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Spotlight - KHS GmbH

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Das Interview<br />

Prof. Thomas Wimmer zum<br />

Thema effiziente Logistik<br />

» 06 Innovation<br />

» 20 Lösungen für Branchen » 54<br />

Der Innocheck EBI setzt<br />

neue maßstäbe<br />

Ein Team für<br />

ZamZam<br />

HOLY<br />

WaTEr<br />

01.2011<br />

moscow Brewing Company:<br />

von 0 auf 1,8 mio. Hektoliter


Editorial<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Niemeyer<br />

Vorstandsvorsitzender <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Wir setzen auf Leistungsorientierung,<br />

Teamgeist und Vertrauen.


competence 01.2011 02/03<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wie reagieren Sie auf Veränderungen? Welche gedanklichen und emotionellen Impulse werden<br />

bei Ihnen ausgelöst, wenn Althergebrachtes hinterfragt wird und neue Herausforderungen<br />

angegangen werden?<br />

Für mich als neuen Vorstandsvorsitzenden gab es in der Vergangenheit immer wieder<br />

spannende Herausforderungen: so den Wechsel vor eineinhalb Jahren von der Salzgitter AG –<br />

unserer Konzernmutter – hin zur <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong> als Vorstand für Technik und Entwicklung. Mit Neugierde,<br />

Begeisterung und Ausdauer habe ich mich in die Welt der Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen<br />

eingearbeitet, habe neue Menschen und verschiedene Perspektiven kennen gelernt<br />

und konnte meine Erfahrungen gestaltend einbringen.<br />

Veränderungen hat diese Zeit nicht nur für mich gebracht. Die <strong>KHS</strong>-Gruppe hat sich auf den<br />

Weg gemacht, um ausgetretene Pfade zu hinterfragen, zu verändern, neu aufzusetzen, kundenorientierter<br />

und damit besser zu werden. Unser übergeordnetes Ziel ist ein nachhaltiges<br />

profitables Wachstum durch Technologie- und Serviceführerschaft. Diesen Anspruch stellen wir<br />

an unsere Mitarbeiter und die von uns geleistete Arbeit.<br />

Wir befinden uns in einem Marktumfeld, das hohe Herausforderungen an uns stellt. Es ist<br />

der feste Wille des Vorstandes, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern die <strong>KHS</strong> in eine erfolgreiche<br />

Zukunft zu führen – wir setzen hier auf Leistungsorientierung, Teamgeist und Vertrauen.<br />

Wenn diese Werte gelebt werden, dann zeigen sich auch Erfolge. Die Themenvielfalt unserer<br />

neuen Ausgabe von »<strong>KHS</strong> competence« und die ausgewählten Projekte beweisen, dass wir<br />

mit dieser Orientierung auf dem richtigen Weg sind. Unsere »Leuchttürme« sind diesmal: die<br />

beispielhafte Story von Zamzam Water, in der eine erfolgreiche Intralogistik-Kooperation beschrieben<br />

wird (<strong>KHS</strong> & SSI Schäfer), mit einem Rundum-sorglos-Paket für unseren Kunden. Oder<br />

das innovative Leerflascheninspektionssystem von <strong>KHS</strong>, das ebenso wie das neue ressourcensparende,<br />

patentierte LESS-System (Liquid Efficiency Spraying System) Maßstäbe setzt.<br />

Die <strong>KHS</strong>-Gruppe wird auch künftig nicht stillstehen, sondern sich positiv weiterentwickeln:<br />

Für das Wohl unserer Kunden und unseres Unternehmens werden wir an maßgeschneiderten<br />

Lösungen für Sie arbeiten. Mit Ihnen und zu Ihrem Vorteil. Ich halte es hier wie Philip<br />

Rosenthal: »Wer aufgehört hat besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein«.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei meinem Vorgänger Roland Flach bedanken:<br />

für eine hervorragende Zusammenarbeit und seinen Einsatz für die <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong> in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht<br />

Ihr<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Niemeyer


Inhalt<br />

Technologie mit<br />

Zukunft<br />

Innovation Seite 18–37<br />

Die ständige Optimierung und Verbesserung der<br />

eigenen Maschinen und Anlagen – gemeinsam mit den<br />

Kunden – ist für ein technologisch führendes Unternehmen<br />

wie <strong>KHS</strong> oberstes Gebot. Der Schwerpunkt<br />

dieser Ausgabe von <strong>KHS</strong> competence liegt auf<br />

technischen Innovationen im Bereich nachhaltiger<br />

In spektions­, Reinigungs­ und Filtrationslösungen für<br />

die Getränkeindustrie: Spitzentechnologie mit Zukunft.<br />

Das Interview<br />

06<br />

Prof. Thomas Wimmer:<br />

»Ohne Logistik geht nichts«<br />

Logistikexperte Thomas Wimmer über<br />

Bedeutung und Perspektiven einer effizienten<br />

Logistik im modernen Warenverkehr.<br />

Im Fokus: Intralogistik<br />

12<br />

Zamzam Holy Water<br />

Erfolgreiche Logistikkooperation: <strong>KHS</strong><br />

und SSI Schäfer versorgen Mekka-Pilger<br />

mit heiligem Wasser.<br />

16<br />

Kooperation <strong>KHS</strong> mit SSI Schäfer<br />

Zwei starke Partner schnüren ein<br />

intra logistisches Gesamtpaket – eine<br />

weg weisende Leistung aus einer Hand.<br />

06


competence 01.2011 04/05<br />

Innovation<br />

18<br />

Technologie mit Zukunft<br />

20<br />

New Generation<br />

Ein neues Leerfl ascheninspektionssystem<br />

von <strong>KHS</strong> setzt Maßstäbe.<br />

22<br />

Effi zienz triff t Nachhaltigkeit<br />

Österreichs größter Privatbrauer,<br />

die Stieglbrauerei, nutzt innovativste<br />

Reinigungstechnologie.<br />

26<br />

Echt gut!<br />

Villacher Brauerei, Nr. 1 in Kärnten: jetzt<br />

mit ausgefeiltem Filtrationskonzept.<br />

32<br />

Innovation braucht Investition<br />

Warsteiner ist erster Anwender des<br />

ressourcensparenden LESS-Systems von <strong>KHS</strong>.<br />

Dialog vor Ort<br />

38<br />

Messen im Fokus<br />

Wo die Abfüll- und Verpackungsindustrie<br />

sich triff t, dort ist auch <strong>KHS</strong> vertreten.<br />

22 48 60<br />

Service<br />

44<br />

Service 24/7<br />

Das Service-Team von <strong>KHS</strong> ist ganz für<br />

die Kunden da – Beispiel Tönissteiner.<br />

Marktreport<br />

48<br />

SABMiller / Türk Kizilayi /<br />

Coca-Cola Içecek / Evases Universales /<br />

AmBev/AB InBev Brasilien<br />

Erfolgreiche Kundenprojekte und<br />

<strong>KHS</strong>-Abnahmen aus aller Welt.<br />

Lösungen für Branchen<br />

54<br />

Großes Schiff – große Fahrt<br />

Für alle Getränke setzt die<br />

Moscow Brewing Company (MBC) höchst<br />

fl exibel auf Technologie von <strong>KHS</strong>.<br />

Special<br />

58<br />

Spitzenschmecker<br />

Karl Schiff ner hat ihn – den Gaumen für<br />

erlesene und besondere Biere.<br />

Intern<br />

60<br />

Ausgezeichnet!<br />

<strong>KHS</strong> erhält zweimal den renommierten<br />

»iF award« für neues Bedienpanel – einmal<br />

sogar in Gold.<br />

62<br />

Bestmann<br />

Das Netzwerk Industrie RuhrOst (NIRO)<br />

prämierte ein Hochschulprojekt bei <strong>KHS</strong> als<br />

»Beste Abschlussarbeit 2010«.<br />

63<br />

Impressum<br />

Herausgeberinformationen und<br />

Standortadressen.


Das Interview<br />

OHnE<br />

LOgistik<br />

gEHT<br />

nicHts<br />

Top-Experte Prof. Thomas Wimmer über die globale<br />

Bedeutung und Rolle der Logistik<br />

/<br />

In Zeiten weltumspannender Warenwirtschaft mit immer<br />

schnelleren Güterbewegungen bildet die Logistik das Drehkreuz für<br />

Distribution und Lieferprozesse aller Art. Sie ist das »logische«<br />

Rückgrat einer funktionierenden Weltwirtschaft. <strong>KHS</strong> competence<br />

befragte Thomas Wimmer von der Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />

in Deutschland zu diesem Thema.


competence 01.2011 06/07


Das Interview<br />

»Logistiker übernehmen und<br />

tragen in Unternehmen<br />

und gesellschaft eine immer<br />

größere Verantwortung.«<br />

Herr Professor Wimmer, Industrie, Handel und Dienst -<br />

leis tungen benötigen eine effiziente Logistik im digitalen<br />

Zeitalter mehr denn je – haben sich die Anforderungen<br />

und Schwerpunkte in den letzten Jahren stark gewandelt?<br />

Aus Sicht der Bundesvereinigung Logistik gibt es fünf<br />

Kernthemen, die die Zukunft der Logistik in besonderer<br />

Weise bestimmen: Globalisierung, Digitalisierung, Wissensmanagement,<br />

Volatilität wirtschaftlicher Entwicklungen<br />

und Umweltsensibilität.<br />

»Die Welt ist unser markt«<br />

Die Welt ist unser Markt: Globale Beschaffung, vernetzte<br />

Produktion und weltweite Distribution sind die Resultate.<br />

Durch IT ist der Weltmarkt transparent. Infolgedessen erwarten<br />

viele Kunden, dass die Waren ähnlich schnell bewegt<br />

werden können wie die Informationen im Netz.<br />

Die Zeit wird ein immer erfolgsentscheidenderes Kriterium.<br />

Das verlangt nach technologischen Fortschritten und<br />

nach immer besserer Organisation. Hierfür entwickeln Firmen<br />

spezifisches Wissen, das firmenintern global verfügbar<br />

sein und trotz Personalfluktuation sowie Generationswechseln<br />

erhalten bleiben muss. Die Menge an Wissen<br />

nimmt in kurzen Zyklen rapide zu, die Halbwertszeit von<br />

Wissen nimmt hingegen ab. Das Management von Wissen<br />

verlangt also eine hohe Professionalität.<br />

Der Wirtschaftsbereich Logistik muss lernen, mit Unsicherheiten<br />

und hohen Schwankungen zu leben. Und<br />

last, but not least ist uns allen die Umwelt wirklich wichtig<br />

geworden: Eine hohe Umweltsensibilität von Nach fragern<br />

und Anbietern logistischer Leistungen verändert die globalen<br />

Warenströme. Logistiker übernehmen und tragen<br />

in Unternehmen und Gesellschaft eine immer größere<br />

Verantwortung.<br />

Mit welchen Größenordnungen haben wir es bei der<br />

Logistik zu tun, was »bewegt« sie im Branchenvergleich?<br />

Der Wirtschaftsbereich Logistik ist auf beiden Marktseiten<br />

verankert. In Industrie und Handel als Nachfrager und bei<br />

den Logistikdienstleistern als Anbietern logistischer Leistungen.<br />

Logistik umfasst viele Querschnittsfunktionen<br />

und das Management von Schnittstellen – beispielsweise<br />

zwischen Unternehmen oder gar Märkten: Montagesteuerung<br />

im Automobilbau, Beschaffungsplanung im Handel,<br />

Gewährleistung von Frische und Rückverfolgbarkeit<br />

bei Lebensmitteln, Disposition und Steuerung von Warenströmen.<br />

Basierend auf den Erhebungen der TOP-100-Studie<br />

der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply-Chain-Services<br />

lag der Umsatz der Logistik in Deutschland 2010 bei<br />

rund 210 Milliarden Euro. 2,7 Millionen Menschen waren<br />

in logistischen Funktionen tätig. Gemessen am Umsatz<br />

ist die Logistik damit der drittgrößte Wirtschaftsbereich<br />

Deutschlands nach der Automobilindustrie und dem Handel.<br />

In vielen Regionen – wie zum Beispiel in der norddeutschen<br />

Küstenregion, im Rhein-Ruhr-Gebiet, rund um die<br />

großen Flughäfen und an anderen Verkehrsdrehkreuzen –<br />

ist die Logistik seit Jahren der entscheidende Motor der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung.


competence 01.2011 08/09<br />

Ohne Logistik kommt kein Unternehmen zurande,<br />

selbst kleine und mittelständische Firmen nicht. Gibt es<br />

außer den reinen Logistikdienstleistern wie Post- und<br />

Frachtunternehmen »sensible« Branchen und Anbieter,<br />

deren Erfolg in besonderem Maße von ihr abhängt?<br />

Ja, natürlich: Menschen, Waren und Informationen zum<br />

richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge und Qualität<br />

zum richtigen Ort zu bringen, ist wohl für jedes Unternehmen<br />

ein zentrales Thema. Logistik optimiert die Prozesse<br />

in den Unternehmen, zwischen Unternehmen und<br />

in den Beziehungen zu den Kunden. Daran hängen einerseits<br />

große Kostenblöcke. Andererseits geht es aber auch<br />

um Kundenzufriedenheit, um Effizienz und internationale<br />

Wettbewerbsvorteile.<br />

Wirtschaftliche Schwankungen treffen die Logistik<br />

stärker als andere Branchen. Wie begegnet ein so<br />

bedeutsamer Wirtschaftszweig dieser Unwägbarkeit?<br />

Dem Logistiker stellen sich dazu mehrere zentrale Fragen:<br />

Wie schaffen es Unternehmen, trotz volatiler Wirtschaft<br />

nachhaltig zu wachsen? Welches Wachstumstempo kann<br />

ein Unternehmen verkraften? Welche Ressourcen werden<br />

an welcher Stelle optimal eingesetzt?<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Thomas Wimmer<br />

wurde 1959 geboren und<br />

wuchs in Hamburg auf.<br />

Nach dem Maschinenbau-<br />

Studium an der Uni Hannover<br />

promovierte er 1988 an<br />

der TU Berlin. Seit 1984 war<br />

Wimmer in der Industrielogistik<br />

tätig: zunächst bei<br />

BMW in Dingolfing, seit 1989<br />

bei der Sauer-Sundstrand in<br />

Neumüns ter und seit 1993 bei<br />

Intelligent zu wachsen, bedeutet sowohl höhere Flexibilität<br />

als auch weiter verbesserte Effizienz: Vermeidung von<br />

Warenströmen, Optimierung von Tourenplänen, bestmögliche<br />

Flächennutzung, ressourcenschonende Technologien,<br />

sensibler Mitarbeitereinsatz in Krisen- und in<br />

Boomzeiten. Grundsätzlich gilt: Je höher spezialisiert und<br />

je innovativer, desto besser sind die Unternehmen durch<br />

die Krise gekommen.<br />

Die Bewältigung immer neuer Herausforderungen<br />

setzt ein hohes Qualifikationsniveau der Mitarbeiter voraus,<br />

um die Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen,<br />

unternehmensübergreifende Kooperationen<br />

und die insgesamt steigende Komplexität von Prozessen<br />

besser bewältigen zu können.<br />

An welchen Stellen kann die Logistik einem Unternehmen<br />

zu deutlichen Effizienz- und damit Wettbewerbsvorteilen<br />

verhelfen?<br />

Logistik agiert stets mit einer »ganzheitlichen« Sichtweise.<br />

Sie strebt nach einer Lösung, die dem ganzen Unternehmen<br />

dient: 0,50 Euro Mehrpreis pro Stück im Einkauf,<br />

1,20 Euro niedrigere Fertigungskosten, weil ein Arbeitsgang<br />

entfällt, gekoppelt mit weiteren Effekten durch<br />

<strong>Spotlight</strong>: zur Person<br />

der Bremer Vulkan Werft. 1997 wech selte<br />

er als Partner zur Proventus Unternehmensberatung,<br />

1999 als Geschäftsführer<br />

zur Bundesvereinigung Logistik (BVL) in<br />

Bremen, wo er 2004 zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung berufen wurde.<br />

Neben der beruflichen Tätigkeit ist Wimmer<br />

als Lehrbeauftragter für Angewandte<br />

Beschaffungs-, Produktions- und Kontraktlogistik<br />

an der Uni Bremen sowie an<br />

der Jacobs University Bremen tätig.<br />

2009 wurde er zum Honorarprofessor<br />

an der Universität Bremen bestellt.


Das Interview<br />

schlanke Produktionsprozesse und dazu passende Bevorratungsstrategien.<br />

Das erhöht die Flexibilität des Unternehmens,<br />

senkt die Kosten, verbessert den Servicegrad.<br />

»Ganzheitliche« Ansätze und ein gutes Schnittstellenmanagement<br />

sind Erfolgsfaktoren: mit den Werkzeugen der<br />

Logistik Potenziale aufzuspüren und Abläufe bereichsoder<br />

auch unternehmensübergreifend zu optimieren.<br />

Stichwort Kundennutzen und Service – sicher auch ein<br />

Thema in der Logistik?<br />

Ja, der Kunde, der Verbraucher ist bestimmend für alle<br />

wirtschaftlichen Prozesse. Sein Nutzen steht im Vordergrund.<br />

Im Umkehrschluss heißt das: Alles, was der Verbraucher<br />

nicht nutzt, oder gar alles, was er nicht bezahlt, ist<br />

Verschwendung. Die Grundgedanken des Toyota-Produktionssystems<br />

gelten auch in der Logistik: Prozesse neutral<br />

und kritisch betrachten, gemeinsam nach Optimierungsmöglichkeiten<br />

suchen und die Verbesserungen umsetzen.<br />

Technologiesprünge im Lager- und Transportwesen<br />

oder in der IT beflügeln logistische Leistungen<br />

insgesamt. Gibt es entscheidende Innovationen und<br />

Trends, die den Wirtschaftszweig besonders<br />

voranbringen und prägen?<br />

Ja, wenn aufgrund gestiegener Chipleistungen, besserer<br />

Batterien, effizienterer Verbräuche neue oder geänderte<br />

Abläufe möglich werden. Beispielsweise die Selbststeuerung<br />

logistischer Prozesse durch dezentrale Intelligenz:<br />

Pakete kommunizieren mit Transporteinrichtungen und<br />

Studien zum Thema<br />

Kooperation BVL (Hrsg.) und TU Berlin (Fachbereich Logistik)<br />

Trends und Strategien in der Logistik: Globale Netzwerke im Wandel —<br />

Umwelt, Sicherheit, Internationalisierung, Menschen (Bremen, 2008)<br />

Strategies: International Procurement —<br />

Challenges and Opportunities in Emerging Markets (Bremen, 2011)<br />

www.bvl.de<br />

entscheiden selbst, welchen Weg sie an ihr Ziel wählen.<br />

Temperatursensoren melden Abweichungen vom Soll-<br />

Zustand, die empfindliche Ware meldet sich daraufhin<br />

aus dem Laderaum und »verlangt«, umgepackt zu werden,<br />

bevor sie verdirbt. Oder auch die Chancen, komplexe<br />

Softwarepakete durch Cloud-Computing quasi überall<br />

verfügbar zu haben.<br />

»In der Intralogistik hat es viele<br />

Fortschritte gegeben«<br />

… und welche Bedeutung haben Spezialisierungen und<br />

Lösungen, wie sie beispielsweise die Intralogistik bietet?<br />

In der Intralogistik hat es viele Fortschritte gegeben: Die<br />

Förder-, Lager-, Kommissionier- und Transporteinrichtungen<br />

sind kleiner, leichter, zuverlässiger und intelligenter<br />

geworden. Verbesserte Sensorik und schnellere<br />

Steuerelemente machen Prozesse möglich, die noch vor<br />

wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Das Spektrum<br />

ist unglaublich groß: fahrerlose Transportsysteme,<br />

die sich ohne Fahrdraht in ihrer Umgebung orientieren,<br />

berührungslose Energieübertragung, zuverlässiges Lesen<br />

von Tags, automatische Erfassung von Stellplätzen<br />

mit GPS-Technologie, RFID-Technologie, dreidimensionale<br />

Barcodes, intelligente Pickplätze für fehlerfreies Kommissionieren<br />

und vieles mehr.


competence 01.2011 10/11<br />

Nachhaltiges Wirtschaften ist in aller Munde.<br />

Kann man inzwischen von »grüner Logistik«<br />

in mehr als nur Teilbereichen sprechen?<br />

Der Begriff »grüne Logistik« ist irreführend und verkürzend.<br />

In der Logistik steht die Nachhaltigkeit in ihren<br />

drei Ausprägungen Ökonomie, Ökologie und Soziales<br />

im Vordergrund. Werden diese drei Ausprägungen miteinander<br />

verbunden, nutzt dies dem Unternehmen, weil<br />

die Prozesse wirtschaftlich ablaufen; der Umwelt, weil die<br />

Prozesse ressourcenschonend gestaltet werden; und den<br />

Menschen, wenn sie ergonomisch richtig und sozial gesichert<br />

eingebunden werden.<br />

»nachhaltig durch Effizienz«<br />

Wir sprechen von »nachhaltig durch Effizienz«, ein Leitgedanke,<br />

der sich seit vielen Jahren durch die Arbeit der Logis -<br />

tiker zieht. Die Vermeidung von globalem Teiletourismus<br />

und Leerfahrten durch gute Planung, die Reduzierung<br />

von Ressourcenverbrauch durch neue Technologien und<br />

deren konsequente Anwendung machen Prozesse wirtschaftlicher,<br />

umweltverträglicher und für alle Beteilig ten<br />

angenehmer.<br />

… Es geht also um mehr als »nur«<br />

die Schonung von Ressourcen?<br />

Ja, in einem unserer Arbeitskreise in Österreich habe ich<br />

den wunderbaren Satz gehört: »Nachhaltig ist’s, wenn es<br />

enkeltauglich ist.« Ich denke, damit ist wirklich alles gesagt.<br />

Ein Slogan Ihrer Organisation lautet: »Logistik macht’s<br />

möglich.« Wohin geht die Reise? Welche Herausforderungen<br />

und Chancen sehen Sie in den kommenden<br />

Jahren weltweit?<br />

Nehmen wir zum Beispiel Deutschland: Aufgrund der geografischen<br />

Lage, der guten Infrastruktur und des logistischen<br />

Know-how ist die Logistik national exzellent aufgestellt.<br />

In Deutschland entwickelte logistische Leistungen<br />

haben international Vorbildcharakter. Hinzu kommt eine<br />

interessante, voll integrierte Struktur. Knapp über 50<br />

Prozent aller Logistikleistungen finden in Industrie und<br />

Handel statt: Produktionsplanung, Montagesteuerung,<br />

Beschaffung, innerbetrieblicher Transport und Warenwirtschaft.<br />

Knapp unter 50 Prozent werden von 60.000<br />

Logistikdienstleistern erwirtschaftet, darunter einige wenige<br />

Global Player und viele mittelständische Unternehmen.<br />

Diese Akteure wissen ihre Chancen zu nutzen.<br />

Unsichere Rahmenbedingungen stellen die größten<br />

Herausforderungen dar: wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund<br />

von Turbulenzen an den Finanzmärkten und durch<br />

instabile Währungen. Zudem haben neue oder verschärfte<br />

Handelsbarrieren, Energiepreisschwankungen, aber<br />

auch Piraterie- und Terrorgefahren sowie Umweltkatastrophen<br />

starken Einfluss auf den Wirkungsgrad der Logistik.<br />

Doch wie der Slogan schon sagt: »Logistik macht’s<br />

möglich.« Widrige Umstände sind eigentlich nur neue<br />

Herausforderungen. Und damit können wir umgehen.<br />

Herr Professor Wimmer, vielen Dank für das Gespräch.<br />

»alles, was der Verbraucher<br />

nicht nutzt, oder gar<br />

alles, was er nicht bezahlt,<br />

ist Verschwendung.«<br />

Die Fragen stellte Albert Meiner


Im Fokus: Intralogistik<br />

Ein Team für<br />

Zamzam Water<br />

<strong>KHS</strong> und SSI Schäfer versorgen Pilger dank Logistikkooperation mit<br />

heiligem Wasser / Saudi­Arabiens Ministerium für Wasser und Elektrizität<br />

entscheidet sich in Mekka für ein ganzheitliches Logistikkonzept von <strong>KHS</strong><br />

und SSI Schäfer. Dabei spielt das heilige Wasser Zamzam die wichtigste Rolle.


