirchler.“ All diese Trennungen entstehen,

weil wir uns nicht mit Christus

und seinem Reich identifizieren, sondern

eher mit einer Organisation oder einer

Theologie.

Wollen wir in dieser finalen Zeit Gottes

Wirken erleben, dann sollten wir herausfinden,

wer wir wirklich sind. Unsere

wahre Identität kann nur in Christus sein.

In der Bibel werden wir nirgends aufgefordert,

Einheit zu machen; wir haben

nur die Ermahnung, dass wir die Einheit

bewahren sollen. 5

Einheit ist das

Wesen des Reiches Gottes. Wenn wir

Leute dieses Reiches sind, dann sind wir

automatisch eins mit anderen Leuten im

Reich Gottes.

Die Frucht des Gebetes Jesu in Johannes

17 wird sein, dass wir eins sind, so

wie er eins mit dem Vater ist. Mit menschlichen

Mitteln ist das nicht machbar, aber

Jesus hat den Vater darum gebeten, und

wir wissen, dass Gott ihn immer hört. 6

Relivid-20, das

tödlichste Virus

Dieser Zusatz gibt Einblick in die

Wirkung des religiösen Geistes.

Gedanken aus „Den religiösen

Geist überwinden“ von Rick Joyner.

Für alles Echte bietet der

religiöse Geist (rG) schillernde Ersatzformen;

er tut alles, um durch Imitate die

Realität zu sabotieren – aber seine Fälschungen

sind kraftlos: Was einfach ist,

lässt er kompliziert erscheinen.

Der rG fixiert unseren Blick auf das

Negative – das Ergebnis: Wir werden zu

dem, worauf wir blicken. Fixieren wir uns

auf das Böse, wird es uns beherrschen;

blicken wir auf die Herrlichkeit des Herrn,

werden wir in sein Bild verwandelt. 7

Der rG verlangt, dass wir durch gute

Werke bei Gott Anerkennung erarbeiten,

statt dass wir das vollbrachte Werk von

Jesus aktiv annehmen. Er will, dass wir

aus der Gnade fallen. 8

Liebe ist das Gegenmittel, sie nimmt

alles auf sich, sie verliert nie den Glauben

und hält durch bis zum Ende. 9 Der rG hingegen

klagt an und produziert Angst. Er baut

nicht auf, er ist trennend und er zerstört.

Der Impfstoff gegen Relivid-20 heißt:

„Es ist vollbracht!“ Diese Wahrheit musst

du dir so lange verabreichen, bis sie voll

und ganz zu einem Teil von dir wird, in

Geist, Seele und Leib. Dann wirst du Imitationen

ganz leicht erkennen und gegen

sie immun sein.

Religiosität,

die Herzattacke

Reinhard Hirtler lebt in Brasilien.

Dort baut er Waisenhäuser 10 und

holt die Kleinen von der Straße –

aus der „Hölle“. In vielen Ländern

ist er eine prophetische Stimme.

Aber er ist auch „Herzspezialist“.

Das „Herz“ steht für unser Innerstes,

das Zentrum unserer Leidenschaften;

hier kommen unsere Entscheidungen

zustande. Sie entstehen nicht im Kopf.

Das Herz ist viel mehr als nur ein Muskel;

bis zu 60 % besteht es aus Neuronen;

manche sprechen vom eigentlichen

Gehirn. – Einen ausführlicheren Aus-

26 Z-kompakt


kompakt

zug dieses Beitrages lesen Sie im Artikel

„Gehirn oder Herz – wo ist der Sitz Ihrer

Persönlichkeit?“ auf Seite 20.

Milch und Honig

statt Wüsten -

mentalität

George Markakis aus Griechenland

leitet das Gebetshaus „Shalom

Center Athens“ und dient als

prophetischer Lehrer weltweit.

Eine Evangeliums-Imitation will uns weismachen,

alles drehe sich um mich: Hauptsache,

ich bin erlöst. Was ist dann die

Realität? Gott hat mich erlöst und mich

in sein Königreich eingeladen, um dieses

Reich hier auf der Erde in Erscheinung zu

bringen. Das geht aber nur, wenn ich selber

in dieser Wirklichkeit lebe.