competence 01.2011 12/13


Im Fokus: Intralogistik<br />

Eine wundervolle Geschichte. Als Ismail, der Sohn von<br />

Abraham, in der Wüste dem Verdursten nahe ist,<br />

sucht seine Mutter Hagar in einem heißen, trockenen Tal<br />

verzweifelt Wasser für ihren Säugling, kann jedoch trotz<br />

unermüdlicher Anstrengungen keines fi nden. Sie läuft<br />

siebenmal hin und her in der brennenden Hitze zwischen<br />

den Hügeln von Safa und Marwah. Nach dem siebten Lauf<br />

sieht sie plötzlich Wasser zu Füßen ihres Sohnes sprudeln.<br />

Es gibt noch eine andere Version, die Allah direkt mit<br />

einbezieht. Er sendet den in Not Geratenen seinen Engel<br />

Gabriel, der den Boden berührt, woraufhin Wasser<br />

hervorquillt.<br />

An der neuen Quelle siedelten fortan Menschen in<br />

dem sonst dürren Tal – vermutlich die Entstehung von<br />

Mekka. In Erinnerung an die Suche von Hagar und das<br />

göttliche Wunder laufen die Pilger während der Pilgerfahrt<br />

Haddsch siebenmal zwischen den beiden Hügeln<br />

hin und her. Denn was sich vor rund 4.000 Jahren nach<br />

islamischem Glauben ereignete, ist noch heute wunderbare<br />

Realität. Der gut 30 Meter tiefe Brunnen Zamzam im<br />

Masjid Al Haram in Mekka befi ndet sich etwa 20 Meter<br />

östlich der Kaaba, der heiligsten Stätte des Islam.<br />

Der Name des Brunnens leitet sich ab von Zomë Zomë<br />

und bedeutet »Stopp«, ein Befehl Allahs an Hagar während<br />

ihrer Suche nach dem lebensrettenden Nass. Niemals ist<br />

der Brunnen seitdem ausgetrocknet, sein Wasser änderte<br />

nie den Geschmack. Zamzam-Wasser entfaltet weder Farbe<br />

noch Geruch, jedoch einen eindeutigen Geschmack mit<br />

einem pH-Wert von 7,9 bis 8,0, so dass es gewisser maßen<br />

alkalisch und meerwasserähnlich ist. Millionen Pilger besuchen<br />

den Brunnen jedes Jahr bei der Ausführung ihrer<br />

Haddsch- oder Umrah-Pilgerfahrten, um das heilende<br />

heilige Wasser zu trinken, und nehmen kleine Mengen davon<br />

mit nach Hause.<br />

Der Verbrauch ist entsprechend hoch: ca. 8.000 Liter<br />

pro Minute. Doch nach 24 Stunden erreicht der Brunnen<br />

wieder sein altes Niveau: Der Zamzam-Wasserspiegel verringert<br />

sich praktisch nie. Um die unvorstellbare Menge<br />

der Gläubigen zu schützen, die die Kaaba umkreisen, hat<br />

man das Zamzam-Gebäude von seiner ursprünglichen Position<br />

verschoben. Das Wasser des Brunnens gelangt jetzt<br />

mit Hilfe von Pumpen zum Ostteil der Moschee, wo Männer<br />

und Frauen es an unterschiedlichen Stellen in Empfang<br />

nehmen können.<br />

Und längst sind moderne Zeiten angebrochen. Das Saudi<br />

Geological Survey analysiert die physikalischen Werte des<br />

Brunnens im Detail. Es beobachtet den Wasserspiegel mittels<br />

einer digitalen Überwachungsanlage, prüft die elektrische<br />

Leitfähigkeit, den pH-Wert sowie die Temperatur –<br />

und stellt sämtliche Informationen im Internet ständig für<br />

jedermann zugänglich zur Verfügung.<br />

Logistik für die Gläubigen<br />

Doch auch Organisation und Logistik der Wasserausgabe<br />

sowie die Ausgabegefäße mussten sich der enorm gewachsenen<br />

Pilgerzahl anpassen. In Spitzenzeiten der Haddsch<br />

sind stündlich immerhin ca. 5.600 Gläubige mit rund 9.000<br />

10-Liter-PET-Behältern zu versorgen, da drei von fünf Pilgern<br />

zwei Behältnisse an sich nehmen. Eine ganz beson dere<br />

Herausfor derung, die weltweit ihresgleichen sucht.<br />

Umso höher ist die Ehre einzuschätzen, dass Saudi-<br />

Arabiens Ministerium für Wasser und Elektrizität sich in<br />

Mekka für ein ganzheitliches Logistikkonzept von <strong>KHS</strong> und<br />

SSI Schäfer entschied (Seite 16 f.). Im von SSI Schäfer errichteten<br />

Hochregallager fi nden auf knapp 17.000 Palettenstellplätzen<br />

bis zu 1,5 Millionen 10-Liter-Behälter Platz.<br />

Auf gabe für <strong>KHS</strong>: das bedarfsgerechte Verteilen und Ausgeben<br />

der Behälter an die Pilger.<br />

Neben bewährter Entpalettier- und Behälterfördertechnik<br />

liefert <strong>KHS</strong> ein Konzept, das die Menschenströme<br />

intuitiv und sicher zu den Ausgabestellen leitet. Die Ausgabe<br />

erfolgt mittels automatisierter und im Hause <strong>KHS</strong><br />

konstruierter sowie gefertigter Ausgabestellen unter Verwendung<br />

von RFID-Coins. Wichtiger Zulieferer war die Firma<br />

emca-soft, die neben den Coins auch die Schreib-Lese-<br />

Geräte (fi x und mobil) lieferte und mit ihrer Erfahrung mit<br />

solchen Systemen bei der Konzeptfi ndung unterstützte.<br />

Die in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber von <strong>KHS</strong><br />

sowie SSI Schäfer entwickelte Lösung überzeugte alle Beteiligten.<br />

Die Pilger werden es ihnen danken.<br />

→ Kontakt<br />

Dr. Jochen Bernhard<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Telefon: +49 (0) 231 569­10837<br />

E­Mail: jochen.bernhard@khs.com


competence 01.2011 14/15<br />

Die PET-Flaschen werden nach<br />

dem Drehtürprinzip ausgegeben –<br />

sicher für die Pilger, schneller<br />

Transport, Schutz der Behältnisse<br />

sowie optimale Trennung<br />

von Gebäude(technik) und<br />

Witterungseinfl üssen.<br />

<strong>Spotlight</strong>:<br />

Wasser für die Pilger<br />

17.000<br />

Palettenstellplätze im Hochregallager<br />

1,5 Mio.<br />

10-Liter-PET-Behälter<br />

9.000<br />

Flaschen pro Stunde (erweiterbar)<br />

→ Jeder Pilger erhält sein Zamzam-Wasser<br />

innerhalb von 24 Sekunden (bei durchschnittlich<br />

1,6 Behältern je Kunde), sobald er den<br />

Cashpoint nach kurzer Wartezeit erreicht hat.<br />

→ Ausgabe von Mifare-Coins an 35 stationären<br />

und zehn mobilen Ausgabestellen<br />

(geplant 75 stationäre und zehn plus x mobile)<br />

→ 42 automatische Revolving-PET-Ausgabe -<br />

ma schinen mit Drehtürmechanik (geplant 75)<br />

→ Konzeption und Installation des gesamten<br />

Hard- und Software-Equipments<br />

→ Konzeption und Aufbau entsprechender<br />

Führungssysteme für die Warteschlangen


Im Fokus: Intralogistik<br />

1<br />

<strong>KHS</strong> und SSI Schäfer<br />

starkes<br />

DUO<br />

2


competence 01.2011 16/17<br />

<strong>KHS</strong> und SSI Schäfer bieten Kunden ein intralogistisches Gesamtpaket.<br />

Im September 2009, zur Weltmesse<br />

»drinktec«, hatten es Anlagenbauer <strong>KHS</strong><br />

und Intralogistikspezialist SSI Schäfer angekündigt:<br />

Wir bündeln ab sofort unsere Leistungsangebote<br />

zu einem integrierten Verbund<br />

für die Getränke- und Nahrungsmittelindu<br />

s trie. Heute blicken die Partner nach einer<br />

Pilotphase auf ihre ersten Praxisprojekte. In<br />

denk bar unterschiedlichen Regionen: bei<br />

Zamzam Water in der Pilgerstadt Mekka<br />

1<br />

Michael Hoffmann,<br />

Bereichsleiter Vertrieb<br />

Food Retail & Beverage<br />

Solutions – Business<br />

Development,<br />

SSI Schäfer Noell<br />

<strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

2<br />

Dr. Jochen Bernhard,<br />

Leiter Intralogistik<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Fragen<br />

(Seite 12) und bei Budweiser Budvar in<br />

Tschechien. Beide Aufgaben lösten <strong>KHS</strong> und<br />

SSI Schäfer zur vollsten Zufriedenheit der<br />

Kunden.<br />

Denn perfektes Abfüllen und Verpacken<br />

ist die eine Seite, das schnellstmögliche<br />

Bedienen des Markts die andere Seite des<br />

täglichen Geschäfts. Und das bei saisonal<br />

unterschiedlichsten Absatzschwankungen,<br />

oft mals kur zen Lebenszyklen der Produkte<br />

an Dr. Jochen Bernhard, Leiter Intralogistik <strong>KHS</strong>,<br />

und Michael Hoffmann, Bereichsleiter Vertrieb SSI Schäfer.<br />

<strong>KHS</strong> competence: Kurz nachdem Sie die Partnerschaft<br />

Ihrer Unternehmen angekündigt hatten, sind die<br />

ersten gemeinsamen Projekte bereits auf der Ziellinie<br />

angekommen. Gab es denn überhaupt keine<br />

Schwierigkeiten, so rasch zu akzeptierten Lösungen<br />

zu kommen?<br />

Hoffmann (lacht): Zugegeben, es hat schon mal hier und<br />

da leicht gehakt. Aber das Team hat sich reingehängt und<br />

auch Nachtschichten nicht gescheut. Es hat regelrecht<br />

Spaß gemacht, diese Projekte im Verbund zu guten Ergebnissen<br />

zu bringen.<br />

Bernhard: Eine solche Kooperation kommt insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der damals schwierigen wirtschaftlichen<br />

Voraussetzungen nicht von alleine zum Ziel, das<br />

wäre äußerst ungewöhnlich. Entscheidend ist, dass hier<br />

zwei Partner zusammenwirken, die jeweils höchste Kompetenz<br />

und Einsatzbereitschaft in eine von Beginn an vertrauensvolle<br />

Kooperation einbringen.<br />

Worin genau sehen Sie den Schlüssel zum Erfolg?<br />

Bernhard: Was unseren Kunden fehlte, war die optimale<br />

Integration von Intralogistik und Abfüllung, und zwar aus<br />

einer Hand. <strong>KHS</strong> hat nicht den reinen Integrator gesucht,<br />

sondern ein global tätiges Unternehmen mit großer Fertigungstiefe<br />

– eben SSI Schäfer.<br />

Hoffmann: Unser gemeinsamer Ansatz, nicht einfach zwei<br />

Systeme miteinander zu verbinden oder hintereinanderzustellen,<br />

sondern einen integrierten Mehrwert für den<br />

Kunden zu erzielen, ist eindeutig Basis dieser hervorragenden<br />

Partnerschaft.<br />

Was sind die Aufgaben der Zukunft?<br />

Hoffmann: Intralogistik wird für Hersteller, Abfüllbetriebe<br />

und den Handel immer wichtiger, weil es künftig<br />

immer mehr Artikel gibt und der Anteil kommissionierter<br />

sowie konfektionierter Ware parallel zunimmt. Logistik<br />

entscheidet über Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Bernhard: So viel Automation wie nötig, aber so wenig wie<br />

möglich – so lautet auch künftig die goldene Regel effizienter<br />

Intralogistik für jedes Unternehmen. Wir werden unsere<br />

Kunden weiterhin dabei unterstützen, dieses Ziel zu<br />

erreichen.<br />

→ Kontakt<br />

Dr. Jochen Bernhard<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Michael Hoffmann<br />

SSI Schäfer Noell <strong>GmbH</strong>,<br />

Dortmund<br />

sowie exakten Just-in-time-Lieferanforderungen<br />

des Handels. All das verlangt nach<br />

höchst effizienter und flexibler Organisation<br />

und Steuerung des betrieblichen Materialflusses<br />

bei kontinuierlicher Optimierung.<br />

Der Schlüsselfaktor hierfür ist das optimale<br />

Zusammenspiel zwischen Informationsfluss<br />

und technischen Systemen – eine mögliche<br />

Umschreibung des Begriffs Intralogistik in<br />

der Praxis.<br />

Telefon: +49 (0) 231 569­10837<br />

E­Mail: jochen.bernhard@khs.com<br />

Telefon: +49 (0) 231 72 594­224<br />

E­Mail: michael.hoffmann@<br />

ssi­schaefer­noell.com


Innovation<br />

Innovation Seite 18–37<br />

technologie<br />

mit Zukunft<br />

Ein Technologieführer wie <strong>KHS</strong> optimiert und verbessert seine Maschinen<br />

und Anlagen ständig / Dieser innovative Prozess erfolgt konsequent gemein­<br />

sam mit den Kunden von <strong>KHS</strong> – und mit dem Fokus auf aktuellen wie künftigen<br />

Anforderungen, die der Bier­, Softdrink­ und Wasser­Markt an sie stellt.<br />

In dieser Ausgabe von <strong>KHS</strong> competence liegt ein Schwerpunkt auf technischen<br />

Innovationen im Bereich nachhaltiger Inspektions­, Reinigungs­ und<br />

Filtrationslösungen für die Brauindustrie: Spitzentechnologie mit Zukunft.


competence 01.2011 18/19<br />

20 New Generation 22 Effizienz trifft Nachhaltigkeit 26 Echt gut!<br />

32 Innovation braucht Investition<br />

In der Rubrik »Innovation« finden Sie bei jedem Artikel einen QR-Code (links).<br />

Mit Hilfe Ihres Smartphones können Sie so direkten Mailkontakt zum jeweiligen<br />

Ansprechpartner herstellen. Laden Sie sich dazu einfach eine entsprechende<br />

Applikation (App) herunter, und scannen Sie den Code mit der Smartphone-Kamera<br />

ein. Das geht zum Beispiel mit den folgenden kostenlosen Apps:<br />

iPhone → AppStore → »RedLaser«<br />

Android → Market → »Barcode Scanner«<br />

Blackberry → App World → »BeeTagg«


Innovation<br />

new generation<br />

Ein neues Leerfl ascheninspektionssystem von <strong>KHS</strong> setzt Maßstäbe /<br />

Empfi ndlichste ndlichste Sensoren, brillante Lichtsteuerung, ID­Nummern, perfekte Inspektions­<br />

daten, optionale optionale Kamerasysteme, höchst automatisiert, automatisiert, fl exibel integrierbar,<br />

wartungsarm, kompakt und dennoch dennoch einfach: Innocheck EBI begeistert die Praxis.<br />

D a<br />

a braucht es keine Diskussion: In der Getränkebranche<br />

muss die Flaschenqualität stimmen. stimmen. Vor allem<br />

bei Mehrwegsystemen ist perfektes Inspizieren von Leerfl<br />

aschen unerlässlich. Sicher: Entsprechend geeignete Maschinen<br />

sind bislang bereits im Einsatz. Doch jetzt gibt es<br />

mehr: den Leerfl ascheninspektor Innocheck EBI von <strong>KHS</strong>.<br />

Das System überzeugt als kompakt gestaltete Einheit mit<br />

einer respektablen Kapazität von 60.000 Flaschen pro<br />

Stunde (0,2 bis 1,5 Liter), erlebte seine Premiere auf der<br />

Brau Beviale im November 2010, begeisterte die Fachleute<br />

aus aller Welt und verkaufte sich am und aus dem Stand<br />

gleich mehrere Male.<br />

Dabei ist es selbstverständlich, dass der Inspektor beschädigte,<br />

verschmutzte oder mit optischen Fehlern behaftete<br />

Flaschen ebenso zuverlässig erkennt wie Flaschen,<br />

die Restfl üssigkeit oder Fremdstoff e enthalten oder etwa<br />

an der Mündung beschädigt sind. Das System leitet solche<br />

mangelhaften Behälter sofort und zuverlässig aus.<br />

Die entscheidenden Vorteile des neuen <strong>KHS</strong>-Systems bei<br />

der Leerfl ascheninspektion im Überblick:<br />

1. Datenprofi l für jede Flasche<br />

Der Innocheck EBI legt nach einer Vorabkontrolle per Ul- Ul- Ultraschall<br />

ein ein Höhenprofi l jeder Flasche an. an. Das bei Leerfl ascheninspektion<br />

erstmals in der Getränkebranche eingesetzte<br />

System erfasst jede einzelne Flasche durch einen<br />

Infrarotsensor und gibt ihr gleichzeitig eine individuelle<br />

ID-Nummer. Diese lässt sich an sämtlichen Erkennungseinheiten<br />

innerhalb des Systems abfragen, und jede Flasche<br />

kann somit innerhalb des Systems exakt verfolgt werden.<br />

Das bringt zwei Vorteile: Erstens ermöglichen es die während<br />

des Durchlaufs für jede Flasche gespeicherten Daten,<br />

sie entweder auszuleiten oder dem Füllsystem zuzuführen.<br />

Zweitens liefern die gesammelten ID-Ergebnisse Informationen<br />

über sämtliche Inspektionsschritte.


competence 01.2011 20/21<br />

Der Blick ins Innere:<br />

der Optikblock und die<br />

mit unterschiedlicher<br />

Lichtwellendurchlässig-<br />

keit ausgestatteten<br />

Splitter.<br />

2. Nur ein Optikblock für alles<br />

Das System bietet in nur einem Optikblock gleich mehrere<br />

Kontrollen (Boden, Seitenwände, Restflüssigkeit). Bei den<br />

Seitenwandkontrollen dienen auf der einen Flaschenseite<br />

LED-Blitze als Lichtgeber, auf der anderen Flaschenseite<br />

ist eine hochauflösende Kamera installiert. Folge: Im<br />

Vergleich zu klassischen Lösungen findet eine erweiterte<br />

360-Grad-Sicht um die Flasche herum statt. Hinzu kommt,<br />

dass der Innocheck EBI mit 2,40 Metern Länge äußerst<br />

kompakt gestaltet ist.<br />

3. Nur eine Lichtquelle vermeidet Störlicht<br />

Der Optikblock arbeitet mit verschiedenen Spiegeln und<br />

sogenannten Splittern, die über unterschiedliche Lichtwellendurchlässigkeiten<br />

verfügen. Es reicht eine einzige Lichtquelle.<br />

Folge: Verschiedenartige Lichtblitze (wie bisher üblich)<br />

können die Inspektionsvorgänge nicht mehr stören.<br />

Die Lichtquelle ist in einer transparenten Rolle gekapselt<br />

(zum Patent angemeldet), die vom System automatisch<br />

reinigt wird. Folge: Die Lichtquelle ist permanent<br />

einsatzbereit, manuelles Reinigen ist nicht mehr erforderlich.<br />

Das spart Zeit und Geld (zum Beispiel 250 Stunden<br />

Zeitgewinn bei 5.000 Produktionsstunden im Jahr und bislang<br />

lediglich einer Reinigung pro Stunde).<br />

4. Hohe Verfügbarkeit<br />

Sämtliche optische Systeme lassen sich mit zusätzlichen,<br />

redundant arbeitenden Kamerasystemen ausrüsten. Folge:<br />

Sollte die eine Kamera ausfallen, schaltet sich die andere<br />

automatisch in den Inspektionsprozess mit ein.<br />

5. Höchste Flexibilität<br />

Gegebenenfalls lassen sich später sämtliche <strong>KHS</strong>-Inspektionstechniklösungen,<br />

die in einer Anlage denkbar sind, an<br />

die im Innocheck EBI integrierte Steuereinheit Innocheck<br />

CUB andocken. Die erforderliche Software ist hinterlegt<br />

und rasch freizuschalten. Besonderheit: Jede vom Bediener<br />

aus einer bestehenden <strong>KHS</strong> Library Tool Box generierte<br />

und dokumentierte Inspektionsschrittkette lässt<br />

sich auf Plausibilität prüfen.<br />

Auch die Hardwareplattform passt sich an neue Bedingungen<br />

rasch und einfach an. Kommt ein Rechnermodul<br />

der Steuereinheit an seine Leistungsgrenzen, genügt<br />

es beispielsweise, das CUB-Terminal zu öffnen und dort ein<br />

weiteres Modul einzustecken. Einfacher und zukunftssicherer<br />

geht es kaum.<br />

6. Hygienic Design konsequent umgesetzt<br />

Es gibt nur glatte Oberflächen und offene Profilkonstruktionen.<br />

Folge: einfache, zuverlässige und schnelle Reinigung.<br />

Nach unten hin offen gestaltet. Folge: Fremdstoffe<br />

und Flüssigkeiten gelangen so direkt in den Bodenbereich<br />

und lassen sich zügig entfernen.<br />

7. Automatisches Testflaschenprogramm<br />

Präparierte Testflaschen prüfen den Innocheck EBI innerhalb<br />

festgelegter Zyklen auf Funktionsfähigkeit. Das Testflaschenprogramm<br />

meldet sich zu den vorgegebenen<br />

Zeitpunkten mit dem Befehl »Testflaschenprogramm starten«.<br />

Der Bediener aktiviert das Programm am Bedienterminal<br />

auf Knopfdruck. Im Auslaufbereich ermittelt das<br />

System, ob die Aggregate sämtliche Fehlermerkmale zuverlässig<br />

erkannt haben. Sicherheit vom Feinsten.<br />

→ Kontakt<br />

Jürgen Herrmann<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Telefon: +49 (0) 231 569­10117<br />

E­Mail: juergen.herrmann@khs.com


Innovation<br />

Firmenchef Dr. Heinrich Dieter Kiener (li.)<br />

und Braumeister Christian Pöpperl setzen nur<br />

erstklassige Rohstoff e und Zutaten ein.<br />

Effi zienz<br />

TrIFFT<br />

Nachhaltigkeit


competence 01.2011 22/23<br />

Österreichs größter Privatbrauer, die Stieglbrauerei, nutzt innovativste Reinigungstechnologie<br />

/ Ein Flaschenreiniger mit dauerhaften Verbesserungen und Vorteilen,<br />

der die Umwelt schont, effizient mit Energie und Wasser umgeht, Reini gungsmittel und<br />

Wartungsaufwand spart – das ist nachhaltige Reinigungstechnologie.<br />

als Kolumbus 1492 die Neue Welt entdeckte, trank<br />

man in der Alten Welt das erste Stieglbier. Tatsächlich<br />

ist die Geschichte der Stieglbrauerei in Salzburg über 500<br />

unglaubliche Jahre alt. Und stets war das Unternehmen<br />

im Privatbesitz. Seit 1990 verantwortet Inhaber Dr. Heinrich<br />

Dieter Kiener die Geschäfte: »Ich bürge selbst für die<br />

Quali tät unserer Biere. Das beginnt bei der strengen Einhaltung<br />

des Reinheitsgebots aus dem Jahr 1516, geht<br />

über den Einsatz erstklassiger Rohstoffe und Zutaten und<br />

endet bei der hohen Braukunst unseres Braumeisters.«<br />

Diese Werte sowie die Philosophie eines Familienunternehmens<br />

(»Was du tust, das tue ganz«) sind jene Faktoren,<br />

die das Unternehmen von einer kleinen Salzburger<br />

Braustätte an der Stiege zu dem gemacht haben, was es<br />

Inhaber Dr. Heinrich Dieter<br />

Kiener bürgt für sein Bier<br />

heute ist, nämlich Österreichs führende Privatbrauerei.<br />

Firmenchef Kiener fasst lediglich die Erfolgsstory der zwei<br />

vergangenen Jahrzehnte in drei Sätzen zusammen: »Wir<br />

haben unseren Ausstoß in 20 Jahren verdoppelt und 2009<br />

über eine Million Hektoliter Stiegl gebraut. In dieser Zeit<br />

ist uns der Sprung von der regionalen Salzburger Brauerei<br />

zur führenden Biermarke Österreichs gelungen. Dieser Erfolg<br />

macht mich sehr stolz.«<br />

Das dahintersteckende Geheimnis: höchste Qualität<br />

bei den Rohstoffen und im Produktionsprozess, europaweit<br />

modernste Brautechnologien, innovative Produktvielfalt,<br />

motivierte Mitarbeiter, Bekenntnis zur Tradition und flexible<br />

Entscheidungsstrukturen. Bei alldem ist das Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit im Wirtschaften seit jeher oberste Maxime.<br />

Das schließt die eingesetzte Technologie mit ein. Und das<br />

spiegelt sich unter anderem in neuer, moderner Reinigungstechnik<br />

wider. Dabei setzt die Salzburger Privatbrauerei, wie<br />

viele Male zuvor, auf Spitzentechnologie von <strong>KHS</strong>: nunmehr<br />

auf die Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean SE<br />

(44.000 Flaschen pro Stunde).<br />

Und deren Vorzüge lobt Ing. Karl Sigl, Leiter Betriebstechnik<br />

der Stieglbrauerei: »Die zahlreichen Highlights<br />

unserer neuen Flaschenreinigungsmaschine überzeugen<br />

in jeder Hinsicht – wobei für uns von allerhöchster Bedeutung<br />

ist, dass die Qualität der gereinigten Flaschen<br />

stimmt. Umso schöner, wenn sich dann noch zusätzlich<br />

über Umweltfreundlichkeit, Energieeinsparung und Bedienerfreundlichkeit<br />

sprechen lässt.« So sei es. Sprechen<br />

wir über die fünf entscheidenden, innovativen Komponenten<br />

der Maschine und ihre Pluspunkte für die Praxis.<br />

Neues Spritzsystem Everjet:<br />

individuell angepasst<br />

Das neue Spritzsystem Everjet ist besonders hygienisch<br />

und zugleich äußerst wartungsarm. Das Prinzip: Rotierende<br />

Spritzungen bewegen sich synchron zur Fahrt der<br />

Flaschenzelle und damit synchron zur Flaschenmündung.<br />

Das bringt eine hohe Spritzzeit, eine turbulente Flüssigkeitsverteilung<br />

und damit den maximalen Reinigungseffekt<br />

innerhalb der Flasche. <strong>KHS</strong> entwickelte eine besonders<br />

hygieni sche Ausführung des Spritzsystems.<br />

Die vielen Pluspunkte: Es entstehen kaum noch<br />

Schmutz ablagerungen, da die Spritzdüsen ohne Ecken<br />

und Kanten gestaltet wurden, um diesen Ablagerungen<br />

keine Angriffsfläche zu bieten. Die Befestigungseinheiten<br />

sind durch Abdeckhauben geschützt. Es werden so wenige<br />

Bauteile wie möglich eingesetzt. Nach dem Aus- und<br />

Einbau der Spritzrohre ist kein Ausrichten mehr erforderlich.<br />

Das Öffnen und Wiederverschließen der Rohre ist per<br />

Hand – also ohne Werkzeug und äußerst zügig – möglich.<br />

Ein Klick-Verschluss (siehe Abbildung auf Seite 24) zur Befestigung<br />

der Düsenwellen vereinfacht die Montage. Die<br />

gelagerten Rollen bei den Mitnehmersternen ermöglichen<br />

nun – im Gegensatz zur bisherigen Gleitreibung – einen<br />

deutlich besseren Reibwert durch Rollreibung.


Innovation<br />

Klick­Verschluss: Vereinfachung<br />

für Montage und Wartung<br />

Statt der früher üblichen Verbindung von Spritzdüsen und Spritzrohren<br />

mittels Verschraubung ist nun ein Klick-Verschluss im Einsatz. Er minimiert<br />

Ecken und Vertiefungen, in denen Schmutzablagerungen auftreten<br />

können. Zusätzlich ergibt sich eine Vereinfachung nicht nur bei der Montage,<br />

sondern insbesondere im Wartungsfall.


competence 01.2011 24/25<br />

Die Stieglbrauerei in Zahlen<br />

1492<br />

Gründungsjahr<br />

91 Prozent<br />

Markenbekanntheit<br />

Über 1.000.000<br />

Hektoliter Ausstoß (2009)<br />

750<br />

Mitarbeiter<br />

Seit 1990<br />

Umweltbericht<br />

Der grundsätzliche Vorteil von Everjet: Beidseitiges Beschicken<br />

der Spritzrohre lässt Verwirbelungen und Festsetzen<br />

von Partikeln nicht länger zu. Lobt Marco Kaulas,<br />

Leiter Abfüll- und Verpackungstechnik bei der Stieglbrauerei:<br />

»Die neue Maschine ist seit mehr als einem Jahr im<br />

Einsatz. Seither konnten wir keine Verblockung der Düsen<br />

feststellen. Das spart nicht nur jede Menge Zeit für<br />

Ausbau und Reinigung, sondern gibt uns gleichzeitig<br />

die Sicherheit, dass sämtliche Flaschen zu jedem Zeitpunkt<br />

die perfekte Spritzung erfahren. Das ist unser<br />

Qualitätsanspruch.«<br />

Liquid Efficiency Spraying System (LESS):<br />

spart Energie<br />

Spar-Highlight ist das Liquid Efficiency Spraying System<br />

(LESS). Damit orientiert sich die Frequenzregelung der<br />

Spritzpumpen stets am tatsächlichen Betriebszustand der<br />

Reinigungsmaschine (siehe auch ausführliche Beschreibung<br />

auf Seite 32), wobei sich die Pumpen bei eventuellem<br />

Stillstand der Maschine nicht ausschalten, sondern<br />

von der Drehzahl her stark nach unten regulieren. Die<br />

Pluspunkte hier: Stets benetzt Wasser die Flaschen. Der<br />

Energieeinspareffekt liegt zum Beispiel im Fall von Rückstau<br />

bei rund 75 Prozent. Zudem ist ein schnelleres Anfahren<br />

der Anlage möglich.<br />

Automatische Innenreinigung:<br />

reinigt noch besser<br />

Statt der klassischen Innenreinigung erfolgt nun ein automatisches<br />

Innenreinigen bei Produktionsschluss. Die Pluspunkte<br />

dieses zusätzlichen Features: Einsparen von Wasser<br />

sowie eine – gegenüber manueller Reinigung – noch<br />

effizientere Reinigungswirkung.<br />

Energiesparträger: spart Wärme und Wasser<br />

Der bewährte, von <strong>KHS</strong> patentierte und mit Kunststoffflaschenzellen<br />

ausgestattete Energiesparträger fördert die<br />

Flaschen.<br />

Pluspunkte: Die verbesserte Ausspülmöglichkeit minimiert<br />

das Verschleppen von Reinigungslösung und Wärme<br />

von Zone zu Zone. Der Energiesparträger spart gegenüber<br />

dem herkömmlichen Stahlträger 10 bis 15 Prozent<br />

Wärme und 15 bis 20 Prozent Wasser sowie deutlich Chemikalien.<br />

Zusätzlich verringert er die erforderliche Antriebsenergie.<br />

Beschädigte Kunststoffflaschenzellen lassen<br />

sich bei Bedarf einzeln und zügig austauschen.<br />

Triple-i-drive-Antrieb: macht maximal flexibel<br />

Bei der Triple-i-drive-Antriebstechnik hat jeder Antrieb<br />

einen eigenen Servomotor mit Umrichter. Das korrigiert<br />

während des Betriebs automatisch leichte Abweichungen<br />

im Gleichlauf. Die Pluspunkte: äußerster Schutz des Antriebssystems,<br />

die Möglichkeit der vorausschauenden<br />

Wartung, eine hohe Verfügbarkeit durch die kurzen Produktwechselzeiten<br />

und die erhebliche Reduzierung von<br />

Eingriff- und Umstellzeiten sowie Wartungsaufwand.<br />

»Alles in allem«, fasst Dipl.-Braumeister Christian<br />

Pöpperl zusammen, »wollen wir als größte Privatbrauerei<br />

Österreichs weiterhin das beliebteste Bier der Österreicher<br />

brauen. Schon deshalb heißt es bei Stiegl: Braukunst auf<br />

höchster Stufe und damit Qualität auf allen Ebenen.« Das<br />

gilt ganz sicher nachhaltig.<br />

→ Kontakt<br />

Katrin Goldhahn<br />

<strong>KHS</strong> Austria,<br />

Wiener Neudorf<br />

Telefon: +43 (0) 2236 62510­221<br />

E­Mail: katrin.goldhahn@khs.com


Innovation<br />

Echt gut!<br />

Villacher Brauerei, Nr. 1 in Kärnten:<br />

jetzt mit ausgefeiltem Filtrationskonzept<br />

/<br />

Die Villacher Brauerei vereint seit jeher Innovation, Qualität<br />

und Tradition. Entsprechend bietet die neue, technologisch<br />

futuristische Filtrationsanlage einiges Aufsehenerregendes.<br />

»Die brau’n sich was, die Kärntner!«


competence 01.2011 26/27<br />

Er ist kein Mann großer Worte. Und er verträgt manchen<br />

Scherz. Doch wenn es um sein Bier geht, versteht<br />

Manuel Düregger keinen Spaß: »Bier braucht Heimat«, fordert<br />

der Braumeister der österreichischen Villacher Brauerei.<br />

Und: »Bierkultur muss man leben«, davon ist er überzeugt.<br />

So ist das bei Villacher.<br />

Denn wer bei Kärntens Brauerei Nr. 1 tätig ist, steht<br />

voll hinter dem Unternehmen und dessen Produkten. Das<br />

hat Geschichte. Die beginnt immerhin bereits im Jahr 1738,<br />

als Jakob Fischer und seine Steinbierbrauerei erstmals urkundlich<br />

Erwähnung fi nden (der Altvordere siedete den<br />

Gerstensaft noch mit glühenden Steinen, das pfl egten<br />

nur die Skandinavier und die Kärntner). Doch als eigentlicher<br />

Gründungsvater des Unternehmens gilt Johann<br />

Fischer, der kaum 100 Jahre später (1858) die Produktion<br />

auf Kesselbier umstellt.<br />

Bis heute ist sich das Unternehmen treu geblieben,<br />

trotz weltkriegsbedingt schwerer Rückschläge. Das Management<br />

setzt nach wie vor auf das magische Dreieck:<br />

Innovation, Qualität und Tradition. So wie beim kürzlich<br />

partnerschaftlich mit <strong>KHS</strong> integrierten Filtrationskonzept,<br />

das, so Brauprofi Düregger, »nicht nur eine neue Filteranlage<br />

beinhaltet, sondern eigentlich ein mit <strong>KHS</strong> gemeinschaftlich<br />

entwickeltes Rundum-Gesamtprojekt ist,<br />

das unsere hohen Anforderungen in vielerlei Hinsicht erfüllt«<br />

(siehe »Filtration vom Feinsten«, Seite 30). Ein weiterer<br />

Meilenstein in der langen Erfolgsstory.<br />

Die kommt insbesondere während der vergangenen<br />

zwei Jahrzehnte so richtig ins Rollen (Motto: »Die brau’n<br />

sich was, die Kärntner!«). Nur einige Stichworte: Das Unternehmen<br />

investiert in dieser Zeit 156 Millionen Euro und<br />

verbucht 591 Millionen Euro Getränkeerlöse. Vor allem<br />

durch die Konzentration auf den unmittelbaren Markt sowie<br />

Italien behauptet sich der Traditionsbetrieb als größte<br />

Kärntner Brauerei im zunehmenden Wettbewerb. Die<br />

Schlüsselfaktoren:<br />

→ Das Unternehmen bietet komplette Systemlösungen<br />

für die Gastronomie<br />

(45 Prozent des Gesamtabsatzes, Rest: Handel),<br />

→ die Qualität der Produkte ist ambitioniert hoch,<br />

→ Servicekompetenz und intensive, sehr persönliche<br />

Kundenbetreuung sind selbstverständlich,<br />

»Wir setzen auf traditionelle<br />

Brauverfahren, den Eigencharakter<br />

unseres Bieres und auf ein<br />

ehrliches Produkt.«<br />

Manuel Düregger<br />

Braumeister Villacher Brauerei<br />

→ der fi rmeneigene Fuhrpark ermöglicht perfekten<br />

Lieferservice sowie stete Lieferfl exibilität und<br />

→ die Villacher Brauerei genießt ein ungemein gutes<br />

Image dank intensiver, langjähriger Marketingaktivitäten<br />

mitsamt vielfältiger Sponsorenschaften im Kultur-<br />

und Sportbereich.<br />

In Kärnten ist Villacher Bier mehr als gewöhnlicher Gerstensaft,<br />

es gilt nahezu als Mythos. In der Region hat Villacher<br />

einen aufsehenerregend hohen Bekanntheitsgrad<br />

von sagenhaften 98 Prozent (Quelle: »Kärntner Markenmonitor<br />

2010«). Die Produktionsstatistik belegt den Erfolg:<br />

Im Jahr 1900 liegt der Gesamtausstoß noch bei<br />

19.000, 1968 bei 200.000 Hektolitern; heute produziert<br />

die Villacher Brauerei jährlich 300.000 Hektoliter Bier und<br />

3.000 Hektoliter alkoholfreie Getränke. Mit der Brauerei


Innovation<br />

»Wir investieren<br />

ausschließlich<br />

in hervorragende<br />

technische Lösungen.<br />

Das verlangt<br />

unser hoher<br />

anspruch an beste<br />

Bierqualität.«<br />

Manuel Düregger<br />

Braumeister Villacher Brauerei<br />

Schleppe und der Marke Piestinger gehört sie zur Vereinigten<br />

Kärntner Brauereien AG, deren Aktienanteile mehrheitlich<br />

im Privatbesitz sind. Insgesamt beliefert das Unternehmen<br />

allein in Kärnten um die 2.400 Kunden in<br />

Gastronomie und Einzelhandel. 80 Prozent des Gesamtabsatzes<br />

bleiben in heimatlichen Gefilden. Zehn Prozent<br />

gehen in andere Regionen Österreichs – vor allem nach<br />

Wien, Niederösterreich, in die Steiermark und das Burgenland.<br />

Weitere zehn Prozent exportiert die Gruppe – insbesondere<br />

nach Italien.<br />

Dabei gilt für die Brauerei nachhaltig die Devise:<br />

»Klasse statt Masse.« Ausweitung ja, aber »nicht um jeden<br />

Preis« – und wenn, dann im Hochpreissegment. Schließlich<br />

bieten Villacher Markenbiere hohe Qualität und den<br />

ganz eigenen Biercharakter, der für einheimische Konsumenten<br />

Heimat widerspiegelt und für die Besucher Kärntens<br />

nach Urlaub schmeckt. 95 Prozent des Bierausstoßes<br />

gehen auf das Konto des Topsellers Villacher Märzen. Kleine<br />

Nachhilfe für die Preußen: Märzen ist ein untergäriges<br />

helles Vollbier und auf dem österreichischen Markt besonders<br />

beliebt. Das reicht bis in die Zeiten der Monarchie<br />

zurück.<br />

Für die Zukunft plant die Villacher Brauerei vor allem, die<br />

für den Erfolg stehende Devise »Innovation, Qualität und<br />

Tradition« weiter zu leben. Braumeister Düregger gibt die<br />

Richtung vor: »Als starke Marke positioniert, möchten wir<br />

unseren Beliebtheitsgrad in der Region aufrechterhalten<br />

und das Wachstum in neuen Gebieten mit Augenmaß<br />

forcieren.« Dabei sieht sich die Brauerei auch künftig zuallererst<br />

als echter Kärntner Markenträger. Merke: Der<br />

Slogan für höchste Lebensmittelqualität der Region lautet<br />

nämlich: »Echt gut! Denn Kärnten. Echt gut!« Dem ist<br />

nichts hinzuzufügen.<br />

→ Kontakt<br />

Katrin Goldhahn<br />

<strong>KHS</strong> Austria,<br />

Wiener Neudorf<br />

Die Devise lautet:<br />

»Klasse statt masse«<br />

Fassanstich zur Einweihungsfeier mit dem Kärntner<br />

Landeshauptmann und dem Villacher Bürgermeister.<br />

Telefon: +43 (0) 22 3662510­221<br />

E­Mail: katrin.goldhahn@khs.com


competence 01.2011 28/29<br />

<strong>Spotlight</strong>: Villacher Brauerei<br />

Erste urkundliche Erwähnung 1738<br />

Gruppe Vereinigte Kärntner Brauereien AG<br />

Umsatz Gruppe 41 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter 265<br />

Kunden Gastronomie rd. 2.400<br />

Produktion 280.000 hl Bier<br />

Davon Export rd. 21.000 hl<br />

Gebinde 95 % Mehrweg, 5 % Einweg / 55 % Glas, 45 % Keg<br />

Produkte Villacher Bier, Villacher Limonade<br />

Spitzenprodukt Villacher Märzen in der 0,5-Liter-Flasche (»Kärntens Lieblingsbier«)<br />

Markenbekanntheit 98 %


Innovation<br />

Rundum­Lösung: Filtration vom Feinsten<br />

Seit vielen Jahren setzt die Villacher Brauerei auf Technik und Know­how von <strong>KHS</strong>. Das jüngste<br />

Filtrations projekt mit zusätzlichen Lösungen im Kaltbereich entwickelte <strong>KHS</strong> passgenau für das Kärntner<br />

Traditionsunternehmen. Neben einer kompletten und vollautomatischen Filtrationsanlage lieferte <strong>KHS</strong><br />

etliche weitere Komponenten. Acht wichtige Lösungen im Überblick – und die Vorteile für die Villacher Brauerei.<br />