Das Volk Israel liefert uns dazu Bilder

für das, was die Realität ist: Sie wurden

aus der Sklaverei in Ägypten erlöst. Durch

das Blut eines Lammes an den Türpfosten

ihrer Häuser wurden sie vor dem Todesengel

bewahrt. Sie blieben aber nicht an

dem Ort ihrer Erlösung; das Volk verließ

Ägypten, um in das verheißene Land zu

gehen. Aber das war nicht bequem. Auf

dem Weg dorthin, in der Wüste, bekamen

sie Sehnsucht nach den Fleischtöpfen

Ägyptens. Das ist der Zustand der meisten

von uns: Wir sind erlöst aus Ägypten,

aus der Sünde, jetzt aber stapfen wir

unzufrieden in der Wüste herum.

Erlöst, um in der Wüste zu leben? Gott

hatte sein Volk erlöst, damit sie in dem

Land leben, „in dem Milch und Honig fließen“.

Aber dazu mussten sie das Land einnehmen,

das andere noch besetzt hielten.

Christen, die in der Wüste leben, laufen

im Überlebensmodus. Fakt ist aber,

dass Jesus seinen Jüngern eine Vision

gegeben hat: Das Reich Gottes soll sich

auf die ganze Erde ausbreiten! Doch die

meisten Christen haben keine Vision für

ihr Leben, und die meisten Gemeinden

machen weiterhin Woche für Woche dasselbe,

sie bewegen sich nirgendwo hin.

Die Josua-Christen haben keine

Wüsten-Mentalität. Gott ließ Josua wissen:

Überall, wo du hingehst, hast du

Sieg über deine Feinde. Er sagte ihm, er

solle mutig sein und niemals ängstlich:

„Lass dich nicht einschüchtern und hab

keine Angst!“ 12

Der Herr ruft uns auf, die Wüsten-

Mentalität loszuwerden und in der Königreichs-Dimension

zu leben.

Warum Mose es nicht

schaffte, ins verheißene

Land zu kommen

Wer dem vollständigen Beitrag von George Markakis

folgt, fragt sich das. Ein Blog von Gerrid Setzer 13 hat

dazu gute Anregung geliefert.

Mose ist eine der prominentesten Persönlichkeiten

in der Bibel. Zusammen mit

Elia ist er Jesus erschienen auf dem Berg

der Verklärung; aber zu Lebzeiten war

es ihm verwehrt, das so ersehnte verheißene

Land zu betreten! Warum?

Das Volk war wieder einmal unzufrieden

mit dem eingeschränkten Komfort in

der Wüste. Verärgert sagt Mose zu ihnen:

„Hört doch, ihr Widerspenstigen! Werden

wir für euch Wasser aus diesem Felsen

hervorbringen?“

Gott gab Mose konkrete Anweisungen,

aber in seinem Ärger legte dieser eins

drauf. Daraufhin sprach der Herr zu Mose

und zu Aaron:

„Weil ihr mir nicht vertraut habt und

mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich

vor dem Volk als mächtig zu erweisen,

darum sollt ihr mein Volk nicht in das

Land bringen, das ich ihnen gegeben

habe.“ 14 Das war’s dann …

Sie waren noch in der Wüste, aber

Gott spricht von einem Land, das er ihnen

schon gegeben hat. Das ist so ähnlich

wie: „Glaubt, dass ihr empfangen habt, so

wird es euch werden!“ 15

Wir erwarten eine

neue Erde – Was

wollte Jesus auf

Erden retten?

Ian McCormack aus Neuseeland:

Als junger Mann starb er beim

Tauchen durch die giftige Würfelqualle, konnte den

Himmel erleben, durfte zurück – und sieht heute alles

aus einer himmlischen Perspektive.

Gott sei Dank, er hat uns nicht einen Geist

der Angst gegeben, 16 sondern den Geist seiner

unglaublichen Liebe, der überragenden

Kraft des Heiligen Geistes und eine Gesinnung,

erneuert und gewaschen im Blut des

Lammes und im Wort Gottes. – Herr, hilf

uns, in diesen Tagen nicht nur zu überwinden,

sondern auch deine Herrlichkeit auszustrahlen.

– Und sie haben überwunden

durch des Lammes Blut und durch das Wort

ihres Zeugnisses und sie haben ihr Leben

nicht geliebt bis in den Tod. 17

Das „Schlüsselwort“ hier ist „Wir überwinden“.

– Größere Liebe hat niemand

als die, dass einer sein Leben für seine

Freunde lässt. 18

Dem gegenüber stehen fromme

Ersatzformen, bei denen man nicht „sterben“

muss. Dahinter steht ein religiöser

Geist. Sein Ausdruck ist Kontrolle; er will

beherrschen und manipulieren. Menschen

unter solchem Einfluss sind Getriebene,

aber der Heilige Geist leitet uns in

Sanftmut und Liebe.

Wenn Ihnen die »Z«

sagt, worüber andere

schweigen, dann

behalten Sie das

nicht für sich!

... empfehlen,

verschenken,

darüber reden ...

und natürlich

abonnieren!

ZwieZukunft.de

1 Ruanda, Großbritannien, USA, Polen, Brasilien, Griechenland,

Neuseeland und Deutschland.

2 Matthäus 25,1–13. 3 Epheser 5,27.

4 Johannes 11. 5 Epheser 4,1–4.

6 Johannes 11,42. 7 2. Korinther 3,18.

8 Galater 5,4. 9 1. Korinther 13,7.

10 https://www.braziliankidskare.org/de/.

11 Markus 7,21. 12 Josua 1,1–9.

13 https://www.bibelstudium.de/articles/121/moseschlaegt-den-felsen.html.

14 4. Mose 20,2.5–12. 15 Markus 11,24.

16 2. Timotheus 1,7. 17 Offenbarung 12,11.

18 Johannes 15,13. 19 Epheser 1,18.

20 Galater 2,20. 21 Nach Römer 8,38–39.

22 Johannes 17,14.16. 23 1. Johannes 2,15–18.

24 Matthäus 4,8–10. 25 Johannes 3,16.

Z-kompakt 27


kompakt

Realität oder Imitation

Wer will schon Ersatzformen, die dem

Eientlichen nur Zeit und Platz rauben?

Fortsetzung von Seite 27

Foto: © Agentur PJI, Montage

Bete darum, dass die Augen deines

Herzens geöffnet werden 19

und

du siehst: „Nicht mehr lebe ich, sondern

Christus, der lebt in mir.“ 20

Herr, hilf mir, dass ich in dir erfunden

werde. Die Gegenwart des Christus in mir

soll meinen inneren Menschen umgestalten.

Verbrenne die Schlacke. Mach mich

zu einer Quelle des Lebens, dass von mir

Ströme lebendigen Wassers fließen.

Von dieser Liebe kann mich nichts

trennen, weder Leben noch Tod, weder

Mächte noch Gewalten, nichts, weder

Trübsal noch Verfolgung, nicht Hunger

und Krieg, auch nicht Covid-19. 21

Mit Gottes Augen und Herz erkennst

du: Wir sind in der Welt, aber nicht von

der Welt. 22 Habt nicht lieb die Welt, noch

was in ihr ist! Wer die Welt liebt, in dem

kann die Liebe des Vaters nicht sein. 23

Wozu ist Jesus gekommen? Um den Planeten

zu retten? Satan hat ihm die Königreiche

dieser Welt angeboten: „Falle nieder

und bete mich an, dann gebe ich dir

all diese Reiche.“ Aber Jesus antwortete:

„Nein. Dazu bin ich nicht gekommen.“ 24

Es ist schwierig, eine Erde zu retten,

die Gott mit Feuer verbrennen wird. Aber

Gott sei Dank: Die Söhne und Töchter

Gottes, die den Vater kennen, die haben

die Realität des Wortes Gottes in sich.