1<br />

Lösung mit Doppelsitzventilknoten:<br />

Vier an die Filtrationsanlage angebundene<br />

Lagerkeller (teils zylindrokonische, teils<br />

liegende Tanks). Ein Doppelsitzventilknoten<br />

steuert den Transport des Unfiltrats<br />

auf vollautomatischem Weg aus den<br />

Leitungen der ausgewählten Lagertanks<br />

Richtung Filtration.<br />

Vorteil 1: Der Transport von Unfiltrat ist<br />

aus nur einem Lagerkeller möglich – ebenso<br />

wie das Abrufen von Unfiltrat aus<br />

mehreren Lagerkellern. Exakt dosiert: Das<br />

Verschneiden identischer Biersorten ist<br />

kein Problem. Der Filtrationsprozess läuft<br />

noch kontinuierlicher.<br />

Vorteil 2: Ein Doppelsitzventilknoten<br />

regelt den Prozess des Schlauchens<br />

und damit des Umpumpens von fertig<br />

gegorenem Bier.<br />

Vorteil 3: Die Reinigung übernimmt<br />

die neu installierte CIP-Anlage. Alternativ:<br />

Komplettreinigung oder automatisches<br />

Reinigen auch für ältere Tanks im Spezialitätenkeller<br />

(bislang manuell).<br />

Durch die Neuinstallation sowie das Integrieren<br />

von Spritzköpfen in die einzelnen<br />

Tanks funktioniert nun auch hier<br />

die automatische Reinigung – eine deutliche<br />

Arbeitserleichterung für die Villacher<br />

Brauerei.<br />

2<br />

Lösung für passgenaue Dosage:<br />

Die Tanks für die Stabilisierungsmittel sind<br />

ebenso wie die Tanks für Kieselgurdosagen<br />

vom Filtrationsbereich getrennt.<br />

Vorteil: Handling mit Pulver zentriert,<br />

Verschmutzungen durch Staub im Filtrationsbereich<br />

ausgeschlossen.<br />

3<br />

Lösung mit vorgezogener Trübungsmessung:<br />

Trübungsmessung noch vor<br />

Stabilisierungsmittel-Dosage in die Bierleitung.<br />

Grund: Liegende Tanks beinhalten<br />

das Risiko von Hefe- oder Gelägerstoß<br />

bei Tankwechsel (Gefahr: beschleunigtes<br />

Ansteigen des Differenzdrucks und<br />

schlechtere Performance).<br />

Vorteil 1: Das Unfiltrat gelangt so lange<br />

in den Vor- und Nachlauftank, bis sich<br />

Trübungswerte wieder normalisieren oder<br />

die maximale Füllmenge im Tank ist.<br />

Vorteil 2: Der Vor- und Nachlauftank<br />

nimmt die Bier-Wasser-Mischphase auf und<br />

verdünnt selbst stark getrübtes Unfiltrat.<br />

Das Produkt wird in kleinen, genau fixierten<br />

Mengen permanent in den Unfiltratstrom<br />

rückgespeist. Dies sichert die<br />

Filtrationsqualität.<br />

Vorteil 3: Kostenersparnis, da kein<br />

Unfiltrat im Prozess verloren geht.<br />

Brau meister Manuel Düregger: »Mit<br />

der Vorgehensweise bei Hefe- oder<br />

Ge läger stößen hat <strong>KHS</strong> eine technologische<br />

Besonderheit integriert,<br />

die unseren Qualitätsanspruch in<br />

höchstem Maß erfüllt.«<br />

4<br />

Lösung für optimale Kontaktzeit:<br />

Die Kapazität des hoch automatisierten<br />

Puffertanks für Unfiltrat: 120 hl. Das<br />

sichert 20 Minuten Kontaktzeit für die<br />

Stabilisierungsmittel und entkoppelt<br />

zeitgenau den Prozess Biertransfer von<br />

dem der Filtration. Lobt Düregger: »Die<br />

Kontaktzeiten der Stabilisierungsmittel<br />

mit dem Bier sind optimal.«<br />

Vorteil: Die Produktions- und CIP-Wege<br />

sind durch Doppelsitzventile zuverlässig getrennt.<br />

Das garantiert höchste Produktsicherheit<br />

zu jeder Zeit.


competence 01.2011 30/31<br />

5<br />

Lösung für Kieselgurdosage:<br />

Statt wie üblich einen installierte<br />

<strong>KHS</strong> zwei Kieselgurtanks – beide vom<br />

Innopro GETRA Eco getrennt.<br />

Vorteil 1: Zwei unterschiedliche Kieselguren<br />

für zwei Anschwemmungen lassen<br />

sich zugleich vorbereiten. Deutlicher<br />

Zeitgewinn: Anlage startet bereits gegen<br />

3 Uhr morgens automatisch.<br />

Vorteil 2: Bei Arbeitsbeginn fällt lediglich<br />

das Vorbereiten des Unfiltratwegs an.<br />

Filtration kann starten. Die Überwachung<br />

des Anschwemmprozesses findet – für alle<br />

Fälle – vom Sudhaus aus statt.<br />

Vorteil 3: Der Innopro GETRA Eco verfügt<br />

auch über einen oberen Einlauf für Unfiltrat<br />

(Sprühring als Einlaufverteiler und zum Reinigen<br />

des Filters). Während des Filtrationsprozesses<br />

wird der Kessel sowohl von unten<br />

als auch von oben mit Unfiltrat beschickt –<br />

optimal für die Kieselgurverteilung.<br />

Vorteil 4: intelligente, vollautomatische<br />

Kieselgurdosage. Permanentes Prüfen von<br />

Druckanstieg und Trubvolumen. Gegenüber<br />

konventionellen Filtersystemen verlängert<br />

sich die Standzeit des Innopro GETRA<br />

Eco allein durch die Integration der intelligenten<br />

Kieselgurdosage (bisherige Untersuchungen)<br />

um bis zu 15 Prozent.<br />

Filtration und <strong>KHS</strong><br />

1887<br />

Erster Anschwemmfilter von <strong>KHS</strong><br />

1900<br />

Erste Asbest-Riesenfilter<br />

Seit den 1960ern<br />

Über 500 Kerzenspaltfilter<br />

Seit 2010<br />

Neueste Generation Anschwemmfilter<br />

Innopro GETRA Eco<br />

6<br />

Lösung Filtration mit Innopro GETRA Eco:<br />

Leistung Kerzenfilter Innopro GETRA<br />

Eco: nominell 350 hl/h. Neues Einlaufverteiler-<br />

und Strömungsführungskonzept<br />

sichert bestmögliche Filterhilfsmittelverteilung<br />

im Kessel.<br />

Vorteil: Der reduzierte Kieselgureinsatz<br />

verlängert die Standzeiten durch eine<br />

homogene Partikelgrößenverteilung<br />

des Filterhilfsmittels (gegenüber konven tionellen<br />

Systemen). Beachtenswert ist die<br />

nominelle Leistung des Kerzenfilters<br />

Innopro GETRA Eco bei gerade einmal<br />

54 Quadratmetern.<br />

7<br />

Lösung mit Filtratrezirkulation:<br />

Die Filtratrezirkulation ist in den Filtrationsprozess<br />

integriert. Leistung Kerzenfilter:<br />

350 hl/h. Volumenstrom über Filterkerzen:<br />

400 hl/h. 350 hl/h filtriertes<br />

Bier gelangen in nachfolgenden Prozess,<br />

50 hl/h ins Unfiltrat im Filtereinlauf.<br />

Vorteil: homogene Filterhilfsmittelverteilung<br />

und sicherer Filtrationsbetrieb<br />

auch bei reduzierten Leistungen.<br />

8<br />

Lösung für Drucktankkeller: Filtrat kommt<br />

schließlich in den Drucktankkeller. Nur eine<br />

Differenzdruckinhaltsmessung.<br />

Vorteil: Bei Visualisierung ist deutlich zu<br />

erkennen, wie viel Bier in jedem Tank ist.


Innovation<br />

Flaschenreinigung<br />

InnOVaTIOn<br />

braucht<br />

InVESTITIOn


competence 01.2011 32/33<br />

Warsteiner ist erster Anwender des ressourcensparenden<br />

LESS-Systems von <strong>KHS</strong> / In einem Pilotprojekt realisierte <strong>KHS</strong><br />

mit dem Liquid Efficiency Spraying System (LESS) modernste<br />

Reinigungstechnologie für Warsteiner, eines der traditionsreichsten<br />

Brauunternehmen der Welt.<br />

auf fünf Kontinenten ist die Marke Warsteiner als Inbegriff<br />

bester deutscher Braukultur und Bierqualität<br />

bekannt. Die Gruppe macht immerhin mit rund<br />

2.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 560 Millionen Euro<br />

(2009). Weniger bekannt ist indessen, dass alles mit nur<br />

einem Mann sowie einem Reichstaler und 16 Gulden begann<br />

(1753). Damals zahlt der Landwirt Antonius Cramer<br />

zu Warstein diese Steuer, weil er erstmals selbstgebrautes<br />

Bier verkauft.<br />

In der Folge entwickelt sich die Geschichte der Familie<br />

Cramer wie bei wenigen Traditionsunternehmen in deutschen<br />

Landen. Mit Höhen und Tiefen, aber stets am Wohl<br />

der Mitarbeiter und auch der Familie ausgerichtet. Will<br />

heißen: Denken und Lenken der Unternehmer zielt über<br />

Jahrhunderte nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung.<br />

Das Ziel ist vielmehr, nachfolgenden Generationen verbindliche<br />

und tief verwurzelte Werte weiterzureichen und<br />

unternehmerisches Handeln mit Gesellschaft und Umwelt<br />

im Einklang zu halten.<br />

Es ist spannend und durchaus filmreif, wie es bei den<br />

Cramers in Warstein während der kommenden acht Generationen<br />

weitergeht. Antonius‘ Sohn Johannes Vitus führt<br />

den Ausschank selbstgebrauten Biers im eigenen Wohnhaus<br />

fort. Der Kleinstbetrieb profitiert von der zentralen<br />

Lage im Herzen der Stadt und ernährt die Familie. Dann<br />

1802: Ein verheerender Brand legt Warstein in Schutt<br />

und Asche. Doch Cramers bauen das Anwesen mit Blick<br />

auf die Zukunft als Gast- und Beherbergungsbetrieb mit<br />

Hausbrauerei sogar erweitert auf. Dieses Stammhaus der<br />

Warsteiner Brauerei, die Domschänke, steht noch heute<br />

im historischen Kern der Stadt.<br />

Die Söhne Albert und August übernehmen das väterliche<br />

Erbe 1823 und professionalisieren den Betrieb.<br />

Indessen bleiben sie nicht stehen, sondern erwerben<br />

chemische und brautechnische Kenntnisse an der Brauerschule<br />

in Worms. 1898 investieren sie gar in eine Dampf-<br />

Der Durchbruch kommt<br />

mit der Kaiserquelle<br />

maschine und lassen die Warsteiner Brauerei – unternehmerische<br />

Visio näre, die sie sind – ins Firmenregister des<br />

Amts gerichts eintragen. Wenige Jahrzehnte später der<br />

Durchbruch für die nachfolgenden Generationen der Familie:<br />

1927 entdeckt man in Warstein die sogenannte Kaiserquelle.<br />

Mit nur ein bis zwei Grad Wasserhärte eignet<br />

sich dieses Wasser exzellent zum Bierbrauen – was die Erfolgsgeschichte<br />

des Familienbetriebs ungemein fördert.<br />

Während der folgenden Jahrzehnte entwickelt sich<br />

die Warsteiner Brauerei endgültig zum bedeutsamen<br />

Unternehmen. 1960 erreicht der Ausstoß erstmals die


Innovation<br />

100.000-Hektoliter-Grenze, Warsteiner zählt damit zu<br />

den deutschen Großbrauereien. Doch in den 70er Jahren<br />

sind die Kapazitätsgrenzen des Betriebs erreicht. Der damalige<br />

Inhaber und heutige Mitinhaber, Albert Cramer,<br />

errichtet 1976 die Waldparkbrauerei am südlichen Stadtrand<br />

und setzt mit modernster Technologie, Qualität und<br />

Logistik für die Brauwirtschaft Maßstäbe. Dann erneut<br />

eine visionäre Entscheidung: 2006 übernimmt Catharina<br />

Cramer, die jüngste Tochter von Albert Cramer, in der Geschäftsführung<br />

der Warsteiner Gruppe Verantwortung.<br />

Als erste Frau in der Familien- und Unternehmensgeschichte<br />

wird sie geschäftsführende Gesellschafterin und<br />

verschaff t sich Respekt in einer – bis dahin – von Männern<br />

dominierten Branche.<br />

2009 stößt die Gruppe insgesamt 5,7 Millionen Hektoliter<br />

aus und ist mit 800.000 Hektolitern Deutschlands<br />

Bierexporteur Nr. 1 unter den Privatbrauereien. Mittlerweile<br />

besteht die Warsteiner-Gruppe aus über 100 Unternehmen<br />

mit Schwerpunkt auf dem Getränkemarkt, vor<br />

allem dem Biergeschäft. Sie liefert in mehr als 60 Länder:<br />

Hauptabnehmer sind Italien, die Niederlande, die USA,<br />

Großbritannien und Spanien. Vorausschauend investiert<br />

Warsteiner während der vergangenen Jahre vor allem in<br />

nationale Brauereien. Daneben schließt das Unternehmen<br />

strategische Allianzen, etwa mit Diageo, Efes Russland<br />

oder Castell Afrika.<br />

Übrigens: Die 1994 in Argentinien gegründete Brauerei<br />

Casa Isenbeck (2009: 600.000 Hektoliter) verkauft<br />

Warsteiner Ende November 2010 an SABMiller und vereinbart<br />

eine weitreichende Kooperation auf Lizenzbasis.<br />

Catharina Cramer erläutert: »Wir haben mit SABMiller einen<br />

starken Partner gefunden, der uns langfristig die Präsenz<br />

und Qualität der Marke Warsteiner in Argentinien<br />

sicherstellt.« Man setze, so die Unternehmenschefi n, konsequent<br />

den vor Jahren eingeschlagenen Weg fort, in<br />

Überseemärkten eigene operative Geschäfte durch das<br />

Zusammenspiel mit internationalen Partnern zu ersetzen.<br />

In Deutschland zählen neben der Warsteiner Brauerei<br />

die Herforder Brauerei, die Paderborner Brauerei und<br />

die Frankenheim Brauerei zur Gruppe. Hinzu kommt eine<br />

Beteiligung an der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg.<br />

Alle deutschen Brauereistandorte erfüllen seit 2009<br />

die ISO-Norm 22000 und verfügen somit über ein einheitliches,<br />

weltweit anerkanntes Managementsystem für<br />

Lebensmittelsicherheit.<br />

Best Practice<br />

à la Warsteiner:<br />

Mut zur<br />

Nachhaltigkeit<br />

Bereits seit vielen Jahren verfolgt<br />

die Warsteiner­Gruppe ein Energie­<br />

Gesamtkonzept. Dazu gehören<br />

ein brauereieigener Gleisanschluss,<br />

innovative Abfallwirtschaft s konzepte,<br />

modernste Maschinen,<br />

stetiges Optimieren der Abwasser ­<br />

vor be handlung sowie die unlängst in<br />

Betrieb genommene Warsteiner<br />

Brauakademie für Forschung und<br />

Entwicklung. Peter Himmelsbach,<br />

Geschäft sführer Technik, bestätigt:<br />

»Neue und energieeffi ziente Maßnahmen,<br />

Umweltinvestitionen und<br />

nachhaltiges Handeln sind fester<br />

Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.«<br />

Mit viel Kreativität und<br />

einigem Mut zu neuen Technologien<br />

zeigt das Unternehmen beispielgebend,<br />

wie so etwas in der Praxis<br />

erfolgreich funktioniert.


competence 01.2011 34/35<br />

Neue Tankcontainer<br />

laufen auch über die Schiene<br />

Seit Mitte 2010 fahren bei Warsteiner in der<br />

Exportlogistik zwei neue Tankcontainer<br />

mit einem Fassungsvolumen von je 310<br />

Hekto litern (20 bis 30 Prozent mehr<br />

Fassungs vermögen als branchenüblich). Der<br />

Con tainer ist vorausschauend so konstruiert,<br />

dass sich die Tanks im kombinierten Verkehr<br />

ohne weiteres sowohl auf der Straße als<br />

auch auf der Schiene transportieren lassen.<br />

Ergebnis: CO₂-Emissionen reduziert und<br />

Logistikkosten gesenkt.<br />

Nicht umsonst trägt die Warsteiner Brauerei am Südrand der Sauerlandstadt<br />

den Namen Waldparkbrauerei.<br />

Neues Blockheizkraft werk<br />

sorgt für eigenerzeugte Energie<br />

Seit Oktober 2009 setzt das Unternehmen<br />

in der Warsteiner Waldparkbrauerei<br />

ein Blockheizkraftwerk (BHKW) für den<br />

Produktionsprozess ein. Wärme und<br />

Strom aus eigener Hand.<br />

Ergebnis: Das BHKW deckt einen erheblichen<br />

Teil des Strom- und Wärmebedarfs<br />

und senkt die CO₂-Emissionen<br />

jährlich um beachtliche 5.000 Tonnen.<br />

Neues Reinigungsfeature<br />

senkt Energiebedarf für Pumpen<br />

Warsteiner integrierte als erstes Unternehmen<br />

der Brau- und Getränkeindustrie das<br />

von <strong>KHS</strong> entwickelte Liquid Effi ciency<br />

Spraying System (LESS) in eine Flaschenreinigungsmaschine.<br />

LESS reduziert den<br />

Stromverbrauch der Pumpen in den<br />

Maschinen deutlich.<br />

Ergebnis: 45.000 Kilowattstunden<br />

(35 Prozent) und 15.600 Euro Energiekosten<br />

pro Jahr gespart (weitere Details<br />

siehe »Traum aller Flaschenreinigungsmaschinen«,<br />

Seite 37).


Innovation<br />

»aus unserer Sicht realisiert LESS beachtliche<br />

Energie- und Kosteneinsparungen …«<br />

Ulrich Brendel, Technischer Direktor der Warsteiner Brauerei<br />

Außerdem konnten die Betriebe 2010 ihr Qualitätsmanagementsystem<br />

problemlos auf den Revisionsstand ISO<br />

9001:2008 umstellen. 2011 gibt es für sechs inländische<br />

Braustätten der Gruppe Überwachungsaudits.<br />

Und wo liegt letztlich das Erfolgsgeheimnis? Keimzelle<br />

des Erfolgs war und ist die Warsteiner Brauerei mit dem<br />

Starprodukt WARSTEINER Premium Verum (»Eine Königin<br />

unter den Bieren«), das gemäß einer repräsentativen<br />

Studie zu den sympathischsten Biermarken Deutschlands<br />

zählt.<br />

Produkt des Jahres 2011<br />

An der Gesamtproduktion in Warstein hält die Premiummarke<br />

rund 95 Prozent. Die restlichen fünf Prozent teilen<br />

sich Biermischgetränke (WARSTEINER Premium Lemon,<br />

Cola und Orange sowie WARSTEINER Premium<br />

Radler) und WARSTEINER Alkoholfrei isotonisch. Das Radler<br />

erhielt soeben eine der höchsten Auszeichnungen der<br />

deutschen Lebensmittelbranche: Im Wettbewerb »Produkt<br />

des Jahres 2011« der »Lebensmittelpraxis« wählten<br />

die Verbraucher »WARSTEINER Radler 100 % natürlich«<br />

in der Kategorie Bier auf den ersten Platz. Ab sofort darf<br />

sich das Biermischgetränk aus 100 Prozent reinen, natürlichen<br />

Zutaten mit dem Label »Produkt des Jahres 2011«<br />

schmücken. Der Erfolg ließ – mit zweistelligen Zuwachsraten<br />

seit der Einführung im Frühjahr 2010 – nicht lange<br />

auf sich warten.<br />

So basiert die Unternehmensphilosophie der Warsteiner<br />

Brauerei bis heute auf der Maxime »Innovation durch<br />

Investition« – vor allem bei Produkten, Qualität, Herstellung<br />

und Marketing. Premium zieht sich bei Warsteiner als<br />

Unternehmensleitlinie durch das gesamte Handeln und<br />

Denken der Mitarbeiter und Führungskräfte. So steht der<br />

Begriff Premium in der Gruppe vor allem für:<br />

→ kritische Auswahl und strenge Kontrolle der<br />

eingesetzten Rohstoffe,<br />

→ außerordentlich hohe Qualitätsstandards<br />

bei Verarbeitung der Rohstoffe und Herstellung<br />

der Produkte,<br />

→ öffentlichkeitswirksame Markenauftritte<br />

und herausragende Werbekampagnen sowie<br />

→ vielfältigste Sponsoring-Aktivitäten (Kino und<br />

Film für Studenten, Fußball, Ballonsport, Reiten,<br />

Wintersport, Hockey oder Handball).<br />

Premium heißt der Maßstab auch bei jeder einzelnen Investition<br />

– nebst dem dahinterstehenden Geschäftspartner.<br />

Dazu gehört bei Warsteiner seit jeher der behutsame<br />

Umgang mit Ressourcen (siehe »Mut zur Nachhaltigkeit«,<br />

Seite 34). Entsprechend aufgeschlossen zeigt sich das Unternehmen<br />

gegenüber innovativen technischen Lösungen,<br />

die Umwelt und Budget schonen. Zielführend hat<br />

die Brauerei als Vorreiter der Brau- und Getränkebranche<br />

kürzlich in das von <strong>KHS</strong> neu entwickelte und zum Patent<br />

angemeldete Liquid Efficiency Spraying System (LESS)<br />

für die Flaschenreinigung investiert. Kurz: Diese Innovation<br />

reduziert den erforderlichen Energiebedarf der Pumpen<br />

innerhalb der Maschine deutlich, spart bei Warsteiner<br />

35 Prozent des entsprechenden Stromverbrauchs und<br />

amortisiert sich innerhalb kürzester Zeit. Sein Resümee<br />

bringt Ulrich Brendel, Technischer Direktor der Warsteiner<br />

Brauerei, so auf den Punkt: »Aus unserer Sicht realisiert<br />

LESS beachtliche Energie- und Kosteneinsparungen,<br />

die unserem Anspruch an Ressourcenschonung und Umweltverträglichkeit<br />

sehr entgegenkommen.« Eine Philosophie<br />

überdauert Jahrhunderte: »Innovation braucht<br />

Investition.«<br />

→ Kontakt<br />

Andreas Waldscheck<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Telefon: +49 (0) 231 569­1734<br />

E­Mail: andreas.waldscheck@khs.com


competence 01.2011 36/37<br />

Der Traum aller Flaschenreinigungsmaschinen<br />

Das von <strong>KHS</strong> zum Patent angemeldete Liquid Efficiency Spraying System (LESS) lässt sich in<br />

<strong>KHS</strong>­Flaschenreinigungsmaschinen integrieren. Es reduziert den innerhalb der Maschine erforderlichen<br />

Energiebedarf der Pumpen deutlich. Bei der Warsteiner Brauerei implementierte <strong>KHS</strong> LESS in<br />

eine dort vor kurzem installierte Doppelend­Flaschenreinigungsmaschine Innoclean DM.<br />