Was Realität sein könnte

Peter Ischka: Die Superlative der festen Zusagen

Über so manches meinen wir Bescheid

zu wissen, nur haben wir einiges von den

„geistlichen“ Dingen im Leben noch nicht

so richtig „auf die Straße“ gebracht. Was

davon ist Realität, was Einbildung? – Im

Grunde dreht sich dabei alles um die

Beziehung zu Jesus; ist diese real oder

nur ein frommes Gedankenkonstrukt?

Schauen wir uns eine spezielle Realität

an, eine Superlative! Die Aussage am

Anfang des Epheserbriefs ist so abgehoben,

dass wir aufgeklärten Mitteleuropäer

mit ihr möglicherweise Schwierigkeiten

haben.

Foto: © Agentur PJI UG, Montage

Sie erkennen

die Imitation?

Also: Realität ist, dass Gott uns, also

die Christen – wobei die Mitgliedschaft

in einer Kirche noch keinen zum Christen

macht – uns also hat Gott gesegnet mit

jeder geistlichen Segnung in himmlischer

Dimension in Christus. – Alles im Himmel

hat Gott uns gegeben in Christus! (Im

Buch wird anhand einer Matroschka veranschaulicht,

wie man sich dieses „in Christus“

vorstellen kann.) „Er hat“, das ist

eine Zeitform, die anzeigt: Es ist geschehen!

Wie viel hat er uns gegeben? Alles!

Genauso hat er uns – wieder: Er hat!

– in ihm, in Christus … Bevor Gott mit

der Erschaffung der Welt beschäftigt war,

hat er uns bereits im Blick gehabt – auserwählt,

damit wir ein Leben in enger

Beziehung mit ihm leben, erfüllt von seiner

Liebe.

Also das geht jetzt wirklich weit, weit

über unser Denkvermögen hinaus. Stell

dir mal vor: Bevor Gott damals sagte: „Es

werde …!“, hat er dich schon dazu auserwählt,

zu ihm eine Liebesbeziehung

zu haben. Das ist Gottes zentrale Intention,

warum es dich gibt; und zudem hat

er dann auch noch die Welt geschaffen,

so als Nebenprodukt, damit wir irgendwo

herumkrabbeln können, sichtbar werden.

Aber vor allem hat er bei dem Ganzen

dich im Blick gehabt! Er wollte nichts

anderes, als seine Liebe in dich und mich

hineinschütten!

Jesus Christus ist der Schlüssel, er ist

die einzige und entscheidende Weichenstellung

im ganzen Universum, an der

diese Absicht der Liebe Gottes umgesetzt

wurde. So sehr liebte Gott die Welt, dass

er seinen Sohn gab, damit wir wieder

Zugang bekommen zu dieser Herzensbeziehung

zu Gott dem Vater. 25

Wir sind in Christus Jesus geschaffen

zu guten Werken, die Gott vorher, eben

vor Grundlegung der Welt, schon vorbereitet

hat, damit sie durch uns umgesetzt

und so sichtbar werden.

Ein Gott, der sich darauf einlässt, mit

uns Würst’ln seine Pläne auszuführen –

der muss wirklich Gott sein!

Da können wir nur bitten, dass er uns

beim Auseinanderdividieren dieser Fakten

hilft, um es irgendwie Stück um Stück

in uns aufnehmen zu können: „Okay, Herr,

ich bin bereit. Ich kapiere zwar noch fast

nichts davon, aber wenn du es sagst …“

Das ist ein sehr kurzer Auszug aus dem Buch „Realität

statt Imitation“. Der Inhalt ist ein wertvolles Konzentrat,

und es lohnt sich, es mit Hilfe des Heiligen Geistes

aufzublättern und sich anzueignen. Die Kombination

von Buch und mp3-CD ist ein gutes Werkzeug; es hat

das Potenzial, uns in die Realität zu versetzen. Im Buchhandel

oder bei shop.agentur-pji.com.

28 Z-kompakt

Z wie Zukunft • Zukunft-Europa e.V. • www.Zwie Zukunft.de

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