VOrHer nacHHer<br />

Bei anlagenbedingten Stillstandszeiten<br />

(Überkapazität) laufen die Pumpensysteme<br />

branchenüblich gleichbleibend weiter.<br />

Grund: Das Abschalten und erneute Anfahren<br />

der energieintensiven Spritzpumpen<br />

→ verursacht Zeitverluste (ungünstigere<br />

Anlageneffizienz),<br />

→ verbraucht besonders viel Strom und<br />

→ verhindert das zuverlässige Feuchthalten<br />

der Flaschen (Belagbildungen).<br />

Zudem ist für jede einzelne Pumpe separat<br />

zu ermitteln, wie weit sich deren Leistung<br />

optimal reduzieren lässt.<br />

Die Rechnung bei Warsteiner<br />

Um exakte Werte für die mit LESS verbundenen Einsparungen zu gewinnen, wählten<br />

die Experten von <strong>KHS</strong> nach der Installation des Systems bei Warsteiner einen langen<br />

Betrachtungszeitraum von 72 Produktionstagen.<br />

Energieverbrauch ohne Absenken der Pumpen 129.000 kWh<br />

Energieverbrauch mit LESS ∙⁄ ∙ 84.000 kWh<br />

Ersparnis = 45.000 kWh<br />

Ersparnis pro Jahr<br />

(Strompreis 0,12 Euro/kWh, 5.000 Laufstunden) 15.600 Euro<br />

Einmalige Investition ca. 40.000 Euro<br />

Amortisationszeit knapp 3 Jahre<br />

Gesamtvorteil bei 20 Jahren Laufzeit* (17 x 15.600) 265.200 Euro<br />

*Gleichbleibender Strompreis angenommen.<br />

LESS sorgt für eine Stand-by-Schaltung und verhalten sich die Pumpen automatisch ge-<br />

re gu liert den Volumenstrom der Pumpen nau so wie von dem System vorgegeben.<br />

während des Anlagenstillstands auf das für eine Dies gilt für die gesamte Lebensdauer der<br />

gleich bleibend hohe Reini gungsqualität erfor - Flaschenreinigungsmaschine. Beim Einbrin-<br />

derliche Minimum. Das Feuchthalten der Fla - gen von LESS in Neumaschinen zeigt die<br />

schen ist zuverlässig sichergestellt, und der Be- bildliche Darstellung am Monitor einzelne<br />

trieb lässt sich augenblicklich wieder aufneh men. Pumpenzustände transparent auf. Das System<br />

übermittelt jederzeit übersichtlich Da-<br />

Darüber hinaus erfährt LESS die entspreten zu Energieverbrauch, Energieeinsparung,<br />

chende Leistungskonfiguration der Pumpen Pumpenlaufstunden, Fehlermeldungen und<br />

und gibt feste Vorgaben zu Sollwerten an vielem mehr. Auch lässt sich LESS an ein<br />

die mit den Pumpen in Verbindung stehen- alle Komponenten überwachendes Anlagenden<br />

Frequenzumrichter weiter. Bei Stillstand informationssystem (AIS) anbinden.<br />

Das kostet LESS<br />

Kosten bei Umrüstung<br />

25.000 bis 50.000 Euro<br />

Kosten bei Neuanlage<br />

20.000 bis 40.000 Euro<br />

Amortisationszeit und Gesamtvorteil<br />

der Investition errechnet <strong>KHS</strong> für jeden<br />

Kunden individuell und kostenlos.


Dialog vor Ort<br />

Dialog vor Ort<br />

messen im Fokus<br />

Wo die Abfüll- und Verpackungsindustrie sich tri� , dort ist auch <strong>KHS</strong> vertreten /<br />

Auf den wichtigsten Fachmessen dieser Welt fi nden Entscheider und Experten die<br />

neueste für ihre Branchen und Interessen gebündelte Technologie von <strong>KHS</strong>.


competence 01.2011 38/39<br />

Im Jahr 2010 war <strong>KHS</strong> auf 21 Messen und<br />

Ausstellungen in aller Welt mit Produkten,<br />

Exponaten und dem Know-how seines Teams<br />

vertreten. Interessenten und Kunden informierten<br />

sich über modernste <strong>KHS</strong>-Technologie,<br />

sprachen und diskutierten mit den<br />

Fachleuten von <strong>KHS</strong> oder nahmen an speziellen<br />

Schulungen, Seminaren sowie Fachvorträgen<br />

teil. In der Ausgabe von <strong>KHS</strong> competence<br />

02.2010 ging es um Messe-Highlights<br />

in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010.<br />

Im Folgenden ein kurzer Überblick über wesentliche<br />

Veranstaltungen des zweiten Halbjahrs<br />

2010.<br />

Brau Beviale 2010: gute Perspektiven<br />

Knapp 33.000 Fachbesucher strömten innerhalb<br />

von drei Tagen auf die Brau Beviale 2010<br />

in Nürnberg. Insgesamt zeigte sich eine zuversichtliche<br />

Erwartungshaltung der Gäste,<br />

die zurückliegende schwierige Zeiten –<br />

auch für den Maschinenbau – nahezu vergessen<br />

ließ. So resümiert Rolf Keller, Mitglied der<br />

NürnbergMesse-Geschäftsleitung: »Die konjunkturelle<br />

Erholung sorgte dabei nicht nur<br />

für gute Stimmung, sondern befl ügelte offensichtlich<br />

die Investitionsfreude vieler Entscheider.«<br />

Auf dem Stand von <strong>KHS</strong> jedenfalls<br />

bestätigte sich die investive Kraft. Noch während<br />

der Messe kam es zu zahlreichen Abschlüssen<br />

mit einem Gesamtvolumen von<br />

rund 30 Millionen Euro.<br />

Folgegeschäft<br />

nicht ausgeschlossen<br />

Georg Michels, Vorstand Vertrieb der <strong>KHS</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, blickt weiter voraus: »Nicht nur, aber<br />

auch aufgrund unseres erfreulichen Erfolgs<br />

auf der Brau Beviale rechnen wir im laufenden<br />

Jahr 2011 mit einem weiteren äußerst positiven<br />

Auftragseingang. Vor allem aus den<br />

noch zu entwickelnden Märkten, unter anderem<br />

Südamerika und dem asiatischen Bereich.«<br />

Schließlich seien Folgegeschäfte, die auch auf<br />

Gesprächen auf der Brau Beviale be ruhten,<br />

»keinesfalls ausgeschlossen«. Di rekt aus der<br />

Praxis berichtet Matthias Damm, Head of Corporate<br />

Communication bei <strong>KHS</strong>: »Wir sind mit<br />

neun eng beschriebenen Seiten fester Terminvereinbarungen<br />

vor allem mit Interessenten<br />

aus Russland, Osteuropa generell und den USA<br />

angereist. Wir wussten schon vorher: Das wird<br />

eine erfolgreiche internationale Messe.«<br />

Im Fokus des Interesses der Besucher<br />

standen insbesondere technische Innovationen<br />

von <strong>KHS</strong>, ebenso die vielfältigen Serviceleistungen<br />

des Unternehmens. Besonders<br />

überzeugte ganz off ensichtlich das neu entwickelte<br />

Leerfl ascheninspektionssystem Innocheck<br />

EBI (siehe unten sowie Seite 20), das<br />

Messekunden gleich viermal orderten.<br />

Hier noch einmal ein kurzer Rundgang<br />

über den <strong>KHS</strong>-Stand auf der Brau Beviale 2010:<br />

Innocheck EBI:<br />

der Allrounder unter den Inspektoren<br />

Das innovative Leerfl aschen-Inspektionssystem<br />

bietet weit mehr als höchst zuverlässiges<br />

Erkennen und Entfernen von beschädigten,


Dialog vor Ort<br />

verschmutzten oder mit optischen Fehlern,<br />

Restfl üssigkeit oder etwa Fremdstoff en<br />

belas teten Flaschen. Der Innocheck EBI ermittelt<br />

zudem jederzeit abrufbare Daten, auf<br />

die Fachleute in der Praxis geradezu gewartet<br />

haben. Hinzu kommen: einfache und hygienische<br />

Gestaltung, kompakte Bauweise,<br />

Flexibilität und Zukunftsfähigkeit sowie hohe<br />

Verfügbarkeit.<br />

HMI:<br />

das ausgezeichnete,<br />

revolutionäre Interface<br />

<strong>KHS</strong> präsentierte ein gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer-Institut entwickeltes, revolutionäres<br />

Human Machine Interface (HMI), das<br />

eine internationale Jury innerhalb des renommierten<br />

»red dot design award« mit dem »red<br />

dot: best of the best« in der Kategorie Interface<br />

Design auszeichnete. Anschließend konnte<br />

es noch mehrere iF-Awards – unter anderem<br />

den »iF gold award« (siehe auch Artikel »Ausgezeichnet«,<br />

Seite 60) – gewinnen. Denn mit<br />

dem revolutionären Interface ist es gelungen,<br />

ehemals völlig heterogene Bedienoberfl ächen<br />

von Maschinen in Produktionslinien zu einer<br />

einheitlichen Lösung zusammenzuführen. Das<br />

Steuern und Überwachen einzelner Maschinen<br />

und kompletter Produktionslinien ist jetzt<br />

erstmals in einem Interface vereint.<br />

»<br />

Wir nahmen seit 2007 (dem Start<br />

der Messe) und 2008 wieder an der DTI<br />

teil. Der Quantensprung hinsichtlich<br />

Organi sation und Qualität der Messe<br />

war sehr beeindruckend. Es zeigte sich<br />

auch, dass die Fachmesse inzwischen<br />

ein Muss für alle Verantwortlichen<br />

der Getränkebranche in Indien ist.<br />

Teilnahme- und auch Teilnehmerqualität<br />

waren sehr hoch, und wir freuen<br />

uns schon jetzt auf die Teilnahme<br />

an der nächsten drink technology India.<br />

«<br />

drink technology India<br />

—<br />

Mumbai<br />

Shailesh Rajgopal, <strong>KHS</strong> Indien<br />

Innofi ll Rinser-Füller-<br />

Verschließer-Block: der Exakte<br />

Großes Besucherinteresse fand der ausgestellte<br />

rechnergesteuerte PET-Flaschenfüller, der<br />

nach dem volumetrischen Füllprinzip arbeitet<br />

und Softdrinks oder auch stille Getränke<br />

äußerst exakt ohne Produktverlust in PET-Flaschen<br />

abfüllt. Geblockt ist die Maschine mit<br />

einem Zweikanalrinser, der nach Bedarf sowohl<br />

fl üssige als auch gasförmige Medien<br />

zum Ausspritzen verwendet.<br />

InnoPET Blomax Serie IV:<br />

die Sparsame<br />

Die neue Streckblasmaschine ist ein wahres<br />

Sparwunder: noch weniger Energie bei<br />

gleichzeitig reduziertem Materialeinsatz und<br />

natürlich optimaler Anlagenausnutzung.<br />

InnoPET Plasmax:<br />

die Lösung für Empfi ndliches<br />

Mit InnoPET Plasmax-Barrierelösungen lassen<br />

sich die bekannten Vorteile von PET-Verpackungen<br />

auch für besonders empfi ndliche<br />

Produkte nutzen – ein immer wichtigeres<br />

Thema in der Praxis.<br />

Innopro GETRA Eco: der Filterkönig<br />

Das Anschwemmfi ltersystem für kostengünstige<br />

Filtrationen lässt sich bei Klärfi ltration,<br />

Stabilisierung mit PVPP oder Entfärbung von<br />

Zuckersirup einsetzen. Es eignet sich als Allrounder<br />

zum Beispiel für Bier, Sekt, Wein, Gelatine,<br />

Flüssigzucker und Fruchtsäfte.<br />

Innoline MES: die ordnende Kraft<br />

Mit Innoline MES (Manufacturing Execu tion<br />

System) bietet <strong>KHS</strong> eine modulare, speziell für


competence 01.2011 40/41<br />

die Getränkeindustrie entwickelte Standardsoftware.<br />

Es handelt sich um eine skalierbare<br />

und modulare IT-Gesamtlösung für den kompletten<br />

Betrieb.<br />

K-Show 2010:<br />

»Your perfect bo� le«<br />

Zur K-Show 2010 präsentierte <strong>KHS</strong> mit <strong>KHS</strong><br />

Corpoplast und <strong>KHS</strong> Plasmax unter dem<br />

Messemotto »Your perfect bottle« Lösungen<br />

rund um die PET-Flasche. Im Fokus standen<br />

das »Bottles & Shapes«-Programm, die neue<br />

Streckblasmaschinengeneration InnoPET Blomax,<br />

Serie IV, sowie die InnoPET-Plasmax-<br />

Barrierebeschichtung. Vor allem Besucher aus<br />

dem asiatischen Raum hatten starkes Interesse<br />

am »Lightweighting«. Kennzeichnend:<br />

Sämtliche <strong>KHS</strong>-Kunden aus Japan fanden sich<br />

am Stand ein sowie eine große Besucheranzahl<br />

aus China, darunter Repräsentanten<br />

des aufstrebenden Unternehmens Ting Hsin,<br />

das bereits mehrere Maschinen von <strong>KHS</strong> im<br />

Betrieb einsetzt.<br />

<strong>KHS</strong> zeigte direkt auf dem Stand unterschiedlichste<br />

PET-Flaschen, die das »Bottles<br />

& Shapes«-Programm in 35 Jahren de signt,<br />

entwickelt und getestet hat. Unter anderem<br />

zu sehen: die wohl leichteste aller<br />

0,5-Liter-PET-Flaschen – sie wiegt gerade einmal<br />

6,4 Gramm. Bahnbrechend wohl auch<br />

eine mit 17,9 Gramm leichtgewichtige 1,5-Liter-Flasche<br />

für stilles Wasser, die sich derzeit<br />

im Praxistest befi ndet.<br />

Die InnoPET Blomax, Serie IV, ist das perfekte<br />

High-Speed-Produktionssystem für PET-<br />

Flaschen aus dem »Bottles & Shapes«-Programm.<br />

Sie arbeitet nochmals schneller und<br />

präziser, nachhaltiger und sparsamer als die<br />

bis dato entwickelten Maschinen.<br />

Großes Interesse fand auch die mittlerweile<br />

weltweit eingesetzte Barrieretechnologie<br />

von <strong>KHS</strong> Plasmax. Diese beschichtet<br />

PET-Flaschen auf der Innenseite mit einer<br />

hauchdünnen Schicht aus Siliziumoxid (SiOx).<br />

Aussehen von Flasche und Produkt bleiben<br />

unverändert, ohne die hervorragenden Recyclingmöglichkeiten<br />

zu vermindern. Mit Leistungen<br />

von bis zu 40.000 Flaschen pro Stunde<br />

lassen sich so auch leichte PET-Flaschen für<br />

empfi ndliche Lebensmittel einsetzen.<br />

Dubai Drink Technology:<br />

Wasser marsch<br />

Auf der Messe in Dubai galt das vorrangige<br />

Interesse der Besucher den Technologien zum<br />

Wasserabfüllen. Vor allem die Blasmaschine<br />

InnoPET Blomax, Serie IV, mit reduziertem<br />

Preformgewicht stand im Fokus vieler Gespräche.<br />

Die Vorteile dieser neuen Maschinenkonstruktion<br />

konnte ein <strong>KHS</strong>-Experte<br />

dem breiten Publikum mit einem detaillierten<br />

Vortrag präsentieren.<br />

Doch auch <strong>KHS</strong>-Technologie zur Dosenabfüllung<br />

karbonisierter Softdrinks und Säfte<br />

zog viele Besucher an. Schließlich ist <strong>KHS</strong> in<br />

diesem Bereich Marktführer im Nahen Osten<br />

und in der Region besonders für hocheffi ziente<br />

Techniklösungen bekannt.<br />

Zu den Besuchern gehörten Kunden<br />

aus dem gesamten Nahen Osten – aus den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Iran,<br />

dem Irak sowie von der gesamten Arabischen<br />

Halbinsel und aus mehreren nordafrikanischen<br />

Staaten. Interessantes Resümee<br />

vieler Gespräche: Der Markt im Nahen<br />

Osten entwickelt sich in Richtung PET-Einweg<br />

– mit dem Schwerpunkt auf Wasser und<br />

Softdrinks.<br />

→ Kontakt<br />

Manfred Rückstein | <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Telefon: +49 (0)231 569­1339<br />

E­Mail: manfred.rueckstein@khs.com


Dialog vor Ort 42/43<br />

interpack 2011: Neuheiten nach Maß<br />

Jede Menge Zusatznutzen sowie Lösungen zur Energieeinsparung und Kostenreduzierung für die Getränke-, Food- und<br />

Nonfoodbranche präsentierte <strong>KHS</strong> mit drei wesentlichen Neuentwicklungen auf der diesjährigen interpack vom 12. bis 18. Mai<br />

in Düsseldorf (Halle 14, Stand A 14/B 15).<br />

1.<br />

Neues Schrumpftunnelkonzept:<br />

hochfl exibel, weil modular –<br />

und bis zu 50 Prozent Energie<br />

einsparend<br />

Die weiterentwickelte <strong>KHS</strong>-Schrumpftunnelgeneration<br />

lässt sich von der Basisplattform<br />

aus modulartig auf- und ausbauen. Auch in<br />

späteren Phasen sind zusätzliche Funktionen<br />

ohne weiteres integrierbar. Das bestmögliche<br />

Schrumpfergebnis ermöglichen variabel einstellbare<br />

Heißluftdüsen mit perfekt einstellbarer<br />

Luftströmung – je nach Höhe und Breite<br />

der Verpackung. Die Positionierung der<br />

Heißluftdüsen erfolgt manuell mittels Spindelverstellung<br />

und digitaler Positionsanzeige<br />

oder optional elektronisch. Die Luftmenge<br />

ist in jeder Düse einstellbar. Die Heizkammer:<br />

Ventilatoren mit nochmals verbessertem Strömungsverhalten.<br />

Energieeinsparung: 10 bis 15<br />

Prozent – je nach Schrumpftunnelgröße. Mit<br />

dem »Energiesparpaket«: bis zu 20 Prozent<br />

Einsparpotenzial. Heizung: Statt Elektro- auch<br />

Gasbeheizung möglich – was die reinen Energiekosten<br />

um bis zu 50 Prozent reduzieren<br />

kann.<br />

2.<br />

Neues Verfahren für Schrumpfverpackungen:<br />

mehr Stabilität,<br />

weil ohne Schrumpfaugen – und<br />

weniger Material und Kosten<br />

Die neu entwickelte <strong>KHS</strong>-Manipulationseinheit<br />

für den Shrink-Packer verpackt Behälter<br />

ganz ohne Schrumpfaugen in Schrumpff olie.<br />

Das resultiert in einer spürbar höheren Stabilität.<br />

Besonders interessant ist das für größere<br />

Behälterformationen, etwa die 24er-<br />

Dosenformation. Weiterer Pluspunkt: Das<br />

sogenannte Vernesten der Behälter ist nahezu<br />

ausgeschlossen. Einsparpotenzial: Bislang<br />

für die Stabilität erforderliche Trays oder<br />

Kartonunterlagen entfallen; kein Handling<br />

mehr von Kartonmaterialien innerhalb der<br />

Logistikkette; Materialeinsparungen senken<br />

die Kosten deutlich. Zudem: Die Umwelt profi<br />

tiert durch weniger Verpackungsaufwand.<br />

3.<br />

Neuer Online-Foliendruck:<br />

mehr Sicherheit, weil Innendruck –<br />

außerdem höhere Verfügbarkeit<br />

und Kostenreduzierung<br />

Wichtigster Pluspunkt der Neuentwicklung<br />

beim Online-Foliendruck: Der vor der Folienschneidestation<br />

durch ein Thermotransfer-<br />

Drucksystem aufgebrachte Online-Druck<br />

befi ndet sich auf der Innenseite der Folienverpackung.<br />

Beschädigungen oder Manipulationen<br />

sind von vornherein ausgeschlossen.<br />

Neben Barcodes erlauben die Drucksysteme<br />

unterschiedlichste Drucke wie etwa Logos<br />

oder Zusatzinformationen zum Produkt. Vorteile:<br />

geringere Materialkosten, gesteigerte<br />

Verfügbarkeit der Maschine (Wechsel von Etikettenrollen<br />

entfällt).


Passion for Packaging.<br />

„Unser Baby –<br />

Ihr Benefit“<br />

Werner A., Christian S., Ernst W.<br />

Konstrukteure Verpackungstechnik<br />

Der neue Shrink Packer<br />

<strong>KHS</strong> Innopack Kisters SP<br />

Energie- und Ressourceneinsparung<br />

im Fokus:<br />

Folien-Multipacks der nächsten<br />

Generation<br />

- Voll geschlossene Schrumpfverpackung<br />

für höchste Stabilität<br />

- Einsparung von Kartonunterlagen<br />

oder Trays<br />

Zuverlässig und flexibel<br />

durch Online-Folien-Direktdruck<br />

auf der Schrumpffolie<br />

Neuer Schrumpftunnel reduziert<br />

den Energieverbrauch erheblich<br />

khs.com<br />

Seit über 140 Jahren:<br />

Mehrwert durch innovative<br />

Technologie und Zuverlässigkeit<br />

Beratung | Turnkey-Anlagen |<br />

Einzelmaschinen | Service


Service<br />

Das Service-Team von <strong>KHS</strong> ist ganz für die Kunden da<br />

/<br />

Als der Tönissteiner Privatbrunnen vor zehn Jahren mit dem externen Service<br />

für seine Produktion große Probleme hatt e – da sprang <strong>KHS</strong> ein.<br />

Die erfolgreiche Partnerschaft besteht bis heute und ist beispielgebend.<br />

Es ist gleichgültig, ob man das Wort Service<br />

nun englisch oder französisch ausspricht:<br />

In beiden Sprachen und auch ins Deutsche<br />

übernommen hat es immer dieselbe Grundbedeutung:<br />

Dienst. Im Geschäftsleben meint<br />

das: Dienst am Kunden. Und in diesem Zusammenhang<br />

gibt es zunächst drei Fragen: Welche<br />

Bedürfnisse hat der Kunde? Wie können<br />

wir sie erfüllen? Worin besteht der jeweils angemessene<br />

Einsatz?<br />

Genau diese Haltung und diese Fragen bewegten<br />

<strong>KHS</strong> vor zehn Jahren, als man die<br />

Service- und Ersatzteilaktivitäten der unversehens<br />

in Insolvenz gegangenen Crown<br />

Simpli matic Ortmann + Herbst Maschinenund<br />

Anlagenbau (O + H) übernahm. Denn deren<br />

bisherige Kunden quälten geschäftlich<br />

brennende Fragen wie: Wo erhalte ich nach<br />

der Insolvenz künftig Originalersatzteile?<br />

Wer hilft bei gewünschten Wartungen und<br />

Serviceleistungen? Wie rasch ist Hilfe vor Ort,<br />

wenn in der Produktion etwas schiefl äuft?<br />

Eines der von O + H belieferten Unternehmen<br />

war der Tönissteiner Privatbrunnen<br />

im rheinland-pfälzischen Brohl-Lützing. Seit<br />

1994 ist der Betrieb mit der Qualität seiner<br />

O + H-Linien sehr zufrieden. »Im Nachhinein<br />

kann ich sagen, dass für uns zu jeder Zeit alles<br />

perfekt war und ist, weil <strong>KHS</strong> den O + H-<br />

Service rasch übernahm«, resümiert Tilman


competence 01.2011 44/45<br />

Kerstiens, geschäftsführender Gesellschafter<br />

von Tönissteiner.<br />

Seine Mitarbeiter fühlen sich nicht nur<br />

im Alltagsbetrieb bestens vom <strong>KHS</strong>-Serviceteam<br />

betreut, sondern auch in Notfällen –<br />

wenn es darauf ankommt (siehe auch »<strong>KHS</strong>-<br />

Service bei Tönissteiner«, Seite 47). Denn <strong>KHS</strong><br />

Freitagabend Hotline –<br />

Samstag Lieferung<br />

der Ersatzteile<br />

bietet einen 24-Stunden-Hotline-Service,<br />

den das Unternehmen erst kürzlich wieder<br />

nutzte, so berichtet Kerstiens: »Wir benötigten<br />

dringend neue Dichtungen für unsere<br />

Anpresszylinder im Füllsystem. Ich meldete<br />

mich am Freitag abend bei der Hotline. Am<br />

nächsten Tag waren die Dichtungen bei uns<br />

im Betrieb. Die Produktion konnte mit kurzer<br />

Unterbrechung weiterlaufen. Genau so<br />

stelle ich mir zügige Hilfeleistung vor.« Der<br />

»Bei uns stehen der Kunde und sein Wunsch nach höchster<br />

Qualität im mittelpunkt des Handelns.«<br />

Tilman Kerstiens<br />

Geschäftsführender Gesellschafter Tönissteiner Privatbrunnen<br />

Geschäftsführer weiter: »Zur perfekten Betreuung<br />

zähle ich auch die zuverlässige Versorgung<br />

mit Ori ginalersatzteilen und regelmäßige<br />

Wartungsmaßnahmen, genauso wie<br />

das permanente Anpassen technischer Lösungen<br />

an neue Heraus forderungen.«<br />

Weshalb das für den Tönissteiner Privatbrunnen<br />

so wichtig ist? Das ist schnell erklärt:<br />

Das Unternehmen setzt seit jeher auf Qualität<br />

in allen Bereichen. Andernfalls wäre das<br />

Geschäftsmodell keinesfalls so erfolgreich gewesen,<br />

wie es sich noch heute – und künftig –<br />

präsentiert. Dabei hat alles eine lange Tradition.<br />

Erstens: Das Tönissteiner Mineralwasser<br />

sprudelt aus der nachweislich ältesten<br />

Römerquelle Deutschlands. Zweitens: Die Familie<br />

führt den Betrieb in vierter Generation.<br />

Das Unternehmen steht seit jeher für klare<br />

Markenführung, umfassende Gastronomiekompetenz<br />

sowie -präsenz und nimmt in vielen<br />

Bereichen eine Vorreiterposition ein.<br />

Tilman Kerstiens bringt es auf den Punkt:<br />

»Überspitzt ausgedrückt sehen wir uns als<br />

Dienstleister mit angegliederter Mineralwasserabfüllung.<br />

Denn bei uns stehen der<br />

Kunde und sein Wunsch nach höchster Qualität<br />

auf sämtlichen Ebenen im Mittelpunkt des<br />

Handelns.«<br />

Der Urgroßvater der heutigen geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Tilman Kerstiens<br />

und Klaus Körner erwarb die ehemals von den<br />

Römern so geschätzte Quelle bereits 1891.<br />

Indessen vor allem, weil er dort als Chemiker<br />

Kohlensäure fördern wollte. Schon nach<br />

kurzer Zeit liefen Kohlensäurewerk und Mineralbrunnenbetrieb<br />

parallel. In den 1960er<br />

Jahren konzentrierte sich das Management<br />

schließlich nur noch auf den Brunnenbetrieb.<br />

Weil die Nachfrage nach Mineralwasser in<br />

dieser Zeit rapide zunahm – und die Rentabilität<br />

stimmte. Kerstiens: »Die Rentabilität aufrechtzuerhalten<br />

ist auch heute unser Credo.<br />

Allerdings gestaltet sich das in einer Zeit, in<br />

der Discounter Mineralwasser zu Dumpingpreisen<br />

anbieten, nicht immer einfach.«<br />

Wie auch immer: Der Tönissteiner Privatbrunnen<br />

ist dabeigeblieben, seine Mineralbrunnenprodukte<br />

als Markenartikel zu<br />

positionieren. Die Marke Tönissteiner ist im<br />

Hochpreissegment, die Marke Eifel-Quelle in


Service<br />

»Der <strong>KHS</strong>-Service stimmt.<br />

Über all die Jahre wurden<br />

wir bestens betreut und<br />

erhielten Ersatzteile für unsere<br />

O + H-maschinen stets<br />

pünktlich und zuverlässig.«<br />

Ingo Dohmen<br />

Produktionsleiter Tönissteiner Privatbrunnen<br />

der oberen Mittelpreisschiene angesiedelt.<br />

97,5 Prozent des Absatzvolumens gehen über<br />

den Getränkefachgroßhandel, nur 2,5 Prozent<br />

direkt an den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Das Beliefern von Discountern ist auch für die<br />

Zukunft kein Thema.<br />

Zudem konzentriert sich das Unternehmen<br />

traditionell auf das Gastronomiesegment.<br />

Und stets sind Innovationen gefragt. So<br />

brachte Tönissteiner als einer der ersten Brunnen<br />

Deutschlands im Jahr 1995 mit seiner Exclusivlinie<br />

ganz besondere Gastronomieflaschen<br />

auf den Markt. Immerhin gehen heute<br />

40 Prozent aller Füllungen aufs Konto der<br />

0,25- und 0,75-Liter-Exclusivflaschen. Das Erfolgsgeheimnis?<br />

Scheinbar einfach: Ästhetik<br />

in meerblauer Farbe und im edlen Karaffenstil<br />

mit Facettenoptik sowie Produktqualität<br />

kommen zusammen. Für Gastronomiebetriebe<br />

entscheidend ist letztlich ausgezeichneter<br />

Geschmack, der mit Speisen und Weinen<br />

bestens harmoniert.<br />

Da spielt Tönissteiner ganz vorn mit. Das<br />

Mineralwasser zeichnet sich aus durch hohen<br />

Magnesium- und Calciumgehalt, ist kochsalzarm<br />

sowie nitrat- und nitritfrei. Es ist bekömmlich<br />

und wohlschmeckend. Das bestätigen<br />

eine ganze Reihe von Auszeichnungen:<br />

→ Mehrfach Goldmedaillen für die Kohlensäurevarianten<br />

Classic, Medium und<br />

Naturelle von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG).<br />

→ Alle drei Produkte erhielten in den vergangenen<br />

drei Jahren beim International<br />

Taste Quality Institute in Brüssel die<br />

Maximalauszeichnung mit drei Sternen.<br />

Folglich gab es den Crystal Award für<br />

dreimaligen Gewinn in Folge.<br />

→ Das International Institute for Quality<br />

Selections – Monde Selection – verlieh<br />

Tönissteiner in den vergangenen drei<br />

Jahren jeweils dreimal die Goldmedaille<br />

für die Produkte Classic, Medium und<br />

Naturelle, darunter zweimal den begehrten<br />

Grand Gold Award.<br />

Darauf ist Kerstiens stolz: »Wir freuen uns über<br />

alle diese Prämierungen, zumal Experten wie<br />

Chefköche und Ernährungswissenschaftler<br />

unserem Tönissteiner Mineralwasser bei<br />

sämtlichen Blindverkostungen Spitzenqualität<br />

bescheinigten.« Das kommt auch im Ausland<br />

an. Etwa ein Drittel des Absatzes geht allein<br />

nach Belgien. Seit 51 Jahren besteht die<br />

Geschäftsbeziehung zum dortigen Generalimporteur,<br />

einem Familienunternehmen in dritter<br />

Generation. Kerstiens weiß warum: »Wir setzen<br />

auf gleiche Werte wie Vertrauen, Flexibilität,<br />

Schnelligkeit und kurze Wege. Das ergänzt<br />

sich bestens.«<br />

Insgesamt setzte der Tönissteiner Privatbrunnen<br />

2009 rund 130 Millionen Füllungen<br />

ab. 2010 war – trotz des eher miserablen Sommers<br />

– ein ordentliches Plus von über vier Prozent<br />

zu verzeichnen. Dafür sorgen auch Produkt<br />

innovationen. Den Grundstein legte<br />

man bereits im Jahr 1994. Damals führte Tönissteiner<br />

– noch vor Aufkommen des Trends<br />

zu Apfelschorle – als zweiter Brunnenbetrieb<br />

in Deutschland ein Süßgetränk in den deutschen<br />

Markt ein: Apple Mix. Alles in allem<br />

halten Süßgetränke derweilen rund 30 Prozent<br />

des Absatzvolumens. Jüngst etablierte<br />

Produkte sind Mineralwasser plus Fruchtgetränk.<br />

»Die Marken Waldfrucht und Exotic<br />

kommen bei den Verbrauchern »hervorragend<br />

an«, so Kerstiens. Wobei Waldfrucht insbesondere<br />

bei Kindern großen Anklang findet.<br />

Und schon gibt es, typisch Tönissteiner,<br />

das Produkt nicht nur in der PET-Flasche, sondern<br />

auch in der Gastronomie-»Exclusiv«-Flasche.<br />

Denn der Dienst am Kunden steht auch<br />

bei Tönissteiner immer im Fokus. Schließlich<br />

lautet der Unternehmensslogan: »Tönissteiner<br />

kann jedem das Wasser reichen – seit über<br />

2.000 Jahren.«<br />

→ Kontakt<br />

Michael Schmidt | Service O & H, <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Hamburg<br />

Telefon: +49 (0)170 4475229<br />

E­Mail: michael.schmidt@khs.com


competence 01.2011 46/47<br />

»Wir modernisieren<br />

und optimieren<br />

permanent. Zum Beispiel<br />

nehmen wir uns<br />

als nächstes vor,<br />

bei jeder künft igen<br />

Überholung im Trockenteil<br />

neue Dinge,<br />

darunter Umbauten,<br />

anzugehen.«<br />

Tilman Kerstiens<br />

Geschäftsführender Gesellschafter des<br />

Tönissteiner Privatbrunnens<br />

<strong>KHS</strong>-Service bei Tönissteiner<br />

→ <strong>KHS</strong>-Servicetechniker überholen regelmäßig die wochentags in zwei Schichten produzierenden Anlagen.<br />

→ Gleichzeitig passen sie die Linien vorausschauend an neue Möglichkeiten an.<br />

→ Beispiel Steuerungstechnik: Im Nassteil fi nden sich heute ausschließlich neue S7-Steuerungen statt ehemaliger<br />

S5-Steuerungen. Zudem erfolgte die Integration moderner Touchscreen-Monitore.<br />

→ Beispiel Dosier- und Ausmischtechnik: Neueste Messtechnik ist längst integriert.<br />

→ In Notfällen ist der 24-Stunden-Hotline-Service von <strong>KHS</strong> stets parat.


Marktreport<br />

marktreport<br />

Bekannte Marken löschen den Durst von Hunderten von Millionen<br />

Verbrauchern in aller Welt. Ob SABMiller, Roter Halbmond, Coca­Cola oder<br />

viele andere – <strong>KHS</strong> sichert den Erfolg ihrer Kunden mit Spitzentechnologie<br />

und exzellentem Service. Fünf beispielhaft e Abnahmen aus aller Welt.


competence 01.2011 48/49<br />

SABMiller, Russland<br />

Drei auf einen Streich<br />

In Zentralrussland nahm die aufstrebende Brauereigruppe SABMiller RUS gleich<br />

drei Abfüll­ und Verpackungslinien des Turnkey­Lieferanten <strong>KHS</strong> in Betrieb.<br />

Somit setzt das Unternehmen in Russland nunmehr auf insgesamt neun komplette<br />

Anlagen von <strong>KHS</strong>. Vertrauen ehrt.<br />

adam Gunn, Technischer Direktor von<br />

SABMiller RUS, beschreibt ein großes<br />

Projekt in gerade einmal fünf Sätzen: »Bei<br />

unserem Greenfield-Projekt in Uljanowsk<br />

wollten wir modernste Abfüll- und Verpackungstechnik.<br />

Deshalb setzten wir einmal<br />

mehr auf <strong>KHS</strong>. Wir sehen <strong>KHS</strong> als Partner des<br />

Vertrauens, der qualitativ hochwertige technische<br />

Lösungen zum Abfüllen unserer qualitativ<br />

hochwertigen Biere hat. Gleichzeitig<br />

verlassen wir uns auf umfassende Beratungsleistungen<br />

sowie besten Service. Im Grunde<br />

genommen ist es das Gesamtpaket, das bei<br />

<strong>KHS</strong> in jeder Hinsicht überzeugt.«<br />

Doch zunächst einmal überzeugt das<br />

SABMiller RUS-Premiumkonzept auf dem<br />

russischen Markt. 1998 startete das Unternehmen<br />

mit 0,5 Millionen Hektolitern. Heute<br />

liegt die Kapazität bei zehn Millionen Hektolitern.<br />

Auf dem russischen Biermarkt liegt<br />

die Gruppe bereits an fünfter Position. Der<br />

Marktanteil beträgt beim Absatz rund sieben<br />

Prozent und gemessen am Umsatz beachtliche<br />

10,8 Prozent.<br />

Ihre Premiumstrategie setzte SABMiller<br />

RUS jetzt an einem dritten Standort fort: Im<br />

zentralrussischen Uljanowsk investierte das<br />

Unternehmen gleich in drei <strong>KHS</strong>-Turnkey-Linien<br />

– jeweils eine Glas-, PET- und Dosenlinie.<br />

Hier ein Überblick über das Projekt und seine<br />

Besonderheiten:<br />

Die PET-Linie leistet 25.000 1,5-Liter-Flaschen<br />

pro Stunde. Sie verarbeitet auch 1,0-<br />

und 3,0-Liter-Flaschen. Direktor Gunn: » Auch<br />

bei der Entwicklung von neuen PET-Bierflaschen<br />

verließen wir uns auf das <strong>KHS</strong>-Knowhow.«<br />

So konzipierte <strong>KHS</strong> Corpoplast im<br />

Rahmen seines »Bottles & Shapes«-Programm<br />

spezielle PET-Bierflaschen für den russischen<br />

Markt. Nach erfolgreichen Labortests wurden<br />

die PET-Flaschen zur Produktion in Uljanowsk<br />

freigegeben.<br />

Konzept spart<br />

Platz und Kosten<br />

Der InnoPET BloFill-Block ist das erste von <strong>KHS</strong><br />

gelieferte Blockkonzept in Russland. Gunn:<br />

»Wir entschieden uns für diese Technologie,<br />

weil wir die zahlreichen Vorteile sahen, die<br />

uns das System bietet.« So spart das Konzept<br />

zum Beispiel Kosten und Platz für den Lufttransporteur<br />

und bietet eine schonende Behandlung<br />

der PET-Flaschen. Geblockt ist eine<br />

InnoPET Blomax 16 mit dem Füllsystem Innofill<br />

DVF (126 Füllstellen und besonders schonender<br />

Füllprozess bei niedriger Sau erstoffaufnahme).<br />

Zum Umstellen auf eine<br />

andere Flaschengröße genügt jeweils ein<br />

Knopfdruck.<br />

Die Dosenlinie verfügt über das rechnergesteuerte,<br />

füllgenaue <strong>KHS</strong>-Volumenfüllkon<br />

zept Innofill DVD mit 124 Füllstellen.<br />

To leranzen bei Dosen unterschiedlicher Hersteller<br />

spielen keine Rolle mehr. Die besondere<br />

mikrobiologische Sicherheit liegt in der<br />

Membran-Abdichttechnik der elektropneumatisch<br />

gesteuerten Füllventile. Dosenführungsteile<br />

aus Edelstahl sorgen für eine lange<br />

Lebensdauer.<br />

In der Glaslinie arbeitet ein Innofill DRS-<br />

ZMS mit 194 Füllstellen – der größte jemals<br />

von <strong>KHS</strong> gebaute Füller dieser Art. Er arbeitet<br />

mit Füllhöhensonde und vierfacher Vorevakuierung<br />

(üblich: dreifach). Adam Gunn: »Damit<br />

wird der sauerstoffarme Abfüllprozess nochmals<br />

optimiert.« Weiterer Vorteil: kurze Umstellzeiten<br />

bei Produkt- und Flaschenwechsel<br />

(SABMiller verarbeitet sechs unterschiedliche<br />

0,5-Liter-Glasflaschen und zwei 0,33-Liter-<br />

Glasflaschen). Die Etikettiermaschine Innoket<br />

SE verfügt über drei Kaltleim-Etikettierstationen<br />

und eine Kamerastation. Haft-,<br />

Heißleim- oder Rollfed-Etikettierung sind<br />

ohne weiteres möglich.<br />

Direktor Gunns Resümee – ein klares Bekenntnis:<br />

»Wir sind stolz auf unseren neuen<br />

Betrieb in Uljanowsk und auf unsere neuen<br />

<strong>KHS</strong>-Linien. Wesentlich ist, dass wir uns bei<br />

<strong>KHS</strong> bestens aufgehoben fühlen. Wir profitieren<br />

hier unter anderem von dem unterstützenden<br />

Service des <strong>KHS</strong>-Büros in Moskau.«<br />

www.sabmillerrus.ru


Marktreport<br />

Türk Kizilayi, Nr. 1 der türkischen Mineralbrunnen<br />

Alles für den guten Zweck<br />

Mustafa Kemal Atatürk, Begründer der modernen Türkei, sorgte dafür, dass die<br />

Hilfsorganisation Türkischer Roter Halbmond sämtliche Erträge des Mineralbrunnens<br />

Türk Kizilayi erhält. Jetzt soll die erste gemischte <strong>KHS</strong>­Glas/PET­Abfüll­<br />

und Verpackungslinie im Lande das Wachstum des Unternehmens weiter fördern.<br />

Es gibt Wasserquellen, die umgibt seit jeher<br />

eine ganz bestimmte Aura. Dazu gehört<br />

sicherlich ein Mineralbrunnen in der<br />

westanatolischen Stadt Afyonkarahisar, kurz:<br />

Afyon, etwa 250 Kilometer südwestlich der<br />

türkischen Hauptstadt Ankara. Denn bereits<br />

vor 5.000 Jahren setzten die Menschen auf<br />

dessen heilende Wirkung. Später ließen sich<br />

sogar Sultane und Kalifen regelmäßig mit Mineralwasser<br />

aus Afyon beliefern. Zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts begann dann die kommerzielle<br />

Abfüllung. Die erste automatische<br />

Abfülllinie des Brunnens finanzierte kein Geringerer<br />

als Mustafa Kemal Atatürk, Begründer<br />

der Türkei und erster Präsident der aus<br />

dem Osmanischen Reich hervorgegangenen<br />

Republik. Er war es auch, der vorausschauend<br />

die Rechte an der Mineralwasserabfüllung im<br />

Jahr 1926 an die Hilfsorganisation Türkischer<br />

Roter Halbmond übergab.<br />

So befindet sich der Mineralbrunnen<br />

Türk Kizilayi (Türkischer Roter Halbmond) bis<br />

heute in wohltätigen Händen. Die Gewinne<br />

des Brunnenbetriebs machen etwa zehn Prozent<br />

des gesamten Etats der Hilfsorganisation<br />

aus. Und Mehmet Baspinar, Werksleiter<br />

Türk Kizilayi, wünscht sich künftig weitere<br />

Mineralbrunnen Türk Kizilayi:<br />

kommerzielle Abfüllung seit Beginn des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Ertragssteigerungen, von denen die gute Sache<br />

profitieren soll. Zielführend investierte<br />

der Betrieb 2010 erneut in <strong>KHS</strong>-Technologie.<br />

Nach einer im Jahr 2006 installierten <strong>KHS</strong>-Einwegglaslinie<br />

(Kapazität 50.000 0,2-Liter-Einwegflaschen)<br />

entschied sich das Unternehmen<br />

nun für die erste <strong>KHS</strong>-Linie in der Türkei,<br />

die sowohl Einweg-Glas- als auch Einweg-PET-<br />

Flaschen verarbeitet.<br />

Denn innovativ und technisch ambitioniert<br />

ging es schon immer zu bei Türk Kizilayi, dem<br />

ältesten professionell betriebenen Mineralbrunnenbetrieb<br />

in der Türkei. Nicht von ungefähr<br />

ist das Unternehmen mit 20 Prozent<br />

Marktanteil längst Marktführer unter insgesamt<br />

34 türkischen Mineralbrunnen. Wichtigstes<br />

Absatzgebiet sind mit 60 Prozent die<br />

zentrale und die südliche Türkei. Eine stärkere<br />

Präsenz im Osten verspricht ein neuer<br />

Mineralbrunnenbetrieb in Erzincan. Zudem<br />

will das Management den Export stärker ankurbeln<br />

und von derzeit zwei Prozent des Gesamtverkaufs<br />

auf zehn Prozent steigern, unter<br />

anderem mit Schorlen.<br />

Derzeit liegt der Absatz des Unternehmens<br />

bei 400 Millionen 0,2-Liter-Flaschen im<br />

Jahr – summa summarum 80 Millionen Liter.<br />

2004 waren es noch 20 Millionen Liter. Generell<br />

sieht Mehmet Baspinar für Mineralwasser<br />

im türkischen Markt auch künftig ein<br />

hohes Entwicklungspotenzial. Jährliche Steigerungen<br />

von 20 Prozent seien durchaus<br />

denkbar. Türk Kizilayi vertreibt bislang noch<br />

90 Prozent der gefüllten Glasflaschen als<br />

Drink-and-go-Einweggebinde. Lediglich zehn<br />

Prozent gehen als Mehrweggebinde über


competence 01.2011 50/51<br />

Türkischer Roter<br />

Halbmond<br />

Gegründet: 1868 Mitarbeiter: 4.000<br />

→ Größte Hilfsorganisation der Türkei<br />

→ Mitglied der internationalen Rotkreuz- und<br />

Rothalbmondbewegung<br />

→ Finanziert sich größtenteils über Spenden<br />

→ Einziges Wirtschaftsunternehmen, das<br />

nicht im Krankenhaus- und Blutspendebereich<br />

angesiedelt ist: Türk Kizilayi<br />

den Ladentisch. Doch das soll sich ändern. Baspinar:<br />

»Durch das Ende 2010 gestartete Abfüllen<br />

unseres Mineralwassers in die bislang<br />

auf dem türkischen Markt für Mineralwasser<br />

kaum übliche PET-Flasche erhoffen wir uns<br />

eine nochmalige Veränderung der türkischen<br />

Trinkkultur. Verbunden mit steigendem Mineralwasserkonsum<br />

im eigenen Heim. Mittelfristig<br />

rechnen wir damit, dass PET-Flaschen<br />

etwa 15 Prozent am Gesamtabsatz ausmachen<br />

werden.«<br />

mit 20 Prozent marktanteil<br />

marktführer<br />

unter 34 türkischen<br />

mineralbrunnen<br />

Zudem soll in Kürze ein neues Produkt für Kinder<br />

– mit Aromen und Vitaminen versehen –<br />

den Genussaspekt bei Mineralwasser hervorheben.<br />

So können Eltern mit gutem Gewissen<br />

zugreifen. Produkttests in Schulen fanden<br />

bereits statt. »Hier ging es uns darum, dass<br />

allein die Kinder entscheiden, was für ein Geschmackserlebnis<br />

sie gerne hätten. Von der<br />

ersten Resonanz auf unser Kinderprodukt<br />

sind wir äußerst positiv überrascht«, berichtet<br />

Mehmet Baspinar.<br />

Innovativ schließlich auch die Investition<br />

in die erste kombinierte <strong>KHS</strong>-Glas/PET-<br />

Anlage in der Türkei. Sie verarbeitet zum einen<br />

50.000 0,2-Liter-Glas-Einwegflaschen pro<br />

Stunde und zudem alternativ 20.000 PET-Einwegflaschen<br />

in der Stunde (0,25, 0,5 oder 1,0<br />

Liter). Warum erneut <strong>KHS</strong>? Mehmet Baspinar<br />

gibt eine einleuchtende Erklärung: »Wir stellten<br />

fest, dass in der Türkei besonders erfolgreiche<br />

Unternehmen wie Coca-Cola und Efes<br />

moderne <strong>KHS</strong>-Technik einsetzen. Das gab uns<br />

2006 die notwendige Sicherheit für eine erste<br />

Order. 2010 konnten wir zudem auf vielfältige<br />

positive eigene Erfahrungen bauen. <strong>KHS</strong><br />

ist eben der Mercedes der Abfüll- und Verpackungstechnik.«<br />

In diesem Fall: Für einen<br />

guten Zweck ist Spitzentechnik gerade gut<br />

genug.<br />

Im Rahmen der Blasmaschinenlösung beriet<br />

<strong>KHS</strong> Corpoplast Türk Kizilayi auch bei der<br />

Gestaltung der neuen PET-Flaschen. Generell<br />

begleitet <strong>KHS</strong> Corpoplast im Rahmen des<br />

»Bottles & Shapes«-Programm Unternehmen<br />

»Unser Ziel ist es, in jeder türkischen<br />

Stadt und in jedem türkischen<br />

Dorf Präsenz zu zeigen.<br />

als mineralbrunnen, der Qualität<br />

anbietet, und als Unternehmen,<br />

das Profit mit Wohltätigkeit gleichsetzt.<br />

mit jedem Schluck wird gespendet.«<br />

Mehmet Baspinar, Werksleiter Türk Kizilayi<br />

Die Glas/PET-Anlage verarbeitet<br />

50.000 Glas- oder 20.000 PET-Einwegflaschen<br />

in der Stunde.


Marktreport<br />

der Getränke- und Foodbranche auf Wunsch<br />

von der ersten Idee zu einem Kunststoff behälter<br />

bis zu dessen industrieller Herstellung<br />

kontinuierlich über die gesamte Zeit- und<br />

anlage verarbeitet<br />

alternativ glas-<br />

oder PET-<br />

Einwegfl aschen<br />

Entwicklungsschiene hinweg. In äußerst enger<br />

Zusammenarbeit mit dem zu beratenden<br />

Unternehmen. Bei jedem einzelnen Schritt<br />

der Behälterentwicklung betrachten die Experten<br />

ökonomische, ökologische und funktionelle<br />

Aspekte der Verpackung. So gab es<br />

auch bei Türk-Kizilayi-PET-Flaschenvarianten<br />

eingehende Testreihen für deren Einsatz im<br />

Betrieb im »Bottles & Shapes Technical Center«<br />

von <strong>KHS</strong> Corpoplast.<br />

www.kizilayi.org<br />

Die <strong>KHS</strong>­Technik:<br />

Service und Power für Türk Kizilayi<br />

+<br />

Die Streckblasmaschine InnoPET Blomax<br />

in der PET-Linie hat zwölf Kavitäten.<br />

<strong>KHS</strong> Corpoplast beriet Türk Kizilayi mit<br />

seinem »Bottles & Shapes«-Programm<br />

von der ersten Idee bis zur fertigen, getesteten<br />

Kunststoff fl asche.<br />

+<br />

Der mit Kunststoff platten versehene<br />

Neuglasabräumer Innopal ASN bietet<br />

höchste Sicherheit und schonenden<br />

Abräumvorgang. Geringste Vibrationen<br />

und Kontakt-Impulsgeräusche.<br />

+<br />

Die im mechanisch gesteuerten Einkanalrinser<br />

Innoclean FR-EM (84 Rinsstellen)<br />

mit Kaltwasser ausgespritzten Glasund<br />

PET-Flaschen sind zuverlässig von<br />

Verunreinigungen wie Staub oder Kunststoff<br />

partikeln befreit.<br />

+<br />

Herzstück der Linie: das Füllsystem Innofi ll<br />

DMG-VF (96 Füllstellen und jeweils 18<br />

Verschließstellen für Kronkorken und für<br />

Kunststoff -Schraubverschlüsse). Werksleiter<br />

Mehmet Baspinar lobt das mechanisch<br />

gesteuerte Einkammerfüllsystem:<br />

»In der vorhandenen Linie sammelten<br />

wir mit diesem robusten, wartungsarmen<br />

und äußerst zuverlässigen Füllsystem<br />

bereits jede Menge gute Erfahrungen.<br />

Dieses Multitalent ist ein echtes Highlight<br />

der Anlage.«<br />

+<br />

Kurzzeiterhitzer Innopro KZE und Ausmischanlage<br />

Innopro PARAMIX CMX<br />

ermöglichen auch das sichere Verarbeiten<br />

aromatisierter Mineralwasser- und Erfrischungsgetränke<br />

oder auch fruchtsafthaltiger<br />

Produkte. Die Dosiergenauigkeit<br />

liegt für Sirup bei 0,05° Brix und 0,2 g<br />

CO₂ pro Liter.<br />

+<br />

Maximale Flexibilität bringt die Etikettiermaschine<br />

Innoket SE 2080. Derzeit<br />

sind zwei Andockstationen im Einsatz<br />

(Rollfed für PET, Kaltleim bei Glas). Mit<br />

simplem Ein- und Auskuppeln von<br />

Stationen sind zudem Heißleim- oder<br />

Haftetikettierung möglich.<br />

+<br />

Das Verpacken übernehmen ein Shrink-<br />

Packer Innopack Kisters SP sowie ein<br />

PadShrink-Packer Innopack Kisters PSP.<br />

Sie sind ebenfalls Multitalente: Unterschiedlichste<br />

Packoptionen für vielfältigste<br />

Flaschenvarianten sind frei wählbar.<br />

+<br />

Beim Bepalettierer Innopal PB1NH mit<br />

Niveauausgleich ist ein Gebindeeinlauf in<br />

jeder gewünschten Höhe möglich.<br />

Die Maschine zentriert jede Lage vor Abgabe<br />

auf die Palette. Ergebnis: perfekte<br />

Lagenbilder, schonende Produktbehandlung<br />

und hohe Gesamtstabilität der<br />

Palettenladung.


competence 01.2011 52/53<br />

Coca-Cola Içecek, Türkei<br />

Partner seit<br />

über 20 Jahren<br />

Eine ganz besonders vertrauensvolle Partnerschaft<br />

verbindet die türkische Gruppe<br />

Coca-Cola Içecek (CCI), Istanbul, mit <strong>KHS</strong>.<br />

Über 20 Jahre währt die Zusammenarbeit bereits<br />

– nicht nur in der Türkei, sondern etwa<br />

auch in Aserbaidschan, Pakistan oder Kasachstan.<br />

Allein in den vergangenen sechs Jahren<br />

nahm Coca-Cola Içecek zehn komplette <strong>KHS</strong>-<br />

Linien in Betrieb.<br />

Nun setzt CCI am heimischen Standort<br />

Elaziğ auch bei der dortigen zweiten Abfülllinie<br />

erneut auf Technik von <strong>KHS</strong>, die sich bereits<br />

in der ersten Linie (seit 2008) bewährt<br />

hat. Das aktuell gestartete Projekt umfasst<br />

eine InnoPET Blomax, Serie IV, mit 18 Kavitäten<br />

und spürbar geringerem Energieverbrauch<br />

sowie einen Innofill DRV-VF mit 162<br />

Abfüllstellen für 38.000 1,0- oder 25.000<br />

2,5-Liter-PET-Flaschen pro Stunde. Die Linie<br />

verarbeitet, gemäß den Anforderungen des<br />

Kunden, höchst flexibel unterschiedlichste<br />

Flaschensorten. Derzeit: 1,0-Liter-CC-Contour,<br />

1,0-Liter-Fanta-Splash, 2,5-Liter-CC-Contour<br />

so wie 2,5-Liter-Fanta-Splash.<br />

www.cci.com.tr<br />

Envases Universales, Mexiko<br />

Blomax<br />

überzeugt total<br />

Der größte weiterverarbeitende Behälterlieferant<br />

Mexikos, Envases Universales<br />

(Kunden sind zum Beispiel Femsa<br />

oder Arca), erhält von <strong>KHS</strong> eine Blasmaschine<br />

InnoPET Blomax 28, Serie IV, die 61.600<br />

0,6- Liter-PET-Flaschen in der Stunde für alkoholfreie<br />

Getränke produziert. Das Unternehmen<br />

entschied sich erstmals für innovative<br />

<strong>KHS</strong>-Technologie, die Antonio Donnadieu, den<br />

Direktor des PET-Bereichs, restlos überzeugte.<br />

Stichworte: hohe Geschwindigkeit, niedrige<br />

TCO-Werte, kleine Stellfläche, individuelles<br />

Flaschenbodendesign, praxisorientierter Wartungsvertrag,<br />

kompetenter Vor-Ort-Service sowie<br />

rasches Bereitstellen von Ersatzteilen.<br />

Envases Universales gehört neben der<br />

Grupo Zapata zur Dachgesellschaft Taenza<br />

S.A. Der Konzern, 1926 gegründet, ist bis<br />

heute im Familienbesitz. Produkte: Konserven-<br />

und Getränkedosen, Spraydosen, Dekordosen,<br />

Metallboxen, Stahl- und Plastikeimer,<br />

Getränkeverschlüsse, PET-Behälter (Envases<br />

Universales). Produktionsorte: Mexiko, Kolumbien,<br />

Guatemala, Spanien.<br />

AmBev/AB InBev – Companhia de Bebidas<br />

das Américas, Brasilien<br />

Premiere für<br />

<strong>KHS</strong>­Filter<br />

amBev/AB InBev Brasilien orderte erstmals<br />

eine Filtrationsanlage bei <strong>KHS</strong>.<br />

Damit erhält die Brauerei in Cebrasa/Anápolis<br />

komplett vollautomatisierte Filtrationstechnologie<br />

des oberen Leistungsspektrums<br />

für 850 Hektoliter pro Stunde – mit intelligenter<br />

Kieselgurdosage und automatischer<br />

Geläger stoßabtrennung. Die Entscheidung<br />

ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass<br />

<strong>KHS</strong> ein eigenes Fertigungswerk in São Paulo<br />

betreibt, das aufgrund brasilianischer Fertigung<br />

ein interessantes Preisniveau ermöglicht.<br />

Ausschlaggebend sicherlich auch die<br />

technologischen Vorteile: bis zu zehn Prozent<br />

längere Filterstandzeit und somit reduzierte<br />

Betriebskosten.<br />

Die Anlage umfasst vom GETRA Eco-Kieselgurfilter<br />

über einen GETRA Eco-PVPP-Filter<br />

zur Bierstabilisierung sowie Puffertanks,<br />

verschiedene Additivdosagestationen, einen<br />

Kieselgurentsorgungstank, eine Kieselguranrührstation,<br />

zwei Corvus-Trapfilter bis hin zur<br />

CIP-Anlage sämtliche Komponenten einer<br />

der weltweit modernsten Filtrationsanlagen.<br />

www.envasesuniversales.com.mx www.ambev.com.br/pt­br | www.ab­inbev.com


Lösungen für Branchen<br />

Neben dem Abfüllen und Vertrieb erfolgreicher<br />

Eigenmarken setzt die Moscow Brewing Company auch<br />

auf international bekannte Marken wie Faxe,<br />

Oettinger und Coors Light.


competence 01.2011 54/55<br />

grOSSES<br />

scHiff<br />

grOSSE FaHrT<br />

Für alle Getränke-Fälle setzt die Moscow Brewing Company (MBC)<br />

höchstflexibel auf Technologie von <strong>KHS</strong><br />

Eine nahezu unglaubliche Erfolgsgeschichte schreibt die russische<br />

Moscow Brewing Company (MBC) in nur zwei Jahren seit der Aufnahme<br />

des Betriebs: von null auf 1,8 Millionen Hektoliter, von null auf<br />

Platz sieben der heimischen Braubranche.<br />

In Russland gibt es für außergewöhnliche Leistungen<br />

ein altes Sprichwort: großes Schiff – große Fahrt (bolschómu<br />

korabljú – bolschóe plávanie). Und meint sinngemäß:<br />

Ein herausragender Mensch (oder ein Unternehmen)<br />

kann Großes, Wichtiges vollbringen. Würde diese<br />

Weisheit nicht seit Generationen im Land des Doppeladlers<br />

weitergegeben, müsste man sie für die Moscow Brewing<br />

Company (Moskovskaya Pivovarennaya Kompaniya)<br />

neu erfinden.<br />

Denn das Unternehmen in Mitichy vor den Toren<br />

Moskaus startete seinen Produktionsbetrieb für Bier sowie<br />

alkoholfreie Getränke erst Ende 2008. Partner der<br />

ersten Stunde war <strong>KHS</strong>, vertreten mit drei verschiedenen


Lösungen für Branchen<br />

Abfülllinien (Glas, PET, Keg) für die soeben<br />

eingeweihte topmoderne, lichtdurchflutete<br />

Brauerei mit ihrer eleganten Außenfassade.<br />

Denn bei MBC lautet die Devise: Nur das<br />

Beste ist gut genug. Immerhin setzte das Unternehmen<br />

– strategisch vorausschauend –<br />

von Beginn an nicht nur auf Eigenmarken,<br />

sondern gezielt auf das Abfüllen und den<br />

Vertrieb von renommierten Lizenzprodukten.<br />

Etwa in ihren Heimatländern oder gar für international<br />

bekannte Marken wie Oettinger,<br />

Faxe, Breznak oder Coors Light. Auch die Namen<br />

der alkoholfreien Lizenzgetränke haben<br />

Klang: Pago, Orangina und effect.<br />

Kombination von<br />

Tradition und Innovation<br />

Doch längst haben die Eigenmarken merklich<br />

Fahrt aufgenommen. Sie machen mittlerweile<br />

80 Prozent des Bierabsatzes aus. Favorit ist<br />

die Marke Zhiguli Barnoje (70 Prozent vom<br />

MBC-Absatz). Sie soll den Konsumenten an<br />

vergangene russische Zeiten erinnern, wie es<br />

das Etikett gelungen widerspiegelt. Zugleich<br />

kommt Zhiguli Barnoje mit Flaschenform und<br />

qualitativ hochwertiger Ausstattung höchst<br />

innovativ daher. »Es ist die Kombination von<br />

Tradition und Innovation, die Zhiguli Barnoje<br />

so erfolgreich macht«, erläutert Werksleiter<br />

Yuri Lobanov (siehe Interview rechts).<br />

In diesem Sinne zielführend ist auch die<br />

MBC-Biermarke Mospivo (zehn Prozent vom<br />

MBC-Absatz). Auf dem Etikett sieht man<br />

Moskauer Bürger, gekleidet im Stil der 70er<br />

und 80er Jahre, bei Freizeit, Sport und Spiel.<br />

Erstaun licherweise kommt diese auf dem russischen<br />

Biermarkt vollkommen neue Konzeption<br />

selbst bei jüngeren Erwachsenen an. Daneben<br />

greifen die Youngsters immer lieber zu<br />

einem weiteren Getränk, das Tradition und<br />

Innovation gleichermaßen gelungen miteinander<br />

verbindet: zur Kwas-Marke Moskvas,<br />

dem traditionellen russischen Brotgetränk.<br />

<strong>Spotlight</strong>: Flexible Lösung<br />

für MBC ist typisch für die Branche<br />

Die Moscow Brewing Company mischt die russische Getränkebranche seit 2009 kräftig<br />

auf. Ausstoß 2009/2010/2012*: 1,0/2,1/über 5,0 Millionen Hektoliter.<br />

Bier und Alkoholfreies, Eigenmarken und Lizenzgetränke füllt das Unternehmen in<br />

mehreren dutzend Varianten auf mittlerweile fünf <strong>KHS</strong>-Linien ab. Diese Alleskönner<br />

müssen MBC maximale Flexibilität eröffnen, höchst präzise arbeiten und sämtliche<br />

Produkte ressourcensparend sowie umweltfreundlich verarbeiten. Ansprüche und<br />

Lösungen eben, wie sie erfolgreiche und qualitätsbewusste Betriebe in dieser Branche mit<br />

ihren Geschäftspartnern vereinbaren. Das <strong>KHS</strong>-Lösungspaket für MBC nach<br />

aktuellem Stand:<br />

Jahr Linie Kapazität/Stunde Gebindegröße/Liter<br />

2008 Glas 50.000 0,5<br />

2008 PET 22.800 1,5<br />

2008 Keg 80 30 + 50 (Standard-Kegs)<br />

2009 Dosen 40.000 0,5 + 1,0<br />

2010 Glas 48.000 0,5 + 0,2 / 0,25 / 0,33 / 0,75 / 1,0<br />

* Geplant.<br />

Bislang konzentriert sich MBC stark auf Moskau,<br />

60 Prozent des Gesamtabsatzes bleiben<br />

derzeit noch in der Metropole. Doch schon<br />

bald will das Unternehmen in ganz Russland<br />

vertreten sein und den Export in weitere<br />

GUS-Staaten systematisch aufbauen. Auch<br />

bei Softdrinks führt MBC neben Lizenzprodukten<br />

seit kurzem Eigenmarken, etwa das<br />

Fruchtsaftgetränk Afrika oder den Energydrink<br />

Gorilla. Wen wundert’s, dass die Gruppe<br />

bei so viel Vorwärtsdrang nach einer Dosenlinie<br />

(2009) jetzt auch noch in eine komplette<br />

Glasabfülllinie von <strong>KHS</strong> investierte. Denn einerseits<br />

muss das Unternehmen für die Zukunft<br />

weitreichende Kapazitäten vorhalten<br />

(für 2012 sind mehr als fünf Millionen Hektoliter<br />

Ausstoß geplant) und andererseits außergewöhnlich<br />

flexibel bleiben beim Abfüllen<br />

von Glas- und PET-Flaschen (über 40 Marken<br />

und Flaschengrößen), unterschiedlichsten<br />

Dosenvariationen und obendrein noch Keg-<br />

Gebinden. So verarbeitet beispielsweise allein<br />

die neue Glasanlage Eigen- und Lizenzbiere,<br />

aber auch alkoholfreie Getränke – von<br />

der 0,2- über die 0,25-, 0,33-, 0,5- und 0,75bis<br />

hin zur 1,0-Liter-Variante. Zudem ist im Gespräch,<br />

eine neue Betriebsstätte ausschließlich<br />

für alkoholfreie Getränke in PET und Dose<br />

zu errichten, und auch das Abfüllen von Mineralwasser<br />

kommt bei der Moscow Brewing<br />

Company in Frage. Volle Fahrt voraus!<br />

→ Kontakt<br />

Natalia Nikashina | <strong>KHS</strong> Russland, Moskau<br />

Telefon: +7 (0)495 783­8100<br />

E­Mail: natalia.nikashina@khs.com<br />

Ulrich Steinert | <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49 (0)671 852­2327<br />

E­Mail: ulrich.steinert@khs.com


competence 01.2011 56/57<br />

NACHGEFRAGT<br />

Yuri Lobanov,<br />

Werksleiter<br />

Moscow Brewing Company<br />

<strong>KHS</strong> competence: Herr Lobanov, spielen<br />

Sie eigentlich gern Schach?<br />

Lobanov: Ja, wenn ich die Zeit dafür finde<br />

(schmunzelt). Weshalb interessiert Sie das?<br />

Schach ist ein strategisches Spiel.<br />

Wie viel Strategie steckt in der Moscow<br />

Brewing Company?<br />

100 Prozent …<br />

… aber haben Sie mit solchem Erfolg in gerade<br />

mal zwei Jahren gerechnet?<br />

Wir setzten von Beginn an auf gute Geschäfte<br />

am Markt, darauf waren wir vorbereitet. Dass<br />

wir allerdings derart rasant wachsen, mit 100<br />

Prozent und mehr pro Jahr, damit konnte im<br />

Vorfeld niemand rechnen. 2009 hatte MBC<br />

eine Million Hektoliter Ausstoß, 2012 sollen<br />

es mehr als fünf Millionen sein.<br />

Woher kommt der Erfolg?<br />

Unser unverrückbarer Anspruch ist beste<br />

Produktqualität für die Konsumenten, ob<br />

nun bei Lizenzabfüllungen oder unseren eigenen<br />

Bier- oder alkoholfreien Marken. Daneben<br />

steht die Mischung aus Innovation<br />

und Tradition, wie sie sich etwa in Flaschenformen<br />

oder auf den Etiketten präsentiert.<br />

Bei Etiketten arbeiten Sie unter anderem<br />

mit Personenmotiven aus den 70er und 80er<br />

Jahren …<br />

… ja, viele Moskauer sehen sich beim Betrachten<br />

etwa der Mospivo-Etiketten, einer<br />

unserer wichtigen Eigenmarken, in ihre Jugend<br />

zurückversetzt. Das kommt an.<br />

Offensichtlich ist Ihr Unternehmen, sind Sie<br />

mit Lösungen von <strong>KHS</strong> zufrieden.<br />

Nicht zufrieden. Sehr zufrieden (lacht). Unserer<br />

Meinung nach ist die Fülltechnik von<br />

<strong>KHS</strong> Spitzentechnologie im Bereich der Abfülltechnik.<br />

Hier stimmt einfach alles, Abfüllgenauigkeit<br />

ebenso wie Effektivität und<br />

zum Beispiel der sauerstoffarme Abfüllprozess.<br />

Und höchste Flexibilität für unterschiedlichste<br />

Produkte, Gebindegrößen und -formen.<br />

Oder bei den Etikettierern: Hier lässt<br />

sich die Synchronität aller Stationen zueinander<br />

stets über Software und Rechner automatisch<br />

wiederherstellen.<br />

Etikettiermaschinen …<br />

… sind für uns ganz wichtig, ja. Die <strong>KHS</strong>-Linien<br />

bieten maximale Flexibilität bei höchster<br />

Etikettiergenauigkeit. Das ist deshalb so wesentlich,<br />

weil das perfekt aufgebrachte Etikett<br />

unserer Meinung nach ein Qualitätsprodukt<br />

nach außen hin spiegelt.<br />

Wie geht es weiter bei MBC?<br />

Wie stark unser Unternehmen auch wachsen<br />

mag, unseren Weg kompromissloser Qualität<br />

verfolgen wir konsequent weiter. Wir bleiben<br />

bei unserem Erfolgsrezept, das beste Qualität<br />

mit ausgeklügelter Markenpolitik und einem<br />

für Konsumenten angemessenen Preis gelungen<br />

miteinander verknüpft. Wir denken und<br />

handeln eben strategisch (schmunzelt).<br />

Herr Lobanov, vielen Dank für das Gespräch.


Special<br />

Spitzenschmecker<br />

Karl Schiffner hat ihn – den Gaumen für erlesene und besondere Biere<br />

/<br />

Erstklassige Weine brauchen keine klassische Werbung. Vielmehr folgen echte<br />

Kenner und Weinliebhaber neben dem eigenen Geschmackssinn der Empfehlung von Experten,<br />

den Sommeliers. Das Gleiche gilt für Biere. Karl Schiffner aus Oberösterreich ist<br />

der erste »Weltmeister der Sommeliers für Biere«.<br />

Im April 2009 gewann Karl Schiffner mit<br />

deutlichem Abstand vor der starken Konkurrenz<br />

den ersten von der Doemens Academy,<br />

der weltweit bekannten Brauerausbildungseinrichtung,<br />

und dem Verband der<br />

Biersommeliers ausgeschriebenen Weltmeistertitel.<br />

Schiffners Erfolg kommt nicht von<br />

ungefähr.<br />

Aufgewachsen inmitten des landschaftlich<br />

reizvollen Oberen Mühlviertels, im touristisch<br />

beliebten Sommerfrischeort Aigen,<br />

blieb Karl Schiffner – übrigens auch Weinsommelier<br />

– seiner Heimat treu. Nach einer<br />

Ausbildung zum Hotelfachmann und der Tätigkeit<br />

in der Hotellerie entschied er sich bereits<br />

1987 frühzeitig für die eigene Unternehmung:<br />

das »Biergasthaus Schiffner« in<br />

Aigen-Schlägl in Oberösterreich, das er zusammen<br />

mit seiner Frau Gisela seither erfolgreich<br />

und mit viel Engagement führt.<br />

Bierkultur für echten Genuss<br />

Karl Schiffner war eigentlich Diplomsommelier<br />

für Wein. Die Frage, warum man die Weinsommelier-Tätigkeit<br />

nicht auch auf Bier übertragen<br />

sollte, drängte sich Schiffner schon<br />

früh auf, und das sicher nicht nur wegen seiner<br />

geschmacklichen Leidenschaft auch für<br />

Bier. So trieb ihn auch die Frage, wann welche<br />

Biere »am meisten Spaß machen«, besonders<br />

an. Hinzu kam, dass es in seiner Heimat, dem<br />

Mühlviertel, keinen Weinanbau gibt, sondern<br />

viele Brauereien mit guten Ideen und vielen<br />

qualitativ hochwertige Brausorten.<br />

Schiffners Motivation ist es, Bierfreunde<br />

über Geschmacksassoziationen und Beispielhaftes<br />

zur Verkostung zu einem eigenen und<br />

individuellen Geschmackserlebnis zu animieren<br />

– eine persönliche Begeisterung für das<br />

Ausprobieren und Kosten anzufachen, sei<br />

es auf einzelne »Tropfen« bezogen oder als<br />

passende Ergänzung zu Speisen und Menüs.<br />

So gehört die Bier kultur aus seiner Sicht zum<br />

umfassenden Bier genuss, bei dem es wie auch<br />

beim Wein darauf ankommt, aus welchen<br />

Gläsern und Krügen man den guten »Hopfensaft«<br />

trinkt.<br />

Kreativer »Anschieber«<br />

Karl Schiffner verbindet seine Bierexpertise<br />

auch mit dem Blick für »touristischen Mehrwert«<br />

und Potenzial. Den Bieren aus dem<br />

Mühlviertel über die Grenzen eine deutlich<br />

höhere Bekanntheit zu verschaffen: Die se<br />

Herausforderung kam ihm beizeiten gerade<br />

recht. Das Mühlviertel besaß ohnehin schon<br />

den Ruf des Bierkompetenzlandes in Österreich.<br />

Und das internationale »Bier-Scouting«,<br />

der allezeit Innovationen aufspürende<br />

und prüfende Blick von Schiffner und ansässigen<br />

Brauern über die Grenzen hinweg –


competence 01.2011 58/59<br />

<strong>Spotlight</strong>: zur Person<br />

Geboren am 29. Mai 1960 in Aigen (Mühlkreis)<br />

Fünf Jahre Hotelfachschule in Bad Ischl und mehrere<br />

Hotelpraktika<br />

1982 bis 1987 Geschäftsführer des Tourismusverbandes<br />

Aigen-Schlägl, im Anschluss zehn Jahre lang ehrenamtlicher<br />

Vorsitzender<br />

Verheiratet mit Gisela, die auch seine Leidenschaft für das<br />

Bier teilt; zwei Söhne: Felix (19) und Julius (15)<br />

Hobbys: Radtouren, Spaziergänge an der Mühl, am<br />

Moldau-Stausee oder durch den Böhmerwald, Langlaufen<br />

verbunden mit zahlreichen Erkundungen<br />

und steten Besichtigungen im Ausland –,<br />

mündet immer wieder in zahlreichen neuen<br />

Geschmacksnuancen, die vor Ort kreativ<br />

hergestellt und erfolgreich in den Markt gebracht<br />

werden.<br />

Vielfalt und Qualität –<br />

kein Widerspruch<br />

Wer rastet, der rostet, besagt ein Sprichwort.<br />

Und so feilt Karl Schiffner mit anderen engagierten<br />

»Mühlviertlern« an Angeboten, entwickelt<br />

sie weiter, um sie für die eigenen Gäste<br />

und in der Region noch faszinierender zu<br />

machen. Das Aigner Bierwirtshaus hatte bereits<br />

2.000 unterschiedliche Biere im Sortiment.<br />

Schiffner führt selbst im Schnitt 150<br />

internationale Biere auf seiner Gasthauskarte.<br />

Der Ruf des Spitzensommeliers eilt<br />

ihm nicht ohne Grund voraus, denn er ist<br />

stets Trends auf der Spur und hat dabei den<br />

Ehrgeiz, Biere zu präsentieren, die wirklich<br />

kaum jemand oder besser noch keiner kennt.<br />

Nicht einmal seine Sommelierkollegen. So<br />

schwärmt er von belgischen Hefen und<br />

von Hopfensorten, die wahre Geschmacksexplosionen<br />

erzeugen: »Unglaublich, was<br />

an Dichte möglich ist. Nichts Künstliches. Ein<br />

reines Naturprodukt!«<br />

Der Preisgekrönte wird sich in Zukunft<br />

weiter intensiv der Ausbildung des<br />

Nach wuchses widmen, Schulungen für Gastronomen<br />

halten und letztlich viele neue Botschafter<br />

für Bier gewinnen. Er braucht nach<br />

eigenem Bekenntnis kein weiteres Wachstum.<br />

Seine Lebensqualität, die er in seiner<br />

Heimat gefunden hat, ist der wahre Gradmesser<br />

zum ruhigen Maßhalten. So findet Karl<br />

Schiffner auch viel Freude und Entspannung<br />

bei Spaziergängen oder bei Radtouren. Ein<br />

rundum geerdeter und gelassener Mensch,<br />

der sein Glück »gemacht« hat.


Intern<br />

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ZEICH<br />

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!<br />

<strong>KHS</strong> erhält zweimal den renommierten »iF award« für neues<br />

Bedienpanel – einmal sogar in Gold<br />

/<br />

Die Jury des International Forum Design Awards prämierte das neue<br />

<strong>KHS</strong>­Bedienkonzept mit dem »iF product design award« und dem<br />

»iF communication design award«. Zur Krönung wurde der begehrte »iF gold award«<br />

für das bereits mit dem »red dot award – best of the best« ausgezeichnete<br />

Interface im März 2011 in der BMW Welt in München überreicht.


competence 01.2011 60/61<br />

Kaum hatte <strong>KHS</strong> das exklusive Qualitätssiegel »red<br />

dot award – best of the best« – wir berichteten in<br />

der letzten Ausgabe – als Auszeichnung im red dot design<br />

Museum, Essen, und im Beisein von rund 900 Kreativen<br />

sowie Vertretern aus Medien, Wirtschaft und Kultur<br />

entgegengenommen, folgten die nächsten hoch<br />

angesehenen Auszeichnungen für das neue <strong>KHS</strong>-<br />

Bedien konzept: der »iF product design award 2011« sowie<br />

der »iF communication design award 2011« des<br />

International Forum Design (iF). Allein um den »iF product<br />

design award« bewarben sich insgesamt mehr als 2.700<br />

Produkte. Über 860 Anmeldungen für den »iF communication<br />

design award« folgten. Die Bekanntgabe der 30<br />

»iF gold awards«, darunter <strong>KHS</strong>, erfolgte am 18. März<br />

2011 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der<br />

BMW Welt in München.<br />

Ein Panel – großer Nutzen<br />

Das für <strong>KHS</strong> von ergon3Design konzipierte Bedienpanel<br />

im modernen Flatscreen-Design vereint eine Vielzahl<br />

von technischen wie auch anwendungsbezogenen Vorteilen<br />

und Merkmalen in sich, von denen einige beispielhaft<br />

zu nennen sind: resistiver Touchscreen im 4 : 3-Format,<br />

Leucht ring-Kurzhubtaster mit Multicolor-LEDs und<br />

ein integriertes RFID-System als Grundlage für die zentrale<br />

Benutzerverwaltung. Ergonomie, Navigation und Design<br />

sind bei dem neuen Bedienpanel optimal miteinander<br />

verbunden und ermöglichen eine hervorragende<br />

Bedienergonomie.<br />

Der entscheidende Pluspunkt des neuen <strong>KHS</strong>-HMI:<br />

Das Steuern und Überwachen von Maschinen sowie von<br />

ganzen Produktionslinien ist in einem einzigen Interface<br />

vereint.<br />

Der Benutzer wird eindeutig, gezielt und einfach<br />

über Buttons, farbliche Abbildungen, einprägsame Icons<br />

und interaktive Handlungsanweisungen durch die Bedienung<br />

geführt. Ein selbsterklärendes und somit auch<br />

schnell einzusetzendes System, das mehrstufig gestaltet<br />

ist und so – ganz an den jeweiligen Anforderungen<br />

orientiert – den Zugriff auf unterschiedlich detaillierte<br />

Ansichten und Bedienebenen erlaubt. Von großem zusätzlichem<br />

Vorteil: Mobile Handgeräte ermöglichen in Zukunft<br />

ein vom Standort unabhängiges Bedienen und Diagnostizieren<br />

der Maschinen und Anlagen. Die Zukunft hat<br />

bereits begonnen.<br />

→ Kontakt<br />

Das Human Machine Interface<br />

(HMI) von <strong>KHS</strong><br />

Das preisgekrönte Panel vereint viele Pluspunkte<br />

zum Design, zur Steuerung,<br />

Überwachung und Kontrolle von Maschinen<br />

und ganzen Linien in einem Interface.<br />

Michael Schlegel<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49 (0)671 852­2764<br />

E­Mail: michael.schlegel@khs.com


Intern<br />

Intern<br />

Bestmann<br />

Das Netzwerk Industrie RuhrOst NIRO<br />

prämierte ein Hochschulprojekt bei <strong>KHS</strong> als<br />

»Beste Abschlussarbeit 2010«<br />

/<br />

Wie lassen sich PS­Label von Mehrwegfl aschen<br />

nachhaltiger entfernen als bisher?<br />

Mit dieser – zunächst – theoretischen Frage beschäftigte<br />

sich Bachelorstudent Sebastian Pieters ganz<br />

praxisnah bei <strong>KHS</strong>. Das Ergebnis überzeugte restlos,<br />

scha� e es gar zur Patentanmeldung und jetzt auch<br />

noch zum begehrten Nachwuchspreis.<br />

Der »Bestmann« ist in der Seefahrtssprache ein<br />

sehr erfahrener Seemann – der gleichwohl<br />

durchaus noch jung an Jahren sein kann. Bei Sebastian<br />

Pieters (29) eröff nen sich gewisse Parallelen.<br />

Vor gut dreizehn Jahren ging der angehende Maschinenbaumechaniker<br />

auf seinem Flaggschiff <strong>KHS</strong><br />

in Kleve an Bord und schloss dort seine Ausbildung<br />

ab. Danach segelte er drei Jahre lang um die Welt,<br />

sammelte unterwegs einiges an »wichtigen Lebenserfahrungen«<br />

– und wurde nach glücklicher<br />

Rückkehr vom <strong>KHS</strong>-Hochschulmarketing im »Außenhafen«<br />

Dortmund angeheuert. Dabei ging es<br />

studienbegleitend im Rahmen der Bachelorarbeit<br />

um das bestmögliche Entfernen der PS-Label von<br />

Mehrwegfl aschen. Eine Patentanmeldung kam auch<br />

schon dabei heraus (Artikel »Doppelspitzen«, <strong>KHS</strong><br />

competence 2/2010).<br />

Nun erfuhr Pieters, gleichsam als berufl iche<br />

Äquatortaufe, eine besondere Ehrung, die das<br />

<strong>KHS</strong>-Hochschulmarketing ins Rollen brachte. NIRO,<br />

das Netzwerk Industrie RuhrOst (ein Zusammenschluss<br />

von 61 Unternehmen der Branchen Maschinenbau,<br />

Metall und Industrieelektronik), prämierte


competence 01.2011 62/63<br />

»Vor allem die gute und<br />

praxisbezogene Zusammenarbeit<br />

mit den Betreuern<br />

bei <strong>KHS</strong> hat dazu geführt,<br />

dass ich das richtige<br />

Verfahren finden konnte.«<br />

Sebastian Pieters<br />

seine Ergebnisse aus einer Vielzahl von Graduierungswerken<br />

als »Beste Abschlussarbeit<br />

2010«. Der frischgebackene Bachelor kommentiert<br />

bescheiden: »Vor allem die gute<br />

und praxisbezogene Zusammenarbeit mit<br />

den Betreuern bei <strong>KHS</strong> hat dazu geführt, dass<br />

ich das richtige Verfahren finden konnte.«<br />

Die richtige Betreuung war dabei kein Zufall,<br />

kümmert sich das <strong>KHS</strong>-Hochschulmarketing<br />

doch schon seit 2007 mit großem Erfolg um<br />

die kontinuierliche Gewinnung vielversprechender<br />

Rekruten.<br />

Für das persönliche Logbuch von Sebastian<br />

Pieters formuliert Prof. E.h. Dr.-Ing. Johann<br />

Grabenweger: »Die Ergebnisse, die Sebastian<br />

Pieters erarbeitet hat, verschaffen uns<br />

einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil.«<br />

Gemeinsam mit NIRO-Geschäftsführer<br />

Pascal Lampe und Regina Stachna vom <strong>KHS</strong>-<br />

Hochschulmarketing überreichte er den mit<br />

2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis an den<br />

stolzen Bestmann. Gekrönt wird dieser Erfolg<br />

nun dadurch, dass Sebastian Pieters in die feste<br />

Crew seines Heimathafens aufgenommen<br />

wurde. Im Frühjahr 2011 startete er als Entwicklungsingenieur<br />

in Kleve. Hierbei wünschen<br />

wir ihm allzeit gute Fahrt.<br />

→ Kontakt<br />

Patricia Wischniewski | <strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

Telefon: +49 (0)231 569­1194<br />

E­Mail: hochschulmarketing@khs.com<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong>, Dortmund<br />

REDAKTION<br />

<strong>KHS</strong>: Matthias Damm, Manfred Rückstein;<br />

mcpr – meiner corporate pr, Grafschaft; jj-media, Köln; Friederike Arndt, Bonn<br />

GESTALTUNG<br />

Trawny/Quass von Deyen, Konzeption +Design, Köln<br />

MITARBEIT<br />

Dr. Jochen Bernhard, Katrin Goldhahn, Vedat Güler, Jürgen Herrmann,<br />

Michael Hoffmann (SSI Schäfer), Edgar Jurgensen, Natalia Nikashina, Rüdiger Preuß,<br />

Olaf Reinecke, Ulrich Sander, Hubert Schiffer, Michael Schlegel, Michael Schmidt, Knut Soltau,<br />

Regina Stachna, Ulrich Steinert, Daniel Wald, Andreas Waldscheck<br />

FOTOGRAFIE / ILLUSTRATION<br />

getty images, Thomas J. Abercrombie; Joerg Schwalfenberg; Stiegl Brauerei;<br />

BVL/Kai Bublitz; Jakob Schneider; Timo Beylemans; getty images, Nabeel Turner;<br />

Foto Gronauer; shutterstock, Abel Tumik; Friederike Arndt; Villacher Brauerei;<br />

Messe München; Tönissteiner Privatbrunnen; Türk Kizilayi; Corbis, Ramin Talaie; shutterstock,<br />

Iwona Grodzka; Corbis, Victor Fraile; Dr. Werner Schiffner; NIRO<br />

Diese Information ist unverbindlich. Für Ausführung und Liefer umfang ist alleine<br />

die technische Spezi fika tion unserer Angebote maßgebend. Konstruktions änderungen<br />

bleiben vorbehalten.<br />

BESTELLHINWEIS<br />

<strong>KHS</strong> competence wird in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch<br />

publiziert. Interessenten können weitere Exemplare des Magazins unter www.khs.com bestellen.<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Juchostraße 20<br />

44143 Dortmund, Germany<br />

Telefon +49 (0)231 569-0<br />

Telefax +49 (0)231 569-1541<br />

Planiger Straße 139–147<br />

55543 Bad Kreuznach, Germany<br />

Telefon +49 (0)671 852-0<br />

Telefax +49 (0)671 852-2411<br />

Enzingerstraße 139<br />

67551 Worms, Germany<br />

Telefon +49 (0)6247 97-0<br />

Telefax +49 (0)6247 97-3215<br />

Ruwoldtweg 14<br />

22309 Hamburg, Germany<br />

Telefon +49 (0)40 63703-37100<br />

Telefax +49 (0)40 63703-37150<br />

Boschstraße 1–3<br />

47533 Kleve, Germany<br />

Telefon +49 (0)2821 503-0<br />

Telefax +49 (0)2821 26110<br />

Kapellenstraße 47–49<br />

65830 Kriftel, Germany<br />

Telefon +49 (0)6192 491-0<br />

Telefax +49 (0)6192 491-144<br />

E-Mail: info@khs.com<br />

Impressum<br />

Adressen<br />

<strong>KHS</strong> AUSTRIA <strong>GmbH</strong><br />

IZ-NÖ-Süd, Str. 9, Objekt 65<br />

2355 Wiener Neudorf<br />

Austria<br />

Telefon +43 (0)2236 62-510<br />

Telefax +43 (0)2236 62-511<br />

<strong>KHS</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Letzirain 11 a<br />

4628 Wolfwil<br />

Switzerland<br />

Telefon +41 (0)62 9262-313<br />

Telefax +41 (0)62 9262-503<br />

<strong>KHS</strong> BENELUx B.V.<br />

Julianalaan 105<br />

4819 AC Breda<br />

The Netherlands<br />

Telefon +31 (0)76 5723-230<br />

Telefax +31 (0)76 5723-231<br />

<strong>KHS</strong> Corpoplast <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Meiendorfer Straße 203<br />

22145 Hamburg, Germany<br />

Telefon +49 (0)40 67907-0<br />

Telefax +49 (0)40 67907-100<br />

<strong>KHS</strong> Plasmax <strong>GmbH</strong><br />

Meiendorfer Straße 203<br />

22145 Hamburg, Germany<br />

Telefon +49 (0)40 67907-364<br />

Telefax +49 (0)40 67907-353


30 1992-01-994/1 0611 DR

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